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Ich wohne in einem wunderschönen, kleinen Bungalow im Zentrum von Palo Alto. Er hat zwei Schlafzimmer, zwei Badezimmer und eine krankhaft ordnungsliebende Besitzerin: meine Mitbewohnerin Kay Harding. Kay ist so perfektionistisch, dass sie der Hausfrauen-Ikone Martha Stewart den Rang streitig macht. Sie managt zwar tagsüber keinen Großkonzern, dafür aber einen Haufen Ingenieure, und das allein macht sie schon zur Mutter. Ich habe einmal aus Versehen ihre Schublade im Toilettenschrank geöffnet - darin sah es aus wie auf dem Instrumententisch beim Zahnarzt, alles schön in Reih und Glied geordnet. Einen Moment lang glaubte ich, die Musik aus der Science-Fiction-Serie Twilight Zone zu hören, dann stieß ich die Schublade schnell wieder zu.
Früher habe ich allein gelebt. Aber das ist eine lange Geschichte, die ich jetzt nicht erzählen werde. Sagen wir einfach, ich musste sehr plötzlich ausziehen. Kay lud mich zu sich ein, und seither wohnen wir zusammen. Wir sind ein gutes Team. Sie bringt mir bei, nicht in einem Saustall zu hausen und meine Schminksachen nicht im Badezimmer zu verstreuen (unsere Gäste benutzen das gleiche Badezimmer, und das kann peinlich werden), und ich bringe ihr bei, dass es schon nicht mehr ganz normal ist, seine Haarbürsten auszukochen. Wir sind ein modernes, ungleiches Paar. Natürlich arbeiten wir beide in der Technikbranche und haben unmögliche Arbeitszeiten. Dadurch haben wir mehr Verständnis füreinander.
Als ich nach Hause komme und sie begrüße, schneidet sie gerade Gemüse und legt es in eine Salatschüssel aus Kristallglas.
»Wo warst du den ganzen Tag?«, meint Kay und schaut kurz auf. »Dein Chef hat vor ein paar Minuten angerufen und nach dir gefragt. Ach, und danke fürs Staubsaugen. Es ist so schön sauber hier.«
»Bitte, gern geschehen. Ich war die meiste Zeit bei Brea. Wir waren einkaufen und haben ein paar Sachen für das Baby besorgt.«
»Für welches Baby?«
»Miles.«
Kay nickt. Dabei bewegt sich ihr perfekt frisiertes Haar im Stil der 70er-Jahre kein bisschen. Unglaublich, dass es Aqua Net Haarspray immer noch gibt. »Sag mal«, meint Kay, »ich wollte etwas mit dir besprechen. Ich dachte, wir könnten ein Geschäft miteinander machen.«
»Brauchst du Rechtsbeistand?«
»Nein.« Sie schaut auf die Salatschüssel. »Es ist etwas Geschäftliches, und ich glaube, es könnte sich für uns beide lohnen. Da die Zinsen gerade so niedrig sind, dachte ich, ich könnte das Haus ein bisschen renovieren. Ich wollte die Küche vergrößern, die Badezimmer modernisieren ...«
Ich muss schlucken. Bitte sag mir jetzt nicht, dass ich ausziehen muss. »Wirklich? Was hast du vor? Ich finde, es sieht gut aus so, wie es ist.« Das Haus steht im besten Wohnviertel von Palo Alto. Schon allein weil es mitten in der Stadt liegt, ist es fast eine Million Dollar wert, und da die Parkettfußböden in perfektem Zustand sind, ist es die reinste Goldgrube.
Kay ist damit offensichtlich nicht zufrieden. »Ich hätte gerne eine richtig schicke Küche mit Arbeitsflächen aus Granit und einem professionellen Herd. Ich will diese Wand rausreißen. Vielleicht werde ich auch die Badezimmer rausreißen ...«
»Klingt toll«, antworte ich ohne große Begeisterung. Granit? Sie benutzt Haarspray und Make-up-Entferner aus den Siebzigern, aber will Arbeitsßächen aus Granit. Ich verstehe Kay einfach nicht.»Willst du, dass ich ausziehe?«, frage ich zögernd.
