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Anreise
Mit dem Flugzeug
Der Flug von Europa nach Australien ist mit über 20 Stunden einer der längsten überhaupt. Ein Zwischenstopp, z. B. in Dubai, Bangkok, Singapore oder Hongkong ist sinnvoll. So kann man sich von der Zeitverschiebung erholen und nebenbei billig einkaufen. Einige Fluggesellschaften bieten preisgünstige Stopover-Arrangements an.
Auch Service und Komfort spielen bei einem langen Flug eine große Rolle. Zudem ist darauf zu achten, wie viele Flughäfen in Australien von der betreffenden Fluggesellschaft angeflogen werden und ob der Flughafen, von dem man abfliegt, unbedingt mit dem Flughafen, auf dem man ankommt, identisch sein muss.
Nützliche Informationen zu den Themen
Zwischenstopp, Serviceleistungen und Qualität der Fluglinien findet
man im Web unter www.stopover-info.de.
Qantas landet in Perth, Adelaide, Melbourne, Sydney, Brisbane, Cairns und Darwin. Viel Zeit und Geld spart man mit einem Gabelflug beispielsweise nach Melbourne und zurück ab Cairns. Bei einem Kurzaufenthalt (Minimum 14 Tage) sind Tickets, die ein bis zwei Inlandsflüge einschließen, günstig und praktisch. Diese Inlandsflüge sollte man schon in Europa zusammen mit dem interkontinentalen Flug nach Australien buchen; dann sind sie nämlich wesentlich billiger, als wenn man sie in Australien buchen würde.
Terminänderungen der Inlandsflüge, aber nicht des internationalen Flugs, sind bei einigen Gesellschaften kostenlos möglich, Routenänderungen in der Regel nicht. Bei anderen Airlines können feste Flugtermine später nur gegen eine Gebühr umgebucht werden.
Flugtickets
Die australischen Inlandfluglinien Qantas und ihre Discount-Tochtergesellschaft Jetstar sowie die Fluglinien Virgin Blue und Tiger Airways Australia bieten viele Sondertarife, Qantas zusätzlich auch Air Passes an, insbesondere für Besucher aus Übersee. Informationen über den neuesten Stand bekommt man über das Internet oder bei guten Reisebüros. Fast alle Tickets können auch in Australien erworben werden.
Qantas Airways
01805-250620
Da Flüge nach Australien während der Hauptsaison (australische Sommerferien) von Dezember bis Januar und Mai bis August oft schon Monate im Voraus ausgebucht sind, sollte man so früh wie möglich buchen. Die Flugpreise schwanken je nach Reisesaison, Fluglinie und Reisebüro zwischen 850 und 1300 €. Heutzutage werden die Flugpreise meist „netto” angegeben, hinzu kommen dann noch saftige Flughafensteuern und Sicherheitsgebühren, die 15–25 % des Netto-Flugpreises ausmachen können, je nach Anzahl der Zwischenstopps und angeflogenen Flughäfen.
Neben dem direkten Weg nach Australien über Asien kann man auch die etwas längere Anreise über Amerika wählen. Flüge über Los Angeles, Honolulu und Auckland mit Zwischenstopps sind z. B. von Air New Zealand zu haben, oder man kauft ein „Round-the-world-Ticket”.
Reisebüros in Australien
Das Reisebüro STA-Travel (Student
Travel Australia), www.statravel.com.au,
das nicht nur Studenten vorbehalten ist, hat weltweit und in allen
australischen Großstädten Filialen. In den australischen Filialen
bekommt man neben preiswerten Flügen Bustickets, Bus Passes sowie
Fahrkarten für Züge und Fähren.
YHA-Travel (Filialen in allen
Hauptstädten), www.yha.com.au, Backpackers World
Travel (Filialen in Brisbane, Airlie Beach, Byron Bay,
Alice Springs, Surfers Paradise, Cairns, Darwin, Melbourne, Perth,
Sydney),
www.backpackersworld.com.au, und
Travellers Contact Point (Hauptsitz in Sydney,
assoziierte Filialen in Adelaide, Darwin, Brisbane, Airlie Beach,
Melbourne und Perth),
www.travellers.com.au, sind weitere gute
Reiseagenturen. Eine Internetpräsenz mit besonders guten Deals hat
Wanderers-Travel,
www.wanderers-travel.com, Filialen in Sydney und
Cairns. Auch die Flight Centres,
www.flightcentre.com.au, haben oft sehr
preisgünstige Angebote, ebenso wie ihre
Tochtergesellschaft Student Flights (Filialen in
den meisten Großstädten),
www.studentflights.com.au. Adressen in den
regionalen Kapiteln oder in den Gelben Seiten.
Flugbuchung im Internet
Um Flüge online zu buchen, muss man kein Reiseexperte sein. Am besten beschränkt man sich bei der Suche auf einige der etablierten Reiseportale. Auch die Seiten der Fluggesellschaften lohnen einen Blick, da es hier oft besondere Online-Tarife gibt. Grundsätzlich sollte man darauf achten, dass Kreditkartendaten verschlüsselt übertragen werden.
In verschiedenen Tests schnitten die folgenden Reiseportale gut ab:
Wer noch einen Reisepartner sucht, kann z. B.
folgende Seiten anklicken: Globetrotter, www.globetrotter.de/de/forum DZG,
www.dzg.com/globetrotterforum/reise partner
Botschaften und Konsulate
Australische Botschaften
Deutschland
Australische Botschaft
Wallstr. 76-79, 10179 Berlin
030-880
088-0
Visumabteilung Mo, Mi und Fr 9–11 Uhr
Österreich
Australische Botschaft
Matthiellistr. 2-4, 1040 Wien
01-512
8580
Visumabteilung Mo–Fr 10–12 Uhr
Schweiz
Schweizer wenden sich an ihr Reisebüro oder die australische Botschaft in Berlin.
Ausländische Vertretungen in Australien sind in den regionalen Kapiteln aufgelistet.
Einkaufen
Die Märkte in den Hauptstädten und in touristischen Orten wie Cairns, Noosa (Sunshine Coast) usw. sind eine ausgezeichnete Fundgrube für Mitbringsel aller Art. Einige sind reine Essensmärkte, andere bieten zusätzlich oder ausschließlich Kleider, Schmuck, Kunsthandwerk und viele andere Kleinigkeiten an. Das Sortiment vieler Souvenirläden besteht aus Ramsch.
Traditionelle Aussie-Kleidung
Ein Akubra-Hut – wie von Paul Hogan im Film Crocodile Dundee getragen – ist die klassische Kopfbedeckung eines australischen Farmers und so etwas wie eine australische Ikone. Den gleichen Status haben Driza-Bone („Dry as a bone”) Jacken – gewachste Jacken, die schon seit hundert Jahren Rinderhirten, v. a. im Bergland des Südostens, vor Wind und Wetter schützen. R.M. Williams-, Timberland- oder Blundstone-Lederboots sind auch in den australischen Großstädten sehr trendy. Auch Ugg-Boots, mit weichem Schafsfell gefütterte, aber sehr klobig aussehende Schafslederstiefel, ursprünglich eher als Fußwärmer von Surfern oder als Hausschuhe getragen, gelten nicht mehr als uncool (daggy). In den USA sind die ‚hässlichen’ Stiefel (von ugly = hässlich) seit Jahren angesagt und auch in Mitteleuropa sind sie noch immer nicht vom Straßenbild wegzudenken. In Australien findet man diese und andere uraustralische Produkte, dazu auch schöne T-Shirts und Wollpullover, in Fachgeschäften in allen größeren touristischen Orten, zum Teil auch in Disposal Shops. Achtung: Billigere Waren sind heutzutage meistens „Made in China”! Manchmal ist die Qualität okay, manchmal eben auch nicht.
Online-Verkauf über eBay
Australia oder bei www.everythingaustralian.com.au;
www.outbackred.com.au;
www.uggstopuggbootsaustralia.com.au. In
Deutschland betreibt der Uluru Australien Shop den Versand von
Münster aus:
www.australien-lifestyle.de.
Outback-Zubehör und andere typische Aussie-Produkte
Vor den allgegenwärtigen Fliegen des Outback schützt man sich mit einem Fliegennetz (fly net), das man über den Hut und vor das Gesicht zieht. Fliegennetze werden dort für ein paar Dollar in fast jedem Laden, auch von Tankstellen, verkauft. In den Großstädten findet man sie in Disposal Shops, nebst allem anderem, was man zum Picknicken, Wandern und Zelten gebrauchen kann: einen Esky zum Kühlhalten von Bier und Vorräten; einen Billy (Topf mit Henkel, den man zum Teekochen auf dem Campfeuer benötigt) und einen Camp Oven (gusseiserner Topf) zum Zubereiten von Damper, Curry oder was immer.
Für die Reiseapotheke kann man sich Emu Oil oder Tea Tree Oil besorgen – beides hervorragende Hausmittel. Emu-Öl schützt und pflegt die Haut, u. a. nimmt man es bei Hautproblemen und zum Einreiben bei Prellungen, Gelenk- und Muskelschmerzen. Ähnlich vielseitig ist das Teebaumöl; u. a. wird es zum Desinfizieren von Wunden verwendet. Das Letztere ist für ein paar Dollar in vielen Supermärkten erhältlich.
Mode aus Australien
Die australische Modeszene ist sehr vital und kreativ; Designer aus Downunder sind international gefragt und erfolgreich. Die bekanntesten Namen im Bereich Haute Couture sind Colette Dinnigan und der japanischstämmige Akira Isogawa, die beide seit Jahren auf der Internationalen Modewoche in Paris vertreten sind. Bekannte australische Labels für Streetwear sind u. a. Sass and Bide, Bettina Liano (tolle Jeans), Carla Zampatti, Lisa Ho, Scanlan and Theodore, Wayne Cooper, Alannah Hill und Charlie Brown. Zwar schon eher Mainstream, aber auch noch interessant sind u. a. Cue Design, David Lawrence, Country Road und Witchery. Billigere Kettengeschäfte sind Sportsgirl, Jigsaw, Katies und Supré. Die besseren Kaufhäuser David Jones und Myer führen Designerlabels. Filialen des Billig-Kaufhauses Target – oft spöttisch auf pseudofranzösisch „Tarschay” ausgesprochen–findet man in jedem halbwegs großen Ort in Australien; viele Target-Klamotten sind gar nicht mal so übel, auch wenn sie nicht so lange halten.
Melbourne und Sydney streiten sich (wie um vieles andere) um den Rang als Modehauptstadt des Landes. In Sydney sind gute Adressen u. a. das Queen Victoria Building, das MLC Centre und die Stadtteile Woollahra/Paddington und Double Bay. In Melbourne wird man u. a. in der Innenstadt fündig: in der Collins St, in den Einkaufszentren QV und Melbourne Central und v. a. in den vielen versteckt gelegenen Arkaden und Gassen. In beiden Städten gibt es geführte Shopping-Touren – bei Interesse erteilt das Fremdenverkehrsamt Auskunft.
Aboriginal-Kunst und Kunsthandwerk
Gemälde im Röntgen- oder Punkt-Stil auf Leinwand oder Baumrinde; Skulpturen und Textilien, z. B. von den Tiwi-Künstlern und -Designern von Bathurst und Melville Island bei Darwin. Didgeridoos oder aus Holz geschnitzte Tierfiguren sind besonders schöne Mitbringsel. Billig sind sie aber nicht, es sei denn, man kauft billige Massenware (made in China) aus dem Souvenirshop. Etwas preiswertere Andenken sind Clapsticks, Untersetzer, Kalender, Tischdecken und dergleichen. Wenn man solche Sachen in Aboriginal-Kooperativen oder in von Ureinwohnern geführten Läden kauft, unterstützt man lokale Ureinwohner statt ortsfremder Absahner. Einige dieser Geschäfte sind in den regionalen Kapiteln aufgeführt.
Opale
Diese herrlichen Edelsteine, die in allen Farben des Regenbogens schimmern können, sind ebenfalls ein typisch australisches Andenken. Australien produziert etwa 95 % aller Opale der Welt. Der Großteil davon ist White Opal, auch Heller oder Milch-Opal genannt, der v. a. in Coober Pedy in South Australia gefunden wird. Heller Opal ist am billigsten; oft wird er auch zu billigen Doubletten und Tripletten (zwei oder drei dünne, aufeinander geklebte Schichten) auf Ringen und Anhängern verarbeitet. Dunkler oder Schwarz-Opal sowie Boulder Opal sind viel seltener; diese Steine sprühen in einem Feuerwerk von Farben vor dunklem oder schwarzem Hintergrund. Ein bekannter Fundort für Schwarz-Opale ist Lightning Ridge im Outback von New South Wales
Besucher aus Übersee können Opale gegen Vorlage
ihres Reisepasses und Flugtickets bis zu maximal 30 Tagen vor der
Abreise aus Australien steuerfrei einkaufen. In den Großstädten und
touristischen Orten wie Cairns verkaufen und beraten Fachgeschäfte.
Vor Ort in Coober Pedy oder Lightning Ridge bieten einige Händler
die Opale billiger als in der Großstadt an, aber man kann dabei
auch übers Ohr gehauen werden. Online-Versand u. a. bei www.australianopalcutters.com;
www.opaldirekt.de/shop/home.php;
www.opaleopale.de und
www.opal-imperium.de – alle mit deutschsprachigen
Webseiten.
Essen und Trinken
Althergebrachtes und typisch Australisches
Die „klassische” australische Küche zeichnet sich nicht durch kulinarische Glanzleistungen aus. Dies ist mit der australischen Geschichte zu erklären: Lange Zeit war die Auswahl an Lebensmitteln beschränkt, darüber hinaus waren die meisten Siedler von den Koch- und Essgewohnheiten ihrer angelsächsisch-irischen Heimat geprägt. Das Resultat war eine der schlechtesten, langweiligsten Küchen der Welt.
Der Hauptbestandteil der typisch australischen Ernährung ist Fleisch, v.a. Rind- und Lammfleisch. Es wird gern in Form von Steaks und Chops (Koteletts) auf den barbie (Abkürzung für Barbecue; Grill) gelegt oder in der klassischen Sonntagsmahlzeit Roast and three Veges (Braten mit dreierlei Gemüse) serviert. Die klebrige Füllung eines Traditional Aussie Meat Pie, einer Art Pastete, enthält mehr Mehl als Fleisch, das Gleiche gilt für sausages (Würstchen).
Die Beilagen der althergebrachten Küche sind in salzlosem Wasser gegartes Gemüse ohne Soße, meist grüne Bohnen oder Erbsen, Karotten oder Blumenkohl. Sehr beliebt sind Kürbis (pumpkin) und Rote Beete. Grüne Salate werden ohne Dressing serviert. Dazu gibt es chips – fettige, schlappe Pommes frites. Beliebt sind Fish & Chips – mit einer dicken Panade überzogener, frittierter Fisch mit besagten Chips. Seafood wird genauso serviert. Die Schädlichkeit von zu großem Salzgebrauch hat sich in Australien fast überall herumgesprochen. So wird salzarm bis salzlos gekocht, was zwar gesund, aber für mitteleuropäische Gaumen durchaus gewöhnungsbedürftig ist.
Typisch australische Spezialitäten sind die Pavlova, ein Dessert aus Baisers mit süßem Überzug (Neuseeländer machen allerdings Australiern die Behauptung streitig, das Ursprungsland dieser Süßspeise zu sein); Lamingtons, viereckige, süße Kuchen mit von Kokosflocken bedecktem Schokoladenguss, und die Chiko Roll, eine Art Frühlingsrolle mit völlig undefinierbarer Füllung.
Erwähnenswert sind Devonshire Teas. Zu starkem Tee (oder auch Kaffee) gibt es frischgebackene scones (süße Teebrötchen) mit Schlagsahne und Erdbeermarmelade. Dieser stark britisch angehauchten Spezialität begegnet man meist in landschaftlich reizvoll gelegenen kleinen Teahouses in den kühleren Regionen des Südostens und Südwestens von Australien.
Australische Feinschmeckerkultur
Wie gut, dass die Immigranten kamen! Schon Chinesen, die während der Goldrauschzeiten Mitte bis Ende des 19. Jhs. ins Land kamen und dort hängen blieben, bereicherten den Speisezettel. Der heutzutage breit gefächerte Speisezettel ist den Immigrantenwellen der Nachkriegszeit zu verdanken, die innerhalb von 20 Jahren die australischen Ess- und Trinkgewohnheiten völlig umkrempelten und damit den Grundstein für eine florierende Gourmetkultur legten.
Tee und Brot nach Outback-Art
In den Buschcamps der Pioniersiedler wurden Billy Tea und Damper erfunden: Man werfe ein oder zwei Handvoll Teeblätter in einen billyleinen rauchgeschwärzten Eimer mit Henkel, etwa von der Größe eines Honigeimers), fülle ihn mit Wasser und hänge ihn übers Lagerfeuer; erwärmen und ziehen lassen. Dann kommt der Trick: Man fasse den billy am Henkel (Vorsicht, heiß) und schleudere ihn mehrmals blitzschnell im Kreis, um die Teeblätter zu verteilen. Fertig ist der Billy Tea! Dann bereite man einen festen Teig aus Mehl, Backpulver, Salz und Wasser, fülle ihn in einen gusseisernen Topf mit Deckel (der sogenannte Camp Oven) und backe ihn im Lagerfeuer. Fertig ist der Damper! Sowohl Billy Tea als auch Damper kann man noch heute in Buschcamps begegnen.
Heutzutage bekommt man selbst in entlegenen Ecken des ehemaligen Teetrinkerlandes einen Cappuccino. In den Großstädten unterscheidet jedes Cafe, das auf sich hält, zwischen Short Black (kleiner Espresso), Long Black (großer Espresso), Flat White (starker Kaffee mit viel, aber nicht aufgeschäumter Milch) und Cappuccino – um nur einige Variationen zu nennen. Die Espressos und Flat White werden oft im Glas mit Untertasse serviert.
Die Großstädte sind heutzutage Schlemmerparadiese, in denen man sich durch die Küchen aus aller Welt essen kann – trotz starkem Preisanstieg in den letzten Jahren oft noch sehr preiswert. Die Vielfalt des Angebots ist geradezu überwältigend. Bei einem Gang über die Wochenmärkte der großen Städte entdeckt man außer den auch bei uns gängigen Obst-, Gemüse- und Kräutersorten auch asiatisches Gemüse wie Bok Choy, Chye Sam usw.; Koriander, Zitronengras, Berge von Ingwer, roten und grünen Chilischoten, in der Saison spottbillig grünen Spargel, Avocados oder Mangos sowie „Exoten”, Choko (ein Paprika vergleichbares Gemüse) oder Zapote (eine ursprünglich aus Südamerika stammende Frucht) – ein wahres Fest für Augen und Nase.
Auf diesen Märkten finden sich auch immer Stände mit „kontinentalen” Delikatessen, wo man sich mit Grau- und Schwarzbrot, Gebäck, Salami, Schinken, europäischen Käsesorten, Oliven oder Heringen eindecken kann. Viele Tante-Emma-Läden (Milkbars oder Delis) in den Großstädten werden von Griechen, Italienern oder Libanesen geführt und verkaufen entsprechende Spezialitäten. Die großen Lebensmittelsupermärkte wie u. a. Coles, Safeway oder Woolworths sind in den Städten alle gut bis ausgezeichnet sortiert. Aldi eröffnete 2001 seine erste australische Filiale in Sydney; anfänglich skeptisch eingestellt, waren die Australier schließlich von dem ihnen bis dato völlig fremden Aldi-Minimalkonzept überzeugt. 2008 gab es 150 über New South Wales, Victoria, Canberra und Queensland verteilte Aldi-Filialen – Tendenz steigend.
Alkoholische Getränke
Australischer Lokalpatriotismus manifestiert sich u. a. in der Wahl der „einzig wahren” Biersorte. So ist für einen Queenslander nur ein XXXX, ausgesprochen Four-Ex, aus Brisbane akzeptabel, während ein Melbourner auf VB (Victoria Bitter) schwört. Eine Handvoll von Großbrauereien hat den australischen Markt unter sich aufgeteilt und dabei auch traditionsreiche kleine Brauereien wie die tasmanischen Cascade Brewery (Hobart) und Boags (Launceston) aufgekauft – die Biere der Letztgenannten zählen zu den besten Australiens. Pub Breweries oder Micro Breweries sind selten vertreten.
Im ehemaligen Bierland Australien macht Wein, zumindest in den großstädtischen Metropolen, Bier in puncto Beliebtheit schon seit Längerem den Rang streitig. Der Trend geht zum Qualitätswein in der 0,75-Liter-Flasche, auf Kosten der Massenware im 2,5-Liter-Pappkarton (cask) oder Plastikbehälter (flagon). Eine preiswerte Flasche Qualitätswein kostet $10–20. Die australischen Weine sind hervorragend, es gibt jedoch einige Geschmacksunterschiede im Vergleich zu europäischen Weinen. Australische Rotweine sind schwerer (ausgenommen einige Light-Red- oder Beaujolais-Style-Varianten), Weißweine vollmundiger und fruchtiger. Nach Anbaugebieten sortierte Qualitätskontrollen ä la Appellation controllee sind unbekannt. Ganz im Gegenteil: Australische Winzer mixen ungehemmt verschiedene Rebsorten aus verschiedenen Anbaugebieten zu einem Wein zusammen, meist mit überzeugendem Resultat. Bei der Auswahl orientiert man sich am Namen des Weinguts. Australische Weinkenner wissen, welches Weingut in welchem Jahr welche guten Weine produziert hat.
Ein Aufkleber enthält folgende Angaben (nicht immer in der gleichen Reihenfolge): Jahr, Weingut und Name des Weins, z. B. Thomas Hardy Coonawarra Cabernet Sauvignon 2007, Angove’s Classic Reserve 2008, Salisbury Estate Chablis 2007. Auf dem Aufkleber auf der Rückseite sind die Rebsorten aufgeführt, der Salisbury Chablis z. B. ist eine Mischung aus Chenin Blanc und Colombard-Reben.
Die bekanntesten Weinanbaugebiete sind das Barossa Valley in South Australia, das Hunter Valley und die Gegend um Mudgee in New South Wales und das Yarra Valley bei Melbourne. Aber auch der Südwesten von Western Australia, das Clare Valley, die Fleurieu-Halbinsel und der Südosten von South Australia sowie über ganz Victoria verteilte Weingüter produzieren ausgezeichnete Weine. Die Riverina-Region um den Murray überschwemmt den Markt mit einer Flut von Billigweinen.
BYO – Bring’s mit!
Ausschanklizenz für Alkohol zu bekommen, war früher in Australien nicht so leicht. Die praktische Lösung für viele Restaurants lautete BYO (Bring Your Own)- die Gäste bringen ihre alkoholischen Getränke selber mit. Jeder war zufrieden – die Inhaber ersparten sich Aufwand und Ärger, und die Gäste sparten Geld. Durch eine Erleichterung der vormals strengen Ausschankvorschriften ist BYO (leider) im Verschwinden begriffen. Die lizenzierten Restaurants, die BYO (meist nur für Wein) erlauben, verlangen eine Entkorkungsgebühr (corkage fee)von $1 p. P. bis zu $6–10 pro Flasche.
Alkoholische Getränke bekommt man aus Lizenzgründen meist nur im Bottle Shop – eine Ausnahme sind die Aldi-Supermärkte, allerdings nur in manchen Staaten. Bottle Shops gehören oft zu einem Pub.
Wo essen?
Der Begriff Cafe (in Australien oft ohne Akzent auf dem „e” geschrieben) umfasst die ganze Bandbreite von Imbissbude bis Restaurant. Nur in den europäisch angehauchten Stadtteilen der Großstädte versteht man darunter manchmal ein Kaffeehaus mit Konditorei. Oft unterscheidet sich ein Cafe von einem Restaurant nur durch eine beschränktere Auswahl an Gerichten, die meist anstatt auf Speisekarten auf einer großen Wandtafel angeschrieben stehen.
In einem Take away wird den Kunden das Essen in Plastikkästchen verpackt in die Hand gedrückt. Das Angebot reicht vom Schlabber-Meat-Pie bis zum Gourmet-Thai-Gericht. Viele Cafés und Restaurants bieten ebenfalls einen Take-away-Service.
Die „Hotels”, sprich Kneipen, hatten bis vor 40 Jahren praktisch das Monopol des Alkoholausschanks inne. Um Ausstattung und Gemütlichkeit brauchten sich die Kneipiers damals nicht weiter zu bemühen, denn die gesetzliche Sperrstunde von 18 Uhr (!) garantierte, dass sich die männlichen Kunden in der kurzen Zeit zwischen Feierabend und Kneipenschluss auf den Konsum von möglichst vielen Litern Bier konzentrierten – dem berüchtigten Six O’Clock Swill (Sechs-Uhr-Besäufnis). Seitdem ist man ein Stück weitergekommen, die Pubs dürfen ihr Bier (meistens) bis spätabends ausschenken. Nur für den heiligen Sonntag gibt es in einigen Staaten noch komische Regelungen. Meist sind die Pubs sogar gemütlich – zumindest in den Lounge Bars. In den Lounge Bars oder der Bistro-Abteilung bekommt man Countermeals – so genannt, weil man an der Theke bestellt und nach dem Ausrufen der Quittungsnummer sein Essen dort abholt; in einigen Pubs wird das Essen an den Tisch gebracht. Countermeals sind immer preiswert, in der Provinz gibt’s herzhafte Aussie-Küche, in Großstädten erreichen die Mahlzeiten zuweilen Feinschmeckerstandard. Die Zeiten sind in der Regel 12–14 Uhr für Counter Lunch, 18–20 Uhr für Counter Tea. Unter Tea versteht man in Australien gewöhnlich das Abendessen, im Gegensatz zum Afternoon Tea.
