G

 

 

Gabel, die – Instrument; wird vor allem verwendet, um tote Tiere in den Mund zu befördern. Früher nahm man hierzu das Messer, und noch immer halten viele ehrenwerte Personen dafür, daß es dem anderen Instrument gegenüber vielerlei Vorzüge habe, doch verschmähen auch sie die Gabel nicht völlig, sondern nutzen sie, um das Messer zu beladen. Die Immunität dieser Personen gegen jähen und gräßlichen Tod ist einer der schlagendsten Beweise für Gottes Gnade gegenüber jenen, die Ihn hassen.

Gackern, v. – Die Geburt eines Eies feierlich begehen.

Galgen, der – Bühne zur Aufführung von Mirakelspielen, bei denen der Hauptdarsteller gen Himmel befördert wird. In unserem Lande ist der Galgen zuvörderst bemerkenswert ob der Anzahl von Personen, die ihm entgehen.

Gans, die – Vogel, der Federn zum Schreiben liefert. Vermöge eines okkulten Verfahrens der Natur sind diese Federn in unterschiedlichem Maße durchdrungen von der intellektuellen Kraft des Vogels und durchtränkt von seinem Gefühlsleben, so daß sie, wenn eine Person namens Autor sie in Tinte taucht und mechanisch über Papier zieht, eine gute und verläßliche Transkription der geflügelten Gedanken und Gefühle des verblichenen Tieres liefern. Der durch dieses einfallsreiche Verfahren entdeckte Unterschied zwischen Gänsen ist beträchtlich; manche besitzen, wie sich zeigt, nur triviale und bedeutungslose Gaben, andere hingegen erweisen sich als wahrlich große Gänse.

Gänse, die – Plural von Abstinenzlerin.

Gastfreundschaft, die – Tugend, die uns anhält, jene zu nähren und zu beherbergen, die dessen nicht bedürfen.

Gatte, der – Einer, dem nach dem Essen die Pflege des Geschirrs obliegt.

Gattentreue, die – Perverse Neigung zur eigenen Ehefrau.

Gebell, das – Der Gesang des Hundes.

Geburt, die – Erstes und ärgstes aller Übel. Über die Natur der Geburt herrscht keine Einmütigkeit. Castor und Pollux schlüpften aus einem Ei. Pallas entsprang einem Schädel. Galathea war zuvor ein Stein. Peresilis, ein Autor des 10. Jahrhunderts, behauptet, er sei aus dem Boden gesprossen, dort, wo ein Priester Weihwasser verspritzt hatte. Arimaxus entstammte bekanntlich einem Erdloch, in das der Blitz geschlagen hatte. Leukomedon war der Sohn einer Höhle im Berg Ätna, und ich habe mit eigenen Augen einen Mann aus einem Weinkeller kommen sehen.

Geburtshelfer, der – Des Teufels Zulieferer.

Geduld, die – Mindere Spielart der Verzweiflung, maskiert als Tugend.

Gefängnis, das – Drittklassige Pension für zeitweilig Geistesgestörte, deren Freunde es sich nicht leisten können, sie in einem vornehmen Etablissement unterzubringen.

Gefühl, das – Kränkelnder Halbbruder des Gedankens.

Gefühlsbewegung, die – Erniedrigende Krankheit infolge einer Unterordnung des Kopfes unter das Herz. Bisweilen begleitet von reichlichem Ausstoß hydrierten Sodiumchlorids aus den Augen.

Gegenwart, die – Jener Teil der Ewigkeit, der die Domäne der Enttäuschung vom Reich der Hoffnung trennt.

Gehirn, das – Vorrichtung, mit der wir denken, wir dächten. Das, was den Mann, der damit zufrieden ist, etwas zu sein, von jenem unterscheidet, der etwas tun will. Ein Mann großen Reichtums oder einer, der sich in eine hohe Stellung lanciert hat, besitzt gewöhnlich so viel Gehirn, daß es den Nachbarn den Hut vom Kopf hebt. In unserer Zivilisation und bei unserer republikanischen Regierungsform wird Gehirn so hoch geehrt, daß sein Besitzer mit der Befreiung von den Kümmernissen einer Amtsausübung belohnt wird.

Geistesschwäche, die – Form von göttlicher Inspiration oder heiligem Feuer; befällt gehässige Kritiker des vorliegenden Wörterbuchs.