»Nein!«, meint sie lachend. »Nein, ich wollte dich fragen, ob du Interesse daran hättest, mir die Hälfte des Hauses abzukaufen. Du hast genug Geld für eine Anzahlung und könntest es wahrscheinlich als Abschreibung geltend machen. Und ich müsste dann für die Renovierung nicht so viel Kredit aufnehmen. Ich werde das Haus schätzen lassen, damit es ein fairer Deal wird, und dann kannst du mir ein Angebot machen. Was meinst du dazu?«
Vorsichtig taste ich nach dem Stuhl hinter mir. Kay glaubt tatsächlich, dass ich ein Ewigkeitssingle bin. Sie glaubt absolut nicht daran, dass Seth mich eines Tages heiraten wird, und deshalb bietet sie mir ein Trostpflaster an: finanzielle Sicherheit. Grundbesitz im Großraum San Francisco. Wir sind nichts anderes als zwei alte Bus-Bräute, die versuchen, das Beste aus einem Leben ohne Männer zu machen. Wann wir wohl anfangen werden, uns lauter Katzen zuzulegen?
Endlich finde ich meine Stimme wieder. »Wow, das ist wirklich ein großzügiges Angebot, Kay. Jetzt hast du mich aber kalt erwischt. Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll.«
»Lass dir Zeit, um darüber nachzudenken. Ich denke nur, dass es mit uns beiden ganz gut läuft: Wir gehen uns nicht auf die Nerven, es ist schön, jemanden zu haben, der bei der Vorbereitung für die Bibelgruppe mithilft, und du beschränkst dein Chaos auf dein Zimmer.« Kay greift nach dem Salatbesteck aus Teakholz und mischt den Salat. »Ich glaube, für dich wäre es auch gut. Du hättest etwas abzuschreiben und müsstest nicht so viel Steuern zahlen. Vielleicht kannst du mit den gesparten Steuern mehr einkaufen gehen. Das scheint dir ja Spaß zu machen.«
Furcht und Zittern. Kay ist dreiundvierzig und hat schon oft gesagt, dass sie nie heiraten wird. In ihrer Familie kam es zu Misshandlungen, daher hat sie allgemein keine hohe Meinung vom männlichen Geschlecht. Aber bei ihrem Vorschlag wird mir ganz komisch zumute. Ich habe das Gefühl, wenn ich es mir hier zu bequem mache, bekomme ich vielleicht nie wieder einen Freund, weil alle annehmen, ich will gar keinen. Aber ich will einen. Leider will ich einen ganz bestimmten, der meine Gefühle nicht zu erwidern scheint. Zumindest nicht richtig.
»Darüber muss ich wirklich erst einmal nachdenken, Kay. Der Dreck würde mir nichts ausmachen, wenn du renovieren willst, aber die Hälfte kaufen - wow! Bist du dir da ganz sicher?«
»Ich glaube, dass es gut ist, wenn gläubige Frauen sich gegenseitig unterstützen. Von anderswo bekommen wir ja weiß Gott nicht viel Unterstützung.« Ihr scharfer Ton jagt mir Angst ein.
Ich hasse Männer nicht. Und obwohl Gott mir noch keinen Partner geschenkt hat, habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Darüber ist Kay schon lange hinaus.
»Meinst du, ich brauche diese Hilfe?«, frage ich und weiß, dass sie die Frage richtig deuten und auf Seth beziehen wird.
»Ich denke einfach, dass du nicht alles auf eine Karte setzen solltest. Du weißt ja, Christen und Glücksspiel.«
Kay hat einen Witz gemacht. Wahnsinn. »Hat Seth für mich angerufen, während ich weg war?«, frage ich kleinlaut und wohlwissend, dass er nicht angerufen hat.
»Ja, hat er. Na ja, er hat angerufen.«
Dann sagt sie nichts mehr. Jetzt wohne ich schon so lange mit Kay zusammen, aber ich verstehe einfach nicht, warum sie mit diesen »Frauen«-Infos nicht freiwillig rausrückt. Wäre das nicht das normale weibliche Verhalten? Standard?
