KAPITEL DREIZEHN

 

Ana öffnete die Augen und sah, dass Sonnenstrahlen sich durch das Fenster ins Zimmer ergossen. Sie streckte sich genüsslich und glitt an dem warmen Körper neben ihr entlang.

Letzte Nacht war nicht nur das erste Mal gewesen, dass sie Sex in einem Bett gehabt hatte, oder sogar Sex außerhalb vom Wasser, es war auch das erste Mal, dass sie – im buchstäblichen Sinne – mit einem Mann geschlafen hatte.

Und mit ihm aufgewacht war, warm und trocken und wundervoll bequem.

Diese Landbewohner wissen schon, wie man es richtig macht.

Sie lächelte und einen Augenblick lang gab sie sich ganz dem Genuss der herrlich warmen Laken und der Weichheit um sie herum hin. Im Wasser war natürlich alles nass, aber auch kühler und es fühlte sich einfach anders an. Da war immer ein Auf und Ab, die fluktuierende Barriere von Wasser und manchmal auch von feinem Sand zwischen Körpern und Mündern und anderswo auch. Und auch der Druck vom Wasser.

Selbstverständlich hatte sie eine Menge lustvoller Momente mit Darian geteilt, dort im Ozean. Aber der Gegensatz zu dem Gleichen an Land war ihr jetzt auch klar und sie lernte es schätzen, nicht andauernd hin und her gestoßen und abgetrieben zu werden vom Rhythmus des Wassers.

Darian.

Bei dem Gedanken zogen sich Ana auf unangenehme Weise die Eingeweide zusammen.

Zurück zur Realität.

Sie glitt vom Bett und Fence – oder sollte sie ihn Bruno nennen? – gab ein schnaufendes Schnarchgeräusch von sich. Auch etwas, was sie im Ozean eher nicht zu hören bekam, und trotz ihrer Sorge, was der Tag wohl bringen würde, wurde ihr Grinsen da noch breiter.

Nun, nach all den Aktivitäten hatte er sich wohl eine ausgiebige Nachtruhe – Morgenruhe? – verdient. Ein tiefes Erschauern in ihrem Bauch erinnerte sie daran, wie sie die glückliche Empfängerin all dieser Energie gewesen war, und sie lächelte, als sie auf nackten Füßen zum Badezimmer tappte.

Es war seltsam, mit Fence – oder überhaupt mit jemandem – über ihre Herkunft reden zu können. Sie hatte dieses Geheimnis so lange für sich behalten, so viele Menschen ... insbesondere Männer ... auf Abstand gehalten, auch wenn sie sich nach einem Gefährten und Intimität gesehnt hatte. Selbst Yvonne kannte nicht all ihre Geheimnisse.

Und jetzt hatte sie auf einmal nicht nur eine Gruppe von Leuten getroffen, die anscheinend wirklich auf ihrer Seite standen, sondern auch einen Mann, der sie mit nur einem Blick quasi zu einem butterzarten Klumpen Lust einschmelzen konnte. Er war hingebungsvoll und sanft – auf vielerlei Art ein großer Knuddelbär, dachte sie, als sie sich an ihn zusammen mit den Kindern erinnerte. War er bei der Fährtensuche nicht sogar der „Bär“ für die Kinder gewesen? Sie lächelte und erinnerte sich an seine Ehrfurcht vor der Natur, für die Welt um einen ... und die Art, wie er über seine Mutter redete. Seine Augen hatten da ziemlich geglänzt, als er sie erwähnt hatte.

Er brachte sie auch zum Lachen, wider Willen, mit seinem riesigen, aber trotz allem charmanten Selbstbewusstsein. Das Selbstbewusstsein, das – so hegte sie den Verdacht – nur ein Schutzschild war, hinter dem er sein weiches Herz versteckte ... und alles sonstige, was ihn am Wasser beunruhigte.

Mit glasklarer Schärfe erkannte Ana, wie sehr sie Bruno mochte. Wie viel sie schon nach der kurzen Zeit, die sie sich kannten, für ihn empfand.

Sie hoffte nur, dass sie keinen Fehler gemacht hatte, als sie zuließ, alle diese Gefühle für ihn zu entwickeln. Ihn an sich ranließ.

Dass sie ihm ihr Vertrauen nicht blind geschenkt hatte, so wie sie es mit Darian getan hatte.

Immer wieder Darian.

Es schien, als würden ihre Gedanken heute immer wieder um ihn kreisen.

Aber so waren die Dinge nun mal in der wirklichen Welt. So unterhaltsam und unglaublich die letzte Nacht auch gewesen war, der heutige Morgen brachte ihr die bittere Möglichkeit zurück, Darian heute wiederzusehen und zu wissen, dass ihre Sicherheit nicht mehr gewährleistet war. Sie durfte nicht vergessen, dass der Kristall die ihren angezündet oder aktiviert hatte. Und dass irgendwo irgendjemand wahrscheinlich auf der Suche nach ihr war.

