Lektion 5: Stilvolle Kommunikation mit Kunden
Die wichtigsten Unternehmensziele heißen heute Kundenbindung und Kundengewinnung. Deshalb ist es unverzichtbar, mit Kunden gepflegt zu kommunizieren. In diesem Kapitel erfahren Sie, wie Sie einen stilvollen und korrekten Brief verfassen, worauf Sie bei Ihren Mails achten müssen und wie Sie am Telefon die richtigen Worte und den richtigen Ton finden.
Was für Verkäufer schon lange selbstverständlich ist, nämlich die Ausrichtung aller Aktivitäten auf den Kunden, gilt inzwischen längst für alle Mitarbeiter im Unternehmen. Produkte werden immer austauschbarer, Preise transparenter und Serviceangebote vergleichbarer. Das einzige verbleibende Alleinstellungsmerkmal (Unique Selling Proposition) für Unternehmen, die einzige Möglichkeit, sich vom Wettbewerb abzuheben, ist die Qualität ihrer Kundenbeziehungen und damit der Einstellung aller Mitarbeiter.
Korrespondenz bindet Kunden
Auch wenn wir im Zeitalter der Telekommunikation leben, wird es weiterhin Bereiche mit schriftlichen Kundenkontakten geben – per Brief, Fax oder E-Mail. Da jeder schriftliche Kontakt „archiviert“ werden kann, ist es besonders wichtig, aus jeder Art von „Postausgang“ eine (vorzeigbare) Visitenkarte des Unternehmens zu machen.
Kundenorientierung in Geschäftsbriefen, E-Mails und Faxen
Kundenorientierte Korrespondenz sollte kurz, konkret und positiv sein. Doch scheinbar fällt es vielen Menschen schwer, beim Schreiben den richtigen Ton zu treffen. Dabei sollten wir uns im Geschäftsleben bewusst machen, dass schlecht geschriebene Briefe oder E-Mails am Ende das Image des Unternehmens und Sie selbst schädigen.
Der richtige Stil in der Korrespondenz gehört heute ebenso zu den modernen Umgangsformen wie das persönliche Auftreten beim Kunden. Sie kommen bei anderen einfach besser an, wenn Sie bestimmte Regeln beachten. Auch wenn hinter ungeschickten Formulierungen oder Nachlässigkeiten beim Inhalt keine böse Absicht steckt, sie können das Verhältnis zum Empfänger empfindlich stören.
Wir zeigen Ihnen nun, wie Ihre Korrespondenz Ihre Kunden- und Service-Orientierung und die Corporate Identity Ihres Unternehmens widerspiegelt und welche typischen „Korrespondenzfehler“ Sie vermeiden sollten.
Tipp:
Schreiben Sie private Briefe nicht auf Geschäftspapier.
Korrekte Anschriften und schriftliche Anrede
Die Anschrift für Privatpersonen im Inland enthält:
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die Anredeform: Herrn/Frau
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eventuelle Titel und Grade, Vorname, Name
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Straße oder Postfach und Nummer
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Postleitzahl und Ort
In ausländischen Anschriften wird das Nationalitätskennzeichen nicht vor der Postleitzahl angegeben, Ort und Landesangabe sollten in Großbuchstaben geschrieben werden:
Rocher Arzneimittel
Züricher Strasse 123
4051 BASEL
SCHWEIZ
Tipp:
Schreiben Sie bei Briefen ins Ausland, wenn möglich, den Namen der Stadt in der Landessprache. Also statt „Mailand“ besser „Milano“.
„Eheleute“ und das ehefrauenfeindliche „Herrn und Frau Vorname des Mannes Familienname“ sind nicht mehr üblich.
