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Ein alter weißer Chevrolet Blazer, überzogen von einer Schicht aus Schmutz und Salz, bog auf den kleinen Parkplatz des Gemischtwarenladens der Stadt ein. Ein drahtiger, ungepflegter Mann mit zerzausten schmutzigblonden Haaren brachte den Wagen so in Position, dass er in Richtung Straße zum Stehen kam, und stellte die Gangschaltung auf Parken.

»Bereit«, sagte er, nervös mit den Fingern auf dem Steuerrad herumtrommelnd. »Ich bin bereit. Es kann losgehen.« Die Worte kamen schnell und abrupt. »Du hast die Waffe?«

»Klar doch«, sagte die Frau neben ihm und verstaute eine Pistole in ihrer fleckigen roten Einkaufstasche aus Segeltuch.

Die Frau war dürr und genauso verwahrlost wie er, sie hatte eingefallene Augen und Wangen, und ihr langes dunkles Haar klebte ihr so am Kopf, dass zwischen den Strähnen die Ohren hervorstanden. Ihr Blick wanderte ruhelos über den Parkplatz, schnellte zum Eingang des Gemischtwarenladens und wieder zurück. Sie legte ihre Hand auf den Türgriff und drückte die Tür auf, machte sie jedoch rasch wieder zu, als ein anderes Fahrzeug auf den Parkplatz einbog. Die Frau beobachtete, wie ein schwarzer Mercedes SUV an ihnen vorbeifuhr; die Reifen machten auf dem nassen Straßenbelag ein seltsames Geräusch. Die Fahrerin parkte in einer Lücke nicht weit von der Ladentür.

»Worauf wartest du?«, fragte der Mann, der noch immer mit den Fingern trommelte.

Er rutschte ruhelos auf seinem Sitz hin und her. Sein Name war Darwin Girard, und er hatte seit drei oder vier Tagen nicht richtig geschlafen, wenn nicht noch länger. Dennoch hatte er das Gefühl, vor Energie zu platzen – einfach nur so dazusitzen war ihm fast schon zu viel.

»Die Frau da hat mich angeschaut.«

Niki Vann deutete auf die Fahrerin des schwarzen Mercedes, als diese aus ihrem Fahrzeug stieg und die Fernbedienung darauf richtete. Die Lichter blinkten auf und signalisierten ihr, dass das Auto verriegelt war. Die Frau eilte durch den Regen in den kleinen Gemischtwarenladen.

»Wirklich?«, fragte Darwin, wobei er seine Aufmerksamkeit wie einen Laserstrahl auf die Frau richtete.

Niemand sollte sie beide hier bemerken. Das war ihr Plan, und er mochte Leute nicht, die seine Pläne durchkreuzten. Ungezügelte Feindseligkeit blitzte in seinen eingesunkenen Augen auf, als er die Tür anfunkelte, durch die sie getreten war.

»Ja. Miststück«, knurrte Niki, sie gönnte der anderen nicht, dass sie einen Mercedes fuhr. Dann gewann in ihrem Kopf eine Idee Gestalt. »Ich möchte wetten, sie hat jede Menge Geld in der Tasche. Schau doch mal, was für einen Schlitten sie fährt. Ich möchte wetten, sie hat mehr vor, als bloß ein paar lasche Lebensmittel einzukaufen; und allein ist sie auch.«

Darwin trommelte schneller, immer schneller mit seinen Fingern auf das Lenkrad. »Was denkst du?«, fragte er, als hätte er keine Ahnung, und grinste sie an.

Niki war noch gewitzter als er, wenn es darum ging, eine günstige Gelegenheit zu erkennen und sie dann ohne zu zögern beim Schopf zu packen. Ihretwegen blieb ihr Vorrat an Methamphetamin relativ konstant. Sie hielt immer nach einer Möglichkeit Ausschau, an mehr Geld zu kommen.

Niki drückte noch einmal den Türgriff und stieg aus. »Bin gleich wieder da«, sagte sie, bevor sie die Autotür schloss; dann rannte sie durch den Regen, wobei ihr winziger Körper fast in der riesigen grünen Jacke versank, die sie anhatte.

Im Laden griff Lolly Helton nach einem Einkaufswagen und ging den ersten Gang hinunter. Sie brauchte nicht viel, bloß ein paar Dosen Suppe und Aufstrich, vielleicht noch ein paar Zeitschriften zum Lesen – da sie wieder zu Hause sein wollte, bevor es dunkel wurde, war sie in Eile. Und gerade weil sie in Eile war, wurde sie natürlich prompt aufgehalten.

