Kapitel zwei
Rückblicke
Vor zwei Jahren in Pandathaway: Ahrmin und der Gildemeister
Betrachte dein Anerbieten als zurückgewiesen, Gildemeister Yryn. Ich sehe keine Notwendigkeit für einen Waffenstillstand, da wir dich schon besiegt haben.
Heim und das Kaiserreich sind jedes für sich deiner widerwärtigen Horde von Fleischkrämern weit überlegen. Gemeinsam sind wir stärker, als du mitsamt all deinen Verbündeten. Wäre es nicht an dem, hättest du uns längst vernichtet. Wie die Dinge liegen, vermag deine Gilde in Holtun und Bieme überhaupt nichts mehr auszurichten; in Khar und einem großen Teil von Nyphien sind deine Sklavenhändler leichte Beute; ich höre von Überfällen auf deine Karawanen in Sciforth, nahe Lunedeyll und Ehvenor. Mit der Zeit - verlaß dich drauf! - werden wir auch deinen vom Meer her vorgetragenen Angriffen auf Salket und Melawei einen Riegel vorschieben. Sogar noch früher werden unsere Stoßtrupps bis an die Tore von Pandathaway vordringen.
Oder vielleicht gar bis in die Straßen Pandathaways?
Wir werden dich überrennen. Sollte ich es nicht mehr erleben, dann mein Sohn oder Enkel. Die Frage ist nicht, ob wir dich austilgen werden, sondern nur wann und wie.
Karl Cullinane
Karl Cullinane, dachte Ahrmin. Keinen Atemzug kann ich tun, ohne an Karl Cullinane denken zu müssen.
Er war zornig auf sich selbst. Wäre Ahrmin doch bei ihrem letzten Zusammentreffen ein wenig schlauer gewesen, und hätte Cullinane nicht ganz so viel Glück gehabt.
Und hätten doch seine Gildegenossen ihn seither nicht immer wieder zurückgehalten!
»Meister, Freunde und Brüder«, begann Yryn, Meister der Gilde der Sklavenhändler, und seine schiefergrauen Augen funkelten, während er langsam den massiven Kopf schüttelte, »hinter diesem überhöflich vorgebrachten Spott verbirgt sich eine traurige Wahrheit.« Er hielt inne, der besseren Wirkung wegen. »Und diese traurige Wahrheit«, fuhr er schließlich fort, »besteht darin, daß Karl Cullinane beinahe recht hat - ich betone: beinahe.« Er wandte sich an Ahrmin. »Und das ist der Grund, Meister Ahrmin, weshalb Euch erneut durch Beschluß der Versammlung die Erlaubnis verweigert wird, gegen ihn vorzugehen.«
»Nein ...«
»Doch.« Yryn schnippte mit seinen dicken Fingern gegen die Pergamentrolle, dann trommelten seine Nägel auf das altersglatte Eichenholz der Tischplatte, während die meisten der übrigen zwölf Meister zustimmend nickten. »Ihr werdet Karl Cullinane in Ruhe lassen«, bestimmte Yryn. »Zum Wohl der Gilde.«
»Zum Wohl der Gilde.« Sorgfältig achtete Ahrmin darauf, nur ein winziges Quentchen Spott in seine Stimme einfließen zu lassen, als er die Worte wiederholte. In diesen Kreisen schätzte man Gelassenheit und Selbstbeherrschung; mit einer Zurschaustellung von Gefühlen brachte er sich lediglich um sein Ansehen im Rat der Gilde.
Indem er seine zerstörte rechte Gesichtshälfte von den anderen abwandte, lehnte er sich in seinem Stuhl zurück und zwang sich zur Ruhe. Mit Wut richtete er hier nichts aus.
Obwohl - die Versammlung war groß. Diese Idioten! Nach all der Zeit begriffen sie immer noch nichts. Trotz des Stoßtrupps, der erst wenige Zehntage zuvor eine Karawane abgefangen hatte, die nur noch einen Tagesmarsch von Pandathaway entfernt war.