Auch „Familie Jürgen Kramer“ ist altmodisch und patriarchalisch. Die Familienmitglieder sind hier namenlos geworden. Eine solche Anschrift passt nicht in das 21. Jahrhundert. Die Anschrift „Familie Kramer“ hingegen ist noch gängig, aber recht unpersönlich. Zeitgemäß hingegen sind:
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„Frau und Herrn Christina und Jürgen Kramer“
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„Herrn Jürgen und Frau Christina Kramer“
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„Frau Christina und Herrn Jürgen Kramer“
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„Frau Dr. med. Maria Koch-Huber und Herrn Dr. Axel Koch“
Korrekte Anschriften bei Firmen
Hier gilt:
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das Wort „Firma“ wird heute nicht mehr erwähnt:
„Anton Müller & Co. KG“ ist richtig,
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„z. Hd.“ für „zu Händen“ ist out und wird weggelassen,
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„c/o“ für „care of“ (in der Obhut von) ebenfalls,
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steht die Firma in der ersten Zeile, darf eine andere als die in der zweiten Zeile erwähnte Person das Schreiben öffnen. Steht eine Person vor dem Firmennamen, darf nur diese Person den Brief öffnen. Leider wird das nur in wenigen Unternehmen berücksichtigt, gehen Sie also mit gutem Beispiel voran. Zur Verstärkung des vertraulichen Charakters des Briefes können Sie auch das Wort „Persönlich“ vor die Anschrift setzen.
Tipp:
Sind Sie längere Zeit in Urlaub oder krank, lassen Sie sich die persönliche Post entweder nachsenden oder finden Sie eine Person Ihres Vertrauens, die Ihre Post sichtet.
Besonderheiten
Adlige ohne Rangbezeichnung:
Anrede Herr/Frau Vorname-von o.ä. – Familienname,
also: „Frau Maria von Hohenadel“
Adlige mit Rangbezeichnung:
Keine Anrede Frau/Herr,
Vorname Adelsbezeichnung Familienname:
„Mathilde Gräfin von und zu Hohenadel“
Amts- und Mandatsträger:
Wenn Ihnen die Amtsbezeichnung einer Person bekannt ist, setzen Sie diese in der Brief-Anschrift auch ein. Achten Sie aber unbedingt auf die Aktualität der Funktion.
„Herrn Dr. Holger Mann
Vorsitzender des Verbands der Metallindustrie“
Repräsentanten des Staates
Sie werden mündlich und schriftlich mit ihrer Amtsbezeichnung angesprochen.
Herrn Bundespräsident
Horst Köhler
Bundespräsidialamt
Spreeweg 1
10557 Berlin
Im Brief: Sehr geehrter Herr Bundespräsident, …
Mündlich: „Herr Bundespräsident“
Nach Beendigung ihrer Amtszeit
werden Repräsentanten des Staates mündlich und schriftlich mit ihrem Namen bzw. akademischen Titeln angesprochen.
Der ehemalige Bundeskanzler Helmut Kohl wird demnach mit „Herr Dr. Kohl“ angesprochen und nicht mit „Herr Bundeskanzler a.D.“.
In der Brief-Anschrift darf das „a.D.“ jedoch weiterhin benutzt werden.
Akademische Grade
Bei Titelhäufungen verwenden Sie wie in der mündlichen Anrede nur den höchsten Titel:
Herr Prof. Dr. Anton Müller =
„Sehr geehrter Herr Professor Müller“
Schreiben Sie „Professor“ aus, „Dr.“ können Sie abkürzen und verzichten auf Spezifizierungen wie „h.c“, „med.“ oder ähnliches.
Die Titel Diplom-Ing. oder Diplom-Kaufmann und M. A. werden in Deutschland in der Anrede nicht genannt.
Weibliche Titelträgerinnen:
„Frau Professor Dr. Karin Schmidt“ oder
„Frau Professorin Dr. Karin Schmidt“
Berufsbezeichnungen:
z.B. „Rechtsanwalt“, „Steuerberater“ oder „Journalistin“ können Sie weglassen.
Diplomatie:
Botschafter sind die höchsten Vertreter ihres Landes im Ausland. Gehen Sie deshalb mit viel Umsicht und Respekt mit deren Anreden um. In der Anschrift sprechen Sie Botschafter immer an mit:
Seine Exzellenz (Botschafter)
Ihre Exzellenz (Botschafterin)
Ihre Exzellenzen (Botschafter-Ehepaar)
Seiner Exzellenz
dem Botschafter der USA
Daniel R. Coats
Neustädtische Kirchstr. 4-5
10117 Berlin
Sehr geehrter Herr Botschafter, …
Bei einer Einladung schreiben Sie:
Seine Exzellenz
Herrn Botschafter
(akademischer Grad) Vorname Nachname
Ehemalige Botschafter/innen
sprechen Sie mündlich und schriftlich mit ihren akademischen Graden und Namen an. In der Anschrift können Sie auf die ehemalige Funktion verweisen.
