24
Gähnend bog Hannah auf den Parkplatz des heruntergekommenen Motels ein, das ihr unverdächtig genug erschien. Es lag an einem wenig befahrenen Highway und befand sich in einem ähnlich erbärmlichen Zustand wie das Motel, in dem sie vor zwei Jahren verhaftet worden war.
Steve rührte sich träge auf dem Beifahrersitz, als der Ford Bronco knirschend auf dem Kies zum Halten kam. Noch in Denver hatten sie den Buick in einer dunklen Seitengasse abgestellt, den Rucksack mit dem Laptop und die zweitausend Dollar genommen, die sie im Wagen gebunkert hatten, und zugesehen, dass sie aus der Stadt rauskamen. Zur Hütte zurückzukehren wäre viel zu gefährlich – es wäre ein Wunder, wenn Miles Elsa Jones nicht verraten hätte, wo sie sich versteckten.
Müde rieb Steve sich übers Gesicht und stieg aus dem Wagen. Hannah beobachtete, wie er in der Rezeption verschwand, um für sie beide ein Zimmer für eine Nacht zu buchen. Mittlerweile war er wieder so ruhig, wie sie ihn kannte, sobald er seinen gefälschten Führerschein vorzeigte, doch als er vor fünf Tagen mit dem Buick neben ihr angehalten hatte, hatte sie ihn kaum wiedererkannt. Die Stirn war schweißbedeckt gewesen, die Augen weit aufgerissen, als hätte er Drogen genommen.
“Mullen war da, er hätte mich beinahe erwischt. Verdammt, ich war zu nervös. Aber ey, er hat’s echt nicht gerafft, wer ich bin!” In einer Mischung aus Euphorie und Hysterie hatte er sie gegen den Arm geboxt, während er in Schlangenlinien durch die zum Glück menschenleeren Straßen gefahren war. “Sag ich doch, mein Gesicht kennt keiner!”
Vor Erleichterung hätte Hannah ihn fast umarmt.
Aber nur fast.
Zwei Tage nachdem sie Miles im Keller gefunden hatten, hatten die Zeitungen die Nachricht gebracht, dass er seinen Verletzungen erlegen war. Schuldgefühle hatten Hannah erfasst, weil sie fürchtete, Elsa Jones irgendwie auf seine Spur gebracht zu haben. Doch zu den Schuldgefühlen hatte sich auch Enttäuschung gesellt, denn wenn Miles tot war, würde er niemandem mehr sagen können, dass sie nicht Elsa Jones war.
Ein Reporter hatte gemutmaßt, dass Elsa Jones etwas mit Miles Tod zu tun haben musste, “da der FBI-Agent, der diese skrupellose Terroristin jagt, sich persönlich über den Fall informiert hat”, wie er schrieb. Warum, schlussfolgerte er, sollte Mullen sich für den Überfall auf einen Veteranen interessieren, wenn nicht Elsa Jones irgendetwas damit zu tun hatte? Die anderen Zeitungen und Fernsehkanäle hatten diese Überlegungen aufgegriffen, und Hannahs Bild war erneut in sämtlichen Zeitungen und Nachrichten erschienen. Obwohl sie jetzt kurze, blonde Haare hatte und sich so stark schminkte, dass sie sich wie ein wandelnder Tuschkasten vorkam, hielt sie sich, so gut es ging, im Hintergrund und überließ es Steve, mit anderen Menschen zu verhandeln. Wohl war ihr nicht bei der Sache. Es war ihr schon immer schwergefallen, anderen Menschen zu vertrauen, und bei Steve kam noch hinzu, dass sie nicht mehr wusste, auf wessen Seite er eigentlich stand, auch wenn sich die Stimmung zwischen ihnen nach ihrem knappen Entrinnen deutlich gebessert hatte. Seit sie Miles im Keller gefunden hatten, wirkte er verändert, als hätte er zum ersten Mal wirklich begriffen, zu was Elsa Jones fähig war. Hannah merkte ihm an, dass er sich ausmalte, er würde an Miles’ Stelle in irgendeinem Loch sitzen und von der Frau in die Mangel genommen werden, die seinen Dad erschossen hatte. Aber bedeutete das auch, dass er deshalb auf Hannahs Seite stand?
