Kapitel zwei

Sara erstarrte, als sie in dieses Gesicht aufblickte. Für einen langen Moment schien die Zeit stehen zu bleiben. Saras Furcht ließ langsam nach, und an ihre Stelle trat ein ungläubiges Staunen. »Ich kenne dich«, flüsterte sie überrascht.

Ein wenig geistesabwesend verdrehte sie ihr Handgelenk, um es zu befreien, und Falcon löste den Griff um ihre Hände. So vorsichtig wie ein Künstler ein exquisites Werk berührte sie mit zwei Fingerspitzen sein Gesicht. Ihre Finger bewegten sich über seine Stirn und seine Wangen, als wäre sie blind und die Erinnerung an ihn nur in ihrem Herzen eingeprägt.

Ihr stockte der Atem, und Tränen schossen ihr in die Augen und verfingen sich in ihren Wimpern. Ihre zitternden Hände glitten zu seinem langen Haar und verloren sich in seiner dunklen Fülle. Dann hob sie zärtlich eine Hand voll dieser etwas mehr als schulterlangen Haare an und ließ die seidigen Strähnen durch ihre Finger rinnen. »Ich kenne dich tatsächlich.« Ihre leise Stimme verriet das ganze Ausmaß ihres sprachlosen Erstaunens.

Ja, sie kannte ihn, ihn und jede Einzelheit seiner markanten Züge. Diese schwarzen, eindringlichen Augen, die Fülle glänzenden blauschwarzen Haares, das ihm über die breiten Schultern fiel. Seit ihrem fünfzehnten Lebensjahr war er ihr einziger Freund gewesen. Seit damals verbrachte sie jede Nacht mit ihm und trug ihn jeden Tag mit sich herum. Sein Gesicht, seine Worte, und seine Seele war ihr ebenso vertraut wie ihre eigene. Sie kannte ihn. Er war ihr dunkler Engel, ihr dunkler Traum. Sie kannte seine bestrickend schönen Worte, die eine Seele offenbarten, die trostlos und verwundbar, aber vor allem furchtbar einsam war.

Falcon war fasziniert von der Liebe und der geradezu verstörenden Tiefe des Gefühls, die er in ihren Augen sah. Sie glühte förmlich vor Glück und Freude, die sie nicht einmal zu verbergen versuchte. Ihre heftige Gegenwehr war einer absoluten Reglosigkeit gewichen, doch das war nicht das Einzige, was sich an ihr verändert hatte. Sie war jetzt durch und durch feminin, ihr Körper weich und einladend, und jede Berührung ihrer zärtlich über sein Gesicht gleitenden Fingerspitzen sandte eine wohltuende Wärme durch seinen Körper und in sein Herz.

Genauso schnell aber wechselte ihr Ausdruck zu Verwirrung und Erschrecken. Neben der schieren Panik, die sie erfasste, sah Falcon jedoch auch Schuldbewusstsein und Entschlossenheit in ihrem Blick. Als er die sich aufbauende Aggression in ihrem Körper spürte, ergriff er ihre Hände, bevor sie sich selbst verletzen konnte, und beugte sich zu ihr vor, um ihren Blick zu suchen. »Beruhige dich; es wird sich alles klären. Ich weiß, dass ich dir Angst eingejagt habe, und dafür möchte ich mich entschuldigen.« Falcon verlieh seiner Stimme ganz bewusst einen weichen, beruhigenden Klang, um die Frau zu beschwichtigen und in Sicherheit zu wiegen. »Du kannst deine Kräfte nicht mit meinen messen, also verschwende nicht deine Energie.« Er beugte sich noch etwas weiter zu ihr vor, sodass seine Stirn für einen kurzen Moment an ihrer lag. »Hör auf meinen Herzschlag, und lass dein Herz dem meinen folgen.«

Seine Stimme war von beispielloser Schönheit. Sara merkte, dass sie seiner dunklen Macht erliegen wollte. Sein Griff war außergewöhnlich sanft, ja sogar zärtlich; er hielt sie mit exquisiter Behutsamkeit. Das Bewusstsein seiner enormen Kraft, die sich mit Sanftheit paarte, löste ein seltsames Flattern in ihrem Magen aus und ließ Flammen über ihre Haut tänzeln. Sie war für immer in den unergründlichen Tiefen seiner Augen gefangen – es war, als stürzte sie im freien Fall ins Bodenlose, aus dem es kein Entrinnen gab. Ihr Herz folgte dem seinen, wie er es verlangt hatte, und verlangsamte sich, bis es genau im gleichen Rhythmus schlug.

Sara hatte einen eisernen Willen, der in den Feuern ihrer traumatischen Erlebnisse gestählt worden war. Dennoch konnte sie sich nicht von diesem dunklen, hypnotischen Blick losreißen, obwohl ein Teil von ihr erkannte, dass sie unter einem unnatürlichen, durch schwarze Magie erzeugten Zauber stand. Ein leises Zittern durchlief sie, als der Mann den Kopf hob und ihre Hand auf seine Augenhöhe brachte, um die aufgerissene Haut daran zu untersuchen.

