So wunderbar schmeckt der Sommer ohne Fleisch Fein gefülltes Gemüse, bunte Spieße, Polenta mit den Aromen des Orients – vegetarische Spezialitäten vom Grill machen gute Laune und kaum Arbeit. Alles lässt sich blitzschnell vorbereiten. Und für jeden Geschmack ist was Passendes dabei: ob mediterran oder exotisch gewürzt, feurig-scharf oder fruchtig-süß. Alle unsere Gerichte sind gesund, köstlich und einfach sommerlich-leicht! Vermisst jemand Fleisch? Sicher nicht!
NÜTZLICHES GRILL - WISSEN
KLEINE GRILL-KUNDE
Die Glut glimmt romantisch, der aufsteigende Rauch verleiht den Gerichten die typische Würze: Traditionelle Griller schwören deshalb auf Holzkohle-Grills. Die gibt es in zahlreichen Modellen und Preisklassen. Sie können überall im Freien aufgestellt werden. Nachteil: Das Vorheizen dauert bis zu 45 Minuten. Und auch dann dürfen Sie die Glut nicht vernachlässigen. Beim indirekten Grillen garen die Spezialitäten nicht über, sondern neben den glühenden Kohlen. So tropft Fett nicht in die Glut, sondern in eine Schale – besser für die Gesundheit. Ungeduldige Balkongriller bevorzugen Gasgrills, die mit Gas aus Flaschen oder Kartuschen betrieben werden. Große Modelle sind schwer, kleinere lassen sich gut transportieren und überall sicher aufstellen. Gasgrills sind nicht billig. Aber schon nach 10 Minuten sind sie einsatzbereit. Außerdem entsteht wenig Rauch. Weiteres Plus: Sie können die Temperatur stufenlos regulieren. Es gibt keine Asche zu entsorgen, deshalb sind sie leicht zu säubern. Praktisch und schnell sind Elektrogrills. Im Nu haben sie die richtige Hitze erreicht, die sich stufenlos regulieren lässt. Elektrogrills dürfen auch im Haus betrieben werden. Dank Fettauffangschale und Antihaftbeschichtung sind sie schnell wieder sauber. Ihr Nachteil: Die Strombetriebenen brauchen eine Steckdose in der Nähe. Und das echte Grillfeeling stellt sich nicht so recht ein.

WAS IST VON EINWEG-GRILLS ZU HALTEN?
Gar nichts! Denn Grillen mit Genuss ist damit nicht möglich. Die kohlegefüllten Alu-Schalen stehen auf wackeligen Beinen und riechen nach dem Anzünden stark nach Chemie. Außerdem sind sie ein Albtraum für die Umwelt.

WAS MUSS ICH BEI JEDEM GRILL BEACHTEN?
Bevor Sie ein neues Gerät in Betrieb nehmen, lesen Sie unbedingt alle Hinweise des Herstellers. Stellen Sie den Grill grundsätzlich kippsicher und windgeschützt auf ebenem Boden auf. Schütten Sie niemals Benzin, Spiritus oder Flüssiganzünder in die Glut. Und lassen Sie einen heißen Grill nie alleine – vor allem nicht, wenn Kinder oder Haustiere dabei sind.

