Epilog

Denise bezog eine Wohnung über einer Apotheke in Queen’s Park, eine Busstrecke vom Boot entfernt. Da sie sich keinen eigenen Garten leisten konnte, trat sie der Gemeinde der Kleingärtner bei und verstellte zudem alle Fenster mit Blumenkästen. Von der Straße aus gesehen wucherte es vor ihrer Wohnung wild. Einige Jahre später dann sollten sich ihre Pläne verwirklichen. Sie eröffnete einen eigenen Laden, und gleich am Eingang warteten Eimer voller Tulpen, Calla, Brunsvigien und kühnen Anthurien auf ihre Kunden. Sie nahm an der Chelsea Flower Show teil, mit großem Erfolg, und wurde sogar als verdiente Floristin in das Verzeichnis der National Horticultural Association eingetragen. Gelegentlich besuchte sie auch deren jährliche Diners im Dorchester Hotel, gleich bei dem Baum, der immer Weihnachten hatte.

Ohne sie verlor das Boot an Gewicht. Fort waren die Eimer, Pflanzschaufeln, Rechen und Tüten voller Kompost. Auch der Kirschholzschrank war nun leer. Lucas hatte seinen Inhalt noch in der Nacht, in der er Rileys Arbeitszimmer verwüstet hatte, im Kanal versenkt. Er hatte nur weniges zur Erinnerung an jene Zeit behalten, einige Fotografien, die Kassette mit der Stimme seines Vaters und den Spielzeugbus. Die Silver neigte sich nicht mehr zum Ufer hin.

Denise gab ihm genügend Geld, um einige Monate zu überbrücken. Danach war er auf sich gestellt. »Mach’s gut«, sagte sie. »Du kannst jederzeit vorbeikommen.« In dem Moment, wo jemand fortgeht, kann man ihn als Ganzes sehen, als Summe seines Lebens, seiner Erfahrungen. Sie ging fort, den Uferweg hinauf. »Denise«, rief er ihr nach, als sie fast schon am Tor war – er war ihrer Bitte beim Abschied, sich um den Garten zu kümmern, ausgewichen. »Ich werd hin und wieder mal gießen. Lass es dir gut gehen, okay?«

Am nächsten Tag trieb er durch den Notting Hill Carnival. Die Musik tauchte schon früh am Morgen mit einem fernen Wispern auf, als sich die Maskenträger an ihren Treffpunkten sammelten. Sie kroch durch Dielen, durch Fensterscheiben, unter Haustüren hindurch. Zur Mittagszeit hatte sie das Grove fest im Griff, es wummerte unter den Bässen des Soca. Pastetchengeruch lag in der Luft, dazu der hölzerne Rauch der Jerk-Pfannen, gegrillter Fisch und gebratene Nudeln. Über den Kanal paradierte ein mannshoher Stannioldrachen mit goldener Mähne, samt einem Geleit aus blau-weißem Meeresvolk und befederten Menschen, die als Feuer verkleidet waren. Kinder kamen heraus, mit ihren Müttern und Brüdern und lippenstiftbemalten Tanten, die Glitter trugen. Ein Schwarm aus Batikschmetterlingen flatterte vorbei. Dann kam der Sambawagen, gefolgt von Reihen glitzernder Bikinis. Überall entlang
der drei Meilen, an denen die Polizei die Straßen mit Absperrungen blockiert hatte und mit Feiernden diskutierte, die trotzdem unbedingt hindurchgehen wollten, füllten sich die Balkone. Die Zuschauer sahen auf wogende Menschenwirbel, auf Trinidad und St. Vincent; die silberne Steel-Musik schepperte bis hinauf zu den Dächern. Lucas verzichtete dieses Jahr auf seinen Stammplatz in der Aufstellung der Festwagen.

