Mopedfahren
Der Biermösel sperrt seinen Posten drüben in Aussee zu und lässt die ganzen Sorgen der Ermittlung fürs Erste hinter sich. Allerdings: Wenn er jetzt unvernünftig wäre und ungeschützt in die Kälte hinaustreten und auf seiner Triumph Fips durch die Wetterkapriolen zur Roswitha in den Auerhahn hinüber reiten täte, dann vertäte er es sich unten herum womöglich noch mehr als komplett. Und weniger täte der Doktor Krisper nämlich nicht brauchen, als dass ihm der Biermösel neben dem Blasenkatarrh und den Abschlagproblemen auch noch ein Nierenbecken voller Eiter auftischen täte, küss die Hand! Ein Autowrack ist ein Neuwagen gegen den Körper vom Biermösel, sagt der Doktor Krisper gerne, und dass er beim besten Willen nicht sagen kann, was ihn noch zusammenhält. Vielleicht ist es das Bratlfett?
Also wirft er sich auf Rat vom Doktor Krisper den gewaltig dimensionierten Wetterfleck vom Tripischowski drüben in Ischl über und knöpft ihn sich von oben bis unten schön brav zu, bevor er die Fips besteigt, die vor dem Posten steht wie dem John Wayne sein Bronco vor dem Saloon. Unter diesen unwirtlichen Bedingungen lässt der Biermösel dann die Heimfahrt schön kommod angehen, alles andere wäre wie glatter Selbstmord auf Rädern. Im dicht besiedelten Ortsgebiet mit seinen vielen Straßen, die sich dauernd kreuzen, schaltet er sowieso ungern in die Zweite, außer er muss Blau fahren und mit Engagement einem Täter nachstellen. Die Erste klemmt zwar ein bisserl sehr im Getriebe, aber für die tempierte Fahrt bei schwierigen äußeren Bedingungen ist sie ideal, du meine Güte, wie eine Wand steht der Regen heute wieder vor ihm. Jetzt im Frühherbst, wo es temperaturmäßig schon wieder ganz gewaltig anzieht am Abend und die Straßen durch das herumliegende nasse Laub sowieso mehr ein Blutbad sind als ein Verkehrsweg, muss er als Gendarmerie schon ein bisserl ein Vorbild auch sein und mit Hirn fahren. Sonst fängt er sich am Ende als strikter Helm-Verweigerer bei einem riskanten Lenkmanöver noch eine Delle an seinem Dickschädel ein, die dann auch der Doktor Krisper nicht mehr auswuchten könnte. Und mit einem ruinierten Schädel will er dann auch nicht in den Sonnenuntergang von seinem Leben hineinreiten, nicht mit einem von vorne bis hinten ruinierten Schädel. Genügen eh die schwarzen Vorhänge, die ihm die Seele verhängen, und sind eh die Hirnaussetzer genug, die ihm der Marillenschnaps beschert. Da will er sich den ruinierten Schädel als Beilage gerne ersparen.
Dann nimmt der Biermösel sogar noch Tempo weg, wie er mitten im Ortsgebiet am Postkasterl vorbeifährt, das an der Schule angebracht ist, neben der wiederum das Einfamilienhaus vom Mallinger steht, diesem natürlichen Feind jeder Straßenverkehrsordnung. Was der schon alles aufgeführt hat! kommt dem Biermösel regelmäßig das Grausen, wenn er an den Mallinger und seine zahllosen Verkehrsdelikte denkt. Der Deutschlehrer in Ruhe ist dem Biermösel schon lange ein Dorn im Auge. Und er ist ihm endgültig nicht mehr grün, seit er ihn vor ein paar Jahren nach der beispiellosen und von ihm verschuldeten Katastrophe drüben im Mischwald an der Abzweigung nach Goisern aus dem Straßenverkehr gezogen hat. Allerdings leider nicht so endgültig aus dem Verkehr, dass bei ihm nicht immer noch eine gewisse reinliche Person ein und aus gehen könnte, von der er selbst gerne hätte, dass sie bei ihm ein und aus gehen würde, wenn er nur endlich den richtigen Zeitpunkt finden und ihr die Mon Chéri schenken könnte. Ärgern tut ihn das mit dem Mallinger und der Anni, aber so! Was bitte hat denn der, was er nicht hat (die Lehrerfrühpension!). Und was bitte kann denn der, was er nicht kann (Deutsch!).
