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Radieschen
Radieschen (Raphanus sativus convar. sativus) sind echte Einsteigerpflanzen! Nicht von ungefähr, denn es gibt wohl kein Gemüse, das schnellere Ernte bringt. Von März bis Anfang September können die Samenkörner in die Erde gestreut werden und schon nach drei Wochen gibt es die ersten „Früchte“.
Als Standort eignet sich jedes sonnige Beet. Wichtig ist, bei Sommeraussaaten auf gleichmäßige Feuchtigkeit zu achten, denn sonst können die Früchte aufspringen oder holzig werden. Manchmal sind Gemüsefliegen lästig – je früher aber angebaut wird, desto geringer ist die Gefahr.
Selbst auf dem Balkon lassen sich Radieschen ziehen – im Blumentopf. Vier bis fünf Samenkörner in einem Topf mit 12 cm Durchmesser sind ideal. Gleichmäßig feucht halten, dann kann nach wenigen Wochen schon geerntet werden.
Plobergers Sortentipp
Nicht jedes Radieschen kann zu jeder Zeit gezogen werden: Achten Sie auf Früh- und Sommersorten. Interessant sind auch die zweifärbigen Radieschen. Köstlich, robust und wenig anfällig gegen das Pelzigwerden sind ‘Riesen von Aspern’ und ‘Wiener Rotes Treib’. Neuere Sorten mit guten Wuchseigenschaften sind ‘Riesenbutter’, ‘Rudi’, ‘Neptun’ und ‘Houseking’.
Schon bei der Aussaat von Radieschen auf genügend Abstand achten, dann gibt es reiche Ernte.
Länger knackig frisch
Schneidet man die Blätter ab und bewahrt die Radieschen in einer Dose im Kühlschrank auf, halten sie wesentlich länger. Frisch geerntet sind sie aber dennoch am besten.
Rasen
Ein saftig grüner Rasen, der sich als dichter Teppich vor dem Haus ausbreitet – das ist der Traum vieler Gartenliebhaber. Einen solchen Rasen bekommt man auch ganz ohne Chemie. Nach dem Mähen wird vorerst einmal vertikutiert, also Moos und abgestorbene, verfilzte Rasenreste entfernt. Anschließend sollte Kompost und Quarzsand (Rasenquarz) im Verhältnis 3:1 aufgetragen werden – etwa 2 cm stark. Diese Pflegemaßnahme sollte zumindest ein Mal pro Jahr wiederholt werden. Es wird dadurch die Durchlüftung gefördert und der Boden mit Humus angereichert. Unkraut im Rasen kann ohne Chemie reduziert werden. Das Wichtigste ist, dass der Rasen niemals zu kurz gemäht wird. Und nicht vergessen: mit einem biologischen Langzeitrasendünger düngen. Langzeitrasendünger bewirken nicht übermäßiges Wachstum zu Beginn, sondern gleichmäßiges Wachstum über mehrere Wochen. Ein Düngerstreuer verhindert unregelmäßiges Verteilen.
Rhabarber
Rhabarber (Rheum) sollte in keinem Garten fehlen. Vor allem im Frühjahr genossen ist er köstlich! Dazu stülpt man einen großen Blumentopf über die Pflanze und erntet schon sehr früh die weißen, weichen Stängel. Der Standort sollte sonnig sein, der Boden leicht sauer, tiefgründig, feucht, humos und sandig-lehmig. Keine Staunässe. Rhabarber gehört zu den Nährstofffressern: Daher immer gut mit Kompost, Hornspänen oder gut verrottetem Stallmist versorgen und danach mulchen. Rhabarber steht gut in der Nähe des Komposthaufens oder eines Teichs. In diesem Falle ist keine Düngung notwendig.
Die Stöcke des Rhabarbers können bis zu zehn Jahre (und länger) an einem Platz stehen, wenn der Boden gut ist. Teilt man ihn aber alle paar Jahre, ist der Ertrag höher. Genau diese Teilstücke von lokal bewährten Sorten sind für die Pflanzung am besten. Bewährt haben sich seit vielen Jahrzehnten ‘Holsteiner Blut’, ‘Elmsfeuer’ und ‘Elms Blitz’.
Rhabarber benötigt viele Nährstoffe: Kompost und Hornspäne eignen sich als Dünger.
Rhabarber – keine späte Ernte
Nach der Sommersonnenwende nicht mehr ernten: Erstens, weil der Oxalgehalt stark ansteigt und damit ein Verzehr ungesund wird, und zweitens, weil die Pflanze Kraft für das kommende Jahr braucht. Übrigens: Rotstielige und rotfleischige Sorten sind aromatischer, milder, haben weniger Oxalsäure und Nitrat, sind aber nicht so ertragreich.