(Die Aufstellung ist folgendermaßen geordnet: Vorne gehen die Maskenträger, die meisten in Hotpants, auf dem Rücken Flügel oder andere Objekte, in der Hand Flaschen mit Durchhalte-Flüssigkeit. Hinter ihnen kommen die T-Shirt-Träger, sie gehören zum Wagen, für sie ist der Karneval eine sehr ernste Sache. Die Gruppe am Schluss ist nach Belieben gekleidet. Ihr fährt die Musik schon nicht mehr bis in die Glieder, sie ist zu weit entfernt; wer hier mitgeht, kann sich unterhalten, zu einem Imbissstand oder anderen Wagen abdriften – und zu dieser Gruppe gehört Lucas sonst immer. Für alle Genannten aber gilt, wer klug ist, trägt Turnschuhe.)

Dieses Jahr sah sich Lucas die Prozession vom Straßenrand aus an, wie ein gewöhnlicher Zuschauer. Es zog ihn auch nicht zu Crows Soundmaschine in der Einfahrt von Sainsbury’s, er trieb durch Massen von Leibern und quetschte sich durch Engpässe hindurch. An der Kreuzung Portobello und Golborne blieb er stehen, aß ein Pastetchen zu Reggae und Sizzla. Das Pastetchen war gut, alles stimmte, es war warm und weich, aber neu war es nicht.

Es dauerte zwei Wochen, bis er endlich ein neues Ruder fand. Nachdem ihm die verwegene Idee erst einmal gekommen war, dass die Silver mit ihrer neuen Leichtigkeit und Lage lossegeln könnte, ließ ihn die Sehnsucht, das Ufer zu verlassen, nicht mehr los. Er öffnete die Falltür im Heck, vor der er sich, wie vor den Drachen neben den Kabinentüren, als Kind entsetzlich gefürchtet hatte. Dort unten hatten Freddy Krueger und Dracula und Jim Jones auf ihn gelauert. Nach etwas WD-40-Öl ging die Falltür widerwillig und mit einem zähen, lauten Knarren auf. Dahinter erschienen eine alte, geschwärzte Maschine – der Motor – und einer von Antoneys Schlangenlederschuhen. Der Motor und der Schuh waren widersprüchliche Gegenstände. Einer wies voraus, der andere zurück. Lucas warf den Schuh in den Kanal, hinunter zu den übrigen Gegenständen aus dem Midnight Ballet Museum. Dann ging er in die Bibliothek. Er musste noch sehr viel lernen. Das Ruder, mit dem das Boot gesteuert wurde, bekam er in einem Bootsgeschäft. Mit dem Motor war es komplizierter, weil er so alt war.

Schließlich trieb Lucas in Chesham einen älteren Wasserzigeuner auf, der gebrauchte Bootsteile sammelte und restaurierte. In seinem Besitz befand sich auch ein Motor, wie Lucas ihn brauchte. »Wie lange liegt das Boot da schon?«, fragte er. »Hast du den Boden je schwärzen lassen?«

»Was heißt schwärzen?«, fragte Lucas.

Der alte Mann schnaufte. »Man sollte ein Boot hin und wieder auf ’nen Abstellplatz bringen und den Rumpf mit Bitumen, dem schwarzen Zeug also, versiegeln. Sollte man alle fünf Jahre mal tun – an dem Ding nagen doch inzwischen Generationen von Algen.«

Die nächste Werft lag in Southall. Ein Freund von Jake, der Mechaniker war, baute den neuen Motor gegen eine steuerumgehende Barzahlung ein, und Lucas tauschte mit seinem frisch erworbenen Wissen das Ruder aus. Ende Oktober betätigte ein vor Spannung ganz kribbeliger Lucas das Zündschloss, um zur Werft zu schippern. Natürlich rührte sich nichts. Lucas fuhr wieder nach Chesham.

