4. KAPITEL
„Habe ich dir zu viel versprochen?“, rief Tyler über den schmetternden Gesang des als venezianischer Gondoliere verkleideten Barmanns beim In-Italiener „Maggiano“ im berühmten New Yorker Stadtviertel Littly Italy.
„Nein!“, rief sie lachend über den Gassenhauer „O sole mio“ zurück und sah sich fasziniert in dem kleinen, kitschigen, bis auf den letzten Platz besetzten Restaurant um. Die Wände waren weiß getüncht, die Tische in den italienischen Nationalfarben gedeckt. Überall brannten Kerzen. Der Wein floss in Strömen. Aus dem Holzofen holte ein süßer Südländer riesige Pizzen, die nach Knoblauch, Basilikum und Schinken dufteten – und noch besser schmeckten, wie Mila in der letzten Stunde herausgefunden hatte.
„Ich fühle mich wie auf Sizilien. Fehlt nur noch, dass der Pate reinkommt und sich den Siegelring von den Anwesenden küssen lässt.“
„Du verwechselst den Paten mit dem Papst“, zog Tyler sie auf. „Ist aber egal. Sind beide Italiener – Letzterer zwar nicht durch Geburt, aber von Herzen.“
„Du bist verrückt – und das meine ich als Kompliment.“ Mila strahlte ihn an.
„Ich weiß“, antwortete er, woraufhin Mila sich fragte, auf welche ihrer Bemerkungen er sich bezog. „Also, ich liebe diesen Laden, das Essen, die Stimmung, die schmalzigen Songs … einfach alles“, sagte Tyler.
„Das verstehe ich gut. Ich kann dir gar nicht sagen, wie froh ich bin, dass du mich mitgenommen hast. Es ist großartig hier!“, erwiderte Mila und meinte damit nicht nur das Essen, sondern ihre ganze Verabredung und vor allem Tyler.
Er war unglaublich. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie mit einem Jungen so viel gelacht hatte. Ihr schmerzten schon die Gesichtsmuskeln. Und sie hatten nicht nur denselben Humor. Sie standen beide auf Inline-Skaten, Mystery-Movies und House-Musik, liebten Hunde, hassten „Harry Potter“ und mochten die Farbe Blau.
Bei Tyler konnte Mila einfach sie selbst sein: albern, lustig, frech, romantisch. Nichts, was sie sagte oder tat, schien in seinen Augen peinlich zu sein – nicht einmal die Tatsache, dass sie bis zum Alter von 15 Jahren einen Teddy neben dem Kopfkissen gehabt hatte. Das hätte sie normalerweise niemandem erzählt. Aber bei Tyler flossen die Worte nur so aus ihr heraus. Sie konnte sich nicht erklären, warum. Vielleicht lag es daran, dass er – wie sie schon vermutet hatte – aus ähnlichen Verhältnissen stammte wie sie. Sein Dad arbeitete wie ihrer in einer Fabrik. Seine Mom war wie ihre Hausfrau. Und seine Heimatstadt war ein Kaff wie ihres, hieß Milleville und lag im langweiligen New Jersey.
„Also gut. Sosehr ich auf das ‚Maggiano‘ stehe“, begann Tyler und gab dem Kellner ein Zeichen, dass er bezahlen wollte. „Wenn ich noch länger diese italienischen Schläger höre, bekomme ich Ohrensausen. Ich würde sagen: Es ist Zeit aufzubrechen. Du wirst den Laden, in den ich dich mitnehme, lieben!“
Mila verspürte einen Stich in der Magengegend. Von einer Sekunde auf die andere verschwand ihre gute Laune, ein Panikgefühl gemischt mit schlechtem Gewissen machte sich breit. Sie hatte Tyler noch nicht gesagt, dass sie um Mitternacht zu Hause sein musste. Sie wusste selber nicht, warum sie nicht direkt zu Anfang ihrer Verabredung Klartext geredet hatte.
Vielleicht weil er sie stürmisch begrüßt und durch die Luft gewirbelt hatte, als er sie bei den Fontaines abgeholt hatte. Möglicherweise auch, weil sie sich sofort so viel zu erzählen hatten, dass sie irgendwann den richtigen Zeitpunkt versäumt hatte. Und vielleicht auch, weil sie sich eigentlich wünschte, dass das Date noch nicht zu Ende ging. Aber sie hatte sich Ziele gesteckt.
„Stimmt so“, sagte Tyler zum Kellner und steckte die Rechnung ein. „Kann’s losgehen?“ Er strahlte Mila an.
„Hm.“ Sie nickte. Sie schämte sich so sehr, dass sie wünschte, der alte Holzboden unter ihr würde aufbrechen und sie in dem Erdloch auf Nimmerwiedersehen verschwinden.
„Was ist? Liegt dir die Pizza schwer im Magen?“, fragte Tyler fürsorglich.
„Nein, nein. