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Nun ist es so weit! Nun beginnt, wie Peperl und Mali inbrünstig hoffen, die große Karriere. Das Leben liegt vor ihnen mit all seinen Herrlichkeiten, mit der Aussicht auf Schwänze aller Art, die ihnen obendrein noch einen angenehmen Lebensunterhalt sichern werden.

Vom heutigen Abend an werden sie genau wissen, wohin sie zu gehen haben und mit wem sie sich ins Bett legen sollen. Ihre Zukunft liegt vorbereitet vor ihnen. Nach ihrer Ansicht hätte keine Mutter für sie einen schöneren Beruf aussuchen können, denn sie vergessen nur allzuleicht, daß auch in ihrer Jugend das Allerbeste ein fest stehender und ausdauernd arbeitender Schwanz war. Daß es eben einfach das Beste war, so richtig gepudert zu werden.

Mali und Peperl stehen splitternackt in einem kleinen Seitenkabinett neben dem Festsaal des vornehmen Stadthotels. Sie sehen Frau Wewerka, die sie längst Mizzi nennen, zu, wie sie sich die Fut parfümiert. Heute ist der wöchentliche Galaabend des Klubs, der sich offiziell die >Wiener Herzbuben<, inoffiziell aber >Die Getreuen der Wirtin an der Lahn< nennt. Peperl und Mali sollen bei dem Variete und anderen Darbietungen als Neulinge eingeführt werden.

Mizzi Wewerka pudert nun sorgfältig ihren schönen üppigen Körper und schlüpft in ein hauchdünnes Georgettekleid, das in losen Falten glatt bis zu den Knöcheln fällt und nur durch einen schmalen Goldgürtel gehalten wird. Durch den spinnwebdünnen Stoff schimmert ihre schneeweiße Haut. Das Kleid zeigt mehr, als es verhüllt.

»Schön«, sagt die Peperl, »so viel schön!«

Mali streicht prüfend über den dünnen Stoff und kann es nicht lassen, dabei auch gleich die vollen Rundungen der Mizzi zu umspielen.

Mizzi lacht sich im Spiegel befriedigt an. »Gefall ich euch«? Das blonde Haar kraust sich schimmernd um die weiße Stirn, die dunklen Augen haben einen feuchten Glanz.

»Jetzt kommts ihr dan. Jetzt mach ich euch schön.«

Aus dem Kasten an der Wand nimmt sie zwei Paar Ladeschuhe mit hohen Stöckeln, rote, kaum zwanzig Zentimeter lange Seidenröcke und zwei winzige Käppis in rot und gold, wie die Liftboys sie tragen.

»Anziehen«, kommandiert sie, und die Mädchen schlüpfen in die Sockerln. Doch da kommen sie schlecht an.

»Nichts da, nur die Stöckelschuhe.«

Dann legt sie ihnen die Röckchen um die Hüften und drückt ihnen die putzigen Käppis auf den Kopf. Staunend sehen sich die Kinder in dem Spiegel an. In den hohen Stöckelschuhen wirken ihre nackten, schlanken Beine noch länger, und das kurze seidene Röckchen verdeckt knapp ihre Fut. Die Käppis sind schief aufs Ohr gesetzt und machen dadurch ihre

Gassenmädelgesichter noch kecker.

Mit einem kußechten Lippenstift färbt ihnen die Mizzi die Brustwärzchen schön dunkelrot und träufelt dann jeder einen Tropfen duftende Essenz auf den Nabel.

»Fertig, gehn mirs an und machts ma kan Schand!«

Ein schmaler, dunkler Gang führt zu dem Festsaal. Der Eingang ist durch einen roten Samtvorhang verdeckt. Lautes Lachen, Singen, Gläserklirren und Gekreische dringt hindurch.

Resolut schlüpft die Peperl durch den Vorhang, schiebt ihn ein wenig auseinander und läßt auch die zwei anderen vögelgierigen Votzenträgerinnen eintreten. Vorerst kümmert sich kein Mensch um sie, und sie können sich in Ruhe alles ansehen und sich gründlich umschauen.

An niederen Tischen sitzen in tiefen Ledersesseln Herren im Frack mit weißen Hemdbrüsten. Im Klub der Lahnwirtin geht es — wenigstens am Anfang — höchst vornehm zu. An der Schmalseite

des großen Saales ist die Bühne, deren Vorhang noch

herabgelassen ist. Davor sitzt die Kapelle.

Da bemerken sie, daß sie nicht die einzigen Mädchen sind. Noch drei Paare, gekleidet wie sie selbst, aber in blau, grün und gelb, schwirren durch den Saal. Ab und zu greift einer der Herren, an dem sie vorbeihuschen, ihnen zwischen die Beine.

Es wird jetzt im Saal lebhafter. Aus einigen anderen Seitentüren kommen junge hübsche Frauen, alle wie die Mizzi in durchsichtigen Schleierkleidern. Sie sind unheimlich aufregend anzusehen. Die Mizzi ist schon von der Seite der Mädel.en verschwunden und wiegt nun ihre molligen Hüften durch den Saal.

Zwei Kellner mit Sektkübeln eilen an den noch ein wenig verschreckten Mädchen vorbei, aber ohne einen Blick auf ihre so frech in die Gegend starrenden geschminkten Brüste zu werfen. Der eine, der Mali streift, sagt: »O pardon, meine Gnädigste!«

Die Mali bekommt vor Erstaunen fast die Maulsperre. Zögernd machen die Mädchen ein paar Schritte in den Saal. Noch ist die Stimmung etwas flau, wie zu Beginn eines jeden Festes. Als sich nun die Musikanten an ihre Instrumente setzen, werden die Gesichter ringsum schon animierter und als die Klubmelodie, das Lied von der Wirtin an der Lahn ertönt, da singen alle Herren mit:

War einst ein Wirtshaus an der Lahn, da

hielten alle Fuhrleut an. Frau Wirtin

spielt die Leier,

Die Gäste hutschten sich aie Eier!

Peperl, die sehr viele Strophen dieses Liedes von der Schmelz her kennt, hat vergnügt mitgesungen. Sie hat unterdessen die Mali an der Hand genommen und ist tiefer in den Saal gegangen.

Von einem Tisch, an dem vier Herren sitzen, winkt eine Hand, und Peperl folgt gehorsam. Sie stellt sich vor die Herren und macht einen Knicks, wie Mizzi es ihnen eingeschärft hat.

Einer der Herren beugt sich interessiert vor und hebt das winzige Röckchen der Peperl hoch, läßt es aber gleich wieder fallen.

»Ich weiß nicht«, sagt er aufgebracht, »was sich der Graf eigentlich vorstellt. Ich hab ihm doch ausdrücklich gesagt, daß ich keine Haar auf der Fut haben will. Ich bitt euch, schauts euch das an, sind das nun Haare oder nicht?«

Wieder hebt er Peperls Röckchen hoch. Die Herren beugen sich vor und stellen ernsthaft fest: »Das sind Haare, du hast recht.«

»Meine Mutter war aber die Josephine Mutzenbacher!« sagt jetzt die Peperl.

»Nein, so was?« Vier Herren sagen es wie aus einem Munde.

»Wahrhaftig, ich lüge nicht«, beteuert die Peperl, »und ich heiße ebenso.«

»Die Josephine hat doch kein Kind gehabt«, erklärt einer der Herren. »Ich müßt es doch wissen, denn ich hab doch drei Monate mit ihr ein Verhältnis gehabt.«

»Am End bist gar du der Vater, Ernstl!«

Die drei Herren brüllen vor Vergnügen. Sie amüsieren sich ganz ausgezeichnet. Der mit Ernstl angeredete Herr macht ein verlegenes Gesicht. Dann aber stimmt er in das Lachen mit ein, hebt die Peperl auf den Schoß und betrachtet ihre schönen Beine.

»Wenn ich dein Vater war, war auch nichts dabei.«

Er reicht ihr ein Glas Sekt. »Prost Peperl, du sollst leben!« sagt Graf Aristides, einer von den vier.

Peperl trinkt mit einem Zug das Glas leer und greift sich hustend zwischen die Beine.

»Was ist denn«, fragt der Ernstl, »hast dich verschluckt?«

»Nein, nur es brennt so!«

»Na wo denn?«

»Bitte, vom Hals hinunter bis zur Fut.«

»Bis in die Fut ... wie hat sie gesagt?« Graf Aristides wird sichtlich lebhafter.

»Bis in die Fut brennt es ihr, das ist großartig gesagt, Kinder. Sie ist wahrlich die Tochter der berühmten Josephine Mutzenbacher. Mit der selben schlichten Einfachheit hätt auch sie geantwortet. Das muß gefeiert werden. Nun meine Herren, alles aufstehen! Auf die Schultern mit dem Mädel, dem die Fut brennt.«

Unter großem Hallo und Gelächter der Umsitzenden nehmen zwei Herren die Peperl auf die Schultern und tragen sie nach vorn zum Podium. Die Musiker intonieren eben die Strophe vom >Lakai<.

Frau Wirtin hat auch einen Lakai, der hat

nur ein einzig Ei, das andre ging ihm

flöten bei einer Massenvögelei wurd es ihm

abgetreten.

»Tusch, Tusch!«

Graf Aristides schreit, aber die Musiker singen und spielen die Strophe erst fertig, ehe sie den verlangten Tusch spielen. Der ganze Saal ist aufmerksam geworden. Alles drängt nach vorne, um die Ansprache, die nun Aristides hält, genau zu hören.

»Meine sehr verehrten Freunde der Lahnwirtin! Unser lieber Präsident ha uns heute eine ganz besondere Sensation vermittelt. Seht euch alle das süße Mäderl an, das wir da auf den Schultern tragen. Wißt ihr wer das ist? Nein, ihr könnt es nicht wissen! Aber ich will eure Neugier nicht länger auf die Folter spannen. Ich will euch sagen, dieses talentierte Mäderl ist die Tochter der... ja — der Josephine Mutzenbacher! Der Mutzenbacher, die einst von ganz Wien geliebt und geschätzt wurde und die so mancher von uns gekannt hat. Einen Tusch für Josephine Mutzenbacher die Zweite!«

Einen Moment starren die Herren das stolz errötende Peperl an, dann bricht eine Flut von begeisterten Ausrufen los.

»Hoch soll sie leben! Die Mutzenbacher soll leben!«

Zwanzig, dreißig Hände strecken sich der Peperl entgegen. Ernstl hat Mühe, daß ihm das Mädel nicht entrissen wird.

»Gebt das Mäderl her, ihr Neidhammel«, ruft ein eleganter Glatzkopf. »Der Aristides muß immer die besten Bissen haben, das ist Schiebung! Die Mutzenbacher ist für alle da!«

Peperl lächelt glücklich. Nun ist der Moment da. Nun steht sie im Mittelpunkt des Interesses! Mit einem Seitenblick auf die Mali stellt sie fest, daß die sich maßlos giftet. Da sie ihre beste Freundin ist, hat sie auch einen reinen Genuß dabei. Gewandt gleitet sie den Herren von der Schulter und mischt sich kokett lächelnd in die Menge der Frackträger, die sich nur so um sie reißen. Von allen

Seiten wird sie angestarrt. Kosende Männerfinger streicheln ihre Brüstchen. Sektgläser hält man ihr an die Lippen und sie nippt ein wenig hier, ein wenig dort. Fein, denkt sie, und spürt schon wieder, wie sich ihre Fut rührt.

Ein schrilles Klingelzeichen gellt durch den Saal. Der Vorhang der Bühne rauscht auseinander.

Ernstl erwischt mit geschicktem Griff die Peperl und zieht sie auf seinen Schoß.

Peperl schiebt die Schenkel ein wenig auseinander und spürt seinen steifen Schwanz an ihrem Arsch pochen. Ernstl aber knöpft schnell die Hose auf und schiebt ihr den brennendheißen Schwanz geschickt in die Fut. Niemand hat was bemerkt, denn alle Augen sind auf die Bühne gerichtet. Dort steht im Licht der Scheinwerfer ein spli1'.»mackter, wunderbar gebauter junger Mann, dessen Hände a : dem Rücken an eine Säule gefesselt sind. Traurig und ergeben hängt ihm die Nudel herunter. Nun tanzen sechs splitternackte, ebenfalls prachtvoll gebaute junge Mädchen aus der Kulisse. Sie fassen sich an den Händen und ziehen um den Jüngling einen Kreis. »Ei, ei, was blüht so heimlich unter den Haaren versteckt? Das ist die liebe Nudel, die ich so gern schlecke«, singen sie. Jede bückt sich im Vorbeitanzen und küßt den Schwanz, der dabei nun doch schon ein wenig fester wird.

