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Nistkästen
Je mehr Nistkästen, desto besser, denn Vögel sind die große Schädlingspolizei. Achten Sie nur auf eine richtige Montage in mindestes drei bis fünf Metern Höhe, so können Katzen und Mäuse nicht an die Kästen kommen. Als gute Schutzmaßnahme haben sich auch die abgeschnittenen und bedornten Triebe von Kletter- oder Ramblerrosen bewährt. Im Spätherbst sollten die Nistkästen gesäubert werden – dann kann es nicht zu Parasitenbefall kommen.
Nistkästen für Höhlenbrüter können ohne großen Aufwand selbst hergestellt werden. Der Kasten muss sich problemlos öffnen lassen und im Boden dürfen die Abzugslöcher nicht fehlen.
Nüsse
Nussbäume benötigen viel Platz – die Ernte ist aber auch entsprechend groß.
Die Echte Walnuss (Juglans regia) gedeiht bevorzugt auf tiefgründigen, frischen, nährstoff- und kalkreichen Böden. Sie ist nur für größere Gärten geeignet, denn ein Baum benötigt nach einigen Jahren rund 100 m². So wuchsfreudig Nussbäume sind, empfindlich sind sie gegen Frost. Aus Nüssen selbst gezogene Bäume sind meistens frosthärter, haben kleinere und haltbarere Früchte – allerdings muss oft 15 bis 20 Jahre auf eine erste Ernte gewartet werden.
Interessant sind veredelte, selbstfruchtbare Bäume mit mittelstarkem Wuchs. Ab dem dritten Jahr sind damit erste Früchte möglich.
Geschnitten soll ein Nussbaum nur im Spätsommer werden, da der Baum in der übrigen Zeit stark blutet und sogar in seinem Bestand gefährdet ist.
Einige Sorten sind besonders winterhart: ‘Geisenheim 120’, ‘Geisenheim 286’ (die Nuss füllt die Schale gut aus und ist damit wenig schimmelgefährdet), ‘Seifersdorfer’ (bis etwa 800 m Seehöhe) oder, als spät- frostgefährdete Liebhabersorte, ‘Rote Donaunuss’.
Bester Sitzplatz unterm Nussbaum
Unter Walnussbäumen sind Sitzplätze ideal: Der Geruch eines ätherischen Öls in Blättern und Fruchtschalen vertreibt Fliegen, Flöhe, Läuse, Motten, Mücken, Wanzen und andere Insekten, und das Blätterdach hält Regen sehr lange ab. Ältere Blätter, Walnussschalen und Wurzeln geben an den Boden einen Stoff ab, der durch Mikroorganismen in einen starken Gerbstoff umgewandelt wird. So wachsen unter Nussbäumen meist nur Buschwindröschen, Brombeeren und Gräser.
Haselnüsse (Corylus) sind robuste Sträucher, die in jedem größeren Garten einen fixen Platz haben sollten. Der Flachwurzler liebt einen hellen, sonnigen, aber nicht zu heißen Standort. Der Boden sollte humos, tiefgründig und leicht feucht sein. Zu schwerer und kalkhaltiger Boden ist ungünstig. Die Sträucher werden nach einigen Jahren bis zu sieben Meter hoch und sind ideal als Kulisse für eine Sitzbank oder einen Kompostplatz geeignet. Wird der Strauch einmal zu groß, dann kann er „auf den Stock gesetzt“, also radikal zurückgeschnitten werden.
Viele Sträucher sind Sämlinge, die sehr unterschiedlich tragen. Bewährt hat sich als Fruchtsorte ‘Hallesche Riesen’, mit sehr großen, spät reifenden Früchten oder die rotblättrige ‘Rote Zellernuss’, die auch als Ziergehölz wertvoll ist.
Unter Haselnüssen gedeihen viele Frühjahrsblüher: Schneeglöckchen, Blausternchen, Veilchen, Schlüsselblumen oder auch die Vorfrühlings-Alpenveilchen fühlen sich in der Mulchschicht des Haselnusslaubes wohl.
Nüsse rösten
Bei der Verwendung für Mehlspeisen Nüsse vor dem Einarbeiten in den Teig kurz im Rohr rösten, dadurch wird der Geschmack verbessert.
