17
Bethany ließ sich in die riesige, im Boden versenkte Badewanne gleiten, dann pustete sie sanft auf die duftigen Seifenblasen vor ihrem Mund. Sie genoss diese Dekadenz in vollen Zügen und fühlte sich wie in einem Film. Sie hatte die Haare zu einem nachlässigen Dutt hochgesteckt, von dem sie fand, dass er ziemlich sexy aussah. Einzelne Strähnen umrahmten ihr Gesicht. Schaumflocken stiegen von der Wasseroberfläche auf, und sie war von Kerzenlicht umgeben. Es war das perfekte Klischee, aber das störte sie nicht. Bethany war von Wohlbehagen erfüllt, und sie hatte schon vor langer Zeit gelernt, einfache Freuden zu genießen, wenn sie sich ergaben.
In dem warmen Wasser zu treiben spendete ihr Trost und machte ihre Glieder locker und biegsam. Jace’ Schwester hatte offensichtlich ein Faible für Kerzen. Schöne, feminine Kerzen, die himmlisch dufteten. Sie wirkten teuer und nicht von der billigen Sorte, wie man sie in Ramschläden bekam.
Und dann das Badesalz. Bethany war entzückt gewesen, als sie es in einer der Schubladen entdeckt hatte. Es war ebenfalls teuer. Sie kannte den Markennamen. Anfangs hatte sie gezaudert, es zu benutzen, doch die Verlockung war zu groß gewesen, und so hatte sie den Zusatz ins Wasser gegeben, während es einlief.
Bethany schöpfte eine Handvoll Badeschaum mit der Hand ab und blies ihn über die Wasseroberfläche. Lächelnd beobachtete sie, wie er wie Herbstlaub davonstob und wieder nach unten sank.
»Du bist so verflucht schön, dass es mir das Herz zerreißt.«
Mit einem Aufkeuchen versank sie instinktiv tiefer im Wasser, während ihre Augen zur Tür zuckten, wo Jace lehnte, die Hände lässig in den Hosentaschen vergraben. Er ließ den Blick gemächlich über Bethany in der Badewanne schweifen.
»Seit wann bist du wieder hier?«, krächzte sie. »Ich hatte dich frühestens in einer Stunde zurückerwartet.«
Grinsend stieß er sich vom Türrahmen ab und durchquerte das Bad, bis er neben der Wanne stand und auf sie herabblickte.
»Willst du damit andeuten, dass du nicht baden gegangen wärst, wenn du gewusst hättest, dass ich so bald zurückkomme?«
»N-nein«, stammelte sie.
»Schade. Ich könnte mich daran gewöhnen, dich so vorzufinden.«
Jace setzte sich auf den Rand und berührte Bethanys Wange, er folgte mit den Fingern der Kontur, dann ließ er sie zu ihrem Kinn gleiten.
»War hier alles okay?«
Bethany nickte, noch immer nervös wegen seiner Anwesenheit im Badezimmer. Sie war in einer verletzbaren Situation, und das verursachte ihr ein mulmiges Gefühl.
»Haben Kaden und Trevor dir irgendwelche Probleme gemacht? Fühlst du dich wohl bei ihnen?«
Sie schüttelte den Kopf, dann nickte sie und beantwortete auf diese Weise beide Fragen, bevor sie noch tiefer ins Wasser glitt. Auch wenn ihr nicht ganz wohl dabei war, die beiden Hünen in ihrem Wohnzimmer zu haben, waren sie keine Belästigung gewesen, sondern hatten versucht, sich so unsichtbar wie möglich zu machen. Zumindest so unsichtbar, wie es Männern von ihrer Statur möglich war. Und sie wollte sich nicht undankbar zeigen. Dass Jace solche Anstrengungen unternahm, damit sie sich sicher fühlte, überwältigte sie. In der Regel taten Menschen nichts von dem, was Jace für sie tat. Nichts von ihren Erfahrungen mit der menschlichen Rasse hatte sie je zu dem Glauben bewogen, dass strahlende Ritter wie Jace überhaupt existierten.
Er lachte leise. »Baby, wenn du noch tiefer eintauchst, wirst du ertrinken.«
Jace ließ seine Hand ins Wasser sinken. Bethany schnappte nach Luft, als er die Finger unter ihre Brust legte und mit dem Daumen über ihren Nippel streichelte. Er reagierte sofort, indem er sich aufrichtete, während lustvolles Entzücken in ihrem Bauch erblühte und sich bis zu dem Dreieck zwischen ihren Beinen ausbreitete.