Funkelnden Auges verfolgt der Gefesselte die schönen nackten Mädchen. Er ist bemüht die Stricke, die seine Arme binden, loszuwerden, um sich auf eine der Schönen zu stürzen. Doch vergebens, es gelingt ihm nicht.

Die Musik wird nun rascher. Mit hervorgestrecktem Bauch tanzt nun die Solistin unter den Tänzerinnen an den Mann heran. Sie reibt seinen Schwanz an ihrer blonden behaarten Fut, worauf er sich gleich freudig aufrichtet. Der Mann folgt ihr wie gebannt. Wieder reibt sie sich und wieder weicht sie zurück. Der Mann wird immer erregter. Steil vor Geilheit, steht ihm seine Nudel nun weg.

Peperl sieht mit entzückten Augen zu macht einen Hüpfer auf Ernstls Schoß, so daß sie sich seinen beinharten Schwanz ein paarmal fest in die Fut treibt.

Der Tanz auf der Bühne wird wilder, begehrlicher. Immer aufreizender zeigt die Solistin ihre spitzen Brüste, ihre lockende Fut — und immer gieriger wird der gefesselte Mann.

Die übrigen Mädchen ziehen nun einen Kreis um die beiden Hauptdarsteller. Immer enger treiben sie die beiden zusammen. Ganz dicht vor dem rasenden Jüngling steht nun die ebenso geile Frau. Ein wenig kann er sich ja von seinem Marterpfahl entfernen. Näher schiebt sich sein Schwanz an die dicht vor ihm stehende Frau, die plötzlich keinen Ausweg mehr sieht und auch nicht mehr zurückweichen kann, denn immer enger drängen sich nun die anderen heran. Spähend sucht sie nach einer Fluchtmöglichkeit. Die einzige Möglichkeit wäre, über den sich wie wild gebärdenden Mann hinwegzuspringen. Dies versucht sie auch. Sie läßt die Knie federn, springt hoch und — mit einer geschickten Bewegung fär?;r dci* Gefesselte sie mit seiner starken Nudel auf, daß er ihr glekP iefim die Fut dringt.

Diese Fickerei zu sehen, ist eine Sensation. Die Gäste im Saal stehen auf, damit ihnen nur ja keine der Phasen entgeht. Das wie ein Schmetterling aufgespießte Mädchen wehrt sich verzweifelt. Der gefesselte Mann geht immer ein wenig in die Hocke, während er seine Partnerin fest an die Wand der Mädchen drückt. Dabei zieht er seinen Schwanz ein wenig heraus, um ihn immer wieder tief in ihre Fut zu bohren. Der Mann ist ein wahrer Künstler.

Das um sich schlagende und kratzende Mädchen kann seiner nicht Herr werden. Nun plötzlich gibt sie nach. Beim vierten entnervenden Stoß kann sie sich nicht mehr widersetzen. Sie schlingt ihre Arme um seinen Hals und läßt sich von dem nun losgemachten Mann, auf seinen Schwanz aufgespießt, ruhig in die Mitte der Bühne tragen.

Die fünf anderen Tänzerinnen schwingen unterdessen das eine Bein bis zur Stirn hoch und zeigen so ihre hungrigen Vötzchen, aber niemand aus dem Publikum kümmert sich um sie. Ein einziger alter Herr, der ganz vorne sitzt, schaut mit seinem Opernglas auf ihre so weit klaffenden Futen und murmelt dabei: »Zu meiner Zeit waren diese Lustfurchen auch noch herziger!«

Die Musik bricht ab, setzt aber gleich wieder mit einem feurigen Csardas ein. Die fünf Mädchen haben sich nun ebenfalls in die Mitte der Bühne begeben und umringen knieend das so merkwürdig artistisch vögelnde Paar.

