Zehn

J ill blieb reglos stehen.

Alex ging zu seiner Tante hinüber. »Tante Margaret, wir wollten dich nicht erschrecken.«

Margaret war offensichtlich im Begriff gewesen, zu Bett zu gehen. Sie schaute von Alex zu Jill. »Ich verstehe nicht.« Sie brachte ein Lächeln zustande.

»Verzeihung. Wie unhöflich von mir. Sie sind Jillian Gallagher?«

Jill war das entsetzlich peinlich. Sie trat vor, ganz sicher, dass sie der letzte Mensch sein musste, den Margaret Sheldon sehen wollte. »Ja. Wir wollten niemanden stören, Lady Sheldon. Es tut mir Leid, wenn wir Sie erschreckt haben.«

»Die richtige Anrede für meine Tante ist Lady Collinsworth«, korrigierte Alex sie freundlich.

»Sheldon ist der Familienname, aber der Titel lautet Collinsworth.«

Jill nickte und errötete noch heftiger.

»Sie stören gar nicht ... ich bin nur überrascht ... ich habe Geräusche aus diesem Zimmer gehört«, Margaret brach ab, sie war den Tränen nahe. Sie blickte sich in Hals Zimmer um, als erwarte sie, dass er jeden Moment irgendwo auftauchen könnte.

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Jill wünschte sich überallhin, nur nicht in Hals Schlafzimmer mit Hals Mutter. Beschützend schlang sie die Arme um ihren Oberkörper.

»Wir hoffen, hier einige sehr wichtige Briefe zu finden«, erklärte Jill lahm. »Hal hat sie vor seinem Tod an irgendeinem sicheren Ort versteckt. Es tut mir so Leid.« Sie wollte noch viel mehr über diese Briefe erzählen. Sie wollte erklären, dass sie Hal geliebt hatte und

dass sie ihn nicht hatte töten wollen. Sie wollte diese Frau um Vergebung bitten.

»Briefe?«, fragte Margaret verwirrt. Sie war blass, und in ihren blauen Augen stiegen Tränen auf. Sie wandte sich an ihren Neffen. »Ich hätte gern ein andermal eine Erklärung hierfür, Alex. Jetzt bin ich sehr müde.«

»Natürlich, Tante«, erwiderte er respektvoll.

»Ich finde, dass du und Miss Gallagher Hals Sachen sowieso nicht durchsuchen solltet, da er selbst nicht hier ist, um ... « Sie verstummte, Tränen liefen ihr über die Wangen. »Da er nicht hier ist«, flüsterte sie schwach.

Jill wollte zu dieser Frau gehen und sie trösten.

Doch sie rührte sich nicht. Ihre eigenen Augen wurden feucht.

Alex tat es. Er legte einen Arm um Margaret. »Ich bringe dich auf dein Zimmer. Morgen werde ich dir 305

alles erklären. Wo ist Onkel William?« Seine Stimme war sanft.

»In der Bibliothek. Er versucht zu lesen«, antwortete sie und ließ sich ohne weiteres von Alex zur Tür bringen.

Alex schaute über die Schulter zu Jill zurück. »Wir sehen uns dann unten.« Ihre abendliche Suchaktion war beendet, jedenfalls für den Moment.

»Ich will erst noch aufräumen«, sagte Jill, die sich schrecklich fühlte, weil sie Margaret Sheldon in ihrer Trauer belästigt hatte. »Ich möchte mich noch einmal entschuldigen, Lady Collinsworth.« Margaret drehte sich tatsächlich um und nickte Jill zu, sie versuchte sogar ein zittriges, mattes Lächeln. Dann gingen sie.

Mit einem riesigen Kloß im Hals machte Jill sich rasch daran, Hals Sachen wieder einzuräumen. Sie musste die Briefe finden, aber eins war klar: Sie sollte sich von diesem Haus so weit wie möglich fern halten

- und von Hals Familie. Vielleicht mit Ausnahme von Alex. Aber wenn sie ihr plötzliches Interesse an ihm bedachte, vielleicht auch nicht. Ein paar Minuten später kam sie eilig die Treppe herunter. Ihr einziger Wunsch war, sich ein Taxi zu rufen - wenn es so etwas in dieser vornehmen Gegend gab - und sich in ihrer gemütlichen Wohnung zu verkriechen. Sie würde sich einen starken Drink machen und mit den Katzen schmusen. Sie würde versuchen, den ganzen Abend zu vergessen.

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Im Foyer zögerte sie. Thomas war im Wohnzimmer und machte sich einen Drink. Er stand mit dem Rücken zu ihr.

Das war das Tüpfelchen auf dem i. Er war derjenige, den sie am wenigsten sehen wollte. Ihr erster Gedanke war, sich aus dem Haus zu schleichen, bevor er sie entdeckte. Aber er musste ihre Anwesenheit gespürt haben, denn er drehte sich um.