Regenwasser
Es gilt nach wie vor als das beste Wasser zum Gießen – aus mehren Gründen:
• es ist kostenlos,
• es ist kalkfrei,
• es ist erwärmt.
Dennoch sollte man darauf achten, dass die Speicherung in geeigneten Behältern erfolgt – vor Licht geschützt, um Algenwachstum und auch eine Gelseninvasion (in offenen Regentonnen) zu verhindern. Allerdings sollte das erste Regenwasser nach längerer Trockenheit nicht zum Gießen im Nutzgarten verwendet werden – alle Schadstoffe, die sich auf den Hausdächern angesammelt haben, landen sonst im Gemüsebeet.
Ribiseln (Johannisbeeren)
Die Ribisel oder Johannisbeere (schwarz: Ribes nigrum; rot bis weiß: Ribes Rubrum Gruppe) gehört zu den ältesten Beerenfrüchten im Hausgarten. Selbst in alten Bauerngärten fand man diese Sträucher bereits. Ribiseln sollten an einem sonnigen Platz in lockerem, humusreichem Boden stehen. Im Herbst erhalten die Sträucher verrotteten Stallmist oder Kompost als Mulchdecke.
Niemals darf im Bereich der Ribisel umgestochen werden. Die Pflanzen wurzeln nämlich sehr flach. Daher ist auch im Sommer eine Mulchdecke aus Rindendekor wichtig, denn sie schützt die Wurzeln vor dem Austrocknen. Ribiseln entwickeln besonders viele Seitentriebe, wenn sie beim Pflanzen etwas tiefer eingegraben werden, als sie in der Baumschule gestanden haben. Wichtig ist auch der regelmäßige Rückschnitt: Alljährlich im Herbst sollten die ältesten Triebe herausgeschnitten werden.
‘Jonkheer van Tets’ gilt als eine der robustesten und sehr frühen roten Sorten. ‘Rovada’ hat die längsten Trauben, neigt aber zum „Verrieseln“ (vorzeitiges Abfallen von Blüten bzw. unreifer Beeren). ‘Titania’ ist eine beliebte schwarzfruchtige Sorte; unter den weißen Sorten gilt die ‘Weiße Versaillier’ als robust.
Ribiseln gibt es nicht nur mit roten, sondern auch mit weißen und schwarzen Früchten.
Gabel als Beerenpflücker
Besonders rasch lassen sich Ribiseln von den Stängeln befreien, wenn man eine Gabel verwendet und die Früchte damit abstreift.
Rosen
Rosen benötigen einen sonnigen Standort in luftiger Umgebung. Der Boden sollte tiefgründig sein, bei schwerem Boden sollte etwas Sand beigefügt werden. Kompostierter Rindermist als Humuslieferant gehört ebenfalls ins Pflanzloch und auch Hornspäne als Startdünger für die ersten Monate dürfen nicht fehlen. Die beste Pflanzzeit ist der Herbst, aber auch im Hochsommer können Rosen – dank der Kultur in Töpfen – gesetzt werden.
Der richtige Schnitt
Beim Rosenschnitt scheiden sich die Geister: Die einen sagen, Rosen sind kleine Sträucher und sollten es auch bleiben, die anderen sehen sich durch neueste wissenschaftliche Untersuchungen bestätigt, die besagen: je radikaler der Rückschnitt, desto gesünder sind die Pflanzen, denn „sie wachsen sich gesund“. Egal, welche Variante Sie wählen, eines gilt immer als Faustregel: der Rückschnitt auf das erste vollständige Blatt.
Vollständig ist ein Blatt dann, wenn es aus fünf (!) Teilblättern besteht. Der neue Austrieb muss außen liegen, damit später Licht und Luft ins Innere des Rosenbusches gelangen. Das hilft Krankheiten zu vermeiden.
Rosen sind unangefochten die Nummer eins: Sie sind dank neuer Züchtungen viel robuster geworden.
Schädlinge an den Rosen
Am häufigsten treten Blattläuse auf. Sie lassen sich entweder mit den Fingern abstreifen, mit dem Schlauch (an sonnigen Tagen) abspritzen oder mit einem Schmierseifenwasser (1 Esslöffel Schmierseife auf 1 Liter Wasser) bekämpfen. Biologische – nützlingsschonende – Mittel sind im Handel erhältlich. Wer besonders „intelligent und faul“ sein will, setzt Rosen in Mischkultur mit Lavendel. Der Geruch vertreibt die Läuse. Manche Schädlinge verursachen ein Eindrehen der Blätter (Rollwespen). Die befallenen Blätter am besten einfach entfernen – normalerweise ist eine intensivere Bekämpfung nicht nötig. Übrigens ist es interessant, dass nur in jedem zehnten Blatt tatsächlich eine Larve ist. Alle anderen sind bloß zur Tarnung eingerollt.