Feste und Feiertage
Landesweit gelten folgende staatliche Feiertage (public holidays):
Neujahr |
1. Januar |
Australia Day |
je nach Bundesstaat entweder Mo oder Fr um den 26.1. |
Karfreitag |
|
Ostermontag |
|
Anzac Day |
25.4. |
Weihnachten |
25.12. |
Boxing Day |
26.12. |
Die Feiertage einzelner Bundesstaaten sind unter „Sonstiges” bei den Hauptstädten der jeweiligen Staaten aufgelistet.
Frauen unterwegs
Als Reiseland für Frauen – ob allein, zu zweit oder in einer größeren Frauengruppe unterwegs – ist Australien relativ problemlos. Der zu erwartende „Belästigungsfaktor” ist dem von Mitteleuropa oder Großbritannien vergleichbar. Das heißt, maskuline Überheblichkeit (vorzugsweise bei technischen Dingen), dumme, sexistische Sprüche, onkelhafte Bevormundung – eben die ganze Palette – kommen natürlich vor, und wenn frau an der Oberfläche kratzt, gelangt zuweilen ein erschreckend tiefer Chauvinismus ans Tageslicht. Aber das ist ja auch westeuropäischen Frauen nicht ganz unbekannt …
Handfeste Anmache und handgreifliche Belästigungen sind hingegen selten. Australier halten gern ein kurzes Schwätzchen mit Ausländerinnen und fragen nach dem Woher und Wohin – in den seltensten Fällen ist das gleich als plumper Annäherungsversuch zu werten. Ein Fingerspitzengefühl für gefährliche Situationen ist zu entwickeln – letzten Endes muss jede Frau selbst entscheiden, welche Risiken sie eingehen will. Vom Trampen allerdings – selbst zu zweit, mit einem männlichen Begleiter – muss abgeraten werden.
Karfreitag und der erste Weihnachtstag
Karfreitag sowie der 25.12. sind zwei Tage, an denen in Australien fast alles zumacht – von ganz wenigen Sehenswürdigkeiten in Großstädten oder touristischen Orten abgesehen. Aus Platzgründen wurde bei der Angabe von Öffnungszeiten nicht immer extra erwähnt, dass eine Sehenswürdigkeit an diesen Tagen geschlossen ist. Plant man für den Karfreitag oder 25.12. z. B. den Besuch eines Museums oder eines Restaurants, erkundigt man sich besser ein oder zwei Tage im Voraus, ob diese überhaupt geöffnet sind.
Vor 40, 50 Jahren herrschte im gesellschaftlichen Leben rigide Geschlechtertrennung. Die Frau blieb zu Hause oder besuchte Nachbarinnen, während der Mann sich mit seinen mates im Pub, beim Pferderennen oder Angeln amüsierte. In Melbourne gab es sogar in der Straßenbahn eine Männer- und eine Frauenzone! Ein Überbleibsel aus jener Zeit ist die Public Bar, eine stehbierhallenartige Männerdomäne, in der sich ein Mann und seine mates keinerlei Zurückhaltung aufzuerlegen brauchen.
Wenn die Unterscheidung zwischen einer Lounge Bar und einer Public Bar gemacht wird, wählen „richtige Ladies” die Lounge Bar. In der Public Bar werden Frauen zwar geduldet, sollten sich aber nicht wundern, wenn sich die Herren der Schöpfung dort äußerst ungezwungen benehmen.
Fotografieren
Digitale Kameras haben in Australien traditionellen Filmkameras schon seit Langem den Rang abgelaufen. Fotoartikel kosten mehr oder weniger das Gleiche wie in Deutschland. Man bekommt sie (u. a. auch memory cards in verschiedenen Formaten) in den großen Städten in Fotoläden, Kaufhäusern und Ketten wie Big W oder K-Mart. In Internetcafés (in größeren Orten entlang der touristischen Hauptreiserouten häufig vertreten) kann man die digitalen Bilder herunterladen und auf CD brennen lassen ($4–8).
Vor der Abreise sollte man die Ausrüstung checken und neue Batterien sowie Ersatzbatterien besorgen. Wegen der hohen Luftfeuchtigkeit im tropischen Norden empfiehlt sich ein Trockenmittel zum Ausgleich gegen Luftfeuchtigkeit (Silica-Gel), das es im Fachhandel gibt. Die Sonneneinstrahlung ist in Australien überall so stark, dass man in der Regel mit Einstellungen im Bereich 100 ASA (21 DIN) oder 50 ASA (18 DIN) auskommt. Ein Polarisationsfilter hat sich bestens bewährt. Die Kameratasche sollte die Ausrüstung vor Stößen und Staub sichern, was sehr wichtig ist, wenn man auf holperigen Staubpisten durchs Outback fährt.
Dass man beim Fotografieren von Menschen die üblichen Anstandsregeln beachtet, sollte sich von selbst verstehen. Dies gilt in besonderem Maße für die australischen Ureinwohner. In den Aboriginal-Communities ist Fotografieren in der Regel ohnehin verboten – im Zweifelsfall nachfragen!
Geld
Bargeld
Bargeld birgt das größte Risiko, da bei Diebstahl alles weg ist. Doch mit Dollarnoten kann man schnell mal ein Taxi oder die Airport Tax bezahlen.
Reiseschecks
Reiseschecks (Travellers Cheques), die gegen 1 % Provision bei jeder Bank erhältlich sind, sind sehr altmodisch, aber immerhin: sie bieten mehr Sicherheit als Bargeld. Die gebräuchlichsten sind Visa-, Thomas Cook- oder auch AMEX (American Express) Reiseschecks. Am praktischsten sind Schecks in australischen Dollars, damit kann man auch an einer Tankstelle oder im Hotel bezahlen. Einige Wechselstuben in Australien berechnen selbst für Reiseschecks in australischen Dollars eine Kommission – fragen, bevor man den Reisescheck gegen Bargeld eintauscht. Da die Gebühr beim Einlösen pro Scheck berechnet wird, sollte man lieber weniger Schecks mit einem höheren Wert mitnehmen. Bei Verlust oder Diebstahl werden sie im nächsten Vertragsbüro ersetzt. Wichtig ist, dass für den Nachweis die Kaufabrechnung an einer anderen Stelle aufbewahrt wird als die eigentlichen Schecks. Außerdem hilft eine Aufstellung aller bereits eingelösten Schecks, denn diese werden nicht ersetzt.
Bankkarten
Es ist sinnvoll, die Bankkarte mitzunehmen, sofern sie das Maestro- oder Cirrus-Symbol trägt. Mit der EC-Karte und der Geheimzahl kann man an den meisten Geldautomaten mit dem entsprechenden Symbol bis zu $1500 abheben – vorher bei der Hausbank nach den Gebühren erkundigen (in der Regel pro Transaktion 4,50 €).
Kreditkarten
Eine weitere Alternative sind Kreditkarten. Kreditkarten von American Express, Visa und Mastercard (Eurocard) sind in Australien ein gängiges Zahlungsmittel. Diners Club wird hingegen selten akzeptiert. Mit der Karte kann man nicht nur Flugtickets, Mietwagen, Einkäufe, Hotel- und Restaurantrechnungen im oberen Preisniveau bargeldlos bezahlen, sondern auch Bargeld abheben. Auszahlungs- und Akzeptanzstellen sowie Geldautomaten (ATM) sind in Australien weit verbreitet; z. B. von der ANZ und Commonwealth Bank.
Für die Barauszahlung am Geldautomaten benötigt man die Kreditkarte und die Geheimzahl. Wer in entlegene Gegenden fährt, sollte Bargeld mitnehmen, denn manchmal gibt es dort keine Bank, und Kreditkarten werden auch nicht immer akzeptiert.
Es ist ratsam, eine bestimmte Summe als Guthaben auf dem Kreditkarten-Konto zu deponieren, denn sobald der vorgegebene Kreditrahmen überzogen ist, wird die Karte gesperrt. Auf vielen Kreditkarten-Konten werden sogar Zinsen gezahlt, die gar nicht unattraktiv sind. Hier lohnt es auf jeden Fall, sich vorher zu informieren. Verlust oder Diebstahl sind sofort zu melden, damit man gegen den Missbrauch der Karte abgesichert ist (maximale Haftung bis zum Eingang der Verlustmeldung ca. 50 €). Bei Mietwagen oder Flügen, die mit der Karte bezahlt werden, ist in der Regel automatisch eine Unfallversicherung inklusive.
Informationen und Notrufnummern
American Express: 069-97971000
(auch bei Verlust für Ersatzkarten zuständig),
Visa: Standorte der Geldautomaten:
Karte sperren: 0800-8118440 (in Deutschland), +1-410-581
9994 (international gebührenfrei).
MasterCard: 069-79330, Standorte:
Karte sperren: +1-636-722 7111 (international
gebührenfrei).
Bankkarten mit Maestro-Logo:
Infos über die Hausbank, Standorte unter
Überweisungen
Sich von zu Hause Geld schicken zu lassen geht
mittlerweile sehr schnell, kostet aber nach wie vor einiges an
Gebühren. Entweder man wendet sich an die nächste Zweigstelle von
MoneyGram, die zahlreiche Agenturen in Australien
hat, Adressen unter www.moneygram.com. Das Geld wird sofort
ausgezahlt – nach Abzug von etwa 5 % Gebühren. Etwas teurer wird’s
bei Western Union, dafür kann dort das Geld auch
online eingezahlt werden. Ebenfalls landesweite Vertretung, u. a.
bei Filialen von Australia Post. 1-800-173 833 in Australien,
0800-180-7732 in Deutschland,
www.westernunion.com.
Konto in Australien
Wer sich ein paar Monate in Australien aufhält, kann ein Sparkonto bei einer australischen Bank eröffnen. Per Kundenkarte (keycard) und Geldautomat (ATM = Automatic Teller Machine) ist das Geld jederzeit abrufbar.
Mit der Kundenkarte kann man z. B. auch im Supermarkt oder an der Tankstelle bezahlen bzw. Geld abheben, sofern diese über eine EFT-POS-Maschine verfügen. Der Geldbetrag wird direkt vom Konto abgebucht. Die Ausstellung einer Kundenkarte dauert ca. eine Woche. Auch eine Geldüberweisung aus Europa wird dadurch erleichtert. In Frage kommen Banken mit einem möglichst ausgedehnten Netz von Filialen in Australien, z. B. Commonwealth Bank, Westpac, ANZ. In entlegenen Orten, wo es keine Geldautomaten gibt, hat oft das Postamt eine Agentur für die Commonwealth Bank. Falls man Freunde in Australien hat, gibt man bei der Antragstellung lieber deren Adresse und nicht die einer Jugendherberge oder eines Hotels an. Allerdings muss es eine Adresse in dem Staat sein, in dem das Konto eröffnet wird. Kostenlose Überweisungen zwischen Deutschland und Australien sind momentan zwischen einem deutschen Targobank- und einem australischen Citibank-Konto möglich.
Währung
Die Währungseinheit ist der australische Dollar mit 100 Cents. Im Umlauf sind Banknoten zu $5, $10, $20, $50, $100, sowie Münzen von 5, 10, 20, 50 Cents und $1 und $2. Die 1-Cent- und 2-Cent-Münzen werden seit 1990 nicht mehr geprägt. Preise werden deshalb auf glatte Fünfer- oder Dezimalbeträge auf- oder abgerundet.
Wechselkurse
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Aktuelle Kurse unter www.xe.com/ucc oder www.oanda.com
Die Kreditkarte darf beim Bezahlen nicht aus den Augen gelassen werden, damit kein zweiter Kaufbeleg erstellt werden kann, auf dem später die Unterschrift gefälscht wird! Sie darf auch niemals in einem Safe, der auch anderen zugänglich ist, verwahrt werden. Schon viele Reisende mussten zu Hause den Kontoauszügen entnehmen, dass während ihrer Abwesenheit hemmungslos „eingekauft” worden war.
Banken
In der Regel haben Banken Mo–Do 10–16 und Fr von 10–17 Uhr geöffnet. In Großstadtzentren öffnen viele Banken schon eine halbe oder ganze Stunde früher. Einige Banken haben während der Späteinkaufszeit (Late Night Shopping) in den Vororten der Großstädte auch abends geöffnet. Es ist üblich, dass man sich an einer markierten Wartelinie anstellt, bis man an die Reihe kommt.
Gepäck und Ausrüstung
Kleidung
Die Auswahl der Kleidungsstücke für die Reise hängt davon ab, wann man wie lange wohin fährt. Ein paar warme Sachen – ein Pullover, einige Sweatshirts, lange Hosen, evtl. eine leichte Jackesollten auf jeden Fall dabei sein.
Im Prinzip lässt sich alles, was man beim Packen vergessen hat, in größeren Städten kaufen. Viele Sachen sind etwas billiger als in Europa, v. a. Badekleidung, Shorts, T-Shirts und Wollpullover (Made in China). Auch schicke Sachen und Designerkleidung lassen sich in den Factory Outlets bekannter Marken in Sydney und Melbourne preiswert erstehen. In beiden Städten verkaufen die Zeitungsläden Verzeichnisse solcher Läden (Bargain Shoppers Guide). In den Opportunity oder kurz Opp-Shops genannten Secondhand-Läden karitativer Hilfsorganisationen wie Salvation Army, Brotherhood of St Laurence, St Vincent de Paul („Vinnies”) u. a. kann man für ein paar Dollar warme Sachen kaufen. Damit unterstützt man zudem die Aktivitäten dieser Organisationen. Opp-Shops findet man in allen Städten. Am Ende der Reise wirft man die Sachen in einen der hierfür vorgesehenen Container, damit sie wieder recycelt werden können.
Der Kleidungsstil in Australien ist im Allgemeinen salopp bis sogar schlampig. Bei der Arbeit, offiziellen Anlässen, Besuch von „feinen” Restaurants, Kasinos usw. macht sich jedoch die britische Tradition bemerkbar. Jackett und Krawatte sind dann ein Muss, adrette Hosenanzüge oder Kostüme werden bei Damen gern gesehen, und Jeans, Turnschuhe, Sandalen und T-Shirts sind total out.
In den Tropen tragen ältere Herren zuweilen noch die korrekte „Uniform” eines Gentleman, die aus einem kurzärmeligen Hemd im Safaristil besteht, kurzen Anzughosen, die bis zur Mitte des Oberschenkels reichen, dazu Kniestrümpfe in passender Farbe (zur Not tun es auch normale Socken) und feste Halbschuhe aus Leder. Je provinzieller der Ort, desto größer ist die Chance, dass man in Jeans und Turnschuhen nicht über die Schwelle eines besseren Pubs oder Restaurants gelassen wird.
Ein Regencape oder eine Wasser abweisende Jacke ist in den gemäßigten Zonen nützlich; für Victoria und Tasmanien ein Muss, besonders für Wanderungen.
Schlafsack
In den meisten australischen Jugendherbergen und Backpacker-Hostels ist ein Dorm-Bett bereits bezogen – oft wird dies von der örtlichen Behörde sogar gesetzlich vorgeschrieben (auch wenn die Herbergen Bettzeug als ein freiwilliges und „kostenloses” Extra anpreisen!). In einigen Hostels benötigt man jedoch für ein Dorm-Bett einen Schlafsack aus Baumwolle (nicht alle akzeptieren einen Daunenschlafsack). Manche Cottages und Ferienwohnungen sowie On-site Vans und Cabins auf den Campingplätzen sind ebenfalls nicht mit Bettzeug ausgestattet. In all diesen Fällen ist es nützlich, einen (Daunen- oder Baumwoll-) Schlafsack zur Hand zu haben, um sich die ansonsten unumgängliche Lakenmiete zu sparen. Im tropischen Norden ist ein leichter Schlafsack aus Nesselstoff am angenehmsten.
Wander- und Campingausrüstung
Für Wanderungen sind feste, knöchelhohe Wanderschuhe mit Profilsohle ideal, denn Bushwalking Tracks führen über Stock und Stein. Zur Not (aber nur für kurze Strecken) tun es auch gute Turnschuhe. Badelatschen, Sandalen und leichte Trittchen hingegen sind nur etwas für den Strand bzw. die Stadt. Pullover und Regenschutz, im Sommer ein Hut und Sonnenschutzmittel, gehören im Süden zur Wanderausrüstung. Zu Details siehe einzelne Bundesstaaten.
Im tropischen Norden sind ein breitkrempiger Baumwoll- oder Strohhut, ein robustes kurzoder langärmliges Hemd und Sonnenschutzmittel angebracht. Die Sonnenbrandgefahr wird von Mitteleuropäern immer unterschätzt. Eine große, gefüllte Wasserflasche gehört zur Standardausrüstung – im Wald oder Busch gibt es weder Gasthaus noch Supermarkt, noch nicht einmal einen Kiosk, und das Wasser aus den Bächen ist nicht überall trinkbar.
Zelte und andere schwere Campingausrüstung braucht man nicht unbedingt von Europa nach Australien zu schleppen. In allen Großstädten gibt es Fachgeschäfte für Campingausrüstung oder sogenannte Disposal Shops. Sie verleihen auch Zelte und Campingzubehör, organisieren Trips, Wander- und Wildwasserfahrten. Adressen sind in den regionalen Kapiteln aufgeführt.
Gesundheit
Medizinische Versorgung
Das australische Gesundheitswesen ist halb öffentlich, halb privat. Mitteleuropäer können die australische Krankenversicherung Medicare nicht in Anspruch nehmen. Ein Besuch beim Arzt wird normalerweise privat mit ähnlichen Preisen wie in Europa verrechnet. In einigen Fällen sollen in Queensland Traveller kostenlos behandelt worden sein. Das ist aber nicht die Regel in allen Bundesstaaten. Wer auf Nummer Sicher gehen will, sollte unbedingt eine Auslandsreise-Krankenversicherung abschließen (s. Versicherungen).
Heftpflaster, die gängigen Grippemittel, Kopfschmerztabletten usw. sind ohne Rezept im Supermarkt oder beim chemist erhältlich. Letzterer ist Drogerie und Apotheke in einem; rezeptpflichtige Medikamente werden dort an einer gesonderten Theke verkauft.
Der Royal Flying Doctor Service betreut Menschen in abgelegenen Siedlungen und stations im Outback. In leichteren Fällen diagnostizieren die „fliegenden Ärzte” per Funk Krankheiten und verordnen ein Medikament, das die Patienten ihrer Hausapotheke entnehmen. In schwerwiegenden Fällen wird der Patient ins nächste Krankenhaus geflogen. Die Niederlassungen des Royal Flying Doctor Service in größeren Städten stehen meist zu festen Zeiten Besuchern offen. Für Touristen kann ein Besuch faszinierend sein.
Hygiene und sanitäre Einrichtungen in Australien entsprechen europäischem Standard – von gottverlassenen Farmen auf dem Land und im Outback einmal abgesehen. Die Gefahr, sich schlimme ansteckende Krankheiten einzufangen, ist im Allgemeinen nicht größer als in Europa.
Klimatische Belastungen
Fliegt man direkt von Europa nach Cairns oder Darwin, sollte man sich auf das tropische Klima einstellen und alles langsam angehen lassen, denn der Körper braucht eine Weile, um sich an die Hitze zu gewöhnen. Das gleiche gilt, wenn man direkt aus dem europäischen Winter in den Sommer fliegt. Die feucht-heiße Schwüle von Sydney oder die trockene Backofenhitze des Outbacks können dann wie ein Schock wirken, und einen Hitzschlag bekommt man schneller als man denkt.
Im australischen Winter wiederum sollte man sich bei Reisen ins Landesinnere, ins Outback sowie in höhere Lagen (das kann auch eine nur 20–40 km von der Küste entfernte Gegend sein!) auf die nächtliche Eiseskälte einstellen und Wollpullover, eine warme Jacke und Hose, wärmende Unterwäsche und einen Daunenschlafsack mitnehmen. Wer im Campervan oder Zelt nächtigt, braucht eventuell zusätzliche Decken oder einen zweiten Schlafsack.
Aus europäischer Sicht mag die intensive Sonneneinstrahlung in Australien erfreulich sein, für Australier jedoch zeichnet sich seit Langem die Kehrseite dieser Segnung ab: In Australien wird die höchste Hautkrebsrate der Welt verzeichnet. Laut Prognose des Anti Cancer Council erkranken zwei von drei Australiern im Laufe ihres Lebens an Hautkrebs. Frühzeitig diagnostizierter und behandelter Hautkrebs ist in der Regel nicht tödlich; die Prognose ist dennoch erschreckend. Langsam scheint die Botschaft auch zu den Sonnenhungrigsten durchzudringen. Am Strand zu brutzeln, ist nicht mehr so weit verbreitet wie früher; immer mehr Leute setzen im Sommer Hüte auf, tragen Kleidung mit kurzen oder 3/4-langen Ärmeln und reiben sich mit sunblock (Sonnenschutzmittel mit Schutzfaktor 30+) ein. Gemäß den Aussagen australischer Mediziner sind Leute, die ihre Jugend und frühen Erwachsenenjahre im gemäßigten Klima der nördlichen Hemisphäre verbracht haben, weniger hautkrebsgefährdet. Mitteleuropäer sollten dennoch beim Sonnenbaden nicht übertreiben.
Malaria, Denguefieber und Ross River Fever
Ein Insektenschutzmittel gehört unbedingt ins Reisegepäck, denn Moskitos können Malaria, Denguefieber (in Australien Dengie ausgesprochen) sowie Ross River Fever (eine in Australien vorkommende Viruserkrankung) übertragen. Malaria-Erkrankungen sind weltweit im Ansteigen begriffen. In Australien sind zwar überregional noch keine bekannt geworden, aber als ausgerottet kann diese Krankheit auch dort nicht gelten. Im Gegensatz zu Malaria und Denguefieber, die hauptsächlich in tropischen Breiten vorkommen, kann das Ross River Fever in allen Küstenregionen Australiens auftreten – auch an der klimatisch gemäßigten Küste Victorias wurden Fälle bekannt. Die das Denguefieber und Ross River Fever verursachenden Viren werden von Aedesaegypti-Stechmücken übertragen. Diese Blutsauger sind nachts und auch tagsüber aktiv.
Die Symptome beider Erkrankungen ähneln denen einer Grippe: erhöhte Temperatur oder Fieber, starke Kopf- und Gliederschmerzen und Mattigkeit. Zudem können Hautausschläge auftreten. Typisch sind geschwollene Gelenke, v. a. Finger-, Handgelenke, Knie und Knöchel. Monate bis Jahre andauernde Depressionen, Antriebsund Energielosigkeit werden ebenfalls mit dieser Erkrankung in Zusammenhang gebracht. Eine Impfung oder Therapie gibt es nicht; man kann nur die schlimmsten Symptome mit Bettruhe und Schmerzmitteln auskurieren.
Die wichtigsten Vorbeugungsmaßnahmen sind: den Körper so weit wie möglich bedeckt halten, den Rest mit Insekten abwehrenden Mitteln einreiben. Citronella hat sich in stark moskitoverseuchten Gebieten nicht bewährt. In Australien erhältliche, wirksamere (aber leider nicht ganz ungiftige) Mittel sind Rid oder Bushman. Beim Zelten in der Nähe von Feuchtgebieten unbedingt Moskitonetze benutzen und Moscito Coils (Räucherspiralen) abbrennen.
Gefährliche und giftige Tiere
Australien ist die Heimat einer stattlichen Anzahl giftiger Tiere. Ausführliche Informationen erteilen die Poison Information Centres, deren Adressen man in den Telefonbüchern findet. Zuerst zur Beruhigung: Es kommt relativ selten vor, dass jemand von einer giftigen Schlange oder Spinne gebissen oder von einem Skorpion gestochen wird. Einige Vorsichtsmaßnahmen sollte man jedoch beachten:
Entlang der nordaustralischen Küste, ungefähr ab der Höhe von Exmouth in Western Australia und Hervey Bay in Queensland, treten während der Regenzeit, etwa von Oktober bis Mai, Box Jellyfish, auch Seawasps genannt, oder allgemein als Marine Stingers (lat. Name Chironex) bezeichnete Würfelquallen auf. Sie kommen sowohl in küstennahen Gewässern als auch in brackigen Flussmündungen vor. Eine Berührung bloßer Haut mit ihren meterlangen, giftigen Fangarmen ist ungeheuer schmerzhaft und hinterlässt entstellende Narben, im allerschlimmsten Falle kann sie tödlich enden. Da sich diese Biester auch in unmittelbarer Nähe zum Strand aufhalten und zudem im Wasser so gut wie unsichtbar sind, ist es nicht ratsam, auch nur den großen Zeh ins Wasser zu stecken!
Die Irukandji-Qualle ist mit dem Box Jellyfish verwandt und wie dieser durchsichtig, aber nur etwa erbsengroß und weist vier kaum sichtbare, kurze Tentakel auf. Der Kontakt ist anfangs wenig schmerzhaft, aber 20–30 Minuten später, wenn sich das Gift durch den Kreislauf im Körper des Opfers verbreitet hat, setzen die Symptome ein und eine höllische Tortur beginnt. Das „Irukandji-Syndrom” umfasst stark erhöhten Blutdruck und Herzrasen, Atemnot, Erbrechen und Übelkeit, starke Bauch- und Rückenschmerzen, Krämpfe und Panikattacken, wobei die Symptome in zunehmend starken Wellen zurückkehren und zum Tode führen können. Ein Gegengift gibt es nicht, und man weiß kaum etwas über diese Quallenart – selbst ihre Existenz ist erst seit den 60er-Jahren bekannt. In manchen Jahren kommen sie vermehrt vor.
