22. Kapitel
Obzwar äußerlich gefasst fühlte Daala sich innerlich wie ein Insekt, das vom Peripherieeffekt einer Ionenkanone geröstet wurde.
Der Druck musste bald nachlassen. Wenn ihre Feinde doch nur einige Tage lang aufhören würden, ihre Regierung zu belagern, von innen und von außen, konnte man alles wieder in Ordnung bringen. Wenn niemand ihre bewaffneten Streitkräfte attackierte, ihre öffentliche Infrastruktur, wäre sie nicht gezwungen zurückzuschlagen. Wenn Unternehmenslobbyisten einfach ihre Wünsche vortragen und aufhören würden, so zu tun, als würden altruistische Gründe dahinterstecken, hätte sie möglicherweise ein bisschen Respekt für sie aufgebracht, der den Hass vertreiben würde, der sie jedes Mal erfüllte, wenn sie sich mit ihnen traf. Wenn all diese Dinge eintrafen, konnten sich die erhitzten Gemüter abkühlen. Die Politiker konnten sich wieder dem widmen, was sie am besten konnten, nämlich wohltemperierten Sauerstoff in überhitztes Kohlendioxyd umwandeln und Schnittchen essen. Die Journalisten konnten wieder dazu zurückkehren, über die flüchtigen Romanzen zwischen Holodrama-Stars zu berichten.
Die Jedi konnten … Die würden nicht einfach ausdörren und sterben, oder?
Auf ihrem Tischmonitor erschien ein Gesicht, ihre Terminsekretärin, eine kalkweiße Chev-Frau mit knallorange gefärbtem Haar. »Admiralin Parova bittet einige Minuten lang um Ihre Aufmerksamkeit, Staatschefin Daala. Sie steht heute eigentlich nicht auf dem Terminplan.«
Daala stieß einen stummen Seufzer der Dankbarkeit aus. Parova hatte das Potenzial dazu, sich zu einer Freundin zu entwickeln, vielleicht sogar zu einer Vertrauten. In den seltenen Augenblicken, in denen keine Krise ihre Aufmerksamkeit erforderte, hatten sie kürzlich sogar hin und wieder über Mädelskram gesprochen – darüber, welche neuen Schlachtschiffentwürfe ansprechend aussahen oder welche Lehrpläne in der militärischen Xeno-Ausbildung am effektivsten zu sein schienen. »Schicken Sie sie rein.«
Die Tür ging auf. Die Admiralin trat ein, jedoch nicht so weit, dass die Tür wieder zuglitt. Ihre Miene war ernst. »Staatschefin, in Anbetracht der zunehmenden Unruhe draußen und anderer Indikatoren habe ich eine neue Eskorte für Ihre persönliche Sicherheit mitgebracht. Mit Ihrer Erlaubnis würde ich Ihre gegenwärtige Leibwache gern ersetzen.«
Daala zögerte nicht. »Andere Indikatoren« musste bedeuten, dass einer ihrer Leibwächter, die aktuell Dienst taten, in Verdacht geraten war. Vielleicht hatte ein Jedi sie oder ihn mit einem dieser verfluchten Gedankentricks unter seine Kontrolle gebracht. Sie nickte. »Tun Sie das unverzüglich.«
Parova warf einen Blick auf die beiden Sicherheitsexperten vom Flottengeheimdienst, die unauffällig im hinteren Teil des Raums saßen. Sie deutete mit dem Kopf fast unmerklich in Richtung Tür. Wortlos verließen die beiden Agenten das Büro. Zwei andere – ein Falleen und ein hellhäutiger Mensch, beides Männer – kamen herein und nahmen ihren Platz ein.
Jetzt endlich trat Parova die letzten Schritte in das Büro hinein, und die Tür glitt hinter ihr zu. Sie entspannte sich sichtlich. »So ist es schon besser.«
Daala bedeutete ihr, sich zu setzen. »Gibt es gegen die anderen beiden irgendwelche Verdachtsmomente? Gegen Einsatzkräfte, die Sie selbst mir erst neulich zugewiesen haben?«
Parova nahm Platz und schüttelte den Kopf. »Nein, diese beiden gehören zu den Besten der Besten. Absolut unbestechlich und der Galaktischen Allianz über jeden Zweifel erhaben treu ergeben. Aber um ehrlich zu sein, ist genau das ein Teil des Problems.«
»Was meinen Sie damit?«
»Nun, ich demonstriere es Ihnen.« Ihr Tonfall wurde lauter, entschlossener. »Staatschefin Natasi Daala, im Namen des …«
Die Bürolichter flackerten und wurden matter. Eine tiefe Vibration, wie ein Unterschallton, der von den untersten Bereichen des Gebäudes ausging, ließ den Kaffeebecher und die Schreibutensilien auf Daalas Schreibtisch erzittern.
