16. Kapitel

Jeder Schritt, den Esteban machte, geriet noch torkelnder als der zuvor. Ohne Zweifel – er hatte zu viel getrunken. Stundenlang war er in der Bar Hamburgo gesessen, hatte einen doppelten Gin nach dem anderen gekippt und sich vom Qualm der Pfeifen und Virginias benebeln lassen. Unscharf erinnerte er sich daran, selbst eine dicke Zigarre der Marke »Avanti« geraucht zu haben. Eigentlich waren ihm diese zu stark, und er kam sich auch lächerlich vor, wenn er sie sich zwischen seine Lippen klemmte. Jerónimo hingegen genoss sie aufs höchste und sah beim Rauchen äußerst elegant aus. Jerónimo stand schließlich auch Kleidung wie Frack und Zylinder, und neuerdings trug er sogar manchmal einen Spazierstock. Oft musste Esteban grinsen, wenn er ihn anblickte. Bei ihm selbst witterte man sie so rasch, Jerónimo dagegen konnte sie prächtig verbergen – seine schmutzige Seele nämlich. Nur dieser graue, stahlkalte Blick ließ selbst Esteban manchmal gruseln. Rätselhaft blieb, was dahinter lauerte; niemals war bis ins Letzte zu ergründen, was Jerónimo eigentlich bezweckte und was ihn antrieb. Esteban wusste auch nicht, was ihn dazu bewogen hatte, mit ihm Freundschaft geschlossen zu haben – nur, dass ihm diese Freundschaft viele Vorteile einbrachte, so wohlhabend und genusssüchtig, wie Jerónimo war.

»Nicht so schnell!«, rief Esteban ihm nun nach.

Anders als die seinen, fielen Jerónimos Schritte fest und bestimmt aus. Auch wenn er gerne trank – Esteban hatte ihn noch nie hemmungslos betrunken erlebt. Genauso wenig, wie er ihn je mit dreckiger Kleidung gesehen hatte. Ein bisschen neidete er ihm diese Beherrschung, und noch mehr neidete er ihm, dass es Jerónimo so viel leichter in seinem Leben hatte als er. Jerónimo war kein Offiziersbastard mit einer faulen Mutter, sondern Sohn von Felipe Callisto, einem der ersten Reeder, die sich hier in Punta Arenas niedergelassen hatten. Als sein Vater gestorben war, hatte er ihm ein großes Vermögen hinterlassen, und Jerónimo musste keinen Finger krummmachen, um es nicht nur zu bewahren, sondern sogar noch zu vergrößern. Das tat vielmehr ein gewitzter Geschäftsführer für ihn. Nur einen Vormittag in der Woche verbrachte Jerónimo damit, die Geschäftsunterlagen durchzusehen, ansonsten widmete er sich seiner edlen Kleidung, seinem Vergnügen – und seiner Bösartigkeit.

Manchmal war es für Esteban beschämend, dass immer Jerónimo für ihn den Gin und Whisky und auch die Huren bezahlte. Manchmal war es sogar beängstigend – denn welches Interesse hatte ein reicher, edler Mann an einer Kreatur wie ihm? Allerdings – er bot ihm im Gegenzug für diese Gefälligkeiten auch nicht wenig: zwar nichts, was man kaufen und anfassen konnte, aber jede Menge Spaß, zum Beispiel die Rache an der Rothaut, mit der er auch das Mannweib hatte treffen können.

Als er Jerónimo das erste Mal von der Demütigung berichtet hatte, die ihm diese beiden Weiber zugefügt hatten, hatten dessen Augen gefunkelt. Tagelang hatte er einen Plan ausgeheckt, wie man ihnen am besten schaden konnte. So gut Esteban diesen Plan auch fand – er selbst hätte nicht so viel Geduld aufgebracht, der Rothaut etwas vorzuspielen. Unerträglich war es ihm manchmal gewesen, aus der Ferne zusehen zu müssen, wie Jerónimo sich so unendlich viel Zeit nahm, sie zu umgarnen. Wäre es nach Esteban gegangen, so hätte er sie viel früher in das Haus geschleift. Immerhin war er am Ende ganz und gar auf seine Rechnung gekommen, und vielleicht hatte Jerónimo doch nicht so unrecht, wenn er behauptete, dass man für den wahren Genuss warten können müsse.