Es war schon spät, kurz vor Mitternacht, und aus einem Imbiss hatten sie sich Hamburger und Pommes mitgebracht, die sie jetzt schweigend auf ihren Betten verzehrten. Das kalte, pappige Zeug erinnerte Hannah unangenehm an den Gefängnisfraß, und sie bekam trotz ihres Hungers kaum einen Bissen herunter.
Sie klappte ihren Laptop auf und wartete ungeduldig, bis sie in dem Forum war, über das sie mit Marek kommunizierte. Durch die Anonymisierungssoftware war der Rechner unerträglich langsam, aber es musste sein. Marek hatte ihr geschrieben, dass die Polizei in Deutschland die Ermittlungen wieder aufgenommen hatte. Die Leiche, die in dem Grab mit ihrem Namen darauf lag, war bereits exhumiert worden, und jetzt warteten alle auf den Abgleich der DNA mit der ihrer Großmutter. Doch leider hatte Marek auch heute keine Neuigkeiten für sie, nur ein kurzer Gruß. Sie schrieb eine kurze Nachricht zurück, damit er wusste, dass sie noch lebte und es ihr gut ging. Relativ gesehen, jedenfalls.
Anschließend startete sie das Programm, das sie in den letzten Tagen geschrieben hatte. Im Gefängnis hatte sie Stunden damit verbracht, zu überlegen, wo das Bild von ihr entstanden sein könnte, das Elsa Jones oder ihre Helfer später in jenes Bild montiert hatten, das beim Mord an den Wheelers entstanden war. Aus dem Schatteneinfall auf ihrem Gesicht hatte sie versucht zu ermitteln, auf welchem Breitengrad das Foto entstanden sein musste, und war dann im Geiste die Strecke noch einmal abgefahren, die sie in den drei Monaten vor ihrer Verhaftung in den USA zurückgelegt hatte. Im Gefängnis hatte sie nichts gehabt außer ihrem Gedächtnis, und nach ihrer Befreiung hatte sie zunächst andere, vielversprechendere Spuren verfolgt. Doch jetzt, wo Miles tot war und ihr nicht weiterhelfen konnte, hatte sie diese Überlegungen erneut aufgegriffen. Natürlich gab es viele Unsicherheitsfaktoren. Um welche Tageszeit war das Bild entstanden? Wie stark war es manipuliert worden? Sie wusste, dass derjenige, der ihr Gesicht in das Originalbild eingesetzt hatte, nicht viel Zeit gehabt und unter mehreren Bildern vermutlich das passendste ausgesucht hatte. Ihr schauderte bei dem Gedanken, dass man sie womöglich die ganze Reise über beobachtet und fotografiert hatte.
Endlose Stunden hatte sie das Bild am Computer angestarrt, auf der Suche nach winzigen Unterschieden zwischen den Schatten auf ihrem Gesicht und dem restlichen Bild. Sie meinte, eine winzige Abweichung zu erkennen, als sei der Schatten auf ihrem Gesicht minimal schärfer als in der Umgebung, schärfer und einen Hauch steiler. Sie begann zu rechnen. Sonnenstand, Sonneneinfallswinkel, Datum, Breitengrad, Uhrzeit. Wie stark hatte die Person auf dem Bild den Kopf nach oben geneigt? In welche Himmelsrichtung hatte sie geschaut? Sie schrieb ein Programm, das sie mit diesen Daten und den Daten ihrer Reiseroute fütterte, die sie auch nach zwei Jahren immer noch genau im Kopf hatte. Schließlich hatte der Computer zwei mögliche Stellen ausgespuckt, an denen das Bild entstanden sein konnte, der Great Basin Nationalpark in Nevada und der Chequamegon National Forest in Wisconsin. Bis nach Wisconsin waren es mehr als tausend Meilen, nach Nevada lediglich 600. Sie hatte nur einen Versuch und musste sich entscheiden. Über Google Earth sah sie sich die Gegenden noch einmal an und kam zu dem Schluss, dass das ihr so verhasste Bild vermutlich in Nevada entstanden war. Dort war sie im August gewesen, nur wenige Tage vor dem Mord an den Wheelers, Wisconsin dagegen hatte sie im Juni besucht. Nevada lag etwa 600 Meilen nördlich von Austin, Wisconsin dagegen 1300 Meilen. Die Lichtverhältnisse in Nevada ähnelten denen in Austin eher als die in Wisconsin.