»Lolly!«, sagte eine Frau in einer leuchtend roten Schürze, die ihr vom Nacken bis zu den Knien reichte. Sie warf von ihrem Standort einen Blick in die Runde, wo sie gerade die Stapel Lebensmittel ordnete, die ihre Kunden in Unordnung gebracht hatten, auf der Suche nach dem perfekten Kohlkopf oder nach Äpfeln, die entweder – ganz nach Gusto – schön fest oder auch weich sein sollten. »Ich habe gehört, dass Sie wieder im Lande sind. Gut schauen Sie aus!«

»Danke«, sagte Lolly; ihr gutes Benehmen ließ sie innehalten. »Sie auch. Wie ist es Ihnen denn so ergangen in der letzten Zeit?«

Mr. und Mrs. Richard besaßen diesen Gemischtwarenladen schon seit sie denken konnte, und sie hatte Mrs. Richard immer gemocht, denn sie scherzte und klatschte gern, ohne je etwas Negatives über jemanden zu äußern. Die Tür hinter ihr ging auf, und ein kalter Windstoß fegte herein. Lolly drehte sich aber nicht um, sondern schob nur ihren Einkaufswagen beiseite, damit der Neuankömmling vorbeikam.

»Gut. Viel los um die Weihnachtszeit – es wird viel gebacken und gekocht an den Feiertagen.« Mrs. Richard wischte sich die Hände an ihrer Schürze ab, und ihr Blick wanderte von Lolly weiter zu der Person hinter ihr, die in den Laden gekommen war. Sie nickte kurz zum Gruß, wandte ihre Aufmerksamkeit dann aber wieder Lolly zu. »Wo übernachten Sie heute Abend?«

»Zu Hause«, antwortete Lolly etwas verblüfft. »Wo denn sonst?«

»Meine Güte, Kind, haben Sie denn nicht Radio gehört? Es ist für heute Nacht Eis vorhergesagt!«

Ein Eissturm! Als könne man das nahende Unwetter schon sehen, drehte Lolly sich um und schaute aus dem Fenster, wobei ihr Blick die Frau streifte, die hinter ihr ins Geschäft gekommen war. Niemand, den sie kannte – und sie sah auch nicht so aus, als würde sie sie gerne kennenlernen wollen. Deshalb nahm sie keinen Blickkontakt auf.

»Ich hatte das Radio nicht eingeschaltet«, gab Lolly zu. Sie hörte eigentlich selten Radio, denn sie gab ihrer Sammlung von Musik-CDs den Vorzug.

»Sie können keinesfalls allein da draußen bleiben. Wenn Sie niemanden haben, bei dem Sie bleiben können, würden Joseph und ich Ihnen gern unser Gästezimmer anbieten – wir haben jetzt sogar zwei, seit die Jungs geheiratet haben und ausgezogen sind.«

Lollys Gedanken rasten. Sie hatte keine alten Schulfreunde, bei denen sie während des Unwetters hätte bleiben können; hauptsächlich wohl, weil sie sich nie wirklich mit jemandem angefreundet hatte. Ihre Schulzeit war nicht schön gewesen. Jetzt schloss sie viel leichter Freundschaften, aber diese Leute waren alle daheim in Portland. Ihr gefiel der Gedanke nicht, sich bei Mr. und Mrs. Richard einzuquartieren – sie mochte die beiden, stand ihnen aber nicht nahe. Da ja nun ein Eissturm bevorstand, galt es jedoch, schnell eine Entscheidung zu treffen.

»Danke. Ich nehme Ihr Angebot gern an, zumindest für heute Abend«, sagte sie schließlich und griff nach ihrer Tasche im Einkaufswagen. Dann würde sie ja nun keine Lebensmittel mehr brauchen. »Ich muss nach Hause fahren und ein paar Sachen holen. Wie viel Zeit habe ich?«

»Das Wetteramt sagte, es würde so etwa bei Dunkelheit losgehen. Trödeln Sie nicht herum.«

Lolly schaute auf die Uhr. Es blieben ihr noch ein paar Stunden, aber der Eissturm konnte da draußen auch früher einsetzen, da ihr Haus ja weiter oben lag. »Ich komme wieder, so schnell ich kann«, erklärte sie. »Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr ich Ihr Angebot zu schätzen weiß.«

Mrs. Richard machte mit der Hand eine anfeuernde Geste. »Also los, schnell!«

Und Lolly legte sich wirklich ins Zeug, wenngleich sie sich noch die Zeit nahm, den Einkaufswagen wieder an den kleinen Sammelplatz zu stellen; sie schob ihn an der Frau vorbei, die eine übergroße grüne Jacke trug und eine schmutzige rote Einkaufstasche aus Segeltuch in der Hand hielt, als wäre dies ihr Beitrag zur Weihnachtszeit. Ein Gefühl von Dringlichkeit ließ sie fast zu ihrem Auto rennen; einen Eissturm konnte man nicht einfach so abtun. Schnee hatte kaum Bedeutung, jedenfalls nicht für jemanden, der in Maine geboren war. Aber Eis war unglaublich zerstörerisch. Sie hätte tagelang, ja wochenlang festsitzen können, wenn sie nicht zufällig in dem Gemischtwarenladen vorbeigeschaut und mit Mrs. Richard geredet hätte.

