Kapitel 13
Valerie erwachte aus einem schweren Albtraum. Trotz der Kälte im Zimmer, klebte ihr das Haar schweißnass am Kopf. Das erste Morgenlicht dämmerte blaugrau wie Schiefer.
Valerie versuchte, sich zu orientieren. Sie lag nicht in ihrem eigenen Bett. Sie war in Großmutters Haus – und ihre Schwester war tot. Der Lärm kam aus Großmutters Zimmer.
»Großmutter?«
Valerie tapste barfuß durchs Haus, spürte die kalte Luft, die durch die Ritzen zwischen den Dielen blies.
»Großmutter …?«
Sie lag noch im Bett, das Gesicht abgewandt, die Decken fest um ihren schlanken Leib gezogen. Der Saum der seidenen pfirsichfarbenen Tagesdecke flatterte um sie herum im Luftzug. Ein Fensterladen schlug gegen den Rahmen. Ein Fenster war offen gelassen worden.
Oder war jemand eingestiegen?
Valerie ging hin, um es zu schließen. Der Wald draußen sah krumm und traurig aus, die Bäume kauerten im Schnee.
Sie drehte sich zu ihrer Großmutter um, deren Gestalt sonderbar länglich wirkte, wie gestreckt, fast so, als wären ihre Gliedmaßen aus den Gelenken gerissen worden.
Valerie trat näher. Die Gestalt regte sich, richtete sich langsam auf. Valerie wich entsetzt zurück, wollte davonlaufen …
Doch es war nur Großmutter. Die alte Frau schenkte ihr ein Lächeln, während sie sich den Schlaf aus den Augen blinzelte.
Nachdem Valerie ein kaltes Frühstück hinuntergeschlungen hatte, wickelte sie sich zum Schutz gegen die Kälte in beide Mäntel, den alten und den neuen, und eilte durch den Wald nach Hause.
»Mutter?«, rief sie, als sie ins Haus trat.
Suzette saß auf einem Stuhl und starrte gramerfüllt in den kalten Kamin. Sie schaute auf.
Valerie fuhr ein Stich durchs Herz. Sie hätte bleiben und mit ihr zusammen warten sollen. »Ist Papa …?« Sie wollte die Frage nicht aussprechen, denn sie fürchtete sich vor der Antwort.
»Es geht ihm gut«, sagte Suzette und betrachtete ihre Hände. »Die Männer sind zurück. Sie sind jetzt in der Schenke.«
Valerie nickte, außerstande, nach Peter zu fragen.
»Du siehst schön aus«, wisperte Suzette mit Tränen in den Augen, als sie den roten Mantel bemerkte.
Valerie wandte sich ab und wollte in die Dachkammer hinaufklettern, da stand ihre Mutter auf und fasste sie am Arm. »Valerie, was hast du da am Handgelenk?«, fragte sie und beugte sich neugierig vor.
»Nichts. Ein Geschenk von Henry.« Valerie versuchte, es zu verbergen, weil es ihr peinlich war. Sie wollte noch nicht als Frau angesehen werden, war noch nicht bereit, von Männern Schmuck anzunehmen. Und niemand sollte sehen, dass sie Henrys Geschenk trug. Aber es war ihr fast noch peinlicher, dass es ihr peinlich war, und so zeigte sie es.
Ihre Mutter betrachtete es lange.
»Valerie«, sagte sie nach einer Weile, »hör mir zu. Du musst dieses Armband tragen. Nimm es nicht ab. Du bist jetzt eine versprochene Frau.«
Valerie nickte unbehaglich und stieg die Leiter zum Dachboden hinauf. In der Geborgenheit ihres Zimmers zog sie sich um. Sie bewunderte ihren neuen roten Mantel, aufs Neue erstaunt, wie schön er war.
Die meisten Mäntel waren bieder und aus dickem, derbem Webstoff gefertigt. Aber dieser hier war weder steif noch kratzig. Der Stoff war unglaublich dünn und fließend weich, als wäre er aus Rosenblättern gemacht. Und er fühlte sich kühl an.
Wenn sie ihn auf den nackten Armen und zwischen den Fingern spürte, fühlte sie sich stärker als je zuvor. Er hatte etwas zu Natürliches, war wie eine zweite Haut, die schon immer zu ihr gehört hatte. Sie fühlte sich stark, und der Mantel weckte in ihr die Lust, wie ein Raubtier vom Dachboden zu springen und schnell durch das Dorf zu laufen, vorbei an dem Wald und hinaus auf die Felder, wo es nicht mehr regnete.
Leise schlich sie an der Mutter vorbei aus dem Haus und eilte zur Schenke.
Die Männer, die vom Mount Grimmoor zurückgekehrt waren, ohne zuerst zu Hause vorbeizuschauen, rochen nach Erde und Schweiß. Valerie spürte förmlich die Energie, die noch durch ihre Körper pulsierte. Sie ging außen um die Menge herum, lehnte sich an eine Wand und hörte zu.
Wie bei allen Zusammenkünften dieser Art hielt sich Valerie abseits und blieb für sich. Ein paar Dorfbewohner bemerkten sie – der rote Mantel stach hervor, aber das gefiel ihr. In ihrem roten Gewand fühlte sie sich sicher. Von heute an würde sie ihn immer tragen.
Die Schenke war wie eine altertümliche Fundstätte, die in ihrem Schmutz die Geschichte des Dorfes barg. Seit dem Tag, an dem die Wände der Gaststube zusammengenagelt worden waren, schnitzten Männer Zeichen in das Holz, Initialen natürlich, aber auch Spiralen und Gesichter, Pfeile und Kaninchen, Schlangen, Kleeblätter, ineinander greifende Kreise, Strahlenkreuze. Die Polster der Eckbänke starrten vor Schmutz, nachdem sie für die Bequemlichkeit so vieler verschiedener Besucher gesorgt hatten. Von großen Bienenwachskerzen flossen dicke Tropfen auf die Tische und erkalteten zu harten Klumpen, die häufig monatelang dort kleben blieben, bis sie ein nervöser Zecher mit schmutzigen Fingernägeln abkratzte. Die Wildschädel, die sich an der Wand gegenüber reihten, schienen zu lächeln, als hätten sie ein süßes Geheimnis mit in den Tod genommen.
Valerie ließ den Blick durch die Gaststube schweifen. Sie entdeckte ihren Vater und dann Peter. Er sah schön aus nach seiner heldenhaften Rückkehr, auch wenn er nicht den Kopf hob. Ihre Erleichterung wich bald einem Gefühl der Wut. Es ärgerte sie, dass es ihr so viel ausmachte und dass sie jemanden lieben konnte, der ihre Liebe nicht erwiderte …
Doch dann fiel ihr auf, dass Henry fehlte.
Der Vogt saß am Kopfende des Tischs, umlagert von Bewunderern, neben sich, auf eine Pike gespießt, den Wolfskopf. Die Männer, die in der Höhle gewesen waren, selbst die vielen, die geflohen waren, glaubten, dass ein Teil des Ruhmes ihnen gebührte, da auch sie einen Beitrag zu seinem Erfolg geleistet hätten. Der Vogt erzählte die ganze Geschichte, machte vor, wie er auf Zehenspitzen geschlichen war, und knallte im Augenblick höchster Spannung seinen Krug auf den Tisch. Die Frauen flossen über vor Bewunderung, als das schäumende Bier in seinen dichten Bart tropfte. Valerie empfand Verachtung, als sie sein selbstgefälliges Lächeln sah. Die Verehrerinnen hingen an seinem Hals, priesen seine Selbstlosigkeit, weil er den Tod des armen Mädchens gerächt hatte, obwohl das eigentlich gar nichts damit zu tun hatte.
Der Wirt, ein Mann mit Glatze und einer Falte im Nacken, die von einem Ohr zum anderen lief, lauschte mit gespannter Aufmerksamkeit. Seine Frau arbeitete am Schanktisch, während er verzückt dasaß. Sie war während einer Schwangerschaft dick geworden und es dann immer geblieben. Der Wirt selbst hatte eine solche Entschuldigung nicht.