»Erlaube mir, diese Schnittwunden zu heilen«, bat er leise. Sein Akzent verlieh seiner Stimme etwas ungeheuer Sinnliches, das sie bis in ihre Zehen spürte. »Ich wusste, dass du dich bei deiner Flucht verletzt hattest.« Er hatte ihr Blut in der Luft gerochen. Es hatte ihn gerufen, ihn durch die Dunkelheit zu sich gewunken wie das hellste Leuchtfeuer.

Seine dunklen Augen glühten, als er langsam die Hand an die Wärme seiner Lippen zog. Kaum berührte sein Atem ihre Haut, riss Sara schockiert die Augen auf. Eine wundervolle Wärme durchströmte sie, eine träge Hitze, die ihr Innerstes in Flammen setzte, obwohl er nur seinen warmen Atem auf ihre Haut gehaucht hatte. Seine Zunge, mit der er jetzt über die Verletzungen an ihrem Handrücken strich, war weich wie Samt, feucht und so unglaublich sinnlich, dass es ihr den Atem raubte. Zu ihrem Erstaunen verschwand das Brennen, sobald seine samtige und dennoch etwas raue Zunge über jeden einzelnen der Schnitte strich und ein wohliges Prickeln auf ihrer Haut hinterließ. Die schwarzen Augen glitten über ihr Gesicht und glühten noch intensiver als zuvor. Es war ein ungemein intimer Blick, mit dem er sie betrachtete. »Besser?«, fragte er sanft.

Wie hypnotisiert starrte Sara ihn eine kleine Ewigkeit lang hilflos an. Dann zwang sie sich, tief durchzuatmen, und nickte langsam. »Bitte lass mich aufstehen.«

Fast widerstrebend veränderte Falcon seine Haltung, ohne jedoch ihre Hände loszulassen. Mit einer einzigen geschickten Bewegung erhob er sich und zog sie mit sich hoch. Sara, die jeden Schritt genauestens vorausgeplant hatte, griff mit ihrer freien Hand nach dem Messer in der Tasche ihrer durchnässten Jacke, die neben ihr auf dem Boden lag. Als Falcon sie auf die Beine zog, ließ sie das Klappmesser aufspringen, nahm seine Beine in einen Scherengriff zwischen die ihren und rollte sich herum, um ihn zu Fall und unter sich zu bringen. Aber er führte die Bewegung fort, sodass er augenblicklich wieder auf ihr lag. Sara versuchte, ihm das Messer ins Herz zu stoßen, doch jede Faser ihres Körpers kreischte protestierend auf, und ihre Muskeln weigerten sich zu gehorchen. In grimmiger Entschlossenheit kniff sie die Augen zu. Sie konnte ihm nicht in das geliebte Gesicht schauen, wenn sie ihn tötete. Aber sie würde ihn töten.

Seine Hände ergriffen ihre und hinderten sie an jeglicher Bewegung. Wie zu einer Statue verschmolzen, lagen Falcon und Sara auf dem Boden, wo er völlig mühelos mit einem seiner Beine ihre Schenkel niederdrückte. Saras Lage war jetzt noch viel prekärer als zuvor, denn diesmal war das Messer zwischen ihnen. »Öffne die Augen«, befahl er leise.

Seine Stimme machte ihren Körper so weich und nachgiebig, dass sie beinahe protestierend aufgeschrien hätte. Seine Stimme war die eines Engels, genau wie sein Gesicht, und verbarg den Dämon in ihm. Ohne die Augen zu öffnen, schüttelte Sara verbissen den Kopf. »Ich will dich so nicht sehen.«

»Wie siehst du mich denn?«, fragte er neugierig. »Und woher kennst du mein Gesicht?« Er kannte ihr Herz und ihre Seele, doch wie sie aussah, hatte er nicht gewusst. Nicht einmal ihre Gedanken kannte er, weil er aus Höflichkeit darauf verzichtet hatte, in ihr Bewusstsein einzudringen. Falls sie jedoch auch weiterhin versuchte, ihn umzubringen, würde ihm gar keine andere Wahl bleiben, als es zu tun.

»Du bist ein Monster. Ich habe deinesgleichen gesehen und werde mich nicht täuschen lassen von dem Gesicht, das du zu tragen beschlossen hast. Es ist nur ein Trugbild, wie alles andere an dir.« Sara hielt die Augen noch immer fest geschlossen, weil sie sich nicht erneut in seinem hypnotischen Blick verlieren wollte. Außerdem könnte sie es nicht ertragen, in das Gesicht zu schauen, das sie so lange geliebt hatte. »Wenn du mich töten willst, nur zu. Bring es hinter dich«, sagte sie in resigniertem Ton.