Frau
Dr. Ingrid Schäfer
Botschafterin a.D.
Strasse
PLZ Ort
Sehr geehrte Frau Dr. Schäfer, …
Im Anhang finden Sie eine Übersicht über die wichtigsten Anreden und Anschriften.
Wirkungsvolle Texte verfassen
Schreiben Sie Ihre Nachrichten verständlich und in kurzen Sätzen. So können Sie davon ausgehen, dass der Empfänger die Botschaft besser versteht und es nicht zu Missverständnissen kommt.
Auf den manchmal noch üblichen Vermerk „Betr.:“ können Sie in der modernen Korrespondenz verzichten. Die Zeile und sein Inhalt bleiben aber bestehen und werden meist mit Fettschreibung hervorgehoben.
Verschiedene Eröffnungen
Sehr geehrter Herr Dr. Müller, |
förmlich |
Sehr geehrter, lieber Herr Dr. Müller, |
vertraut |
Guten Tag, Herr Dr. Müller, |
modern |
Hallo Herr Müller, |
locker |
Eine handschriftliche Anrede verleiht dem maschinengeschriebenen Brief eine persönliche Note, z.B. bei Weihnachts- oder Geburtstagsgrüßen.
Beginnen und enden Sie außergewöhnlich
Die meisten Briefe beginnen mit „Sehr geehrte Frau Meier“ und enden „Mit freundlichen Grüßen“. Dieser Standard ist langweilig. Schaffen Sie eine freundliche Atmosphäre. Der Empfänger wird positiv überrascht sein.
Liebe Andrea Meier, …
Guten Morgen, liebe Frau Bauer, …
Willkommen zu Hause, lieber Herr Becker, hatten Sie einen schönen Urlaub? …
Danke für den Auftrag, liebe Frau Huber, …
Es grüßt Sie Ihre…
Für heute herzliche Grüße!
Es grüßt Sie bis zum nächsten Mal …
Herzliche Grüße, bitte auch an Herrn Müller …
Besten Dank und freundliche Grüße!
Herbstliche Grüße aus München!
Tipp:
Nennen Sie innerhalb des Briefes ab und zu den Namen des Empfängers. Dies macht den Brief lebhafter. Aber übertreiben Sie es nicht.
Übung 28:
Wie schreiben Sie den Präsidenten des Gewerbeverbandes korrekt an?
Übung 29:
Ist „Herrn und Frau Fischer“ in Deutschland noch eine gängige Variante, wenn man ein Ehepaar anschreiben möchte?
Übung 30:
Wird in der Anrede im Brief „Dr.“ abgekürzt, „Professor“ aber ausgeschrieben?
E-Mail-Knigge
Die Anzahl der Geschäftsbriefe wurde durch den Einsatz von E-Mails erheblich reduziert. Es gibt keinen Grund dafür, dem Inhalt und dem Stil einer E-Mail wenig Aufmerksamkeit zu schenken. Eine E-Mail kann ausgedruckt werden und erhält damit den gleichen Stellenwert wie ein Brief. Wenn Sie nachfolgende Regeln beachten, wird auch Ihre E-Mail-Korrespondenz die gewünschte Wirkung erzielen. E-Mails sind Schriftstücke! Achten Sie also auf die Formulierung.
Antworten Sie schnell
Auf E-Mails reagieren Sie möglichst am gleichen Tag, spätestens aber am zweiten Tag. Auch wenn noch keine Auskunft gegeben werden kann, sollte der Absender eine kurze Empfangsbestätigung mit dem Hinweis auf eine baldige, ausführliche Antwort erhalten. Dies gilt natürlich auch für die Korrespondenz per Brief. Haben Sie ein Angebot oder eine Bewerbung erhalten, aber keine Zeit dies zu bearbeiten, da Sie noch auf weitere Zusendungen warten, geben Sie den ersten Absendern bitte ein kurzes Feedback per Telefon oder E-Mail.
Sich auf ein angefordertes Angebot gar nicht mehr zu melden gehört sich nicht.