Ihr Kitzler pulsierte vor Verlangen. Dieser Mann musste nichts weiter tun, als sie zu berühren, und schon war sie ihm hilflos ausgeliefert. Ihr Atem ging in winzigen Stößen, und das warme Wasser fühlte sich plötzlich unerträglich heiß an.
»Ist da drin genügend Platz für zwei?«, murmelte er.
Unsicher, ob sie ihn richtig verstanden hatte, starrte sie ihn mit aufgerissenen Augen an. Männer wie Jace gesellten sich nicht zu einem von Schaumblasen und Kerzen umrahmten Mädchen in eine Badewanne. Oder doch? Wollte sie das überhaupt?
Weil Männer nämlich generell nicht zu einem Mädchen in die Wanne stiegen, es sei denn, sie erhofften sich weit mehr als ein Bad.
Seine Frage war also ein zweischneidiges Schwert.
Bethany befeuchtete sich die plötzlich trockenen Lippen und schaute ihn nervös an.
»Ist die Frage so schwer zu beantworten?«
Errötend schüttelte sie den Kopf, dann überraschte sie sich selbst, indem sie sagte: »Du kannst reinkommen.«
Sie benahm sich frivol, aber sie fühlte sich bei ihm … kühner als bei anderen. Was lachhaft war, nachdem sie noch immer Schmetterlinge im Bauch bekam, wenn er sie nur ansah. Er machte sie definitiv nervös, zudem rätselte sie noch immer darüber, welche Erwartungen er an sie stellte. Die ganze Situation wirkte … nun ja irre, in Ermangelung eines besseren Ausdrucks. Trotzdem schaffte Jace es irgendwie, ihr Selbstsicherheit einzuflößen, und das hieß eine Menge, denn selbstsicher gehörte bestimmt nicht zu den Begriffen, mit denen sie sich selbst beschrieben hätte.
Vorsichtig, ja. Argwöhnisch? Unbedingt. Bethany hatte gelernt, jede Situation und jede Person abzuschätzen. Immer auf der Suche nach verborgenen Motiven, weil niemand etwas tat, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Doch soweit sie das beurteilen konnte, hatte Jace bislang nichts anderes gewollt als … sie. Und sie hatte auch nichts anderes anzubieten.
Sein Blick war sanft, als er wieder mit dem Daumen über ihre Brustwarze strich. »Aber willst du das auch?«
»Ja«, versicherte sie ihm heiser. Mit mehr Selbstsicherheit. Doch, allmählich kam sie mit dem Wort klar. Sie mochte es, mochte das Gefühl, sich ihrer selbst sicher zu sein.
Befriedigung funkelte in seinen Augen. Er stand vom Wannenrand auf, entledigte sich seiner Kleidung und warf sie auf den Waschtisch. Bethany konnte nicht anders, als seinen nackten Körper anzustarren. Er war so unbeschreiblich schön. Sie saugte den Anblick in sich auf und prägte sich jedes Detail ein.
Die straffen Muskelstränge, die seine Arme definierten, seine Beine, sein Torso … Der dunkle Haarflaum, der einen verführerischen Pfad von seiner Brust über seine Mitte bis hinunter zu seinen Lenden schlug. Und der lässig verstrubbelte Schopf dunkler Haare, die ihm in die Stirn fielen und hinter seinen Ohren bis zu seinem Nacken reichten. Es juckte Bethany in den Fingern, sie in seine seidigen Locken zu wühlen, wie sie es in jener Nacht zu dritt getan hatte.
Es war seltsam, dass ihr jedes Detail von ihm aus jener Nacht glasklar im Gedächtnis haftete, während Ash in ihrer Erinnerung zu einem Schemen wurde. Es waren Jace’ Mund, seine Hände, sein Glied, das Gefühl seines harten, verlangenden Körpers auf ihrem, die sie einfach nicht vergessen konnte.
Und jetzt kam er auf sie zu, und dabei verströmte er eine Aura von Dominanz. Lust und Autorität mischten sich miteinander in seinen bildschönen braunen Augen, die so dunkel waren, dass man die Pupillen kaum von den Iris unterscheiden konnte. Trotzdem lag Zärtlichkeit in seinem Blick, als versuchte er, das fordernde Verhalten zu kaschieren, das ihm zur zweiten Natur geworden war.
»Trainierst du viel?«, platzte es aus ihr heraus.
