Bertram
[Anacyclus pyrethrum]
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Hildegard hält in ihrem Heilwissen immer wieder zur Vorbeugung an. Sie empfiehlt Pflanzen auch für den gesunden Menschen, wenn sie ihn widerstandsfähiger machen. Wie zum Beispiel den Bertram.
»Der Bertram ist von gemäßigter und etwas trockener Wärme, und diese rechte Mischung ist rein und erhält gute Frische … für einen gesunden Menschen ist er gut zu essen, weil er die Fäulnis in ihm mindert und das gute Blut in ihm vermehrt und einen klaren Verstand … bereitet. Aber auch den Kranken … bringt er wieder zu Kräften, und im Menschen schickt er nichts unverdaut heraus, sondern bereitet ihm eine gute Verdauung …, und er bereitet reine Säfte im Menschen und macht seine Augen klar …, wenn ein Mensch ihn oft isst, vertreibt er von ihm die Krankheit und verhindert, dass er krank wird.«
Aufgrund seiner Heilwirkung heißt der Bertram auch heute noch Speichelwurz oder Zahnwurzel.
Der Bertram gehört zu der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Er liebt einen sonnigen Standort und leicht kalkhaltige Böden. Seine spindelförmige Wurzel kann sich bis zu 20 Zentimeter tief in die Erde hineingraben. Die Blütenköpfe ähneln kleinen Margeriten. Man kennt ihn auch als Römischen Bertram, Speichelwurz und Zahnwurzel.
Verwendeter Pflanzenteil/Ernte Bertramwurzel / im Herbst
Indikation Blutreinigend, stärkt den Verstand, Verschleimungen im Kopf (Katarrh, Schnupfen), Brustfellentzündungen, Augenmittel, krankheitsvorbeugend, verdauungsfördernd
Anwendung: Drei- bis viermal täglich 1 Teelöffel Bertrampulver (Apotheke) pur oder auf Brot, oder als Gewürz in Speisen.
Tipp! Kaut man Bertramwurzel, lindern die scharfschmeckenden Inhaltsstoffe Zahnschmerzen.