Und trotz der unverhohlenen Herausforderung in Cullinanes Brief verstanden sie nicht.
Nun, dachte er, dann werde ich sie zwingen, zu verstehen. »Wir müssen Karl Cullinane töten, Gildemeister. Er ist zu gefährlich.«
»Er ist tatsächlich zu gefährlich«, warf Lucindyl ein. »Genau das ist es doch, was dir der Gildemeister die ganze Zeit vor Augen führen will, Ahrmin.« Er war der einzige anwesende Elfe unter den Sklavenhändlern und neigte dazu, dem Gildemeister nach dem Mund zu reden, ganz gleich, wer recht hatte. »Er ist zu gefährlich. Du hast die Klingen mit dem Kaiser gekreuzt ...«
Beinahe hätte Ahrmin mit der Faust auf den Tisch geschlagen, aber er beherrschte sich noch rechtzeitig. Ganz ruhig, ganz ruhig. Angelegentlich hob er die Hand vor die Augen und betrachtete sie wie einen fremden Gegenstand.
»Dieser Hund«, bemerkte er ruhig, ohne die Stimme über ein Flüstern zu erheben, »hat ebensowenig ein Anrecht auf den Titel Kaiser wie ein Bauer aus Salka.« In einer Haltung äußerster Sanftmut faltete er die Hände im Schoß, wandte den Kopf ein wenig zur Seite und ließ mit einer Schulterbewegung die in seine Gewänder eingearbeitete halbe Kapuze vom Kopf gleiten, so daß das Grauen seines Gesichts zu sehen war.
Selbst Yryn erschauerte.
Nur Ahrmin verharrte ungerührt. Er empfand kein Entsetzen mehr, nicht nach all diesen Jahren, nicht einmal, wenn er sich im Spiegel anschaute. Jahr um Jahr hatte er sich gezwungen zu betrachten, was dank Cullinane von ihm übriggeblieben war: die runzligen Narben, wo die Flammen das Fleisch verzehrt und die Knochen darunter versengt hatten; den höckerigen Knorpelring anstelle des rechten Ohres; die verquollenen Wülste der Lippen an der rechten Mundseite.
»Doch.« Yryn schluckte zweimal. »Er hat das Recht, mein Freund.« Der Gildemeister schüttelte den Kopf und setzte sich entschieden in seinem Stuhl zurecht. »Er behauptet sich in Holtun-Bieme kraft seiner militärischen Überlegenheit, kraft des Gesetzes ...«
»Seines Gesetzes.«
»... und wie es scheint, steht das Volk auf seiner Seite. Zumindest die einfachen Leute und ›Freisassen‹.« Yryn sprach das fremde Wort aus wie einen Fluch. »Obwohl mir zu Ohren gekommen ist, daß einige seiner Barone nicht recht zufrieden sind.« Er zuckte die Schultern als Zeichen, daß er sich nicht weiter über dieses Thema auslassen wollte.
»Doch einige sind zufrieden, oder? Und er ist bei den unteren Klassen sehr beliebt - für einen Kaiser«, fügte Lucindyl hinzu und hob eine Braue. »Ein sehr populärer Mann, dieser Karl Cullinane.«
Wencius, dessen brünette, schlanke Erscheinung beinahe weibisch wirkte, spielte mit seinem Glas Wein, tauchte einen manikürten Finger in die purpurne Flüssigkeit und fuhr mit der Kuppe über den Glasrand, bis ein glockenähnlicher Ton aufklang. »Er ist äußerst populär, Ahrmin. Oder warst du zu - abgelenkt, um das zu bemerken?«
»Wie ich eben sagte, Meister Ahrmin«, sagte Yryn, nachdem er Wencius und den Elfen mit einem strengen Blick zum Schweigen gebracht hatte, »jedesmal, wenn sich die Gilde mit Karl Cullinane angelegt hat, mußten wir eine schwere Niederlage einstecken. Es fing damit an, daß Euer Vater im Koloseum von ihm besiegt wurde. Später, nachdem Karl Cullinane den Kloakendrachen befreit hatte und Ohlmin sich unbedingt an ihm rächen wollte, wurde er von Karl Cullinane getötet. Mit ihm fanden mehr als vierzig gute Gildenmänner den Tod. Dann, in Melawei, als ...«
»Das weiß ich alles, aber ...«
»... und der Vorfall, als Thermyn glaubte, Karl Cullinane außerhalb von Lundeyll in die Falle gelockt zu haben und ...« Der Gildemeister lehnte sich zurück und nahm einen gedankenverlorenen Schluck aus seinem Wasserbecher. »Am schlimmsten war das letzte Mal, als Ihr versuchtet, den Krieg der Mittelländer als Nachschubquelle zu nutzen ...«
»Die er von Rechts wegen hätte sein sollen.«
»Wahrhaftig, er hätte sollen«, meinte Wencius in einem Ton, der auch den Sanftmütigsten zur Raserei hätte bringen können.