Das Mädchen hat seinen Hals fest umschlungen. Sie selbst schiebt sich auf seiner Nudel auf und ab, immer im Takt der Musik. Es ist ein herrlicher Anblick, diese zwei schönen jungen Menschen so ficken zu sehen.

Nun beginnt auch der Feigenkranz der fünf Mädchen mitzumachen. Eine leckt mit breiter Zunge das sichtbare Arschloch des vögelnden Mädchens. Die anderen vier sind mit dem Mann beschäftigt. Der Mann beginnt aufzustöhnen. Die Musik wird rascher und zum Schluß direkt rasend. Genau verfolgt der Kapellmeister die Bewegungen des vögelnden Paares.

Mit gewaltiger Anstrengung sprengt der Mann nun seine Fesseln. Seine harten Arme schlingen sich eisern um das Mädchen und mit einem Lustschrei bohrt er seinen Schwanz zum letzten Stoß tief in die Partnerin. Beide sinken erschöpft auf die fünf Mädchen, die sich wie ein Teppich auf den Boden geworfen haben.

»Da capo, da capo!« schreit das Publikum, und die Peperl klatscht begeistert in die Hände.

»Bravo! Bravo!« schreit sie und hupft dabei vor Entzücken auf Ernstls Nudel auf und ab, bis dieser mit einem wonnigen Seufzer seine ganze Kraft in sie ergießt.

Nun, da es licht geworden ist, sehen die Freunde, in welchei Art Ernstl die Vorstellung doppelt genossen hat.

»Du bist wohl der Gerissenste, den ich seit langer Zeit gesehen habe«, sagt Graf Aristides bewundernd.

Ernstl verwahrt schuldbewußt seine Nudel im Hosenschlitz, während die Peperl ganz ungeniert mit einer Serviette die tropfende Fut abwischt.

»Er hat mich schön gefickt«, sagt sie ihn verteidigend.

Jemand rezitiert den nächsten Vers: Frau

Wirtin hat auch eine Nichte, die onaniert nur

mit dem Lichte, und kam sie in Ekstase, so

schob sie noch den Leuchter nach, der war aus

blauem Glase.

»Ich kann noch viel schönere Verse von der Wirtin«, behauptet die Peperl, und Emstl fordert sie auf, doch welche zu singen.

Aristides hat Mali auf den Tisch gesetzt und riecht, zwischen einigen Schlucken Sekt, immer wieder an ihrer Fut.

Die Peperl holt tief Atem und legt los, sie ist jetzt ganz in ihrem Element:

Frau Wirtin hat auch einen Kahn, da fuhr

sie öfter auf der Lahn, sie liegt dabei

am Rücken und macht die Fummel auf und zu

und fängt damit die Mücken.

Von den Nachbartischen sind die Herren längst herübergekommen und umlagern die Gesellschaft Peperls. Das Kind hat zu tun, daß nicht mehr als zwei Hände zugleich an ihrer Fut herumspielen. Gutmütig hält sie ihren kleinen, aber festen Arsch mit dem rosigen Löchlein hin, damit man sie auch dort bedienen kann. Die Herren lassen sich dazu nicht zweimal auffordern.

Auch Mali ist vollauf beschäftigt. Ihre schmale Hand krabbelt Aristides im Hosenschlitz, und endlich hat sie auch Erfolg. Sie fördert etwas zu Tage. Aber ein so bescheidenes Kind sie auch ist, das ist ihr doch zu wenig. Enttäuscht betrachtet sie das winzige, faltige Nuderl und blickt dann die Runde ab, ob denn keiner da ist, der ihr in ihrer Geilheit hilft und ihr was Richtiges in die geile Fut steckt. Da erbarmt sich einer des gekränkten Maderls und gibt ihr eine schöne steife Nudel in die Hand.

»Das ist etwas anderes!« Mali gerät in Begeisterung. Sie drückt den Schwanz leicht und dann bückt sie sich und beginnt mit spitzer Zunge den zuckenden Stengel zu bearbeiten. Nun interessiert sie nichts mehr ringsumher. Sie hat eine herrliche Nudel im Mund und hofft, diese auch bald woanders zu haben.