Na und! Kann er vielleicht Mopedfahren? Der hat ja nicht einmal mehr den Führerschein seit dem furchtbaren Unfall damals, bei dem der Rosenkranzpeter sein junges Familienglück ausgelöscht hat, was ihm letztendlich auch der Biermösel nicht gegönnt hat, das nicht. Andererseits: Aus der gewissen Erfahrung heraus weiß halt auch keiner besser als er, dass das Glück immer nur als kurzer Sonnenstrahl wärmt, der sich für einen Augenblick durch die gewaltige Wolkendecke zwängt. Dann ist es gleich wieder finster und kalt im Leben. So und nicht anders ist es.
Jetzt, wo er den Mallinger hinter sich lässt und aus dem Ortsgebiet hinausbiegt und die Bundesstraße in Richtung Goisern nimmt, da schaltet der Biermösel sofort in die Zweite und lässt es ganz schön tuschen, die alte Fips, sie tut es immer noch, sie muss es tun. Der Wetterfleck flattert dabei in den immensen Luftwirbeln, die sich in seinem Windschatten bilden, wenn er endlich die gewisse Aerodynamik eingenommen hat und mit der Nase praktisch den Tacho streift. Das imponiert ihm dann schon immer ganz gewaltig, dem Biermösel, der Rausch der Geschwindigkeit ist wahrlich nicht der schlechteste. Und bald kommt er sich überhaupt vor wie einer von den Rockerbrüdern, wie er die Dritte auch noch riskiert, warum denn nicht! Der Fahrtwind ist herrliche Musik in seinen Ohren. Wie der Blitz in der Pfanne jagt er über die Bundesstraße. Dahin fliegt er mit einem geschmeidigen 60er, ein Wahnsinnsgefühl ist das, es ist einfach unbeschreiblich!
Dass er dabei die erlaubte Höchstgeschwindigkeit um gleich zehn km/h überschreitet, das ficht ihn nicht an. Eine Vorschrift hat einen Biermösel noch nie angefochten! Am Anfang vielleicht ein bisserl, wie er noch das Bundesverdienstkreuz gejagt hat, da hat er noch einen Minimalrespekt gehabt vor der Staatsgewalt, aber später immer weniger. Das hat ihn der alte Biermösel gelehrt, dass der Respekt immer nur in die eine Richtung fließen darf, nämlich zum Biermösel her. Das ist ein Naturgesetz, hat der Alte gepredigt. Himmelan fließt kein Fluss, hat er gedichtet. Niemals darf der Respekt vom Biermösel und von der Gendarmerie wegfließen, hat er sich wiederholt.
Soll er? Aber freilich! Heute fährt er die Fips aus und schaltet in die Vierte auch noch, heute scheißt er sich überhaupt nichts! Er rast dahin wie früher der Nurmi über die Aschenbahn, unaufhaltsam wie der rollende Donner, ein Weltklasseerlebnis. Wenn der Biermösel dann nur noch Gas geben braucht und in der gewissen Aerodynamik tief über den Tank gebeugt fast einschläft; wenn er in die pechschwarze Nacht eintaucht und die Straße geradeaus führt und keine Kurve seine Fahrkünste herausfordert, dann kommt er immer ganz gewaltig ins Sinnieren, und fast löst sich dann der Geist von der Jammergestalt. Die Gedanken schießen ihm dabei im Schädel nur so hin und her. Es sind Gedanken an die Anni, die dann in ihm arbeiten, und die quälende Frage, warum es mit ihr – und mit keiner anderen auch nicht, Kruzifix! – nie etwas geworden ist. Er studiert, warum ihre zwei Rotzmäderln nicht von ihm sind, wo er doch immer so gerne was Kleines gehabt hätte! Und er fragt sich, warum er überhaupt – was das familiäre Glück und auch alles andere Glück der Welt angeht – so am Leben vorbeigegangen ist, aber so!