Bloß keine Cyber-Sprache
In der Internet-Sprache übliche Abkürzungen (fyi, mfg, asap, …) oder Schreibweisen haben in geschäftlichen E-Mails nichts zu suchen.
Keine Massen-Mails weiterleiten
Gruppen-Mails sind zulässig, um einen guten Witz an Kollegen zu verschicken. Ansonsten nicht.
Tipp:
Ist Ihr E-Mail-Postfach täglich mit mehr als 20 Nachrichten gefüllt, arbeiten Sie diese wie die Briefpost ab. Öffnen Sie alle E-Mails und legen Sie Prioritäten fest. Konzentrieren Sie sich zunächst auf die Mails, die direkt an Sie gesendet wurden. CC-Mails sind für Sie zweitrangig, da Sie Ihrer Information dienen, aber meist kein Handeln erfordern.
Die Form einer E-Mail
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Betreffzeile immer ausfüllen (kurze Inhaltsangabe).
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Achten Sie auf die richtige Anrede.
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Nie ohne formelle Verabschiedung die E-Mail beenden.
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Auf die Form achten, z.B. nie alles in Großbuchstaben schreiben (bedeutet in der Internetsprache, dass man schreit!). Gerade weil Ihre Mails in erster Linie auf dem Bildschirm gelesen werden, sollten Sie besonderen Wert auf Klarheit und Deutlichkeit legen. Wenn Sie Groß- und Kleinschreibung nicht unterscheiden, erschweren Sie dem Adressaten das Lesen Ihrer Nachricht. Bilden Sie Absätze, damit man den Text leichter lesen kann.
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Fassen Sie sich kurz und beschränken Sie sich auf das Wesentliche.
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Versuchen Sie Tipp- und Rechtschreibfehler zu vermeiden. Eine von Fehlern strotzende Mail ist nicht lässig, sondern unhöflich und wirkt inkompetent.
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Verzichten Sie nie auf die Signatur. Eine Signatur sollten Sie im geschäftlichen E-Mail-Verkehr grundsätzlich anhängen. Die meisten E-Mail-Programme haben dafür eine spezielle Funktion. So können Sie sich sicher sein, dass der Empfänger Ihre Daten schnell parat hat. Schalten Sie die Funktion sowohl für neue E-Mails als auch für Antwort-E-Mails ein.
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Wenn Sie E-Mails an mehrere Personen senden: In geschäftlichen E-Mails werden alle Adressaten, die Ihre E-Mail direkt betrifft, in der Adresszeile aufgeführt. Diejenigen, die nur Kenntnis erhalten sollen, informieren Sie in der CC-Zeile (Carbon Copy, Kopie). Wenn Sie nicht möchten, dass die Adressaten in diesen beiden Feldern erfahren, dass die Nachricht noch an weitere Personen geht, setzen Sie diese in die BCC-Zeile (Blind Carbon Copy, Blindkopie).
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Senden Sie keine vertraulichen Informationen über das Netz.
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Versenden Sie Anlagen im Anhang der E-Mail, erklären Sie dem Empfänger kurz, was er im Anhang findet. Das spart Zeit für den Empfänger und erleichtert das Bearbeiten. Versuchen Sie auch den Anhang in der Kb-Größe so klein wie möglich zu halten. Komprimieren Sie die Anhänge.
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Vermeiden Sie es, E-Mails ewig hin- und herzuschicken, so dass ein ganzer Rattenschwanz von E-Mail-Konversation daranhängt. Spätestens ab der dritten E-Mail sollten Sie eine neue Mail verfassen. Sollten die alten E-Mails für den Empfänger wichtig sein, können Sie sie als Anhang einfügen.
Tipp:
Im geschäftlichen E-Mail-Verkehr sollten Sie Ihre Worte so eindeutig formulieren, dass keine Emoticons wie z.B. :-) nötig sind. Die kleinen Symbole drücken in erster Linie Gefühle wie Lachen, Bedauern oder ein Augenzwinkern aus und sind nur im privaten Bereich angebracht.
Killerphrasen in Brief und E-Mail
Versuchen Sie, negative Nachrichten positiv zu verpacken. Sind Sie auch noch der Meinung, dass Mahnungen und Erinnerungen nur mit juristischen Phrasen wirksam sind? Wir nicht! Denn die Rechtskräftigkeit einer Erinnerung hängt nicht von einem unfreundlichen Ton ab. Aus unserer Sicht gehört zu einem professionellen Auftreten auch ein fairer, kooperativer Schreibstil. Und das geht auch bei unangenehmen Themen.