Während der stinger season werden einige Strände oder Buchten durch ein stinger net geschützt. Die im Wasser aufgespannten Netze halten aber nur die Würfelquallen fern, nicht die winzigen Irukandji. Man darf keinesfalls zu nah an das Netz heranschwimmen, da die Würfelquallen im Netz hängen können. Ihre hochgiftigen Tentakel reichen dann u. U. einige Meter in die umzäunte swimming enclosure hinein. Die Saison sowie das Vorkommen von Box Jellyfish und Irukandji variieren von Ort zu Ort. Das Große Barriereriff weiter draußen soll frei von ihnen sein. Am besten hört man sich bei Einheimischen um.
Wer in der kritischen Zeit dennoch unbedingt ins
Wasser gehen will, sollte zur Vorbeugung so gut wie alle
Körperteile bedecken: einen stinger suit (die Haut
bedeckender, eng anliegender Anzug aus feinem Stoff, der an Hals,
Hand- und Fußgelenken abgeschlossen ist) überstreifen, dazu
Handschuhe, Boots und eine Maske. Einige Hotels und
Tauchausrüstungsgeschäfte verkaufen oder verleihen diese
Ausrüstung. Bei einem in tropischen Gewässern erlittenen
Quallenstich wird dringend geraten, auf die betroffene Stelle Essig
zu träufeln – dies bewirkt zwar keine Verbesserung der akuten Lage,
verhindert aber die weitere Absorption von Quallengift und damit
eine Verschlimmerung des Zustandes. In kühleren Gewässern erlittene
Quallenstiche müssen anders behandelt werden. Details zur
Behandlung unter www.health.qld.gov.au/pccm/pdfs/emerg/1.53_Jellyfish_Stings.pdf.
Allgemeine Informationen über giftige Quallen in tropischen
Gewässern uner
www.marinestingers.com. Bericht über die Folgen
eines Irukandji-Stichs unter
www.anmm.gov.au/site/page.cfm?u=825.
Die aggressiven, bis zu 7 m langen Salzwasserkrokodile (Crocodylus porosus), auf Deutsch auch Leistenkrokodile, mit ihren breiten, stumpfen Schnauzen fühlen sich in den tropischen Küstengewässern des australischen Nordens wohl – dazu zählen auch Flüsse und Wasserlöcher in Küstennähe, nicht nur Salz- und Brackwasser, sondern durchaus auch Süßwasser. Immer wieder bezahlen Leute die Missachtung dieser Warnung mit ihrem Leben – wie im Oktober 2002 eine junge deutsche Touristin im NT, die sich in einer lauen Mondnacht noch mal im Wasser erfrischen wollte. In Krokodilgewässern darf man weder schwimmen noch in Ufernähe zelten oder angeln. Das nur in Australien vorkommende Süßwasserkrokodil (Crocodylus johnstonii) hat eine lange, spitze Schnauze, lebt in Gewässern weiter landeinwärts und gilt als harmloser.
Weitere unangenehme, potenziell tödliche Bewohner nördlicher Meeresbreiten sind der Steinfisch (Stonefish), der als „Stein” getarnt am Meeresboden auf Opfer lauert, und die Cone shell, eine längliche, wie eine Eiscremetüte geformte, hübsch gezeichnete Muschel (oft schwarz-weiß oder braun-orange-weiß), deren feine „Harpune” ein tödliches Nervengift absondert. Im Zweifelsfall liegen lassen! Haie tauchen überall auf, vermehrt jedoch in südlicheren, kühleren Gefilden. Auch hier die Einheimischen fragen, bevor man sich in die Fluten stürzt!
Um unliebsame Begegnungen mit Giftschlangen zu vermeiden, sollte man auf Wanderungen durch Wald und Busch feste, knöchelhohe Lederschuhe tragen, auf dem Pfad bleiben und fest auftreten. Nachts sollte im Busch mit einer Taschenlampe der Boden abgeleuchtet werden. Die meisten Schlangen ziehen es vor, sich schleunigst aus dem Staub zu machen. Sie greifen nur an, wenn man ihr Liebesleben stört, sich ihren Nestern nähert oder gar auf sie tritt. Leider trifft diese Faustregel aber nicht auf alle Schlangen zu. Da gibt es z. B. die Death Adder, die im Dunkeln auf ihre Beute wartet …
Im Falle eines Falles sollte man sich, wenn irgend möglich, das Aussehen der Schlange merken. Nur wenn die Art bekannt ist, kann das richtige Gegenmittel bestimmt werden. Das Opfer sollte sich ruhig verhalten, damit der Blutkreislauf nicht beschleunigt wird und auf diese Weise mehr Gift in den Kreislauf gelangt. Die Bissstelle darf auf keinen Fall gewaschen, eingeschnitten oder eingeritzt werden, auch das Aussaugen sollte man unterlassen. Befindet sich die Bissstelle an den Gliedmaßen, sollte ein Druckverband so angelegt werden, dass er den Arm oder das Bein ruhig stellt, das Blut aber noch zirkulieren kann.
Zwei Giftspinnen sind nicht nur im Busch, sondern auch in den Städten anzutreffen. Die Rotrückenspinne (Redback Spider) kommt in ganz Australien vor und ist durch die rötliche oder rot-braune Markierung auf dem Rücken zu erkennen. Die ziemlich kleine Spinne nistet mit Vorliebe in dunklen Winkeln, z. B. in alten Briefkästen, Geräteschuppen usw. Diese Spinne ist zum Glück nicht aggressiv; sie beißt nur, wenn man sie berührt. Die Trichterspinne (Funnel Web Spider) kommt hauptsächlich im Umkreis von Sydney vor; aber auch an der Ostküste bis in die Gegend von Cooktown sowie in Ost-Gippsland (Victoria) wurde sie gesichtet. Sie ist 25–50 mm lang, schwarz oder rötlich braun, eher unscheinbar und hauptsächlich am trichterförmigen Netz zu erkennen, das sie in dunklen Ecken spinnt. Die hochgiftige Trichterspinne greift an, wenn sie sich gestört fühlt. Mit ihrem Biss injiziert sie ein lähmendes Nervengift, das auch bei Menschen zum Tode führen kann, wenn nicht schnell Hilfe zur Stelle ist. Nur mit Vorsicht sollte man deshalb in dunkle Ecken greifen.
Ein Skorpion-Stich ist giftig und muss sofort vom Arzt behandelt werden. Das Gift australischer Skorpione ist jedoch nicht so stark wie das ihrer Artgenossen in anderen Ländern.
Informationen
Wer Informationen über Australien sucht, findet natürlich im Internet eine reichhaltige Auswahl.
Das Fremdenverkehrsamt von Australien (Australian Tourist Commission) hat nicht nur einen guten Webauftritt, sondern gibt auch den kostenlosen Australia Reiseführer heraus, der viele praktische Hinweise enthält, sowie andere informative Prospekte. Natürlich stellen sie nur die Sonnenseite von Australien dar.
Australian Tourist Commission
Neue Mainzer Straße 22, 60311 Frankfurt/M.
069-27
40 06 22 (Band)
069-27
40 06 40
www.australia.com (auch auf Deutsch)
Australia Shopping World
Friesenwall 118, 50672 Köln
0221-121617
Dieser Service verschickt Visaformulare, informiert über das Land, verkauft Bücher und australische Artikel.
Filialen: Wallstr. 66, 10179 Berlin
030-97
00 52 51;
Dachauer Str. 109, 80335 München
089-54
28 391;
Marktplatz 13, 65183 Wiesbaden
0611-308 254 5
Infos zu Regionen
Tourism NT
Neue Mainzer Straße 22, 60311 Frankfurt/M.
069-27
40 0618
069-27
40 06 40
oder auf Deutsch:
Tourism Queensland
c/o Aviareps Mangum Sonnenstr. 9, 80331 München
089-2317 7177
089-260
353 0
www.queensland-australia.eu/iss/europe/
german/(auf Deutsch)
South Australian Tourism Commission
Neue Mainzer Str. 22, 60311 Frankfurt/M.
069-27
40 06 33
069-27
40 06 40
(auf Deutsch)
Tasmanisches Fremdenverkehrsamt
+61 3 62
30 82 35
+61 3 62
30 83 53
(auch auf Deutsch)
Tourism New South Wales
020-74
38 46 43
020-72
40 66 90
http://de.sydney.com (auf Deutsch)
Tourism Victoria
Neue Mainzer Straße 22, 60311 Frankfurt/M.
069-297
400 677
069-297
400 640
http://german.visitmelbourne.com (auf
Deutsch)
Western Australian Tourism Commission
Franziskanerstr. 15/II, 81699 München
089-44
11 95 81
089-44
11 95 82
diane.below@westernaustralia.com
Im Internet
Allgemein
Updates zu diesem Buch
Australien-Infos in Deutsch
Australia Centre Europe (Berlin)
Australische Webverzeichnisse
Yahoo Australia
Sensis
(Telefonverzeichnisse; Veranstaltungskalender, Straßenverzeichnisse, Landkarten)
Web Wombat
Rundfunk und Fernsehen
ABC (Australian Broadcasting Corporation)
Radio National
SBS (Special Broadcasting Services)
Zeitungen
Australian Financial Review (Zeitung)
The Australian (Zeitung)
Sydney Morning Herald
The Age
The Canberra Times
Die Woche
Telefonverzeichnisse
White Pages
Yellow Pages
Kunst der Ureinwohner
www.aboriginalaustralia.com.au
Unterkünfte
Verzeichnisse und Reservierung
www.accommodationguide.com.au (von den
Automobilclubs herausgegeben)
www.aant.com.au (Buchungsservice des
Automobilclubs im Northern Territory)
www.mynrma.com.au (Buchungsservice des
Automobilclubs von NSW)
www.raa.net
(Buchungsservice des Automobilclubs von South Australia)
www.rac.com.au (Buchungsservice des
Automobilclubs von Western Australia)
www.racq.com.au (Buchungsservice des
Automobilclubs von Queensland)
www.ract.com.au (Buchungsservice des
Automobilclubs von Tasmanien)
www.racv.com.au (Buchungsservice des
Automobilclubs von Victoria)
www.big4.com.au (Caravanparks)
www.familyparks.com.au (Caravanparks)
www.toptouristparks.com.au (Caravanparks)
Backpacker-Hostels
www.hostelworld.com (Hostels weltweit)
www.friendlygroup.com.au (einige Hostels in
Melbourne und Cairns)
www.vipbackpackers.com (Hostels der
VIP-Kette)
www.nomadsworld.com (Hostels der
Nomads-Kette)
www.yha.org.au (YHA-Hostels)
Transport
Busse
www.greyhound.com.au (Busverbindungen in ganz
Australien außer Tasmanien)
www.premierms.com.au (Busverbindung entlang der
Ostküste zwischen Melbourne und Cairns)
www.fireflyexpress.com.au (Busverbindung zwischen
Adelaide, Melbourne und Sydney)
www.premierstateliner.com.au (Busse innerhalb von
South Australia)
www.tigerline.com.au (Busse in Tasmanien)
www.redlinecoaches.com.au (Busse in
Tasmanien)
Fluglinien
www.jetstar.com (Tochtergesellschaft von Qantas;
Billigfluglinie)
www.virginblue.com.au (Fluglinie; Verbindungen zu
den meisten großen Städten)
www.tigerairways.com (Tochtergesellschaft von
Singapore Airlines; Billigfluglinie; expandierend)
www.skywest.com.au (Flüge innerhalb von Western
Australia und nach Darwin)
www.rex.com.au (Flüge im Südosten
Australiens)
Züge
www.gsr.com.au (transkontinentale Züge)
www.countrylink.info (Züge und Bahnbusse
innerhalb von NSW)
www.traveltrain.com.au (Züge in Queensland)
www.vline.com.au (Züge und Bahnbusse innerhalb
von Victoria)
www.transwa.wa.gov.au (für Züge und Bahnbusse
innerhalb von Western Australia)
Mitfahrgelegenheiten
Internet und E-Mail
Alle australischen Firmen, Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen sind mit einer Webseite vertreten.
In einigen Hotels, den meisten Backpacker-Hostels und in öffentlichen Bibliotheken kann man gegen Gebühr im Internet surfen und E-Mails verschicken und empfangen.
Diese Gebühren schwanken erheblich: von $2,50/Std. (in Sydney gesehen) bis zu $9/Std. Einige Hostels sowie Bibliotheken bieten eine begrenzte Zeit (ca. 15 Min.) zum E-Mails checken und im Web surfen umsonst.
InternetCafés findet man in allen größeren Touristenzentren; in kleineren Orten stellen Computerläden und Internetanbieter E-Mail-Dienste zur Verfügung. Kostenloses WLAN gibt es bei allen McDonalds Filialen.
Jobben in Australien
Working Holiday-Visa
Junge Leute mit einem Working Holiday-Visa dürfen bis zu sechs Monate an einer Arbeitsstelle in Australien jobben. Wer mindestens drei Monate außerhalb der Großstädte (Regional Australia) gearbeitet hat, kann ein zweites Working Holiday-Visa beantragen und dann weitere sechs Monate beim gleichen Arbeitgeber tätig sein.
In den Großstädten, insbesondere in Sydney und Melbourne, finden sich in der Regel immer Gelegenheitsjobs, die je nach Ausbildung, Vor- und Sprachkenntnissen des Kandidaten mehr oder weniger gut bezahlt sind.
Insbesondere IT–Spezialisten, Facharbeiter und Köche werden keine Schwierigkeiten haben, in Australien einen Job zu finden. Die Nachfrage nach Krankenschwestern ist ebenfalls sehr groß, diese müssen aber bei der zuständigen Behörde irgendeines Bundesstaates registriert sein (im Internet suchen nach: Nursing Board of Victoria; of New South Wales usw.) – rechtzeitig vor der Reise beantragen, denn die Registrierung kann u. U. 3–6 Monate dauern.
Wo Jobs finden?
Die erste Anlaufstelle bei der Arbeitssuche sind
Backpacker-Hostels. Einige in den Großstädten betreiben eine
separate Jobvermittlungsagentur und verlangen dann
Vermittlungsgebühren; bei anderen Hostels hingegen läuft die
Vermittlung informell über den Manager und gehört sozusagen zum
Service. Für bestimmte Berufssparten gibt es eigene Agenturen, für
Krankenschwestern z. B. australienweit Drake, 1300-36 00 70. Kostenlose Magazine, die sich
an ein Backpackerpublikum wenden und in Busbahnhöfen und den
meisten Hostels ausliegen, haben eine Liste von Agenturadressen und
geben viele nützliche Tipps, z. B. TNT Magazine,
www.tntdownunder.com, oder Jobmap Work &
Travel,
www.jobmap.com.au.
Der Besitz eines Working Holiday-Visa (S. 55, 89) bedeutet
in der Regel Arbeit in der Provinz als Erntehelfer: Obst pflücken,
Gemüse ernten und Wein lesen. In der Erntezeit werden
Saisonarbeiter händeringend gesucht. Auf Erntehelfer spezialisierte
„working hostels” vermitteln in solchen Regionen Jobs, bieten
Transport zu den Feldern oder Plantagen sowie Unterkunft für einige
Wochen oder Monate. Schwere körperliche Arbeit, noch dazu oft in
brütender Hitze, ist sicher nicht jedermanns Sache, aber wer eine
gute Kondition hat, geschickt und schnell arbeiten kann, verdient
relativ gut. Obendrein lernt man so Australien von einer anderen
Seite kennen. Über Erntearbeiten australienweit und alle damit
verbundenen Aspekte informiert der: National Harvest Labour
Information Service,
1800-06 23 32,
http://jobsearch.gov.au/harvesttrail.
Der von diesem Informationsdienst herausgegebene National Harvest Guide ist als gedruckte Broschüre erhältlich, steht aber auch als regelmäßig aktualisiertes pdf-Dokument auf der oben angegebenen Website (National Harvest Guide anklicken).
Kinder
Wer mit einem oder mehreren Kindern reist, sollte erwägen, den langen Flug mit einem Zwischenstopp zu unterbrechen. Mit Kindern in Australien zu reisen, dürfte keine Probleme bereiten. Die Australier sind kinderfreundlich; viele reisen selbst mit Kind und Kegel durch ihr Land.
Bei der Planung der Reiseroute sind die Bedürfnisse der Kinder zu berücksichtigen. Wer größere Strecken zurücklegen will, sollte lieber fliegen, anstatt mit dem Mietwagen Kilometer zu fressen. Strapaziöse Outback-Touren mit Kindern im Vorschulalter sind wohl nicht das Richtige.
Viele Hotels und Motels haben Familienzimmer mit drei bis fünf Betten, oder es wird ein zusätzliches Bett in ein Doppelzimmer gestellt. Für ein Extrabett werden um $15, seltener $25, berechnet.
Auch in vielen YHA-Jugendherbergen bekommt man ein Familienzimmer, wenn man vorbucht und YHA-Mitglied ist.
On-site Vans (permanent aufgestellte Wohnwagen) und Cabins auf Caravanparks sind, neben Campervan (Wohnmobil) oder eigenem Zelt, die billigste Unterkunftsmöglichkeit für Familien. Ferienwohnungen kosten in der Regel kaum mehr als ein Familienzimmer in einem Motel oder Hotel, bieten jedoch mehr Platz und den Vorteil einer Küche.
Zahlreiche Zoos, Wildlife Parks und Aquarien sind auch für kleine Leute hoch interessant, denn die Chancen, in Australien Koalas in freier Wildbahn aus der Nähe zu sehen, sind geringer als man denkt. Aus erwachsener Sicht befinden sich die australischen Museumsdörfer oder Themenparks oft haarscharf an der Grenze zum Kitsch. Die Inszenierungen von „Sträflingsausbrüchen”, „Pistolenduellen”, Goldsuchen und dergleichen vermitteln jedoch auf unterhaltsame Weise einen Eindruck vom Leben der Pioniere und Siedler. Viele Sehenswürdigkeiten sind auf Kinder zugeschnitten, und die meisten neuen technischen oder naturgeschichtlichen Museen sind kindgerecht gestaltet.
Während der australischen Schulferien wenden sich die Ranger in den Nationalparks mit vielen Aktivitäten, wie z. B. Spurensuche, an Schulkinder. Mangelnde Englischkenntnisse müssen nicht unbedingt ein Hindernis sein.
Wer Badeferien am Meer macht, sollte sich erkundigen, welche Strände und Küstenabschnitte kindersicher sind, denn die Brandung und die Unterströmungen an der australischen Küste sind manchmal tückisch und werden von Nicht-Australiern meist unterschätzt. Am Strand sollte die empfindliche Kinderhaut immer mit Cremes und einem Hut vor der intensiven Sonneneinstrahlung geschützt werden.
Maße und Elektrizität
Maße und Gewichte
Das metrische System wurde Ende der 1960er-Jahre eingeführt und wird auch in allen offiziellen Angaben benutzt. Im alltäglichen Gebrauch beziehen sich jedoch v. a. ältere Leute noch immer auf die alten britischen Maßeinheiten und reden von miles, mileage, yards und feet.
Elektrische Geräte
Australische Steckdosen sind dreipolig und eckig. Wer auf elektrische Geräte angewiesen ist, sollte einen Adapter mitnehmen. Die Stromspannung schwankt zwischen 220 und 250 Volt, was europäische Geräte auf Dauer strapazieren kann.
Medien
Die Medienlandschaft in Australien
Die Konzentration der Besitzverhältnisse im australischen Medienbereich, insbesondere im Bereich der Printmedien, ist besorgniserregend hoch.
Drei große Spieler beherrschen die australische Medienszene: News Ltd., das zur News Corp des internationalen Medienzaren Rupert Murdoch gehört, und PBL (Publishing and Broadcasting Limited) der Familie Packer. Das einzige (eher wacklige) Bollwerk gegen die vollständige Dominanz der australischen Medienlandschaft durch die „Großen Zwei” ist Fairfax Media, hervorgegangen aus der früheren Familiendynastie Fairfax.
Murdoch begann ganz klein mit der zweitbesten Tageszeitung in Adelaide – ein Familienerbe, welches er zielstrebig ausbaute. 1987 tauschte er seine australische Staatsbürgerschaft gegen die US-amerikanische ein, um sich in den USA im großen Stil in die Medienlandschaft einzukaufen. Sein weltumspannendes Medienimperium umfasst nun alle nur denkbaren Medien: Zeitungen in den USA (u. a. New York Post, Wall Street Journal), Großbritannien (The Sun, The Times, The Sunday Times, News of the World), Neuseeland, Papua-Neuguinea und zahlreiche in Australien; Fernsehsender in den USA (u. a. Twentieth Century Fox Television), Europa (u. a. Vox, Fox Sports Channel, der britische BSkyB), Ostasien sowie in Australien (Foxtel) und Neuseeland (Sky), Radiosender in den USA, Russland, den Niederlanden und Deutschland, Film- und Fernsehstudios, zahlreiche Zeitschriften, Buchverlage (HarperCollins), Film- und Schallplattenfirmen, zahlreiche Websites (u. a. die beliebte MySpace.com) Internet-Telemarketing-Firmen und Sportclubs (z. B. Australiens National Rugby League).
In Australien haben Tageszeitungen, die Murdochs
News Ltd. gehören, einen Anteil von knapp 70% an der
Gesamtzirkulation. Dazu gehören Australiens einzige überregionale
Tageszeitung, The Australian, sowie
die beiden meistverkauften Boulevardzeitungen Australiens:
Melbournes Herald Sun und Sydneys Daily
Telegraph. Die Sonntagszeitungen der News Ltd. kommen
sogar auf einen Anteil von 75,6 %. Das Internetportal von News Ltd.
ist www.news.com.au.
Tageszeitungen aus dem Hause Fairfax machen 21 %
der Gesamtzirkulation aus, die Sonntagszeitungen fast 23 %. Die
Paradepferde aus diesem Stall sind die beiden liberalen
Qualitätstageszeitungen der großen Metropolen: der Sydney
Morning Herald, www.smh.com.au, und Melbournes The Age,
www.theage.com.au, sowie die angesehene,
ebenfalls täglich erscheinende Wirtschaftszeitung The
Australian Financial Review,
www.afr.com.au.
Die kommerziellen Rundfunk- und Fernsehsender werden von ihren Besitzern primär als Geldanlage betrachtet, entsprechend kommerziell werden die Programme ausgerichtet, die Sender wie in einem Monopoly-Spiel wieder abgestoßen, wenn es opportun erscheint.
Der inzwischen verstorbene Tycoon Kerry Packer, der in den 80er-Jahren mit dem Aufbau seines Medienkonglomerats begann, tat sich dabei besonders hervor. Dem von ihm gegründeten Public Broadcasting Limited (PBL) gehört die Hälfte vom Nine Network mit drei Fernsehlizenzen in den Hauptstädten und einer regionalen Fernsehlizenz. Damit werden 50 % des australischen Publikums erreicht. Außerdem gehört die Hälfte des Zeitschriftenverlags Australian Consolidated Press dazu, der 58 Zeitschriften herausgibt. 43 % der führenden 30 Zeitschriften Australiens sind ACP-Zeitschriften.
PBL ist darüber hinaus bei Murdoch mit 25 % bei Foxtel Pay-TV und mit 33 % bei Skynews beteiligt und hat einen 15 %- Anteil bei Fairfax. Im Lauf der 90er-Jahre versuchte Kerry Packer immer wieder, im profitablen Hause Fairfax mehr als nur einen Fuß in die Tür zu bekommen. Das australische Mediengesetz verbietet jedoch den gleichzeitigen Besitz eines Fernsehsenders und einer größeren Tageszeitung, und so gelang es dem australischen Presserat und den jeweiligen Regierungen bisher, mit Hilfe dieses Media Cross Ownership Law derartige Versuche abzublocken.
Printmedien
Die endlosen Regale der Newsagents in den Großstädten sind mit einer schier unübersehbaren Menge an Zeitschriften und Zeitungen gefüllt. Für ein Land mit relativ geringer Bevölkerungszahl gibt es eine erstaunliche Zahl an Zeitungen und Zeitschriften. Die Australier scheinen einen kaum stillbaren Appetit auf Nachrichten und Informationen zu haben – vielleicht noch ein Erbe aus der Vergangenheit, als Schiffe Wochen, ja Monate, von Europa zum Lande am anderen Ende der Welt unterwegs waren.
Viele der Zeitschriften sind Fachzeitschriften mit ziemlich niedrigen Auflagen, die sich zum Beispiel mit Hobbys wie Gartenbau oder Heimwerken, oder den vielen populären Sportarten befassen. Einige andere sind auf bestimmte Zielgruppen, z. B. Jugendliche, Hausfrauen, Viehzüchter, Computerspezialisten oder Truckies (Lastwagenfahrer) zugeschnitten.
Tageszeitungen
Weltnachrichten werden von Sydney Morning
Herald, www.smh.com.au, und Melbournes The
Age,
www.theage.com.au, v. a. aber von The
Australian,
www.theaustralian.news.com.au, relativ
ausführlich behandelt; in den anderen Blättern ist die
Berichterstattung in dieser Hinsicht eher spärlich.
In Bezug auf Australien dominiert weithin provinzieller Regionalismus – hiervon sind auch Sydney Morning Herald und The Age nicht ausgenommen. Es ist fast unmöglich, mehr als nur anekdotenhafte Glossen oder schadenfrohe Berichte über schlechtes Wetter oder gar Unwetterkatastrophen aus anderen Bundesstaaten zu erfahren. Die einzige überregionale Tageszeitung, die die wichtigsten Ereignisse und Entwicklungen in allen Bundesstaaten aufgreift und dadurch dem Trend zur regionalen Nabelschau entgegenwirkt, ist die konservative The Australian.
Nachrichtenmagazine – Print und E-Zines
Der 1880 gegründete, wöchentlich erscheinende The Bulletin, ein überregionales politisches Nachrichtenmagazin, hatte jahrelang mit zurückgehenden Leserzahlen zu kämpfen und wurde im Januar 2008 eingestellt. Das amerikanische Nachrichtenmagazin Newsweek bringt eine australische Ausgabe auf den Markt, die die üblichen Newsweek-Nachrichten und Berichte aus aller Welt enthält, sowie einen mit Australien befassten Sonderteil.