Versuchte herauszufinden, wie er sie in Envy aufspüren konnte.

Ana erschauderte und schluckte schwer. Sie würde das hier zu ihren Bedingungen durchziehen, mit Darian. Sie würde ihn finden, bevor er sie fand. Und sie würde alles in Erfahrung bringen, was er ihr erzählen konnte ... was man mit Envy vorhatte.

Mittlerweile war Ana in dem angrenzenden Badezimmer gewesen und hatte ihre Morgentoilette beendet. Als sie wieder rauskam, mit ihrem Haar über der Schulter zu einen Zopf geflochten, ihr Gesicht erfrischt und feucht, fand sie Fence schon sitzend im Bett vor.

„Wenn das kein hübscher Anblick ist“, sagte er.

Morgens war seine Stimme noch tiefer als sonst, nicht ganz so glatt, aber ganz sicher ebenso angenehm. Es erinnerte sie an etwas, was sie gegessen hatte, nur einmal. Etwas Köstliches und sehr Seltenes: Schokolade. Darian hatte ihr davon einmal etwas gegeben, als er um sie warb, und sie hatte das dunkle, bittersüße Stück mit ihrem Vater geteilt.

Ana blieb in der Badezimmertür stehen. Sie war sich bewusst, was für ein Bild sie abgab – mit nur einem Höschen an, einem ihrer wenigen BHs und einem schwarzen Tank Top. Geschickt schob sie ihr entstelltes Bein hinter ihr gutes. „Danke“, sagte sie, während ihr Blick auf ihm ruhte, bevor sie durch das Zimmer spazierte, zu der Stelle, wo sie ihren kleinen Rucksack ausgepackt hatte.

„Nur schade, dass du noch so viel anhast“, fügte er hinzu. Das Raspeln war aus seiner Stimme verschwunden und er hatte es sich nun, auf einen Ellbogen aufgestützt, gemütlich gemacht. Die Laken fielen von seinem Oberkörper weg.

Ana schenkte ihm ein flüchtiges Lächeln. „Ich habe zu tun. Keine Zeit mehr zum Spielen.“ Sie zog einen zerknitterten Bauernrock aus ihrer Tasche hervor und zog ihn sich unter seinen Blicken über die Hüften nach oben.

„Wer redet hier vom Spielen?“, neckte er sie. „Ich habe viel mit dir vor, Zuckerstück. Richtig harte Arbeit. Wenn du verstehst, was ich meine.“

Er zwinkerte ihr zu und sie konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. Der Kerl war ein wandelndes Klischee. Aber was soll’s: Er brachte sie zum Lachen.

Ana musste für ihre Schuhe wieder in die Nähe des Bettes gehen und mit einem listigen Funkeln in den Augen versuchte er sie zu packen. Sie wich lachend aus, aber es missglückte ihr. Sie stolperte über ihren verkrümmten Fuß und bevor sie sich wieder einfangen konnte, fiel sie schon platt auf den Boden.

„Himmel Herrgott.“ Fence war schon aus dem Bett gesprungen, mit einer für seine Größe erstaunlichen Anmut und Behändigkeit, und hatte sie schon vom Boden hochgehoben, wo sie in einem wirren Knäuel Beine gelandet war. „Ana, ich bin so ein dämlicher Idiot.“

Eins ihrer Knie hatte das meiste von dem Aufprall abbekommen, als sie hinfiel, zusammen mit ihrem linken Ellbogen. Aber abgesehen von den Prellungen, war Ana nicht verletzt – sie selbst stand allerdings noch etwas unter Schock.

Und kam sich vor wie ein Trottel. Wenige Sekunden zuvor hatte sie noch in der Tür da gestanden und die Verführerin gegeben ... und jetzt war sie hier geendet, ein tollpatschiges, unbeholfenes Desaster. Ihre Wangen waren feuerrot und ihre Augen brannten.

„Es geht mir gut“, sagte sie und biss die Zähne zusammen, damit ihre Stimme dabei nicht zittrig klang. Es war mehr Verärgerung und Wut als Schmerz oder Traurigkeit. Trotz ihrer Bemühungen Fence abzuschütteln, half er ihr auf die Beine – wodurch sie sich noch hilfloser fühlte und ihre Scham verstärkte.

„Mir geht es gut“, sagte sie, als er darauf bestand, sich den Ellbogen anzuschauen, an dem sie rieb. „Das ist nicht das erste Mal, dass ich kopfüber auf die Nase donnere. Das ist schon anderen passiert.“

„Es tut mir Leid“, sagte er und sah dabei so mitgenommen aus, dass sie darüber fast ihr eigenes angeschlagenes Ego vergessen hätte. „Ich muss daran denken...“

Er verstummte und sie hatte das Gefühl, das könnte an dem finsteren Gesichtsausdruck von ihr gerade eben gelegen haben. „An was musst du denken?“

Während sie wusste, dass sie übersensibel reagierte, dachte sie auch, dass es wichtig war ganz offen über das Thema zu reden. Wenn irgendwie auch nur die Chance bestand, dass das hier mehr als nur ein One- oder Two-Night-Stand wurde, musste er begreifen, dass sie keine Porzellanpuppe war.