Seine braunen Augen weiteten sich, als er sie sah.

Jill fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und wollte sehr höflich Hallo sagen. Aber sie brachte kein einziges Wort heraus.

Er schritt auf sie zu, einen Scotch in der Hand, während Jill an der Treppe wie angewachsen stehen blieb. Er kam offenbar gerade aus dem Büro oder aus einem Restaurant, denn er trug einen dunklen Anzug mit Krawatte. Sein Hemd war rosa. Nicht viele Männer konnten ein rosafarbenes Button-Down tragen und darin absolut maskulin wirken. Thomas schon. »Guten Abend, Jill.«

»Guten Abend, Thomas.« Sie bemühte sich um höflichen Small Talk. »Wie geht’s?«

Sein Lächeln war kurz und mechanisch. »Gut.« Er starrte sie mit leicht gerunzelten Brauen an. »Was tun Sie hier?«

Jill war nicht sicher, ob das eine Anschuldigung sein sollte. Sie suchte fieberhaft nach einer plausiblen Erklärung. Sie hatte ihm nichts von den Briefen 307

erzählt, aber Alex wusste davon - und sie hatte sie auch Margaret gegenüber erwähnt. Es war äußerst wahrscheinlich, dass er den wahren Grund für ihren Besuch ohnehin bald erfahren würde. »Alex hat mich hergebracht. Wir haben ein paar Briefe gesucht, die Kate an Ihre Großmutter Anne geschrieben hat, bevor sie verschwand.«

Eine lange Pause folgte. »Ich verstehe.« Er deutete ein Lächeln an. Jill fand, er sah erschöpft und müde aus. »Sie sind immer noch auf Geisterjagd.«

»Ja.« Jill rechtfertigte sich nicht.

»Kommen Sie herein.« Er deutete zum

Wohnzimmer. »Möchten Sie vielleicht etwas trinken, während Sie warten?«

Jill zögerte überrascht. Er verhielt sich nicht besonders warmherzig, aber auch nicht feindselig, und er hatte eigentlich keinen Grund, ihr einen Drink anzubieten. »Vielleicht sollte ich hier auf Alex warten«, begann sie.

»Ich beiße nicht«, sagte er abrupt. Und er lächelte sie wieder leicht an.

Ihre Blicke trafen sich. »Also gut«, gab Jill nach.

Der Wunsch, etwas zu trinken - zu fliehen, zu vergessen, sich zu entspannen , hatte gesiegt.

Er winkte sie hinein. »Was hätten Sie denn gern?

Scotch? Gin? Wodka?«

Jill trat näher, sie war schon etwas ruhiger. »Ein Glas Wein?« »Rot oder weiß?«

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»Weiß.«

Er ging zum Buffet und öffnete eine der Türen, hinter der ein eingebauter Kühlschrank zum Vorschein kam. Er nahm eine Flasche Wein heraus, entkorkte sie und goss ihr ein Glas ein. Es war ein Pouilly-Fussé, und als Jill daran nippte, fand sie ihn eiskalt und köstlich.

»Ich war überrascht, Sie hier zu sehen«, sagte Thomas schließlich. »Etwa so überrascht wie ich, Sie wiederzusehen«, gab Jill zurück. »Ich wohne hier.«

»Aber Sie sehen eher wie ein Mann aus, der seine Abende mit ein, zwei Models in einem schicken Clubrestaurant verbringt.«

Er lachte. »Da komme ich gerade her. Wo ist mein genialer Cousin?«

»Er hat Ihre Mutter auf ihr Zimmer begleitet.« Jill hörte, wie .sich ihre Stimme veränderte, unsicher wurde.

»Warum?«

Jill vermied es, ihm in die Augen zu sehen. »Wir haben in Hals Schlafzimmer nach den Briefen gesucht. Ihre Mutter hat uns über rascht. «

Thomas’ Gesichtsausdruck verfinsterte sich. Rasch sagte Jill: »Ich habe mich entschuldigt. Es tut mir wirklich Leid. Das Letzte, was ich will, ist Ihrer Familie noch mehr wehzutun.«

»Mutter geht es nicht gut«, stellte Thomas fest. Er sah Jill nicht an. Seine Hand schloss sich so fest um 309

sein Glas, dass die Knöchel weiß wurden. »Erst neulich hat sie wieder über Herzrasen geklagt. Sic nimmt Medikamente, und morgen sollen eine ganze Reihe Untersuchungen gemacht werden.«

»Das wusste ich nicht.« Jill rührte sich nicht. Was, wenn Hals Mutter etwas zustieß? Erst Hal, dann Margaret? Alles wäre Jills Schuld.

»Was hat Sie wieder nach London geführt?«, fragte Thomas.