»Und? Was hat er gesagt?«
»Genau genommen hat er mich angerufen.« Sie verzieht das Gesicht, als täte es ihr leid, zeigt aber keine Überraschung. »Bei Gotcha gibt es ein Sonderangebot. Drei Spiele zum Preis von zweien. Seth wollte wissen, ob er für die Singlegruppe einen Abend buchen soll.«
Natürlich. »Gotcha. Kay, jetzt muss ich dich etwas fragen. Glaubst du, dass Seth jemals heiraten wird?«
»Meinst du, ob er dich jemals heiraten wird?«
»Nein, das meine ich nicht. Die Antwort auf diese Frage will ich gar nicht wissen. Ich meine, ob er überhaupt jemals heiraten wird.«
Kay zuckt mit den Schultern, schiebt sich eine leuchtend rote Gewächshaustomate in den Mund und mischt den Salat noch einmal durch. »Schwer zu sagen. Du bist die einzige Frau, mit der er je über längere Zeit befreundet war, soweit ich mich erinnern kann, und er hat dir noch keinen Antrag gemacht. Aber unabhängig davon denke ich, dass keine Frau ihr eigenes Leben zurückstellen sollte für einen Mann, der nicht bereit ist, sich zu binden. Alle anderen, die einen Freund oder eine Freundin haben ...«, sie schnippt mit den Fingern, »scheinen in null Komma nix verheiratet zu sein. Frauen wie wir haben irgendetwas an sich, Ashley. Vielleicht sind wir auch einfach nicht für die Ehe bestimmt.«
Frauen wie wir. Jetzt bleibt mir die Luft vollkommen weg. Ich dachte immer, ich sei eine Frau wie Brea, aber vielleicht war das pure Einbildung. Ich betrachte Kay genau. Sie ist sehr hübsch, eine sehr angenehme Erscheinung. Sie hat wunderschöne graugrüne Augen, einen klaren Teint, keine einzige Falte. Zugegeben, wegen ihrer Frisur und ihrer Kleidung müsste sie mal zu den Fab Five, wo im Fernsehen fünf schwule Männer langweilige Typen aufpeppen, aber sonst kann ich äußerlich keine Nachteile entdecken. Ich renne zum Spiegel an der Eingangstür. Vielleicht ist das der Grund, weshalb ich auch bei mir nichts feststellen kann.
Lächelnd komme ich in die Küche zurück. »Nächsten Monat startet von Long Beach aus eine Kreuzfahrt für Singles. Vielleicht sollte ich mitfahren.« Ha. Das klingt sehr entschlossen und gar nicht passiv.
Kay rümpft die Nase. »Wenn einem so etwas Spaß macht, ist es bestimmt schön. Für mich klingt das nach schwimmender Brautschau. So etwas interessiert mich nicht, und dich kann ich mir da auch nicht vorstellen, Ash.«
Ich lehne mich an den Türrahmen. Beim Anblick von Kays Salat läuft mir das Wasser im Mund zusammen. »Warum ist Seth extra nach Las Vegas gekommen, um mich bei der Hochzeit meines Bruders zu treffen? Das war total romantisch von ihm, aber im Moment kann ich mir gar nicht vorstellen, dass er so etwas noch einmal tun würde. Warum hat er die Stelle in Phoenix abgesagt, wenn er doch gar nicht heiraten will?«
Kay schaut mich nachdenklich an, während sie sich die Hände wäscht und abtrocknet. »Wenn du etwas über die männliche Psyche wissen willst, dann darfst du nicht mich fragen. Ashley, sag Seth doch einfach, was du empfindest. Warum tust du dir dieses Gefühlschaos an, wo das alles mit einem einfachen Gespräch zu klären wäre? Eine Kreuzfahrt? Ash, ich bitte dich! Klar, wenn du jemanden kennen lernen willst, der auf dem Sonnendeck den Brusthaar-Wettbewerb gewinnt, ist das genau das Richtige. Aber du kannst nicht alles steuern. Wenn Gott nicht will, dass du heiratest, habe ich eine Neuigkeit für dich ...«
»Warum sagst du so etwas? Dass Gott nicht will, dass ich heirate?«
»Das habe ich nicht gesagt. Ich habe gesagt, wenn er es nicht will, dann kannst du daran rein gar nichts ändern.«
Ich richte mich zu voller Größe auf. Ich bin nicht die Sorte Frau, die ledig bleibt. Absolut nicht. Warum merkt das eigentlich keiner? Ich habe eine super Stelle, eine wunderbare Schuhkollektion, einfach tausend Dinge, die ich einem Mann zu bieten habe, und ich werde nicht ledig bleiben! Nein, niemals, auf keinen Fall!