„Ich bin so ein großer, ungeschickter Kerl“, sagte er, als würde er gerade durch tiefen, dicken Schlamm waten. „Meine Mama hat mir immer wieder gesagt, ich würde meine eigene Kraft nicht kennen–“

„Sei nicht dämlich. Hier geht es nicht um dich, Fence. Verdammt nochmal. Es geht um mich. Ich lebe schon seit zwölf Jahren damit“, und zeigte auf ihr Bein. „Ich bin es gewohnt und ich weiß, was ich damit nicht mehr kann und wie ich damit aussehe. Du musst nicht ein Gesicht machen, als wärst du gerade in Pferdemist getreten, jedes Mal wenn ich stolpere oder falle. Ich bin nicht nur ein Krüppel, ich bin auch so schon etwas tollpatschig.“

„Aber Ana, ich muss doch–“

„Nein, das musst du nicht. Du musst mich nicht anders behandeln als jede andere Frau, mit der du zusammen warst. Oder zusammen sein wirst. Ok?“

„Zusammen sein werde?“ Eine steile Falte tauchte zwischen seinen Augenbrauen auf.

Ana winkte bei seinem Einwand mit der Hand ab. „Lass uns mal realistisch sein, ok?“ Shit. Das war nicht die Unterhaltung, die sie wollte oder genau jetzt brauchte. Das Knie tat ihr noch weh, ihr Stolz war angeknackst und sie kam sich vor wie ein Desaster.

„Tja, also ok“, sagte er. „Realistisch ist gut.“

„Was ich damit sagen wollte, ist–“

Ein ungeduldiges Klopfen an der Tür unterbrach sie da. Wer war das denn?

Dad!

Bei dem Gedanken eilte Ana so schnell es ging zur Tür.

Sie spürte, wie Fence ihrem ungeschickten Humpeln zusah, aber zu seinem Glück sagte er einfach gar nichts. Und blieb still liegen. Nochmal das Klopfen und jetzt klang es nur noch verärgert. Ana öffnete die Tür und dort draußen stand dann Zoë.

„Ja?“, sagte sie zu dem Besuch.

Der Neuzugang schien komplett aus Ungeduld zu bestehen. „Quent hat sich gerade eben diesen dämlichen Scheißkristall angeschaut und hat ein paar arsch-merkwürdige Eingravierungen unten am Boden davon gefunden. Du musst ins Labor kommen und dir die Sache mal anschauen.“ Und dann schaute sie zum ersten Mal an Ana vorbei ins Zimmer. „Aha, hier steckst du also, Fence. Teufel nochmal. Ich nehme an, es hat sich einfach so ergeben, oder was?“ Ihre Augen leuchteten ausgesprochen belustigt.

Ana machte sich nicht die Mühe sie ins Zimmer zu bitten. Noch machte es ihr etwas aus, dass Zoë mehr als nur ein bisschen interessiert schien an all den Teilen von Fence, die offen zu sehen waren, da er nackt aus dem Bett gesprungen war, um ihr zu helfen. Wer würde einen so unglaublichen Körper wie seinen denn nicht bemerken? Und er gab sich auch nicht allzu viel Mühe, sich hier bescheiden zu geben.

Dass Zoë hierdurch etwas abgelenkt wurde, war nachvollziehbar. Das gab Ana die Zeit, kurz über ihre Anfrage nachzudenken. Sie wollte diesem schrecklichen Klumpen, diesem Jarrid Stein, nicht wieder zu nahe kommen; es bestand immer noch eine kleine Chance, dass die Aktivierung ihrer eigenen Kristalle so kurz gewesen war, dass es nicht zu einer Rückkopplung nach Atlantis gekommen war.

Aber gleichzeitig hatte sie diesen Menschen versprochen ihnen zu helfen. Es war das Mindeste, was sie tun konnte, nachdem Elliott sich um Dad gekümmert hatte.

„Kommst du jetzt?“, fragte Zoë, Hände an den Hüften, Augen, die schon wieder vor Ärger nur so blitzten.

Schließlich gab Ana nach. Sie nahm an, Quent könnte die Symbole oder die Zeichen abmalen und sie könnte versuchen hinter deren Sinn zu kommen, während der Kristall die ganze Zeit in sicherer Entfernung verblieb.

„Ich bin auch gleich da“, sagte Fence und warf Zoë ein breites, weiß blitzendes Lächeln zu. Und Ana ein etwas weniger selbstsicheres.