Thomas war der Letzte, der ihre wahren Gründe dafür erfahren würde. Trotz seiner augenblicklichen Höflichkeit würde sie niemals vergessen, wie feindselig er sie bei ihrer ersten Ankunft in London empfangen hatte. »Es hat einfach zu sehr wehgetan, in New York zu bleiben.«

»Aber warum kommen Sie ausgerechnet hierher?«

»Ich hüte die Katzen eines Freundes«, sagte Jill. Sie zögerte und fügte dann hinzu: »Und ich kann nach Kates Briefen an Anne suchen.«

Er nickte. »Es tut mir Leid, aber dafür habe ich kein Verständnis. Hat sich Mutter sehr aufgeregt, als sie Sie gesehen hat?«

Jill errötete und nippte an ihrem Wein. »Wir hätten nicht abends kommen sollen, wenn Ihre Eltern zu Hause sind.«

Er starrte sie an. Seine Miene war schwer zu interpretieren. »Ich

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bemühe mich immer, meine Familie zu schützen.

Das ist meine Pflicht. «

Wieder nahm Jill einen Schluck Wein und senkte den Blick. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte.

»Pflichtgefühl ist etwas sehr Lobenswertes. Bei uns in den Staaten macht sich niemand viele Gedanken über seine Pflichten.«

»Ich bin meines Vaters Erbe«, antwortete er schlicht, als würde das alles erklären. Nach einer Pause fügte er gequält hinzu: »Als Amerikanerin halten Sie mich wahrscheinlich für altmodisch. Aber der Stammbaum der Collinsworths reicht Hunderte von Jahren zurück - fünfhundertzweiundsiebzig, um genau zu sein. Mein Vater ist der zehnte Earl, wissen Sie.« Er deutete ein Lächeln an. »Wir sind altmodisch. Ich glaube an altmodische Werte -

Pflicht, Ehre, Loyalität. Es ist meine Pflicht, dafür zu sorgen, dass die Familie über die Jahrhunderte weiterlebt.« Er zuckte leicht mit den Schultern.

»Manche hier in England nennen uns antiquierte Aristokraten und Schlimmeres.«

Jill trank noch etwas Wein. Er war nicht nur reich, blaublütig, elegant und einflussreich. Er dachte in Dynastien. Die Sheldons waren eine Dynastie.

Empfand Alex das genauso wie Thomas? »Ich muss jetzt wirklich gehen«, sagte sie und stellte ihr leeres Glas ab; sie war unerklärlich verstört. »Könnte ich mir ein Taxi rufen?«

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»Habe ich Sie verunsichert?« Er sah ihr in die Augen.

Jill erschrak und fragte sich, ob das eine kleine Herausforderung sein sollte. »Ja, das haben Sie. Ich bewundere die Art, wie Sie darüber denken. Aber sie ist mir sehr fremd.« Sie zögerte. »Sie tragen eine schwere Last auf Ihren Schultern«, fügte sie ruhig hinzu.

Er sah sie unverwandt an. »Das ist keine Last. Das ist es, was ich bin, wer ich bin.«

Zum ersten Mal, seit sie ihn getroffen hatte, sah sie ihm wirklich in die Augen. Es war, als blicke sie in Hals. Sie hatten denselben Bernsteinton und wurden von denselben dichten, dunklen Wimpern eingerahmt. Aber er war überhaupt nicht wie Hal.

»Sie sind doch nicht Superman. Nur Superman würde eine solche Aufgabe einfach finden.«

Thomas zuckte mit den Schultern. Und zum ersten Mal glitten seine Augen über ihren Körper. Es war nur für einen Augenblick, aber er begutachtete sie vom Scheitel bis zur Sohle und wandte dann schnell den Blick ab.

Jill fühlte sich unbehaglich. Sie war es gewöhnt, von Männern begafft zu werden, denn sie hatte den anmutigen, schlanken Körper einer Tänzerin, und sie war attraktiv, aber nicht in einer Million Jahren hätte sie damit gerechnet, dass Thomas sie so abchecken könnte - auch wenn es anscheinend nur ganz 312

automatisch geschehen war. Sie schaute zur Tür und wand sich innerlich, als Lauren die Eingangshalle betrat. Das war wirklich nicht ihr Glückstag.

Falls Lauren überrascht war, sie zu sehen, ließ sie es sich nicht an merken. Sie lächelte und schüttelte Jill die Hand. »Alex hat erwähnt, dass du wieder da bist. Und, schon fertig eingerichtet?« »Ja, danke, fast«, sagte Jill. Sie kam nicht umhin zu bemerken, dass Lauren sogar in Jeans wohlhabend und elegant wirkte. Andererseits sah sie noch mitgenommener aus als Thomas. Sie hatte dunkle Ringe unter den Augen und offensichtlich etwa fünf Kilo abgenommen, seit Jill sie zuletzt gesehen hatte.

