26 Schier endlos schien ihre Reise durch die Tunnel zu sein, aber Annwyl wusste offenbar, welchen Weg sie zu nehmen hatte, und vermutlich war er tatsächlich sicherer als eine oberirdische Durchquerung oder Umgehung der Provinzen. Dennoch war Vigholf besonders wachsam. Schließlich besaßen die Menschen aus den Hoheitsgebieten ihre eigenen Drachen, die menschliche Soldaten nach hier unten bringen konnten, so wie er und Rhona es mit Annwyl und Izzy gemacht hatten.

Aber bisher hatte es den Anschein, dass sie tatsächlich allein waren.

Zumindest hatte er dieses Gefühl, bis sie in die kleinste Höhle kamen, auf die sie bisher gestoßen waren. Natürlich war sie nicht wirklich klein, aber sie bot nicht besonders viel Platz. Sofort dachte Vigholf an den Lindwurm. Und da er so angespannt und darauf vorbereitet war, dass sich ihnen etwas näherte, konnte Vigholf den hölzernen Speer, der plötzlich aus der Finsternis heranschoss, abfangen, noch bevor er sich in Rhonas Kopf gebohrt hatte.

Sie riss die Augen auf und nickte ihm rasch zu. »Danke.«

»Ich schuldete dir sowieso noch einen.« Er drehte den großen Speer in seinen Klauen herum, bis er in die andere Richtung zeigte. »Bist du bereit?«, fragte er.

»Aye.«

Mehr musste er nicht hören. Vigholf hielt den Speer fest in seiner Klaue und rannte in eine angrenzende weite Höhle. Rhona hielt sich dicht hinter ihm, hatte ihren eigenen Speer mit der einen Klaue und den Schild mit der anderen gepackt.

Er zog den Unterarm zurück, hob den Speer über den Kopf und war knapp davor, die Waffe zu schleudern, als Annwyl »Halt!« schrie.

Vigholf und Rhona waren darauf gedrillt, diesem Kommando zu folgen. Sofort benutzten sie ihre Flügel, um zu bremsen.

Annwyl trat vor, ihre beiden Schwerter in den Händen. Izzy hatte eine Fackel in der Hand. Sie leuchtete den Weg vor der Königin kaum aus, dennoch schritt sie weiter.

Dann hörte Vigholf es. Er hatte es in der Schlacht so oft gehört und manchmal auch im Schlaf. Es war das Geräusch, das ein Feuerspucker machte, wenn er die Luft einsaugte.

»Annwyl!«, schrie er. Die Königin schob ihre Nichte zur Seite, kurz bevor die Flammen aus der Kaverne gegenüber hervorströmten und die Menschenfrau einhüllten. Vigholf brüllte vor Wut und sprang nach vorn, aber Rhona ergriff seinen Unterarm und hielt ihn zurück.

»Was machst du da?«, brüllte er sie an.

»Sieh nur.«

»Was soll ich denn sehen …«

»Sieh einfach nur hin.«

Er tat es – und da sah er Annwyl. Keine verbrannte Annwyl, sondern eine vollkommen unberührte. Nicht einmal ihre Kleidung war versengt. Vigholf verstand es nicht. Dieser Feuerstoß hätte ein ganzes menschliches Bataillon auslöschen können.

»Die Drachenkönigin«, murmelte Rhona. »Ich habe gehört, dass sie Annwyl mit dieser Gabe gesegnet hat, aber ich habe noch nie gesehen, wie diese wirkt. Keine Drachenflamme kann ihr jetzt mehr etwas antun.«

Annwyl schüttelte ihre Haare zurück und meinte: »Bereit für ein kleines Gespräch? Oder wollen wir weiter diese Spielchen treiben, Rebellenkönig?«

Nun trat der Rebellenkönig aus der dunklen Höhle. Er war jünger, als Vigholf es erwartet hatte. Viel jünger. Er zählte kaum zweihundert Winter, schätzte Vigholf. Seine Schuppen hatten die Farbe von Stahl, er war so groß wie ein Nordländer-Drache, und seine weißen Hörner bogen sich so sehr, dass die Spitzen beinahe seinen Mund berührten. Sein langes stahlfarbenes Haar reichte bis fast auf den Boden; er trug es anders als die übrigen Eisendrachen, und eine Augenklappe verdeckte das Loch, in dem sich einmal das rechte Auge befunden hatte. Eine Narbe, die sich von der Stirn bis zum Mund erstreckte, zeugte von diesem Verlust. Der König war nicht allein. Ein Bataillon aus schwer bewaffneten Menschen und Drachen stand hinter ihm und war bereit, ihn bis zum letzten Blutstropfen zu verteidigen.