Als Ana und Zoë in der unterirdischen Kammer ankamen, saß ein hübscher Rotschopf gerade an einem der Computertische und hämmerte auf die Tastatur ein. Sie trug Kopfhörer und ihre Lippen bewegten sich, als ob sie Selbstgespräche führte oder etwas mitsang, was über die Kopfhörer kam. Ana nahm an, das hier war Sage, die Theo und Lou Waxnicki geholfen hatte, all die Computer hier zu etwas zusammenzubauen, was sie ein Netzwerk nannten. Was auch immer das nun war.

„Ana will diesem verdammten Kristall nicht zu nahe kommen, Einstein“, verkündete Zoë Quent, als sie eintraten. „Zumindest bei einem hier funktioniert das Hirn noch. Sie will, dass du die Symbole abmalst, so dass sie sich die dann anschauen kann.“

Kurz darauf brachte Quent ihnen ein Stück Papier und Ana nahm es entgegen. „Es ist das Alphabet der Atlanter“, sagte sie. Ein bisschen wie Hieroglyphen, aber etwas weiter entwickelt. Sie haben genau wie ihr auch das römische Alphabet benutzt.“

Er spähte ihr über die Schulter. Sie spürte sein großes Interesse und begann ihm die einzelnen Hieroglyphen zu zeigen und deren Bedeutung zu erklären. „Es scheint eine Art Handlungsanweisung für den Finder dieses Steins zu sein. Es ist die Rede von einem Schiff. Hier ist Wasser und das Zeichen hier–“

„Verstehe. Und das da erkenne ich wieder“, sagte Quent und zeigte auf eines der Symbole. „Das Labyrinth und die Swastika bilden zusammen das Symbol für den Kult von Atlantis, die Gruppe, der auch mein Vater angehörte. Sie hatten den Kontakt zu deinem Volk hergestellt.“

„Das hier ist das Zeichen, welches die Atlanter benutzen, um sich selbst darzustellen. Und hier ... das hier ist, glaube ich, die Richtung oder der Ort, wo dieses Stück von dem Jarrid Stein versteckt war oder wo man ihn zurückließ. Und das hier...“ Sie schaute ihn an. „Das sind die Instruktionen, wie man den Stein zur Kontaktaufnahme benutzt.“

Ana sah da, wie Begeisterung auf Quents Gesicht übersprang. Im Gegenzug beschrieb ihr Magen da eine Spirale nach unten. „Ich muss dich aber warnen ... weil viele von diesen Kristallen durch intuitive Energie miteinander verbunden sind, besteht durchaus die Möglichkeit, dass – wenn du ihn aktivierst und versuchst Kontakt zu ihnen aufzunehmen – ... dass sie dann nicht nur mit dir kommunizieren werden, sondern auch in der Lage sind, deine Position zu bestimmen. Wo du dich genau aufhältst.“

Diesen Schaden hatten sie vielleicht schon angerichtet.

„Willst du damit sagen, dass, wenn er dieses verdammte Ding zum Laufen bringt, dann all diese Scheiß Atlanter über uns herfallen werden wie eine verfluchter Haufen Kristall-tragender Zombies?“, fragte Zoë. „Hierher, nach Envy? Auf keinen Scheiß Fall, Einstein.“

Quents Kopf rotierte zwischen ihr und Zoë, und Ana erkannte darin Unentschlossenheit. „Was muss ich tun, um ihn zu aktivieren?“, fragte er und Zoë sprang auf die Füße.

„Hey, Quent, du willst doch nicht den verdammten Arsch von allen hier riskieren–“

„Ganz so dämlich bin ich nicht, Süße“, sagte er mit Schärfe im Ton. „Ich muss erst die Risiken abwägen. Und dann–“

„Was genau musst du denn verdammt nochmal abwägen, Einstein? Ich kann dir nicht jeden Scheißtag deinen verdammten Arsch retten. Und noch den von allen anderen dazu. Ich habe andere–“ Hier schloss Zoë auf einmal ganz abrupt den Mund, weil ihr die Stimme schlicht wegblieb. Und Schweigen machte sich breit.

Bis auf das Geräusch von Zoës knirschenden Zähnen.

Und das unablässige Klickern von Sages Fingern auf der Tastatur. Ana merkte da, dass der Rotschopf nichts von dem Ausnahmezustand um sie herum mitbekam. Wahrscheinlich besser so. Es war offensichtlich, dass Quent und Zoë eine stürmische Beziehung pflegten und Sage war an diese hitzigen Auseinandersetzungen wahrscheinlich gewöhnt.

„Denk einfach mal drüber nach, wäge die Risiken ab“, sagte Ana, während das Pärchen sich immer noch wütend anstarrte. „Ich bin bald wieder da; ich muss ein paar Sachen überprüfen gehen.“

„Aber–“, setzte Quent an.