»Wo wohnst du?«, fragte Lauren freundschaftlich.

Jill sagte es ihr, und sie unterhielten sich ein wenig über Kensington und Jills Glück, kurzfristig eine hübsche Wohnung in einer sehr guten Gegend bekommen zu haben.

Plötzlich seufzte Thomas. »Ich bin ja richtig rührselig geworden. Ich nehme an, Sie haben nicht gefunden, wonach Sie gesucht haben?«, fragte er Jill.

Auf einmal fielen Jill die Briefe wieder ein. Na ja, das war jetzt kein Geheimnis mehr. »Nein, haben wir nicht.« Mehr sagte sie nicht. Sie wollte nicht unbedingt mit ihm über die Briefe sprechen.

»Kennen Sie Lucinda Becke von Uxbridge Hall?«, fragte er. »Sie kann Ihnen vielleicht helfen. Fragen Sie sie doch mal. Sie leitet das Museum. Wissen Sie, 313

als ich noch verheiratet war, haben wir in Uxbridge gewohnt, jedenfalls an Wochenenden und in den Ferien. Manchmal glaube ich, Lucinda liebt meine Familie - und Uxbridge - mehr als ich.«

Jill lächelte mit ihm. »Ja, ich habe sie kennen gelernt. Als ich mit Lauren in Uxbridge war.«

Er nickte. »Ich bin sicher, dass sie Ihnen helfen könnte, diese Briefe zu finden.«

»Worum geht es denn?«, fragte Lauren und sah von ihrem Bruder zu Jill.

Thomas antwortete: »Jill interessiert sich immer noch für diese Kate Gallagher. Offenbar hat Kate unserer Großmutter geschrieben.«

Lauren sah Jill an. »Warum?«

Jill zögerte. Sie stand im Rampenlicht. Auch Thomas sah sie fragend an. Nicht besonders intensiv oder interessiert. Aber Jill hatte das deutliche Gefühl, dass sie beide eine Antwort wollten.

Hitze stieg ihr in die Wangen. Mit klopfendem Herzen sagte sie: »Ich glaube, dass sie zu meiner Familie gehörte.«

Thomas nippte an seinem Scotch. »Ach ja, ich erinnere mich. Das haben Sie doch schon gesagt, als Sie das letzte Mal hier waren. Das ist ziemlich unwahrscheinlich, Jill.«

»Ich weiß.« Jill lächelte ihn an und schielte wieder nach der Tür. Wo, zum Kuckuck, blieb Alex?

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»Noch etwas Wein?«, fragte Lauren.

Jill schüttelte den Kopf. »Nein, danke. Sobald Alex herunterkommt, fährt er mich nach Hause.«

Lauren staunte. »Du bist mit Alex hier?« Das schien sie sehr zu überraschen.

»Ja. Was für ein Auto«, schwärmte Jill und hoffte, das Gespräch von Kate Gallagher fortzulenken.

»Ja, es ist wunderschön«, stimmte Lauren zu. »Ich habe versucht, es ihm auszureden, als er es kaufen wollte, denn ebensogut könnte er sich das Guthaben seines Bankkontos auf die Stirn tätowieren, aber er hat nicht auf mich gehört. Natürlich ist jede annehmbare Frau in dieser Stadt sowieso schon hinter ihm her, aber jetzt gilt das auch für jede nicht annehmbare - ab dem Augenblick, in dem sie ihn in dem Auto sieht.«

Jill entging Laurens Anspielung keineswegs. »Ich bin nicht scharf auf Alex Preston«, sagte sie offen.

»Noch vor einem Monat war ich mit deinem Bruder so gut wie verlobt.«

Lauren antwortete nicht.

Jill versuchte, sich nicht aufzuregen. Inzwischen wäre sie auch nach Hause gelaufen, um hier endlich rauszukommen. Aber Thomas tätschelte ihren Arm.

»Auch meine kleine Schwester will diese Familie schützen.« Er sah Lauren an. »Eines Tages wird Alex jemanden mit nach Hause bringen, und wie ich Alex 315

kenne, wird keiner von uns in dieser Sache etwas zu sagen haben.«

»Ich will auch gar nichts dazu zu sagen haben«, erwiderte Lauren kühl. »Aber ich war schon unzählige Male mit ihm unterwegs, wo Frauen mich für seine Freundin halten mussten und ihn trotzdem unverhohlen angemacht haben. Ich meine, er bekam Zettelchen mit Telefonnummern zugesteckt, direkt vor meiner Nase!«

Jill war froh, dass sie das mit anhörte. Hoffentlich würde es ihrer beginnenden Faszination für einen Mann, der für sie unerreichbar war, den Garaus machen. Sie fragte sich, ob er ein Herzensbrecher war. Hal hatte ihn als absoluten Workaholic beschrieben, also hatte er wohl wenig Zeit für die Jagd auf das weibliche Geschlecht.