Der Vogt schloss seinen lebhaften Bericht, indem er den Verlust, den sie erlitten hatten, beklagte und enthüllte, was Valerie noch nicht wusste … Adrien war für den Ruhm gestorben. Valerie schloss die Augen. Jetzt verstand sie, warum Henry nicht hier war. Sie empfand eine gewisse Erleichterung darüber, dass es der Vater war, aber auch Mitgefühl mit dem Sohn, der jetzt elternlos war.
Sie blickte wieder zu Peter, aber der sah noch immer zu Boden.
Alle waren in die Schenke gekommen, weil keiner nach Hause wollte. Der Vogt schilderte nochmals seinen Triumph und das Dorf freute sich. Ein Mann und seine Frau tranken gemeinsam aus einem großen Krug. Zwei Dorfbewohner saßen zusammen auf einer niedrigen Bank am Kamin und genossen die Wärme.
Draußen vor der Schenke weidete jemand den Wolf aus. Kinder sahen mit wohligem Schauer zu, fassungslos über ihr Glück. Ihre Eltern waren zu versöhnlich gestimmt, um sie fortzuscheuchen.
Die Sonne stieg hoch hinauf und schien hell, obwohl immer noch Schneeflocken durch die Luft wirbelten, und das Gefühl der Freiheit, das die Menschen jetzt verspürten, schien den Tod Adriens und Lucies beinahe zu rechtfertigen. Ein so schlechter Tausch war es nicht. Nur zwei Dorfbewohner in zwanzig Jahren und fortan keine Opfergaben mehr. Und die berechtigte Aussicht, dass sie künftig ihre fettesten Hühner selber essen und bis tief in die Nacht draußen arbeiten konnten. Nichts war mehr tabu und ihr Leben gehörte wieder ihnen.
Überdies stimmte es sie froh zu wissen, dass Geld nicht schützte, denn ausgerechnet der reichste Mann war gestorben. Sie waren verschont geblieben, und vielleicht sogar, weil sie es verdient hatten.
Mit zwei Toten schien der Sieg nicht zu teuer erkauft.
Doch es war ein hoher Preis, dachte Valerie.
Claude erschien am Fenster und schnitt Grimassen, bis die blaue Scheibe beschlug. Sein Gesicht verschwamm, und Valerie sah, dass hinter ihm etwas vorbeigeschoben wurde.
Der Karren des Leichenbestatters, auf dem Adriens lebloser Körper lag.
Er war zugedeckt, und nur sein Kopf war zu sehen, die Augen, die sich nie wieder öffnen würden, geschlossen zum ewigen Schlaf. Blut war aus seinem Körper gesickert wie zäher Sirup und hatte einen Fleck im Tuch hinterlassen.
Madame Lazar ging wehklagend hinter ihm her. Sie schaute durchs Fenster, entdeckte Valerie und hielt ihren Blick fest, bis sie am Fenster vorbei war.
Männer zogen mit schmutzigen Händen ihre Hüte ab und hielten sie respektvoll vor die Brust, als der Tote vorbeirollte.
»Auf Adrien«, rief Cesaire, der begriff, dass ihre Zecherei geschmacklos war, und erhob sein Glas. »Auf das Opfer, das er gebracht hat.«
»Auf Adrien!« Die anderen folgten seinem Beispiel.
Valerie blickte zu Peter, um festzustellen, ob er hersah, dann schlüpfte sie aus der Schenke. Henry hatte ihr einen Beileidsbesuch abgestattet, und nun würde sie dasselbe tun. Sie wusste nicht, was sie sagen würde, aber sie wusste, wo er zu finden war.
Sie trat in die Schmiede. Die Tür zur Werkstatt stand offen und das Feuer in der Esse glühte rot durch den Rauch. Henry, der mit nacktem Oberkörper hämmerte, dass die Funken stoben, bemerkte lange nicht, dass sie da war. Valerie fühlte sich elend, denn der blasse, kräftige Oberkörper erinnerte sie unwillkürlich an Peters nackte Brust am Tag zuvor und daran, wie warm sie gewesen war.