„Tu’s nicht“, unterbrach Zoë ihn. Und jetzt erkannte Ana einen kleinen Funken Angst in den Augen der anderen Frau, gut versteckt unter all ihrem Gehabe.

Fence hatte Ana erzählt, dass Zoë schon seit ein paar Monaten schwanger war und dass fast jeder darüber Bescheid wusste, nur Quent eben nicht. „Da wird es nochmal richtig krachen, wenn er es rausfindet und versucht sie zu Hause in der guten Stube zu behalten wie ein braves kleines Frauchen“, hatte er mit einem leisen Schmunzeln gesagt. „Das wird noch echt gut.“

Ana betrachtete die schlanke Frau und fragte sich, wie weit es schon fortgeschritten war, versuchte ein sicheres Anzeichen dafür zu finden ... aber es gelang ihr nicht. Vielleicht befand sich unter dieser weiten Cargo Hose ein kleines Bäuchlein, aber kein sehr großes bislang. In stummer Verzweiflung hatte Ana all die jungen Frauen von Glenway in den unterschiedlichen Stadien der Schwangerschaft beobachtet und festgestellt, dass jede sich anders entwickelte. Manchen Frauen sah man monatelang überhaupt nichts an oder die Schwangerschaft manifestierte sich ganz unterschiedlich.

Ana biss die Zähne zusammen, als der alte Kummer wieder sachte anklopfte, und beschloss dem Ganzen hier zu entfliehen und Quent und Zoë ihre Kämpfe alleine austragen zu lassen. Sie humpelte, so schnell sie konnte, zu der Treppe rüber.

Nachdem sie in der Krankenstation nach ihrem Vater gesehen hatte – den man von seinem Krankenhausbett in einem Zimmer fast wie ihres verlegt hatte, ohne dass sie davon etwas gewusst hätte, und das sich auch nicht weit von Flos Wohnung befand – holte Ana tief Luft und verließ das große Gebäude.

Es war Zeit.

Als sie den mit Steinen und Dreck ausgelegten Pfad entlang ging, der zu dem Tor in der Mauer führte, die Envy vom Strand trennte, hörte Ana, wie man sie rief und drehte sich um. Fence kam auf sie zugeschlendert.

Selbst aus dieser Entfernung konnte sie das weiße Aufleuchten seines Lächelns erkennen. Er trug ein enges, weißes Hemd, unter dem sich jedes Detail seiner Brustmuskulatur und der Sixpack abzeichnete, dazu eine blaue Jeans, die man oberhalb vom Knie abgeschnitten hatte. Und keine Schuhe.

Einen kurzen Augenblick lang stockte ihr der Atem und dann wurden ihr die Wangen wieder warm bei dem Gedanken, wie sich dieser riesige Körper angefühlt hatte, als er an ihrem entlangglitt, völlig verschwitzt und glühend und stark. Wow. Sie hatte Schwierigkeiten wieder ruhig ein- und auszuatmen.

„Besitzt du denn gar keine Sachen, die dir passen?“, fragte sie, als er sich näherte.

„Was?“, sagte er und überrumpelte sie, als er sie mit einem seiner großen Arme ganz eng an sich zog und ihr einen herrlich langen, ausgiebigen Kuss auf die Lippen schmatzte. „Was hast du da noch über meine Klamotten sagen wollen?“, fragte er mit dunklen, gierigen Augen.

„Uhm...“ Sie hatte es schon wieder vergessen. Ihre Lippen fühlten sich geschwollen an und in ihrer Magengegend flatterte es schon wieder, als sie daran dachte, was alles so mit einem Kerl passieren konnte – nach einem Kuss wie dem gerade eben. Yeah, oh, yeah. „Jedes Hemd, das ich an dir sehe, sieht aus, als würde es eher zu jemandem von meiner Statur passen als zu dir.“

Sein anzüglicher Blick wanderte sofort runter zu ihren Brüsten und dann wieder hoch, als sein lässiges Lächeln wieder zum Vorschein kam. „Ich weiß nicht, Ana-Herz“, sagte er. „Ich bin nicht sicher, ob diese zwei Hübschen wirklich in dieses Hemd reinpassen würden. Aber das können wir ganz einfach rausfinden. Warum ziehst du deins nicht gleich mal aus?“

Ana lachte. „Netter Versuch, Bruno.“

„Bitteschön. Ich habe mein Hemd schon einmal für dich ausgezogen. Fair ist fair.“

„Nochmal ... netter Versuch.“ Sie tätschelte ihn am Arm.