Thomas hingegen war erheitert. »Er ist ein Single«, sagte er, als würde das alles erklären.

Jill fragte sich, wie viele Frauen sich erst an den Collinsworth-Erben heranmachen mochten. Dann entschied sie, dass seine

Arroganz und sein Titel auf die meisten Frauen wohl eher einschüchternd wirkten.

»Der Lauscher an der Wand«, sagte Alex und betrat das Wohnzimmer.

Jill war erleichtert, ihn zu sehen. So nett Lauren und Thomas auch zu ihr waren, ihre Gegenwart strengte 316

sie an. »Anscheinend ist ein Großteil der weiblichen Bevölkerung Londons hinter dir her«, sagte Jill.

Er lachte herzlich, ging zum Barwagen und goss sich einen Wodka on the rocks aus einer Flasche ein, deren russisches Etikett Jill nichts sagte. »Hat einer von euch das Foto von Kate und Anne von Hals Nachttisch genommen?«, fragte er.

Thomas fuhr zusammen. »Welches Foto?«

Alex nippte den eiskalten Wodka mit

offensichtlichem Behagen, lehnte sich an das Buffet und betrachtete seinen Cousin. Er wiederholte die Frage.

Thomas sah Alex an. »Warum sollte ich? Ich möchte nicht unhöflich sein, aber ich habe keine Zeit für die Geisterjagd.« Er lächelte Jill entschuldigend an. »Meine Interessen liegen in der Gegenwart und in der Zukunft, nicht in der Vergangenheit.«

Jill war unschlüssig, ob sie ihm glauben sollte.

Hatte er nicht eben noch mit glühendem Eifer von der jahrhundertealten Geschichte und Tradition seiner Familie gesprochen? War es wirklich denkbar, dass diese alten Schätze ihm nichts bedeuteten? Einer Sache war sie gewiss: Er würde die Familie Collinsworth schützen. Das war seine Pflicht. Würde er sich auch verpflichtet fühlen, sie vor wieder ans Licht gebrachten Geistern und vergessenen Skandalen zu schützen?

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»Ich habe dieses Foto nie gesehen«, sagte Lauren.

»Wen kümmert dieses Bild schon? Wahrscheinlich hat Mutter es weggeräumt.«

Jill fuhr sich über die Lippen. »Das Foto wäre eine Art Familienerbstück für mich.«

»Nur, wenn Kate tatsächlich eine Verwandte von Ihnen ist«, sagte Thomas betont.

»Kate wurde schwanger, während sie bei Anne zu Besuch war«, erklärte Alex, immer noch gegen die Anrichte gelehnt.

Jill blieb fast der Mund offen stehen. Was sollte das?

Thomas hätte beinahe seinen Drink fallen lassen.

»Wovon in drei Teufels Namen sprichst du?«

Als die beiden sich anstarrten, war Jill mehr als beunruhigt; sie hatte ganz deutlich ein schlechtes Gefühl dabei. »Alex, es ist schon spät. Sollen wir gehen?«

»Warum trinkst du nicht noch einen Wein, Jill?«, sagte er. »Ich dachte, du wolltest ein paar Antworten?«

Sie starrte ihn an.

»Selbst wenn diese Kate Gallagher schwanger wurde, während sie bei meiner Großmutter wohnte, was soll das schon bedeuten?«, fragte Thomas. Er war sichtlich verärgert.

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Alex lächelte Jill seelenruhig an. »Willst du ihnen deine Theorie erklären?«

Warum stellte er sich gegen die beiden? Ihr schoss durch den Kopf, dass er sie selbst damit sabotieren könnte - dann fragte sie sich, ob er jemandem an den Kragen wollte. Nicht ihr, sondern seinem Cousin -

oder sonst jemandem, der die Wahrheit kannte.

Jill holte tief Luft. »Vielleicht war Anne bei der Affäre eine Art Komplizin - oder Mittlerin. Wer weiß? Vielleicht hat die Sache auch Annes Ruf ruiniert. Für eine Weile. Dann verschwindet Kate.

Egal, ob sie durchgebrannt oder einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist, Anne hatte etwas damit zu tun, weil sie gute Freundinnen waren. Es überrascht mich, dass niemand in dieser Familie etwas darüber weiß«, sagte Jill und blickte in die drei ihr zugewandten Gesichter. »Alle Beteiligten wären in einen schlimmen Skandal verwickelt worden. So eine wüste Geschichte wird doch von Generation zu Generation weitergereicht.«

Eine verblüffte Stille folgte. Dann sagte Thomas:

»Ich bitte um Entschuldigung, und es tut mir Leid, Sie enttäuschen zu müssen, aber das ist nicht die Art von wüster Geschichte, wie Sie es genannt haben, die in unserer Familie weitergereicht wird.« Er war wütend.