So viel zu meinen Plänen, dachte sie mit Bedauern, als sie aus der Parklücke fuhr, ein drohender Eissturm ändert eben alles. Sie musste ihre restlichen persönlichen Sachen zusammenpacken. Aber das Haus war in den vergangenen Jahren so selten benutzt worden, dass sowieso nur noch ein Minimum an Möbeln, Hausrat und Krimskrams vorhanden war. Am Nachmittag hatte sie überlegt, sich am Abend eine Suppe aufzuwärmen, den Kamin mit dem Gasfeuer anzuzünden und zu lesen und das Packen am nächsten Morgen zu erledigen. Sie genoss die Ruhe und Stille, irgendwie hatte es etwas, eine verschneite Nacht in einem warmen Haus zu verbringen – so richtig kuschelig.

Sie war diese Woche gekommen, weil sie sich ein paar schöne Tage in dem Haus ihrer Kindheit machen wollte; sie wollte in warmen, verschwommenen Erinnerungen schwelgen und sich auf diese Weise von dem Haus und von Wilson Creek verabschieden. Da ihre Eltern in Florida lebten und ihr Job in Portland sie auf Trab hielt, bestand keine Notwendigkeit mehr, ein Ferienhaus zu unterhalten – es wurde zu selten benutzt.

Das Haus der Heltons war früher einmal das schönste im ganzen County gewesen – ein großes und für diese Gegend extravagantes Gebäude mit einem Obergeschoss in den Bergen vor den Toren der Stadt. Viele Jahre lang hatten alle wichtigen politischen Zusammenkünfte und Partys hier stattgefunden, was Lolly für eine Ironie des Schicksals hielt, denn sie war das einzige Familienmitglied, das in Maine noch übrig war, und hatte kein Interesse an Politik und schon gar nicht an irgendwelchen Partys. Ihre jugendliche Schüchternheit hatte sie mittlerweile größtenteils überwunden, aber kontaktfreudig würde sie wohl nie werden. Sie zog einen Abend zu Hause einer durchfeierten Nacht in der Stadt wirklich vor.

Lolly freute sich also nicht darauf, bei den Richards unterkommen zu müssen, mal wieder wäre sie lieber allein für sich geblieben, aber sie musste sich ihrem Schicksal beugen. Sie arbeitete für eine Versicherung und hatte – aus schierer Notwendigkeit – gelernt, mit Menschen auszukommen. Als Kind, und noch schlimmer als Teenager, hatte sie immer gezögert und nie recht gewusst, was sie sagen sollte, aber in der Regel wollte keiner mit ihr reden. Sie hatte diese schmerzliche Unsicherheit hinter einer Mauer aus Feindseligkeit verborgen, und somit war es kein Wunder, dass sie in der Gegend keine richtigen Freunde hatte. Eigentlich wusste sie nicht, weshalb sie immer wieder herkam, aber sie schaffte alljährlich mindestens einen Aufenthalt. Lolly wünschte, sie könnte es sich leisten, das Haus zu behalten, in dem sie aufgewachsen war, aber Wilson Creek bot nicht gerade viele berufliche Möglichkeiten, und sie hatte nicht das Geld, ein eigenes kleines Unternehmen zu gründen.

Die Scheibenwischer fuhren hin und her, um dem Regen zu trotzen, der jetzt wie so oft mit gleichbleibender Intensität vom Himmel fiel. Dieser gnadenlose andauernde Regen hatte etwas Nervtötendes, als würde Mutter Natur damit beweisen wollen, dass gar kein dramatisches Ereignis vonnöten war, um ein zivilisiertes Fleckchen Erde mürbe zu machen. Dazu war nur dieser Regen erforderlich. Lolly fühlte, wie ihr ein eisiger Schauer den Rücken hinaufkroch. Obwohl bis zum Einbruch der Nacht noch Stunden Zeit war, wurde es immer düsterer, und sie musste die Scheinwerfer einschalten. Sie war keinem Auto begegnet, seit sie vom Parkplatz des Gemischtwarenladens in die große Straße eingebogen war, die aus dem Ort hinausführte, und schon das war irgendwie gespenstisch. Einen Augenblick verspürte sie den Drang umzukehren, in der Stadt ein Schlafshirt, eine Zahnbürste und Unterwäsche zu kaufen und schleunigst zu den Richards zu fahren – in die Sicherheit.

Dann bemerkte sie hinter sich verschwommen ein Fahrzeug; es war zu weit weg, um Einzelheiten erkennen zu können, aber allein die Gewissheit, dass sie nicht allein auf der Straße war, reichte schon aus, um ihre Nerven zu beruhigen. Sie wollte sich eine Viertelstunde Zeit nehmen, um alles zusammenzusammeln, was sie brauchte, nicht mehr, und dann zurück in die Stadt fahren. Somit müsste sie eine gute Weile vor dem Eissturm ankommen, sicher und wohlbehalten.