Danach, so schien es Esteban, hatte Jerónimo wieder gewartet. Darauf nämlich, dass er ihm weitere Schandtaten vorschlug. Nun, eine Rothaut, über die sie herfielen, konnte er ihm kein zweites Mal bieten, stattdessen initiierte er kleinere Tricksereien beim Glücksspiel und Zechprellerei. Er selbst war vor allem froh über das Geld, das sie ergaunerten – Jerónimo über etwas anderes. Was genau das war, konnte Esteban allerdings nicht sagen, nur, dass es den Mann mit den graublauen Augen tief befriedigte, wenn er andere manipulieren, übers Ohr hauen, ausnützen und in die Enge treiben konnte.

»Jetzt stell dich nicht so an!«, rief Jerónimo ihm eben über die Schultern zu. »Man könnte meinen, du verträgst nicht mehr Gin als ein Kleinkind!«

Das wollte sich Esteban nicht zweimal sagen lassen. Er gab sich Mühe, ihm rasch zu folgen, ohne zu schwanken, und erkannte alsbald, was Jerónimo dazu bewogen hatte, seinen Schritt zu beschleunigen.

Zwei Frauen standen nicht weit von ihnen vor einer Spelunke beisammen, rochen nach Parfüm und nach Schweiß zugleich, trugen die Haare offen, und die Gesichter waren stark geschminkt. Wahrscheinlich krochen in diesen Haaren Läuse, und wahrscheinlich war die Haut unter der Schminke bleich und faltig. Aber nett anzusehen waren sie dennoch – mit diesen viel zu engen, kurzen Kleidern in leuchtendem Rot.

Die beiden hatten die Männer nicht kommen sehen, und als Jerónimo die eine unerwartet an sich riss, fuhr diese erschrocken zusammen. So abgenützt sie auch aussah – offenbar war sie noch nicht lange in dem Gewerbe tätig. Genau das aber zog Jerónimo magisch an. Er mochte es, wenn eine Frau Angst hatte.

Die andere schien diese Angst nicht zu kennen: »Nun, schöne Männer«, säuselte sie mit kokettem Augenaufschlag. »So ganz alleine unterwegs?«

Auch die Schreckhafte rang sich nun ein Lächeln ab, und Esteban konnte förmlich spüren, wie Jerónimo die Lust verging. Esteban hingegen fühlte, wie sich der Nebel um seinen Kopf etwas lichtete und Gier erwachte – die Gier, diese festen Brüste zu umfassen, sie zu drücken, sie zu quetschen.

»Wie heißt ihr denn?«, fragte er.

»Titia und Seraphina«, gab die eine zurück und lehnte sich angelegentlich an die Wand, so dass ihre Brüste prall vom Leib wegstanden. »Es ist etwas kalt heute, nicht wahr?«

Esteban grinste. »Ich wüsste, wie ich euch aufwärmen könnte«, meinte er.

Jerónimo runzelte die Stirn, doch noch ehe er einen Einwand hervorbringen konnte, verstand die Frau auch sein Interesse zu wecken: »Meine Gefährtin könnte die harte Hand eines Lehrers gut gebrauchen … Sie hat noch einiges zu lernen.«

Esteban sah, wie das Mädchen erbebte – und Jerónimos Blick wieder wacher wurde.

Wenig später hatten sie ein schwülstiges Etablissement betreten, in dem überall Kerzen loderten und dessen Boden hart von all dem Wachs war, das auf die Holzbalken getropft war. Obwohl das Licht weich war, schmerzte es in Estebans Augen. Er kniff sie zusammen und zögerte eine Weile, bis er sie wieder öffnete. Die Kecke presste indes ihren Leib an seinen, und prompt fühlte er, wie er hart wurde. Die Tapeten waren so rot wie das Bettlaken, auf dem er wenig später lag. Es war weich, jedoch auch klebrig. Besser, er überlegte nicht, wer sich hier schon gewälzt und seinen Samen vergossen hatte.