Nützlinge
Jeder Schädling hat einen Nützling als Gegner: Daher niemals ein Gartenproblem lösen, indem man etwas bekämpft, sondern indem man Nützlinge fördert. Die bekanntesten Nützlinge sind Marienkäfer, Florfliegen, Ohrwürmer, Laufkäfer, aber auch viele Schwebfliegen, Solitärbienen, Igel, Frösche, Blindschleichen und andere mehr.
Marienkäfer
Er gilt oft als das Symbol für naturgemäßes Gärtnern und kann – ohne Zweifel – gemeinsam mit dem Regenwurm als „Haustier des intelligenten Faulenzergärtners“ angesehen werden.
Marienkäfer sind große Helfer bei der Bekämpfung von Blattläusen. Mehr als 3000 werden im Laufe eines Marienkäferlebens verspeist. Freilich nicht bloß als Käfer, sondern schon als Larve. Die allerdings sehen nicht so putzig aus und werden oftmals als Schädling angesehen und vernichtet. Also Vorsicht: Marienkäfer haben viele „Gesichter“ – von der Larve über eine gelbe Art bis zum 27-Punkt – insgesamt vermutlich 4000 Arten!
Des Gärtners liebstes „Haustier“: Der Marienkäfer ist ein Blattlaustiger.
Florfliege
Richtig aufmerksam wird man auf die Florfliegen immer erst dann, wenn sie sich im Spätherbst in Stiegenhäuser und Dachböden zurückziehen. Die kleinen Insekten mit den grünen, fast transparenten Flügeln sind ganz große Blattlausvertilger und damit die wahren Helfer im Faulenzergarten: 15 bis 20 Läuse stehen im Frühsommer pro Tag (!) auf dem Speiseplan. Als Nistkästen im Garten dienen mit Stroh gefüllte Holzkisten, die mit roten Holzlamellen verschlossen sind und regengeschützt an der Südseite von Gebäuden aufgehängt werden.
Die unscheinbaren Larven der Florfliege haben Blattläuse ebenfalls zum Fressen gern. © Berthold
Ein Insektenhotel ist schnell gebaut und bietet vielen Nützlingen Unterschlupf.
Nematoden (Fadenwürmer)
Nematoden gibt es in jedem natürlichen Boden – „gute“ und „schlechte“. Manche Nematoden, auch Bodenälchen genannt, verursachen Schäden bei Pflanzen und behindern das Wurzelwachstum. Tagetes oder Studentenblumen werden zur Entseuchung von derart befallenen Böden empfohlen. Beim Nachpflanzen von Rosen zum Beispiel wird die mindestens einjährige Kultur von Tagetes auf der vorgesehenen Fläche empfohlen. Die „guten“ Nematoden sind die neue Strategie im Kampf gegen Schädlinge wie Dickmaulrüssler, Gartenlaubkäfer, Maulwurfsgrillen. Sogar einige Schneckenarten werden mit Nematoden bekämpft. Die Fadenwürmer werden mit der Gießkanne ausgebracht – nach Sonnenuntergang, denn die Tierchen sind UV-empfindlich. Über die Körperöffnungen der Schädlinge dringen sie in die Schadinsekten ein und vernichten sie. Menschen und andere Tiere als die Schädlinge sind absolut nicht in Gefahr.
Ohrwurmhäuschen
Ohrwürmer sind manchmal lästig, oft aber große Helfer im Garten. Durch das Abzugsloch von Tontöpfen mit einem Durchmesser von 10 bis 12 cm wird eine Schnur geführt, Holzwolle in den Topf gestopft und am Schnurende ein Holzstück befestigt. Zieht man dann an der Schnur, wird die Holzwolle gut fixiert und der Topf kann verkehrt herum an den Baum gehängt werden, so dass der Rand des Topfes den Stamm berührt. Ohrwürmer besiedeln dann den Topf und in der Nacht schwärmen sie aus und fressen Läuse. Gibt es zu viele Ohrwürmer, einfach die Holzwolle entfernen und die Tierchen verschwinden. Ansonsten bleiben die Töpfe das ganze Jahr über am Baum hängen.