»Meine Großmutter war eine sehr edle Dame und gesellschaftlich hoch angesehen«, sagte Lauren bestimmt. »Und selbst wenn sie als Kind einmal die Mittlerin einer Affäre gespielt hätte, was würde das 319

für einen Unterschied machen, heute oder damals?

Als sie meinen Großvater heiratete, wurde sie die Viscountess Braxton.« Lauren schaute Alex an.

»Anne war die Schwester deiner Urgroßmutter, Alex.« In ihrer Stimme schwang Missbilligung.

»Das weiß ich«, sagte er ohne Bedauern.

Jill sah Lauren an.

»Sie wurde eine der meistbewunderten Frauen dieses Landes«, sagte Alex. »Sehr angesehen und extrem einflussreich.«

Jill fing seinen Blick auf. Sie konnte nichts darin lesen, außer vielleicht, dass er sich amüsierte. Falls Thomas oder Lauren etwas wussten, waren sie fantastische Schauspieler, dachte sie, jeder Londoner Bühne würdig.

Thomas wandte sich an sie. »Gibt es irgendeinen Grund, warum Sie einen Skandal über meine Familie ausgraben wollen?«, fragte er grob.

Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Ich will Ihrer Familie nicht schaden, ich habe schon genug angerichtet. Ich hoffe, es gibt gar keinen Skandal.«

Ihr Lächeln fühlte sich sehr wackelig an. »Ich glaube, dass Kate mit ihrem Liebhaber und ihrem Kind durchgebrannt ist und dass sie glücklich waren bis an ihr Lebensende.«

Lauren sah sie an, als hätte sie Chinesisch gesprochen. Thomas nippte an seinem Scotch. Alex sagte: »Klingt wie ein Märchen.« Jill verstand die 320

Anspielung und hätte ihm am liebsten eine verpasst.

Nicht hart, aber hart genug.

»Wie geht es Lady Collinsworth?«, fragte sie stattdessen.

»Sie ist zu Bett gegangen. Alles okay«, sagte Alex.

Thomas stellte seinen Drink auf der Marmorplatte eines Tischchens ab. »Ich habe es schon Jill gesagt, und jetzt sage ich es dir. Mutter geht es nicht gut, und ich will nicht, dass sie sich aufregt.« »Ich will auch nicht, dass meine Tante sich aufregt«, erwiderte Alex ebenso bestimmt.

»Du kommst doch sonst nie vor zehn aus dem Büro«, schoss Thomas zurück.

»Ich wusste nicht, dass ich hier nach der Stechuhr lebe.«

Blinzelnd schaute Jill von einem Cousin zum anderen.

»Wenn ihr zwei vorhabt, euch zu streiten, dann gehe ich jetzt ins Bett«, sagte Lauren.

»Natürlich musst du mir nicht erklären, was du mit deiner Zeit machst. Außer es betrifft die Familie und ist irgendwie schmerzlich. Wie sehr hat sich meine Mutter aufgeregt?« Thomas sprach, als sei Lauren eine stumme Fliege an der Wand.

»Sie fühlt sich schon besser. Es tut mir Leid. Ich werde mich gleich morgen früh angemessen bei ihr entschuldigen - und es ihr erklären«, sagte Alex.

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»Nein. Ich übernehme das.« Thomas’ Stimme duldete keinerlei Widerspruch.

Jill beobachtete die beiden. War da eine Rivalität, von der sie vorher nichts geahnt hatte?

»Wie du meinst.«

Thomas sah wieder auf die Uhr. »Ich muss noch ein paar Anrufe erledigen.«

»Thomas.« Alex’ barsche Stimme brachte Thomas zum Stehen. »Ja?« Alex ging durchs Zimmer und baute sich vor ihm auf. »Hast du diese Dateien gelöscht?«

Jill wäre beinahe in Ohnmacht gefallen. Mit aufgerissenen Augen betrachtete sie Alex’ harte Miene und beobachtete, wie Thomas’ Augen eisig kalt wurden. »Nein«, erwiderte er knapp. »Und du?«

Alex’ Ausdruck wurde noch verbissener. »Nein.«

Sie starrten sich an, und dann verließ Thomas mit großen Schritten den Raum.

Vom Haus der Sheldons bis zu ihrer Wohnung waren es nur zehn Minuten, aber es hatte einen Unfall gegeben - ein Lkw war umgekippt , und so standen sie im Stau. Jill war ganz steif vor Anspannung. War Alex unschuldig? Oder hatte er Thomas nach den Dateien gefragt, um sie zu täuschen?

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Irgendjemand hatte sie gelöscht, aber sie konnte nicht sagen, wer von den beiden Männern es getan hatte. Es war jedenfalls kein Kurzschluss gewesen.

Das wusste sie jetzt, denn sonst hätte Alex Thomas nicht so angegriffen.