Verzichten Sie auf Belehrungen („ … sollten Sie beachten …“) oder einen Befehlston („ … müssen Sie bis zum …“).
Nicht zu viele Fachausdrücke oder Fremdwörter benutzen. Sprechen Sie nicht von „maßgeschneiderten Solutions“ oder einem „erwarteten Statement“, auch wenn es schon fast Umgangssprache geworden ist.
Übung 31:
E-Mails dienen der schnellen Kommunikation zwischen Kollegen oder Geschäftspartnern. Muss man deshalb weniger auf Form und Stil achten?
Übung 32:
Verzichten Sie in der E-Mail darauf, den Inhalt einer angehängten Datei zusammenzufassen, da der Empfänger nicht alles doppelt lesen möchte?
Übung 33:
Wie viele Ansprechpartner schreiben Sie in die „An“-Zeile, wenn Sie eine Rundmail versenden?
Korrekt telefonieren
Die meisten Geschäftskontakte beginnen am Telefon. Das Verhalten aller Mitarbeiter am Telefon hat also großen Einfluss auf die Außenwirkung des Unternehmens. Bestimmt ist Ihnen das auch schon passiert: Sie rufen in einer Firma an und eine müde, lasche Stimme meldet sich, die den Firmennamen so schnell herunterrattert, dass Sie glauben, sich verwählt zu haben. Wenn Sie dann nachfragen, ob Sie richtig verbunden sind, bekommen Sie noch eine schnippische Antwort.
Ihre akustische Visitenkarte
Ähnlich wie bei einer persönlichen Begegnung zwischen zwei Menschen entsteht bei Telefonierenden ein erster Eindruck. Dieser erste Eindruck wird durch unsere sprachlichen und stimmlichen Fähigkeiten geprägt.
Um Ihren Eindruck beim Gesprächspartner positiv zu beeinflussen, achten Sie auf folgende Faktoren:
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klare Stimme
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gemäßigtes Sprechtempo
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Wortwahl
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Freundlichkeit
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Verbindlichkeit
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Körperhaltung
Diese ersetzen Ihr persönliches Erscheinungsbild.
Einen Anruf entgegennehmen.
Das Wichtigste ist, dass Sie sich klar ausdrücken und dem anderen gut zuhören. Die Worte, mit denen ein Telefongespräch beginnt, haben ebenfalls großen Einfluss auf den Verlauf und Ausgang des Gesprächs.
Nur wenn Sie aktiv hinhören, können Sie auf die Bedürfnisse des Gesprächspartners eingehen. Notieren Sie sich ein Stichwort zum aktuellen Arbeitsvorgang, bevor Sie zum Hörer greifen.
Der Anrufer will wissen, ob er am Ziel angekommen ist. Daher sollte Ihre Meldeformel diese Elemente enthalten:
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Tagesgruß,
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Name des Unternehmens (Abteilung),
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Ihren Vornamen und Ihren Nachnamen.
„Guten Tag, Firma ABC, Buchhaltung; mein Name ist Sabine Müller.“ Oder „Guten Tag, Firma ABC, Buchhaltung; Sie sprechen mit Sabine Müller.“ Diese Reihenfolge hat den Grund, dass wir uns das zuletzt Gehörte am besten merken können.
Geben Sie Ihrer Stimme einen freundlich-erwartungsvollen Klang. So reduzieren Sie das Risiko, teilnahmslos, überlastet oder entnervt zu klingen.
Merken Sie sich den Namen des Anrufers. Falls Sie ihn nicht gleich verstanden haben, fragen Sie ruhig noch einmal nach. Sagen Sie aber nicht: „Wie war Ihr Name?“ Besser ist: „Ich habe Ihren Namen nicht verstanden. Mit wem spreche ich?“
Lächeln Sie am Telefon. Man hört es!
Lassen Sie den Anrufer reden. Er hat ein Anliegen, das zum Anruf führte, nicht Sie!