»Das wär ja sehr großes Glück gewesen«, sagte der alte Mann. »Die Schiffsschraube ist wahrscheinlich auch hin.« Er ließ sich, gegen Bezahlung, überzeugen, mal vorbeizukommen und sich die Sache anzusehen. Ein Kran, vier Männer und ein ordentlicher Batzen von Denises Notgroschen waren nötig, um das Boot auf den Uferweg zu heben. Der Garten überlebte es nicht. Die Schiffsschraube war tatsächlich hin, der Rumpf rostig und voller Löcher. »Ein Wunder, dass das Ding nicht gesunken ist!«, rief der alte Mann. Sie versuchten ihr Glück, vielleicht geschahen ja noch mehr Wunder, und so half er Lucas, die Löcher zu füllen, dann reparierte er die Schraube. Lucas schwärzte den Unterboden, und wo er einmal dabei war, gestaltete er auch gleich das Äußere und Innere neu. Er entschied sich für Orangetöne und Pfauenblau, und als die Silver einige Wochen später wieder aufs Wasser gelassen wurde, sah sie aus, als wäre sie erst gestern losgeschippert. Lucas’ Helfer testete alles. Der Motor summte los, und die Schiffsschraube drehte sich.

Es würde also eine Winterreise. Er sagte Denise ein gespieltes Auf Wiedersehen. Er wollte sie von seinem ersten Liegeplatz aus anrufen und ihr da erst sagen, wo er war, damit sie nicht noch in letzter Minute seine Pläne durchkreuzte. Denn die sahen vor, aufs Geratewohl loszusegeln und sich mit Gelegenheitsjobs durchzuschlagen. An einem Montagmorgen im Dezember, die Vorräte waren an Bord – Essenskonserven, warme Kleidung –, legte er ein Scarface-Album auf und löste die Taue. Dann nahm er seinen Platz am Ruder ein. Es würde eine Weile dauern, bis er sich daran gewöhnt hätte, von hinten zu steuern, aber der alte Mann hatte ihm geraten, er solle immer nur weit nach vorne schauen und den Rest dem gesunden Menschenverstand überlassen, dann würde das schon. Als Lucas den Motor startete und sich die Schiffsschraube zu drehen begann, sah er auf einmal Antoney vor sich. Er saß in dem erfundenen Bus auf der Bergstraße von Guantánamo nach Baracoa. Lucas würde diese Straße vermutlich nie sehen. Er wollte diese Straße nicht sehen. Er wollte seine eigene Straße finden. Er würde einen Schritt in eine bestimmte Richtung wagen und darauf vertrauen, dass er geleitet wurde.

Erst nach einigen Minuten fiel ihm auf, dass er nicht vom Fleck kam. Die Silver hatte sich auf die Brücke zubewegt, jetzt aber trieb sie mit brausendem Motor auf der Stelle. Lucas wurde unruhig. Er eilte zurück auf den Bug, durch Schlafzimmerluke und Kabine, um die Schiffsschraube zu inspizieren. Sie wurde immer langsamer. Sie wurde nicht mehr vom Motor getrieben. Ein letztes Mal drehte sie sich vor seinen Augen, unter seinem verzweifelten Glotzen. Dann ein Schauder, ein hässlicher Klang. Die Schraube löste sich und verschwand in den Tiefen. »Oh, Scheiße, nein!«

Er sank auf den Bug. Die gelbäugige Katze ließ sich am Ufer nieder. Tauben zogen in einem dunklen Pfeil über ihn hinweg, am anderen Ufer zankte sich eine Entenfamilie. »Ich will doch bloß los!«, erklärte er ihnen allen. »Warum klappt das denn nicht?« Vor ihm erstreckte sich höhnisch die nasse Straße bis zur ersten Windung, dahinter lag – die Freiheit. Und während er, aller Hoffnung beraubt, auf diese erste, ferne Windung schaute, kam ihm die Mole in den Sinn, die Mole, die sich von der Privatbucht der Baronesse aus in die See erstreckte, die Mole, auf der Antoney einst gesagt wurde, er solle nach einem Bild seiner Zukunft Ausschau halten. Lucas stand auf. Er fixierte die Kurve und wartete und kam sich dabei unglaublich blöd vor. Was sollte er schon sehen, außer Wasser, dem Uferweg und einer Brücke. Aber als er es mit etwas mehr Ernst versuchte, sich auf die Sache einließ, als er sich vorstellte, The Wonder würde in seinem Dashiki und seinen unglaublich weißen Turnschuhen hinter ihm stehen, da sah er etwas ganz anderes. Einen Zug. Einen großen Fernreisezug, der auf dem Wasser hielt und für ihn die Türen öffnete. Der Wind blies in die Richtung. Die Silver, apathisch und ankerlos, trieb sanft dorthin.