Eine Sekunde später verwandelte sich die Vibration in einen dumpfen Alarmton, der zwischen zwei unheilvollen Bassnoten hin- und herwechselte.
Daala drückte mit dem Finger ruckartig den Knopf, der ihren Monitor mit dem ihres Chefsekretärs verband. »Was ist da los?«
Sie bekam keine Antwort. Das Monitorbild schaltete zum Schreibtisch ihres Sekretärs um, der jedoch nicht da war. Genauso wenig wie irgendjemand sonst.
Einige Sekunden zuvor, im Außenbüro, piepte das Chrono in Hans Westentasche.
Daalas Sekretär, ein goldfelliger Bothaner, hob angesichts des Geräuschs den Kopf. »Was bedeutet dieser Alarm?«
Han grinste. »Nichts Gutes. Sie wissen ja, dass wir unbewaffnet herkommen mussten, oder?«
»Sicher.«
Neben Han stand Leia auf und breitete ihre Arme weit aus, als würde sie versuchen, bei einem Konzert die Aufmerksamkeit der Menge auf sich zu lenken. »Ihr seid alle meine Geiseln. Übergebt uns eure Waffen!«
Andere wichtige Besucher, die darauf warteten, Daala zu sehen – Senatoren, Abgesandte großer Unternehmen, Botschafter – gafften sie mit offenen Mündern an. Auf beiden Seiten des Raums griffen zwei Flottenoffiziere reflexartig nach ihren im Halfter steckenden Handfeuerwaffen.
In dem Moment, in dem ihre Daumen die Sicherungsklappen am Knauf der gehalfterten Waffen lösten, warf Leia ihre Arme vor. Die Blaster flogen aus den Halftern, einer in ihre Hände, einer in Hans.
Ohne sich zu erheben, schaltete Han seinen Blaster auf Betäuben um. Beiläufig verpasste er dem Flottenoffizier zu seiner Linken eine Salve, richtete die Waffe in die entgegengesetzte Richtung und erledigte den rechts von sich. Der Sekretär warf sich zu Boden und schlug mit einem dumpfen Laut auf den Teppich hinter seinem Schreibtisch.
Leia wirbelte herum, um die Tür zu sichern, die draußen vom Korridor ins Wartezimmer führte.
Han lächelte und winkte mit dem Blaster in Richtung der anderen wartenden Würdenträger. »Keine Bewegung! Dies ist ein Überfall.«
»Han!«
»Oh, richtig, mein Fehler. Keine Bewegung, dies ist ein Putsch!« Er zielte auf den mit dem Gesicht nach unten daliegenden Bothaner. »Das gilt ganz besonders für dich, Plüschi. Wenn du auch nur einen Finger rührst oder einen Laut von dir gibst, den ich als Warnung an deine Chefin deuten könnte, pumpe ich dich so voll mit Betäubungsschüssen, dass du für den Rest deines Lebens imstande bist, allein mit deiner Körperenergie einen Glühstab zum Leuchten zu bringen.«
Die Lichter im Büro flackerten auf, wurden dunkler, und ein dumpfes Vibrieren fuhr allen durch die Knochen.
