Mehr, Biermösel! Mehr, mehr, mehr!

„Kommst du dann?“, schreit die Roswitha im Auerhahn schon ein bisserl verzweifelt von oben in die Gaststube herunter. „Kommst du dann und schmierst mich ein?“

Aber der Biermösel kommt einfach nicht und schmiert sie auch nicht ein, weil er in der Gaststube herunten auf seinem Schafwollposterl im Winkerl eingebüselt ist.

Wie er endlich aus dem Schlaf hochfährt, schaut er deppert auf die Pendeluhr, die über der Ausschank hängt. Und dort sieht er, dass auch schon wieder zwei Stunden von einem neuen Tag vorüber sind, der erste Tag vom neuen Monat. Diesmal ist es der September, wieder einmal. Und es ist endgültig Herbst geworden.

Der Biermösel reibt sich den Schlaf aus den Augen und streckt sich ordentlich durch. Er weiß natürlich, warum die Roswitha heute gar so drängend nach ihm schreit. Am Ersten von einem jeden Monat holt sie sich immer die frisch angerührte Salbe vom Doktor Krisper, die ihr immer so gut tut, so gut tut ihr die. Die frisch angerührte Salbe lindert das Brennen und hemmt das Nässende auf ihrer Haut, immer an den Tagen nach dem Ersten geht es der Roswitha so gut.

Der Biermösel tunkt noch ein Stück Brot in die Pfanne. Dann zieht er es langsam und sorgfältig um die Ränder herum, sodass ihm das Fett von den gewaltigen Wurstlfingern tropft. Bevor er jetzt aber lange herumscheißt und das Brot zuerst isst und sich dann vielleicht die Finger abschleckt, schiebt er sich das ganze Zeug mitsamt den Fingern in den Mund hinein, und dann hat er endlich alles brav aufgetunkt und kann getrost hinaufgehen zur Roswitha in ihre Kammer, die dort oben geduldig auf ihn wartet.

Die Roswitha! Sie ist natürlich kein Teenagertraum mehr, das weiß der Biermösel auch. Das war sie nie, und das wird sie auch nicht mehr werden. Genau genommen ist sie eigentlich nicht zum Anschauen, stellt er sich bildlich vor, was ihn gleich erwarten wird, wenn er in ihre Kammer tritt. Einen Arsch hat sie wie ein Brauereipferd, ein Gesicht wie ein Mondkalb, und ihre Gehwerkzeuge gleichen denen von Flusspferden.

Jedoch die inneren Werte! So einen guten Menschen findet man heute kein zweites Mal auf der ganzen Welt, nicht von Aussee bis nach Tschibutti, nicht von Goisern bis Isfahan. Wenn die Roswitha nur halbwegs so eine gute Haut hätte wie sie eine gute Haut ist, denkt sich der Biermösel oft, dann bräuchte sich der Doktor Krisper um ihren Ausschlag keine Sorgen mehr zu machen. Und er selbst bräuchte ihr das Hintergestell nicht mehr dauernd einschmieren von oben bis unten, von Ost nach West, das fällt auch ihm mit zunehmendem Alter immer schwerer.

Aber es läuft ja eh im Staatsfunk auch heute wieder nur ein Blödsinn, und seine Hände sind eh schon schön schmierig vom vielen Bratlfett. Also schaut er halt jetzt hinein zu ihr in die Kammer und erbarmt er sich halt ihrer.

Wie er eintritt, liegt die Roswitha schon bäuchlings auf ihrem Bett. In Erwartung seines Kommens hat sie sich einen Polster untergeschoben, sodass der Steiß ansprechend in die Höhe ragt. Die Unterhose hat sie sich auch schon ausgezogen, die Decke schon zur Seite geschoben, nackt und bereit liegt sie vor ihm.

Na gut, denkt sich der Biermösel und setzt sich zu ihr ans Bett. Dann greift er halt nach dem frischen Salbentegel, der auf dem Nachttisch steht, und dann fährt er halt mit den Fingern tief hinein und fängt er halt an, ihr eine schöne Portion von der Politur großflächig aufzutragen, das nötige Handwerkszeug dazu hat er ja.

Die Roswitha ist dabei immer wieder überrascht, wie feinfühlig der Biermösel die Salbe zu verteilen imstande ist, rücksichtsvoll und einfühlsam wie eine Sterbebegleiterin schmiert er an ihr herum. Zunächst weitläufig an den Rändern vom gewaltigen Arsch, dann immer weiter zum Zentrum hin.

Und wie er sie dann wie jedes Mal fragt, ob ihr das eh passt, wie er an ihr herumschmiert, und wie er sie weiters fragt, ob er ihrer Meinung nach eh genug Salbe aufträgt, oder ob sie mehr davon haben will, und wie er dann endlich mit seinen dicken Fingern schon sehr nahe beim Zentrum von ihrem Arsch herum schmiert, da spürt die Roswitha wieder dieses ungestillte Verlangen und so eine immense Wut in ihrer Fut, dass sie ihren Arsch unter dem Biermösel seinem einfühlsamen Einschmieren hin und her wiegt und auf einmal ganz fürchterlich zum Seufzen und zum Stöhnen anfängt, bevor sie dann überhaupt flehentlich in die tiefe finstere Nacht hinausschreit:

„Mehr, Biermösel! Mehr! Mehr! Mehr!“