»Wieso denkst du, ich könnte dir etwas antun wollen?« Seine Finger bewegten sich sanft um ihre Hand. »Lass das Messer los, piccola. Ich kann nicht zulassen, dass du dich selbst damit verletzt. Du kannst dich gegen mich nicht wehren; das ist schlicht unmöglich. Was zwischen uns ist, ist unvermeidlich. Also lass die Waffe los, bleib ruhig und lass uns die Sache anders klären.«

Sara öffnete langsam die Finger. Sie wollte das Messer ohnehin nicht, weil sie wusste, dass sie es niemals fertigbringen würde, es Falcon ins Herz zu stoßen. Ihr Verstand mochte es gutheißen, aber ihr Herz würde eine solche Grausamkeit nie dulden. Dennoch machte ihr Widerwille keinen Sinn. Sie hatte sich so sorgfältig auf einen solchen Moment vorbereitet, aber nun trug das Monster das Gesicht ihres dunklen Engels. Wie hätte sie sich überhaupt je auf ein solch unwahrscheinliches Geschehnis vorbereiten können?

»Wie heißt du?« Falcon nahm ihr das Messer aus den zitternden Fingern, ließ die Klinge mit dem Daumen zuschnappen und schleuderte die Waffe durch den Raum. Dann glitt seine flache Hand wieder zärtlich über ihre, um ihr die Anspannung zu nehmen.

»Sara. Sara Marten«, antwortete sie und wappnete sich innerlich, um in sein männlich schönes Gesicht blicken zu können. Es schien von Zeit, Integrität und Ehre perfekt geformt zu sein, doch Sara wusste, dass es nichts weiter als eine an künstlerischer Schönheit unübertreffliche Maske war.

»Mein Name ist Falcon.«

Sara riss verblüfft die Augen auf, weil sie den Namen kannte. Ich bin Falcon, und ich werde dich nie kennenlernen, aber ich habe dir ein Geschenk hinterlassen, ein von Herzen kommendes Geschenk. Sie schüttelte erregt den Kopf. »Das kann nicht sein.« Sie blickte ihm prüfend ins Gesicht, und wieder stiegen ihr die Tränen in die Augen. »Das kann nicht sein«, wiederholte sie. »Verliere ich den Verstand?« Möglich war es, vielleicht sogar unvermeidlich. Nur hatte sie eine solche Möglichkeit noch nicht bedacht.

Seine Hände umrahmten ihr Gesicht. »Du glaubst, ich sei ein Untoter, ein Vampir. Du hast schon einmal eine solche Kreatur gesehen«, stellte er ruhig fest und versuchte nicht einmal, es wie eine Frage klingen zu lassen. Denn natürlich war es so, wie er sagte, sonst hätte sie ihn niemals angegriffen. In jäher Furcht, die schon an Panik grenzte, begann sein Herz wie wild zu pochen. In all den Jahrhunderten seiner Existenz hatte er noch nie eine derartige Emotion gekannt. Sara war allein und schutzlos gewesen und der übelsten aller Kreaturen begegnet: Nosferatu.

Sie nickte langsam und beobachtete ihn aufmerksam. »Ich bin einem von ihnen viele Male entkommen. Einmal ist es mir sogar beinahe gelungen, ihn zu töten.«

Sara konnte das Zittern spüren, das Falcons kraftvollen Körper durchlief. »Du hast versucht, einen Vampir zu töten? Das ist eine der gefährlichsten Kreaturen auf dieser Erde«, sagte er mit unüberhörbarem Tadel in der Stimme. »Vielleicht solltest du mir die ganze Geschichte erzählen.«

Sara blinzelte ihn an. »Ich will aufstehen.« Sie fühlte sich auf dem Boden unter ihm zu verwundbar und sehr im Nachteil, weil sie zu seinem geliebten Gesicht aufblicken musste.

Er seufzte leise. »Sara.« Allein schon die Art, wie er ihren Namen aussprach, ging ihr durch und durch. Er flüsterte die Silben und ließ sie wie eine Mischung aus Vorwurf, Nachsicht und liebevoller Warnung klingen. Was aber nichts daran änderte, dass ihr Name von seinen Lippen verführerisch und sexy klang. Alles, was sie nicht war. »Ich will dich nicht noch einmal bremsen müssen. Das jagt dir Angst ein, und ich möchte keine Furcht mehr in deinen schönen Augen sehen, wenn du mich anschaust.« Er wollte wieder den liebevollen, zärtlichen Blick sehen, dieses hilflose Erstaunen, das in ihrem Gesicht gestanden hatte, als sie ihn erkannt hatte.