Was die stetig sinkende Geburtenrate vom Staatsganzen anbelangt, traut er sich heute fast zu wetten, wird er die Kastanien auch nicht mehr aus dem Feuer holen. Dafür passt es unten herum einfach hinten und vorne nicht mehr, als dass er noch was Kleines zusammenbringen täte. Und wo die Frau wäre, die ihm noch was austragen täte, fällt ihm aus der Hüfte heraus geschossen auch nicht ein, weit und breit sieht er keine, die von ihm ein Kind empfangen möchte.
Stattdessen nur Demütigungen und Niederlagen, wenn es um die Liebe geht! Die Liz Taylor, muss er sich eingestehen, die Liz Taylor unter den Gendarmen wird er nicht mehr werden, wenn sein imposanter Negativlauf bei den Damen weiter anhält. Eher wird er auf ewig die Mutter Teresa der Gendarmerie bleiben, eine brave und keusche Ansammlung von Knochen und Haut. Vielleicht, dass er bei der eine Chance gehabt hätte, sinniert er jetzt, vielleicht, dass ihn die Mutter Teresa geheiratet und ihm was ausgetragen hätte, unten in Kalkutta?
Da freilich wirkt schon der Geist aus der Flasche, die er immer im Wetterfleck mit sich trägt, und er fragt sich mit Grausen, ob es wirklich schon so weit ist, dass er sich die Mutter Teresa schönsaufen muss?
Der Marillene wärmt zwar und tröstet. Er balsamiert die Seele und bettet sie in wohlig duftende Rosenblätter. Aber er treibt ihm auch die Tränen in die Augen, wenn er daran denkt, wie sein Leben hätte ausschauen können, wenn er nicht die komplett falsche Abzweigung in Richtung komplett falscher Berufswahl genommen hätte.
Weinen muss er jetzt, wenn er daran denkt, wie sein Leben hätte ausschauen können, weinen und noch einmal weinen! Und wenn er an seine verpasste Lebenschance in der Bierfahrerei denkt, dann kommen ihm immer die Radinger Spitzbuben in den Sinn, die seine Lieblingsband sind. Und wenn ihm die in den Sinn kommen, dann ist er nicht mehr zu halten und er schwebt auf der Fips dahin und singt gegen die Waschküche an, die ihm die Gesichtshaut gerbt. Mit einer immensen Inbrunst singt er dann, die ihm die salzigen Tränen noch gewaltiger aus den Drüsen herausdrückt, und die Rehe und Hirsche und Fasane in den tiefen Wäldern entlang der Bundesstraße dürfen sich anhören, wie der Biermösel schmettert:
Was mir so am Bier gefällt:
Bier gibt‘s auf der ganzen Welt!
Biere sagt der Franzos zum Bier.
The englishman says beer statt Bier
Der Pizzamann nennt’s Bier Birra
Cerveza sagt der Spania
wenn er sich ein Bier bestellt
Bier gibt‘s auf der ganzen Welt!
Und tschinbumm, na Gott sei Dank, streut es ihn aber so her! Ein abgebrochener Ast wird ihm fast zum Verhängnis, der natürlich wieder mitten auf der Straße herumliegt, wo denn sonst! Wer weiß, ärgert er sich, wer den wieder hat liegen lassen? Können denn die Leute überhaupt nicht mehr aufpassen?
Ein reaktionsschnelles, in das gedehnt-falsettartig gesungene „Biiiiier“ hinein ausgeführtes Ausweichmanöver lässt sein Vorderrad auf der nasskalten, stark belaubten Fahrbahn seitlich wegrutschen, da ist er noch Herr der Lage, Akrobat Schön am Zweirad. Dann aber verfängt sich das depperte Vorderrad hauruckartig in besagtem Ast und die Gesamtheit aus Fips, Biermösel und Ast rutscht ungebremst in Richtung Straßenbankett, stoppt dort allerdings augenblicklich ab, weil sie – die Gesamtheit – sich in einem Begrenzungspfosten verfängt. Da staucht es ihn – noch auf der Fips, noch aerodynamisch – so unvermittelt her, dass es ihn über die Fips, den Ast und den Begrenzungspfosten hinweg endgültig aus der Aerodynamik hinaus in die gestreckte Flughaltung und anschließend bäuchlings auf den Asphalt katapultiert, wo er zwar mit den mächtigen Pratzen die gröbere Energie abfedern kann, jedoch nicht zu verhindern vermag, dass er noch vier, fünf Meter mit der Nase das Straßenbankett pflügt. Dann endlich Stillstand und Ruhe, heiliger Bimbam! Ein Sinnbild?