Betätigen Sie die Wartetaste, wenn Sie ein Nebengespräch führen oder einen Sachverhalt klären wollen. Legen Sie nicht die Hand auf die Muschel. Der Anrufer hört trotzdem noch, was Sie sagen.
Müssen Sie jemanden verbinden, drücken Sie ihn nicht einfach weg, sondern lassen Sie ihn wissen, was Sie mit ihm vorhaben. Dieses Verfahren gilt sowohl für das Weiterverbinden als auch für die Klärung eines Sachverhalts.
Sollten Sie Anrufe für Dritte annehmen, sagen Sie nicht: „Herr Meier ist gerade beim Mittagessen.“ oder „Er ist noch nicht im Haus.“ Sie wollen doch nicht den Eindruck erwecken, dass es in Ihrem Unternehmen nichts zu arbeiten gibt.
Organisieren Sie den Rückruf!
Die einfache Auskunft: „Herr Meier ist gerade telefonisch nicht erreichbar. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?“ oder „Herr Müller ist gegen 15:00 wieder zu erreichen, kann er Sie zurückrufen?“ ist immer noch die kompetenteste und souveränste Weise, einen Anruf entgegenzunehmen. Notieren Sie Namen, Telefonnummer und Uhrzeit, wenn möglich noch ein Stichwort für den Grund des Anrufs, so kann ein Rückruf schnell und zielgerecht erledigt werden.
Was tun, wenn Verkaufsprofis anrufen?
Entscheiden Sie, ob Sie diese Gespräche führen möchten. Vertrösten Sie den Anrufer nicht auf einen späteren Zeitpunkt, denn er wird bestimmt anrufen und Sie haben damit das Problem nicht aus der Welt geschafft, sondern nur aufgeschoben. Haben Sie kein Interesse an dem Produkt, machen Sie dies dem Anrufer klar. Sie sparen sich und dem Verkäufer viel Zeit. Bleiben Sie aber freundlich bei der Formulierung der Absage.
Wenn Dritte dazukommen
Kennen Sie das? Sie haben ein persönliches terminiertes Gespräch und das Telefon klingelt? Vorrang hat immer das persönliche Gespräch. Entschuldigen Sie sich bei Ihrem Gesprächspartner und nehmen Sie das Telefonat an. Informieren Sie den Anrufer kurz, dass Sie gerade in einem Gespräch sind und schlagen Sie vor, zu einem späteren Zeitpunkt zurückzurufen. Halten Sie den Rückruftermin ein. Besser ist es, das Telefon bei persönlichen Gesprächen auf Kollegen umzuleiten oder den Anrufbeantworter einzuschalten. Das Mobiltelefon sollte während persönlicher Gespräche ganz ausgeschaltet sein.
Aktiv zuhören
Denken Sie immer daran: Ihr Gesprächspartner hört Ihre Stimmung, Ihre Bereitschaft, Ihr Interesse. Konzentrieren Sie sich auf die wichtigsten Gesprächspunkte, machen Sie sich Notizen dazu. Kontrollieren Sie Ihre Gesichtszüge und Ihre Körperhaltung: Anspannung oder Langeweile kann man hören.
Bleiben Sie aktiv, während Sie sprechen. Stehen Sie hin und wieder auf oder gehen Sie bei längeren Diskussionen herum.
Halten Sie als Rechtshänder den Hörer in der linken Hand. So aktivieren Sie auch Ihre rechte Hirnhälfte: Das fördert Ihre Kreativität. Abgesehen davon können Sie sich Notizen machen. Senden Sie positive Signale: Stellen Sie Zwischenfragen, geben Sie kurze Zwischenantworten.
Einen Anruf tätigen
Rufen Sie jemanden an, nennen Sie nach dem Tagesgruß Ihr Unternehmen, Vornamen und Namen. Sprechen Sie den Angerufenen gleich mit seinem Namen an und nennen Sie den Grund Ihres Anrufs. Stellen Sie sich darauf ein, dass auf der anderen Seite ein Anrufbeantworter sein könnte. Legen Sie nicht enttäuscht auf. Sprechen Sie auf den Anrufbeantworter so, als würden Sie mit der gewünschten Person reden. Nennen Sie Firma, Namen und Grund Ihres Anrufs. Wollen Sie zurückgerufen werden, fügen Sie die Telefonnummer, unter der Sie zu erreichen sind, hinzu. Wenn Sie Tag und Uhrzeit mit angeben, kann der Angerufene die Aktualität Ihrer Nachricht prüfen.