»Bitte. Ich möchte wissen, was hier vorgeht, und ich verspreche dir auch, dich nicht anzugreifen.« Sara wünschte, sie würde nicht so entschuldigend klingen. Sie lag in ihrem eigenen Zuhause auf dem Boden, mit einem wildfremden Mann auf sich, der sie festhielt – und den sie zuvor das Blut eines Menschen hatte trinken sehen. Eines miesen, hundsgemeinen Menschen – was jedoch nichts daran änderte, dass dieser Fremde Blut getrunken hatte. Sie hatte es mit eigenen Augen gesehen. Was für eine Erklärung könnte er ihr dafür geben?

Falcons Körper war lebendig gewordene Poesie, als er sich erhob. Sara konnte nicht umhin, die natürliche Anmut seiner fließenden Bewegungen und des Spiels seiner Muskeln zu bewundern. Als sie aufstand, war sie ihm so nahe, dass sie die Hitze seines Körpers spüren konnte. Die Luft im Zimmer vibrierte von seiner Macht. Seine Finger umschlossen locker wie ein Armband eines ihrer Handgelenke und ließen ihr keine Möglichkeit zur Flucht.

Dennoch trat sie einen Schritt zurück, weil sie ein wenig Abstand brauchte, Raum zum Denken und zum Atmen. Um Sara zu sein und nicht Teil eines dunklen Traumes. Ihres dunklen Traumes.

»Erzähl mir, wie du dem Vampir begegnet bist.« Er sagte es ruhig, aber die Anspannung in seiner Stimme sandte Sara einen kalten Schauder über den Rücken.

Und sie wollte sich auch nicht mit diesen furchtbaren Erinnerungen auseinandersetzen. »Ich weiß nicht, ob ich es dir erzählen kann«, erwiderte sie ehrlich und legte den Kopf zurück, um ihm in die Augen sehen zu können.

Als sein Blick ihren gefangen nahm, ergriff sie wieder dieses seltsame Gefühl, sich in den dunklen Tiefen zu verlieren. Aber es war Trost, was sie in seinen Augen fand. Sicherheit. Schutz vor den schreienden Gespenstern ihrer Vergangenheit.

Seine Finger schlossen sich fester, doch behutsam wie ein Streicheln, um ihr Handgelenk, und sein Daumen glitt zärtlich über ihre empfindsame Haut. Mit der gleichen Sanftheit, die fast jede seiner Bewegungen zu begleiten schien, zog er sie zu sich zurück. Sehr langsam nur, als befürchtete er, sie zu erschrecken, als spürte er ihren Widerwillen und wüsste, was er von ihr verlangte. »Ich will nicht aufdringlich sein, doch falls es leichter für dich ist, kann ich die Erinnerungen auch in deinem Bewusstsein lesen und es dir ersparen, sie aussprechen zu müssen.«

Das einzige Geräusch im Zimmer war das des Regens auf dem Dach. Sara sah sich im Geiste wieder weinen und hörte die Schreie ihrer Eltern und ihres Bruders, die ihr in den Ohren dröhnten. Sie stand reglos da, wie erstarrt vor Schock. Ihr Gesicht war ganz blass und unbewegt. Ihre Augen waren größer denn je, zwei schimmernde violette Juwelen, die vor Schreck geweitet und voller Panik waren. Sie schluckte zweimal und löste dann entschlossen ihren Blick von Falcons, um auf seine breite Brust zu schauen. »Meine Eltern waren Universitätsprofessoren. Im Sommer pflegten sie immer zu Ausgrabungen an irgendeinen exotischen Ort mit komischem Namen zu reisen. Damals war ich fünfzehn und fand das alles sehr romantisch.« Saras Stimme war leise und monoton. »Ich bat sie, mitfahren zu dürfen, und so nahmen sie meinen Bruder Robert und mich mit.« Wie immer, wenn sie daran dachte, wurde Sara von Schuldgefühlen und Kummer überschwemmt.

Lange schwieg sie; so lange, dass Falcon schon dachte, sie sei vielleicht nicht in der Lage fortzufahren. Saras Blick wich nicht von seiner Brust. Sie gab die Worte wieder, als stammten sie aus irgendeiner klassischen Horrorstory, die sie auswendig gelernt hatte. »Ich war natürlich begeistert von der Reise. Sie erfüllte meine kühnsten Erwartungen und noch mehr als das. Mein Bruder und ich konnten nach Herzenslust die Gegend erkunden und waren praktisch überall. Sogar in den Tunneln, die zu betreten unsere Eltern uns verboten hatten. Wir waren fest entschlossen, unseren eigenen Schatz zu finden.« Robert hatte von goldenen Kelchen geträumt, aber Sara hatte etwas anderes wie magisch angezogen. Es hatte sie gerufen und ihr Herz zum Hämmern gebracht, bis sie davon wie besessen gewesen war.