Der Scheinwerfer von der auf dem Kopf stehenden Fips leuchtet ihn jetzt an wie der Derrick im finsteren Wald den Mörder. Er trommelt mit den Fäusten gegen den Asphalt und muss sich wieder einmal selbst schimpfen, weil er sich das dauernde Herumliegen auf den Straßen wirklich ersparen hätte können, wenn er nur damals Bierfahrer geworden wäre!
Wie er jetzt versucht, sich wieder zu sortieren (liegt ja eh genug Blödsinn auf den Straßen herum heutzutage, da muss nicht er auch noch blöd herumliegen!), stellt er sich wieder vor, wie erfüllt und reich sein Leben hätte sein können, wenn (wenn!) es nach ihm gegangen wäre (wäre!)! Dann wäre (wäre!) er nämlich erst gar nicht in den Staatsdienst eingetreten, weil weder der Staat noch der Dienst ihn je interessiert haben, das ist er vom Charakter her einfach überhaupt nicht. Wenn es nach ihm gegangen wäre, dann hätte er einfach beim Bundesheer unten in St. Michael den Lastwagenführerschein gemacht und dann sofort drüben in Ischl als Bierfahrer angefangen, wie die Stelle frei geworden ist, das war doch seine Lebenschance!
Er ist sich noch heute sicher, dass er das Zeug zum Bierfahrer gehabt hätte, wo er doch hinten und vorne die Berufung gespürt hat. An eine Frühpension hätte er als Bierfahrer nie gedacht, und in die reguläre Pension hätten sie ihn mit nassen Fetzen treiben müssen, so sehr hätte ihn die Bierfahrerei ausgefüllt, aber so sehr!
Freilich hätte täte wäre würde, flucht er innerlich über die verpassten Möglichkeiten, wie er den unfallverursachenden Ast mit einem gewaltigen Fußtritt in den Mischwald hinaus katapultiert. Vorbei ist vorbei, findet er sich letztlich mit seinem Schicksal ab, wie er die Fips wieder anwirft und abermals die gewisse Aerodynamik einnimmt und langsam wieder auf Touren kommt – Erste, Zweite, Dritte, Vierte!
Der alte Biermösel hat es immer abgelehnt, dass der Biermösel was aus seinem Leben macht (und Bierfahrer wird!). Ohne dass er ihn gefragt hätte, hat der Alte ihn auf der Gendarmerieschule oben in Linz eingeschrieben, da war sein Leben praktisch schon verwirkt, noch bevor es überhaupt begonnen hat. Nasse Augen kriegt er noch heute, wenn beim Auerhahn von der Roswitha der Bierwagen aus Ischl vorfährt. Seine Uniform möchte er um die Erde schmeißen, wenn er sich anschaut, was für ein Unwürdiger heute den Bierfahrerberuf mehr schlecht als recht erfüllt. Von Ausfüllen kann ja sowieso keine Rede mehr sein, wenn ein Muselmane wie der Ramzi aus Ägypten mit seinem Turban aus Seide das Bier ausfährt, gänzlich ohne Liebe zur Arbeit und komplett ohne Bezug zum Produkt! Was, hadert der Biermösel mit dem Schicksal, was ist denn das für ein Bierfahrer, der nie beim Wirten sitzen bleibt und sich den Schweinsbraten nicht vergönnt, weil er das Schwein insgesamt meidet? Was in Dreiherrgottsnamen ist denn das überhaupt für ein Mensch, der direkt vor der Himmelstür steht und dauernd an der falschen Glocke läutet?
