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»Nein, ich geh net, ich trau mich net«, Mali steht wie ein störrischer kleiner Maulesel zwei Häuser vor Kukilos Geschäft und bockt.
»Donnerwetter noch einmal«, schimpft die Peperl, »jetzt hab ich dirs den ganzen Tag auseinandergesetzt und jetzt blamierst mich so! Ich habs doch dem Ferdi versprochen, daß du kommst.«
»Ich mag aber nicht, ich furcht mich!« Mali bleibt halsstarrig stehen.
»Na so schau«, redet ihr die Peperl zu, es ist doch nichts dabei. Er will ja nur deine Fut anschauen, du hast sie doch schon öfter hergezeigt und angreifen lassen. Sonst macht er ja nichts mit dir.«
»Aber ich kann nicht, er ist doch ein fremder Mann!«
»Na, der Waberlgreissler vom Brunnenmarkt, ist der vielleicht kein fremder Mann — und dem hast es sogar hingehalten, damit der dir die Fut angreifen kann«, geifert die Peperl.
»Ja, bei dem war es ganz was anderes, der hat mir dafür ja eine große Schokolade gegeben«, verteidigt sich die Mali.
»Na ja, dann eben nicht«, sagt die Peperl und fügt hinzu:
»Es könnte ja sein, daß dir der Ferdi eine noch größere Tafel Schokolade gibt. Und überhaupt, wenn nicht willst, dann geh ich eben allein und du kannst mich gern haben, blöde Gans. Wirst es schon noch bereuen, denn nur bei dem Kukilo kannst wirklich was lernen, und der versteht sich aufs Pudern und sonst noch allerhand.«
Kurz entschlossen geht die Peperl weiter. Die Mali ist aber sofort wieder an ihrer Seite.
»Sag, ist das wahr mit der Schokolade?«
»Na, wenn ich sag, heilig und sicher!«
Mali überlegt kurz, dann sagt sie: »Alsdann, dann komm ich mit!«
Entschlossen hängt sie sich bei der Peperl ein, und friedlich betreten die zwei das Friseurgeschäft. Kukilo ist eben dabei das Geschäft zu schließen.
»Servus Ferdi«, grüßt die Peperl forsch.
Mali bleibt schüchtern und unentschlossen an der Tür stehen und macht die Andeutung eines Knickses.
»Na, da seid ihr ja.«
Kukilo kneift erfreut in Peperls freche Brustwarze und wendet sich sofort der Mali zu.
»Du bist also die Mali?«
»Bitte ja.«
»Ist es wahr, was mir die Peperl erzahlt hat? Du hast also noch eine nackerte Fut?«
Mali kichert verlegen, verteidigt aber ihr winziges
Haarbüschel.
»Die Peperl lügt, die ist überhaupt eine Lugerte.«
»Das werden wir ja gleich haben, laßt's mich halt anschauen.«
»Ich schäm mich aber so.«
Mali windet sich und deckt die Hand über die Augen.
»Für eine Fut braucht man sich doch nicht zu schämen, zeig doch her.«
Rasch tritt er an die Mali heran und hebt ihr den kurzen Rock auf. Doch die Mali ist schneller und deckt die Hand über das so plötzlich nackte Mittelstück. Aber Kukilo kennt das, er hebt einfach das Mädchen auf, und ehe sich dieses versehen hat, liegt es schon auf dem Ledersofa, auf dem die Peperl so nette Stunden verlebt hat. Mali macht nun keine Anstalten mehr, den Rock herunterzuziehen. Sie sagt nur immer wieder, daß sie sich schämt und die Fut nicht herzeigen will.
Peperl ist auf einmal so merkwürdig erregt. Sie tritt näher und sieht den nackten Bauch der Freundin, sieht die paar winzigen blonden Haare und verkündet triumphierend: »Hab ich's nicht gesagt, sie hat noch eine nackerte Fut!«
Kukilo steht sinnend vor dem halbnackten Mädchen. Streng befiehlt er der Mali: »Gib doch endlich die Hand von der Votz!«
»Na, ich schäm mich so«, wiederholt die Mali noch einmal.
Aber da greift die sich immer mehr auf geilende Peperl ein, reißt der Mali die Hand von der Fut, packt sie bei den Knien und spreizt ihr die Beine auseinander.
»Und sie hat doch eine nackerte Fut«, schreit Peperl, »schau Ferdi, keine zehn Haare hat sie auf der Votze!«
Doch in Kukilos Hose beginnt sich der Schwanz zu rühren. Peperl sieht dies mit einem Gemisch aus Begehren und Zorn. Sein Schweif darf sich nur bei mir aufstellen denkt sie und greift auch schon nach seinem Wollustspender. Aber da kommt sie schlecht an. Kukilo weist sie streng zurück.
»Weg, sag ich, mit deinen fetten Fingern, aber schnell, sonst kannst was erleben.«
Peperl schäumt vor Zorn. Er knöpft sein Hosentürl auf und holt den steifen Schwanz heraus. Geschäftsmäßig greift er an Malis winzigen Kitzler, der zwischen den rosigen Schamlippen der Dinge harrt, die da kommen sollen. Doch jetzt beginnt Malis Hintern sofort zu tanzen.