Steve schluckte den letzten Bissen seines Hamburgers herunter und schaute stirnrunzelnd die Tabelle auf dem Laptopmonitor an.
“Und du bist sicher, dass das Ergebnis stimmt?”, fragte er. Als sie angefangen hatte, das Programm zu schreiben und mit Daten zu füttern, hatte er zweifelnd zugeschaut und ihr nicht geglaubt, dass sie auf diese Art und Weise den Ort ermitteln könnte, an dem sie fotografiert worden war.
“Du kannst doch unmöglich noch wissen, an welchem Tag vor zwei Jahren du wo gewesen und wie viele Kilometer du am Tag gefahren bist”, hatte er gesagt.
“Doch, ich weiß es”, hatte sie knapp geantwortet. In der Welt der Zahlen hatte sie sich schon immer ausgekannt, besser als in der Welt der Menschen. Zahlen waren wie Persönlichkeiten für sie, die ihr eine Geschichte erzählten, und sie hatte keine Mühe, sich Zahlen zu merken, auch über einen langen Zeitraum. Und was waren Orte anderes als Zahlenkombinationen aus Breiten-und Längengraden? Trotzdem überprüfte sie das Ergebnis ihrer Berechnungen immer und immer wieder. Und jedes Mal kam sie zum selben Schluss: Sie musste nach Nevada.
Jetzt seufzte sie und sah Steve an. Er wirkte erschöpft, in den letzten Tagen hatten sie nur wenig Schlaf gefunden. Seit fast zwei Monaten waren sie auf der Flucht und, bis auf die zwei Wochen in der Hütte von Miles’ Onkel, ständig unterwegs gewesen.
“Ich bin mir nicht sicher”, sagte sie. “Aber es ist die einzige Chance, die wir haben. Wir haben keine Möglichkeit, Elsa Jones zu finden, aber sie sucht mich genauso wie ich sie. Dieser Ort ist der einzige, den außer uns niemand kennt, und somit der einzige, an dem wir uns treffen können.”
Aufmerksam beobachtete sie ihn. Sie hatte ihn bislang noch nicht vollständig in ihre Pläne eingeweiht, da sie ihm nicht recht über den Weg traute. Sechs Tage waren vergangen, seit sie Miles gefunden hatten, seit sechs Tagen waren sie erneut auf der Flucht, doch sie hatten kaum einmal mehr als drei Sätze am Stück miteinander gewechselt. Sie holte tief Luft.
“Steve, ich muss wissen, was du vorhast.” Sie zögerte. “Ob du Elsa Jones immer noch bewunderst.”
“Ob ich Elsa bewundere?” Er klang empört, doch seine Miene spiegelte seine Zerrissenheit wider. “Verdammt, sie hat meinen Dad umgebracht! Ich hasse sie!”
“Aber du hast sie bewundert. Du wolltest sein wie sie.”
Er sagte nichts.
“Steve, diese Frau bringt Menschen um, nur weil sie der Ansicht ist, sie hätten die falsche Meinung über das, was im Leben zählt. Sie hat deinen Dad umgebracht, weil er ihr hätte gefährlich werden können. Sieh dir an, was sie mit Miles gemacht hat. Willst du dir diese Frau wirklich zum Vorbild nehmen? Warum? Was findest du so toll an ihr?”