Die Hure hockte sich mit gespreizten Beinen auf ihn.

»Bist du nun Titia oder Seraphina?«, fragte er mit belegter Stimme.

Sie setzte ihm ein Glas an den Mund. Liegend fiel es ihm schwer zu schlucken, aber er versuchte es dennoch, und wenn auch etliche Tropfen danebengingen, brannte ihm alsbald Rum durch die Kehle.

»Das tut doch nichts zur Sache, oder?«, fragte sie kichernd.

Er hob den Kopf, suchte Jerónimos Blick. Auch der war mittlerweile in die Horizontale befördert worden und immer noch erstaunlich gut gelaunt. Kalter Glanz stand in seinen graublauen Augen, und Esteban glaubte zu wissen, warum es ihm hier gefiel: nicht nur, weil sich seine Hure so viel scheuer gab, sondern weil die Frauen sie zu liebkosen begonnen hatten, ohne mit ihnen die Bezahlung vereinbart zu haben. Gewiss hatte Jerónimo im Sinn, sie hinterher einfach ohne Geld stehen zu lassen.

Esteban trank noch einen Schluck Rum und schloss die Augen, weil er das Licht nicht ertrug. Die Hure kicherte, flößte ihm den Rum nun nicht mehr gemächlich ein, sondern schüttete ihm das Glas einfach ins Gesicht.

»Was zum Teu…«

Die Worte blieben ihm im Hals stecken. Seine Lider waren so schwer, unmöglich konnte er sie öffnen! Die Hure begann, an seinem Hemd zu zerren, seine Brust zu zerkratzen; er fühlte wie tief ihre Nägel gingen, jedoch keinen Schmerz. Warum nicht? Etwas war nicht in Ordnung, ganz und gar nicht in Ordnung …

»Jeróni…«

Er konnte den Namen nicht aussprechen – denn schon umfing ihn Schwärze, als hätte man ihn in einen dunklen Kerker gesperrt.

Als er die Augen wieder aufschlug, hatte er keine Ahnung, wie lange er geschlafen hatte, ob nur wenige Augenblicke oder gar Stunden. Das Licht erschien ihm matter. Vielleicht vertrug er es aber einfach nur besser. Als er sich aufrichtete, fuhr ihm ein spitzer Schmerz durch den Kopf. »Aaaah …«

Er konnte wieder sprechen – und brachte im nächsten Augenblick doch keinen Ton mehr hervor. Nicht die Kopfschmerzen waren es, die ihn panisch stimmten. Vielmehr, dass er sich nicht rühren konnte – nicht, weil er betrunken war, sondern weil man ihn festgebunden hatte, an den Händen ebenso wie an den Beinen. Letztere waren weit gespreizt.

»Was, zum Teufel!«, knurrte er. Er bäumte sich auf, riss an den Fesseln, erreichte jedoch nur, dass sich das Hanfseil in seine Haut schnitt. Unerträglich war dieser Schmerz – und schien sich sogar noch zu verstärken, als er die Stimme hörte.

»Er kommt zu sich!«

»Na endlich!«

»Drei Schluck Rum und er ist hinüber, was für eine Memme!«

Er konnte sich immer noch nicht aufrichten, aber immerhin den Kopf etwas wenden; er blickte direkt in Jerónimos Gesicht, alabastern und schön wie immer – mit panischem Ausdruck. Stets hatte Esteban ihn selbstbeherrscht erlebt, nun schlotterte er vor Angst.

»Nun, wie fühlt ihr euch?«

Diese Stimme klang anders als die von Titia und Seraphina, und vor allem ihr Dialekt kam Esteban bekannt vor. Er drehte seinen Kopf mühsam auf die andere Seite, und dann sah er sie – die blonde Russin, deren Namen er nicht kannte, aber mit der er einmal zusammengeraten war, weil er sie nicht bezahlen wollte. Damals war ihr das Mannweib zu Hilfe gekommen, und wenn er sich recht erinnerte, hatte er sie seitdem manchmal in der Casa Emilia gesehen. »Nun«, fragte sie grinsend, »erkennst du mich?«

Seine Kehle wurde trocken, als er das Messer sah, das sie in Händen hielt.