Yryn schürzte die Lippen. »Doch er war es nicht, Meister Ahrmin. Statt des erwarteten Profits mußten wir uns mit beträchtlichen Verlusten abfinden: Pulver, Gewehre und mehr treue Gildemänner als ich ...«
»Dann laßt mich Söldner anheuern! Ich ...« Er hob die Hände vor sein Gesicht und neigte den Kopf. »Ich entschuldige mich, Gildemeister. Bitte, sprecht weiter.«
Yryn lächelte. »Neuerdings sind uns Holtun, Bieme und in zunehmendem Maße auch die übrigen Mittelländer verschlossen.
Das ist nicht gut, Meister Ahrmin, überhaupt nicht gut. Um der Gilde willen werden wir Karl Cullinane unbehelligt lassen. Soll er sich mit der Regierung seines kleinen Ländchens beschäftigen; die Gilde wird es überleben, schließlich ist er nicht unsterblich. Wir können ihn überleben, Ahrmin.«
Ahrmin antwortete nicht gleich. Er betastete die Verwüstungen seiner rechten Gesichtshälfte.
Karl Cullinane war in der Tat sehr populär. Es hatte eine Zeit gegeben, sie lag Jahre und Jahre zurück, da konnte Ahrmin diesen populären Mann, diese Krone der Schöpfung, durch den Mittelgang eines brennenden Schiffes laufen sehen, während Ahrmin sich auf Deck unter den Schmerzen seines zertrümmerten Kiefers wand und mit den zerschmetterten Fingern nach der Flasche mit dem Heiltrank tastete, derweil um ihn das Feuer tobte ...
Wieder tippte Yryn mit dem Finger auf das Pergament. »Noch etwas. Ich habe mit der Gilde der Magier gesprochen. Sie wollen mit ihm nichts zu tun haben - es gibt da irgendeinen Zusammenhang mit diesem verdammten Schwert, und das Schwert wiederum steht im Zusammenhang mit Arta Myrdhyn. Keiner aus jener Gilde möchte sich mit Arta Myrdhyn anlegen. Das letzte Mal, als Großmeister Lucius seine Kräfte mit ihm maß, verwandelten sie den Wald von Elrood in die Wüste von Elrood - möchtet Ihr die Wüste von Pandathaway auf Euer Gewissen laden? Möchtet Ihr eine Einöde hinterlassen, als Erinnerung an unsere Zeit als Gildemeister?«
Nein, dachte Ahrmin, das ist nicht alles, was ich hinterlassen möchte. Was ich hinterlassen möchte, ist Karl Cullinanes Kopf.
»Die Zeit kann noch kommen, Ahrmin«, beschwichtigte ihn Yryn. »Die Zeit kann noch kommen, da wir ihm den Kopf abschlagen. Aber die Zeit ist nicht jetzt. Nicht, solange er bleibt, wo er ist; nicht, solange sein Anspruch sich nur auf ein kleines Gebiet beschränkt. Solange er sich innerhalb der Grenzen seines armseligen kleinen Kaiserreichs aufhält, werdet Ihr ihn in Ruhe lassen. Ganz und gar. Verstanden?«
Ahrmin bemühte sich, ein Zögern vorzutäuschen. »Verstanden, Gildemeister, Meister, Freunde und Brüder«, verkündete er förmlich. »Ich beuge mich dem Willen des Rats.« Er ließ den Blick von einem Gesicht zum anderen gleiten.