Einige Sekunden zuvor, in der Senatskammer, gesellte sich Senator Bramsin zu Senatorin Treen auf ihrer Schwebeplattform. Gegenwärtig schwebte sie nicht, sondern ruhte gut gesichert auf ihren Halteklammern an der geschwungenen Wand auf halbem Wege zwischen Boden und Decke. Gemeinsam betrachteten die alten Freunde und Mitverschwörer den gigantischen Monitor am Gipfel der Kammer. Der Schirm zeigte das Bild von Deggan Rockbender, dem blonden Senator von Tatooine. Die Worte des jungen Mannes hallten einen Sekundenbruchteil später aus den Deckenlautsprechern nach unten, als sie aus den Lautsprechern jeder Plattform drangen: »… ist das ein Schlag ins Gesicht der Prinzipien, die zur Gründung der Neuen Republik und zur Weiterführung ihrer Ideale in der Allianz geführt haben. Ein Embargo gegen Handelsgüter, die in Territorien hergestellt werden, in denen Sklaverei nach wie vor erlaubt ist, ist eine absolute ethische Notwendigkeit, ein Manifest dafür, dass wir uns auch weiterhin dem Ziel verschrieben haben, die …«
Treen seufzte. »Das zieht sich ganz schön hin.«
Bramsin nickte. Er überprüfte sein Chrono. »Aber denken Sie doch nur. In wenigen Sekunden wird Parova hereinplatzen und mitteilen, dass die bewaffneten Streitkräfte Daala verhaftet haben. Mitten in Rockbenders flammender Rede darüber, etwas gegen die Kräfte der Tyrannei zu unternehmen, verkündet Parova, dass es vollbracht ist.«
Treen dachte darüber nach und klimperte wie ein Schulmädchen mit ihren Wimpern. »Rockbenders Aktien werden ins Unermessliche steigen, und das nicht bloß bei seinen Wählern.«
»Korrekt.«
»Vielleicht sollte ich mich in Position bringen, um unmittelbar nach Parovas Erklärung mit ihm zu reden.«
»Ebenfalls richtig.«
»Ist Ihr Prioritätsüberbrücker bereit, damit Sie das Kommando übernehmen können, sobald Parova fertig ist?«
»Natürlich. Das Programm ist einsatzbereit, und ein Knopfdruck genügt …«
Die Lichter in der Kammer wurden dunkler. Treen spürte, wie ihre Zähne klapperten, als ein düsterer Unterschallton die Versammlung durchlief. Auf dem großen Bildschirm an der Decke hielt Senator Rockbender inne und schaute sich verwirrt um. Eine Datenkarte auf dem Tisch vor Treen erzitterte unter dem Einfluss der Vibrationen und rutschte auf die Tischkante zu.
Bramsin warf ihr einen fragenden Blick zu. »Das gehört nicht zum Plan, oder?«
»Nein, absolut nicht.«
»Am besten kehre ich auf meinen Platz zurück.« Er drehte sich um und verschwand schneller, als Treen ihn jemals hatte gehen sehen, seit Palpatine auf dem Thron des Imperiums saß.
Einige Sekunden davor zwitscherte R2-D2, lehnte sich zurück und rollte vom Cockpit des Millennium Falken aus nach achtern.
C-3PO eilte ihm nach. »Welche Nachricht? Ich habe keine Nachricht erhalten.«
Der Astromech ignorierte ihn. Als er eine bestimmte Stelle des kreisrunden Laufstegs des Raumfrachters erreichte, öffnete R2-D2 eine kleine Klappe, fuhr seinen Manipulatorarm aus und holte damit aus, um dreimal auf den Boden zu klopfen.
»Also, was hast du jetzt wieder vor …«
Dieser Abschnitt des metallenen Bodenbelags und einer daneben glitten in die Höhe.
»Ach, du meine Güte!«
Meisterin Saba Sebatyne richtete sich in dem Schmuggelabteil auf, das unter dem hochfahrenden Bodenpaneel zum Vorschein kam. Ganz in der Nähe kletterten Corran Horn und Jaina Solo aus einem angrenzenden Fach.
»Meisterin Sebatyne, Meister Horn, Miss Jaina. Hätte ich gewusst, dass Ihr hier seid, hätte ich Kaf mitgebracht.«
Die drei Jedi, die aus ihren Abteilen kletterten, würdigten den Protokolldroiden kaum eines Blickes. Sie platzierten die Bodenabdeckungen wieder an Ort und Stelle und eilten zum oberen Ende der Einstiegsrampe und dann weiter runter in den Hangar.
C-3PO konnte ihr Vorrücken hören, das vom Tzz-sssschh aktivierter Lichtschwerter begleitet wurde, von Rufen, vom Krachen feuernder Blastergewehre, vom Zischen von Blasterladungen, die gegen Durastahlwände abgelenkt wurden und dort erloschen.
R2-D2 rollte den Jedi piepsend nach.
»Was meinst du damit, sie begleiten? Das sind Jedi-Angelegenheiten, sehr gefährliche. Wir haben andere Anweisungen.«
Der Astromechdroide gab ein zuversichtliches Zwitschern von sich, als er die Einstiegsrampe hinunterrollte.