Pflegeleichte Rosen
Edelrosen
• Burgund 81 – knallrot
• Cherry Brandy – orange
• Gloria Dei – hellgelb
• Kardinal König – rot
• Pascali – weiß
• Queen Elisabeth – rosa
Beetrosen
• Bonica – rosa
• Mme. Pierre Oger (Alte Rose, starker Duft) – rosa
• Molineux (Englische Rose) – sattgelb
• Montana – rot
Strauchrosen
• Charles Austin (Englische Rose) – aprikosenfarben mit Gelb
• Dirigent – blutrot
• Ferdy (Kleinstrauchrose, bis 80 cm, idealer Bodendecker) – rosa
• Graham Thomas (Englische Rose) – gelb
• Westerland – hellgelb mit Orange
Kletterrosen
• Donau (Ramblerrose, stark wachsend, maiglöckchenähnlicher Duft) – fliederfarben
• Mme. Alfred Carrier (Alte Rose, stark duftend) – weiß
• New Dawn – rosa
• Super Excelsa – karminrot
Krankheiten an den Rosen
Die regenreichen Sommermonate setzen unseren Rosen meist stark zu: Sternrußtau, Rosenrost, Echter Mehltau. Vorbeugen ist hier wichtig (>> Pilzkrankheiten). Daher den richtigen Standort wählen – volle Sonne und trotzdem luftig, keinen Tropfbereich unter Bäumen – und ausreichend, aber niemals zu viel düngen. Ideal sind organische Düngemittel wie Kompost oder Hornspäne.
Englische und Alte Rosen
Die Englischen Rosen, gezüchtet vom Briten David Austin, haben nicht nur eine völlig neue Dimension in der Rosenvielfalt gebracht – Austins Marketingtalent hat die in den 70er und 80er Jahren eher verachtete Rose wieder zur beliebtesten Gartenpflanze gemacht. Mit diesen Pflanzen, die den Charme der alten, historischen Rosen zeigen und dazu das ganze Gartenjahr über blühen, wurde gleichzeitig auch das Interesse für die Historischen Rosen geweckt. Bei ihnen gilt das Augenmerk oft dem Duft und Fruchtschmuck im Herbst: Hagebutten in den unterschiedlichsten Wuchs- und Farbvariationen.
Roseneiswürfel
Blütenblätter von stark duftenden, ungespritzten Rosen in eine Eiswürfelform drücken, mit Wasser auffüllen und gefrieren lassen. In Cocktails, Bowlen und Säften sehen sie besonders dekorativ aus.
Rosenkohl >> Kohlgemüse
Rosmarin
Der Rosmarin (Rosmarinus officinalis) ist im Mittelmeerraum heimisch und wächst an Küsten. Seine näheren Verwandten sind Salbei, Thymian und Taubnessel. Rosmarin wird in manchen deutschsprachigen Gegenden auch Kranzenkraut oder Weihrauchwurz genannt.
Er benötigt einen sehr sonnigen Platz mit gut durchlässiger Erde. Das Substrat, in dem Rosmarin in Gärtnereien gezogen wird, ist für dauerhafte Kultur nicht geeignet. Daher sollte man die Pflanze gleich nach dem Kauf aus dem Topf nehmen, möglichst viel (Torf-)Substrat entfernen und in ein Erdgemisch setzen, das aus einem Teil Gartenerde, einem Teil Sand und einem Teil Splitt besteht. Falls reifer Kompost vorhanden ist, kann davon etwas untergemischt werden. Als Dauerdünger verwenden Sie Hornspäne.
In den ersten Tagen nach dem Umpflanzen geschützt aufstellen, später in die volle Sonne. Im Winter kühl, hell und eher trocken halten.
Winterfester Rosmarin
Seit einigen Jahren wird „winterfester“ Rosmarin angeboten – ‘Alps’ oder ‘Veitshöchsheim’ zum Beispiel. In Weinbaugegenden mag diese Überwinterung gelingen. In anderen Gegenden dagegen kaum. Bei mir in Seewalchen hat noch keiner überlebt.
Sonne, Trockenheit und magere Böden – so gedeiht der Rosmarin bestens.
Rosmarin-Kartoffeln
Kaum eine köstliche Beilage ist schneller zubereitet: geviertelte Kartoffeln in Olivenöl und fein gehacktem Rosmarin schwenken, im Backrohr braten und vor dem Servieren salzen.