Jill begann zu glauben, dass Thomas der Schuldige war. Er hatte so getan, als hätte er von den Briefen nichts gewusst, bis sie ihm heute Abend davon erzählt hatte. Wenn das stimmte, hätte er gar nicht verstehen können, was Alex meinte, als er ihn nach den gelöschten Daten fragte.

Aber er hatte es verstanden.

Ihre Nackenhaare sträubten sich, und ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken.

»Frierst du?«

Jill sah Alex an, der nur Zentimeter neben ihr ganz entspannt auf dem Fahrersitz des aufregenden Wagens saß. Seine Frage war beiläufig, aber direkt gewesen. Der Blick seiner blauen Augen war ebenso direkt, aber er hatte nichts Beiläufiges an sich. Seine Augen leuchteten.

Jill nickte. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und wünschte, er hätte sie ein Taxi rufen lassen. In diesem Augenblick war das Auto einfach zu klein für sie beide.

Jill vergaß die Briefe. Sie stellte sich vor, wie er sie vor ihrer neuen

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Wohnung absetzen würde. Und das war alles, was er tun würde, sie am Bürgersteig rauslassen, winken und wegfahren.

Sie erinnerte sich daran, dass ihm Hunderte von Frauen nur so zu Füßen fielen. Sie erinnerte sich daran, dass Hal noch keine fünf Wochen tot war. Sie erinnerte sich daran, dass sie immer noch Antidepressiva nahm. Dann gab sie auf.

Seine Arme würden stark sein und sicher, für ein paar Stunden. Gott, tief in ihr drin tat es immer noch weh. Weil Hal sie hintergangen hatte. Weil sie sich schuldig fühlte. Ein paar Stunden lang wollte sie nur berühren und küssen, berührt und geküsst werden, und sie könnte alles vergessen.

Der Gedanke war unglaublich verführerisch.

Plötzlich merkte Jill, dass er sie anstarrte. »Warum schaust du mich so an?«

»Das weißt du doch«, sagte er leise.

Jills Herz machte einen Sprung, doch sie versuchte, ihre Aufregung zu verbergen. »Ich will gar nicht wissen, wovon du sprichst.«

»Du brauchst keine Angst zu haben«, murmelte er.

Sie wich zurück und weigerte sich, ihn anzusehen.

Sie würde ganz sicher nicht antworten. Aber sie war sich bewusst, dass sie neben ihm saß wie ein Eisklumpen, steif vor Anspannung, und sich mehr vor sich selbst fürchtete als vor ihm.

324

»Du bist ja noch nervöser als sonst. Warum macht es dich so nervös, mit mir allein zu sein?«

Jill fühlte Ärger in sich aufwallen. Sie dachte, dass er sie weiß Gott offen anmachte. Sie fühlte sich von ihm in die Enge getrieben, und sie hatte Angst.

»Vielleicht liegt es daran, dass ich dich kaum kenne, und ich kann mich nicht entscheiden, ob ich dir trauen soll oder nicht.«

»Aber Thomas traust du?« Er lächelte.

Jill fuhr herum. »Wohl kaum.«

Er klang nicht bösartig. »An Thomas ist viel mehr dran, als man auf den ersten Blick vermutet.«

»Und?«

Er lächelte wieder. Auf der Gegenfahrbahn floss der Verkehr wieder, und die Lichter der

entgegenkommenden Autos erhellten sein Gesicht.

»Ich habe gesehen, wie du ihn angeschaut hast. Ich sehe, wie alle Frauen ihn anschauen. Die meisten können nicht übersehen, dass er wie ein Hollywood-Star aussieht. Dann kommt noch der Titel dazu. Eine irre Kombination, der sie kaum widerstehen können.

Die meisten Frauen haben keine Ahnung, wer er wirklich ist. Thomas ist ein komplizierter Mann. Mit bestimmten Plänen.«

»Die meisten Leute haben Pläne«, erwiderte Jill.

Sie hatte nicht die Absicht, sich in ein Gespräch über ihre Gefühle für Thomas verwickeln zu lassen. Nicht nur, weil das niemanden außer sie selbst etwas 325

anging, sondern vor allem, weil sie immer noch sehr gemischter Natur waren.

»Aber seine sind geheim«, sagte Alex. Er fuhr mit den Händen über das Lenkrad, bevor er es ergriff. Jill fragte sich, ob er das mit Absicht tat. »Ich glaube, es gibt noch einen Grund dafür, warum ich dich schreckhaft wie eine Katze mache.« Er wandte sich ihr zu.

Sie hob die Augenbrauen und hoffte, dass sie so cool wirkte, wie sie beabsichtigte. »Nämlich?«

Er lächelte. »Ich bin ein Mann ... du bist eine Frau.