»Ich gehorche«, sagte er.
Genug, dachte er entschlossen.
Genug gewartet, genug Geduld bewiesen - genug. In den letzten fünf Jahren hatte er keine Anschläge auf Karl Cullinanes Leben unternommen und seit dem Fiasko des Krieges zwischen Holtun und Bieme nur heimlich ein paar Meuchelmörder ausgesandt. Immer in der Hoffnung, doch noch die Unterstützung des Rats zu gewinnen, aber Unterstützung oder nicht, er war mit seiner Geduld am Ende.
Es mußte sich eine Gelegenheit bieten. Die Zeit des Abwartens mußte demnächst vorüber sein, oder er würde die Sache selbst in die Hand nehmen. Trotz allem - trotz des Widerstands der anderen Mitglieder der Ratsversammlung; trotz des Wunsches der erbärmlichen Magiergilde, sich in einer Ecke zu verkriechen, sobald der Name Arta Myrdhyn fiel - er würde handeln.
Allerdings mußte man behutsam vorgehen. Es galt, einen narrensicheren Köder zu finden sowie die rechte Zeit und den rechten Ort zu bestimmen.
Natürlich war es sinnlos, etwas zu unternehmen, solange Cullinane sich in Holtun-Bieme aufhielt; da gab es einfach zu viele Möglichkeiten, daß etwas fehlschlug.
Doch gab es auch noch andere Orte auf der Welt außer diesem winzigen Kaiserreich, andere Orte, die unter einem anderen Zauber lagen.
Wieviel, fragte er sich, würde Großmeister Lucius für das Schwert bezahlen, das Magier zu töten vermochte?
Und wieviel für den Kopf der einen Person, die es herbeischaffen konnte?
Und wieviel würde Karl Cullinane für die Menschen riskieren, die er liebte?
Die Antworten waren dieselben: alles, selbstverständlich.
Doch mußte man die entscheidende Gelegenheit selbst herbeiführen. Größte Sorgfalt war angezeigt. Es waren Gerüchte auszustreuen, mit einfühlsamer Zurückhaltung; Gerüchte, denen man hier einen Hauch von Unglaubwürdigkeit verleihen mußte, damit sie dort um so glaubhafter erschienen. Nur so konnte man den Weg bereiten, um Karl Cullinane aus seinem Schlupfloch hervorzulocken.
Nein. Nicht zu locken. Ihn zu zwingen.
Ich bin klüger als du, Karl Cullinane. Ich tue den ganzen Schritt. Die Gerüchte ausstreuen und abwarten. Das war der Schlüssel zum Erfolg. Der Kaiser würde sich eines Tages auf die Suche nach dem Schwert machen. Vielleicht konnte man den Aufbruch etwas beschleunigen.
Es war verzwickt, aber nicht unmöglich. Nur galt es langsam vorzugehen, verstohlen, behutsam.
Es muß gelingen. Und es wird gelingen.
Ein Jahr zuvor, in Wehnest: Doria und Elmina
Ich mache mir Sorgen um Karl, dachte Doria.
»Doria, Doria«, tadelte Elmina kopfschüttelnd, wobei die Haube ihrer Kutte herabfiel und das strähnige schwarze Haar zum Vorschein kam.
Die Leichenblässe von Elminas Haut hätte unter anderen Umständen abstoßend gewirkt, doch hier war sie verständlich, beinahe ermutigend, denn sie sprach von Heilung. Heilen, selbst wenn es - wie in diesem Fall - nur darum ging, den Zustand ihres böse zugerichteten Patienten zu stabilisieren, zehrte an den magischen, physischen und sogar geistigen Kräften, und Elmina hatte die ihren soeben fast vollkommen verausgabt.