Telefon-Etikette
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Gute Laune steckt an. Mit Freundlichkeit am Telefon kann man sogar verärgerte oder gestresste Gesprächspartner besänftigen und beruhigen.
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Setzen Sie Ihre Mimik und Gestik ein, Ihre Stimme wirkt dann lebendiger. Also bitte nicht mit abgestütztem Kopf an der Leitung „hängen“.
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Reden Sie nicht ohne Punkt und Komma, sondern machen Sie Sprechpausen.
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Sprechen Sie den Gesprächspartner so oft wie möglich mit Namen an. Dies ist persönlicher und schafft eine vertraute Atmosphäre.
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Während des Telefonats bitte nicht rauchen, essen, trinken oder am Computer die letzte E-Mail weitertippen.
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Bilden Sie kurze Sätze: Mehr als zehn Wörter am Stück kann Ihr Gegenüber nicht vollständig erfassen.
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Schaffen Sie nicht Probleme, bieten Sie konkrete Lösungen: „Frau Schröder ist in einer Besprechung. Möchten Sie in einer Stunde noch einmal anrufen oder kann sie Sie zu einem anderen Zeitpunkt erreichen?“
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Wiederholen Sie wichtige Aussagen, fassen Sie Absprachen zusammen.
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Verabschieden Sie sich auch freundlich, wenn das Gespräch nicht zum gewünschten Ergebnis geführt hat. Einen schönen Nachmittag zu wünschen kostet Sie nichts, bringt Ihnen aber später vielleicht doch etwas.
Achten Sie auch darauf, dass Sie keine Killerphrasen verwenden, wie z.B.:
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Wie war der Name?
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Da sind Sie bei mir aber ganz falsch.
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Da kann ich Ihnen auch nicht helfen.
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Worum geht's denn überhaupt?
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Sie müssen mir schon zuhören.
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Wenn ich Sie mal unterbrechen darf …
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Nein, das geht nicht.
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Das machen wir immer so.
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Wie stellen Sie sich das denn vor? Wir wissen schon, was wir machen.
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Für sowas haben wir hier gar keine Zeit.
Handy-Knigge
Für die Nutzung des Handys im Job gelten noch ein paar weitere Regeln:
Wenn Sie in einem Meeting das Handy anlassen müssen, weil Sie einen dringenden Anruf erwarten, bitten Sie um die Zustimmung aller Teilnehmer. Stellen Sie aber den Rufton vorher auf lautlos und gehen Sie zum Telefonieren aus dem Meetingraum.
Schicken Sie keine SMS an Kunden oder Kollegen, sondern rufen Sie an. Das gilt gerade bei unangenehmen Botschaften.
Wählen Sie einen dezenten Klingelton. Die neuesten Charthits wirken nicht sehr seriös.
Die Mailbox-Ansage sollte von Ihnen persönlich aufgesprochen sein. Nennen Sie dabei zuerst den Tagesgruß und am Ende Ihren Namen. So hat der Anrufer die Chance zu verstehen, dass er auf der richtigen Mailbox gelandet ist.
Ungelegene Anrufe drücken Sie nicht weg, sondern nehmen sie an und bieten einen Rückruf an.
Geschäftskontakte finden in der Zeit von 8 Uhr bis 18 Uhr je nach Branche statt. Ausnahme: Sie haben etwas anderes vereinbart. Absolute Tabuzeiten sind zwischen 22:00 und 08:00 morgens.
Unterdrückte Nummern sind unseriös. Man glaubt, Sie haben etwas zu verbergen. Ein Rückruf auf einen verpassten Anruf ist bei einer unterdrückten Nummer unmöglich.
Übung 34:
Ohne das Handy geht nichts mehr. Doch wann ist der Gebrauch des Handys wirklich nicht angebracht?
Übung 35:
Sie sind mitten im Gespräch und haben vergessen, Ihr Handy auszustellen. Drücken Sie das ankommende Gespräch jetzt einfach weg?
Übung 36:
Wie ist die korrekte Begrüßung am Telefon, wenn Sie jemanden anrufen?