»Tja, nun, eine unserer Anweisungen lautet, dass ich deine Instruktionen befolgen soll, aber diese Anweisung ist lächerlich. Nicht zu befolgen, wenn man darüber nachdenkt.« Trotzdem bewogen Neugierde und Sorge um das Schicksal seines Partners C-3PO dazu, dem Astromech hinterherzuwatscheln. »Ach, du liebe Güte!«
Die Lichter im Hangar flackerten.
In dem Augenblick, in dem sich die Lichter im gesamten Senatsgebäude verdunkelten, horchte ein junger Fähnrich auf, der draußen vor dem Eingang des Hauptsicherheitszentrums herumlungerte. Er zog seine Kappe tief ins Gesicht und presste seine Aktentasche fest an sich.
Als der Unterschallton allen in die Knochen fuhr, die zu sehen waren, flammten über dem Eingang gelbe Lampen auf. Flottenpersonal und Angehörige des Sicherheitsdienstes der Galaktischen Allianz außerhalb des Zentrums drängten sich durch den Eingang. Die schräglaufenden Ränder der Panzertür blinkten grün, um den Beginn eines Abschottungscountdowns zu signalisieren.
Der Flottenfähnrich drängte sich im hinteren Teil einer Gruppe von Sicherheitsoffizieren hinein. Er schaffte es just in dem Moment durch den Eingang, als die Ränder der Panzertür von Grün zu Gelb wechselten und sich die Vibration in einen modulierten Zweiklang-Alarm verwandelte.
Im Sicherheitszentrum herrschte völliges Chaos, ein Chaos, das erst wenige Sekunden währte. Offiziere und Soldaten eilten zu ihren Wachstationen. Die Lärmkulisse – Informationsrufe, Befehle, das Alarmsignal – hämmerte auf die Ohren des Fähnrichs ein.
Der Fähnrich schaute sich gründlich um. Alles sah ganz anders aus als auf den Holo-Aufnahmen, die Sehas Anwaltsdroide geliefert hatte – das dicht gedrängte, umhereilende Personal machte es viel schwieriger, alles in sich aufzunehmen.
Doch Bandy Geffer hatte die Aufnahmen viele Stunden lang studiert. Er kannte den Grundriss, konnte die Gesichter vieler Individuen wiedererkennen, kannte sogar die Namen und die Positionen von einigen. Er trat mit flotten Schritten vor, vergaß nicht, den höherrangigen Offizieren zu salutieren, und erregte niemandes Aufmerksamkeit. Als er nach rechts in einen Nebenkorridor einbog, sah er aus dem Augenwinkel, dass die Ränder der Panzertür rot blinkten, dann glitt sie mit einem markerschütternden Tschunk zu.
Einige weitere Schritte brachten Bandy zu seinem Ziel, zu den Schauzellen – zu einem Hochsicherheitszellblock, in dem Gefangene vorübergehend untergebracht und zur Schau gestellt werden konnten, bevor man sie den Behörden übergab. Jede dieser kleinen Zellen verfügte anstelle von Gitterstäben über ein großes Transparistahl-Sichtfenster, um einem einen ungehinderten Blick auf das Zelleninnere zu verschaffen – auf alles bis auf die Waschecke, die abgeschirmt war.
Seha Dorvald saß auf der unteren Pritsche der dritten Zelle, an der er vorbeikam. Sie betrachtete den Tumult draußen vor ihrem Sichtfenster mit gelindem Interesse. Als Bandy in Sicht kam, winkte sie.
Bandy stellte die Aktentasche neben ihre graue Durastahltür. Er öffnete die Tasche und holte sein Lichtschwert daraus hervor.
»Fähnrich, welches ist Ihr Posten?«
Bandy grinste die menschliche Sicherheitsoffizierin, die ihn ansah, über die Schulter hinweg an. »Leutnant Zeiers! Sie sehen genauso aus wie in den Holos. Ähm, mein Posten ist der Jedi-Tempel.«
»Was sagen Sie da?«
Er aktivierte sein Lichtschwert, dessen blaue Klinge vor ihrem Gesicht zu schimmerndem Leben erwachte. Er wandte sich wieder der Tür zu und stieß die Klinge direkt zwischen den Rahmen und das Ziffernfeld daneben, um sie dann nach unten zu ziehen.