Yin und Yang. Ganz einfach.«

Sie schnappte nach Luft. »Es würde mich völlig kalt lassen, wenn du Paul Newman wärst - mit vierzig.« Musste er so direkt sein? »Willst du damit sagen, dass es zwischen uns irgendeine Art von Anziehung gibt?« Sie würde es leugnen, bis sie schwarz wurde. Sie würde nichts Unüberlegtes tun.

Jetzt nicht - niemals.

Er sah sie ungläubig an. »Ich finde schon. Ich finde, dass zwischen uns gerade jede Menge Yin und Yang abgeht.« Er lächelte wieder. Er schien sich seiner Sache sehr sicher zu sein, und er schien sie wirklich zu mögen. Jill starrte atemlos zurück und erkannte, was das bedeutete.

»Ich habe Hal geliebt«, sagte sie und betonte jede einzelne Silbe, als ob das ihre Liebe zurückbringen und Alex verschwinden lassen könnte. Dies war die 326

denkbar unpassendste Gelegenheit für einen Aufruhr der Hormone. Der unpassendste Zeitpunkt, der unpassendste Ort - und das unpassendste Objekt der Begierde.

»Hal ist tot. Geister sind schlechte Liebhaber.«

Sie riss die Augen auf. »Liebhaber? Wie sind wir denn jetzt auf dieses Thema gekommen?«

»Ich weiß nicht«, sagte er. Er lächelte nicht.

»Vielleicht bin ich ja doch telepathisch veranlagt.«

Sie sah ihn entgeistert an. Hatte sie den ganzen Abend etwas ausgestrahlt, ohne es zu bemerken? »Ich gehe zu Fuß«, entschied sie und streckte die Hand nach dem Türgriff aus.

»Wie ich gesagt habe, schreckhaft wie eine Katze.«

Er griff hinüber und hinderte sie daran, die Tür zu öffnen. Seine Hand war groß, stark -

und

unnachgiebig. »Ich möchte dir gern einen Rat geben«, sagte er mit sehr weicher Stimme.

»Ich bin sicher, dass ich ihn nicht hören will«, sagte Jill wahrheitsgemäß.

»Ich geb ihn dir trotzdem.« Er sah ihr in die Augen.

Sein Blick war, wie immer, viel zu durchdringend.

»Das ist so eine Sache mit dem Timing. Manchmal bekommt man eine Chance nur ein einziges Mal geboten. Mutige Menschen wissen, wie man sie ergreift.«

»Ich bin nicht mutig.«

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»Nein?« Sein Lächeln war echt. »Das ist Käse, Jill.«

Sie wandte den Blick ab. Sein Arm war immer noch vor ihrer Brust ausgestreckt, seine Hand lag auf ihrem Türgriff. Sie war nicht mutig. Er irrte sich. Sie war ein Feigling. Denn er war in jeder Hinsicht anders als Hal, und sie hatte Angst, Angst vor einem One-Night-Stand, Angst vor mehr, Angst, sich zu verstricken, Angst, zu vertrauen und verletzt zu werden.

»Verdammt«, keuchte sie, den Tränen nahe. »Kann ich jetzt bitte aussteigen?«

»Nein. Ich fahre dich nach Hause. Und du kannst einsam und allein ins Bett gehen, wenn es das ist, was du willst.«

»Genau das will ich«, feuerte sie zurück, schneller als ein Maschinengewehr.

»Ach ja?« Er klang skeptisch. Und setzte wieder sein leichtfertiges Lächeln auf.

Sie schob seinen Arm weg; er ließ ihn sinken.

»Natürlich«, sagte er leise, als es endlich weiterging und zwei Polizisten sie vorbeiwinkten, »ist dies eine der Gelegenheiten im Leben, die sich nicht nur einmal bieten. Wenn du verstehst, was ich meine.«

Jill sah ihn an. »Ich bin nicht dein Typ.«

Er starrte sie verblüfft an und brach dann in Lachen aus. »Na klar doch, überhaupt nicht.«

Er wandte sich wieder der Straße zu. Voll Furcht und auch Erwartung sah Jill, dass sie sich Lexham 328

Villas näherten. Oh verdammt. Wenn er nur nicht so völlig überzeugt geklungen hätte.

»Weißt du«, sagte Jill und verkroch sich so tief wie möglich in ihrem Sitz, »dass du über jedermanns Pläne gesprochen hast, nur nicht über deine eigenen?«

Er steuerte den Lamborghini geschickt durch eine Kurve und hielt am Bürgersteig vor ihrem Haus. Der Motor schnurrte; er machte ihn aus und drehte sich zu ihr um. »Selbstverständlich habe ich Pläne«, sagte er.

Er sah ihr tief in die Augen. »Und ich mache nicht gerade ein Geheimnis daraus, oder?«

Jill erwiderte seinen Blick.

Keiner von beiden rührte sich.

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