Sie dachte an die Verlobung, die Suzette arrangiert hatte. Jetzt saß sie noch tiefer in der Falle als zuvor. Sie konnte jetzt unmöglich weglaufen und Henry in seiner Trauer allein lassen. Beim bloßen Gedanken daran bekam sie ein schlechtes Gewissen.
Valerie vermutete, dass Adriens Leichnam ins Haus gebracht worden war und jetzt oben auf dem Dachboden lag. Sie schaute nicht hoch. »Henry … dein Vater war ein tapferer Mann.«
Er bearbeitete weiter das Stück Metall mit einem Hammer, schlug brutal auf den Amboss ein. Sie war sich nicht sicher, ob er sie gehört hatte. Dann hielt er plötzlich inne. Der Hammer schwebte schwer in der Luft, die Flammen loderten vor ihm empor. »Ich war ihm so nahe, dass ich ihn riechen konnte«, sagte er voller Wut, ohne sich umzudrehen. »Aber ich hatte Angst. Ich habe mich vor ihm versteckt. «
Ping!
»Ich hätte etwas tun müssen.«
Ping!
»Ich hätte ihn retten müssen.«
Valerie sah, dass er alle ihre halbfertigen Schmiedearbeiten zerstörte. Jetzt würden sie niemals fertig werden.
»Auch ich habe jemanden verloren, Henry – ich weiß, wie das ist. Bitte, komm vom Feuer weg.«
Er hörte nicht.
Ping!
»Henry, bitte.«
Ein Stück Glut schoss aus der Esse, landete auf seinem Arm und versengte sein Fleisch. Er hielt nicht inne und wischte es auch nicht weg, wie um sich selbst zu bestrafen. Erst als er mit einer unwirschen Bewegung zur Tür zeigte, wurde es fortgeschleudert.
»Geh, Valerie«, stieß er grimmig hervor. »Ich möchte nicht, dass du mich so siehst.«
Sie wusste, wie es war, wenn man allein sein wollte, und ging, aber dieses Bild wurde sie nicht mehr los – Henry, rußgeschwärzt und rasend im roten Feuerschein der Esse.
Als Valerie aus der Schmiede trat, sah sie zu ihrem Erstaunen ihre Mutter auf einem Holzklotz vor dem Haus sitzen. Mit trüben Augen stierte Suzette zum oberen Stock hinauf, wo Adrien in einem Leichentuch lag. Valerie näherte sich ihr von der Seite und wollte gerade ihre Hand ergreifen, als sie bemerkte, dass Suzette etwas Glänzendes zwischen den Fingern hielt.
Einen schönen gehämmerten Armreif …
Er sah genauso aus wie der, den Henry für sie gemacht hatte.
Verwirrt tastete Valerie nach ihrem. Es saß noch an ihrem Handgelenk.
Sie fasste nach dem Armreif ihrer Mutter.
Die überraschte Suzette zog die Hand weg. »Ich habe gerade darüber nachgedacht, ob wir nicht eine neue Türangel brauchen«, murmelte sie, drehte sich weg und eilte davon.
Doch Valerie lief ihr nach.
Suzette begann zu sprechen, stockte aber, denn die Worte wollten nicht heraus.
In diesem Augenblick ging Valerie ein Licht auf. »Mutter, du hast gesagt, du bist in einen anderen verliebt gewesen, als du geheiratet hast.«
Suzette erwiderte nichts darauf, aber ihr Schweigen war Antwort genug.
Auf dem Platz ging sie schneller und auch Valerie beschleunigte ihre Schritte. Sie kamen an zwei Zimmerleuten vorbei, die aus Zweigen ein Zelt errichteten, in dem sie den Wolfskadaver verbrennen wollten, dann an Dorfbewohnern, die aus der Schenke strömten und die Pike mit dem aufgespießten Wolfskopf trugen.
