Als Frau des Argonauten Jason lebt Medea in Korinth, wohin sie ihm aus ihrer Heimat Kolchis gefolgt ist. Im königlichen Palast Korinths gerät sie in ein Spiel aus Verleumdungen, Intrigen und Lügen. Der Kampf um die Macht steht im Mittelpunkt, und Medea soll als Sündenbock geopfert werden.

Die Medea der griechischen Tragödie, die Barbarin, die Giftmischerin, die rachsüchtige Mörderin – hier wird diese Frauenfigur aus dem jahrtausendealten Mythos gelöst, das überkommene Bild revidiert. Christa Wolfs Porträt einer eigenwilligen, ungewöhnlichen Frau wurde in alle Weltsprachen übersetzt und erfuhr zahlreiche Bearbeitungen für die Bühne.

Christa Wolf, geboren 1929 in Landsberg/Warthe (Gorzów Wielkopolski), lebt in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern. Ihr Werk, das im Suhrkamp Verlag erscheint, wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter dem Georg-Büchner-Preis und dem Deutschen Bücherpreis für ihr Gesamtwerk. Zuletzt veröffentlichte sie den Erzählungsband Mit anderem Blick (st 3827) und Der Worte Adernetz. Essays und Reden (es 2475).