»Was hast du vor?«, flüsterte er.


Die Russin zuckte angelegentlich die Schultern. Ganz langsam hob sie ihre Finger, fuhr erst über den Knauf, dann über die Klinge des Messers, sehr vorsichtig, um sich nicht zu verletzen. Er zweifelte nicht daran, dass es scharf war, sehr scharf.

»Ich halte nicht viel von Männern, die unschuldige Mädchen schänden«, begann sie gedehnt. »Die Welt wäre eine bessere, nähme man ihnen das Vermögen, es noch einmal zu tun.«

Grinsend trat sie an ihn heran und beugte sich über ihn. Er fühlte, wie sie an seiner Hose nestelte, sie öffnete, sein bloßes Fleisch kratzte. Als die Klinge über ihm aufblitzte, spürte Esteban, wie es zwischen seinen Beinen nass wurde. Er hatte vor Schreck seine Blase geleert.

»Neeeiiiiin!«, kreischte er entsetzt, als die blonde Russin mit dem Messer ganz langsam den Oberschenkel entlangfuhr, höher, immer höher, bis die Klingel sein gekräuseltes Schamhaar erreichte. »Neeeiiiiin!«


Wenig später wurde Esteban auf die Straße geworfen. Er glaubte, dass alle Knochen brachen, als er auf dem harten Boden aufprallte, doch er hatte keine Kraft, schützend die Hände auszustrecken. Eben war ein Pferdekarren vorbeigekommen, und er war direkt neben einem dampfenden Haufen Pferdeäpfel zu liegen gekommen. Doch Gestank und Hitze, die diesem entströmten, waren nicht schlimm.

Nicht so schlimm wie das, was er in den letzten Stunden durchgemacht hatte. Stöhnend rollte er sich zur Seite und sah, dass Jerónimo neben ihm lag. Als der sich aufrappelte, griff er mitten in den Pferdemist, doch das übliche Fluchen blieb aus. Selbst Jerónimo, der so großen Wert auf saubere Kleidung legte und den Dreck und Gestank der Straßen hasste, war einzig froh, der Hölle entkommen zu sein.

Während Jerónimo längst wieder aufrecht stand, blieb Esteban liegen. Die Erinnerungen lähmten ihn – Erinnerungen, die wie Blitze in seinen Kopf einschlugen und mit grellem Licht entblößten, wie er da wehrlos vor den Frauen gelegen hatte, wie sie ihm die Hosen vom Leib gezerrt hatten, wie das Messer langsam die Oberschenkel hinaufgefahren war, schließlich sein Geschlecht umspielt hatte.

Er glaubte, die Frauen jetzt noch kichern zu hören.

»Da wird der stolze Esteban ganz klein«, hatte Titia gespottet.

»Selbst wenn du es wolltest«, hatte die Russin gehöhnt, »nun könntest du über keine wehrlose, unschuldige Frau herfallen. Oder wie wolltest du das anstellen – mit diesem armseligen, schrumpeligen Gemächt?«

Das Messer hatte seine Haut aufgeritzt, und er hatte gebrüllt wie am Spieß. Wenn er sich nicht schon längst in die Hosen gemacht hätte, so hätte er spätestens jetzt die Kontrolle über seine Blase verloren.

Doch dann war die Hand, die das Messer führte, zurückgezuckt, ohne tiefer zu schneiden. Die Erleichterung darüber ließ ihn selbst jetzt noch beben.

Breitbeinig hatte sich die blonde Russin über ihn gestellt. »Dass ihr heil bleibt, habt ihr nicht mir zu verdanken, sondern Emilia«, hatte sie erklärt. »Sie war der Meinung, dass der Schrecken genügen würde.«

Besagter Schreck hatte ihn völlig gelähmt. Als sie ihn losbanden, konnte er gar nicht um sich schlagen. Und selbst jetzt, da er sich endlich langsam erhob, fühlte er sich wie betäubt. Ihm war so übel, dass er glaubte, sich gleich übergeben zu müssen, doch als er zu würgen begann, brodelte vor allem Wut in ihm hoch. Sein Blick ging zu Jerónimo, der in diesem Moment auf die Russin zustürzte. Sie hatte es tatsächlich gewagt, einfach auf der Straße stehen zu bleiben, so breitbeinig wie vorhin, die Arme vor der Brust verschränkt.