»Sag mir, wer es war.«
Suzette ging langsamer, wandte sich ab. Die Worte blieben ihr im Hals stecken, wollten nicht heraus. »Ich glaube, du weißt es bereits.«
»Sag es. Ich möchte, dass du es sagst.« Valerie konnte nicht anders, sie musste weiterbohren, bis die ganze Wahrheit ans Licht kam.
Suzette weinte. Sie kaute auf ihrer Lippe.
»Ich bin dein Kind«, stieß Valerie heftig hervor. »Und du meine Mutter. Sag es, das ist das Mindeste, was du tun kannst.«
»Der Mann, den ich geliebt habe, war Adrien Lazar.«
Valerie erzitterte, als sie es laut ausgesprochen hörte. Sie fragte sich, was für Bilder ihre Mutter von Adrien im Herzen trug, was für Dinge er zu ihr gesagt hatte, was für Worte seitdem in ihrem Inneren widerhallten. Wie oft hatte sie an ihn gedacht? Denn an ihn gedacht hatte sie bestimmt.
Wenn Suzettes Augenlider im Schlaf gezuckt hatten, hatte sie dann davon geträumt, wie er ihr den Armreif überreichte, wie er ihr beim Zuhaken half, wie er die Hand nach ihr ausstreckte? Wenn sie im Zuber ein Wäschestück auf dem Waschbrett gewalkt hatte, hatte sie dann seine Hände auf ihren gespürt? Die Seele war ein Irrgarten, und so hatte bestimmt das eine oder andere, was Lucie oder sie getan hatten, bei Suzette ein kristallklares Bild von Adrien heraufbeschworen. Valerie versuchte, sich die Erinnerungen vorzustellen, die ihre Mutter an ihren Geliebten hatte, jene, die sie in einem Geheimfach aufbewahrte, zu dem nur sie den Schlüssel hatte. Dinge, von denen nur sie und Adrien wussten und von denen Adriens Hälfte jetzt in den Höhlen von Mount Grimmoor geblieben war.
Valerie spürte, wie ihr das Blut in den Adern stockte. Das konnte nicht sein. Und doch war es möglich. Eins fügte sich ins andere.
Sie hatte den Beweis die ganze Zeit vor Augen gehabt und nur deswegen nichts bemerkt, weil sie nicht genau hingesehen hatte.
Und mit dieser Erkenntnis stieg ein neuer Verdacht in ihr auf. »Weiß Papa Bescheid?«, fragte sie, und die eigene Stimme kam ihr fremd vor.
»Nein.« Suzette sah ihre Tochter flehentlich an. »Versprich mir, dass du es ihm nicht sagen wirst.«
Sie blickte forschend in Valeries Gesicht und beruhigte sich. Sie sah ihrer Tochter an, dass sie alles tun würde, um ihrem Vater Kummer zu ersparen.
»Aber ich möchte, dass du eines weißt«, sagte sie und wurde sehr ernst. »Er war nicht so, dass ich deinen Vater nicht lieben konnte. Nur habe ich Adrien schon vorher geliebt.«
Valerie empfand Mitleid mit ihrer Mutter. Mit einem Mal fühlte sie sich älter – als hätte sie ihre Kindheit verloren. Ihr war, als könnte sie das Leben ihrer Mutter aus der Vogelperspektive sehen, als könnte sie eine Karte davon zeichnen und sehen, wo ihr Weg in die Irre geführt hatte. Sie konnte sich nicht helfen, aber sie hatte das Gefühl, dass ihre Mutter eine falsche Wahl getroffen hatte, als sie ihren Vater heiratete.
Tränen traten ihr in die Augen. Ihr Vater und ihre Mutter taten ihr leid.
Noch bevor Valerie etwas erwidern konnte, schoss eine prachtvolle schwarze Kutsche an ihr vorüber. Sie war elegant und hatte etwas Düsteres. Sie kam aus der Außenwelt.
Pater Auguste kam schreiend aus dem Kirchhof auf die Straße gelaufen.
»Er ist da!«