Auf der hellerleuchteten Bühne liegt auf einem roten Teppich splitternackt die Mizzi Wewerka. Sie hat die Beine weit gespreizt. Über ihr, so daß die Brüste der beiden sich berühren, eine andere bildhübsche schwarzlockige Frau. Still liegen sie da, doch als die Musik einen Marsch intoniert, fahren die Zungen nieder und vergraben sich in der Fut der Kameradin. Dieser Stellungswechsel ist so schnell vor sich gegangen, daß man beinahe an Zauberei glauben müßte. Das was dort zur Vorführung bereit liegt, ist ein Paar geiler, vervögelter und Schwanz suchender, zu allem bereiter Weiber.

Ringsum sind die Lichter verlöscht, nur ein Scheinwerfer trifft die beiden sich liebenden Frauen. Nichts ist zu sehen, als die weißen, schönen und sich gierig auf die Votz der anderen stürzenden Männerbeglückerinnen, die aber diesmal etwas gänzlich anderes darbieten.

Peperl ist wieder einmal sehr aufgeregt bei diesem Anblick. Sie liebt die Fut der Mizzi Wewerka und ist eifersüchtig, daß eine andere Zunge sie bearbeitet. Dazu kommt noch etwas. Peperl spürt, daß sie nicht mehr im Mittelpunkt steht. Es sind nun andere da, die die ganze Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Irgend etwas muß geschehen, fühlt die Peperl. Irgendwie muß sie wieder im Mittelpunkt des Interesses stehen. Mit dem heutigen Abend beginnt ja ihre Laufbahn. Von hier aus will sie emporsteigen und die Stufen auf dieser Aufstiegsleiter sollen die Betten der Lebemänner sein. Wenn ihr das aber gelingen soll, dann muß ihr Gesicht und ihre Gestalt, ihre schamlose Keckheit und ihr berühmter Name den anwesenden Männern in Erinnerung bleiben.

Die Peperl Mutzenbacher, Josephine Mutzenbacher die Zweite, hat man vorhin zu ihr gesagt. Diese Peperl Mutzenbacher soll eine ganz besondere Note haben. Sie soll ihre schon so berühmte Mutter noch übertreffen!

Entschlossen schlüpft die Peperl vom Schoß des Ernstl. Als sich nun der Vorhang über dem schwer atmenden Weiberpärchen schließt, geht sie aufrecht und geraden Schrittes zum Musikerpodium. Mit einer Handbewegung gebietet sie den Musikern zu schweigen und stößt dann, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, einen durchdringenden Schrei aus.

Stille breitet sich über den Saal. Alles sieht nach vorn, wo das reizende kleine Mädchen in einem winzigen Röckchen auf schlanken Beinen steht und ihre Brüste herausfordernd reckt.

Peperl macht ein paar Tanzschritte. Sie hat nie tanzen gelernt, aber das liegt ihr im Blut. Der Kapellmeister paßt seine Geige ihrem Rhythmus an und fiedelt sanft und einschmeichelnd. Nicht einen Moment zögert oder überlegt die Peperl. Jede Bewegung ist, als hätte sie diese stundenlang schon geübt. Sie führt aus dem Stegreif eine Pantomime auf und jeder weiß gleich, worum es sich dabei handelt: >Das Mädchen, das seine Jungfernschaft verliert.

Fest preßt sie ihre Hand auf ihr kleines Votzerl, weicht vor einem unsichtbaren Angreifer zurück und immer wieder hebt sie ihr Röckchen und sieht nach, ob die Fut noch da ist. Sie spielt die Komödie der Schamhaftigkeit und Schamlosigkeit derart schmackhaft und aufregend, daß so manch verwöhnter Schwanz steif wird. Sie wehrt sich gegen den imaginären Mann, dann gibt sie langsam nach, immer wieder scheu zurückweichend und sich endlich schrankenlos hingebend. Ihre Knie werden weich, die Beine öffnen sich einladend. Mit geschlossenen Augen empfängt sie die gefürchtete und ersehnte mächtige Nudel. Ihr Gesicht zeigt den Schmerz der ersten Stöße und dann ein langsames Wohlbefinden, bis es endlich den Ausdruck der Verzückung annimmt. Sanfter und runder werden die Bewegungen, die Hände über die Augen deckend, sinkt die Peperl befriedigt und in Wonne aufgelöst hin. Die Peperl weiß nicht, daß sie hier ein kleines Kunstwerk geboten hat.