Er schwieg eine ganze Weile. Schließlich sagte er leise: “Dad hat immer gesagt, Elsa hat sich nie von anderen vorschreiben lassen, wen sie mögen soll und wen nicht. Er hat gesagt, sie hat nicht nur blöd rumgelabert, sondern ist auch für das eingestanden, was sie gesagt hat.” Er hob den Kopf und sah sie an. “Elsa und Dad waren damals auf der Highschool zusammen. Sie haben eine Gruppe gegründet, die White Aryan Students, und Dad sagt, Elsa wäre von allen die coolste gewesen.” Er griff nach der Bettdecke seines Bettes und fing an, sie zu einer engen Rolle zusammenzudrehen. “Er hat mir oft von Elsa erzählt, auch als sie noch gar nicht gesucht wurde. Meine Mom war ständig krank, sie ist gestorben, als ich noch ganz klein war. Ich kann mich kaum noch an sie erinnern. Von ihr hat er mir nicht so viel erzählt wie von Elsa.” Als es in seinen Augen verdächtig feucht zu schimmern begann, wischte er die Tränen wütend mit dem Handrücken weg. “Er wollte immer, dass sie sich den WAP anschließt, und hat nie aufgehört, sie zu suchen. Und dann erschießt sie ihn einfach. Einfach so!” Er wrang die Bettdecke mit beiden Händen, als wollte er sie erwürgen. “Dabei hätte Dad sie niemals verraten. Nie im Leben!”
Hannah beobachtete ihn schweigend, bis die Bettdecke tot war. “Und was willst du jetzt tun? Ich meine, wenn wir Elsa Jones finden?”
“Ich will, dass diese Frau für das büßt, was sie meinem Dad und Thomas und Martin angetan hat. Und Miles”, fügte er nach kurzem Zögern hinzu. “Auch wenn er diesen … Baseballstar in seinem Wohnzimmer hängen hatte. Verdammt, er war ein guter Kerl und ein Veteran. Dad hat immer gesagt, jeder Soldat, der im Krieg war, verdient Respekt.”
“Aber wenn du sie erschießt, büßt sie nicht besonders lange”, stellte Hannah trocken fest.
Er hob die Schultern. “Ich weiß. Ich habe viel darüber nachgedacht. Es stimmt schon, erschießen ist noch viel zu gut für sie.”
Sie runzelte die Stirn. Das konnte alles Mögliche bedeuten. Malte Steve sich etwa aus, Elsa Jones zu foltern, so wie sie Miles gefoltert hatte? “Und was glaubst du, womit du sie richtig quälen könntest?”
Er gab keine Antwort.
“Stell dir vor, was es für Elsa Jones bedeuten muss, von jemandem wie Mullen verhaftet zu werden. Von einem Schwarzen, die sie noch mehr hasst als du. Stell dir vor, sie sitzt im Knast, wo sie von schwarzen Gefängniswärtern durchsucht und in eine Zelle gesperrt wird. Und stell dir weiter vor, sie begegnet später anderen Gefangenen, Schwarzen, Latinas, was du willst. Was glaubst du, was die mit Elsa Jones anstellen werden?”
Verblüfft hob er den Kopf. “So habe ich das noch nie gesehen”, sagte er. Dann grinste er. “Du hast aber eine ziemlich schmutzige Fantasie.”
Sie sah ihn an. “Das ist keine Fantasie, Steve. Ich weiß, wie man Elsa Jones im Knast behandeln wird.”
Sein Grinsen verschwand. “Tut mir leid. Das hatte ich ganz vergessen.” Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: “Muss hart gewesen sein für dich.”
Unvermittelt stiegen ihr Tränen in die Augen, und ihre Kehle wurde eng. Dabei weinte sie nie, niemals. Nur damals bei der Beerdigung ihrer Großmutter waren ihre Augen ein wenig feucht geworden, als sie begriffen hatte, dass der einzige Mensch, der sie einfach so annahm, wie sie war, tot war. Und jetzt war da dieser Junge, der kaum etwas anderes kannte als Hass und Kampf und Gewalt, der etwas ausdrückte, das Mitleid sein konnte oder auch nur Anerkennung dessen, was sie durchgemacht hatte; jemand, der ihr glaubte, der bei ihr war, der sie nicht alleingelassen hatte. Verärgert wischte sie sich die Tränen aus den Augen.
“Damit Elsa Jones in den Knast kommt, müssen wir sie dem FBI ausliefern”, sagte sie, ohne auf seine letzte Bemerkung einzugehen. “Während ich mich mit ihr treffe, machst du Fotos von uns beiden. Und wenn sie wieder losfährt, verfolgst du sie.”