E-Zines (Online-Magazine) wie
www.crikey.com, www.newmatilda.com und www.onlineopinion.com.au, die sich mit
australienrelevanten politischen, wirtschaftlichen und sozialen
Themen befassen, sind da ergiebiger.
Fernsehen und Radio
„Free-to-air”-TV, also gebührenfreies Fernsehen, bieten in Australien fünf Fernsehsender, die man in den Hauptstädten und meisten größeren Orten empfangen kann. Die höchsten Einschaltquoten haben zwei Privatsender: Channel Nine und Channel Seven. Seven war es 2000 gelungen, sich die Übertragungsrechte für die Olympischen Spiele zu sichern, und schlug in diesem Jahr Nine weit ab. Der dritte Privatsender, Channel Ten, hat immerhin noch einen Zuschaueranteil von 18,5 % vorzuweisen. Die drei kommerziellen Sender strahlen v. a. US-amerikanische und australische Seifenopern, Fernsehspiele und Wiederholungen populärer Spielfilme aus, die etwa im 15-Minuten-Takt von langen Werbespots unterbrochen werden. Nachrichten werden ebenfalls im amerikanischen Stil präsentiert, wobei der Rummel um die Nachrichtensprecher wichtiger zu sein scheint als die Nachrichten selbst. In Anbetracht der grenzenlosen Sportbegeisterung der Australier – zumindest was Zuschauersport angeht – nimmt Sport ebenfalls eine wichtige Rolle ein. Pay-TV ist ebenfalls verbreitet und bietet weitere Programme (u. a. der Kabelsender Fox TV).
Die staatliche Rundfunk- und Fernsehstation
ABC (Australian Broadcasting Corporation) sowie der aus
Regierungsmitteln finanzierte SBS (Special
Broadcasting Service) heben sich wohltuend von den Privatsendern
ab. Der ABC produziert sowohl im Hörfunk als auch
im Fernsehen viele ausgezeichnete Dokumentarsendungen, Hörspiele
bzw. Fernsehspiele sowie informative Sendungen zu verschiedenen
Wissensbereichen, Musik und aktuellen Themen, oft zu einem
Bruchteil der Kosten, die den kommerziellen Sendern zur Verfügung
stehen. Sie sind im Internet als Podcast (Radio) oder Videocast
(TV) abrufbar: www.abc.net.au.
Seit der SBS im Jahre 1980 begann, sein TV-Programm auszustrahlen, das die vorher in den vorwiegend angelsächsisch orientierten Medien unterrepräsentierten „ethnischen” Minderheiten ansprechen sollte, hat sich der SBS zu einem der interessantesten Fernsehsender der Welt gemausert, der auch mit einem internationalen Preis bedacht wurde. Die abendlichen Weltnachrichten, übrigens oft vorgetragen von Nachrichtensprechern nicht-angelsächsischer Herkunft, werden ihrem Namen gerecht und tragen der Tatsache Rechnung, dass in Australien viele nicht-britische Europäer sowie viele Menschen aus Asien leben. Die Nachrichten werden ergänzt durch ausgezeichnete Reportagen aus aller Welt und Dokumentarsendungen, die nicht zögern, heiße Eisen anzufassen, sowie ein regelmäßiges Spielfilmprogramm, das die neuesten Filme aus aller Welt im Originalton mit Untertiteln zeigt. So steht bei SBS-TV neben Filmen aus u. a. Frankreich, Schweden, Spanien, Mexiko und Hongkong meistens einmal wöchentlich ein neuerer deutscher Spielfilm auf dem Programm. Wochentags werden morgens nicht-englischsprachige Nachrichten ausgestrahlt, von 7.55–8.25 Uhr (Eastern Standard Time) die Nachrichten von Deutsche Welle TV.
SBS-Radio strahlt auf dem AM-Band
und FM-Band im 60-Minuten-Takt Programme in 68 Sprachen aus, von
Albanisch über Kantonesisch bis hin zu Türkisch. Das
deutschsprachige Programm zählt mit vier bis neun Sendestunden pro
Woche (je nach Ort) zu den besser repräsentierten Sprachen. Die
Radiosendungen kann man in allen australischen Hauptstädten
empfangen sowie über das Internet. SBS online,
www.sbs.com.au, bietet sowohl Podcasts als auch
Videocasts einiger Sendungen.
Interessant sind auch die Radiostationen des Public Broadcasting, die ungefähr zur gleichen Zeit wie SBS entstanden. Diese Stationen werden nicht von der Regierung unterstützt, senden meist auch keine Werbespots, sondern finanzieren sich über freiwillige Hörerbeiträge (subscriptions) und Spenden. Diese Stationen strahlen u. a. an Spezialinteressen orientierte Musikprogramme aus, die sich vom Oldies-Einerlei der Kommerzstationen unterscheiden. Außerdem verschaffen sie Einzelpersonen und politischen Minderheiten Zugang zu den Medien. Einige von diesen Stationen sind CR, PBS, ZZZ, RRR (ausgesprochen Triple Z, oder Triple R). Die Radio- und Fernsehprogramme sowie die Frequenzen der Stationen kann man der Donnerstags- oder Freitagsausgabe der Tageszeitungen entnehmen.
Nationalparks und Naturreservate
Die herrlichsten Landschaften Australiens stehen als Nationalparks unter Naturschutz. In den Bundesstaaten kommen noch weitere Naturreservate mit unterschiedlichem gesetzlichem Status hinzu (State Forests, State Reserves, Marine Parks, Conservation Zones und Nature Reserves). Sie alle sollen die Fauna und Flora bzw. ganze Ökosysteme vor dem Aussterben bewahren, aber auch Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten für Menschen in der Natur schaffen. Die Grenzen von Nationalparks mit begehrten Ressourcen (z. B. Holz entlang der Ostküste) sind ein Politikum und haben mehr mit Kompromissen zwischen Politik und Holzwirtschaft zu tun als mit Naturschutz.
Die Nationalparks umfassen alle Klimazonen, Landschaftsformen und Vegetationsarten, vom Naherholungsgebiet bis zur Wildnis. Auf die Beschreibung der Nationalparks wurde in diesem Buch besonderer Wert gelegt. Mit Ausnahme des Kakadu und Uluru, die einer Bundesbehörde unterstellt sind, fallen Naturreservate und Nationalparks unter die Verwaltung der Bundesstaaten.
Die Nationalparkbehörden (die jeweils andere Namen tragen, siehe Kasten) informieren umfassend online (u. a. Informationsblätter über einzelne Nationalparks und Karten als PDF-Dokumente zum Herunterladen) oder per Telefon – nicht alle betreiben der Öffentlichkeit zugängliche Läden oder Infozentren.
Nationalparkverwaltungen
New South Wales und ACT (Canberra)
– NPWS (National Parks and Wildlife Service), www.nationalparks.nsw.gov.au
Northern Territory – Nationalparks
Kakadu und Uluru (Ayers Rock) gemeinsame Verwaltung durch die
Bundesbehörde Department of Environment, Water, Heritage and the
Arts und die Aboriginal-Eigentümer, www.environment.gov.au/parks/national-parks.html
Alle anderen: Parks and Wildlife Service of the NT,
www.nt.gov.au/nreta/parks
Queensland – EPA/QPWS
(Environmental Protection Agency/Queensland Parks and Wildlife
Service), www.epa.qld.gov.au/ parks_and_forests
South Australia – DEH (Department
for Environment and Heritage), www.parks.sa.gov.au/parks
Tasmania – Parks and Wildlife
Service, www.parks.tas.gov.au/
Victoria – Parks Victoria,
www.parkweb.vic.gov.au
Western Australia – CALM
(Department of Conservation and Land Management), www.calm.wa.gov.au/content/section/33/1558
In einigen Bundesstaaten sind für den Besuch von manchen oder von allen Nationalparks Eintrittsgebühren (entryfee)zu entrichten. Wenn der Besuch mehrerer Nationalparks (und/oder ein längerer Aufenthalt dort) geplant sind, kommt ein Holiday Pass oder Annual Pass wesentlich billiger. Am bequemsten ist der Kauf per Kreditkarte online. Details auf den Websites (siehe Kasten).
In den wichtigsten größeren Nationalparks gibt es ein Ranger Office. Dort und im Informationszentrum in den größeren Orten – falls die Behörde ein solches betreibt – findet man kostenlose Informationsblätter über die Nationalparks; zusätzlich verkaufen sie Wanderführer, Karten und Bücher zu Flora, Fauna und zum Umweltschutz. Auch die Passes sind dort erhältlich.
Fast überall findet man an den schönsten Stellen der Nationalparks Picknickplätze mit Tischen, Bänken und Grillstellen, in denen oft schon das Feuerholz bereitliegt. Meist gibt es in der Nähe einen Campingplatz mit einfachen Waschräumen und Toiletten (z. T. ohne Wasserspülung). In entlegeneren Gegenden kann man an markierten Stellen im Busch zelten – daher der Name Bushcamping. Vorrichtungen wie Duschen oder Toiletten gibt es dort nicht.
Sowohl für Bushcamping als auch für das Zelten auf den Campingplätzen benötigt man in der Regel ein Camping Permit, erhältlich vom Parkranger oder bei jeder Parkverwaltung gegen eine Gebühr (zusätzlich zur entry fee), oder man legt einen Umschlag mit dem Betrag in eine Honesty Box auf dem Zeltplatz. Ein Zeltplatz in einem Nationalpark wird entweder pro Person berechnet (ab $4) oder pro Fahrzeug (ab $10); manche sind kostenlos. Die meisten Nationalparks erreicht man nur mit eigenem Fahrzeug.
Informationen über Flora und Fauna s. S. 96, Wandern s. S. 66.
Post
Australia Post ist zuverlässig. Luftpost von Europa in die Hauptstädte und dicht bevölkerte Gebiete (und in umgekehrter Richtung) ist 10–14 Tage unterwegs. Im Outback hängt es davon ab, wie weit der Ort vom Haupt-Highway entfernt ist.
Poste Restante
Im Zeitalter von E-Mail, Instant Messaging und SMS sind postlagernde (Poste Restante-) Briefe eigentlich obsolet. Wer sie dennoch bekommt: Die Empfänger können sie am Poste-Restante-Schalter der Postämter unter Vorlage des Reisepasses abholen. Nach einem Monat wird sie wieder an den Absender zurückgeschickt, falls sich keiner gemeldet oder einen Nachsendeantrag gestellt hat. Man kann von jedem Postamt in Australien aus einen Antrag stellen, dass ein Poste-Restante-Schalter die Post länger aufbewahrt. Pro Monat kostet dies $7; die maximale Verlängerungszeit pro Antrag beträgt zwölf Monate.
Postleitzahlen der wichtigsten Städte
Sydney |
NSW 2000 |
Canberra |
ACT 2060 |
Melbourne |
VIC 3000 |
Brisbane |
QLD 4000 |
Townsville |
QLD 4810 |
Cairns |
QLD 4870 |
Adelaide |
SA 5000 |
Perth |
WA 6000 |
Hobart |
Tas 7000 |
Darwin |
NT 0800 |
Alice Springs |
NT 0870 |
Die Post sollte folgendermaßen adressiert sein
Vorname (ohne Herr/Frau/Mr./Mrs.)
Familienname
Stadt, Bundesstaat, Postleitzahl
Australia
General Post Office
Poste Restante
Einen ähnlichen Service – Bereitstellen einer
Postadresse sowie das Nachschicken der Post – bietet
Travellers Contact Point, u. a. Reisebüro,
Jobvermittlungsagentur und Internetcafe in einem. Hauptsitz in
Sydney, assoziierte Filialen in Adelaide, Alice Springs, Cairns,
Darwin, Melbourne, Perth und Townsville, www.travellers.com.au.
Pakete (Parcels)
|
Luftpost |
Seefracht |
bis 250 g |
$11 |
$7 |
250–500 g |
$19 |
$11 |
500–750 g |
$27 |
$15 |
1,5–1,75 kg |
$59 |
$32 |
9,5–10 kg |
$226 |
$103 |
19,5–20 kg |
$425 |
$187 |
Die Preise sind gerundet.
Maximalgewicht für Pakete nach Europa: 20 kg.
Die Postgebühren erhöhen sich alle paar Jahre um einige Cents. 2010 betrugen sie für Postkarten und Standardbriefe (max. 500 g) innerhalb Australiens $0,60, nach Europa kosteten Luftpost-Postkarten $1,45 und Briefe bis 50 g $2,20.
Bei größeren Briefen, Päckchen und Paketen sind die Gebühren in Australien abhängig von Gewicht und Entfernung. Aerogramme kosten pauschal $0,95.
Für Pakete nach Europa gibt es zwei Kategorien: Luftpost (Air Mail) und Seefracht (Sea Mail).
Reisende mit Behinderungen
Die riesigen Entfernungen zwischen den weit auseinander liegenden Städten und Touristenzentren bereiten Körperbehinderten zwar Probleme, aber insgesamt ist Reisen in Australien wahrscheinlich müheloser und weniger aufreibend als in Europa.
Da man in Australien eher in die Breite als in die Höhe baut, befinden sich die meisten Unterkünfte auf ebener Erde. Neu erbaute Unterkünfte müssen darüber hinaus den Bauvorschriften gemäß behindertengerecht und Rollstuhlfahrern zugänglich sein. In australischen Unterkunftsverzeichnissen sind Unterkünfte, die diesem Standard entsprechen, als independent bezeichnet, während andere, die nicht hundertprozentig behindertengerecht sind, mit dem Kommentar with assistance versehen sind. Flugzeuge bieten Körperbehinderten eine ausgezeichnete Transportmöglichkeit, lange Zugfahrten sind nur im Indian Pacific und The Ghan möglich – gegen Aufpreis, wenn man eine Kabine will (s. S. 63). Lange Busfahrten in Australien kann man hingegen vergessen.
Die australische Bundesregierung bietet Informationen und australienweite Dienstleistungen durch das National Information and Communications Network (NICAN) und durch National Disability Services (NDS). Auch die Australian Tourist Commission erteilt Auskünfte.
Übernachtung
Die Vorschrift für eine behindertengerechte
Unterkunft sieht Toiletten in angemessener Höhe vor, Raum zum
Wenden eines Rollstuhls, Duschen, in die man mit dem Rollstuhl
hineinfahren kann (einige sind mit zusammenklappbaren Duschsitzen
ausgestattet, oder es wird ein Plastikstuhl zur Verfügung
gestellt), sowie Handgriffe. Die Automobilclubs der Bundesstaaten
geben jährlich aktualisierte Unterkunftsverzeichnisse
(Accommodation Guide und Tourist Park Guide)
heraus, die Tausende von Unterkünften mit genauer Angabe von
Ausstattung und Preis auflisten, darunter auch behindertengerechte.
Man kann sie in den Verkaufsstellen der Automobilclubs kaufen oder
online: www.aaa.asn.au/about/members.htm; auf den Club im
Bundesstaat klicken. Die Webseiten der Automobilclubs listen auch
zahlreiche Unterkünfte auf. Die Mitgliedschaft in einem
ausländischen Automobilclub wird anerkannt.
Weitere nützliche Dienstleistungen der Automobilclubs sind ein zentralisierter Buchungsservice und die Reparatur von motorisierten Rollstühlen. NICAN hat über Computer Zugang zu einer Datenbank, sodass man Unterkünfte telefonisch aussuchen kann. In den Großstädten bieten die Hotels der obersten Preisklasse behindertengerechte Zimmer, ebenso einige der kleineren Hotels. Motels in den Vororten haben normalerweise ein oder zwei behindertengerechte Zimmer, Jugendherbergen und Backpacker-Hostels ziehen nach. Außerhalb der Großstädte trifft man seltener behindertengerecht ausgestattete Hotels an, im Gegensatz zu vielen Motels, die zunehmend Units für Behinderte einrichten. Bei Motelketten wie Flag Inn oder Best Western wird man fast immer fündig. Um Enttäuschungen zu vermeiden, sollte man sich immer nach der Ausstattung erkundigen. Auch Caravanparks können manchmal mit einer behindertengerecht ausgestatteten Cabin aufwarten – Fragen lohnt sich.
Transportmöglichkeiten
Überlandbusse sind wenig bis überhaupt nicht auf die Bedürfnisse von Rollstuhlfahrern ausgerichtet. Bleiben noch die Möglichkeiten Eisenbahn , Flüge und Autofahren. Hier nur eine Übersicht; Details telefonisch erfragen oder auf den Websites unter „special needs” oder „special Services” nachsehen.
Die transkontinentalen Züge ( The Ghan, Indian Pacific) führen spezielle Rollstühle mit sich, die in die engen Korridore passen; der eigene Rollstuhl wird kostenlos transportiert, kann aber während der Zugfahrt nicht benutzt werden. Das Personal hilft beim Ein- und Aussteigen, und es gibt Rampen oder Lifts. Auf die Bedürfnisse von Rollstuhlfahrern zugeschnittene Kabinen (Pullman Cabins) gibt es nur im (teuren) Gold Service.
Qantas führt auf Flügen mit Boeing 747- und 767-Maschinen besondere Rollstühle mit, die in das Flugzeug passen, und sowohl Qantas als auch Virgin Blue helfen den Rollstuhlfahrern beim Ein- und Aussteigen und transportieren u. U. auch die Rollstühle der Kunden (unbedingt anmelden).
Unter den größeren Autoverleihfirmen bieten Hertz und Avis Wagen mit behindertengerechter, manueller Bedienung ohne Aufpreis. Diese Wagen gibt es in einigen Großstädten. Firmen in manchen australischen Hauptstädten vermieten behindertengerecht ausgestattete Busse. NDS oder die ParaQuad Association des jeweiligen Bundesstaates erteilen nähere Auskünfte. In Großstädten und größeren Landstädten gibt es behindertengerechte Taxis; vorbuchen ist ratsam.
Mit einem an der Windschutzscheibe festgemachten Behindertenaufkleber, erhältlich bei allen Council Offices, kann man auf den Parkplätzen, die für Behinderte reserviert sind, parken. In einigen Hauptstädten, wie z. B. Melbourne, sind von den City Councils auch zeitlich beschränkte Parking Permits erhältlich. In verschiedenen Hauptstädten können Behinderte die Vorortzüge benutzen.
In fast allen größeren Orten werden von Access Commitees sogenannte Mobility Maps herausgegeben – Karten oder Stadtpläne, auf denen Rollstuhlwege, Behindertenparkplätze, Toiletten usw. verzeichnet sind. Man bekommt sie bei den Local Councils, oft auch bei den Visitor Information Centres, bzw. deren Webseiten (meist unter dem Stichwort „Access” zu finden).
Brisbane: www.brisbane.qld.cov.au/community-support/disability-services/index.htm
Sydney: www.cityofsydney.nsw.gov.au/aboutsydney/CBDDisabledAccess/Default.asp
Sehenswertes
Die meisten Attraktionen sind Rollstuhlfahrern mehr oder weniger zugänglich, und man ist generell Rollstuhlfahrern sehr behilflich. So bereitet es kein Problem, die Aboriginal-Felsmalereien im Kakadu National Park zu sehen, eine Tour um den Uluru (Ayers Rock) zu unternehmen, im Great Barrier Reef zu Schnorcheln (Great Adventures in Cairns oder Quicksilver in Port Douglas kontaktieren), an einer Hafenkreuzfahrt in Sydney teilzunehmen, die Pinguinparade auf Phillip Island mitzuerleben oder die Ruinen der Sträflingssiedlung Port Arthur in Tasmanien zu besichtigen. Die Angestellten bei den jeweiligen Attraktionen erteilen auf Anfrage Auskunft über die Einrichtungen und Möglichkeiten der Hilfe für Behinderte. Einige Tourveranstalter sind auch auf Rollstuhlfahrer eingestellt oder bieten Touren für Körperbehinderte an. Die Australian Tourist Commission hat eine Liste.
Informationen für Behinderte
Ein guter Reiseführer für Körperbehinderte ist der
Reiseführer Easy Access Australia, verfasst von
dem Rollstuhlfahrer Bruce Cameron (siehe www.easyaccessaustralia.com.au). In Australien im
Buchhandel erhältlich; evtl. auch bei größeren Infozentren der
Automobilclubs, oder bestellbar bei Hema Maps,
07-3340 0030 (512 Seiten; $27,45; ISBN
0-9577510-1-X).
Die folgenden Websites haben Links zu Listen von
behindertengerechten Unterkünften (Online-Buchung möglich),
Restaurants und Kulturveranstaltungen. Die erstgenannte enthält
auch Transportinformationen für Australien und Access
Maps: Stadtpläne für die australischen Großstädte, die
wichtige Informationen für Rollstuhlfahrer
aufweisen (Toiletten, Rollstuhlrampen usw.): www.e-bility.com/travel, www.australiaforall.com.au.
Eine gute Informationsquelle sind auch folgende, in Australien bundesweit betriebene Organisationen, die die Interessen von Behinderten vertreten:
NICAN (National Information and
Communications Network), Unit 5, 48 Brookes St, Mitchell
ACT 2911 02-6241 1220,
1800-80 67 69,
www.nican.com.au. Datenbank mit Einträgen über
Dienstleistungsangebote für Behinderte.
NDS (National Disability Services
Ltd.), PO Box 146, Deakin West ACT 2600, 02-6283 3213. Filialen in jeder
Hauptstadt,
www.nds.org.au. Para Quad Ass.
(Paraplegic and Quadriplegic Association) hat Filialen in
jeder Hauptstadt und vertritt die Interessen von
Wirbelsäulenverletzten. Zahlreiche Informationen. In Sydney z. B.
ParaQuad NSW, 6 Holker St, Newington,
02-87 41 56 00,
www.paraquad.org.au, in Melbourne
ParaQuad Victoria, 208 Wellington St, Collingwood,
03-9415 1200,
www.paraquad.asn.au.
Reiseveranstalter
One-way-Touren
Eine ziemlich große Anzahl von Reiseveranstaltern in Australien bietet One-way-Touren zwischen den größeren Städten. Kein Wunder eigentlich, denn sie sind für Alleinreisende und Leute, die den Zeitaufwand und/oder die Kosten scheuen, sich selbst einen fahrbaren Untersatz und alles andere drum herum zu organisieren, ideal, um viel vom Land zu sehen. Viele, aber keineswegs alle, sind auf jüngere Leute (bis ca. 35) zugeschnitten. Man reist, wenn nicht anders erwähnt, in einer kleinen Gruppe in einem Minibus (max. 24 Sitzplätze) oder Geländewagen (max. 15 Sitzplätze) über Landstraßen und Pisten, dabei werden Abstecher zu kleinen Landstädtchen, Farmen, Nationalparks, Seen und Wasserfällen und vielen anderen Sehenswürdigkeiten gemacht, die man sonst nur mit einem Auto zu Gesicht bekommen würde. Übernachtet wird je nach Anbieter in Hostels, Motels, Caravanparks oder auf Nationalpark-Zeltplätzen, zum Teil auch oder ausschließlich Camping ohne jegliche Einrichtungen mitten im Busch (Bushcamping). Anbieter von One-way-Touren s. Kasten oben.
Hier eine Übersicht – Details und weitere Veranstalter in den einzelnen Kapiteln.
Adventure Tours Australia,
www.adventuretours.com.au. Das Programm des
rapide expandierenden Veranstalters umfasst zahlreiche Aktivtouren
in allen erdenklichen Kombinationen in ganz Australien,
einschließlich Tasmanien; zumeist in Kleinbussen für max. 24 Pers.,
je nach Strecke kann die Gruppe aber auch 16 oder 45 Teilnehmer
umfassen. Adressaten sind hauptsächlich junge Traveller in den
Zwanzigern, aber auch ältere Leute, die gern wandern, schwimmen,
klettern und dergl. Auf einigen Strecken kann man auch
Motelübernachtungen buchen. Zur selben Firma gehört:
Oz Experience, www.ozexperience.com. Busse (24 oder 37 Sitze)
befahren die Ostküstenstrecke Cairns–Sydney–Melbourne und verkehren
zwischen Melbourne, Adelaide, Alice Springs und Darwin; je nach
Strecke und Jahreszeit 2–5x wöchentlich. Konzept und Zielgruppe
sind ähnlich, nur dass man beliebig oft aus- und nach ein paar
Tagen wieder zusteigen kann.
Einzelne Strecken Melbourne–Sydney: Autopia
Tours, www.autopiatours.com.au. In 3 1/2 Tagen von
Sydney über die Snowy Mountains, Canberra und die Blue Mountains
nach Sydney oder in umgekehrter Richtung – eine sehenswerte Route,
an der die Überlandbusse vorbeifahren.
Melbourne–Adelaide: zahlreiche
Veranstalter, weitere s. S. 678
(Melbourne); Autopia Tours, www.autopiatours.com.au. In 3 Tagen via Great
Ocean Road und Grampians.
Adelaide–Alice Springs: zahlreiche
Veranstalter, s. S. 588 (Adelaide) und S. 444
(Alice Springs), u. a. : Battours (Ozhorizons),
www.ozhorizons.com.au. In 10 Tagen via Broken
Hill, Flinders Ranges (2 Tage in einer Aboriginal Community),
Coober Pedy, Stuart Highway, Uluru/Kata Tjuta, Kings Canyon nach
Alice Springs. Auch Zubringerservice zwischen Sydney und Broken
Hill. In umgekehrter Richtung nur 2-Tage-Express via Coober Pedy
nach Adelaide.