Er behielt den einen Arm um sie geschlungen und als sie ihren Weg zum Ozean wieder fortsetzte, packte er sie fester. „Wo willst du jetzt schon wieder hin?“

„Zum Meer. Ich möchte ein bisschen schwimmen gehen.“ Sie lächelte hoch zu ihm und blinzelte im Sonnenlicht etwas. „Willst du mitkommen?“

„Ach nee, ist schon ok“, sagte er. „Möchte mir die Frisur nicht ruinieren.“ Sein Grinsen leuchtete, aber wieder einmal reichte es nicht bis zu seinen Augen hoch. „Ich habe eh noch etwas anderes, um das ich mich kümmern muss.“

Dann drückte er sie noch fester an sich und hielt sie fest, drehte sie sanft mit dem Bauch zu ihm. Als Nächstes hatte sie die Mauer von einem Gebäude an ihrem Rücken kratzen und seinen Mund auf ihrem schon in Aktion.

Sie streckte sich ihm entgegen und erwiderte seinen Kuss enthusiastisch. Ihre Hände landeten auf der arg gespannten Baumwolle seines Hemds und die Hitze von seinem Bauch und seinem Oberkörper strömte durch zwei Lagen Stoff auf ihre Haut.

„Ich hatte keine Gelegenheit es dir zu sagen“, sagte er und löste sich etwas. Seine Augen fanden ihre, als er die Arme hinter ihrem Rücken verschränkte. „Letzte Nacht war total unglaublich. Du bist so wunderschön und du schmeckst so zuckersüß“, fügte er hinzu, während er zwischen Daumen und Zeigefinger mit einer Locke von ihrem Haar spielte. „Und so durchtrieben.“

Sie lächelte zu ihm hoch. „Wo wir schon bei Gemeinheiten sind ... der arme Spiegel wird nie wieder derselbe sein.“

„Ach der, der muss noch viel von der Welt sehen. Das war doch nur Vorspiel.“

Gegen das kleine, erleichterte Flattern in ihrer Brust war Ana machtlos. Es würde also doch nicht nur ein One-Night-Stand sein.

Sie war nicht dumm; sie wusste, was er war – wie hatte man solche Männer noch genannt? Einen Aufreißer. Fence war ein Aufreißer. Sie hatte am Abend ihrer ersten Begegnung gesehen, wie er den Raum abgegrast hatte. Und seine umgängliche Art, seine Witze und seine Großzügigkeit zogen die Blicke vieler Frauen auf sich. Mit Frauen von jedem Typ und in jedem Alter darunter. Selbst die gekränkten Augen von der betörend eingeschnappten Tanya waren angesichts seiner Herzlichkeit und bei seiner Zuwendung weicher gestimmt worden.

Und obwohl sie sich nicht sicher war, was – wenn überhaupt irgendwas – sie hier in Zukunft mit ihm haben wollte, wohin das hier führen sollte, sie wusste, dass sie mehr Zeit haben wollte, um das herauszufinden. Zu erkunden, wie es war, mit ihm zusammen zu sein.

Es hatte ihr gefallen, eine Beziehung mit Darian zu haben, jemanden zu haben, mit dem sie reden und dem sie sich anvertrauen konnte. Und die Möglichkeit, einmal vielleicht eine Familie zu haben mit jemandem, den sie liebte, die gefiel ihr ganz sicher.

Auch wenn das nun vielleicht wirklich etwas voreilig war. Also schob sie den Gedanken erst einmal fest entschlossen beiseite.

„Bist du sicher, dass du gleich losrennen willst?“, sagte er jetzt und blickte immer noch zu ihr runter.

„Rennen?“, machte sie sich lustig. „Ich doch nicht. Ich humple doch nur. Es sei denn ich bin im Wasser“, fügte sie hinzu. „Außerdem werde ich heute hoffentlich meine Delfin-Freunde mal wieder treffen.“

Seine Augenbrauen hoben sich. „Du hast Delfin-Freunde?“ Er schien wider Willen fasziniert. „Das ist derart cool.“

„Da ist ein Weibchen und sie heißt Zack – bei ihr fehlt ein Stück in der Rückenflosse, wie ein Zacken aus der Krone, daher der Name. Und dann noch Marco Polo, weil ich weiß, dass er weit herumreist und dann aber immer wieder zurückkommt.“

„Woher weißt du, dass er weit herumreist?“

„Von dem Zeug, das ihm am Rücken klebt, wenn er zurückkommt – manchmal stecken da kleine Insekten oder Viecher in den Falten seiner Flossen. Er mag es, wenn ich ihn dort kratze.“

„Die kennen dich also?“, fragte er. „Sie lassen sich von dir streicheln?“

Ana nickte. „Ich bin auch schon rittlings mit ihnen mitgeschwommen. Sie durchqueren den ganzen Ozean, aber sie kommen mich in regelmäßigen Abständen besuchen. Marco war gestern hier – er ist mir, glaube ich, von Glenway gefolgt und ich hoffe, dass er heute wieder da ist.“ Sie lächelte. „Sie würden sich von dir berühren lassen, wenn ich dabei wäre. Ich kann sie näher heranrufen–“

„Ach nee, schon ok. Muss nicht sein“, sagte Fence und seine Miene veränderte sich, wurde abweisender.