»Sorge steht uns nicht zu, Doria. Wir müssen trösten, wiederherstellen, heilen.« Zitternd vor Schwäche legte Elmina beruhigend die Hand auf den Arm des Verletzten, eines ungewaschenen Bauern, der mehr tot als lebendig in den Tempel der Hand in Wehnest gebracht worden war - von demselben Ochsenkarren, der ihn zuvor versehentlich überrollt und mit den eisenbeschlagenen Rädern einen Arm, den Brustkasten und die Wirbelsäule zermalmt hatte.
Doria nickte. »Unsere Pflicht ist es zu heilen«, nickte sie und legte ihre Hände auf den Patienten.
Der Schaden war beträchtlich, aber wiedergutzumachen.
Das Wichtigste war gewesen, den brüllenden Mann am Leben zu erhalten und seine Schmerzen zu lindern. Elmina hatte beides vollbracht. Jetzt war der Mann bewußtlos, aber außer Lebensgefahr. Das Blut, das sich in dem zertrümmerten Brustkorb gesammelt hatte, gerann weder, noch strömte es unwiederbringlich davon.
»Doria ...«
»Ich weiß. Psst, Elmina, sei jetzt still.«
Doria befeuchtete einmal ihre Lippen und tastete in ihrem Bewußtsein und ihrer Seele nach dem Zauberspruch. Es war nicht so, daß sie sich der Wort bemächtigte, sie lieh nur ihre Stimme dem Fluß der Silben und der Macht. Und wie immer wußte sie nicht mit Bestimmtheit zu sagen, ob der warme Schimmer, der den Verletzten umgab, in der Luft entstand, in ihren Augen oder in ihrem Kopf.
Doch wie immer wärmte er sie und heilte ihn.
Gebrochene und gesplitterte Knochen verschmolzen, zerquetschte Muskeln, gerissene Sehnen bildeten sich langsam zu früherer Unversehrtheit zurück, Nervenstränge und Blutgefäße schlängelten sich an ihren angestammten Platz, wo sie sich zusammenfügten, als wäre nichts geschehen.
Zuletzt kam das Blut an die Reihe. Beschädigte rote Blutkörperchen und - schlimmer, schwieriger, anstrengender - zerfallene Blutplättchen bauten sich auf, sickerten durch Kapillarwände und verharrten in Venen und Arterien, ein unübersehbares Heer von Soldaten, die nur auf den Marschbefehl warteten.
Der Befehl wurde erteilt: Das Blut begann zu fließen, und der Heilungsprozeß schritt voran, bis die erschreckende Totenblässe aus dem Gesicht des Mannes wich und sein Bewußtsein allmählich zurückkehrte.
»Sehr schön gemacht, Doria«, meinte Elmina. Sie legte einen Finger auf die schrundigen Lippen des Bauern, die immer noch mit eingetrocknetem Blut und Erbrochenem befleckt waren. »Sei still, Freund. Du befindest dich in der Obhut der Hand, und alles wird gut.«
Sie wandte sich an Doria.
»Auch für dich wird alles gut werden, Schwester, auf die eine oder andere Weise.«
Doria nickte. Was die Matriarchin als ihr ›Gefühl für die Entwicklung der Dinge‹ bezeichnete, nahm täglich an Stärke zu. Früher oder später stand ihr eine Konfrontation bevor. Mindestens eine.
Außerdem gab es noch die Erinnerung an die Worte, die die Matriarchin zu Karl gesprochen hatte:
Die Hand wird euch nie wieder helfen, hatte sie gesagt. Die Hand wir euch nie wieder helfen.
»Ich verstehe.« Elmina nickte. »Doch vorläufig müssen wir ...« Sie stockte und schwankte einen Augenblick, dann straffte sie sich, und ihre durchscheinend blasse Haut bekam etwas Farbe. »Vorläufig müssen wir zurückgewinnen, was wir an Macht ausgegeben haben. Alle beide. Und das werden wir auch weiterhin tun, aber vielleicht, eines Tages, aus verschiedenen Gründen - ist es nicht so?«
Doria nickte. »So ist es.«