WAS BRAUCHE ICH AN ZUBEHÖR?
Zur Grundausstattung zählen Grillzange zum Wenden des Grillguts und Schaufel zum Verteilen der Kohle. Grillhandschuhe schützen vor Verbrennungen. Ein Pinsel, am besten mit Silikon- oder Naturhaarborsten, wird zum Einstreichen des Grillguts gebraucht. Ersatzweise Rosmarin- und Thymianzweige zusammenbinden und ins Würzöl tauchen. Für bunte Spieße gibt es Stäbchen aus Metall, Holz oder Bambus. Metallspieße können wiederverwendet werden. Aber sie werden extrem heiß und dürfen nie direkt mit den Fingern gepackt werden. Holz- und Bambusspieße müssen vor dem Grillen gut gewässert werden, damit sie nicht verkohlen. Dazu die Spieße in eine flache Schale legen, mit kochend heißem Wasser übergießen und 30 Min. ziehen lassen.
HEISSE
TIPPS
RUND UMS GRILLEN
Ist das Wetter gut? Na prima! Wenn Sie nun noch ein paar Kleinigkeiten beachten, ist entspanntes Grillvergnügen garantiert.
1 FEUER MACHEN Planen Sie genügend Zeit zum Anheizen ein. Bei Holzkohle (am besten aus Buchenholz) dauert es mindestens 20 Min., bis Sie die ersten Stücke auflegen können. Grillbriketts brauchen sogar 30 Min. und länger. Dafür brennen sie ausdauernder und gleichmäßiger. Keine Tricks beim Anfeuern! Benutzen Sie ausschließlich spezielle Grillanzünder, niemals Benzin oder Spiritus! Bei diesen Flüssigkeiten können schon die Dämpfe mit einem Funken entzündet werden. Erst wenn die Holzkohle richtig glüht und die Glut gleichmäßig mit weißer Asche überzogen ist, kann’s losgehen.
2 SANFTE HITZE Gemüse, Käse, Obst oder Tofu reagieren sensibler auf Hitze als Fleisch. Platzieren Sie vegetarische Spezialitäten deshalb lieber am Grillrand oder setzen Sie den Grillrost etwas höher. Faustregel: Für mittlere Hitze sollten 10–12 cm Abstand zwischen Rost und Glut sein.
3 GRILLZEITEN können variieren. Je mehr auf dem Grillrost liegt, desto länger kann das Grillen dauern. Und jede Glut liefert eine andere Hitze. Auch das Wetter spielt eine Rolle: Bei Hitze kann sich die Grillzeit verkürzen, bei kühlen Temperaturen verlängern.
4 BITTE ABTROCKNEN! Gemüse nach dem Waschen immer auch gut trocken tupfen. Sonst lässt es sich nicht gut mit Öl einpinseln.
5 DAS RICHTIGE ÖL Zum Bepinseln verwenden Sie am besten Pflanzenöl, das bis auf 200° erhitzt werden darf, z. B. Soja- und Erdnussöl. Hohe Temperaturen vertragen auch einfaches Oliven-, Sonnenblumen- oder Maiskeimöl. Empfindlich auf Hitze reagieren Öle mit einem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren und hochwertige kaltgepresste Öle.
6 AROMAPLUS Kurz bevor Sie Obst, Gemüsespieße oder Grillkäse auf den Rost legen, holzige Kräuter wie Rosmarin, Thymian oder Lavendel, Fenchelsamen oder eingeweichte Nussschalen unter die Grillglut mischen.
7 SAUBER! Den Grillrost zum Reinigen vollständig abkühlen lassen. Eingebrannter Schmutz lässt sich jetzt ganz einfach mit zerknüllter Alufolie wegschrappen. Wer will, übergießt den Grillrost dann noch mit kochendheißem Spülwasser. Mit einem Lappen nachwischen – fertig!
FÜR SPONTANE VEGGIE-GRILLER
Keine Zeit für Vorbereitungen? Auch Veggie-Spezialitäten bekommt man im Supermarkt oder beim Bäcker, und sie liegen im Handumdrehen auf dem Rost.
CROSTINI passen immer. Dazu Baguette, Ciabatta und Co. in dicke Scheiben schneiden und 2–3 Min. auf jeder Seite auf dem heißen Grillrost bei mittlerer Hitze rösten. Kräftigeres Sauerteigbrot oder dunkles Bauernbrot in dünnen Scheiben auf den Grill legen. Ob hell oder dunkel: Vorsicht ist geboten, denn Brot verbrennt leicht! Die knusprigen Scheiben schmecken gut mit Tomate und Basilikum, fertig gekaufter Würzbutter, Kräuteröl oder schnellem Grillgemüse.
SOJA- UND SEITANWÜRSTCHEN, fertig gewürzte Tofu-Steaks oder andere Sojaprodukte liegen vor allem in Bioläden in großer Auswahl im Kühlregal. Auch fester Tofu lässt sich ohne große Vorbereitung grillen, sollte aber vorher kurz mariniert werden. Dafür Tofu in Scheiben schneiden, mit Teriyaki-Sauce beträufeln und mindestens so lange ziehen lassen, bis der Grill erhitzt ist. Dann abtupfen, mit Öl bestreichen und vorsichtig in einer Grillschale bei mittlerer Hitze 5–8 Min. grillen, dabei einmal wenden.
SCHNELLES GEMÜSE Je 1 Aubergine, Paprikaschote, Zucchino und 1 Bund Frühlingszwiebeln waschen, putzen und trocken tupfen. Auberginen in 1 cm dicke Scheiben schneiden, Paprikaschoten vierteln, Zucchino längs halbieren und, falls nötig, vierteln. Frühlingszwiebeln ganz lassen. In einer großen Schüssel 2 EL Zitronensaft mit Salz und Pfeffer verrühren. 5 EL Olivenöl unterschlagen, sodass eine cremige Sauce entsteht. 1 kleine Knoblauchzehe schälen und dazupressen. Gemüsestücke in der Schüssel mit dem Würzöl verrühren. Gemüse nebeneinander in eine Grillschale legen und auf dem heißen Grillrost 8–12 Min. bei mittlerer Hitze grillen, dabei einmal wenden. Nach Belieben das gegrillte Gemüse mit frisch gehobeltem Parmesan bestreuen und sofort genießen. Oder etwas abkühlen lassen – die gegrillten Gemüsestückchen schmecken auch lauwarm sehr gut.
GRILLKÄSE in fingerdick geschnittenen Scheiben gibt’s abgepackt in fast jedem Supermarkt. Einfach auspacken und nach Angabe grillen – einfacher geht’s nicht! Beliebt ist Halloumi-Käse, ein halbfester Schnittkäse aus Zypern, der aus Kuh-, Ziegen- und Schafmilch gewonnen wird. Den besten bekommen Sie beim »Griechen«. Die meisten Grillkäse haben wenig Eigengeschmack und eine eher trockene Konsistenz. Grillgemüse peppt sie auf.
BLITZDESSERT Nicht zu reife Bananen (ohne schwarze Pünktchen) mit Schale auf dem heißen Grillrost grillen, bis die Schale fast schwarz ist. Banane auf einen Teller legen, Schale eventuell rechts und links einschneiden, dann wie eine Sardinendose »aufreißen«. Fruchtfleisch mit Zimt und Zucker bestreuen oder mit Honig beträufeln und direkt aus der Schale löffeln.