Geistliche(r), der – Mann, der unsere geistlichen Angelegenheiten verwaltet, um seine weltlichen aufzubessern.

Geld, das – Segen, der nur Vorteile bringt, wenn wir uns seiner entäußern. Beweis für Kultur und Eintrittskarte zur feinen Gesellschaft. Tragbarer Besitz.

Gelegenheit, die – Günstige Möglichkeit, sich eine Enttäuschung anzueignen.

Gelegentlich, adj. – Was wir mehr oder minder oft erleiden.

Gelehrsamkeit, die – Staub, aus einem Buch in einen leeren Schädel geblasen.

Gemein, adj. – Die Qualität des Motivs eines Konkurrenten.

Gemeinde, die – Mitwirkende bei einem hypnotischen Experiment.

Gemeine(r), der – Militärischer Gentleman mit Marschallsstab im Tornister und Hemmschuhen an der Hoffnung.

Gemeinwesen, das – Verwaltungseinheit, die von einer nicht rechnerisch erfaßbaren Menge politischer Parasiten betrieben wird. Die Aktivität des Gemeinwesens ist zwangsläufig, Erfolge sind jedoch zufällig.

Genauigkeit, die – Uninteressante Eigenschaft; wird aus menschlichen Verlautbarungen sorgsam ferngehalten.

Genealogie, die – Bericht über jemandes Abstammung von einem Ahnen, dem seine Genealogie gleichgültig war.

Generös, adj. – Ursprünglich bedeutete dieses Wort »edel durch Geburt« und wurde mit Recht auf eine große Menge Menschen angewandt. Heute bedeutet das Wort »edel im Wesen« und ruht sich mangels Anwendbarkeit ein wenig aus.

Genesis, die – Das erste von fünf heiligen Büchern, die Moses schrieb. Der Beweis für die Urheberschaft jenes großen Mannes an diesem und den vier anderen Büchern ist völlig überzeugend: Er hat sie nie verleugnet.

Genie, das – Geistige Überlegenheit, die es ihrem Besitzer gestattet, von seinen Bewunderern angenehm zu leben und unausgesetzt betrunken zu sein, ohne dafür geschmäht zu werden.

Genug, adv. – Alles auf der Welt; wenn man es mag.

Geograph, der – Einer, der einem ohne Mühe den Unterschied zwischen der Außen- und der Innenseite der Welt klarmachen kann.

Geologie, die – Wissenschaft von der Erdkruste; wird vielleicht durch Kenntnisse des Erdinnern bereichert, wenn einmal jemand geschwätzig aus einem Brunnen auftauchen sollte. Die bisher bekannten geologischen Schichtungen des Globus sind wie folgt katalogisiert: Das Primär oder die unterste Schicht; besteht aus Felsen, den Knochen im Sumpf steckengebliebener Maultiere, Gasleitungen, Werkzeugen des Bergbaus, antiken Statuen minus Nase, Goldmünzen sowie Ahnen. Das Sekundär besteht hauptsächlich aus Regenwürmern und Maulwürfen. Das Tertiär enthält Eisenbahngeleise, Straßenpflaster, Gras, Schlangen, modrige Stiefel, Bierflaschen, Tomatendosen, berauschte Bürger, Abfall, Anarchisten, Prahlhänse und Trottel.

Geräumig, adj. – Hades.

Gerechtigkeit, die – Gebrauchsgegenstand, den der Staat in mehr oder minder verdorbenem Zustand dem Bürger verkauft, als Entgelt für dessen Treue, Steuerzahlung und persönliche Dienste.

Geringfügiger, adj. – Weniger unangenehm.

Gesandte(r), der – Agent einer höheren Macht, mit niedrigerer Verantwortung. In der Diplomatie: Beamter, der als sichtbare Verkörperung der Feindseligkeit seines Souveräns in ein fremdes Land geschickt wird. Seine wichtigste Qualifikation ist glaubwürdige Unwahrhaftigkeit – eine Klasse unterhalb der eines Botschafters.

Geschichte, die – Meist falscher Bericht über meist unwichtige Ereignisse, die von meist kriminellen Herrschern und meist närrischen Soldaten bewirkt worden sein sollen.

Geschwätzigkeit, die – Krankhafte Störung, die den Befallenen unfähig macht, die Klappe zu halten, wenn du reden willst.