Eine verführerische Idee kam ihr da in den Sinn. „Weißt du“, sagte sie da mit gedehnter Stimme und glitt dabei mit ihrer Hand über diese Einbuchtung an seinem Brustbein, „ich habe da eine Idee.“

„Und die wäre?“, fragte er, seine Hände jetzt genau auf ihre Pobacken gepresst, seine Finger schon auf gutem Wege, in ihre Jeans reinzuschlüpfen und dann runter.

„Nun ... letzte Nacht war das erste Mal, dass ich es je mit einem Mann in einem Bett getan habe, und die Lektion habe ich dir zu verdanken. Warum bringe ich dir nicht Sex im Ozean bei?“

Seine Arme wurden steif und der einladende Gesichtsausdruck verschwand. „Nee, ich glaub’ eher nicht, Ana. Zu viel Salz. Kommt mir vielleicht in die Augen – oder anderswo rein.“ Als wolle er diesen Gedanken besonders betonen, stieß er mit seinen Hüften sanft gegen ihre, wo beide aneinander klebten und ließ dann ein gequältes Schmunzeln hören.

„Wir müssen nicht ganz unter Wasser sein“, sagte sie und dabei dachte sie daran, wie sicher sie sich war, dass er unter Wasser geatmet hatte, als sie ihn gestern rausgezerrt hatte. „Wir könnten einfach–“

„Nein“, sagte er. „Schwimmen ist einfach nicht mein Ding.“

Anas Herz tat da einen dumpfen Schlag. Noch nie hatte er in diesem Ton zu ihr – oder zu irgendjemand anderem – gesprochen. Also gut.

Sie riss sich zusammen und lächelte. „Nun, ich gehe jetzt da runter und sehe nach, ob noch was anderes angeschwemmt wurde. Willst du mitkommen?“

Er schien mit sich zu kämpfen, aber schenkte ihr dann wieder eines seiner Lächeln. Ein reichlich schwaches. „Aber klar.“

Zwischen ihnen war es jetzt nicht mehr ganz so entspannt. Es war diese ganze Sache mit dem Wasser und sie war völlig verunsichert durch seine Reaktionen.

Er hatte unter Wasser geatmet, oder etwa nicht? Sie war sich da so sicher. Auch wenn es ihr völlig unerklärlich war, wie er das angestellt hatte.

Vielleicht lag sie falsch. Vielleicht war es nur ein Irrtum gewesen.

Aber dann hatte sie eine Idee. Einen Trick, wie man ihn ins Wasser bekommen konnte.

„Warum grinst du denn jetzt so frech, Zuckerstück?“

„Ach, nichts“, sagte sie mit einem koketten Augenaufschlag. Sie holte tief Luft. „Mmm. Ich liebe den Geruch von Meer. Es ist so ... frisch und sauber und salzig. Es ist einfach wundervoll.“

Fence sagte dazu nichts und mittlerweile waren sie durch das Tor raus gegangen und bahnten sich einen Weg zwischen den Bäumen und den Büschen hindurch, die auf dem breiten Streifen Land zwischen dem Strand und der Schutzmauer wuchsen.

Anas Puls schlug jetzt schneller, so wie immer, wenn sie sich dem geliebten Meer näherte. Ihre Haut fühlte sich an, als wäre sie zum Leben erwacht und ihre Nase sog die Schönheit des Duftes um sie herum gierig ein. Sie hatte gelernt, dass viele Nicht-Atlanter den Geruch von Fisch und Algen unangenehm fanden, aber für sie war das Heimat. Und es war der einzige Ort, an dem sie sich wirklich als ganzes Wesen fühlte.

Noch in dem Moment, als sie das vertraute Ziehen – hinein in die sich brechenden, donnernden Wellen – spürte, spürte sie, wie das Verhalten von Fence sich änderte. Er sagte nichts, seine Schritte schienen langsamer, fast schleppend zu werden und seine Bewegungen wurden steif.

Sie würde das in Ordnung bringen. Und wieder grinste sie insgeheim, während sie ihre Schuhe abstreifte und sich dabei an Fence abstützte, als sie auf ihrem nutzlosen Fuß stehen musste.

„Sieht nicht so aus, als wäre heute Nacht etwas angeschwemmt worden“, sagte Fence, der den Strand mit den Augen absuchte. Von einem Ende zum anderen maß der gut und gerne eine Meile.

Befriedigt stellte Ana fest, dass sie alleine waren. Sie waren weit genug weg von den Mauern um Envy herum, so dass niemand das beobachten konnte, was gleich passieren würde. „Das ist gut“, sagte sie und ließ ihren Rock langsam nach unten gleiten.