Jace blieb vor der Badewanne stehen und legte die Hand auf den Rand. Er sah sie an, dann grinste er. »Gefällt dir, was du siehst, Baby?«
»Du bist hinreißend.«
Für eine Sekunde wirkte er fast verlegen. Es war unglaublich niedlich, einen derart selbstbewussten Mann für einen winzigen Augenblick sprachlos zu sehen. Und es war ihr Verdienst. Selbstsicherheit hatte wirklich etwas für sich.
»Du bist viel hinreißender, Bethany. So hinreißend, dass ich nicht genug von deinem Anblick bekomme. Ich habe dich eine Ewigkeit von der Tür aus beobachtet. Ich könnte dich den ganzen Tag anschauen, ohne müde zu werden.«
Heiße Röte stieg ihr in die Wangen, und sie zog verlegen den Kopf ein.
»Also, trainierst du viel?«, wiederholte sie ihre Frage.
»Ja. Es gibt sowohl hier im Gebäude als auch im Büro einen Fitnessraum. Ich versuche, jeden Tag zu trainieren, aber leider komme ich nicht immer dazu.«
»Du hast einen tollen Körper«, bemerkte sie schüchtern.
»Und du tust meinem Ego gut.«
Bethany lächelte, als er das Bein über den Wannenrand schwang. Eine Sekunde später drehte er sich zu ihr um und glitt ins Wasser, dann schob er die Beine an den Außenseiten ihrer Schenkel entlang bis zu ihrer Taille. Er fasste nach unten, hob ihre Füße an, damit sie nicht gegen seinen Schritt drückten, und legte sie auf seine Oberschenkel.
»Das ist besser«, kommentierte er.
»War bei der Arbeit alles okay?«, fragte sie, nach einem neutralen Thema hangelnd.
Das entlockte ihm ein leises Lachen. Sie runzelte verwirrt die Stirn. »Was ist so lustig?«
»Das klang so häuslich. Als würdest du deinen Mann fragen, wie sein Arbeitstag war.«
Die Röte wich aus ihren Wangen. Bethany war sicher, dass sie aschfahl wurde, darum senkte sie, beschämt über ihre Vermessenheit, den Blick. Ihr Selbstvertrauen verflüchtigte sich so schnell, wie es gekommen war, und hinterließ ein gigantisches, klaffendes Loch, damit sich die Verunsicherung dort einnisten konnte.
»He«, sagte er sanft. »Was ist los, Baby?«
Jace beugte sich vor, dadurch geriet das Wasser in Bewegung und schlug kleine Wellen um sie herum. Es plätscherte gegen ihren Hals, als er die Finger unter ihr Kinn legte und es anhob. Widerstrebend begegnete sie seinem Blick.
»Bethany, es hat mir gefallen. Hast du eine Vorstellung, wie sehr ich mich darauf gefreut habe, zu dir zurückzukommen? Dass ich jeden einzelnen Moment, den ich von dir getrennt war, gehasst habe? Ich habe die Minuten gezählt, bis diese verdammte Telefonkonferenz endlich vorbei war. Es war schlimm genug, dich überhaupt verlassen zu müssen.«
Die Farbe kehrte in ihr Gesicht zurück, und sie lächelte. Neues Selbstvertrauen durchströmte sie und vertrieb die Verunsicherung, die sich hatte breitmachen wollen.
Jace streckte die Arme nach ihr aus und zog sie an sich. Unbeholfen rappelte Bethany sich auf die Knie. Das Wasser strömte ihren Körper herab und schwappte gefährlich weit zum Wannenrand hinauf, als sie sich rittlings auf ihn setzte.
Sie überragte Jace nur ein kurzes Stück, gerade genug, dass ihr Busen, der direkt vor seinem Gesicht war – was ihn keineswegs zu stören schien –, die Schaumblasen auf der Oberfläche auseinanderjagte.
Jace schlang die Arme um ihre Taille und presste ihren nassen Körper an seinen. Er rieb mit der Wange über die Wölbung einer ihrer Brüste, und als er zu ihrem Nippel gelangte, zog er ihn sanft zwischen die Zähne und saugte probeweise daran. Bethany belohnte ihn mit einem Stöhnen, woraufhin er fester saugte und einen Rhythmus fand, der sie an die Grenze des Wahnsinns trieb.
Sie wand sich in seinen Armen und drängte sich ihm entgegen. Sie war schlüpfrig, aber er hielt sie ganz fest, erlaubte keinen Zentimeter Distanz zwischen ihnen.