Geschworene(n), die (pl) – Gruppe von Personen; vom Gericht eingesetzt, um mit den Anwälten dafür zu sorgen, daß das Recht nicht zur Gerechtigkeit entartet.

Gesetz, das – Willkür und Lust des Richters.

Gesetzgeber, der – Einer, der in die Kapitale seines Landes geht, dort sein Kapital zu mehren; einer, der Gesetze und Geld macht.

Gesetzt, adj. – Ernsthaft und zurückhaltend, etwa wie eine besonders skrupellose Frau.

Gespenst, das – Äußeres, sichtbares Zeichen einer inneren Furcht. Zur Erklärung des absonderlichen Benehmens von Gespenstern führt Heine die geistvolle Theorie eines anderen an, derzufolge Gespenster vor uns ebensoviel Angst haben wie wir vor ihnen. Es gibt ein unüberwindliches Hindernis für den Glauben an Gespenster. Ein Gespenst erscheint niemals nackt: Es zeigt sich entweder in einem Leichentuch oder in Alltagskleidung. An ein Gespenst glauben heißt folglich, nicht nur daran zu glauben, daß die Toten die Macht besitzen, sich sichtbar zu machen, nachdem von ihnen nichts mehr übrig ist, sondern auch, daß nämliche Macht Stoffgeweben innewohnt. Angenommen, die Erzeugnisse des Webstuhls hätten diese Macht – was hätten sie davon? Und warum erscheint dann nicht bisweilen der Geist eines Anzugs und wandelt umher, nicht durch ein Gespenst erfüllt? Dies sind Fragen von fürchterlicher Bedeutsamkeit. Sie reichen ganz tief hinab und bekommen die unterste Wurzel dieses blühenden Glaubens in einen konvulsivischen Griff.

Gewalttat, die – Jede unangenehme Handlung, aus der Perspektive des Opfers. Widerlegung der Immunität.

Gewissen, das – Morbidität des Magens; wirkt sich auf die grauen Zellen des Gehirns aus und führt zu geistiger Unpäßlichkeit.

Gewohnheit, die – Fessel der Freien.

Gewöhnlich, adj. – Allgemein, üblich. In den südwestlichen Staaten der Union bedeutet dieses Wort soviel wie häßlich – ein schlagender Beweis für die Überzahl des Unerfreulichen.

Gewöhnlich, adv. – Üblich, verbreitet, allgemein; wie in »Männer lügen gewöhnlich«, »Frauen sind gewöhnlich heimtückisch« o. ä.

Ghoul, der – Dämon; frönt der verwerflichen Gewohnheit, Tote zu essen. Die Existenz von Ghouls ist von jener Sorte Streithammel angezweifelt worden, die mehr daran interessiert ist, die Welt tröstlicher Überzeugungen zu berauben, als daran, an deren Stelle der Welt etwas Gutes zu geben. 1640 sah Pater Secchi einen Ghoul auf einem Friedhof bei Florenz und vertrieb ihn mittels eines Kreuzzeichens. Seiner Beschreibung nach war dieser Ghoul mit vielen Köpfen sowie einer ungemein großen Portion Extremitäten ausgestaltet, und der Pater sah den Ghoul an mehr als einer Stelle gleichzeitig. Zur Zeit des Vorfalls befand sich der gute Mann auf dem Heimweg von einem Mahle und erklärte, wenn er nicht so »gewichtig von Speisen« gewesen wäre, hätte er ohne jede Rücksicht auf Gefahren den Dämon gefangen. Atholston berichtet, ein Ghoul sei von einigen kräftigen Bauersleuten auf einem Friedhof in Sudbury gefangen und in eine Pferdeschwemme getaucht worden. (Er scheint zu meinen, einen solch erlesenen Verbrecher hätte man in einen Behälter mit Rosenwasser tauchen sollen.) Das Wasser wurde sogleich zu Blut und »blieb so bis zum heutigen Tage«. Inzwischen wurde der Tümpel allerdings mittels eines Grabens zur Ader gelassen. Zu Anfang des 14. Jahrhunderts wurde ein Ghoul in der Krypta der Kathedrale von Amiens gestellt, und die gesamte Bevölkerung umzingelte die Stelle. Zwanzig Bewaffnete mit einem Priester, der ein Kruzifix trug, an der Spitze drangen ein und fingen den Ghoul; dieser hoffte, mit Hilfe einer List entkommen zu können, und hatte sich deshalb in das Abbild eines wohlbekannten Bürgers verwandelt. Dennoch wurde er zu gräßlichen öffentlichen Orgien gehängt, gestreckt und gevierteilt. Der Bürger, dessen Gestalt der Dämon angenommen hatte, zeigte sich durch den unheimlichen Vorfall so sehr betroffen, daß er sich nie wieder in Amiens blicken ließ; sein weiteres Schicksal konnte nie aufgeklärt werden.