Falcon spürte das leise Frösteln, das sie durchlief, und instinktiv zog er sie näher, um ihr etwas von seiner Wärme abzugeben. Seine Hand legte sich um ihren Nacken, und mit sanften Fingern begann er, ihren Nacken zu massieren, um die Anspannung darin zu lockern. »Du musst nicht fortfahren, Sara. Es regt dich offensichtlich zu sehr auf.«

Sie schüttelte den Kopf. »Ich fand das Kästchen, weißt du. Ich wusste, dass es dort war. Ein wunderschönes, handgeschnitztes Kästchen, das sorgfältig in Leder eingeschlagen war. In diesem Kästchen lag ein Tagebuch.« Nun hob sie doch den Kopf, um Falcons Blick zu suchen und seine Reaktion zu sehen.

Seine schwarzen Augen glitten besitzergreifend über ihr Gesicht. Seelengefährtin. Das Wort wirbelte durch die Luft zwischen ihnen, sprang von seinem Geist auf ihren über und brannte sich für alle Ewigkeit in ihr Gedächtnis ein.

»Es war dein Tagebuch, nicht wahr?« Sie ließ es ein bisschen wie eine Anschuldigung klingen und hörte nicht auf, ihn anzustarren, bis ihr eine leichte Röte vom Nacken in die Wangen stieg. »Aber das kann nicht sein. Dieses Kästchen und das Tagebuch sind mindestens fünfzehnhundert Jahre alt. Oder mehr. Sie wurden überprüft und zertifiziert. Wenn sie also dir gehörten und du das Tagebuch geschrieben hast, müsstest du …« Sie brach ab und schüttelte den Kopf. »Das kann nicht sein«, murmelte sie und rieb sich die pochenden Schläfen. »Es kann nicht sein«, flüsterte sie erneut.

»Hör auf meinen Herzschlag und meine Atemzüge, Sara. Dein Körper erkennt den meinen. Du bist meine Seelengefährtin.«

Für meine geliebte Seelengefährtin, mein Herz und meine Seele. Dies ist mein Geschenk an dich. Sie schloss für einen Moment die Augen. Wie viele Male hatte sie diese Worte gelesen?

Aber sie würde nicht in Ohnmacht fallen, obwohl sie schwankend vor ihm stand und nur seine Finger, die wie ein Armband ihr Handgelenk umschlossen, sie hielten und stützten. »Du willst mir allen Ernstes sagen, du hättest dieses Tagebuch geschrieben?«

Er zog sie noch fester an sich, bis ihr Körper an seinem lehnte. Ihr schien jedoch nicht einmal bewusst zu sein, dass er sie aufrecht hielt. »Erzähl mir von dem Vampir.«

Obwohl sie zunächst den Kopf schüttelte, kam sie seiner Bitte nach. »Eines Nachts, nachdem ich das Kästchen gefunden hatte, war er dort. Ich war gerade dabei, das Tagebuch zu übersetzen, die vielen Schriftrollen voller fremder Buchstaben, als ich ihn plötzlich spürte. Ich konnte zwar nichts sehen, aber eine Präsenz war da. Etwas, das von Grund auf böse war. Ich dachte zunächst, es sei der Fluch. Die Arbeiter hatten von Flüchen gesprochen und den vielen Männern, die beim Ausgraben von Gegenständen gestorben waren, die besser unbehelligt gelassen worden wären. Sie hatten in der Nacht zuvor einen Toten in dem Tunnel gefunden, der völlig ausgeblutet war. Ich hatte mitbekommen, wie die Arbeiter zu meinem Vater sagten, das ginge schon seit vielen Jahren so. Wann immer Gegenstände aus den Ausgrabungsstätten geborgen wurden, käme es. In der Nacht. Und in jener Nacht wusste ich, dass es da war. Ich lief in das Zimmer meines Vaters, doch es war leer, und so rannte ich zu den Tunneln, um ihn zu suchen und zu warnen. Und da sah ich es. Dieses Ding tötete gerade einen weiteren Arbeiter. Und dann blickte es auf und entdeckte mich.«

Sara unterdrückte ein Schluchzen und presste die Fingerspitzen noch fester an ihre Schläfen. »Ich spürte den Vampir in meinem Kopf, und er befahl mir, zu ihm zu kommen. Seine Stimme war rau und schrecklich unnatürlich, und ich wusste, dass er mich jagen würde. Ich verstand nicht, warum, aber mir war klar, dass es noch nicht vorbei war. Ich rannte los und hatte Glück, weil Arbeiter in die Tunnel gestürmt kamen und ich in dem Durcheinander entkommen konnte. Mein Vater brachte uns in die Stadt, wo wir zwei Tage blieben, bevor die Bestie uns fand. Sie kam bei Nacht. Ich saß im Wäscheschrank, wo ich immer noch versuchte, mithilfe einer Taschenlampe das Tagebuch zu übersetzen. Ich spürte den Vampir. Ich spürte ihn sofort und wusste, dass er gekommen war, um mich zu holen. Deshalb versteckte ich mich. Statt meinen Vater zu warnen, versteckte ich mich unter einem Stapel Decken. Dann hörte ich meine Eltern und meinen Bruder schreien und hielt mir in meinem Versteck die Ohren zu. Der Untote flüsterte mir zu, zu ihm zu kommen. Ich dachte, wenn ich zu ihm ginge, würde er meine Familie vielleicht nicht töten. Aber ich konnte mich nicht bewegen, war wie gelähmt und außerstande, mich zu rühren, selbst als Blut unter der Tür hindurchfloss. Es sah richtig schwarz aus in der Nacht, nicht rot.«