Und Lucas? Lucas vertäute das Boot, nahm seine Sachen und fuhr mit dem 52er zur Victoria Station.

Sein Ziel war Penzance, der exotischste Ort, den der Fahrplan zu bieten hatte. Es war sehr aufregend, als der Zug aus dem Bahnhof herausfuhr. Wenn Jake ihn so sehen könnte! Sie überquerten die Themse. Er sah die Houses of Parliament und das Hauptquartier des MI6. Um den Bahnhof Loughborough Junction herum wuchsen immer mehr Sozialbauten und Wohnsilos aus dem Boden. Dann öffnete sich die Landschaft und wurde zu stetem Grasland, durchsetzt von Bauernhöfen, Wäldern, Lagerhäusern und Autobahnstrecken. Nach einigen Stunden gelangte Lucas an den Punkt, an dem er bereit war zu lesen.

Riley hatte ihm das abschließende Kapitel geschickt, begleitet von einem Entschuldigungsschreiben für seinen, wie er es nun nannte, »unsensiblen und vermessenen Umgang mit der Geschichte«. Riley teilte ihm bei der Gelegenheit ebenfalls mit, dass er sich entschlossen habe, das Buch nicht zu veröffentlichen, er aber hoffe, dass es für Lucas vielleicht einen Wert habe, und im Übrigen möchten er und seine Schwester damit nach Belieben verfahren.

Es war nicht zu Ende, solange die Geschichte noch nicht zu Ende war. Lucas las von den Anstrengungen seines Vaters, seine Mutter zurückzuerobern, seinem Bemühen, eine Beziehung zu seinen Kindern aufzubauen. Aber Carla verstarb, Antoney zog wieder zu Florence, und später kehrten sie gemeinsam nach Jamaika zurück. Als Florence der Mühe und Scham nicht mehr gewachsen war, sich um ihn zu kümmern, brachte sie ihn nach Beaumont. Lucas versank in den Worten. Er las den Schluss, ohne von der Seite aufzusehen. Er las ihn nur ein Mal.

Antoney betrat die Kirche von ihrer Rückseite her, ein Sprung über den Zaun, die Regenrinne hinunter, auf dem gleichen Weg, auf dem er das Gebäude nach seiner letzten Unterhaltung mit Oscar Day verlassen hatte. Er war nun Witwer. Er hatte seine Kinder verloren. Die Kirche lockte mit Trost und Frieden. Sein Weg dorthin hatte viele Stunden gedauert, er war wieder geschwebt, auch wenn er selbst es nicht so empfunden hatte. Sein Hemd war währenddessen zu Boden geglitten; Schlüssel und Münzen waren ebenfalls aus den Taschen gefallen, dann hatte er sich gebeugt und sich seiner Schuhe entledigt.

Die Kirche war leer. Er riss die Bretter von der Hintertür und drang mit blutigen Händen in die Eingangshalle ein. Er hörte ein fernes Marschieren. Als er das Studio betrat, fühlten sich seine Füße an, als gehörten sie nicht länger zu ihm.

Der Abend war hereingebrochen. Es war sehr friedlich. Das Mondlicht fiel durch die hohen Fenster. Als er sich im Spiegel erblickte, wandte er sich rasch ab und entdeckte in einer dunklen Ecke Oscars Seitpferde und Schlafbrett. Da überkam ihn der Drang, sich niederzulegen und auszuruhen. Das Marschieren wich ein wenig zurück, als er sich das Lager bereitete, die Seitpferde im richtigen Abstand zueinander stellte und das Brett darauf legte. Es war sogar recht bequem. Er fand die Ruhe, die er gesucht hatte.