Gicht, die – Ärztliche Bezeichnung für das Rheuma eines reichen Patienten.

Gleich, adj. – So schlecht wie etwas anderes.

Gleichgültig, adj. – Von unvollkommener Empfänglichkeit für die Unterschiede zwischen den Dingen.

»Schrecklicher Mann!« rief Indolentios Frau. »Du bist dem ganzen Leben gegenüber gleichgültig geworden!«

»Gleichgültig?« gähnte er mit trägem Lächeln. »Das wäre ich ja gern, aber es lohnt sich nicht.«

Gleichheit, die – Politisch: Imaginärer Zustand, bei dem Schädel gezählt werden statt Gehirne, Verdienst durch durch Los und Bestrafung durch Beförderung bestimmt werden. Zum logischen Ende getrieben, verlangt das Prinzip nach Rotation in Amt und Gefängnis. Da alle Menschen gleichermaßen Anspruch auf eine Stimme haben, haben sie auch gleichermaßen Anspruch auf ein Amt und unterliegen gleichermaßen der Strafe.

Gleichmacher, der – Art von politischem oder sozialem Reformer, der mehr daran interessiert ist, andere auf sein Niveau herabzuziehen, als daran, sich zu ihrem aufzuschwingen.

Glück, das – Angenehmes Gefühl; erblüht aus der Betrachtung fremden Elends.

Glückwunsch, der – Höflichkeit des Neides.

Glut, die – Eigenschaft, welche nicht durch Wissen getrübte Liebe auszeichnet.

Gnade, die – Objekt der Verehrung ertappter Missetäter.

Gnom, der – In der nordeuropäischen Mythologie: Zwergenartiger Kobold, der im Inneren der Erde hauste und mineralische Schätze hütete. Bjorsen, der 1765 starb, sagte, in seiner Jugend seien Gnomen in den südlichen Landesteilen Schwedens weitverbreitet gewesen, und er selbst habe sie in der Abenddämmerung auf den Hügeln herumtollen sehen. Ludwig Bickerhoof sah noch 1792 drei Gnomen im Schwarzwald, und Snedekker behauptet, 1803 hätten Gnomen einen Trupp von Bergwerksarbeitern aus einer schlesischen Mine verjagt. Stützen wir unsere Berechnungen auf die von diesen Berichten gelieferten Daten, so ergibt sich, daß Gnomen vermutlich spätestens 1764 ausgestorben waren.

Gold, das – Gelbes Metall; hochgeschätzt ob seiner Handlichkeit bei den verschiedenen Formen der Räuberei, die unter dem Sammelnamen Handel bekannt sind. Wurde früher »Gott« geschrieben, doch änderte man die Schreibweise, um Verwechslungen mit einer anderen, minderen Gottheit auszuschließen.

Gottlosigkeit, die – Dein Mangel an Ehrfurcht gegenüber meiner Gottheit.

Götzenbild, das – Symbolische Darstellung eines Objekts der Verehrung. Eine Verehrung des Bildes selbst findet wahrscheinlich bei keinem Volk der Welt statt, obwohl einige Götzenbilder so häßlich sind, daß sie göttlich sein könnten. Ehrungen, die Götzenbildern erwiesen werden, schmäht der Rechtgläubige mit Recht, denn er weiß ja, daß nichts, was einen Kopf besitzt, allwissend, nichts, was eine Hand besitzt, allmächtig, nichts, was einen Körper besitzt, allgegenwärtig sein kann. Keine mit dem Makel des Existierens behaftete Gottheit könnte auch nur einer einzigen unserer Anforderungen genügen.

Götzendiener, der – Einer, der sich zu einer Religion bekennt, an die wir nicht glauben. Einer, der mehr von einem Bild auf einem Sockel hält denn von einem Bild auf einer Münze.