»Die Verrückte Königin der Insel Garbhán«, knurrte der Rebellenkönig. »Bist du zum Sterben hergekommen?«

»Nein. Aber du wärst nicht der Erste, der versucht, mir das Leben zu nehmen. Nicht einmal der Erste, dem es gelingt.« Sie grinste, und im schwachen Schein der Fackel, die Izzy in der Hand hielt, während sie an Annwyls Seite zurückkehrte, war deutlich das verrückte Grinsen der Königin zu erkennen. »Aber ich komme immer wieder zurück …«

Rhona warf sich hinter Annwyl und Vigholf hinter Branwen und Iseabail auf den Boden. Der Rebellenkönig betrachtete die kleine Gruppe. »Drei Drachen und ein Menschenmädchen? Ist das alles, was du zum Kampf gegen mich mitbringst?«

»Ich bin nicht hier, um gegen dich zu kämpfen. Ich bin hergekommen, weil ich mich deines Beistandes versichern will.«

»Ich weiß von eurem Krieg, Südländerin. Ich weiß, dass dein Gefährte in Euphrasia gegen Thracius kämpft und du in den Westlichen Bergen gegen Laudaricus ins Feld ziehst.«

»Du weißt es, aber du tust nichts, um uns zu helfen. Um den Krieg zu beenden und Thracius zu stürzen. Aber wenn du mir hilfst, könntest du sogar der Kaiser der Provinzen werden. Oder der König. Oder wie immer du dich dann nennen willst.«

»Das klingt schön, nicht wahr? Aber leider ist mir das im Augenblick nicht möglich. Doch weil ich gerade gütig bin, erlaube ich dir und deinen Freunden, lebend von hier zu verschwinden. Geht jetzt.«

Rhona verspürte einen kurzen Augenblick der Erleichterung, aber er verging gleich wieder, als Annwyl ihre Schwerter in die Scheiden steckte und dem Rebellenkönig in die dunkle Höhle folgte, aus der er vorhin gekommen war. Sie drückte sich an seinen Menschensoldaten und Drachenkriegern vorbei, ohne sie weiter zu beachten.

»Mist«, murmelte Vigholf, als er sah, wie Iseabail und Brannie ihrer Königin folgten.

Natürlich, er und Rhona könnten sich nun einfach auf den Rückweg machen. Aber das würden sie niemals tun. Es lag nicht in ihrer Natur. In ihrer dummen, dummen Natur. Also folgten auch sie der wahnsinnigen Königin und dem bösen König.

»Du kannst nicht einfach davongehen«, rief Annwyl hinter dem König her.

»Das kann ich wohl, Menschenfrau, und das tue ich auch.«

»Warum? Hast du Angst vor Thracius? Ist es das? Bist du schwach?«

König Gaius’ Schwanz peitschte auf die Stelle, an der Annwyl stand. Zum Glück war sie so wendig, dass sie zur Seite springen konnte, bevor er sie erwischte.

»Ich finde dich ärgerlich, Menschenfrau. Und du willst mich doch nicht verärgern, oder?«

»Warum nicht? Was willst du denn gegen mich unternehmen? Du kämpfst doch nicht einmal gegen deinen Onkel. Weil du schwach bist.«

»Du packst Izzy und Branwen«, flüsterte Vigholf. »Und ich schnappe mir die Verrückte.«

Der Rebellenkönig wirbelte herum, und Iseabail und Brannie duckten sich unter seinem langen, stacheligen Schwanz hinweg.

»Glaubst du wirklich, du kannst mit mir spielen, Königin?«

»Ich habe nichts mehr zu verlieren.«

»Ach nein?«

Nun wurde Iseabail von menschlichen Soldaten gepackt; ein Drache in Menschengestalt hielt Brannie fest, und Rhona und Vigholf wurden von bis an die Zähne bewaffneten Drachen und Menschen umzingelt.

»Wenn du glaubst, dass ich sie nicht umbringen werde, Menschenfrau, dann befindest du dich in einem traurigen …«

»Du solltest wissen, dass sie ihr wehtut«, sagte die Königin.

Verwirrt sah Vigholf Rhona an, doch sie konnte nur die Achseln zucken.

»Jeden Tag«, fuhr die Königin fort. »Jeden Tag fügt sie ihr immer größere Schmerzen zu. Und bald wird sie so zerschunden sein, dass es egal ist, ob sie frei gelassen wird oder nicht. Denn sie ist sowieso so gut wie tot.« Annwyl ging näher an den Drachen heran, der sie offensichtlich nicht mochte. »Und wessen Schuld ist das, Gaius, König der Rebellen? Wessen Schuld ist das?« Sie lächelte, aber es war nicht ihr gewöhnliches angenehmes, leicht schiefes Lächeln. Es war das böse Lächeln einer sehr bösen Königin. »Es wird deine Schuld sein, weil du ihr nicht geholfen hast. Du wirst ihr Mörder sein, weil du in diesen dämlichen Höhlen auf deinem fetten Hintern sitzt und nichts tust. Wie willst du mit diesem Wissen weiterleben, wenn sie dir ihren gekreuzigten Leichnam schicken?«

Es war ein tiefes Rumpeln, wie ein beginnendes Erdbeben oder der bevorstehende Ausbruch eines der Vulkane neben Rhonas Vaters Haus.

Und – bei den Göttern – dann brach der Rebellenkönig aus!