Ein paar Minuten später bog Lolly von der Hauptstraße ab und steuerte ihren Wagen vorsichtig über die schmalere Straße, die sich den Berg zu ihrem Haus hinaufschlängelte. Sie kannte noch immer jede Kurve, jeden Baum und jeden Stein hier, weil sie, nachdem sie den Führerschein gemacht hatte, so oft hier entlanggefahren war. Vorher hatte ihre Mutter sie jeden Tag mit dem Auto zur Schule gebracht und am Nachmittag wieder abgeholt, sie war also fast ihr ganzes Leben lang mindestens zweimal pro Tag diesen Berg hinauf- und hinuntergefahren. Die Straße barg keine Überraschungen, keine Ängste für sie. Es lag am Wetter, dass sie sich so unsicher fühlte.

Lollys souveräner SUV, den sie drei Jahre zuvor gebraucht gekauft hatte, weil sie ein zuverlässiges Auto mit Vierradantrieb benötigte, fuhr kontinuierlich bergauf. Die Sicht nahm ab, denn der Regen wurde stärker. Sie warf einen kurzen Blick auf die Temperaturanzeige – die Außentemperatur lag bloß ein oder zwei Grad über dem Gefrierpunkt. Die Bäume waren von einer leicht silbrigen Schicht bedeckt. Ob sich schon Eis bildete?

Dann bog Lolly in die Zufahrt ein und nahm den langen Hang bis zu ihrem Zuhause mit Vollgas. Mein Zuhause ist das wohl nicht mehr lange, ging es ihr durch den Kopf, aber in dem Moment wirkte das Haus einladend und irgendwie genau richtig für sie. Es war nicht so wichtig, dass es schon fast sechzig Jahre alt war und ein bisschen heruntergekommen, es war noch immer groß und massiv und bot an einem Winterabend ein warmes, sicheres Refugium. Zu schade, dass sie nicht bleiben konnte, aber wenn man an diesem Ort vom Eis überrascht würde, dann konnte es ein paar Wochen dauern, bis man diesen Berg wieder herunterkam, je nachdem wie schlimm die Schäden waren und wie viele Bäume umgestürzt waren.

Sosehr Lolly dieses Haus auch liebte, wusste sie doch, dass es an der Zeit war, es wieder das Zuhause einer Familie werden zu lassen – wie es damals das ihre gewesen war. Sobald ihre letzten paar Habseligkeiten weggepackt waren, verkauft oder eingelagert, würde das Heim ihrer Kindheit auf den Markt kommen, und ihr würde es dann jedenfalls nicht mehr gehören. Zu schade, dass ihr nicht mehr die paar Tage Zeit blieben, um ihren kleinen Ausflug in die Vergangenheit zu unternehmen, wie sie es sich gewünscht hatte, aber das Wetter hatte eben andere Pläne.

Lolly machte sich nicht die Mühe, den Mercedes in der freistehenden Garage zu parken, sondern fuhr nah an den Vordereingang heran. Die Schlüssel in der Hand eilte sie die Stufen hinauf und sperrte die Eingangstür auf. Sobald sie drinnen war, legte sie ihren schweren Wintermantel ab, warf ihn über den Treppenpfosten und legte ihre Tasche auf die unterste Stufe. Sie machte einen Abstecher in die Abstellkammer, griff sich ihre Schneestiefel und stellte sie neben Mantel und Tasche.

Wer weiß, wann ich in der Lage bin, noch einmal wiederzukommen, ging es Lolly durch den Kopf, als sie über die Treppen in den ersten Stock hinaufging. War etwas im Kühlschrank, das sie lieber herausnehmen sollte? Nein, eigentlich nicht. Sie hatte zum Frühstück Müsliriegel gegessen und sich nicht einmal die Mühe gemacht, Milch für ihre Cornflakes zu besorgen, und abends hatte sie entweder Brote mit Erdnussbutter oder mit Marmelade verzehrt oder sich aus der Stadt ein Sandwich mitgenommen. Sie wusste, wie man das Wasserventil abstellte und das Gas am Heißwassergerät; außerdem musste sie die Tür absperren. Mehr konnte sie nicht tun, um das Haus auf das bevorstehende Unwetter vorzubereiten.

Lolly war halb oben, als sie das Rumpeln eines Fahrzeugs von der Einfahrt her hörte. Sie hielt inne und machte kehrt. Wie sie die Leute aus der Gegend kannte, wäre es kein Wunder, wenn jemand, der von dem Unwetter gehört hätte, zu dem Schluss gekommen war, dass sie ohne Fernsehen und Telefon allein hier oben sein musste und nun gekommen war, um sie abzuholen. In dieser Gemeinde hatten sich die Nachbarn schon immer umeinander gekümmert, und das fehlte ihr – manchmal zumindest. Sie war froh über die Gesellschaft, gleichzeitig aber auch besorgt über die Verzögerung.