Heading Bush, www.headingbush.com.au. In 10 Tagen in kleinem
Geländewagen auf einer Route, die sonst niemand befährt: via
Flinders Ranges, Oodnadatta Track, Coober Pedy mitten durch die
Simpson Desert (Dalhousie Hot Springs), Finke-Aboriginal-Community,
Uluru/ Kata Tjuta, Kings Canyon nach Alice Springs. In umgekehrter
Richtung nur 2-Tage-Express via Coober Pedy nach Adelaide.
Alice Springs–Darwin: Adventure Tours Australia. In 3 1/2 Tagen via Devils Marbles, Katherine Gorge und Litchfield NP oder in umgekehrter Richtung.
Adelaide–Perth: Nullabor
Traveller, www.the-traveller.com.au. In 9 Tagen nach Perth
via Nullabor-Ebene, Esperance und Cape Le Grand und die Wälder im
Südwesten von WA; umgekehrte Richtung in 8 Tagen; gleiche Route,
aber die Wälder im Südwesten von WA werden ausgelassen.
Perth–Exmouth/Broome: Easyrider Backpacker Tours,
www.easyriderstours.com.au. In 7 Tagen mit Bus
nach Broome, via Kalbarri NP, Coral Bay/Ningaloo Reef, Monkey Mia
und Karijin NP. Planet Perth Tours,
www.planettours.com.au. In 5 Tagen mit Kleinbus
nach Exmouth via Kalbarri NP und Coral Bay/Ningaloo Reef; in 10
Tagen nach Broome – gleiche Route plus Karijini NP.
Broome–Darwin: Kimberley Adventure
Tours, www.kimberleyadventures.com.au. Veranstalter aus
Derby (Kimberley), fährt in 9 Tagen mit Geländewagen über die Gibb
River Road mit Abstecher zu allen Schluchten, via Turkey Creek zu
den Bungle Bungles, Lake Argyle (Übernachtung auf einer Insel),
Timber Creek und Katherine (Edith Falls) oder in umgekehrter
Richtung.
Wilderness 4WD Adventures,
www.wildernessadventures.com.au. In 9 Tagen mit
Geländewagen via Kimberley (viele Schluchten entlang der Gibb River
Rd; Emma Gorge), Kununurra, Bungle Bungles und Katherine oder in
umgekehrter Richtung.
Cairns–Alice Springs: Desert
Venturer, www.desertventurer.com.au. In 4 Tagen mit großem
Bus via Atherton Tableland, Hughenden Outback Queensland (Boulia,
Winton) und den abgelegenen Plenty „Highway”; oder in umgekehrter
Richtung.
Sicherheit
Die Gefahr, überfallen, ausgeraubt oder bestohlen zu werden, ist in Australien nicht größer als in Mitteleuropa. Im Großen und Ganzen sind Australier ehrliche Menschen, die einem vergessene oder verlorene Sachen eher noch nachtragen. Stadtviertel, in denen sich Auswärtige grundsätzlich nur unter Gefahr für Leib und Leben blicken lassen können, sind unbekannt. Dennoch sollte man etwas gesunden Menschenverstand walten lassen. Im Gewühl der Wochen- und Touristenmärkte kommt schon mal ein Portemonnaie oder eine Kamera weg.
Leider passiert es immer wieder, dass in der Travellerszene gestohlen wird. Backpacker-Hostels mit lässig-lockerer Atmosphäre, in die jeder reinkommt, ermuntern die schwarzen Schafe unter den Travellern geradezu. Wenn man sich dort aufhalten muss oder will, sollte wenigstens die Möglichkeit bestehen, Wertsachen wie Papiere oder Kameras in einem vertrauenswürdig aussehenden Safe beim Manager wegschließen zu können; noch besser ist ein eigenes Schließfach.
Vom Trampen ist sowohl Frauen als auch Männern dringend abzuraten. Die überwältigende Mehrheit der Australier ist zwar offen, freundlich und überaus hilfsbereit, aber wenn man das Pech hat, auf einen durchgeknallten Verrückten zu treffen, hilft dies nicht sonderlich. Es gibt einfach zu viele lange Strecken durch kaum oder nur dünn besiedelte Gebiete, wo Tramper dem Fahrer auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sind. Insofern hat der Horrorfilm Wolf Creek einen realistischen Kern, so überzeichnet er auch sonst sein mag in seiner Blutrünstigkeit.
Sport und Aktivitäten
Australien ist eine sportbegeisterte, um nicht zu sagen sportverrückte Nation. Viele Sportarten, die in Europa und anderswo als Sportarten für die Hautevolee gelten, werden in Australien von jedermann ausgeübt, z. B. Golf, Tennis oder Reiten. Siehe auch Reiseziele, S. 25.
Drachenfliegen und Paragleiten
Drachenflieger trifft man überall an, wo es Hänge und günstige Aufwinde gibt. In Bright in Victoria werden im Dezember/Januar die Landesmeisterschaften im Paragleiten und Drachenfliegen ausgetragen. Dort gibt es auch Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene. Näheres s. S. 754.
Radfahren
Radfahren gilt in Australien eher nicht als Fortbewegungsart, sondern als Sport, den man in neonfarbener Lycra-Kleidung ausübt. Dementsprechend sind Autofahrer kaum auf Radfahrer eingestellt. Es gibt manchmal abgetrennte Radwege, wie wir sie aus Europa kennen, aber meist sind es nur durch weiße Linien markierte Spuren auf der Straße, die für Radfahrer vorgemerkt sind. Es kann vorkommen, dass Radfahrer zwischen zwei dicken Lkws eingeklemmt an der Ampel stehen müssen. Man hofft, das Risiko eines Verkehrsunfalls durch Helmpflicht zu vermindern. Also äußerst vorsichtig fahren! Einige Städte, z. B. Canberra, Adelaide und Darwin, oder einzelne Stadtteile, z. B. Kings Park in Perth oder der Bike Track entlang des Yarra River in Melbourne, eignen sich hervorragend zum Radfahren – dort findet man auch Fahrradvermietungen. Die Backpacker-Hostels vermieten oft ebenfalls Fahrräder.
Fischen und Angeln
Eine australische Männer-Passion. Fast überall ist etwas aus dem Wasser zu holen: aus Flüssen, Bächen oder aus dem Meer von der Bootsanlegestelle aus. Bei Interesse erteilen lokale Fishermen’s Associations Informationen, auch bezüglich Boots- und Anglerzubehörverleih.
Golf und Tennis
Beide Sportarten sind sehr populär in Australien und keineswegs so exklusiv wie in Mitteleuropa. In allen Städten gibt es der Öffentlichkeit zugängliche, oft landschaftlich wunderschön gelegene Golfplätze und Tennisplätze. Private Golfclubs erkennen unter Umständen die Mitgliedskarte eines ausländischen Clubs an.
Reiten
Überall auf dem Land, v. a. in den Bergen von Victoria und New South Wales, bieten Reiterhöfe und Pferdefarmen Ausritte von einer Stunde, einem halben Tag oder von mehreren Tagen an; die meisten sind ihr Geld absolut wert. Kurze Ausritte sind in der Regel auch für Anfänger geeignet. In Zentral-Australien, wo viele wilde Kamele leben, werden Ausritte auf (gezähmten) Kamelen geboten; sehr stimmungsvoll sind auch die Kamelsafaris zum Sonnenuntergang am Cable Beach in Broome (WA).
Wandern
In Australien spricht man von Bushwalking. In der Umgebung von Orten und in Nationalparks findet man gut angelegte Wanderwege (Bush Walking Tracks) von einigen Kilometern Länge, die ausgeschildert und beschrieben sind. Es gibt sowohl kurze, manchmal auch für Rollstuhlfahrer geeignete, breite Wege, als auch Pisten durch Busch und Dschungel. Da man sich außerhalb der bewohnten Gegenden schnell in der Wildnis befindet, kann Bushwalking unversehens zu einem richtigen Treck über Stock und Stein werden. Ist man mehrere Tage in den Nationalparks unterwegs, muss man die gesamte Ausrüstung schleppen, vom Zelt über Essen bis zu den Klamotten.
Warnungen der Nationalpark-Ranger sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Wenn sie von Wilderness sprechen, meinen sie genau das: absolut abgelegenes, unwegsames, kaum besuchtes Terrain. In solchen Gegenden sollte man gut ausgerüstet, gut vorbereitet und nicht allein, sondern in einer kleinen Gruppe von mindestens drei Personen wandern. Wenn man in abgelegenen Gegenden wandert, müssen die Parkranger zu Beginn der Wanderung und nach der Rückkehr informiert werden. In den Ranger Stationen liegen dafür entsprechende Hefte bereit, in die man sich ein- und wieder austrägt. Bushwalking Clubs und National Parks Associations nehmen u. U. Gäste auf Bushwalks mit.
Dass man sich nach der Buschetikette: Leave nothing but your footprints, take nothing but your rubbish (hinterlasse nur deine Fußabdrücke, nimm nichts mit außer deinem Abfall) verhält, sollte sich von selbst verstehen – auch wenn dies noch nicht zu allen Australiern vorgedrungen sein sollte!
Wassersport
In allen Ferienorten an der Küste oder an Seen gibt es Surfbretter, Windsurfbretter, Boogie Boards, Segel- und Ruderboote zu mieten. Bevor man sich begeistert in die Fluten stürzt, ist zu berücksichtigen, dass es oft ungeheuer starke Unterströmungen (currents, rips) gibt, die Schwimmer in Windeseile aufs Meer hinausziehen. Auch die Gewalt der Brandung wird von Europäern (und sogar einigen Australiern) unterschätzt. Immer wieder enden Unvorsichtige mit Wirbelsäulenverletzungen im Krankenhaus, im schlimmsten Fall mit einer Querschnittslähmung! In der Regenzeit kann man an der gesamten nordaustralischen Küste wegen der lebensgefährlichen Quallen (Würfel- und Irukandji-Quallen) nicht im Meer baden, S. 52.
Unter Surfen versteht man in Australien Wellenreiten mit dem Surfbrett; Windsurfen heißt dort meist Sailboarding. Surfer müssen mit der Gefahr von Haifischattacken leben, da Haie fast die ganze Küste, v. a. die der gemäßigten Zone, unsicher machen.
Ein Paradies zum Schnorcheln und Tauchen ist zweifellos das Great Barrier Reef. Tauchschulen bieten Tauchkurse für Anfänger und Fortgeschrittene an. Die Konkurrenz ist groß, und es kann einige schwarze Schafe unter den Anbietern geben, deshalb sollte man die Preise und Leistungen vergleichen und darauf achten, dass man nach dem Kurs ein international anerkanntes Zertifikat (z. B. PADI) bekommt. Wichtig bei der Auswahl des Tauchkurses ist auch die Anzahl der Tauchgänge.
Ecotrek: Bogong Jack Adventures,
08-8346 4155,
www.ecotrek.com.au. Umfangreiches Programm im
Süden und Südosten Australiens: auf Kangaroo Island, auf dem Heysen
Trail und in den Flinders Ranges in South Australia, entlang dem
Great Ocean Walk in Victoria sowie im Hochland von Victoria und NSW
(Australian Alps).
Trek Larapinta, 1300-72 47 95,
www.treklarapinta.com.au. Kürzere oder längere
Wanderungen entlang des 232 km langen Larapinta Trail (Westliche
MacDonnell Ranges) in Zentral-Australien.
World Expeditions, 02-8270 8400, 1300-72 00 00,
www.worldexpeditions.com.au. Wanderungen im
Kakadu NP, im Südwesten von WA (u. a. auf dem Bibbulmun Track)
sowie einige in Tasmanien, u. a. auf dem Overland Track.
Willis’s Walkabouts, 08-8985 2134,
www.bushwalkingholidays.com.au. Umfangreiches
Programm im Norden Australiens (Kimberley und Pilbara (WA) und im
Top End des NT) sowie in Zentral-Australien.
In Tasmanien gibt es einige weitere Anbieter, s. S. 773.
Passionierte Segler kommen an der durch zahlreiche Haffs gegliederten Küste auf ihre Kosten. Das Segelparadies Australiens sind die Whitsundays in Queensland, wegen der herrlichen Landschaft aus Inseln und Wasser und wegen der vom Großen Barriereriff geschützten Gewässer. In Airlie Beach vermieten zahlreiche Bootscharterfirmen Yachten zum Selbstsegeln (Bareboat Charter) oder mit Skipper; viele Veranstalter bieten ein- oder mehrtägige Segeltörns für kleine Gruppen. Ein Verzeichnis der Veranstalter von Wildwasserfahrten erhält man bei bundesstaatlichen Touristenbüros.
Zuschauersport
Europäischer Fußball heißt in Australien Soccer und wurde in der Vergangenheit fast nur von europäischen Immigranten gespielt – langsam gewinnt diese Sportart aber auch unter den Australiern Anhänger. In New South Wales ist Rugby sehr beliebt, die Victorianer haben den Australian Rules Football erfunden, bei dem es ziemlich rau hergeht und auch Hände und Beine eingesetzt werden dürfen. Während der Saison im Winter grassiert in Victoria das Footy-Fieber; Soccer rangiert nach wie vor unter „ferner liefen” (S. 662/663, Melbourne). Die Cricket Test Matches und Tennisturniere im Sommer ziehen Zehntausende von Besuchern an. Pferderennen sind ebenfalls sehr beliebt – umso mehr, als die Australier dabei ihrer Wettleidenschaft freien Lauf lassen können. Viele Orte halten einmal im Jahr ein Pferderennen ab (Cup). Das berühmteste von allen ist der Melbourne Cup am ersten Dienstag im November. Während des Rennens hält buchstäblich ganz Australien den Atem an.
Sprachkurse
In Australien (ebenso wie im benachbarten Neuseeland) kann man nicht nur schön Urlaub machen; ein Aufenthalt dort lässt sich auch bestens mit einer Weiterbildung kombinieren. Die Kurse einiger Sprachschulen werden sogar als Bildungsurlaub anerkannt. In Adelaide, Perth, Melbourne, Sydney, an der Gold Coast und in Cairns gibt es zahlreiche Sprachschulen. Einige sind privat, andere Abteilungen von Universitäten, die Englischkurse für Ausländer (nicht nur für Universitätsstudenten) anbieten. Eine private Sprachschule sollte von der Regierung anerkannt sein. Einige Adressen sind bei den jeweiligen Städten unter der Überschrift „Sonstiges; Englisch lernen” aufgelistet.
Das Angebot reicht von Ferienkursen, in denen allgemeine Sprachkenntnisse vermittelt bzw. verbessert werden, bis zu Sonderkursen in Wirtschaftsenglisch, zur Vorbereitung auf ein Studium in englischsprachigen Ländern, zur Vorbereitung auf Prüfungen für die international anerkannten Certificates der University of Cambridge sowie für Lehrer von Englisch als Fremdsprache. Die meisten Schulen, insbesondere die in den Ferien- und Touristenorten Cairns und Sydney, kombinieren ihre Kurse mit einem umfangreichen Freizeitangebot, zum Teil sogar mit Tauchkursen. Fast alle arrangieren auf Wunsch auch eine Unterkunft bei Privatfamilien (Homestay) oder in preiswerten Guesthouses. Die Dauer der Kurse reicht von 2–50 Wochen. Ein Ferienkurs dauert idealerweise vier bis fünf Wochen. Die Kursgebühren hängen von der Anzahl der Unterrichtsstunden und den gebotenen Rahmenbedingungen ab. Als Richtlinie sollte man für einen Vollzeitkurs mit etwa $550 pro Woche rechnen, für einen Homestay mit $200–320 pro Woche.
Bei der Entscheidung für eine Schule sollte auch die Anzahl der Schüler pro Klasse eine Rolle spielen. Zudem sollte bedacht werden: Englischkurse in Australien werden sehr stark von asiatischen Kunden, v. a. von Japanern und Koreanern besucht. Einerseits bietet sich Europäern auf diese Weise eine tolle Gelegenheit, junge Leute aus Asien kennenzulernen, es könnte andererseits aber auch bedeuten, dass der Unterricht mehr auf die Sprachprobleme von Asiaten zugeschnitten ist. Wenn man in kurzer Zeit viel lernen will oder muss, wäre auf den individuellen Bedarf zugeschnittener Privatunterricht oder Unterricht in kleinen Klassen eine Alternative. Viele Sprachschulen arrangieren auch dies.
Telefon
Ortsgespräche kosten 0,40¢ von einem öffentlichen Fernsprecher. Regionaltarife umfassen oft einen riesigen Bereich. Auf dem deregulierten australischen Telefonmarkt gibt es mehrere Telekom-Gesellschaften, die unterschiedliche Tarife für Orts- und Ferngespräche berechnen.
Für öffentliche Fernsprecher (Telefonzellen; sowie sogenannte Pay Phones, Gold Phones oder Blue Phones, die man oft in Unterkünften, Restaurants usw. findet) gelten die Tarife von Telstra, der halbstaatlichen Telekom-Gesellschaft. Die Tarife für öffentliche Fernsprecher sind wesentlich höher als die für Privatanschlüsse.
Die Anschaffung einer Phone Card (Telefonkarte) ist unbedingt anzuraten, für Ferngespräche innerhalb von Australien und v. a. für Telefonate nach Übersee. Das Telefonieren mit ihnen ist zwar umständlich, da erst eine Vermittlung angerufen und danach eine vielstellige PIN-Nummer eingegeben werden muss, bevor man den Teilnehmer anwählt. Selbstwählferngespräche ins Ausland, ohne Telefonkarte und von einem öffentlichen Fernsprecher, sind jedoch so verrückt teuer, dass man diese nur im äußersten Notfall vornehmen wird. Ein Anruf mit einer Phone Card in die Schweiz z. B. kostet 1–4 % des offiziellen Telstra-Tarifs von einem Pay Phone. Von einem Privatanschluss sind die Tarife für Auslandstelefonate zwar nicht so exorbitant, aber auch in diesem Fall lohnt sich der kleine Extra-Aufwand.
Telstra-Selbstwählferngespräche nach Übersee (IDD-Calls) werden je nach Land verschieden berechnet. 2008 waren bei IDD–Calls von öffentlichen Fernsprechern (ohne Telefonkarte) zu bezahlen:
Deutschland: |
50¢ für 12,5 Sek. Mo–Fr; 50¢ für 18,2 Sek. Sa und So. |
Schweiz: |
50¢ für 8,2 Sek. Mo–Fr; 50¢ für 18,2 Sek. Sa und So. |
Österreich: |
50¢ für 8,12 Sekunden Mo–Fr; 50¢ für 18,2 Sek. Sa und So. |
Phone Cards werden von den meisten Zeitungshändlern
(News Agents), Milk Bars und anderen kleinen Geschäften
sowie online verkauft. Die Konkurrenz ist groß und das Angebot
ändert sich häufig; Näheres unter www.ozphonecard.com.au, www.phonecardselector.com.au. Richtlinie: eine
Minute nach Deutschland 2–3¢). Einige Phone Cards erlauben auch
billige Ferngespräche innerhalb von Australien (STD-Calls).
Achtung: auf versteckte Gebühren (Anschluss; Kontoführung usw.)
achten!
Mitgliedskarten von Backpacker-Hostel-Ketten oder Travelpass-Karten von Buslinien dienen meist gleichzeitig als Phone Card.
Für die Telstra-Tarife für Selbstwählferngespräche innerhalb von Australien (STD-Calls) gelten zwei Tarifzeiten: peak rate (Mo–Fr 7–19 Uhr) und off peak rate (alle anderen Zeiten). Die Kosten hängen von der Entfernung ab.
Australische Telefonnummern mit der Vorwahl 1800 sind in ganz Australien gebührenfrei. Für Telefonnummern, die mit 13 beginnen, wird eine einmalige Gebühr von 400 berechnet.
Vorwahlen
Jeder Fernsprechteilnehmer hat eine acht stellige Rufnummer, die Vorwahl ist zweistellig. Die Vorwahlbezirke:
Central und West Region: |
|
Western Australia, NT und SA |
08 |
North-East Region: |
|
ganz Queensland |
07 |
Central East Region: |
|
ganz New South Wales |
02 |
South-East Region: |
|
Victoria und Tasmanien |
03 |
Internationale Ländervorwahlen |
|
Von Australien: |
|
Deutschland |
001149 |
Österreich |
001143 |
Schweiz |
001141 |
Von Europa nach Australien |
0061 |
Vorsicht bei Telefonaten mit Telefonnummern, die mit 190 beginnen (Premium Services). Hinter diesen Nummern stehen nützliche Serviceleistungen wie u. a. Snow Report, Weckdienste und Börsenberichte, aber auch Wahrsager, Astrologen und Kontaktbörsen bieten ihre Dienste an, u. U. zu saftigsten Preisen (die Preisspanne reicht von 35¢ bis $5,50 pro Minute oder Festgebühr von 38¢ bis $38,50!)
Zum Schluss noch ein Hinweis: Telefonieren bei Gewitter kann gefährlich, unter Umständen sogar tödlich sein. V. a. in Orten des Northern Territory mit häufigen Glutstürmen (Electrical Storms) ist diese Warnung unbedingt ernst zu nehmen.
Mobiltelefone
Zu beachten ist, dass das Mobilfunknetz nur in der Küstenregion Ostaustraliens dicht ist.
Der Netzstandard ist GSM 900/1800. Die Preise für Verbindungen mit einem europäischen Handy nach Deutschland liegen zwischen 0,54¢ und 3,60¢ pro Minute, für Gespräche innerhalb Australiens zwischen 0,21¢ und 0,68¢. Hinzu kommt eine Gebühr von 0,12–0,80¢ pro Verbindung. Achtung: Nicht immer bucht sich das Handy in das günstigste Netz ein. In diesem Fall sollte man manuell unter dem Menüpunkt „Netze” oder „Netzwahl” ins preiswertere Netz wechseln. Bei eingehenden Anrufen aus Deutschland zahlt der Anrufer nur den heimischen Tarif, während die Kosten für die Weiterleitung ins fremde Netz zu Lasten der eigenen Rechnung gehen (1,49–1,79 € pro Min.).
Polizei-Notruf |
|
Australienweit |
000 |
Auskunft |
|
Australien |
12456 oder 1223 |
International |
1225 |
Country Direct (Collect) Call |
|
Gebühr bezahlt Empfänger |
|
International; Vermittlung zur Auskunft im Heimatland |
1800-80 18 00 |
Internationaler Selbstwählferndienst |
|
(IDD-Code) |
0011 |
Öffentliche Fernsprecher mit IDD-Anschluss sind von außen gekennzeichnet. |
|
Auskunftsservice |
|
(Wetter, Restaurants, Adressen u. a.) |
1234 |
Nähere Informationen über die Nutzung des eigenen
Handys in Australien, einschließlich einer Übersichtskarte über das
Netz und einer Liste der Mobilfunkgesellschaften mit
Roaming-Abkommen für Australien, finden sich im Internet unter
www.gsmworld.com/roaming/gsminfo/cou_mx.shtml.
Viel weniger umständlich und billiger ist es, sich
in Australien eine neue SIM-Karte oder sogar ein
neues Handy mit Prepaid-Karte zu besorgen. Gute Beratung bekommt
man u. a. bei Travellers Contact Point (Hauptsitz
in Sydney, assoziierte Filialen in Adelaide, Alice Springs, Cairns,
Darwin, Melbourne, Perth und Townsville), www.travellers.com.au; Handys gibt es dort schon
ab $60 inkl. Prepaid-Karte im Wert von $30. Ein günstiger Anbieter
für Leute, die viel ins Ausland telefonieren ist Lebara mobile,
www.lebara-mobile.com.au (ca. 0,19¢ pro Min. nach
Deutschland).
Transport
Es kann nicht oft genug betont werden, dass bei einer Reise durch Australien ungeheure Entfernungen zu überwinden sind. Europäer, die auf eine kleine Übersichtskarte von Australien schauen, neigen dazu, sich bei der Einschätzung der Entfernungen zu verkalkulieren. Wer innerhalb von drei bis vier Wochen mehr als einen Küstenstreifen sehen will, muss einen Inlandsflug einplanen. Auch wer z. B. die gesamte Ostküste zwischen Sydney und Cairns bereisen will und den Heimflug vom Ankunftsflughafen antreten muss, sollte eine Strecke fliegen. Die transaustralischen Busse von Greyhound Australia verkehren zwar täglich (Ausnahme: die Route Adelaide–Perth wird nicht mehr befahren; Inhaber von Bus Passes können diese Strecke mit dem Zug Indian Pacific zurücklegen) aber eine Rundfahrt von Melbourne nach Sydney via Alice Springs bedeutet Tausende von Kilometern im Überlandbus, eine Abkürzung „quer rüber” durch die Mitte gibt es nicht – oder eben nur mit dem Flugzeug!
Rail Passes
Backtracker Rail Pass
Je nach Pass kann man 14, 30, 90 oder 180 Tage lang hintereinander die Züge und Bahnbusse von Countrylink in New South Wales benutzen; man gelangt damit auch nach Melbourne, Canberra und Brisbane. 14 Tage kosten $232, 1 Monat $275, 3 Monate um $300 und 6 Monate $420.
East Coast Discovery Pass
Innerhalb von 6 Monaten kann man mit Zügen die Ostküste Australiens entlangfahren. Erhältlich sind: Brisbane–Cairns $280; Sydney–Cairns um $370, Melbourne–Cairns um $450 sowie Melbourne–Brisbane um $220. Attraktiv sind auch die Bonus–Angebote: u. a. kostenloser Bus-Zubringerservice in einige Küstenorte sowie eine kostenlose Fahrt auf einer der Outback-Routen in Queensland (Westlander; Gulflander; Spirit of the Outback).
Rail Explorer Pass
Wohl das attraktivste und bei weitem günstigste Angebot: Dieser Pass gilt 6 Monate für einen Sitzplatz im Red Kangaroo Service der Züge Indian Pacific (Sydney–Perth), The Ghan (Adelaide–Darwin) und The Overland (Melbourne–Adelaide); innerhalb dieser Zeitspanne kann man die Strecken beliebig oft hin und her fahren. Voller Preis $690.