Falcon schloss sie noch fester in die Arme und drückte sie an sich. Er konnte den Kummer spüren, der sie beherrschte, die unerträglichen Schuldgefühle, die sie quälten, und die Tränen, die für immer in ihrem Herzen und ihrer Seele weggeschlossen waren. Sie war beinahe noch ein Kind gewesen, als sie die brutale Ermordung ihrer Familie durch ein Monster von einzigartiger Schlechtigkeit hatte mitansehen müssen. »Ich bin kein Vampir, Sara«, sagte er beruhigend, »sondern ein Jäger, der diese Untoten vernichtet. Ich habe viele Lebenszeiten fern meines Heimatlandes und meines Volkes verbracht, um diese Kreaturen aufzuspüren und zu töten. Ich bin nicht der Vampir, der deine Familie ausgelöscht hat.«

»Und woher soll ich wissen, was du bist oder nicht? Ich habe gesehen, wie du das Blut dieses Mannes getrunken hast!«, versetzte sie und entzog sich ihm mit einer schnellen Bewegung.

»Ich habe ihn aber nicht getötet«, erwiderte er schlicht. »Vampire töten ihre Beute, ich jedoch nicht.«

Sara fuhr sich mit zitternder Hand durch die seidigen Strähnen ihres kinnlangen Haares. Sie fühlte sich völlig ausgelaugt, als sie ruhelos durch das Zimmer zu ihrer kleinen Küche ging und sich eine Tasse Tee einschenkte. Falcon erfüllte ihr Zuhause mit seiner Präsenz. Es war fast unmöglich, ihn nicht anzustarren. Aus schmalen Augen beobachtete sie, wie er durch ihr Haus ging und fast andächtig ihre Sachen berührte. Er glitt völlig lautlos durch den Raum, fast so, als schwebte er über dem Boden. Sie konnte den genauen Moment bestimmen, in dem er ihren kostbarsten Besitz entdeckte. Auf bloßen Füßen tappte sie zum Schlafzimmer, um sich an den Türrahmen zu lehnen und Falcon einfach nur zu beobachten. Dabei trank sie ihren Tee, der sie von innen aufwärmte und ihr gegen das Frösteln half.

»Gefällt sie dir?«, fragte sie mit plötzlich unsicherer Stimme.

Falcon starrte den kleinen Tisch neben dem Bett an, von dem ihn eine großartige Skulptur seines eigenen Gesichts ansah. Jede Einzelheit, jede Linie stimmte. Seine Augen mit dem verschleierten Blick, die seidige Fülle seines langen Haares, sein markantes, willensstarkes Kinn und seine aristokratische Nase. Am erstaunlichsten war jedoch nicht die Tatsache, dass Sara jedes einzelne Detail perfekt getroffen hatte, sondern vielmehr, wie sie ihn sah. Vornehm, edel und archaisch. Sie hatte ihn mit den Augen der Liebe betrachtet. »Hast du diese Skulptur geschaffen?« Er brachte die Worte kaum heraus, denn ihm steckte ein merkwürdiger Kloß in der Kehle.

Mein dunkler Engel. Saras Seelengefährte.

Die Inschrift war in feinster Kalligrafie verfasst, jeder Buchstabe ein kleines Kunstwerk und ebenso schön wie die Büste selbst.

»Ja.« Sara hörte nicht auf, ihn zu beobachten, und schien erfreut über seine Reaktion zu sein. »Ich habe sie aus dem Gedächtnis angefertigt. Wenn ich Gegenstände berühre, besonders alte, kann ich manchmal eine Verbindung zu Ereignissen oder Dingen aus der Vergangenheit herstellen, die in dem Gegenstand verblieben sind. Das klingt verrückt«, sagte sie schulterzuckend, »und ich kann auch nicht erklären, warum das so ist, doch es passiert mir immer wieder. Als ich das Tagebuch berührte, wusste ich sofort, dass es für mich bestimmt war. Für keine andere Frau der Welt. Es war allein für mich geschrieben. Als ich die Worte dieser alten Sprache, in der es verfasst war, übersetzte, erschien ein Gesicht vor mir. Es war das Gesicht eines Mannes, der an einem kleinen hölzernen Schreibpult saß und schrieb. Er wandte sich mir zu und schaute mich mit einer solch schmerzlichen Einsamkeit in den Augen an, dass ich wusste, ich musste ihn finden. Sein Schmerz und diese furchtbare düstere Leere waren fast nicht zu ertragen. Und die gleiche Einsamkeit sehe ich in deinen Augen. Es ist dein Gesicht, das ich sah. Deine Augen. Und du kannst mir glauben, dass ich weiß, was Einsamkeit und Leere sind.«