Ohne den Mund von ihrem Busen zu nehmen, schob er die Hand zwischen ihre Beine, wo seine Erektion an ihrem Schritt ruhte. Den anderen Arm beließ er um ihre Taille und hielt sie so fest, dass Bethany sich kaum bewegen konnte.
Seine Finger strichen über ihre hochsensible Haut und flatterten hauchzart über ihre Klitoris, bevor sie tiefer wanderten und ihren Eingang suchten, um sie dort zu liebkosen. Mit kreisenden, aufreizenden Bewegungen schob er nur die Fingerspitze in sie hinein und zog sie wieder heraus.
Bethany legte die Hände auf seine Schultern und grub die Fingernägel in die Muskeln an seinem Rücken, doch Jace erhob keinen Protest. Er saugte weiter an ihrer Brust, dann wandte er sich der anderen zu, um ihr dieselbe Aufmerksamkeit zuteilwerden zu lassen.
Ein tiefes Stöhnen entrang sich ihr. Die Lust war wie flüssiges Silber in ihren Venen, das von jedem Teil ihres Körpers Besitz ergriff. Nie hätte sie sich träumen lassen, in einer Badewanne voller Schaum und heißem Wasser verführt zu werden. Es kam ihr sündig und frivol vor. Und unvorstellbar erregend.
Es musste ein Märchen sein. Eine Fantasie. Irgendeine bizarre Parallelwelt, denn so etwas wie das hier widerfuhr einer Bethany Willis nicht. So etwas gab es für sie nicht und hatte es auch nie gegeben. Aber es war hübsch, sich diesem Traum eine Weile hinzugeben. Solange er andauerte.
In diesem Traum wurde sie gewollt. Sie war begehrenswert. Sie und Jace waren einander ebenbürtig. Es gab keine unüberbrückbare Kluft zwischen ihren Lebensmodellen, ihren sozialen Klassen. Bethany passte in seine Welt. Sie gehörte in seine Welt.
Der letzte Gedanke bewirkte, dass sich ihr Herz sehnsuchtsvoll zusammenzog, während Jace zwei Finger in sie hineingleiten ließ und auf diese Weise Sehnsucht in vollkommen anderen Bereichen ihres Körpers weckte. Er beobachtete sie mit einem feurigen, intensiven Ausdruck in den Augen, während er sich tiefer vorarbeitete. Er liebkoste wieder mit dem Daumen ihren Kitzler, bevor er die beiden Finger spreizte, um sie zu dehnen.
Dazugehören.
Bethany wollte zu ihm gehören. Wollte an etwas glauben, das über eine weitere Nacht auf der Straße und die Hoffnung, am nächsten Morgen noch zu leben, hinausging.
Verdammt sollte er sein, dass er sie zum Träumen brachte, wenn auch nur für eine kurze Weile. Das hier war nicht real. Er war nicht real. Bethany hatte keine Ahnung, welches Spiel er trieb, aber sie durfte sich nicht dazu verleiten lassen, ihm zu glauben. Er würde ihr das Herz brechen, er würde sie brechen.
Seine Finger glitten noch tiefer, und sie keuchte laut, als er sie gegen eine Stelle presste, die so empfindsam war, dass sie fast sofort gekommen wäre. Sie bebte unkontrolliert in seinen Armen und klammerte sich noch stärker an seinen Schultern fest. Als sie realisierte, dass ihre Nägel wahrscheinlich seine Haut aufritzten, zog sie die Hände hastig weg.
»Entschuldige«, sagte sie schuldbewusst.
Jace löste den Arm kurz von ihrer Taille und nahm eine ihrer Hände. Er legte sie mit Nachdruck zurück auf seine Schulter, anschließend verfuhr er mit der zweiten auf dieselbe Weise.
»Ich mag das«, bemerkte er heiser. »Markier mich, Baby. Krall deine Nägel in mein Fleisch. Ich liebe es, wie sie schärfer werden, wenn du Lust empfindest.«
Sie schloss die Augen und warf den Kopf nach hinten, als er die Finger wieder tief in sie hineinschob und sie von innen streichelte. Er fand von Neuem ihren G-Punkt und übte genau den richtigen Druck aus.
Ihre Schenkel zuckten, und sie erschlaffte, aber er hielt sie fest an seinen Körper geschmiegt und stützte sie, als sie die Stirn an seine legte.