Austrail Flexipass
Innerhalb von 6 Monaten kann man je nach Pass 15 oder 22 Tage lang das Eisenbahnnetz von Countrylink (NSW), Queensland Rail und Great Southern Railways (Ghan, Indian Pacific und Overland) einschließlich der Bahnbusse dieser Gesellschaften benutzen. Ab $900.
Den Austrail Flexipass, Backtracker Rail Pass, und
den Rail Explorer Pass können nur Nicht–Australier kaufen. Alle
Rail Passes sind in Europa preisgünstiger. In Deutschland bekommt
man sie u. a. bei STA-Reisebüros und hm-touristik,
Livry-Gargan-Str. 10, 82256 Fürstenfeldbruck, 08144-7700,
www.hm-touristik.de. In Australien verkauft Great
Southern Railways,
13
21 47,
www.gsr.com.au, den Austrail Flexipass (nur
telefonisch) und den Rail Explorer Pass (telefonisch und online);
die meisten Reisebüros verkaufen sie ebenfalls und dazu auch die
anderen Rail Passes. Die meisten gelten nur für Economy-Sitzplätze
ohne Essen. Sämtliche Fahrten mit der Bahn oder dem Bahnbus müssen
reserviert werden – auch Sitzplätze!
Eisenbahn
Bahn fahren ist in Australien eigentlich nur etwas
für Eisenbahnfans, denn die Züge fahren im Schneckentempo („Snail
Rail”), und die Fahrkarten für Langstrecken sind, sobald Liegewagen
und Verpflegung hinzukommen, verhältnismäßig teuer, mit Ausnahme
von einigen Railway Passes. Eine aktuelle Liste
findet man unter www.railaustralia.com.au.
Victoria und South Australia haben ihre Schienennetze stark reduziert und durch Bahnbusse ersetzt. Die wichtigsten Bahnverbindungen sind The Overland zwischen Melbourne und Adelaide, der Ghan zwischen Adelaide quer durch das Northern Territory via Alice Springs nach Darwin und der Indian Pacific von Perth über Adelaide und Broken Hill nach Sydney.
Queensland hat das längste Schienennetz von allen Bundesstaaten, mit einer Küstenverbindung von Brisbane nach Cairns, drei Strecken ins Landesinnere von Brisbane nach Quilpie/ Cunnamulla, von Rockhampton nach Winton sowie von Townsville nach Mt Isa.
Das zweitgrößte Schienenetz bietet New South Wales.
In Western Australia gibt es außer der Transkontinentalstrecke via Kalgoorlie (Prospector; Indian Pacific) zwei kurze Eisenbahnstrecken in der Umgebung von Perth.
In Tasmanien verkehren schon seit Langem keine Züge mehr.
Grundsätzlich müssen alle Plätze sowohl für transaustralische Strecken als auch für kurze Strecken innerhalb der Bundesstaaten reserviert werden (Reservierung im Fahrpreis Inbegriffen). Einige staatliche Eisenbahngesellschaften schlossen sich zum Verband Rail Australia zusammen.
Informationen unter www.railaustralia.com.au; über den Ghan, den
Indian Pacific und den Overland bei
www.gsr.com.au oder www.trainways.com.au.
Busse
Überlandbusse
Busse sind das billigste und gebräuchlichste öffentliche Transportmittel in Australien. Die Busgesellschaft Greyhound Australia deckt das gesamte australische Festland ab. Die Busse verkehren in der Regel einmal täglich zwischen den meisten australischen Hauptstädten; an der Ostküste und im Südosten häufiger. Der Busverkehr zwischen Perth und Adelaide wurde eingestellt; Inhaber von Bus Passes können diese Strecke im Indian-Pacific-Zug zurücklegen. Oft nehmen die Busse Post in einem Busanhänger mit – eine weitere Einkommensquelle.
Die wichtigsten Zugverbindungen
Von |
nach |
Zug |
Frequenz |
Preis* |
Perth |
Sydney |
Indian Pacific |
2 x wöchentl. |
$313 |
Perth |
Adelaide |
Indian Pacific |
2 x wöchentl. |
$231 |
Adelaide |
Alice Springs |
The Ghan |
2 x wöchentl. |
$182 |
Adelaide |
Darwin |
The Ghan |
2 x wöchentl. |
$363 |
Adelaide |
Melbourne |
The Overland |
3 x wöchentl. |
$57 |
Adelaide |
Sydney |
Speedlink |
täglich |
$130 |
Adelaide |
Sydney |
Indian Pacific |
2 x wöchentl. |
$142 |
Melbourne |
Sydney |
Melb.–Syd. XPT |
2 x täglich |
$110 |
Melbourne |
Adelaide |
Overland |
4 x wöchentl. |
$57 |
Melbourne |
Canberra |
Canberra Link |
täglich |
$60 |
Melbourne |
Canberra |
Capital Link |
3 x wöchentl. |
$60 |
Sydney |
Canberra |
Xplorer |
3 x täglich |
$75 |
Sydney |
Brisbane |
Syd.–Brisb. XPT |
2 x täglich |
$115 |
Brisbane |
Cairns |
The Sunlander |
3 x wöchentl. |
$240 |
*Ca.-Preise one way, billigste Fahrkarte (Economy, Sitzplatz, keine Mahlzeiten).
Wer über keine Discount-Karte (von ISIC-, YHA-, VIP- oder Nomads) verfügt, bekommt mit der Railway Saver Fare 10 % Rabatt auf den Vollpreis. Man muss dann aber gleich bei der Buchung bezahlen, Änderungen oder Stornierungen sind nicht möglich.
Bei den transkontinentalen Zügen heißt die 1. Klasse Gold Service (Preis inkl. Liegewagen, Essen und viele Extras), die 2. Klasse Red Service – diese ist unterteilt in Liegewagen (Sleeper Cabin) und Sitzplatz (Daynighter Seat). In beiden Fällen hat man Zugang zu dem einfacher gehaltenen Red Diner & Buffet Car; Essen und Getränke sind extra zu bezahlen.
Alle Züge unbedingt so früh wie möglich reservieren. Auf Langstrecken kann ein Auto mittransportiert werden (Motorail).
Die Fahrpläne und Preise ändern sich; aktuelle Informationen im Internet unter:
www.trainways.com.au (transkontinentale Züge)
www.countrylink.info (Züge und Bahnbusse
innerhalb von NSW)
www.traveltrain.com.au (Züge in Queensland)
www.vline.com.au (Züge und Bahnbusse innerhalb
von Victoria)
Kleinere Busgesellschaften verkehren auf Teilstrecken: z. B. Premier Motor Service zwischen Melbourne, Sydney und Cairns, Firefly- Busse zwischen Melbourne und Sydney sowie zwischen Adelaide und Melbourne, Tasmanian Redline Coaches und Tassielink Coaches in Tasmanien. Die YHA-Reisebüros, STA-Travel und andere auf Traveller spezialisierte Reisebüros geben eine ausführliche Beratung und verkaufen Tickets und Bus Passes. Studenten mit ISIC-Ausweis, Karteninhaber von YHA, VIP und Nomads usw. erhalten 10 % Ermäßigung (concession). Wer hauptsächlich mit Greyhound-Australia-Bussen reisen möchte, fährt mit einem Bus Pass am preisgünstigsten. Einige dieser Bus Passes sind etwas billiger, wenn man sie schon vor Abflug in Europa bei einem Reisebüro kauft.
Die Überlandbusse sind so komfortabel wie Reisebusse eben sein können: gepolsterte, relativ breite Sitze, Gepäckablage, Toiletten, DVD. Ihr Nachteil liegt auf der Hand: Ihr Zweck ist es, auf direktem Weg so schnell wie möglich so viele Passagiere wie möglich von A nach B zu transportieren. So reist man von Hauptstadt zu Hauptstadt, und Nationalparks, schöne Küstenstrecken oder verträumte Goldgräberstädtchen liegen nicht auf der Route. Die Ausnahme: Greyhound Australia bietet einen regulären Liniendienst von Darwin nach Jabiru im Kakadu NP. Fazit: Um Geld zu sparen, kann man Langstrecken mit dem Bus fahren. Ab und zu sollte man sich dann aber den Luxus gönnen, ein Auto zu mieten oder sich einer organisierten Tour anzuschließen.
Flüge
Der Name von Australiens erster internationaler Fluggesellschaft Qantas ist ein Akronym und steht für Queensland and Northern Territory Aerial Services. Australische Flugpioniere gründeten 1920 diesen Flugdienst, der die entlegenen Orte im Outback miteinander und mit der „Zivilisation” verbinden sollte. Ende der 30er-Jahre kamen die ersten Langstreckenflüge nach London hinzu, die Qantas-Flugboote mit Hilfe unzähliger Zwischenlandungen zurücklegten.
Im Bereich der Inlandflüge liefern sich Qantas und Virgin Blue einen harten Konkurrenzkampf, den die Billigfluglinien Jetstar (ein Ableger von Qantas; seit 2004) und Tiger Airways (ein Ableger von Singapore Airlines; seit 2008) weiter anheizen. Kleinere Fluglinien sind Rex (Regional Express), die kleinere Orte im Südosten Australiens anfliegt, sowie Skywest, die Western Australia abdeckt.
Greyhound Australia, Infos
1314 99,
www.greyhound.com.au.
Eine detaillierte Beschreibung findet man auf der Website unter „Bookings”, dann „Types of Passes”.
Traveller Pass Gibt es in zahlreichen, auf bestimmte Regionen begrenzten Varianten (z. B. „Traveller” Melbourne-Cairns, Flexi-Preis um $450, Ermäßigung um $400) oder für das gesamte, ca. 21 400 km umfassende Netz „All Australian”, Flexi-Preis um $2900, Ermäßigung um $2600) und ist je nach Pass 6 Wochen bis 12 Monate gültig. Für die Strecke Perth–Kalgoorlie–Adelaide wird ein Sitzplatz im Indian-Pacific-Zug angeboten. Man kann so oft aussteigen, wie man will. Mit einem Ticket zum ermäßigten Preis kann man nur in eine Richtung reisen – „backtracking” (d. h. eine Strecke zurückfahren) ist nicht erlaubt.
Aussie Kilometre Pass Innerhalb der „gekauften” Kilometer (mindestens 500 km) kann man unbegrenzt oft umsteigen, die Richtung ändern oder die Fahrt unterbrechen. Der Pass ist ab Fahrtantritt 12 Monate gültig und wird von 500 km (um $105) bis 25 000 km (um $2600) verkauft.
Details und weitere Busgesellschaften siehe Kapitel zu den einzelnen Bundesstaaten.
Die Online-Buchung beim Flight Centre ist für
Inlandflüge am praktischsten: Auf einen Blick sieht man die
günstigsten Angebote: www.flightcentre.com.au; oder telefonisch
13 31 33.
Andere Websites: www.qantas.com.au; www.jetstar.com.au, www.virginblue.com.au; www.tigerairways.com, www.skywest.com.au; www.rex.com.au.
Abgesehen von Quantas, muss Gepäck, das aufgegeben wird, bei allen Airlines extra bezahlt werden.
Autos
Australien ist ein Autoland. Wer ein wenig mehr von Australien sehen will, braucht ein eigenes Fahrzeug, denn öffentliche Transportmittel sind einfach zu zeitraubend und decken viele interessante Stellen kaum oder gar nicht ab.
Papierkram: Führerschein und Automobilclubs
Europäische Führerscheine sind ein Jahr in Australien gültig – ein internationaler Führerschein kann von Vorteil sein. Danach muss man sich in einem der Bundesländer einen lokalen Führerschein ausstellen lassen und evtl. noch einmal eine theoretische Prüfung ablegen.
Die Mitgliedschaft in einem deutschen, schweizer oder österreichischen Automobilclub wird von den australischen Clubs anerkannt. Jeder Bundesstaat hat seine eigene Automobile Association. Man kann auch einem der australischen Automobilclubs beitreten (ab $75 pro Jahr) – die Bezeichnungen sind von Staat zu Staat verschieden: RACV, RACQ, NRMA usw., die Leistungen aber übergreifend und relativ gleich. Die Pannenhilfe, Roadside Assistance, tut genau dies, und in Notfällen wird man abgeschleppt (die ersten 8 km in Stadtnähe sind unentgeltlich).
Man bekommt bei den Filialen auch preiswertes und
recht brauchbares Kartenmaterial; auf andere Karten und Reiseführer
erhält man in den Reisebuchhandlungen der Automobilclubs einen
Rabatt. Außerdem reservieren die Automobilclubs kostenlos
Unterkünfte; die Mitgliedschaft berechtigt zu Rabatten.
Online-Reservierung: www.aaa.asn.au/about/members.htm, auf den Club
des jeweiligen Bundesstaates klicken. Bei den großen
Autovermietungen sind die Serviceleistungen der Clubs meist im
Preis eingeschlossen. Wenn man länger mit einem Auto herumfahren
will, lohnt sich die Mitgliedschaft.
Avis in Deutschland
06171-78-0,
www.avis.de
Budget in Deutschland
01805-24 43 88,
www.budget.de
Hertz in Deutschland
01805-33 35 35,
www.hertz.de
Sixtin Deutschland
01805-23 22 22,
www.sixt.de
Thrifty in Australien
0061-2-8337 2790,
www.thrifty.com.au
Mietwagen
Grundsätzlich ist es bei den internationalen Firmen Avis, Hertz und Sixt Travel preisgünstiger, schon in Europa einen Mietwagen vorzubuchen. Zudem kann dann das Auto gleich nach der Ankunft am Flughafen abgeholt werden.
Alle Firmen bieten One-way-Verleih, sodass man den Wagen im Ort A abholen und im Ort B abgeben kann. Die einzige Ausnahme ist das Northern Territory. Die allermeisten Verleihfirmen erlauben definitiv nicht, im Northern Territory zu starten und den Wagen in einem anderen Bundesstaat abzugeben bzw. umgekehrt (auch wenn einige australische Filialen von Verleihfirmen fälschlicherweise das Gegenteil behaupten). Auch zwischen Darwin und Alice Springs gibt es sehr, sehr wenige One-way-Verleihe. Für einige wenige Firmen gilt diese Regelung nicht.
Die Preise sind abhängig von der Saison und dem Ausgangsort. Da sie sich schnell ändern, sollte man in Europa aktuelle Infos einholen und Sondertarife erfragen. Zusätzlich sind Steuern zu zahlen, je nach Bundesstaat 0,5–2 %.
Beim Mieten in Australien muss man für den gleichen Pkw-Typ mit $70–130 pro Tag bei den renommierten, australienweit vertretenen Firmen rechnen, Versicherung und ein Kilometergeld (mileage) von 10–20¢ kommen meist noch hinzu. Mit einer Zusatzversicherung von etwa $5–9 pro Tag wird die Eigenbeteiligung im Schadensfall (auch an Kratzer am Lack oder Beschädigungen der Windschutzscheibe denken!) von $2500–3000 auf $300–$400 reduziert. Lokale Firmen vermieten Autos für die Hälfte bis ein Drittel dieses Preises.
Ein One-way-Verleih ist wegen der damit verbundenen Organisation teurer. In Sydney muss man mit $100–130 pro Tag rechnen. 200 km pro Tag sind meist frei, jeder zusätzliche Kilometer wird mit 100 berechnet. Was den Deal unangenehm teuer macht, ist die zusätzliche Rückführungsgebühr (drop-off fee) von etwa $200–300. Einige bekanntere kleine Verleihfirmen (z. B. Budget) bieten One-way-Vermietungen zu günstigeren Bedingungen. Mit Glück wird einem die Rückführungsgebühr erlassen.
Ein Auto ist auch als flexibles Transportmittel im Einzugsbereich einer Großstadt sehr willkommen. Dafür wird in der Regel eine billigere Metropolitan Rate berechnet; im Gegensatz zur Country Rate, die innerhalb eines Bundesstaates gilt. Discount-Firmen mit Namen wie Rent-a-Bomb, Rent-an-Oldie, Rent-a-Wreck vermieten ziemlich alte Gebrauchtwagen. Für Spritztouren rund um eine Großstadt sind diese Autos gerade noch geeignet. Für längere Touren besorgt man sich besser einen neueren Wagen einer renommierten Firma.
Viele Firmen bestehen darauf, als Sicherheit eine Kreditkarte mit der Kaution zu belasten; die Kaution wird darauf eingetragen, aber nicht abgebucht, falls nichts passiert ist. Bargeld wird nicht gern genommen. Die meisten Firmen erlauben mit normalen Mietwagen keine Fahrt auf unbefestigten Straßen – daher die Ausschlussklausel für das Northern Territory bei den meisten One-Way-Vermietungen. Dafür, und insbesondere für Outback-Touren, benötigt man einen Geländewagen (Four Wheel Drive – in Australien überall zu 4WD abgekürzt), am besten einen 4WD Camper mit kompletter Campingausrüstung, die je nach Firma, Wagengröße und Ausstattung in Australien $160–270 pro Tag kosten (Discount in der Nebensaison und bei Langzeitmieten). Ein normaler Camper (Wohnmobil) kommt etwas günstiger. Besonders billig ist es, einen Kombi (Station wagon) zu mieten und sich ein preiswertes Zelt in einem Disposal Shop anzuschaffen. Bei internationalen Autovermietungen können Camper ab einer Woche Mietdauer bereits von Europa aus vorgebucht werden.
An junge Leute unter 21 Jahren wird in Australien
meist kein Auto vermietet. Von Fahrern zwischen 21 und 25 Jahren
wird oft eine zusätzliche Gebühr verlangt; bei Avis und Britz liegt
diese z. B. bei $20 pro Tag. Die auf Traveller
spezialisierten Firmen Wicked Campers, www.wickedcampers.com.au und
Hippie Camper,
www.hippiecamper.com.au, bieten besonders
günstige Preise und Bedingungen.
New South Wales und ACT
Road Traffic Authority (RTA)
13 22
13
Northern Territory
Dept. of Infrastructure and Planning (DPI),
1300-65 46 28
Queensland
Queensland Transport
www.transport.qld.gov.au/Home Registration
13 23
80
South Australia
Transport SA
13 10
84
1300-36 00 67 (außerhalb von South Australia)
Tasmania
Dept. of Infrastructure, Energy, Resources
1300-13 5513
Victoria
VicRoads
13 11
71
Western Australia
Dept. of Infrastructure and Planning (DPI),
13 11
56 (australienweit)
Mitfahrgelegenheiten
Die Pinnwände in den YHA- und Backpacker-Hostels
sind voll von Mitfahrangeboten; auch in manchen InternetCafés
findet man welche. Ein gutes virtuelles Anschlagbrett ist die
Website www.needaride.com.au. Nach der kostenlosen
Registrierung, für die man eine E-Mail-Adresse benötigt, gibt man
sein Angebot auf bzw. gibt als Sucher den Ausgangs- und Zielort
ein. Wenn es einen „Ride” gibt, erscheinen Reisedatum,
Abfahrtszeit, Infos über Zwischenstopps und andere Kommentare sowie
Kontaktdetails (Name, E-Mail-Adresse, Telefonnummer).
Kontaktaufnahme und Einigung über Benzinkostenbeteiligung obliegen
den Kunden. Die Website finanziert sich über Werbung.
Autokauf
Ist man zu zweit oder als kleine Gruppe mindestens zwei Monate im Land unterwegs und möchte auf eigene Faust Natur und v. a. Unabhängigkeit erleben, dann ist ein eigenes Auto das praktischste und preiswerteste Transportmittel (vorausgesetzt, man hat nicht zu „billig” gekauft und muss die Schrottkiste für viel Geld reparieren lassen). Bei der Planung zum Kauf sollten einige Dinge beachtet werden.
Preise und Automodelle
In Australien sind Neuwagen relativ teuer (ein
fabrikneuer Nissan Pulsar kostet z. B. an die $25 000, www.autoweb.com.au). Dementsprechend sind auch
Gebrauchtwagen in der Regel teurer als in Deutschland. Die gängigen
Marken kommen aus Japan und sind nicht schlecht, der Holden Astra
ist baugleich mit dem Nissan Pulsar. Holdens und Fords sind robuste
Fahrzeuge und weit verbreitet, sodass Ersatzteile leicht zu
bekommen sind. Europäische Wagen sind teurer. Beliebt sind
Mercedes, BMW, Saab und Alfa Romeo. Von VW sieht man hauptsächlich
Kleinbusse, vereinzelt auch noch Käfer. Gebrauchte Fahrzeuge, wie
die als Reisefahrzeuge beliebten Station wagons (Kombis),
gibt es von Travellern oder beim normalen Gebrauchtwagenhändler
teilweise schon ab $700 zu kaufen. Jedoch enthalten solche
Schnäppchen meist weder Anmeldung, Registrierung noch das vage
Versprechen fahrtüchtig zu sein, dafür ist Papierkram und viel
Organisation vor der Abfahrt inklusive.
Auf den Fahrzeugpreis kommen immer 10 % GST (Mehrwertsteuer). Beim ersten Blick in einen gebrauchten, Downunder-erprobten Wagen sollte man nicht über die immense Kilometerzahl auf dem Zähler erschrecken. Die durchschnittliche Kilometerzahl eines Fahrzeuges in Australien liegt bei 20 000 km im Jahr!
Autos sollten generell nicht unbesehen und
ungecheckt gekauft werden. Die Automobilclubs haben in allen Bundesstaaten eine
Prüfstelle (Vehicle Inspection), wo ein
Wagen auf Herz und Nieren getestet wird. Preisbeispiel für RACV in
Victoria: S. 140 für Mitglieder, S. 180 für
Nichtmitglieder), www.racv.com.au. Tipp zur Orientierung: Unter
www.redbook.com/au findet man die Preise aller
gängigen Modelle. Automobilclubs geben ebenfalls eine Preisliste
für Gebrauchtwagen heraus. Zusammen mit den
Preisen der normalen Händler kann man sich dann ein gutes Bild von
einem angemessenen Marktpreis machen.
Freeways, die mitteleuropäischen Autobahnen entsprechen, gibt es hauptsächlich in den Hauptstädten und ihrer Umgebung. Ein australischer Highway ist meist eine zweispurige Landstraße, mehr oder weniger gut ausgebaut, mit regelmäßigen Möglichkeiten zum Überholen, manchmal aber auch nur eine elende, von tausenden von Schlaglöchern durchsetzte Piste, vielleicht sogar eine unbefestigte gravel road (Sand- oder Schotterstraße)! Die wichtigen transaustralischen Highways sind erst seit Anfang der 80er-Jahre durchgehend asphaltiert. Die Geschwindigkeitsbegrenzung beträgt 100–120 km/h. Man sollte sich daran halten: Schon kleine Überschreitungen sind äußerst teuer! Das Northern Territory hat offiziell keine Geschwindigkeitsbegrenzung, gerade dort sollte allerdings wegen teilweise sehr schlechten Straßenbelags, frei umherlaufenden Viehs und nachts die Fahrbahn kreuzender Kängurus nicht gerast werden.
Mitte 2010 kostete Benzin etwa zwischen $1,20–1,65 pro Liter; in den großen Städten im Osten und Südosten ist Treibstoff wesentlich billiger als auf dem Land. Am teuersten ist er im Outback, v. a. im Northern Territory.
Nachtfahrten sind nicht zu empfehlen: Auf dem Lande und besonders im Outback ist dann die Gefahr eines Zusammenstoßes mit Kängurus oder Vieh zu groß. Outbacktüchtige Fahrzeuge sind zusätzlich mit breiten Stoßstangen ausgerüstet, die den Aufprall mit einem Känguru abfangen sollen (roo bar). Bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h entsteht dennoch erheblicher Schaden am Fahrzeug, wenn nicht gar Schlimmeres. Ein Schutzgitter vor der Windschutzscheibe schützt vor auffliegenden Steinen.
Über die Straßen von Western Australia, des Northern Territory und des Westens von Queensland donnern Roadtrains: Riesige Sattelschlepper mit drei bis vier langen Anhängern. Vor diesen Monstern muss man sich in Acht nehmen, sowohl, wenn sie einem entgegenkommen, als auch, wenn sie einen überholen wollen. Touren durchs Outback, abseits der Highways, erfordern eine gründliche Vorbereitung. Hier nur ein paar allgemeine Tipps, Automobilclubs geben detaillierte Hinweise. Unbedingt nötig ist ein Reservekanister für Benzin (möglichst aus Blech), denn selbst an den Highways liegen die Tankstellen und Raststätten (Roadhouses) manchmal 200–300 km auseinander. Zudem sind Wasservorräte – mindestens 20 I pro Person –, unverderblicher Proviant wie Trockenkekse, Konservendosen u. Ä. erforderlich. Zur Grundausstattung des Wagens sollten generell Ersatzreifen, Wagenheber, Abschleppseil und am besten auch Ersatzteile und Werkzeug gehören (bei Werkstätten oder beim Automobilclub erfragen).
Man sollte den Wetterbericht im Radio verfolgen oder sich bei Einheimischen erkundigen. Selbst in Gegenden, in denen es jahrelang nicht geregnet hat, kann es zu plötzlichen Regenfällen und Überschwemmungen (flash floods)kommen. Wo man sich gerade befindet, mag kein Wölkchen am Himmel zu sehen sein, während 100 km weiter eine wahre Sintflut niederprasselt. Es ist angebracht, sich bei der lokalen Polizei an- und auch wieder zurückzumelden, wenn man über entlegene Routen fährt. Im Falle einer Panne entfernt man sich besser nicht vom Auto, denn so ist die Chance, gefunden zu werden, am größten. Die beste Reisezeit im Outback ist Mai bis September; dann muss man jedoch mit eiskalten Nächten (Temperaturen unter dem Gefrierpunkt!) rechnen.