»Dann weißt du ja, dass du meine andere Hälfte bist«, sagte Falcon mit leiser Stimme, die ganz rau und heiser war von seinem Versuch, all diese ungewohnten Emotionen im Zaum zu halten. Ihre Blicke begegneten sich durch den Raum. Eine seiner Hände ruhte auf der Büste, und seine Finger fanden genau die Vertiefung in einer Welle des Haares, die Sara tausendmal gestreichelt hatte.

Wieder hatte sie das eigenartige Gefühl, sich in den Tiefen seiner dunklen Augen zu verlieren. Es hatte etwas überaus Intimes, wie er ihre persönlichen Dinge berührte. Fast fünfzehn Jahre waren vergangen, seit sie einem anderen Menschen wirklich nahe gewesen war. Sie wurde gejagt, und das vergaß sie nie, nicht einmal für einen flüchtigen Moment. Jeder, der ihr nahestand, befand sich in Gefahr, und deshalb lebte sie allein, wechselte oft ihre Adresse, reiste häufig und veränderte regelmäßig ihre Verhaltensmuster. Aber die Bestie war ihr gefolgt. Immer wieder. Zweimal, als sie von einem Serienkiller gelesen hatte, der die Stadt heimsuchte, in der sie sich befand, hatte sie sich sogar selbst auf die Jagd nach dem Monster gemacht, um sich ihren Feind vom Hals zu schaffen. Aber es war ihr nicht gelungen, seinen Schlupfwinkel zu finden.

Das Schlimmste war, dass sie mit niemandem über ihre Begegnung reden konnte, weil man ihr nicht glauben würde. Man nahm an, dass ihre Familie von einem Psychopathen ermordet worden war, und die Arbeiter waren überzeugt gewesen, dass die Morde auf den Fluch zurückzuführen waren. Als Alleinerbin ihrer Eltern verfügte Sara über ein beträchtliches Vermögen, das ihr ermöglichte, ausgedehnte Reisen zu unternehmen und ihrem Verfolger immer einen Schritt voraus zu sein.

»Sara.« Falcons leise Stimme holte sie zu ihm zurück.

Mittlerweile trommelte der Regen auf das Dach, und der Wind pfiff wie in einer schrillen Warnung gegen die Fenster. Ohne den Blickkontakt mit Falcon zu unterbrechen, hob Sara die Teetasse an die Lippen und trank einen Schluck, bevor sie die Tasse und die Untertasse behutsam auf den Tisch zurückstellte. »Wie kommt es, dass du so lange leben kannst?«

Falcon bemerkte, dass Sara eine gewisse Distanz zu ihm bewahrte, und ihm entging auch nicht, wie blass sie war und wie ihre Lippen zitterten. Sie hatte einen schönen Mund, doch da sie kurz vor der Grenze ihrer Belastbarkeit stand, wagte er nicht, an ihren Mund oder an die üppigen Rundungen ihres Körpers zu denken. Sie brauchte ihn dringend, und er war fest entschlossen, das brüllende, mit aller Kraft an die Oberfläche drängende Tier in sich zu unterdrücken und Sara Frieden, Trost und Schutz zu bieten.

»Unsere Spezies hat schon von Anbeginn der Zeiten existiert, auch wenn wir heute vom Aussterben bedroht sind. Wir verfügen über großartige Gaben. Wir können den Sturm beherrschen und unsere Gestalt wandeln, als prachtvolle geflügelte Eulen am Himmel dahinschweben und mit unseren Brüdern, den Wölfen, umherstreifen. Unsere Langlebigkeit ist jedoch sowohl ein Geschenk als auch ein Fluch. Es ist nicht leicht, das Dahinscheiden von Sterblichen oder Vergehen von Zeitaltern mitanzusehen. Glaub mir, es ist etwas Schreckliches, ohne Hoffnung und in einer endlosen schwarzen Leere existieren zu müssen.«

Sara hörte zu und gab sich alle Mühe zu begreifen, was er sagte. Als prachtvolle geflügelte Eulen am Himmel dahinschweben … Sie wäre entzückt, hoch über der Erde dahinfliegen zu können und frei von der Last ihrer Schuld zu sein. Wieder rieb sie sich die Schläfen und runzelte nachdenklich die Stirn. »Aber warum trinkst du Blut, wenn du kein Vampir bist?«