»Ich hatte mich gefragt, wie schnell ich dich zum Höhepunkt bringen kann«, raunte er. »Du bist sagenhaft empfänglich. Hypersensibel. Jedes Mal, wenn ich dich berühre, reagierst du mit diesem sinnlichen, kleinen Erbeben, das mich verrückt macht. Deine Nippel richten sich auf und werden so hart, dass ich am liebsten die ganze Nacht an ihnen saugen würde.«
Seine heiseren, erotischen Worte, die er so nah an ihrem Mund murmelte, zogen sofort besagtes Erbeben nach sich. Jace registrierte es mit einem hinreißenden, selbstzufriedenen Lächeln. Es war arrogant, aber zugleich so wunderschön, dass ihr schwindelte.
»Ja, Baby. Genau so.«
Er streichelte mit perfektem Druck ihre Klitoris, während seine Finger weiter durch ihre Nässe glitten. Seine Zähne glitten über ihren Nippel und spielten neckisch mit ihm, bevor er ihn in den Mund zog und hart daran saugte.
»Jace«, wisperte sie.
Es war alles, was sie herausbrachte. Seinen Namen. Ihren Anker.
Ihre Hände wanderten von seinen Schultern zu seinem Haar und tauchten in die wirren Locken ein. Sie mochte seine zerzauste, dunkle Mähne. Er hatte wunderschönes Haar. Sie krallte die Finger so fest in seinen seidigen Schopf, dass nicht mehr viel fehlte und sie hätte ihn skalpiert.
Das Wasser strömte ihren Körper herab, als sie die Hüften aus den Schaumblasen hob und sich wieder auf seine Finger sinken ließ.
»So ist’s gut. Reite meine Hand, Baby. Komm für mich.«
Immer mehr wollend und brauchend, bewegte sie sich mit kreisenden Bewegungen auf seinem Schoß. Sie legte die Hände um Jace’ Hinterkopf und drückte sein Gesicht an ihre Brust, während er weiter an ihrem Nippel saugte und knabberte. Jedes Mal, wenn er in die steife Spitze biss, jagte ein flüssiger Lavastrom der Erregung durch ihre Venen.
»Mein Baby mag das«, sagte er, seine Stimme belegt vor Lust und Zufriedenheit.
Oh ja. Und wie sie es mochte.
Ihr Orgasmus rollte mit voller Kraft und solcher Rasanz auf sie zu, dass es ihr den Atem verschlug und ihr Körper sich bis an die Schmerzgrenze verkrampfte. In wildem Verlangen nach der ultimativen Erfüllung hob sie das Becken an und stieß es wieder nach unten.
Sie hatte das Gefühl, vollständig erobert zu werden. Von seinem Mund, seinen Händen, seinem Körper. Jace war überall zugleich. Sie ertrank in den Fluten ihrer Wonne, diesen puren, sündigen Empfindungen.
Jace presste den Daumen auf ihre Klitoris und rollte ihn darüber. Er rieb weiter mit festen, kreisenden Bewegungen, bis Bethany keuchend nach Luft schnappte und einen Lustschrei ausstieß.
»Ja, so ist es gut«, lobte er sanft, bevor seine nächsten Worte diese Sanftheit Lügen straften. Sie klangen schroff. Autoritär. Gebieterisch. »Komm für mich, Bethany. Lass jetzt los.«
Und da konnte sie sich nicht mehr beherrschen. Sein Befehl drang zu ihr durch und löste die übermächtige Anspannung, die sich in ihrem Unterleib angestaut hatte. Sie entlud sich mit der Gewalt eines Vulkanausbruchs in ihrem Körper, bis Bethany komplett die Kontrolle verlor. Von ekstatischen Zuckungen geschüttelt, glitt sie an seinem Körper nach unten und ließ den Kopf auf seine Schulter fallen.
Er fing sie ab und hielt sie fest, damit sie nicht noch tiefer ins Wasser rutschte. Sie barg das Gesicht an seinem Hals, und ihr Atem ging so schnell, dass ihre Brust an seiner bebte. Sie wand sich rastlos auf seinem Schoß, während seine Finger ihren Zauber wirkten. Nie zuvor hatte ihr die Hand eines Mannes einen derart explosiven Orgasmus beschert. Jace hob ihre ganze Welt aus den Angeln. In seiner Gegenwart hatte sie keine Kontrolle mehr.