Gute Informationsquellen vor dem Start sind auch
die Internetseiten der Straßenbehörden: www.rta.nsw.gov.au z. B. ist sehr übersichtlich
und bietet brauchbare Links, u. a. zu den Behörden der anderen
Staaten.
Wichtige Dokumente für den Gebrauchtwagenkauf
Achtung: Einige Bezeichnungen, Regelungen und Preise für Zulassung, Versicherung usw. sind von Bundesstaat zu Bundesstaat verschieden.
Der Zulassungsnachweis bzw. die Registrierung (Certificate of Registration; kurz: Rego), womit der Wagen für die öffentlichen Straßen zugelassen ist, kann einfach bei dem staatlich zuständigen Kfz-Meldeamt abgeschlossen werden, sogar online. Die Preise unterscheiden sich von Staat zu Staat und berechnen sich nach dem Leergewicht des Fahrzeugs; als Faustregel gilt $600–800. Ein Auto sollte idealerweise in dem Bundesstaat registriert sein, in dem es auch ver- oder gekauft wird. Andernfalls fallen Mehrausgaben und unendlich viel Bürokratie an, denn dann muss die Rego vom Home State zum Staat, in dem es verkauft werden soll, transferiert werden.
Ähnlich der deutschen TÜV-Plakette gibt es in Australien einen Schein, der die Sicherheit des Fahrzeugs für den Straßenverkehr bestätigen soll. In Victoria und Queensland heißt dieser Road Worthy Certificate (RWC); in New South Wales wird er kurz Pink Slip genannt. Das RWC ist nicht zwingend zum Verkauf nötig, aber man braucht es, um den Namen in der Rego und in allen damit in Verbindung stehenden Formalitäten auf den Namen des Käufers umschreiben zu lassen. Um ein Fahrzeug in NSW zu registrieren, braucht man jährlich einen neuen Pink Slip. Um den RWC/Pink Slip von einer dazu legitimierten Werkstatt ausgehändigt zu bekommen, können hohe Kosten für Reparaturen anfallen, v. a. wenn man sich vor Ort als Laie outet. Aufgepasst also mit Mechanikern, die mit ihrer Liste anzufallender Reparaturen schnell mal gutes Geld machen wollen – lieber mehrere Meinungen einholen.
Der Versicherungsnachweis, die Compulsory Third Party Insurance (CTP), auch Green Slip genannt, wird automatisch bei Zulassung des Fahrzeugs mit eingeschlossen. Ratsam ist es, über die Personenschäden abdeckende CTP hinaus noch eine Versicherung für Sachschäden (Third Party Property Cover) abzuschließen. Viele australische Versicherungsgesellschaften weigern sich, diese Versicherungen an Touristen zu verkaufen. Hier bieten die vielen eigens für Traveller eingerichteten Auto- und Touren-Anbieter Ausweichmöglichkeiten. Wer in Deutschland unfallfrei gefahren ist, bekommt bei der australischen Vollkaskoversicherung (fully comprehensive insurance) einen Rabatt, deshalb Kopie der deutschen Versicherungspolice mitbringen!
Wenn man von einem Händler kauft, kann zusätzlich eine sogenannte Warranty (Garantie) auf ein Fahrzeug abgeschlossen werden. Das zuständige Vertragsunternehmen bürgt damit für den Erlass anfallender Kosten ganz bestimmter Ersatzteile und Schäden. In diesem Fall sollte man sorgfältig das Kleingedruckte lesen und die Bedingungen für den Kostenerlass abwägen.
Vor dem Autokauf sollte man sich unbedingt bei den Kfz-Meldeämtern nach den gesetzlichen Bestimmungen für die Autoregistrierung und die Umschreibung sowie nach den Verkaufsregelungen erkundigen. Jegliche Bußgelder und/oder fällige Raten auf ein Fahrzeug werden hier verzeichnet. Hat man schon ein Auto im Visier, kann man die Gültigkeit der Papiere checken lassen (Registriernummer, Motor- und Chassisnummer bereithalten). Im schlimmsten Falle muss nämlich der Käufer die offenen Bußgeldzahlungen übernehmen!
Um bloß keine Übersichtlichkeit aufkommen zu lassen, werden die Kfz-Meldeämter in den Bundesstaaten mit verschiedenen Namen belegt, in NSW z. B. Road Traffic Authority (RTA), in Victoria VicRoads usw.
Anbieter
Die Samstagsausgaben, manchmal auch die
Mittwochsausgaben der lokalen Tageszeitungen enthalten dicke
Beilagen mit Fahrzeug-Anzeigen. Eine andere Quelle sind die
wöchentlich erscheinenden Secondhand-Verkaufsmagazine Trading
Post, in Melbourne auch Things That Go, www.autotrader.com.au.
In Traveller-Kreisen sind die zahlreichen Pinnwände eine beliebte Anlaufstelle, zu finden in Backpacker-Unterkünften und InternetCafés. Hier hängen massig Selbstdrucke, auf denen die Gereisten ihre Vehikel zum Verkauf anbieten. Ein suchendes Auge kann gute Angebote zu fairen Preisen finden, die oft alles enthalten, was einem der kommerzielle Autohändler auch bieten würde (RWC, Rego, Campingausrüstung).
In Sydney bekannt und viel genutzt sind der Kings Cross Car Market in einer Tiefgarage in Kings Cross und der Sonntagsmarkt von Flemington Markets. Hier bieten Traveller ihre Kisten nach dem Pinnwand-Prinzip an, nur kann man die Fahrzeuge vorher mit kritischem Auge begutachten.
Es gibt aber auch gute Argumente gegen den Autokauf
von anderen Reisenden und für den Deal mit einem
Traveller-Autohändler: Man weiß nicht, in welchem Zustand die Wagen
sind (einige sind in schon vorgerücktem Alter mehrmals um
Australien gefahren) und wie schnell und für wie viel Geld das
Vehikel wieder verkauft werden kann. Eine verlässliche
Autowerkstatt, die in jeder größeren Stadt zu finden ist, verkauft
überholte und geprüfte Gebrauchtwagen in technisch gutem Zustand an
Reisende aus Übersee und erledigt alle Formalitäten. Auf Wunsch
wird eine Rückkaufgarantie (Buy Back-Guarantee)
ausgestellt, d. h. der Wagen wird, außer wenn ein Motor- oder
Totalschaden vorliegt, nach der Tour vom Händler garantiert
zurückgekauft. Auf den Preis muss man sich einigen. Richtlinie:
nach ein paar Monaten halber Preis, nach viermonatiger Tour 30–40
%. Auch hier sollte man auf das Kleingedruckte achten: wenn der
Händler ein RWC (Road Worthy Certificate) sehen will,
bevor er das Auto zurückkauft, ist die Rückkaufgarantie nicht viel
wert. Alles in allem kann man aber mit solchen Deals eine Menge
Zeit sparen, ist vor unliebsamen Überraschungen geschützt und man
kommt dabei nicht notwendigerweise viel teurer weg als wenn man
alles auf eigene Faust unternimmt. Gute Informationen zu weiteren
Angeboten findet man unter www.carmarket.de, www.drivenow.com.au und
www.australien-info.de.
Auf Backpacker spezialisierte
Firmen sind: Travellers Autobarn, www.travellers.autobarn.com.au, Wicked (bekannt
für die auffällig bemalten Campervans),
www.wickedcampers.com.au, beide haben Depots in
ganz Australien. In Adelaide u. a. Boomerang Cars,
www.boomerangcars.com.au; in Melbourne
Backpackers Auto Sales, 11 Lloyd St, West-Melbourne,
03-9372 5077,
www.backpackersautosales.com.au; freundlicher und
persönlicher Service; auf Anfrage wird von der City abgeholt.
Übernachtung
Australien bietet Übernachtungsmöglichkeiten für jeden Geldbeutel, Geschmack und Bedarf. Dieses Buch führt Backpacker-Hostels, Bed-and-Breakfast-Unterkünfte, Hotels und Motels, Ferienwohnungen und Caravanparks auf. So weit in diesem Rahmen möglich, wurden auch Privatunterkünfte in historischen Häusern oder auf Bauernhöfen sowie schön gelegene Resorts berücksichtigt.
Aktuell und ziemlich komplett sind der
Accommodation Guide und der Tourist Park Guide,
einmal jährlich herausgeben von den Automobilclubs der
Bundesstaaten. Man bekommt sie in ihren Verkaufsstellen oder
online: www.aaa.asn.au/about/members.htm; auf den Club im
jeweiligen Bundesstaat klicken. Die Websites der Automobilclubs
haben ebenfalls eine umfangreiche Datenbank von Unterkünften aller
Art.
Das Wort Hotel bezeichnet in Australien in erster Linie eine Kneipe (Pub). Hotels waren früher von Gesetzes wegen verpflichtet, auch Unterkunft anzubieten. Viele richteten pro forma ein oder zwei verstaubte Hotelzimmer ein, die leider immer schon „reserviert” waren, und widmeten sich dann ihrem Hauptgeschäft, dem Kneipenbetrieb.
Ein Doppelzimmer kann in Australien zweierlei bedeuten: Ein Double ist ein Zimmer mit einem einzigen, großen Doppelbett, im Gegensatz zu einem Twin mit zwei separat stehenden Einzelbetten. Doubles und Twins kosten in der Regel das Gleiche.
Ein room with ensuite ist keine Grandhotel-Suite, sondern schlicht ein Zimmer mit Dusche oder Bad und WC.
Ferien auf dem Bauernhof werden auf lokaler oder bundesstaatlicher Ebene vermittelt (Adressen in der Einleitung zu den Einzelkapiteln).
Für Budgetreisende gibt es ein weit verzweigtes Netz sogenannter Backpacker-Hostels, von denen sich viele in einem Verband zusammengeschlossen haben. Alle bieten hauptsächlich Betten in Dormitories (kurz Dorms = Schlafräume), aber auch Dreibett- und Doppelzimmer. Man kann bei diesen Verbänden Mitglied werden (s. u.) und erhält dann neben einem Rabatt auf die Unterkunft viele weitere Ermäßigungen, v. a. bei Bus- und Zugfahrten, Touren, Tauchkursen, Eintrittspreisen zu Sehenswürdigkeiten, bei Campingausrüstern, z. T. auch beim Telefonieren, oder Dienstleistungen wie voice mail und Jobvermittlung.
Jugendherbergen und Backpacker-Hostels
In einer Herberge des australischen
Jugendherbergsverbands Australian Youth Hostels Association
(YHA) dürfen im Prinzip nur Mitglieder übernachten;
Nicht-Mitglieder können aber gegen einen Aufpreis (um $3,50) meist
auch in einer YHA-Herberge nächtigen. Eine Hostelling International
Card für Besucher aus Übersee kostet $32 (bis 26 Jahre), für
Personen über 26 Jahren $42, und ist ein Jahr gültig; man bekommt
sie in vielen YHA-Hostels und den YHA Membership & Travel
Centres in den Hauptstädten der jeweiligen Bundesstaaten und
größeren Touristenzentren. Dort kann man auch YHA-Unterkünfte,
Touren und Transport buchen. Informationen und Buchungen für
Australien unter www.yha.com.au oder unter www.hihostels.com; dort auch eine Übersicht über
Jugendherbergen und Rabatte in aller Welt. Man kann erheblich Geld
sparen.
Am besten besorgt man sich die Mitgliedschaft schon vor der Abreise. Die Mitgliedschaft im Deutschen Jugendherbergsverband kostet bis zum 27. Geburtstag 12,50 €, für Personen über 27 Jahren, Familien und Partner 21 € pro Jahr; man kann sie online beantragen, oder man druckt das pdf-Antragsformular aus und schickt es an den DJH-Service (siehe unten). Eine Mitgliedschaft im Schweizer Jugendherbergsverband kostet bis zum Alter von 18 Jahren 22 sFr pro Jahr; Interessenten ab 18 Jahren zahlen 33 sFr, Familien 44 sFr. In Österreich kostet die Mitgliedschaft im Jugendherbergsverband für Heranwachsende bis 18 Jahre 10 €; Erwachsene bis 27 Jahre zahlen 15€, Personen über 27 Jahre und Familien 20 €.
In Australien gibt es keine Altersbeschränkung für die Benutzer von YHA-Hostels und viele bieten Übernachtungsmöglichkeiten für Familien an. Die Dorms sind nach Geschlechtern getrennt. Im Allgemeinen ist ein YHA-Hostel sauber, modern und gut bis hervorragend ausgestattet. Der übliche Standard umfasst eine große, funktionale Küche, Waschmaschinen und Trockner, Gemeinschaftsräume, meist einen separaten TV-Raum, Internetzugang, Sitzgelegenheiten im Garten/Hinterhof/Dachgarten mit Grillstellen, im tropischen Norden einen Pool. Leider gibt es noch einige wenige, die von diesem Standard abweichen oder gar zu viele Leute in die Dorms zwängen.
Als Reaktion auf den früher vorherrschenden Stil des YHA – viele Verhaltensvorschriften und wenig Serviceleistungen – kamen vor etwa 20 Jahren unabhängige, spaßorientiertere Backpacker-Hostels auf, die jungen Leuten mehr zu bieten hatten. Sie sind nun in ganz Australien zu finden, v. a. entlang der Backpacker-Route an der Küste, und der YHA hat mit ihnen gleichgezogen. Der einzige bemerkenswerte Unterschied ist vielleicht, dass die YHA-Hostels eher eine Mindestanforderung an guter Ausstattung, Organisation und Hygiene erfüllen (Nörgler bemängeln die zuweilen zu „funktionale” Atmosphäre), während die Bandbreite bei den Backpacker-Hostels sehr viel größer ist: Es gibt fantastische, mit allem erdenklichen Komfort ausgestattete Hostels – sie nennen sich dann gern „Backpacker Resort” –, es gibt aber auch eine Reihe locker gemanagter Schmuddel-Hostels, was manche Leute nicht stört (Hauptsache, das Dorm-Bett ist billig und die Atmosphäre stimmt), und leider auch einige unzumutbare, unsichere Drecklöcher.
Jugendherbergsverbände
DJH Service GmbH
Leonardo-da-Vinci-Weg 1 32760 Detmold
05231-9936-0;
9936-66
hauptverband@djh.org
Junge Hotels Austria–Österreichischer Jugendherbergsverband
Gonzagagasse 22 1010 Wien
01-533
5353;
01-535 0861
office@oejhv.at
Schweizer Jugendherbergen
Schaffhauser Str. 14
8042 Zürich
044-3601414;
3601460
bookingoffice@youthhostel.ch
VIP Backpackers International
P.O. Box 600, Cannon Hill Brisbane, Queensland 4170
07-3395 6111,
www.vipbackpackers.com Die Mitgliedskarte (VIP
Card) kostet $43 (1 Jahr) oder $57 (2 Jahre). Sie dient zugleich
als wieder aufladbare eKit-Phonecard; damit erhält man auch eine
Voice Mail-Box und eine E-Mail-Adresse. Außer in Australien sind
VIP-Hostels auch In Neuseeland vertreten. Die Website ist leider
nicht sehr benutzerfreundlich aufgebaut.
Level 3, Maze Backpackers, 417 Pitt St Sydney, NSW
2000 02-9299 7710,
9299 7790
www.nomadsworld.com
Die Mitgliedskarte (Nomads Travel Guide & Adventure Card) kostet $37 (1 Jahr). Die Bandbreite der Unterkünfte umfasst traditionelle Pubs, Motels, Guesthouses und neu erbaute Jugendhotels. Vom Anspruch her sollen alle Unterkünfte saubere und komfortable Übernachtungsmöglichkeiten bieten. Da sie jedoch unabhängig voneinander betrieben werden, variiert der Standard sehr.
Zusätzlich zur Buchung der Unterkunft gibt es Einstiegspakete (Arrival Packages), die Alleinreisenden bei der Orientierung und Organisation der ersten Tage in Australien helfen. Sie beinhalten den Transfer vom Flughafen, zwei bis vier Übernachtungen und einen Tagesausflug in die nähere Umgebung. Details und Buchung über die Website.
Alle in diesem Buch aufgelisteten Hostels waren bei der Recherche in puncto Ausstattung, Organisation und Sauberkeit zumindest akzeptabel. Stil und Atmosphäre sind subjektiv – nicht jeder mag viel Entertainment. Am besten hört man sich unterwegs ein wenig um.
Viele Backpacker-Hostels sind Verbänden angeschlossen, die mehr oder weniger nach dem gleichen Prinzip wie der YHA funktionieren und in vielen Ländern vertreten sind. Man erwirbt die Mitgliedschaft und bekommt dafür eine Mitgliedskarte, die zu Ermäßigungen berechtigt (Preisnachlass für die Unterkunft und zahlreiche andere Rabatte) und mit der man billiger telefonieren kann, denn der Ausweis ist gleichzeitig eine wieder aufladbare Telefonkarte.
Wer sich nicht festlegen möchte, kann in allen Hostels für $2–3 mehr übernachten, ohne Mitglied zu sein. Besonders bei Hostel-Übernachtungen sollte man nicht allzu sehr sparen. In Städten mit großer Konkurrenz, z. B. in Sydney und Cairns, werben Lockvogelangebote über Anrufautomaten schon im Flughafenterminal, oder es werden Schlepper zum Busterminal geschickt. Bei einer Übernachtung zum absoluten Dumping-Preis braucht man sich nicht zu wundern, wenn man in einer dump (verlotterten Absteige) landet …
Die Dorms sind bei den meisten unabhängigen Backpacker-Hostels nicht nach Geschlechtern getrennt, aber viele Hostels haben mindestens ein für Frauen reserviertes Dorm. Wer ein solches wünscht, sollte dies gleich bei der Reservierung angeben. Bettzeug und Decken sind normalerweise im Preis inbegriffen, ebenso Serviceleistungen wie Waschmaschinen und Trockner, Gepäckaufbewahrung, ein Safe für Wertsachen im Büro und Tourbuchungen.
Die angegebene Kategorie gilt jeweils für das billigste Doppelzimmer während der Hauptsaison.
Alle Hostels vermieten auch zumindest ein paar Doppelzimmer (doubles oder twins), die je nach Region, Ausstattung und Saison $60–110 kosten. Billige, halbwegs erträgliche Einzelzimmer sind rar und kosten leider meist fast genauso viel wie ein Doppelzimmer. Die meisten Dorms in den Hostels haben Etagenbetten, in Australien Bunkbeds oder kurz Bunks genannt. Einige Caravanparks, Outback-Hotels und Farmen bieten Bunkrooms für Backpacker – also Dorms mit Etagenbetten.
Der Erwerb einer YHA-, VIP- oder Nomads-Karte lohnt sich, v. a. wenn hauptsächlich Hostel-Übernachtungen geplant sind. Ein leichter Baumwollschlafsack im Reisegepäck ist nützlich, denn man erspart sich damit die Leihgebühr für Bettwäsche, falls erforderlich, und kann ggf. auf gemietete On-site Vans (s. S. 83) ausweichen. Daunenschlafsäcke werden in den meisten Hostels nicht gern gesehen. In Busterminals und Hostels liegen kostenlose Informationshefte aus, die Backpacker-Hostels auflisten.
Besonders nützlich ist die Website www.bugaustralia.com, da sie Bewertungen von
Gästen enthält.
Pubunterkünfte, B&Bs u. a.
Pubunterkünfte sind in der Regel einfach (Du/ WC auf dem Flur) und preiswert. Historische Pubs auf dem Land können recht gemütlich sein. In den meisten kann man preiswert Countermeals bekommen. Ein DZ in einem Landpub kostet $60–90; in einem luxuriös restaurierten historischen Grandhotel $170–320.
Im Gegensatz zu einem Hotel hat ein Private Hotel keine Schanklizenz, sondern nur Zimmer, ebenso Guesthouses, Lodges oder Inns, die meist kleiner sind. Einige haben nur zwei oder drei Zimmer und ähneln europäischen Pensionen. Für ein DZ werden je nach Region, Lage und Ausstattung $90–200 verlangt. Meist gilt dieser Preis für Bed and Breakfast (B&B). Das Frühstück kann fully cooked sein – dann gibt es Cornflakes, Eier und Speck (bacon and eggs), Toast, Marmelade, Tee oder Kaffee – oder es ist ein Continental Breakfast mit Toast, Marmelade und Tee oder Kaffee, vielleicht noch mit Cornflakes.
The Australian Bed and Breakfast Book
www.bbbook.com.au Umfassendes Verzeichnis von
B&B-Unterkünften mit ausführlichen Beschreibungen und
Möglichkeit der Buchung online. Das Buch wird jährlich neu
aufgelegt, kostet $20, und ist erhältlich in Buchläden,
Zeitungsläden und einigen Visitor Information Centres sowie online.
Man kann das Buch auch kapitelweise kostenlos herunterladen. Die
Website bietet eine (automatische) Übersetzung u. a. ins Deutsche;
sie ist zwar holperig, aber verständlich.
Bed and Breakfast and Farmstay Australia
www.australianbedandbreakfast.com.au Dachverband
der B&B- und Farmunterkünfte in den einzelnen Bundesstaaten.
Links zu den Fremdenverkehrsämtern und anderen Websites für
Internetbuchungen.
Dawsons Unique Places to Stay
www.dawsons.com.au Listen von Unterkünften mit
Kurzbeschreibung, hauptsächlich Hotels und Motels ab drei Sternen,
ohne Preisangabe, zum Teil mit Foto. Zum Teil sind Links zu den
Websites der Unterkünfte vorhanden. Eine kostenlose, gedruckte
Version liegt in einigen Visitor Information Centres aus.
Internetbuchungen von B&B-Unterkünften in Australien und Neuseeland nach diversen Kategorien.
Beds and Breakfasts Australia
Internetbuchungen von B&B-Unterkünften nach diversen Kategorien.
Bed and Breakfast Stayz
www.bedandbreakfast.stays.com.au
Nur Auflistung: Eigenwerbung der Inserenten, aber Gäste können ihre Kommentare im Guestbook hinterlassen. Mit vielen Adressen.
Ozbedandbreakfast
Internetbuchungen von B&B-Unterkünften australienweit; viele Adressen.
Outback Beds
Authentische Unterkünfte in Outback NSW und Queensland.
Motels
Sie bieten standardisierten, wenn auch zuweilen sterilen Komfort in Motelunits – Zimmern mit Du/ WC, die mit Teppich, Kühlschrank, Teekocher, Fernseher, AC (= Klimaanlage) bzw. Heizung ausgestattet sind, manchmal auch mit einer kleinen Kochecke. In heißeren Gegenden gibt es auch einen Swimming Pool. Ein Motelunit kostet je nach Region, Lage, Ausstattung und Saison $80–180.
Auf Anfrage bekommt man von der Rezeption der Motels der Kette Best Western eine kostenlose Clubkarte (Golden Crown Club Card), bei deren Vorlage man bei jeder Übernachtung in einem Motel dieser Kette 10 % Rabatt erhält. Die Kette Best Western ist auf dem ganzen australischen Kontinent verbreitet. Andere Ketten wie Flag Inn und Budget Motel bieten evtl. ähnliche Arrangements.
Camping
Wer motorisiert ist, kann in den zahlreichen Caravanparks (auch: Holiday Park, Tourist Park, Holiday Village) sein Zelt aufschlagen bzw. den Campervan abstellen. Oder man mietet sich dort einen On-site Van (Wohnwagen) oder eine Cabin. Letztere sind kleine oder größere Hütten, die meisten bieten einer Familie mit zwei bis drei Kindern Platz, sind einfach, aber zweckmäßig eingerichtet und mit Du/WC, Kühlschrank und einer Kochecke, oft auch TV, AC und Heizstrahler o. Ä. ausgestattet. Die größeren haben ein oder zwei separate kleine Schlafzimmer. Manche Caravanparks haben sogar Ferienwohnungen. Für Paare und Familien, die nur ein Auto (keinen Bus oder Campervan) fahren und auch kein Zelt dabei haben, sind On-site Vans oder Cabins die preiswerteste Übernachtungsmöglichkeit – und keineswegs die schlechteste.
Manche Caravanparks sind herrlich gelegen, z. B. direkt am Strand, und sogar am Rand der Großstädte sind sie zu finden – allerdings muss man dann mit bis zu 40 Minuten Fahrt in die City rechnen. Die besseren sind weitläufig angelegt, sodass man sich nicht allzu sehr auf der Pelle hockt, und mit Schatten spendenden Bäumen, einem Pool, Kinderspielplatz, Grillstellen, Laden oder Kiosk, oft sogar einem Tennisplatz ausgestattet, dazu mit ausreichenden, sauberen sanitären Einrichtungen und Waschküchen, oft auch einer kleinen Küche.
Es gibt riesige Anlagen mit allem Drum und Dran, aber Massenbetrieb, und am anderen Ende der Skala kleine Parks, die von einer Familie geführt werden und vielleicht nicht so viele Extras bieten, dafür aber eine persönlichere Atmosphäre. Zahlreiche Caravanparks gehören einer Kette an, die auf verlässlich guten Standard achtet. Zu diesen zählen Big 4, Top Tourist Parks, FPA (Family Parks Australia). Die Mitgliedschaft kann bei einem der Mitglieds-Parks oder online erworben werden und berechtigt zu kostenlosem Buchungsservice innerhalb der Organisation und zu einem Rabatt.
Big 4, 1800-63 24 44,
www.big4.com.au. Mitgliedschaft $40 für 2 Jahre –
gilt auch für Top-4-Parks in Neuseeland, 10 % Rabatt auf
Übernachtung (insgesamt max. $30 pro Park).
Top Tourist
Parks, 08-8363
1901,
www.toptouristparks.com.au. Mitgliedschaft $ 30
für 2 Jahre – gilt auch für Kiwi-Camps-Parks in Neuseeland, 10 %
Rabatt auf Übernachtung (insgesamt max. $ 30 pro Park).