»Du hast Kopfschmerzen«, sagte er, als wäre das seine größte Sorge. »Lass mich dir helfen, ja?«

Sara blinzelte, als er neben sie trat und seine Körperwärme fast augenblicklich in ihre kalte Haut eindrang. Sie konnte sogar das Knistern von Elektrizität von seinem Körper auf den ihren überspringen fühlen. Die Anziehungskraft zwischen ihnen war so stark, dass sie Sara geradezu beängstigte. Sie wollte schon wieder Abstand zwischen sie bringen, doch da zog Falcon sie auch schon zu sich heran, nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände und begann, sie mit den Fingern sanft zu streicheln. Ihr Herz vollführte einen Satz, einen komischen kleinen Purzelbaum, der sie buchstäblich elektrisierte. Und dann bewegten sich seine Fingerspitzen zu ihren Schläfen.

Seine Berührung war beruhigend, bewirkte jedoch auch, dass Sara glühend heiß wurde und plötzlich tausend Schmetterlinge in ihrem Bauch herumzuflattern schienen. Sie spürte Falcons stille Konzentration und seinen Atem, der durch seinen Körper und den ihren strömte. In qualvoller Angespanntheit wartete sie, während seine Hände über ihr Gesicht glitten und sein Daumen ihre volle Unterlippe streichelte. Und dann fühlte sie seine Präsenz in ihrem Geist, konnte spüren, wie er ihr Bewusstsein, ihre Gedanken, ihre grauenvollen Erinnerungen und ihre Schuldgefühle teilte … Sara stieß einen leisen Protestschrei aus und wich vor Falcon zurück, weil sie nicht wollte, dass er die dunklen Stellen sah, die für immer ihre Seele befleckten.

»Nein, Sara«, murmelte er, ohne die Hände von ihrem Gesicht zu nehmen. »Ich bin die Dunkelheit und du das Licht. Du hast nichts falsch gemacht. Du hättest deine Familie nicht retten können; er hätte sie vor deinen Augen ermordet.«

»Ich hätte mit ihnen sterben sollen, statt in einem Schrank zu kauern!«, platzte sie heraus, bevor sie sich ihre Antwort überlegen konnte, und gestand ihm ihre wahre Sünde.

»Er hätte dich nicht getötet.« Falcon sprach so sanft und leise, dass seine Stimme sich wie warme Seide an ihrer Haut anfühlte. »Halt bitte noch einen Moment still, und lass mich dir dein Kopfweh nehmen!«

Sara gehorchte, einerseits aus Neugier, was geschehen würde, aber auch aus Angst um ihren Verstand. Sie hatte Falcon Blut trinken sehen, hatte ihn seine Fänge in den Nacken eines Mannes schlagen und die Flammen der Hölle in den Tiefen seiner Augen lodern sehen, doch wenn er sie berührte, kam es ihr so vor, als gehörte sie zu ihm. Und sie wollte auch zu ihm gehören. Jede Faser ihres Körpers schrie nach ihm und brauchte ihn, ihren geliebten dunklen Engel. Oder war er der Todesengel, der gekommen war, um sie zu holen? Sie war bereit, mit ihm zu gehen, aber vorher wollte sie noch ihre Pläne in die Tat umsetzen und etwas Gutes, Anständiges und Richtiges hinterlassen.

Wie aus weiter Ferne hörte sie im Geiste Worte in einer alten Sprache. Es waren schöne, singende Worte, so alt wie die Zeit selbst. Worte, die von Macht und Frieden sprachen. Sie waren in ihrem Kopf und kamen nicht von außerhalb. Falcons Stimme war weich und nebelhaft wie der frühe Morgen, und irgendwie nahm der heilende Gesang ihren Kopfschmerz mit wie eine vorbeiziehende Wolke.

Sara hob die Hand, um sein geliebtes, vertrautes Gesicht zu berühren. »Ich habe solche Angst, dass du nicht real bist«, gestand sie Falcon, ihrem Seelengefährten.

Sein Herz verkrampfte sich bei ihren Worten und schien dann förmlich zu zerfließen. Sehr sanft, um sie nicht zu erschrecken, zog er sie ganz fest an sich. Er zitterte vor Verlangen nach ihr, als er ihr Gesicht wieder zwischen seine Hände nahm und ihr beschwörend in die Augen sah. Dabei neigte er langsam den dunklen Kopf zu ihr. Sie versank in den bodenlosen Tiefen seiner Augen, in dem brennenden Verlangen, der Intensität seines Begehrens … und der qualvollen Einsamkeit, die sie in seinem Blick entdeckte.

Sara schloss die Augen, als er den Kopf senkte, um ihren Mund mit seinem zu bedecken. Die Erde schwankte unter ihren Füßen, ihr Herz begann vor Furcht wie wild zu pochen. Sie war bis in alle Ewigkeit verloren in dieser verhängnisvollen Umarmung.