Lolly hielt die Daumen, dass sie problemlos in die Stadt hinunterkam, und öffnete die Eingangstür. Sie rechnete damit, ein bekanntes Gesicht zu sehen, einen alten Freund ihrer Eltern oder ihren nächsten Nachbarn, und so ließ sie ein herzliches Lächeln sehen, das im selben Augenblick gefror. Das ruppige Paar, das da die Stufen hinaufkam, hatte sie noch nie gesehen – oder doch? Die Frau kam ihr irgendwie bekannt vor. Plötzlich fiel Lolly ein, dass sie in dem Gemischtwarenladen hinter ihr gestanden hatte. Sie hatte wahrgenommen, wie dünn sie war. Ihre strähnigen Haare steckten jetzt zum Teil unter einer Strickmütze, und sie versank in einem dicken Mantel.

Unzählige Gedanken schossen Lolly durch den Kopf. Ob die zwei sich verirrt hatten? Suchten sie nach einem Unterschlupf? Vielleicht kannten sie sich in dieser Gegend ja nicht aus und wussten deshalb nicht, dass niemand hier oben auf dem Berg festsitzen wollte, wenn es mit dem Eisregen so schlimm käme, wie vorhergesagt.

»Ich bin gerade dabei zu gehen …«, setzte Lolly an.

Der Mann zog eine Pistole aus der Tasche seines Parkas. Der Schock war für Lolly wie ein Schlag ins Gesicht; sie stierte die Waffe an und begriff kaum, was sie sah, dann holte sie rasch Luft und wich instinktiv einen Schritt zurück. Der Mann und die Frau machten beide einen Satz in ihre Richtung und stießen sie so derb wieder ins Haus hinein, dass sie gegen den Treppenpfosten prallte, stolperte, und nur deshalb nicht stürzte, weil sie sich verzweifelt am Geländer festhielt. Der Mann zog die Tür hinter ihnen ins Schloss.

Seine Begleiterin schaute sich um, ihr Blick wanderte durch das Wohnzimmer links, über die Treppe vor ihr, das Esszimmer auf der rechten Seite. Beim Lächeln ließ sie ihre verfärbten, ruinierten Zähne sehen. »Siehst du, Baby, ich hab dir doch gesagt, dass sie alleine ist.«

Lolly klammerte sich an das Geländer, erstarrt unter diesem plötzlichen Hieb des Terrors. Ihr Gehirn war nicht in der Lage, auch nur einen einzigen zusammenhängenden Gedanken zu fassen – es schien nicht mehr zu funktionieren. Sie bemühte sich zu verstehen, was passiert war, und dann, als ob jemand einen Schalter umgelegt hätte, begriff sie jäh. Ein häuslicher Überfall – hier in Wilson Creek! Es war derart absurd, dass so etwas an diesem Ort passieren konnte, dass reine Empörung ihre Panik beiseiteschob und sie sich plötzlich wieder bewegen konnte, ja, sich schon bewegte, bevor es ihr überhaupt klar war. Sie rannte – rannte um ihr Leben.

Der Mann brüllte: »Du Miststück! Verdammte Scheiße!«, als Lolly durch das Esszimmer hetzte, dem Tisch auswich und einen der schweren Stühle packte, um ihn ihm in den Weg zu werfen, und weiter in die Küche stolperte. Sie hörte hinter sich dumpfe Schritte, schaute sich jedoch nicht um, vertat nicht einmal den Bruchteil einer Sekunde, sondern rannte um ihr Leben. Wenn sie es bis nach draußen schaffte …

Lolly griff nach dem Türknauf – und eine Hand packte ihr Haar. Der Schmerz schoss durch ihren Kopf, als dieser brutal nach hinten gerissen wurde. Ihre Füße gaben nach, und sie stürzte zu Boden – der Mann hielt ihr Haar mit seinem grausamen Griff gepackt. Er drückte ihr Gesicht auf das kalte, harte Linoleum.

Lolly schrie auf und rang nach Atem. Sie fasste nach ihrem Haar und versuchte, die Hände des Mannes wegzuzerren. Das plötzliche Gewicht seines Körpers auf dem ihren war unerträglich. Er presste sie so fest auf den Boden, dass ihr die Luft wegblieb.

»Jetzt hast du mich aber geil gemacht«, flüsterte er ihr keuchend ins Ohr, sich an ihrem Gesäß reibend. Sein Atem war heiß und übelriechend, raue Bartstoppeln zerkratzten ihr das Gesicht. Sie drehte ihren Kopf weg, konnte sich jedoch kaum bewegen. Ihre Hände strichen über das Linoleum, sie versuchte Halt zu finden, versuchte überhaupt etwas zu finden, mit dem sie …

Aber da war nichts. Eine Küche war eigentlich voller Waffen, aber keine lag auf dem Boden.