»Ah, da schau her«, sagt die Peperl eifersüchtig, »jetzt kann sie es schon! Jetzt schämt sie sich nimmer, wenn man ihr an die Fut greift!«
Herr Kukilo nimmt seine Nudel in die Hand und streicht damit prüfend über Malis Spalte. Dann versucht er, den dünnen Schweif an die kleine Fut der Mali anzusetzen.
Da aber packt die Peperl die Wut. Sie reißt ihn weg und schreit: »Vögeln gilt nicht, du hast es mir ja versprochen!«
Kukilo dreht sich gelassen um und holt aus. Ehe sich die Peperl versehen kann, hat er ihr eine Ohrfeige gegeben, daß sie nur so an die Wand taumelt.
»Daß du es weißt, wer hier der Herr im Haus ist. Ich vögle wen ich will, das geht dich einen Dreck an, du Hurenfratz, elendiger!«
Peperl lehnt erschrocken an der Wand. Die Wange brennt wie Feuer. Aber das Brennen beginnt abwärts zu wandern, es brennt auf der Brust, ihre Warzen richten sich auf, es brennt fliegend über den Bauch und landet zwischen ihren Schenkeln, die sich auf einmal spreizen. Eine unerträgliche Lust, gevögelt zu werden, überkommt sie. Zum erstenmal hat sie die Süße des Schmerzes empfunden. Doch das weiß sie jetzt noch nicht. Sie weiß nur, daß sie jetzt gevögelt werden will. Langsam schleicht sie näher, stellt sich hinter den Mann, der noch immer mit seinem Schweif an dem nun schon heftig zuckenden Vötzchen der Mali spielt. Schüchtern faßt sie nach dem Arm vom Ferdi.
»Ferdi... Ferdi... du .. . du ...«
»Na, was ist denn?«
»Ferdi, mich brennt die Fut, ich brauch was.«
»Laß sie nur brennen«, erwidert er grimmig, »Du wirst heut noch genug gevögelt werden. Wart nur ab, vielleicht wirst dann froh sein, wenn ich dich jetzt verschone. Und jetzt stör mich nicht mehr.«
Peperl stöhnt auf: »Geh, ich bitte dich, nur ein bisserl.«
Da setzt es die zweite Ohrfeige vom Ferdi. Die Peperl bricht fast zusammen. So etwas hätte sie von ihm nicht gedacht.
Mali liegt jetzt schon ganz ungeniert mit offenen Beinen, und mit Genugtuung sieht sie, daß die Peperl verschmäht wird, während ein so schöner Mann wie der Herr Kukilo ihre nackte Fut vorzieht.
»Sie ist mir nur neidig, sie kanns nicht ertragen, wenn sie nicht die Hauptperson ist! Sie möcht jetzt nur, daß Sie mich liegen lassen!«
»Ruhe«, brüllt der Kukilo, »kein Wort mehr und keine Streitereien! Ich werd euch beide nicht vögeln! Peperl sei nicht traurig/ aber ich hab mir alles genau überlegt. Ihr geht jetzt alle zwei in die Laudongasse auf Nummer 15. Im zweiten Stock rechts an der Tür müßt ihr läuten. Kurz- langkurz. Verstanden? Und daß ihr mir nur alles so macht, wie man es euch anschafft. Du auch Mali!«
Gönnerhaft wetzt er noch einmal über ihren jetzt schon etwas größer gewordenen Kitzler.
Die Mali nickt gehorsam.
»Wenn euch dann der Herr wegschickt, gibt er euch ein Kuvert und das wird bei mir abgeliefert, Peperl! Und daß mir nichts daraus fehlt!«
Peperl nickt, und der Kukilo steckt seinen Schweif vor den enttäuschten Augen der Mädchen in die Hose. Zögernd schließt Mali ihre Schenkel und rutscht von der Bank.
»Also jetzt raus! Und daß ihr mir das Geld sofort abliefert!«
Nachdem sie nun ein Stück über den Gürtel gegangen sind, fragt die Mali:
»Und wo ist jetzt die Schokolad, ha? Du bist halt doch eine Lugerte! Ich hab ihm meine Fut gezeigt, er ist meine Schamlippen mit seinem Stempel entlang gefahren und hat sich aufgegeilt und mich dazu. Und was hat er mir gegeben, ha? An Scheißdreck, du Lugenschüppel!«
Die Peperl wurmt das.