Er lachte kurz auf. “Und du glaubst wirklich, Elsa lässt dich wieder laufen? Sie wird dich einfach umbringen, sobald sie dich sieht.”
“Das wird sie nicht. Denn wenn sie das tut, wird das FBI von dem Gespräch erfahren, das Miles belauscht hat. Ich werde Elsa einen Deal anbieten: Ich bekomme eine neue Identität, dafür werde ich die Namen Jason Baker und Fenderson niemals veröffentlichen.”
Steve schüttelte den Kopf. “Das wird nicht funktionieren. Elsa wird dich einfach umbringen”, wiederholte er.
Sie holte tief Luft. “Schon möglich. Aber ich glaube nicht, dass sie und vor allem diejenigen, die hinter ihr stehen, das Risiko eingehen werden.”
“Glaubst du wirklich, dass so eine Organisation wie Blackwater dich am Leben lassen wird und dir glaubt, dass du dein Wissen nicht preisgibst?”
“Ich glaube nicht, dass Blackwater hinter der Sache steckt.” Seit Miles seine Geschichte erzählt und diesen Namen ins Spiel gebracht hatte, hatte sie im Internet alles über diese Firma nachgelesen, was sie finden konnte. Es war ein umstrittenes Unternehmen mit dubiosen Geschäftspraktiken. Mitarbeiter der Firma hatten im Irak Zivilisten misshandelt und getötet, waren in zahlreiche Konflikte im Nahen und Mittleren Osten verstrickt und wehrten gerichtliche Klagen mit einem Heer aus gutbezahlten Anwälten ab. Aber was für ein Interesse sollte diese Firma haben, Menschen in den USA zu töten, auch wenn diese das Weltbild von Blackwater garantiert nicht teilten? Blackwater war ein Sicherheitsdienst, der häufig seine Grenzen überschritt, aber war es auch ein als normales Unternehmen getarntes Terrornetzwerk? Hannah glaubte nicht daran. Welche Organisation stattdessen hinter Elsa Jones stecken könnte, wusste sie allerdings ebenso wenig.
“Meinst du nicht, dass der Name Jason Baker dem FBI inzwischen bekannt ist?”, fragte Steve in ihre Überlegungen hinein. “Miles wollte doch seine Kumpels nach ihm fragen. Das FBI hat das doch bestimmt inzwischen herausgefunden.”
Hannah dachte kurz nach. “Du hast recht. Bleibt also nur dieser Fenderson, um Jones unter Druck zu setzen.”
“Das funktioniert aber nur, wenn dieser Fenderson wirklich wichtig ist.”
“Er ist immerhin so wichtig, dass sie Miles deswegen gefoltert haben.”
“Vielleicht dachten sie auch nur, Miles wüsste etwas, aber dabei wusste er gar nichts”, wandte Steve ein.
“Aber wie sind sie überhaupt auf die Idee gekommen, er wüsste etwas? Sie kamen schließlich erst, nachdem Miles angefangen hatte, nach Baker zu fragen. Baker arbeitet eindeutig mit Jones zusammen, ich habe ihn vor meiner Entführung am Strand gesehen. Und Baker hat Jones offensichtlich an Fenderson weitervermittelt oder den Kontakt hergestellt.”
Steve ließ sich ihre Worte durch den Kopf gehen, schließlich hob er die Schultern. “Okay, wenn du meinst. Aber wenn dieser Fenderson nichts mit Elsa zu tun hat, gehst du ein ziemliches Risiko ein.”
“Ich weiß”, sagte sie leise.
Er sah ihr in die Augen, und zum ersten Mal seit Langem meinte sie, so etwas wie Respekt in seinem Blick zu erkennen. “Wie willst du eigentlich Kontakt zu ihr aufnehmen? Ich meine, du kannst ihr ja schlecht eine SMS schicken oder so.”
Hannah gestattete sich ein Lächeln. “Sie wird auf jeden Fall mitbekommen, was ich zu sagen habe.”