Der Mann fing an, an ihren Jeans zu zerren.

Verdammt, nicht! Panisch und zornig zugleich setzte Lolly sich instinktiv zur Wehr, rammte ihre Ellbogen so weit nach hinten, wie es nur ging, versuchte, ihn zu treffen. Sie drehte, wand und krümmte sich, aber er war zu schwer, und sie befand sich in einer hilflosen Position, flach auf dem Bauch auf dem Boden liegend.

Er schaffte es nicht, ihr die Jeans herunterzuziehen, schob ihr eine Hand unter den Körper und nestelte an Knopf und Reißverschluss herum, animalisch grunzend. Lolly presste ihre Hüften fester auf den Boden, versuchte, ihm die Hand einzuklemmen, doch er riss ihren Kopf hoch und stieß ihn dann heftig zu Boden. Weiße Pünktchen tanzten vor ihren Augen. Betäubt vor Schmerz ließ sie einen Moment locker, und er schob ihr seine raue Hand in die Jeans, über den nackten Bauch.

Sie würde sterben. Er würde sie vergewaltigen und umbringen. Ihre letzten Minuten in diesem Leben wären von unaussprechlichem Horror erfüllt.

In Lollys Augen stiegen Tränen auf, und sie begann zu brüllen. Es klang rau, wie bei einem Tier, und drang direkt aus ihrer Kehle. Sie wollte nicht sterben; sie wollte nicht, dass ihre letzte Erinnerung an dieses Haus ein Albtraum war. Sie schrie und schrie und konnte einfach nicht mehr aufhören.

Der Mann schob sich nach oben und verlagerte sein Gewicht. Mit einem tiefen Atemzug holte sie Luft und versuchte, Kräfte zu sammeln, doch dann rollte er sie zur Seite und zerrte erneut an ihren Jeans.

»Nicht«, stieß sie schluchzend aus. »Bitte, bitte nicht.« Sie hasste es, so zu betteln, aber sie konnte nicht anders. Und war ihr Stolz nicht auch egal? Sie würde alles tun, wenn er nur aufhörte. Verzweifelt suchte sie nach einem Grund, den sie ihm nennen konnte, nach etwas, das ihm einleuchtete. »Ich kann Sie bezahlen. Ich kann Ihnen mein ganzes Geld geben, das ich besitze.«

Er schien sie nicht einmal zu hören.

In der Küche war es schummrig, nur durch das Fenster fiel spärliches Licht, aber sie konnte sehen, dass er fast so dünn war wie die Frau, nur drahtiger. Seine Zähne waren dunkel vor Fäulnis, und seine Augen … Sie waren seltsam weit aufgerissen und in ihnen funkelte etwas Wildes, Unmenschliches.

Drogen. Er musste drogenabhängig sein – und sie wohl auch. Also ließ sich mit logischen Argumenten nichts ausrichten, und deshalb unternahm sie auch keinen Versuch mehr. Er zerrte weiter an ihrer Kleidung, und sie trat um sich, sie brüllte, sie zerkratzte ihm jedes Stück Haut, das sie erreichen konnte, aber sein schwerer Mantel schützte ihn vor ihren Fingernägeln, und so blieb ihr nur, sein Gesicht zu attackieren. Er konnte nicht ihre beiden Hände gleichzeitig halten und sie ausziehen, und so kratzte und schlug sie ihn mit jedem Quäntchen Kraft, das ihr zur Verfügung stand, aber ihre Hiebe schienen ihn überhaupt nicht zu beeinträchtigen.

Er schaffte es, ihr die Jeans halb herunterzuziehen, und ließ einen Moment von ihr ab, um den Reißverschluss seiner eigenen Hose zu öffnen. Lachend umfasste er mit einer Hand fest ihre Kehle und legte sein ganzes Gewicht auf sie. Sie konnte nicht atmen, konnte ihn nicht zu fassen kriegen … Ihre Sicht trübte sich, und sie sah nichts bis auf dieses grinsende Gesicht über dem ihren. Tunnelblick, ging es ihr vage durch den Kopf, und ihr war klar, dass sie gleich das Bewusstsein verlieren würde. Dann wäre sie völlig hilflos, und sein geisteskrankes Gesicht mit den verfaulten Zähnen war das Letzte, was sie je sehen würde.

Verzweifelt versuchte Lolly am Rand der Bewusstlosigkeit, ihr Knie nach oben zu reißen. Er veränderte seine Position, blockte ihre Bewegung ab und lachte hämisch.

»Darwin, du Dreckskerl!«

Die Deckenbeleuchtung ging an, das Licht schien Lolly direkt in die Augen und blendete sie. Der feste Griff an ihrer Kehle ließ nach, und sie hustete, schnappte nach Luft.