»Wir werden uns einfach die Schokolad selber kaufen.«
»Ja, wannst ein Geld hast.«
»Jetzt noch nicht, aber wart, bis wir zurückkommen, dann haben wir mehr als genug!«
»Schon wieder a Lug, woher willst es denn nehmen, ha?«
»Hast net gehört, was der Ferdi von dem Kuvert gesagt hat?«
»Das schon, aber ein Kuvert ist kein Geld. Und für ein Kuvert gibt dir niemand eine Schokolad!«
»Für das Kuvert freilich nicht, aber für das was drinnen
ist.«
Mali schaut blöd. Als ihr dann aber die Peperl die Geschichte von dem alten Grafen erzählt und von den Banknoten, die er ihr zugesteckt hat und die sie dann alle dem Kukilo abgeliefert hat, da heitert sich das Gesicht der Mali wieder auf. Aber ungläubig fragt sie trotzdem: »Na, und du glaubst doch nicht wirklich, daß wir uns von dem Geld was nehmen dürfen?«
»Was heißt dürfen?« prahlt die Peperl. »Das Geld bekommen doch wir dafür, daß wir unsere Fut herzeigen, sie angreifen lassen, uns schlecken lassen und noch dazu gevögelt werden, ha! Das verdienen wir doch selbst und nicht der Ferdi! Wir müssen uns pet-sdüeren lassen und den fremden Männern die Nudel polieren. Unser Verdienst ist es!«
Die Peperl wird auf einmal ganz aufgeregt und schreit die Mali fast an, daß diese ganz erschrocken zurückfährt:
»Ich muß den Männern einen herunterreißen und dann zu guter Letzt noch so viele andere Sachen über mich ergehen lassen, also hab ich das Geld verdient, verstehst es jetzt!«
»Na, eigentlich versteh ich nicht, denn wenn du sagst, daß du es verdient hast, warum bist du denn so blöd und gibst das Geld dem Ferdi? Wenn es eh dein Verdienst ist und du die Fut hinhalten mußt ?«
Der Peperl gibt es einen Riß. Sie bleibt stehen und schaut die Mali an.
»So ein Trampel wie du bist — und doch hast du es erfaßt. Na, so wasl Meiner Seel, du hast ja recht. Ich brauch ihm ja gar nichts zu geben! Weißt, was ich ihm gib, einen Sdunarrn, ein Scheißdreck, aber kein Geld! Ja, genau nix geb ich ihm, hart er mich nicht geschlagen, der Strizzi 1 Wenn wir wirklich ein Geld bekommen, dort wo wir jetzt hingehen, dann wirds vernascht, einverstanden!«
Die Mali ist absolut einverstanden, Sie beschleunigen ihre Schritte, um rascher in die Laudongasse und damit zu ihrem Geld zukommen.
»Was glaubst Peperl, werden wir bekommen?«
»Ich weiß nicht, aber ich denk so viel wie beim Grafen bestimmt.«
»Na, glaubst, daß wir einen ganzen Schilling kriegen?«
»Mehr schon«, sagt die Peperl.
Die Mali schweigt. Sie versucht sich vorzustellen, was man alles für einen solchen Betrag kaufen kann. Ihre Fantasie arbeitet weiter. Vielleicht bekommen sie sogar ein paar Schillinge. Es wird ihr ganz schwindlig, wenn sie daran denkt. Nach ein paar Minuten sagt die Peperl:
»Na mehr als zehn Schilling denk ich schon, daß wir kriegen, wir sind ja heut zu zweit!«
Mali verschlägt es den Atem. Ihr Vater bekommt vierzehn Schillinge in der Woche und damit muß eine achtköpfige Familie leben.
»Du Peperl«, die Mali stottert vor Aufregung, »wenn wir alle Tage nur drei oder vier Schilling kriegen, du, das wären ja so viele Nougatstangen und noch Karamellen Die Mädel in der Schule täten zerspringen.«
»Ja, schön wärs schon, aber wer soll uns das Geld geben?«
»Na, der Herr Kukilo, wird dir schon sagen, wo wir hingehen sollen.«
»Der Ferdi«, sagt Peperl und plötzlich ist sie sich über die Machenschaften des Herrn Kukilo im klaren, »der wird mir was scheißen. Der will das Geld doch selber haben, darum will er mich doch vögeln schicken, verstehst's jetzt?«
»Ja, das ist wahr.«
Mali fühlt mit tiefem Bedauern die Schillinge in weiter Ferne verschwinden. Die Peperl ist aber zu einem Entschluß gekommen. Entschlossen erklärt sie:
»Wir werden das so machen: Wenn wir das Kuvert haben, dann werden wir es aufreißen und uns etwas herausnehmen. Wir sagen einfach wir haben das Kuvert offen bekommen und der Ferdi weiß ja nicht, wieviel es war!«
»Und wenn er es doch merkt, der Kukilo, was dann?«
»Dann gibt er uns höchstens ein paar Watschen. Für diese Watschen haben wir dann wenigstens ein Geld. Die Tante schmiert mir oft eine und dafür krieg ich keine Schokolad. Oder bist vielleicht wegen so einer Watschen feig?«
Wenn die Peperl an Ferdls Watschen denkt, dann fühlt sie jetzt wieder so ein eigentümliches Brennen zwischen den Füßen.
»Ich und feig? Ha!«
Was Watschen anbelangt hat auch sie schon eine größere Praxis, denn die Frau Wondraschek fackelt nicht lang und haut gut hin. Wenn sie für jede Watschen nur ein paar Groschen bekäme, würde sie seelenruhig stillhalten.
»So, wir sind da«, verkündet die Peperl und liest der Mali die Hausnummer vor.
»Ja«, sagt die Mali, »ich kann ja auch lesen, daß wir in der Laudongasse 15 sind.«
»Also, gehn wir!«