Er hielt sie lange Minuten in seinen Armen und rieb mit der Hand über ihren Rücken, während sie gegen seinen Hals atmete. Sie fühlte sich schwach, erschüttert, vollständig erschöpft. Sie war fix und fertig, und ihre Glieder waren so schlaff, dass sie sich nicht mehr selbst halten konnte.
Als er den Kopf senkte, um ihre Schulter mit knabbernden Küssen zu bedecken, breitete sich eine Gänsehaut auf ihrem Rücken aus.
»Du musst hier raus und dich abtrocknen. Du kühlst mir noch aus.«
»Na gut«, seufzte sie.
Wasser schwappte über ihre Arme, als Jace sie von sich runterschob und so positionierte, dass sie ihm gegenübersaß. Dann stand er auf, und Bethany entschlüpfte ein Laut der Bewunderung angesichts seiner harten, steil aufragenden Erektion. Sie war so prall und verlockend. Bethany leckte sich die Lippen, wurde sich dessen jedoch erst bewusst, als sie Jace’ Gesichtsausdruck bemerkte, mit dem er sie betrachtete.
»Oh Baby«, sagte er mit kehliger Stimme.
Sie blinzelte mit Unschuldsmiene zu ihm hoch. »Was ist?«
Jace ließ ein leises Knurren hören. »Du bringst mich noch um den Verstand.«
Sie lächelte, als er aus der Wanne stieg und nach einem der zusammengefalteten Handtücher griff, die auf dem Waschtisch lagen.
Bevor er zur Arbeit gegangen war, hatte er sich die Zeit genommen, dafür zu sorgen, dass man sich unterdessen um sie kümmerte. Eine endlose Reihe von Boten hatte sich die Klinke in die Hand gegeben, um Lebensmittel, Haushaltsbedarf, Hygieneartikel und Wäsche anzuliefern. Dinge, an die sie im Gegensatz zu Jace nicht einmal gedacht hätte.
Bethany schüttelte den Kopf. Der Mann war furchterregend perfekt. Hatte er überhaupt irgendwelche Fehler? Abgesehen natürlich von seiner Herrschsucht, seiner bestimmenden Art, der Tatsache, dass er sie im Grunde genommen gekidnappt hatte und kein Nein als Antwort akzeptierte.
Je länger sie über diese vermeintlichen Fehler nachdachte, desto mehr gelangte sie zu der Auffassung, dass es gar keine waren.
Jace wickelte ein Handtuch um seine Taille, dann zog er Bethany auf die Füße und half ihr, aus der Wanne zu steigen.
Er trocknete sie mit flinken Bewegungen ab, anschließend hüllte er sie in das Handtuch, um sie warm zu halten, während er sie ins Schlafzimmer führte.
»Hast du heute Abend auf irgendetwas Spezielles Appetit?«, erkundigte er sich.
Neben dem Bett stand eine kleine Reisetasche. Jace bückte sich und zog Boxershorts sowie Wechselkleidung heraus. Bethany erkannte, dass es Jeans und ein T-Shirt waren, also definitiv legere Sachen. Sie ging im Kopf ihre neue Garderobe durch. Sie hatte eine strassbesetzte Jeans und einen umwerfenden Rollkragenpulli samt Strickjacke und Tuch, die zwanglos waren und trotzdem was hermachten. Dazu Stiefel. Sie besaß neuerdings wunderschöne, pelzgefütterte Stiefel, die großartig zu den Jeans passen würden.
»Fingerfood«, antwortete sie, ehe sie sich eines Besseren besinnen konnte. Dann errötete sie. Jace wirkte nicht gerade wie der Typ, der auf schnödes Fingerfood stand. Kaviar schien besser zu ihm zu passen. Teure Steaks und andere exklusive Fleischstücke, deren Namen sie nicht mal aussprechen konnte, wahlweise Gerichte mit Saucen, für die dasselbe galt.
Doch er fuhr fort, als hätte er ihren Lapsus nicht bemerkt. »Ich kenne da ein Lokal, nicht weit von hier. Ash und ich haben Mia vor einiger Zeit dorthin ausgeführt. Es ist ein Pub, in dem es leckere kleine Gerichte gibt. Die Nachos sind sehr gut. Sie servieren dort auch Burger und Chicken Wings, die ganze Palette.«
Bethany lief das Wasser im Mund zusammen. »Das klingt absolut fantastisch. Können wir gehen?«
Lächelnd zog er sie in die Arme. »Zieh dich an, dann brechen wir auf.«