Darwin war plötzlich sehr still. »Ich hab mich doch bloß ein bisschen amüsiert«, sagte er schmollend.

Die Frau mit dem strähnigen Haar stand über ihnen beiden, und mit getrübtem Blick schaute Lolly zu ihr auf. Das Gesicht der Frau ließ keine Sympathie, keine Empathie von Frau zu Frau, sondern nur Zorn sehen. Sie hatte auch eine Waffe, und die hatte sie auf Darwins Kopf gerichtet.

»Steh auf!«, fuhr sie ihn mit heiserer Stimme an.

»Also, Niki«, setzte er beschwichtigend an, als ihm klar wurde, worauf die Pistole gerichtet war. »Baby, ich …«

»Hör auf, ›Baby‹ zu mir zu sagen, du elendiger Dreckskerl.«

Darwins Blick wanderte von Niki wieder zu Lolly. Sie sah das Tierische in seinen Augen, sah, wie er seine Möglichkeiten abschätzte. Er lächelte etwas, dann spreizte er Lollys Oberschenkel weiter auf.

Niki holte mit ihrer Pistole aus und schlug sie Darwin seitlich auf den Kopf. Er schrie kurz auf, und endlich … endlich rollte er sich von Lolly herunter.

»Verdammt, Niki, du hättest mich umbringen können!«, brüllte er, kam auf die Beine und zog sich seine Hosen hoch, die ihm über den dürren Hintern gerutscht waren. »Bist du denn komplett verrückt?« Er schnappte sich ein Geschirrtuch und drückte es sich auf die blutende Platzwunde an seinem Kopf.

Lolly mühte sich ab, ihre Jeans hochzuziehen, und rutschte dann über den Boden in Richtung Hintertür – in Richtung eisige Freiheit. Vielleicht würden sich diese zwei Irren ja gegenseitig umbringen. Sie war über die Brutalität ihrer Gedanken leicht geschockt, aber wenn sie hier wegkam, dann war es ihr egal, was aus den beiden wurde.

Nikis Blick drehte von Darwin ab und konzentrierte sich auf Lolly, und der Lauf ihrer Pistole auch. »Wohin zum Teufel meinst du, dass du jetzt verduften kannst?«, stieß sie aus und warf dann einen Blick auf etwas in ihrer Hand. Lolly erstarrte, blinzelte. »Lorelei Helton, Portland«, sagte Niki, und Lolly wurde klar, dass dieses Etwas ihr eigener Führerschein war. Offensichtlich hatte Niki in Lollys Tasche herumgestöbert, während Darwin versucht hatte, sie zu vergewaltigen. »Was zum Teufel ist das denn für ein Name: ›Lorelei‹? Das hört sich ja an wie eine Straßendirne.«

Lolly machte sich nicht die Mühe, irgendwelche Erklärungen abzugeben, sondern nickte nur mit dem Kopf.

»Steh auf«, sagte Niki, und Lolly gehorchte.

Sie ging unmerklich noch einen Schritt nach hinten, in Richtung Tür. Konnte sie die beiden austricksen – und noch dazu eine Kugel? Sie waren drogenabhängig, vermutlich waren sie gerade high … Ihre Augen waren geweitet, die Pupillen zu winzigen Punkten zusammengezogen. Wie klar konnten sie denken? Klar genug?

Plötzlich fuhr Darwin sie an: »Hey, du Miststück!« Er machte einen Satz quer durch die Küche, um sich zwischen sie und die Hintertür zu stellen, und schob sie nach vorn.

Niki schüttelte den Kopf und steckte sich den Führerschein in die vordere Hosentasche ihrer überweiten Jeans. »Für eine Frau, die einen Mercedes fährt, hast du aber nicht viel Geld dabei«, blaffte sie. »Wo ist der Rest?«

Lolly versuchte zu denken, Vernunft walten zu lassen. Ihr Herz hämmerte, sie zitterte von Kopf bis Fuß, und in ihrem Magen machte sich Übelkeit breit, aber denken konnte sie noch. In diesem Moment war ihr Gehirn die einzige Waffe, die ihr blieb.

»Auf der Bank. Wir können in die Stadt fahren, dann gebe ich Ihnen alles, ich schwöre, dass ich das tue, aber … bringen Sie mich nicht um.« Sie funkelte Darwin an. »Und lassen Sie bloß ihn da nicht in meine Nähe.« Wenn sie es mit diesen beiden Junkies bis in die Stadt schaffte, würde sich schon ein Weg finden, ihnen zu entkommen … Hilfe zu kriegen.

»Da ist doch jetzt zu, oder?«, fragte Niki und schaute auf die letzten Lichtstrahlen, die durch die Fenster hineinschimmerten.