Trotz der verkniffenen Mundwinkel schaute er ihr recht interessiert zu. „Komm her, Zuckerstück. Wie wäre es mit einer Runde im Sandkasten?“ Er streckte den Arm nach ihr aus, aber nicht so kraftvoll und schnell wie heute Morgen – was es ihr leichter machte, ihm auszuweichen.

„Wie wäre es mit einer Runde in den Wellen?“, fragte sie und ging rückwärts von ihm weg und ins Wasser rein.

Eine Welle umspülte ihre Knöchel und sie lächelte bei dem vertrauten, tröstlichen Gefühle dieser Liebkosung des Meeres. Aber Fence starrte sie jetzt verdutzt an.

„Was machst du da?“, fragte er. Er grinste, aber das Lächeln schien etwas gequält.

„Komm schon, Fence“, sagte sie. Das Wasser stand ihr jetzt schon an den Knien. Sie schaute ihn an, fing seinen Blick ein und hielt ihn ihrerseits gebannt mit einem lasziven, heißen Blick.

Dann kreuzte sie die Arme vor dem Oberkörper, um ihr Tank Top unten zu fassen zu bekommen und zog es dann nach oben und weg, streifte sich mit einer schnellen Bewegung das Hemd ab. Sie ließ es an einem Finger kreisen und neckte ihn, „du wolltest doch, dass ich mein Hemd abnehme, oder etwa nicht?“

„Ana“, sagte er. Er war auf sie zugeschritten, aber hielt an der Stelle an, wo Sand und Dreck dunkler waren, von den Ausläufern der herankommenden Wellen. „Warum kommst du nicht wieder hierher und lässt dir da ein bisschen von mir helfen.“ Sein He-he-he klang nicht überzeugend.

„Warum kommst du nicht zu mir und hilfst mir hier?“ Mit einer raschen Bewegung schleuderte sie das Tank Top Richtung Strand. Es landete in einer gerade auslaufenden Welle, bildete einen Knäuel genau vor seinen Füßen.

Sie stand jetzt schon bis über die Hüften im Wasser und es ging noch tiefer, sie ließ die Energie des Wassers allmählich in ihr innerstes Wesen hereinströmen, die Kristalle dienten als kleine Eingangstore.

„Ana, was tust du da?“

„Das“, verkündete sie und öffnete ihren BH. Sie streifte ihn schnell ab, ihre Brüste hüpften jetzt vergnügt genau über den Wellen. „Komm schon her und hilf mir dabei. Warum denn nicht?“

„Komm wieder her, Ana. Jemand wird dich so sehen“, sagte er und tat einen Schritt auf das Wasser zu, ging dann aber nicht weiter.

In der Zwischenzeit trieb sie schon im Wasser, hielt mit ihren tretenden Beinen die Balance und bewegte sich jetzt so geschmeidig wie er an Land. „Ich weiß, dass mich jemand sehen wird. Nämlich du“, erwiderte sie. „Es ist nicht sehr tief ... und das wird lustig. Komm schon, Fence. Wir können hier ein bisschen so dahingleiten, so rein und raus...“

Sie kam wieder etwas näher zum Strand, so dass sie wieder stehen konnte. Ihre Brüste waren genau oberhalb des Wassers und sie fing an, verführerische Bewegungen zu beschreiben, auf eine Art und Weise zu tanzen, die ihr an Land nicht möglich war, weil sie den Ozean als Stützte brauchte.

Ihre Arme streckten sich nach oben, Hände und Finger ineinander verschlungen und dann in langsamen, kreiselnden Bewegungen nach unten, wie sie es bei orientalischen Tänzerinnen auf DVDs gesehen hatte. Er verschlang sie mit den Augen und als sie ihre Brüste mit beiden Händen fasste, dann mit den Händen unter Wasser zu ihren geschwungenen Hüften glitt ... auch da sah er gebannt zu.

„Komm schon ins Wasser, Fence, Liebling“, rief sie ihn sirenengleich. „Stell dir nur vor, was wir hier anstellen–“

„Ich komme nicht ins Wasser“, rief er auf einmal barsch. Sein Gesicht war zu einer harten, kalten Maske geworden. „Ich komme Scheiße nochmal nicht in das gottverdammte Wasser.

Ana erstarrte, wie gelähmt bis zur Brust im Wasser. „Warum? Ich habe dich im Wasser gesehen. Was ist los mit–“

„Ich hab’s dir gesagt“, entgegnete er ihr schroff, „ich schwimme nicht gern. Jetzt hör mit diesen Scheißspielchen auf, Ana, und komm aus dem verdammten Ozean raus.“

Es war, als wäre eine riesige, eiskalte Welle an einem heißen Sommertag über ihr zusammengekracht. „Fence–“

„Komm aus dem gottverfluchten Ozean raus.“

Heiße Tränen brannten ihr in den Augen, aber Ana war unfähig sich zu rühren.

Bevor sie etwas erwidern konnte, machte er abrupt kehrt und stapfte davon.