Er schrie vor Wut und Schmerz, packte die verblüffte Annwyl und wollte sie auf die Erde schleudern. Vigholf schoss vor und konnte sie gerade noch auffangen, bevor sich ihre Hirnmasse und Körperteile auf dem Boden verteilten. Dann sog der König die Luft ein, und Rhona schrie: »Izzy! Weg da!«

Das Menschenmädchen duckte sich hinter ihre Cousine, und kurz darauf wurden sie alle von einer so gewaltigen Flamme erfasst, dass es Rhona und Vigholf zurückwarf, Annwyl aus Vigholfs Armen geschleudert wurde und Brannie gegen Izzy prallte. Beide Frauen kreischten auf.

Annwyl schlitterte über den Höhlenboden und blieb mit dem Gesicht nach unten liegen. Der Rebellenkönig stapfte auf sie zu und verwandelte sich dabei in Menschengestalt. Seine Augenklappe passte sich ebenfalls der menschlichen Größe an. Gaius Domitus riss einem der Menschensoldaten den Speer aus der Hand und trat neben die Königin. Vigholf versuchte ihn aufzuhalten, aber die Drachen ließen ihn nicht los; zwei andere hatten Rhona fest im Griff, sodass sie alle nur zusehen konnten.

König Gaius hob den Speer hoch über Annwyl. Da schaute sie auf und warf ihre Haare zurück. »Das war es also?«, fragte Annwyl grinsend. »Du willst sie sterben lassen?«

»Halt den Mund!«

»Du willst deine eigene Schwester in den Klauen von Vateria umkommen lassen?« Annwyl stand auf. »Ich habe gehört, dass du klug bist. Klug genug, um eine Gelegenheit zu erkennen, wenn sich eine bietet.« Annwyl ging ein Stück auf ihn zu. »Ich will sie für dich holen. Erlaube mir, deine Schwester zu befreien.«

Der Körper des Königs zuckte ein wenig und er senkte die Arme. »Was?«

»Ich bringe sie dir zurück. Ich weiß, dass du das nicht kannst. Keiner von euch kann es. Sie wissen, wer du bist. Sie kennen deinen Geruch. Sie haben sie entführt, weil sie dich damit in ihrer Gewalt haben. Aber sobald Thracius zurück ist, wird sie sterben. Mich hingegen kennen sie nicht. Ich kann sie befreien. Ich kann dir deine Schwester zurückbringen.«

»Du? Du würdest ins Herz der Provinzen gehen, in den Palast des Oberherrn, und meine Schwester aus dem Kerker befreien? Du?«, fragte er noch einmal.

»Warum nicht ich?«

»Du kannst da nicht einfach hineinspazieren und sie retten.«

»Weißt du eine andere Möglichkeit? Hoffst du, sie auf der anderen Seite wiederzusehen, wenn deine Zeit gekommen ist?«

Seine Hände umklammerten den Speer noch fester. »Und was ist, wenn du versagst, Menschenfrau?«

»Was ist, wenn ich nicht versage? Wenn du sie nicht schnell dort herausbekommst, kannst du schon einmal den Scheiterhaufen für sie aufschichten. Dann hast du sie umgebracht.«

Rhona verdrehte die Augen, denn sie wusste, wie sie reagieren würde, wenn jemand so etwas über ihre Geschwister sagen würde. Da stieß der König mit seinem Speer auf Annwyl ein. Doch die Königin, kampferprobte Kriegerin, die sie war, packte den Schaft mit der linken Hand, riss den König an sich heran und schlug ihm zweimal mit der Rechten ins Gesicht. Dann zog sie eines ihrer Schwerter aus der Scheide und drückte es ihm gegen die Kehle, noch bevor er die Gelegenheit hatte, den Schmerz ihrer Schläge zu spüren, und seine Soldaten sich bewegen konnten. Offenbar beeinträchtigte Annwyls Wahnsinn nur ihren Verstand, nicht aber ihre Fähigkeiten im Kampf.

»Ich kämpfe schon seit vielen Jahren gegen Drachen wie dich«, sagte Annwyl zu dem König, »und gegen Krieger, die die Knochen von dir und deinesgleichen als Zahnstocher benutzen. Denk also gut darüber nach, was du tun willst, Rebellenkönig. Willst du deine Schwester sterben lassen? Oder lässt du es zu, dass ich sie befreie, und verschaffst dir dadurch gleichzeitig die Möglichkeit, dich auf Thracius’ Thron zu setzen?«

Sie ließ den Speer los und trat einen Schritt zurück. »Aber du solltest deine Wahl rasch treffen, denn die Zeit für diejenigen, die ich liebe, und für die, die du liebst, läuft allmählich ab.«

Der Rebellenkönig starrte Annwyl lange an und sprach schließlich das Offensichtliche aus. »Du bist tatsächlich so verrückt, wie man sagt.«

»Ich bevorzuge den Begriff ›hartnäckig‹. Er klingt angenehmer, findest du nicht auch?« Dann grinste sie, und alle in der Höhle machten vorsichtshalber einen Schritt zurück.

Dragon Sin: Roman
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