»Zellblock Alpha: Wir haben einen Eindringling!«
Bandy vernahm die Worte, vernahm das Geräusch einer Blasterpistole, die aus einem Lederhalfter glitt. Er wirbelte herum, schlug aufwärts und erwischte die Pistole unmittelbar vor dem Abzug. Der Lauf löste sich vom Rest der Waffe und flog davon.
Leutnant Zeiers starrte ihn an, unverletzt, aber mit weit aufgerissenen Augen. Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder der Tür zu. Er hörte, wie sie davonlief. Sekunden später durchschnitt seine Klinge den Bolzen, der die Tür an Ort und Stelle hielt. Anschließend waren bloß noch ein Wink seiner Hand und der Einsatz der Macht erforderlich, um die Tür aufgleiten zu lassen.
Seha trat aus der Zelle. Ihre Fesseln ließen sie noch immer hinken. »Hast du mein Lichtschwert mitgebracht?«
»In der Tasche. Deine Hände, bitte!« Sobald Seha ihre Hände ausstreckte, durchtrennte Bandy die Fesseln, die sie gefangen hielten.
»Wie wär’s mit was Richtigem zu essen? Was sie einem hier zumuten …«
»Tut mir leid, nein. Und falls du jemals wieder eine gute Mahlzeit haben möchtest, sollten wir diese Angelegenheit besser für uns entscheiden.« Bandy bückte sich und zerschnitt ihre Knöchelfesseln, wobei er den Boden darunter versengte.
Seha wühlte in der Aktentasche herum, ehe sie sich mit ihrem Lichtschwert in der Hand aufrichtete. Noch immer baumelten einige Zentimeter Metallkabel von jeder Handgelenkschelle.
Gemeinsam drangen sie tiefer in das Sicherheitszentrum vor. Inzwischen hatte ihre Anwesenheit die Runde gemacht. Sicherheitsoffiziere von zwei bewaffneten Streitkräften verteilten sich, gingen in Stellung und eröffneten mit ihren Blasterpistolen das Feuer. Seha übernahm die Führung – als voll ausgebildete Jedi-Ritterin war sie wesentlich besser darin, Blasterschüsse zurückzuschlagen. Bandy hingegen fing jene ab, die Truppler auf sie schossen, an denen sie bereits vorbei waren, von jenen, deren Waffen sie nicht beim Vorbeikommen zerteilt hatten.
Die Jedi erreichten ihr Ziel: die Waffenkammer des Zentrums. Die Kammer war eisern verschlossen und verriegelt. Den wachhabenden Offizieren war keine Zeit geblieben, mit der Standardprozedur zu beginnen und das kampfbereite Personal zu bewaffnen.
Seha stand Wache, damit beschäftigt, ein stetig zunehmendes Sperrfeuer von Blasterladungen abzufangen und zurückzuschlagen. Bandy zuckte zusammen, als er gelegentlich einen Schmerzensschrei vernahm. Seha schickte die Schüsse nicht absichtlich zu ihren Schützen zurück, aber in einer so zielreichen Umgebung mit so vielen Salven …
Bandy rammte sein Lichtschwert in die Tür und zog es im Kreis herum, um eine Öffnung von anderthalb Metern Durchmesser zu erzeugen. Als die beiden glühenden Enden des Schnitts aufeinandertrafen, versetzte er der Mitte des Kreises einen Tritt, der daraufhin in die Waffenkammer fiel. Er sprang durch die Öffnung, sorgsam darauf bedacht, den Kontakt mit den gezackten, heißen Metallrändern zu vermeiden, und sobald er drinnen war, schlug er auf den Schalter, um die Tür zu öffnen.
Der Mechanismus funktionierte noch, und die Tür glitt auf. Seha kam rückwärts herein. Bandy betätigte den Schalter von Neuem, und die Tür schloss sich wieder. Jetzt drangen bloß noch Blasterblitze durch das Loch herein, das Bandy geschnitten hatte.
Er drehte sich und nahm die Schätze der Kammer in Augenschein. Ständer mit Körperpanzern, Regale voller Blastergewehre, Kisten mit Granaten … »Gasmasken … Da sind sie ja.« Er schnappte sich zwei schützende Atemgeräte und mehrere Straßenkampfgranaten. Er streifte eine Maske über sein eigenes Gesicht und eins über Sehas, bevor er die Granaten scharf machte und sie durch das Loch in der Tür schleuderte.
So weit, so gut.