Seine Träume tanzten mit ihm, führten ihn zurück in die Zeit, als sie hier alle gemeinsam getanzt hatten – Carla, Ekow, Simone, sie alle. Sie liefen umher. Sie wollten sehen, wer am höchsten springen konnte. Oscar warf seinen Pullover auf den Boden. Nein nein nein, er ist höhergestiegen! Es war ein toller Abend. Die Studiotür ging auf, und herein kam Nijinsky höchstselbst. Er hustete laut. Auf das Husten folgte ein Schaben, ein Stuhl, ganz nahe bei Antoneys Ruhelager. »Wer ist da? Wer ist da bei mir?«, fragte er. Stoff rauschte, es klang, als zöge jemand den Mantel aus. Als Antoney die Augen öffnete, lachte die Gestalt leise.

Er war klein und plump, weißhaarig, trug einen schäbigen Anzug, sein Mantel lag auf dem Schoß. Ein Strahlen ging von ihm aus. Antoney setzte sich auf, er erkannte die hohen Wangenknochen, den geheimnisvollen Mund und die weißliche Haut. Er schaute ruhig an Antoney vorbei, als erwartete er, dass Antoney bald eine Unterhaltung mit ihm beginnen würde. Plötzlich beugte er sich vor und sagte mit heiserer, fremder Stimme, die Hand vor dem Mund: »Wir werden verfolgt.«

»Von wem?«, fragte Antoney.

»Den Soldaten. Wir müssen uns eilen.« Vaslav richtete sich wieder auf.

»Gehen Sie mit mir an den Ort der Ruhe?«

Vaslav schwieg, wie es seine Art war, eine Weile. »Ich gehe mit dir in die Berge«, sagte er. »Ich gehe mit dir zu denen, die du liebst, und im Frühling werde ich dir in Lourdes die Stirn benetzen. Ich mag die Berge, weil sie überflüssig sind.«

Und so machte sich Antoney bereit. Er wollte den großen Mann nicht warten lassen, und er freute sich auf ihren Gang. Vaslav sagte, es sei egal, dass er kein Hemd trug.

»Haben Sie Es schon gefunden?«, fragte Antoney aus einer Laune heraus.

Vaslav wusste genau, was er meinte. »Noch nicht. Aber ich suche weiter.«

»Glauben Sie, dass Sie Es beim Tanzen verloren haben?«

Darauf brach Vaslav in ein tiefes, krampfartiges, insulinheiseres Lachen aus. Antoney lächelte. Sie waren, als sie so nebeneinander hergingen, von recht unterschiedlicher Größe, Antoney überragte Vaslav um ganze sechzig Zentimeter. Antoney fragte ihn, wie es seinen Füßen ging, und Vaslav sagte, er könne sich recht gut auf sie verlassen. Bevor sie zur Tür kamen, brachte Antoney seine eine, scheue Bitte vor.

»Vaslav«, sagte er, als ihn der Tänzer ansah, seine Augen jedoch mied, »könnte ich, bevor wir aufbrechen, Ihren Sprung sehen?«

»Oh, aber gewiss doch.«

Vaslavs Miene hellte sich auf, er warf den Mantel fort. Antoney sah zu, voller Ehrfurcht und Spannung. Eine Symphonie brach durch die Fenster. Vaslav setzte an zu einem hölzernen Tanz, zu einem hölzernen Sprung, er hob die gedrungenen Arme an. Als sich die Musik beschleunigte, begann er zu laufen und erhob sich hoch in die Luft. Der Anzug und das weiße Haar waren fort, nun war da ein junger Mann in einem aufwendigen schwarzen Kostüm, die Beine bloß, den Kopf nach hinten geworfen, ein Arm nach vorne gestreckt, den anderen in einer Beugung über dem Kopf. Er stieg höher und höher, höher als Antoney in seinen Träumen jemals geflogen war, dann kam er wieder nach unten.

Oscar hatte recht. Es stimmte. Bevor er wieder nach unten kam, war er noch ein wenig höhergestiegen.

Es war der perfekteste Sprung, den Antoney jemals gesehen hatte.