Grab, das – Ort, da die Toten gebettet werden, zu harren der Ankunft des Medizinstudenten.

Grammatik, die – System von Fallgruben; sorgsam bereitet für die Füße des Selfmademan; sie säumen den Pfad, auf dem er zu Ansehen gelangt.

Grazien, die – Drei wunderschöne Göttinnen, Aglaia, Thalia, Euphrosyne, die der Venus dienten, ohne dafür Gehalt zu beziehen. Auch Kost und Kleidung fielen nicht ins Gewicht, denn was sie aßen, ist nicht der Rede wert, und sie kleideten sich dem Wetter entsprechend, indem sie trugen, was gerade wehte.

Greif, der – Geschöpf mit Körper und Beinen eines Säugetiers sowie Kopf und Flügeln eines Vogels. Gilt heute als ausgestorben, wiewohl Arsène Marsil noch 1783 einen Greif in den Vogesen erblickt hat. Bemerkenswert gut erhaltene fossile Überreste des Greifs sind in Ruinen alter Städte so häufig zu finden, daß viele vorzügliche Wissenschaftler (darunter die doctores Harkness und Behr von der Kalifornischen Akademie der Wissenschaften) annehmen, er sei ein verbreitetes Haustier gewesen. Dem Beispiel von Plinius folgend, nennt Linné den Greif Quadrupavis amalgamala mirabilis, doch weist der gelehrte Professor für Naturgeschichte an der Universität zu Berkeley einfallsreich darauf hin, daß der Greif zur Gattung Aquileo gehöre. Wie das Maultier (Asinequus obstinatus) schuldet der Greif dem Schöpfer nichts; er war das Ergebnis einer verwickelten Verbindung von Adler und Löwe.

Grenze, die – In der politischen Geographie eine imaginäre Linie zwischen zwei Nationen, die die imaginären Rechte des einen von den imaginären Rechten der anderen trennt. In der Antike war der Gott der Grenzen Terminus, und man stellte gewöhnlich Büsten von ihm (Termini) als Grenzsteine auf.

Großartig, adj. – Mit Glanz oder Fülle ausgestattet, die das übertrifft, an was der Betrachter gewöhnt ist, wie: die Ohren eines Esels für ein Kaninchen oder die Glorie des Glühwürmchens für eine Made.

Großzügigkeit, die – Die Freigebigkeit dessen, der viel hat und dem, der nichts hat, erlaubt, sich all das zu nehmen, was er kriegen kann. »Eine einzige Schwalbe, heißt es, verschlingt jährlich zehn Millionen Insekten. Die Bereitstellung dieser Insekten halte ich für einen klaren Beweis für des Schöpfers Großzügigkeit bei der Sorge für das Leben Seiner Geschöpfe.« – Henry Ward Beecher.

Grotesk, adj. – Die Idee, Mord sei ein Verbrechen.

Güte, die – Kurzes Vorwort zu zehn Bänden von Forderungen.

– Eigenschaft eines Menschen, der fünf Dollar spendet, damit sein alter Großvater nicht im Armenhaus verhungere, und der dies in die Zeitung setzt.

Guillotine, die – Maschine, die Franzosen mit gutem Grund die Achseln zucken laßt. In seinem bedeutenden Werk über Divergierende Tendenzen rassischer Evolution leitet der treffliche Professor Brülfogel aus der weiten Verbreitung dieser Bewegung – des Achselzuckens – unter Franzosen ab, daß diese von Schildkröten abstammen, und daß die genannte Bewegung lediglich einen Atavismus darstellt, zurückzuführen auf die Gewohnheit, den Kopf in den Panzer zurückzuziehen. Nur widerstrebend stimme ich dieser herausragenden Autorität nicht zu, doch ist meiner Meinung nach (wie von mir eingehend dargestellt und begründet in meinem Werk Erbliche Emotionen, lib. II, cap. XI) das Achselzucken keine ausreichende Grundlage zur Errichtung einer derart weitreichenden Theorie, denn diese Bewegung war vor der Revolution unbekannt. Ich habe keinen Zweifel daran, daß das Achselzucken unmittelbar auf den von der Guillotine ausgehenden Schrecken während der Glanzzeit ihrer Aktivität zurückzuführen ist.