Mein Handy klingelt, diesmal mit dem besonderen Klingelton für meinen Chef. »Hallo Hans.« Im Scherz nenne ich ihn manchmal »Hand mit Tippfehler«, weil ich das Gefühl habe, er hat acht davon. Nein, angefasst hat er mich noch nie, aber seine Art, die vor Sinnlichkeit zu triefen scheint, gibt mir das Gefühl, als hätte er.
»Wie war Ihr freier Tag, Ashley?«
»Schön. Ich bin mit meiner Freundin und ihrem Baby einkaufen gegangen.« Und damit ist der Small Talk scheinbar beendet.
»Einer unserer Ingenieure hat eine Idee aufgebracht, die, glaube ich, ziemliches Potenzial hat.«
»Klasse! Lassen Sie uns gleich morgen früh darüber sprechen. Sollen wir einen Termin ausmachen?«
»Ehrlich gesagt hat die Idee sehr großes Potenzial. Ich würde mich gerne mit Ihnen zum Abendessen bei II Fornaio treffen. Können Sie um sieben dort sein?«
Nach sechs Monaten Arbeitslosigkeit habe ich gerade erst neu mit diesem Job angefangen. Ich bekam zwar eine schöne Abfindung und hatte keine finanziellen Sorgen, aber noch einmal brauche ich diese ganze Arbeitssuche nicht. »Klar, ich werde da sein.« Die Anklopffunktion meines Handys meldet sich - noch ein Anruf. »Da kommt gerade noch ein Anruf. Ich sehe Sie dann später.«
»Hallo?« Keine Rufnummer angezeigt. Grrr. »Ashley Stockingdale.«
»Ash, ich bin’s, Seth.«
»Hi.« Sofort fange ich an, an meinen Haaren herumzufummeln.
»Wollen wir uns im Soup House zum Abendessen treffen?«
Das Soup House. Eine komplette Mahlzeit für jeden von uns für insgesamt elf Dollar im Gegensatz zum eleganten Italiener II Fornaio im Zentrum von Palo Alto. Es steht außer Frage, dass ich lieber mit Seth billig essen gehen würde, aber ich kann nicht. »Tut mir leid, aber ich muss heute Abend noch arbeiten. Ich treffe mich mit meinem Chef zu einem Arbeitsessen bei II Fornaio.«
»Klar, das verstehe ich.« Ich kann an seiner Stimme hören, dass er es nicht versteht. Er ist nicht eifersüchtig, sondern nur verärgert, dass ich nicht zur Verfügung stehe, wenn es ihm gerade passt. Woher sollte ich denn wissen, dass dieser seltene Fall heute eintritt?
»Vielleicht können wir uns morgen sehen?«, schlage ich gut gelaunt vor.
»Ich muss morgen nach Seattle fliegen. Ich rufe dich an, wenn ich wieder zurück bin, okay?«
»Klar.« Wir hören uns an, als würden wir uns kaum kennen. Früher war das anders. Wir waren voller Leidenschaft und Sehnsucht nacheinander, und es war ein echter Willenskampf, nicht zu weit zu gehen. Jetzt habe ich das Gefühl, mich mit meinem Geschichtslehrer zu unterhalten statt mit dem Mann, den ich heiraten wollte. Ich glaube, es ist wirklich aus, und so fühlt es sich an, wenn keiner sich traut, es laut zu sagen.