Einmal, schwört sich der Biermösel jeden Tag in der Früh beim Aufstehen, einmal wird er dem Muselmanen das Bremslicht zertrümmern, wenn er wieder mal bei der Roswitha im Hof steht und ausliefert. Dann wird er ihm auf der Triumph nachstellen, wenn er wieder nicht schnell genug bei Frau und zehn Kindern daheim sein kann, der Familienmensch! Dann wird er ihn in dem finsteren Waldstück vorm St. Christophorus-Marterl überholen und an den Straßenrand winken. Dann wird er ihn aussteigen lassen und ihn mit dem gewissen Blick aus den Adleraugen heraus in die Enge treiben. Und dann wird er sich anschauen, wer von ihnen beiden der Charles Bronson ist und wer der Peter Fonda.
Weil ungestraft nimmt dem Biermösel keiner seine Lebenschance weg!
Dann ist es immer das Gleiche, wenn der Biermösel in der Vierten dahintuscht auf seiner Fips, mit der Schnapsflasche in der Hand und dem dauernden Sinnieren im Kopf. Dann weiß er immer nie, ob ihn der Geschwindigkeitsrausch schon am Auerhahn vorbeigetragen hat, oder ob es gleich soweit sein wird, dass er den Auerhahn anfliegt, das dauernde Sinnieren, der depperte Marillene!
Nicht erst einmal, dass er der größten Sünde der Gendarmerie anheim gefallen ist und unaufmerksam war. Nicht erst einmal, dass er infolgedessen auf einmal drüben in Goisern am Hauptplatz vorm Sündenpfuhl von der gachblonden Discowirtin gestanden ist, weit über das Ziel hinausgeschossen, wie ein besoffener Abfahrtsläufer am Hahnenkamm, der nicht abschwingen kann. Zeit wird es, denkt sich der Biermösel, dass er endlich einen Orientierungspfeil schnitzt und auf der Straße aufstellt, Zeit wird es wirklich, dass er sich dafür einmal Zeit nimmt. Holz haben sie ja genug, die Roswitha und er.
Aber heute biegt er gerade noch rechtzeitig ab und nimmt die langgezogene Schleife hinüber zum Auerhahn. Und weil er gerade so einen gewaltigen Schwung draufhat mit der Fips, und weil die Bremsen sowieso die Achillesferse sind von dem ganzen motorisierten Package, fährt er gleich ums Wirtshaus herum und hinten durch das Saisongemüse hinauf dort in die Gegend hin, wo hinter dem Auerhahn auf dem Schießstand der gewaltige Buchenscheiterstoß steht, der von einer Wellpappe zugedeckt ist.
Er zieht noch eine Schleife um den imposanten Turm und steuert ihn von der Südseite her an. Und dann kracht es schon wieder gewaltig, wie ihn der Buchenscheiterstoß ruckartig abbremst, so ein Blödsinn! Aber in der fast kompletten Finsternis war der Biermösel noch nie ein Star beim Abschätzen von einer Entfernung, die seinen Schädel vom unmittelbaren Einschlag trennt. Da darf er sich jetzt nicht wundern, dass es ihn schon wieder gewaltig herstaucht.
Wie lange der Buchenscheiterstoß noch so mächtig in die Höhe ragen wird, wenn das so weitergeht mit ihm, das weiß dann auch allein der Wind. Ihm aber ist grosso modo nichts Gröberes passiert, darf er erleichtert feststellen, wie er endlich vom Moped hinunterfällt. Außer, dass ihm der Schädel doch sehr gewaltig brummt, eine Wetterfleckkapuze ist halt doch kein Vollvisierhelm.
Dann schiebt der Biermösel die Fips unter die Wellpappe hinein, er wird sie heute nicht mehr anwerfen. Heute braucht nämlich einer wie er nicht den nassen Zeigefinger in den Wind halten, damit er weiß, dass die immense Regenfront nicht mehr abziehen wird. Also holt er lieber gleich das Plastiksackerl aus seiner Wetterflecktasche und zieht es der Fips sorgfältig über den Mopedsitz. Weil da täte der Doktor Krisper wieder schön schimpfen mit ihm, wenn er so unvernünftig wäre und sich bei seinem Zustand unten herum morgen in der Früh auf einen nassen Mopedsitz setzen täte.
Und jetzt passt’s!