»Hoch! Hoch! Hoch die Peperl! Braves Peperl!«

Der Applaus ist rasend. Die Herren stürmen zum Podium, sie reißen die Peperl herunter, sie fliegt von Arm zu Arm. Überall an ihren Körper fühlt sie gierige Hände und Lippen. Kein Fleckerl ihres Körpers bleibt verschont. Ihr Rock ist in Fetzen heruntergerissen worden, und die Männer haben sich um die Fetzen als Andenken herumgeschlagen. Sie hat die Schuhe verloren, die jedoch aufgehoben, um später im intimen Kreis als Sektglas benützt zu werden.

Ein Schuh, der Peperl, des neuen Stars unter den Huren der Großstadt!

Ihr Käppi hat ein ganz schlauer Genießer ihr vom Kopf gerissen. Er wird es bestimmt daheim vor seinen Freunden einmal auf seine Eichel stülpen und davon träumen, es wäre der Kopf der kleinen

Mutzenbacherin, die seinen Schwanz schleckt.

Die Peperl aber lacht und weiß nun ganz genau, daß ihr heute der Durchbruch geglückt ist. Heute steht sie am Beginn ihrer Laufbahn als Nobelhure! Was werden die nächsten Wochen bringen? Peperl hofft, daß sie viele große und gute Schwänze besteigen werden. Aber noch mehr denkt sie an das Geld, das ihre kleine Raub-votze einbringen wird.

»Mir gehört das Mädel, nur mir allein«, schreit Graf Aristides, denn sein Schwanz ist wunderbar steif geworden, »ich will sie heute ficken!«

»Mir gehört sie«, schreit der Ernstl, »sie soll mich heute noch kennenlernen.«

Alles schreit durcheinander. Da schlägt ein bisher nicht in Erscheinung getretener alter Hof rat vor:

»Wir losen das beste Mädchen von Wien einfach aus.«

»Ausgezeichnete Idee, losen wir«, stimmt Baron Robby zu.

»Erstes Angebot, einhundert Schilling. — Zweihundert! — Dreihundert!«

»Fünfhundert«, schreit Graf Aristides.

Einen Augenblick herrscht Stille. Fünfhundert, das ist schon allerhand Geld. Peperl stockt der Atem, sie ist glücklich. Fünfhundert Schilling ist sie wert. Doch irgendwie stört es sie, daß keiner weiter bietet.

»Tausend Schilling!« ruft der gepflegte, weltmännische Generaldirektor Manfred Marburg. Aus seiner Stimme hört man die Überlegenheit des großen Geldmannes, der sich alles kaufen kann, was er will.

»Tausend Schilling für eine Nacht mit der reizenden Peperl Mutzenbacher. Zum ersten-, zum zweiten- und zum dritten Mal!«

Ernstl verkündet es mit väterlichem Stolz und klingelt dazu mit dem Sektglas.

»Herr Marburg, da haben Sie Peperl.«

Ernstl streckt die Hand hin und will das Geld kassieren. Da ist aber die Peperl da, schon hat sie die Banknote in der Hand. Hochaufgerichtet und nackt steht sie da und ist glücklich. Sie weiß — nun hat sie gesiegt. Sie hat die erste Sprosse der Leiter erklommen. Ganz Wien wird morgen wissen, die Tochter der berühmten Jose

phine Muizenbacher ist in die Fußstapfen der Mutter gerieten. Nie wieder wird sie sich kümmern müssen, ob und wer ihre Fut behandeln will. Immer wird einer da sein.

Stehend leeren die befrackten Herren ihre Gläser und defilieren grüßend an dem nackten Mädel vorbei.

Triumphierend steht die Peperl da, hoch über allen anderen und sie beschließt, diesen Ehrenplatz nicht mehr aufzugeben.

Hoch hat sie sich ihr Ziel gesteckt, doch sie hat es erreicht. Viel hat ihr auch der Ruf der Mutter geholfen, aber die Peperl ist über ihre Mutter hinausgewachsen.

Peperl Mutzenbacher wurde nicht von den Männern ausgesucht, sondern sie suchte sich die Männer aus.

Sie war und blieb die größte Nobelhure Wiens.