»Ich bring dich um, du Hure!«, brüllte Jerónimo, wie Esteban ihn noch nie hatte brüllen hören. »Ich bring dich um, verdammtes Weib!«

Esteban beobachtete ihn erst wie erstarrt, dann ballte auch er die Hände zu Fäusten. Doch ehe er Jerónimo zu Hilfe eilen konnte, ehe der die Russin packen und auf sie einschlagen konnte, standen plötzlich zwei Männer vor ihnen, groß und breit. Einer hob die Hand und boxte so stark in Jerónimos Bauch, dass der taumelte.

»Fass sie nicht an!«, verkündete der Fremde kalt.

Esteban sah, wie Jerónimos Gesicht hochrot anlief und nicht nur blanke Wut seine Züge verzerrte, sondern auch Hilflosigkeit. Woher, zum Teufel, kamen nur diese Männer, die die russische Hure beschützten?

Estebans Gedanken waren so gelähmt wie seine Beine, doch dann sah er, wie die kleine, bucklige Ernesta Villan hinter Ana die Straße betrat.

Diese parfümierte Kröte!, schimpfte er innerlich.

Jeder kannte sie, jeder hatte zumindest von ihr gehört, aber man sah sie so gut wie nie auf offener Straße. Meist verkroch sie sich in ihrer Wohnung über dem Bordell, die gerüchteweise mit allen Kostbarkeiten dieser Welt zugestellt war. Nun nickte sie den beiden Hünen zu, die weiterhin schützend neben Ana standen.

Anklagend deutete Jerónimo auf die Russin: »Deine Huren sollen doch Geld für dich verdienen, oder? Weißt du, was sie stattdessen treiben?«

Ernesta Villans stechend blaue Augen – die Esteban nun weniger an eine Kröte erinnerten als an ein Insekt – richteten sich zuerst auf Jerónimo, dann auf ihn. Eben noch hatte es ihn nicht gestört, war ihm vielmehr als Zeichen erschienen, dass sie das Schlimmste überstanden hatten – nun hingegen war es ihm unerträglich, dass Pferdemist auf ihm klebte.

»Meine Huren lassen sich nicht alles gefallen, und das ist gut so«, begann Ernesta kalt. »Ihr gehört zu den Bastarden, die meist nicht zahlen wollen. Was immer sie mit euch angestellt haben – die Falschen wird es nicht getroffen haben.«

Nahezu hoheitsvoll drehte sie sich um und trippelte auf ihren kleinen Füßen wieder hinein. Die beiden Männer blieben mit drohender Miene stehen. Esteban hörte nicht nur Ana kichern, sondern auch die beiden anderen: die rothaarige Sirene Seraphina und die verlogene Schlampe mit den grünen Augen, Titia.

Schließlich verstummte Anas Lachen. »Und nun haut ab!«, zischte sie. »Und glaubt nicht, dass ich euch ein zweites Mal heil davonkommen lasse.«

Jerónimo stand wie erstarrt, der Rotton seines Gesichts hatte sich noch verdunkelt, aber Esteban lief, lief einfach los und so weit wie möglich davon. Gewiss war das feige, später würde er sich dafür verachten, aber nun konnte er nicht anders, als zu laufen, laufen, laufen.

Die Luft ging ihm aus, die Kehle schmerzte, aber er rannte und rannte. Als er nicht mehr weiter konnte, hob er die Faust zum Himmel. Er konnte sich nicht erinnern, sich jemals so erbärmlich gefühlt zu haben, jemals so beschämt.

Aber dafür, seine Faust verkrampfte sich, dafür würden sie büßen! Die russische Hure, das Mannweib und auch die Rothaut! Ja, für die Qualen, die er hatte durchstehen müssen, würden sie büßen!

Jenseits von Feuerland: Roman
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