Vor neun Monaten, als ich glaubte, Seth würde nach Arizona ziehen, war ich zufrieden mit meinem Singledasein, auch wenn ich vielleicht nie heiraten würde. Aber jetzt, wo ich weiß, wie es ist, verliebt zu sein, wo ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn jemand mich mit diesem gewissen Blick ansieht, weiß ich auch, was ich verpasse. Das Loch scheint tiefer und schwärzer, als ich erwartet hatte, und ich will nicht wieder da hineinmüssen, wie die Hobbits, die in die Tiefen Morias gehen. Dagegen wehre ich mich mit aller Kraft.
Kay legt noch einmal letzte Hand an ihren Salat, macht das Grünfutter mit einer selbst gemachten Zitronen-Koriander-Salatsoße an und stellt die Schüssel auf ihren edlen Esstisch von Crate & Barrel. Kay gibt nur für ihre Küche Geld aus. »Können wir essen?«, fragt sie.
»Ich muss mich mit Hans treffen.«
»Ashley! Nein!«
»Was ist? Ich war sechs Monate arbeitslos, Kay. Das will ich nicht noch einmal durchmachen.«
»Dir hat doch nie etwas gefehlt, als du arbeitslos warst. Hör auf so zu tun, als ob du kurz vorm Durchdrehen gewesen wärst.«
»Trotz meiner Abfindung habe ich mich nicht wirklich getraut, mir etwas zu kaufen oder in den Feinkostladen zu gehen. Ich, Ashley Stockingdale, habe tatsächlich bei Walmart eingekauft«, erkläre ich, als wäre ich bei den Anonymen Alkoholikern. »Das will ich nie wieder tun müssen.«
»Du hast schon Missionseinsätze in Mexiko mitgemacht. Du wirst doch wohl wissen, was Armut wirklich ist. Bei Walmart einkaufen zu gehen ist kein Zeichen von Armut.«
»In Mexiko war ich mit diesem einfachen Lebensstil voll und ganz zufrieden. Aber nicht hier in Silicon Valley. Nicht hier, wo man nach dem beurteilt wird, was man macht. Gott hat mich als Anwältin geschaffen. Ich liebe Patente. Welcher Irre liebt schon Patente? Er hat mir meine Vorliebe für Ann-Taylor-Klamotten nicht umsonst gegeben.«
Kay bricht in herzhaftes Gelächter aus. »Willst du damit sagen, dass es Gottes Wille ist, dass du die Kohle hast, um im Stanford- Zentrum einzukaufen?«
Ich verschränke die Arme. Wie ich es hasse, ausgelacht zu werden. »Nein, ich versuche nur, dir klarzumachen, dass ich sehr tüchtig bin. Ich gebe mehr als meinen Zehnten. Ich habe keine finanziellen Verpflichtungen gegenüber irgendjemandem, und da ich hart arbeite und bewusst als Christ lebe, ermöglicht Gott mir auch mal, Dinge zu tun, die mir Spaß machen, wie zum Beispiel Kleider zu kaufen, die zu meinem Lebensstil als Spitzenanwältin im Patentrecht passen. Ich will nie wieder in der Lage sein, nicht das tun zu können, wozu ich geboren bin.«
Kay schüttelt den Kopf. »Ich werde nie wieder Lust auf modische Kleidung haben!«, erklärt sie mit erhobener Faust. »Sag nie nie zu Gott, Ashley. Das ist genauso, wie wenn du sagst, du wirst niemals in die Mission in den Irak gehen. Wer das sagt, kann schon mal die Koffer packen.«
»Ich ziehe mich jetzt um für mein Arbeitsessen.«
»Wie du willst, aber sag nachher nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.«
Mich gewarnt. Oh ja, sie hat mich gewarnt. Sie hat mich gewarnt, dass ich mit achtzig immer noch in diesem Haus leben und sieben Katzen haben werde. Wir werden als das Haus der alten Damen bekannt sein, an dem sich die Kinder an Halloween nicht zu klingeln trauen. Dazu kann ich nur eins sagen: nie im Leben. Wenn es mit Seth vorbei ist, dann soll es so sein, aber ich weigere mich zu glauben, dass es mit mir vorbei ist!