FPA (Family Parks Australia),
1300-85 57 07,
www.familyparks.com.au. Mitgliedschaft $ 25 für 2
Jahre – gilt auch für Family Parks in Neuseeland, 10 % Rabatt auf
Übernachtung (insgesamt max. $20 pro Zeltplatz oder $40 pro Unit/
Cabin in jeweils einem Park).
Ein On-site Van kostet $50–80, eine Cabin $65–160; beide bieten drei bis sechs Personen Platz. Die Preisspanne für einen Zeltplatz bzw. Stellplatz für einen Campervan ohne Stromanschluss liegt zwischen $20–60 für zwei Personen, abhängig von Saison sowie Lage und Ausstattung des Caravanparks (normalerweise ist mit $22–27 zu rechnen), für einen Stellplatz mit Stromanschluss liegen die Kosten zwischen $25 und 70 – in der Regel muss man mit $27–30 rechnen.
Ferienwohnungen
Ferienwohnungen (Holiday Units, Holiday Fiats oder Holiday Apartments) und Ferienhäuser (Cottages; Houses) kommen für Familien oder Gruppen ab drei Personen meist nicht viel teurer als Hotelzimmer und bieten wesentlich mehr Komfort und Platz. Ein Studio Apartment bietet Kochecke (Kitchenette), Sitzgelegenheiten und Bett in einem Raum, ein 1 Bedroom Apartment hat Kochecke bzw. Küche, Wohnzimmer und ein separates Schlafzimmer. Die meisten Holiday Apartments haben ein bis zwei Schlafzimmer, aber auch bis zu vier Schlafzimmer sind zu finden.
Während der Schulferien werden fast alle Ferienwohnungen nur wochenweise vermietet; in beliebten Ferienorten sind sie dann ohnehin schon seit langem ausgebucht. Eine Wohnung kostet $130–350 pro Tag, je nach Saison, Größe, Ausstattung und Lage. Ein besonderes Australienerlebnis sind Ferien auf dem Bauernhof (Farm Stays). Die Art der Unterbringung und die Preise schwanken beträchtlich; von Schafschererunterkünften in Doppelstockbetten für $20–40 pro Bett bis zur stilvollen Zimmern im Herrenhaus ab $170 pro Person. In der ersteren Kategorie sind Kinder willkommen, in der letzteren selten.
Übernachtungsmöglichkeiten für Naturfreunde
Zeltplätze in den Nationalparks werden von den Nationalpark-Verbänden der Bundesstaaten verwaltet. Die beliebtesten müssen für die Zeit der australischen Schulferien, v. a. Ostern und Weihnachten, vorgebucht werden – einige sind allerdings so begehrt, dass sie z. B. für die Sommerferien ein Jahr im Voraus ausgebucht sind. Viele funktionieren nach dem Prinzip der self-registration, d. h. man entrichtet die verlangte Gebühr in eine auf dem Platz aufgestellte honesty box.
(Bio-)Farmen und Naturschutzprojekte
WWOOF (Willing Workers On Organic Farms)
2166 GelantipyRd,WTree Buchan, Victoria 3885
03-5155
0218
Diese Organisation gibt es u. a. auch in Dänemark, Deutschland, Neuseeland, Österreich, USA und in der Schweiz. Das Australian WWOOF Book verzeichnet etwa 1200 Farmen und 100 andere Gastgeber (u. a. Bio-Gemüseläden, Gärtnereien und alternative Schulen), die mithelfende Gäste aufnehmen. Man muss sich vorher anmelden, mindestens zwei Nächte bleiben und wenigstens halbtags mitarbeiten. Im Austausch dafür sind Unterkunft und Verpflegung frei – entweder in Form von zubereiteten Mahlzeiten oder Naturalien. Alles andere ist Verhandlungssache zwischen den Farmern und Gästen. Da kein Geld bezahlt wird, ist eine Arbeitserlaubnis nicht erforderlich. Alkohol und andere Drogen sind tabu; ein Grundinteresse an alternativer Landwirtschaft bzw. anderen Alternativprojekten wird vorausgesetzt. Wer körperliche Arbeit nicht scheut, hat eine ausgezeichnete Gelegenheit, australisches Land- und Farmleben kennenzulernen.
Das Buch ist über das Internet bei der obigen Adresse zu bestellen. Mit der Bestellung erwirbt man die Mitgliedschaft ($55 eine Person/$65 für zwei zusammenreisende Personen). Diese schließt eine niedrige, einjährige Unfallversicherung für die Arbeitszeit mit ein. Auf Wunsch kann der Versicherungsbeitrag erhöht werden. Ein Bulletin Board online informiert über aktuelle Entwicklungen und es gibt Links zu anderen gemeinnützigen und alternativen Organisationen in Australien und weltweit.
Australian Trust for Conservation Volunteers (ATCV)
National Office P.O. Box 423 Ballarat, VIC 3353
1800-03
25 01 oder 03-5330 2600
www.conservationvolunteers.com.au
Der gemeinnützige Verein organisiert jährlich tausend Naturschutzprojekte (v. a. Anlegen von Wanderwegen in Nationalparks, Bäume pflanzen, Unkraut beseitigen, Maßnahmen zur Bekämpfung von Erosion und Landversalzung), die von freiwilligen Helfern unentgeltlich durchgeführt werden. Für Transport, Unterkunft und Verpflegung wird ein Unkostenbeitrag von etwa $30 pro Tag berechnet. Die Projekte dauern von einem Tag bis zu mehreren Wochen.
Homestay und Wohnungsoder Haustausch
Die Idee, die eigenen vier Wände für einige Wochen oder Monate zum Tausch anzubieten und diese im Heim des Tauschpartners zu verbringen, ist keineswegs neu. Das Internet ermöglicht den Aufbau von Datenbanken mit Adressen aus aller Welt, zu denen Mitglieder problemlos und schnell Zugang haben. Manche eigens zu diesem Zweck eingerichtete Websites funktionieren nach dem Prinzip des Gebens und Nehmens, d. h. man bekommt Adressen von potenziellen Gastgebern vermittelt, bei denen man umsonst wohnen kann. Dafür wird aber erwartet, dass man bereit ist, für eine etwa gleiche Anzahl von Tagen einen Gast (oder Gäste) bei sich wohnen zu lassen. Alles andere ist Verhandlungssache.
Websites zum Thema
wird von einem jungen Australier betrieben; Mitgliedschaft kostenlos
kostenlos, zum Browsen ist Registrierung erforderlich
HnH Travellers Australia u. a. Homestays und Mfg (Car Pooling); viele Links
NGO seit 1949; erklärtes Ziel: Frieden schaffen durch interkulturellen Austausch. Formeller als die anderen Organisationen: Man muss sich einer Kontaktperson vorstellen
Andere Websites vermitteln „Homestay”, d. h. man wohnt bei einer Privatperson oder Familie und bezahlt dafür weniger als für ein kommerzielles Hotel oder B&B. Billig reisen und Geld sparen ist aber nur ein Aspekt; diese Websites richten sich explizit an Leute, die Kontakte knüpfen, Freundschaften aufbauen und ein Land oder eine Stadt aus der Perspektive von Insidern erfahren wollen. Die Vermittlung läuft über eine Mitgliedschaft (kostenlos oder gebührenpflichtig). Die Überprüfung von Mitgliedern bzw. Qualitätskontrollen werden unterschiedlich, d. h. mehr oder weniger lax gehandhabt – Details s. Websites.
Das System scheint im Großen und Ganzen sehr gut zu funktionieren, aber ein paar schwarze Schafe gibt es immer. Ein wenig Vorsicht (und die Anwendung gesunden Menschenverstandes) ist angeraten: ein Informationsaustausch per E-Mail und/oder ein Interview per Telefon, bei dem man auf evtl. auftretende Ungereimtheiten achtet, sowie das Hinterlassen der Kontaktdetails des/der Gastgeber bei Bekannten sind sinnvoll.
Verhaltenstipps
BBQ-Etikette
Gäste bringen zu einer Grillparty meist ihre eigenen Getränke mit. Jeder stellt dann seinen Esky mit Wein, Bier und Softdrinks auf der Terrasse oder im Garten ab und bedient sich daraus. „Bring a plate” bedeutet: „bring auch was zu Essen mit”. Manchmal wird erwartet, dass die Gäste ihr Grillfleisch mitbringen, zuweilen sogar Stühle! Am besten fragt man vorher nach.
Schlange stehen
Wie in Großbritannien ist es auch in Australien üblich, sich überall ordentlich in eine Warteschlange einzureihen (to queue; tojoin the line) und zu warten, bis man an der Reihe ist, z. B. im Supermarkt, am Bahnsteig oder in der Bank. Zum guten Ton gehört es, von der vor einem stehenden Person etwas Abstand zu halten, anstatt ihr auf die Pelle zu rücken. Oft zieht man eine Nummer; bei Banken und Behörden sind die Wartelinien markiert. Wer drängelt oder gar Ellenbogen benutzt, outet sich als ungehobelter Ausländer.
Small Talk
Small Talk spielt eine wichtige Rolle im australischen Alltagsleben. Ein kurzer Austausch gehört zum Ritual, wenn man Leuten begegnet, die man kennt. Ob gut oder nur ganz flüchtig, tut nichts zur Sache: How are you?, vielleicht ein Kompliment: You’re looking well! (= gesund und munter) und, je nach Situation, eine Plauderei über das Wetter, über die Arbeit (Are you / Have you been busy?) oder über das vergangene oder kommende Wochenende. Wenn man weiß, dass das Gegenüber ein Tennis-, Cricket- oder Footy-Fan ist, umso besser! Es ist wohl dieser Hang zur unverbindlichen Plauderei, der Australier aus mitteleuropäischer Sicht so freundlich und zugänglich erscheinen lässt. Umgekehrt können Small-Talk-unerprobte Europäer, die es bei einem Goodmorningoder S’Daybewenden lassen (man kennt sich ja nicht richtig …), auf Australier steif und zugeknöpft, ja geradezu unfreundlich wirken.
Umgang mit Lob und Kritik
Well done, gut gemacht, hört man viel öfter in Australien als bei uns. Was jemand geleistet hat, mag noch lange nicht perfekt sein, aber die Anstrengung wird honoriert. Erst mal das Positive herausstreichen, ist die Strategie bei Bewertungen und Evaluationen aller Art. Auf diese Weise schafft man ein angenehmes zwischenmenschliches Klima und vermeidet unnötige Reibereien. Mit Kritik tut man sich hingegen schwerer.
Das hat zum einen mit einer Scheu vor Konfrontationen zu tun. Sich in einem Restaurant lauthals über schlechten Service zu beschweren oder deutlich zu sagen, dass die Suppe versalzen war, fällt den meisten Australiern nicht leicht. Sie sind lieber still, schimpfen auf dem Nachhauseweg – und besuchen das Restaurant nie wieder. Zum anderen hat es mit dem eingefleischten angelsächsischen Individualismus zu tun: Wer bin ich, dass ich meinem Nachbarn sagen kann/soll, wann er seine Musik hören darf? Wer bin ich, dass ich der Fußgängerin sagen kann, dass sie bei Rot nicht über die Straße gehen soll?
Sicher gibt es Grundregeln des Zusammenlebens, die eigentlich alle beherzigen sollten: Abends um elf Heavy Metal zu hören ist nicht sehr rücksichtsvoll, wenn man in einem Apartmentblock wohnt. „Rot” für den Fußgänger bedeutet, dass jederzeit ein Auto um die Ecke fegen könnte. Dass ein Australier lautstark die Einhaltung von Regeln (oder gar Vorschriften oder Hausordnungen) einfordert, ist jedoch fast undenkbar. Man lässt die anderen lieber machen. Die werden schon sehen …
Mit dem Eindruck, „Australier sind alle so herrlich locker und ungezwungen” – basierend auf Small Talk und flapsigem Pub Talk – können Mitteleuropäer gehörig ins Fettnäpfchen treten. „Ehrlich seine Meinung” sagen, gilt bei uns als Tugend. In Australien kommt solche „Direktheit” nur an, wenn man sie in eine gehörige Portion Humor und Selbstironie verpackt. Die korrekte Antwort auf die Frage How do you like it here? lautet erst mal: It’s a great country, mate. Oder Ähnliches.
Leider kann man als Ausländer wiederholt in solche und andere Fettnäpfchen treten, ohne dass man von anderen diskret darauf hingewiesen wird. Schlimmstenfalls ziehen sich Kollegen oder flüchtige Bekannte von einem zurück, und man hat keine Ahnung warum.
Trinkgelder
Ein tip ist die Anerkennung für einen besonders guten Service. Es ist nicht allgemein üblich, ein Trinkgeld zu geben und wird daher auch nicht erwartet. Es kann sogar passieren, dass ein Taxifahrer das Fahrgeld von $12,10 auf $12 abrundet.
Versicherungen
Reisekrankenversicherung
Wichtig ist eine ausreichende Reisekrankenversicherung. Nur wenige private Krankenkassen bieten weltweiten Schutz im Krankheitsfall, d. h. jeder muss für seine Reise nach Australien eine Auslandskrankenversicherung abschließen. Die meisten Reisebüros und einige Kreditkartenorganisationen bieten derartige Versicherungen an. Bei Krankheitspeziell Krankenhausaufenthalten – kann sehr schnell eine erhebliche Summe zusammenkommen, die aus eigener Tasche bezahlt werden müsste. Ist man versichert, kann man die Kosten gegen Vorlage der Rechnungen zu Hause geltend machen. Einschränkungen gibt es natürlich auch hier, besonders bezüglich Zahnbehandlungen (nur Notfallbehandlung) und chronischen Krankheiten (Bedingungen durchlesen). Die später bei der Versicherung einzureichende Rechnung sollte folgende Angaben enthalten:
- Name, Vorname, Geburtsdatum
- Behandlungsort und -datum
- Diagnose
- erbrachte Leistungen in detaillierter Aufstellung (Beratung, Untersuchungen, Behandlungen, Medikamente, Injektionen, Laborkosten, Krankenhausaufenthalt)
- Unterschrift des behandelnden Arztes und Stempel
Wer im Ausland schwer erkrankt, wird zu Lasten der Versicherung heimgeholt, wenn er plausibel darlegen kann, dass am Urlaubsort keine ausreichende Versorgung gewährleistet ist. Dann geht es mit Linienmaschinen oder auch mit eigens losgeschickten Ambulanzflugzeugen nach Hause.
Reiserücktrittsversicherung
Bei einer pauschal gebuchten Reise ist die Reiserücktrittsversicherung meist im Preis inbegriffen. Es empfiehlt sich zur Sicherheit nachzufragen. Eine individuelle Reise kann ebenfalls versichert werden. Manche Reisebüros vermitteln derartige Versicherungen. Eine Reiserücktrittsversicherung muss kurz nach Buchung (in der Regel spätestens 14 Tage danach) abgeschlossen werden. Bei Krankheit oder Tod eines Familienmitglieds oder Reisepartners ersetzt die Versicherung in der Regel die anfallenden Stornokosten der Reise. Bei einer Reiseunfähigkeit wegen Krankheit ist ein ärztliches Attest vorzuweisen. Die Kosten der Versicherung richten sich nach dem Preis der Reise und der damit verbundenen Höhe der Stornogebühren, meist zwischen 15 und 90 € pro Person, zum Teil mit Selbstbeteiligung.
Reisegepäckversicherung
Viele Versicherungen bieten auch eine Absicherung des Gepäcks. Die Bedingungen für den Ersatz der verlorenen Gegenstände sind immer sehr eng gefasst. Daher sollten die Versicherungsbedingungen genau gelesen werden und das eigene Verhalten den Bedingungen angepasst werden. Gepäck darf z. B. nicht unbewacht in abgestellten Kraftfahrzeugen zurückgelassen werden und Kameras und Fotoapparate müssen, um vor Straßenräubern sicher zu sein, quer über der Brust und nicht nur über der Schulter getragen werden. Bargeld ist nie versichert und auch bei Schmuck und Foto- und Videogeräten wird meist nur ein Bruchteil des Wertes ersetzt.
Wer sich für eine Reisegepäckversicherung entscheidet, sollte darauf achten, dass diese Weltgeltung besitzt und die Reisedauer in ausreichender Höhe absichert. Bei einem Schadensfall muss der Verlust bei der Polizei gemeldet werden. Hilfreich ist hierbei eine vorher angefertigte Checkliste, auf der alle Wertgegenstände verzeichnet und beschrieben sind. Alle wichtigen Gegenstände im Handgepäck befördern. Eine Reisegepäckversicherung mit einer Deckung von etwa 2000 € kostet für 24 Tage ca. 30 €, ein Jahresvertrag 60–70 €.
Fotoversicherung
Da Foto- und Videogeräte selten ganz abgesichert sind, bietet sich bei der Mitnahme einer guten Kamera eine zusätzliche Fotoapparate-Versicherung an. Diese ist relativ teuer, die Gebühr richtet sich nach dem Wert der Ausrüstung oder der angesetzten Versicherungssumme.
Visa
Zur Einreise nach Australien benötigt man einen
Reisepass, der mindestens drei Monate über den geplanten Aufenthalt
hinaus gültig sein muss, sowie ein Einreisevisum. Für
Staatsangehörige (u. a.) westeuropäischer Länder gibt es ein
besonderes Visa-System: ETA-Touristenvisum (die
Abkürzung steht für Electronic Travel Authority). Wenn man
eine Kreditkarte hat, kann man es selbst online beantragen unter
www.eta.immi.gov.au; die Bearbeitungsgebühr dort
beträgt A$20. Andernfalls kann das Visum bei der Buchung der Reise
in Reisebüros, die über ein entsprechendes Computerprogramm
verfügen, beantragt werden. Das Visum ist sofort erhältlich, wenn
ein Flugticket bei einer der gelisteten ca. 30 Airlines gebucht
wird, der Reisepass vorliegt und das Computerprogramm funktioniert.
Weitere Möglichkeiten sind:
Australia Plus Visa Service
Mathilde-Boyen-Str. 9, 80939 München
0178-1791685
Er besorgt das Visum für eine Gebühr von nur ca. 8 € innerhalb von 48 Stunden; Bezahlung per Überweisung, Bankeinzug oder Scheck.
Australia Shopping World
Wallstr. 66, 10179 Berlin-Mitte
030-9700 5251
www.australiashop.com (und viele weitere
Filialen) Hier bekommt man das ETA-Visum für 25 € Gebühr.
Das ETA berechtigt zu einem dreimonatigen Aufenthalt bei einjähriger Gültigkeit. In Australien können das ETA (subclass 976) und das Tourist Visa (subclass 676) beim DIAC (Department of Immigration And Citizenship) in den Hauptstädten der Bundesstaaten für $255 verlängert werden – oder mit Kreditkarte online unter
www.immi.gov.au. Gewährt werden insgesamt maximal
sechs Monate Aufenthalt ab der Ankunft in Australien (Achtung:
nicht ab Antragstellung!), eine weitere Verlängerung ist definitiv
ausgeschlossen.
Wer bereits vor der Abreise weiß, dass er länger als sechs Monate in Australien bleiben wird, muss bei der Australischen Botschaft (S. 41) ein Tourist (Long Stay) Visa subclass 676 für $75 beantragen. Die Bearbeitungszeit beträgt drei bis vier Wochen. Ein Touristenvisum schließt die Arbeitsaufnahme in Australien ausdrücklich aus.
Pflanzenquarantäne
Spätestens, wenn Stewardessen kurz vor der Ankunft in Australien die Flugkabine mit einem Spray vernebeln, wird deutlich, wie ernst man in Australien die Gefahr des Einschleppens von Schädlingen nimmt. Sogar einzelne Regionen Australiens schützen ihre landwirtschaftlichen Produkte, die wichtigste Einkommensquelle, durch das Verhängen einer Quarantäne. Daher darf man aus einigen Gegenden kein Obst mitnehmen. Die Quarantänebestimmungen gibt es seit Jahrzehnten, aber die Kontrollen sind in der Regel ziemlich lasch. Allerdings wurden 1996 im Norden von Queensland nach dem Befall von tropischen Obstplantagen durch die Papayafruchtfliege zeitweilig sogar Straßensperren errichtet und alle Fahrzeuge gründlich kontrolliert.
Junge Leute aus Deutschland im Alter von 18–30
Jahren können ein Working Holiday-Visa (subclass
417) für $235 beantragen. Es wird von der australischen
Botschaft in begrenzter Zahl ausgestellt, berechtigt zu einem
Aufenthalt von bis zu einem Jahr und schließt die Möglichkeit ein,
im Land mit einfachen Jobs (Obst ernten, Kellnern u. Ä., maximal
sechs Monate pro Job) die Reisekasse aufzubessern. Dennoch muss man
nachweislich neben dem Geld für das Ticket mindestens $5000 für die
Reise angespart haben. Da die Bearbeitungsdauer ca. vier bis sechs
Wochen beträgt und nicht jeder Antrag genehmigt wird, sollte man
das Flugticket erst nach der Visaerteilung kaufen. Inhaber eines
Working Holiday-Visa, die nachweislich mindestens drei Monate als
Saisonarbeiter in Regional Australia (d. h. außerhalb des Großraums
von Brisbane, Canberra, Melbourne, Perth, Sydney) gearbeitet haben,
können bei DIAC in Australien oder der australischen Botschaft in
einem anderen Land ein zweites Working Holiday-Visa ($235)
beantragen. Dieses ist dann weitere zwölf Monate gültig.
Interessante Websites für Reisende mit einem
Working-Holiday-Visum sind www.bluecollarpeople.com, www.jobsearch.gov.au, www.anyworkanywhere.com, www.pickingjobs.com.
Impfzwang besteht nur für Personen, die sich sechs Tage vor der Einreise nach Australien in einem Land aufgehalten haben, in dem Gelbfieber oder Cholera herrschen. Dann ist ein gültiges Impfzeugnis vorzuweisen.
Die bei der Ausreise fällige Flughafensteuer (Departure Tax) ist bereits im Flugpreis enthalten. Bei jedem Abflug, sowohl für internationale als auch für Inlandsflüge, wird außerdem eine Sicherheitsgebühr (Safety and Security Charge) erhoben, auch diese ist im Flugpreis enthalten.
Einreisebestimmungen der südostasiatischen Nachbarländer
Wer vorhat, auf dem Weg nach Australien einen Zwischenstopp in Südostasien einzulegen, benötigt für die meisten Länder kein Visum.
Thailand
Ohne ein Visum ist die Einreise für 30 Tage möglich. Für einen längeren Aufenthalt benötigt man ein Visum von einer diplomatischen Vertretung im Ausland. Ein Touristenvisum für 60 Tage kostet 30 €. Es kann um 30 Tage verlängert werden.
Malaysia
Bei der Einreise muss der Reisepass sechs Monate über den Aufenthalt hinaus gültig sein. Es wird bei der Einreise ein Visit Pass ausgestellt, der zum dreimonatigen Aufenthalt berechtigt. In Sarawak und Sabah wird ein neuer Visit Pass in den Pass gestempelt, der die Aufenthaltsdauer aber nicht verlängert.
Singapore
Reisende mit der deutschen, schweizerischen und österreichischen Staatsbürgerschaft können ohne Visum einreisen, wenn sie einen noch sechs Monate gültigen Pass und ein Ticket zur Weiterreise vorlegen. Bei der Einreise bekommen sie ein 30 Tage gültiges Besuchervisum.
Indonesien
Bei der Einreise wird Deutschen und Schweizern auf den meisten Flughäfen und Häfen ein visa on arrival ausgestellt, das zu einem 30-tägigen Aufenthalt berechtigt und US$25 kostet, aber nicht verlängert werden kann. Österreicher müssen sich vor der Einreise ein Visum besorgen.
Hongkong
Deutsche, Österreicher und Schweizer können ohne Visum drei Monate in Hongkong bleiben.
Waschsalons
In Großstädten und Ferienzentren gibt es jede Menge Waschsalons. Die meisten Unterkünfte, Jugendherbergen und Backpacker-Hostels, Caravanparks, aber auch Motels und sogar einige Hotels stellen ihren Gästen eine oder mehrere Waschmaschinen, meist auch einen Trockner – alle mit Münzbedienung – zur Verfügung.
Zeit und Kalender
Zeitzonen
Zeitzonen
In Australien gibt es drei Zeitzonen: Die Western Standard Time (WST), die Central Standard Time (CST) und die Eastern Standard Time (EST).
Die Western Standard Time gilt für ganz Western Australia: MEZ plus 7 Stunden.
Die Central Standard Time gilt für South Australia und das Northern Territory: MEZ plus 8 1/2 Std. (CST-Sommerzeit plus 9 1/2 Std.).
Die Eastern Standard Time gilt für die Oststaaten Tasmanien, Victoria, New South Wales und Queensland: MEZ plus 9 Stunden (EST-Sommerzeit plus 10 Std.).
Während des australischen Sommers stellen die meisten Bundesstaaten an einem Sonntag die Uhr für die Sommerzeit (Daylight Saving Time) eine Stunde vor; ausgenommen Queensland, Western Australia und das Northern Territory. Landesweit einheitliche Termine gibt es nicht. Als Faustregel gilt: In New South Wales, Victoria, South Australia und im Australian Capital Territory (Canberra) dauert die Sommerzeit von Ende Oktober/Anfang November bis Ende März; in Tasmanien von Anfang Oktober bis Ende März.
Zoll
Die Ein- und Ausfuhr von Tieren und Pflanzen (Obst!) ist streng verboten, das Gleiche gilt für tierische und pflanzliche Produkte (z. B. Wurst, Eier, aber auch Daunendecken). Auf die Einhaltung dieser Bestimmung wird streng geachtet, die Zollkontrollen sind mit Schnüffelhunden meist äußerst gründlich.