Es bleibt die Frage, warum die in Kapitel 9 beschriebenen Gesellschaften Erfolg hatten, während die meisten anderen, die in den Kapiteln 2 bis 8 erörtert wurden, scheiterten. Zum Teil ist dies mit den unterschiedlichen ökologischen Verhältnissen zu erklären: Die Umwelt war in manchen Fällen empfindlicher und stellte die Menschen vor größere Herausforderungen als in anderen. In Kapitel 2 war bereits von den vielen Gründen die Rede, warum die Umwelt auf Pazifikinseln mehr oder weniger empfindlich ist, und diese Gründe erklären zum Teil, warum die Gesellschaft auf der Osterinsel und Mangareva zusammenbrach, während das auf Tikopia nicht geschah. Ähnliches gilt auch für die Erfolgsgeschichten aus dem Hochland von Neuguinea und dem Japan der Tokugawazeit, von denen in diesem Kapitel die Rede war: Die beteiligten Gesellschaften hatten das Glück, dass sie in einer relativ widerstandsfähigen Umwelt lebten.

Aber ökologische Unterschiede sind nicht die einzige Erklärung - das beweisen die Beispiele aus Grönland und dem Südwesten der Vereinigten Staaten, wo eine Gesellschaft Erfolg hatte, während andere, die in der gleichen Umwelt eine andere Wirtschaft praktizierten, zugrunde gingen. Demnach ist also nicht nur die Umwelt von Bedeutung, sondern die Menschen müssen sich auch für die richtige Wirtschaftsform entscheiden, die in diese Umwelt passt. Der letzte große Teil des Puzzles ist dann die Frage, ob eine Gesellschaft diese passende Form der Wirtschaft auch nachhaltig praktiziert. Unabhängig davon, auf welche Ressourcen eine Wirtschaft sich stützt - ob auf Ackerbau, Weidepflanzen, Fischerei, Jagd oder das Sammeln von kleinen Pflanzen und Tieren -, entwickeln sich in manchen Gesellschaften die Methoden, mit denen eine übermäßige Ausbeutung vermieden wird, während andere in dieser Hinsicht scheitern. In Kapitel 14 wird von drei Fehlern die Rede sein, die es zu vermeiden gilt. In den nächsten vier Kapiteln wollen wir uns aber zunächst mit Gesellschaften unserer Zeit befassen und sie mit jenen aus der Vergangenheit vergleichen, die ich seit Kapitel 2 beschrieben habe.