Meine Güte, sie konnte doch mit den beiden nicht die Nacht in diesem Haus verbringen. Ihr Magen krampfte sich zusammen, und sie widerstand kaum dem Drang, sich zu übergeben. »Ja, aber ich kenne den Manager der Bank«, log sie. Sie hatte keine Ahnung, wer diese Bank jetzt leitete, und außerdem hatte sie in Wilson Creek sowieso noch nie irgendwelche Bankgeschäfte erledigt. Das erste und einzige Bankkonto, das sie je eröffnet hatte, war in Portland. Ob den beiden klar war, dass sie hier kaum ein Bankkonto hatte, wenn sie doch in Portland wohnte? Mit dem Mut der Verzweiflung wagte sie sich weiter: »Er wird für uns aufmachen. Wir können gleich losfahren.«

Niki ließ sich den Vorschlag durch den Kopf gehen, ihr Schädel neigte sich zur Seite, und ihr wilder, geweiteter Blick fixierte Lolly, doch nach ein paar Sekunden schüttelte sie den Kopf. »Nein, da würde er argwöhnisch werden. Wir warten bis morgen.«

Lollys Herz krampfte sich zusammen wie ihr Magen. Sie spürte, dass es in ihrer Brust wie wild schlug. Das Eis kam. Am nächsten Morgen würden sie es nie und nimmer den Berg hinunterschaffen. Die Straße wäre eine einzige Eisplatte, und dann säße sie mit den beiden im Haus fest. Sie hörte etwas. Es klang wie Eisregen, der an die Fensterscheibe prasselte; vielleicht war es ja schon zu spät.

Niki bedeutete Lolly mit der Waffe, weiterzugehen. Lolly kam der schweigenden Anweisung nach; sie verließ die Küche und durchquerte das Esszimmer, Niki direkt hinter ihr. Als sie das Wohnzimmer erreichten, sah Lolly, dass der Inhalt ihrer Tasche über Couch und Boden verstreut war. Ihr Schlüsselring – mit dem Schlüssel für den Mercedes zwischen dem für das Haus und dem für ihre Wohnungstür – lag zwischen zwei Kissen. Wenn sie bis zu ihrem Mercedes käme, würde sie das Risiko eingehen und trotz des Glatteises fahren. Selbst wenn sie über den Abhang schlitterte, wäre das immer noch besser, als mit den beiden hier festzusitzen. Sie brauchte diese Schlüssel …

Niki schubste Lolly in Richtung Treppe. »Weiter«, kommandierte sie und stieß der jungen Frau den Lauf der Pistole in den Rücken. Lolly ging langsam die Stufen hinauf, ihr zitterten die Knie so sehr, dass sie damit rechnete, jeden Moment zu stürzen. Niki führte sie in das Zimmer neben der Treppe – es war Lollys. »Irgendwelche Waffen im Haus?«, fragte Niki barsch, während sie das Licht einschaltete und sich in dem ordentlichen, spärlich möblierten Raum umsah. »Und lüg nicht, wenn du nämlich Nein sagst und wir finden welche, dann schieß ich dir eine Ladung ins Gesicht. Verstanden?«

»Nein, keine Waffen«, sagte Lolly. Ihre Stimme gehorchte ihr nicht mehr, ihre Worte waren kaum noch zu verstehen.

Niki zog sämtliche Schubladen auf, warf einen flüchtigen Blick auf den Inhalt des Wandschranks und war zufrieden. Hier gab es nicht viel, und somit machte die Durchsuchung auch keine sonderliche Mühe. In der obersten Schublade der Kommode lag Lollys Unterwäsche; einige Schlafshirts und saubere Kleidungsstücke zum Wechseln hingen im Wandschrank. Niki schaute aus dem Fenster und registrierte die Entfernung zwischen Fenster und Boden mit Befriedigung: ein Stockwerk. Lolly schaute auch, allerdings ans Fenster. War das ein Eisfilm, der sich da an der Scheibe bildete?

Niki durchquerte das Zimmer, und Lolly ging ihr aus dem Weg. »Ich werde diese Tür von unten im Auge behalten«, knurrte sie. »Und wenn sie auch nur einen Tick aufgeht, dann schicke ich Darwin zu dir herauf, der besorgt es dir dann.« Sie warf einen kurzen Blick auf den Türknauf und lächelte. »Und glaub bloß nicht, dass dieses windige Schloss dir was bringt – nicht wenn wir die Schlüssel haben.« Sie deutete auf die Pistole in ihrer Hand und nahm imaginär das Schloss ins Visier, wobei sie ein Schießgeräusch machte; dann grinste sie.

Der Anblick der fauligen Zähne ließ Lolly erschaudern, aber plötzlich machte in ihrem Gehirn etwas klick, etwas das sie gehört oder gelesen hatte, und ihr wurde klar, auf was für einer Droge die beiden waren.

Methamphetamin, kurz Meth oder auch Eis genannt – und ebenso tödlich wie das draußen.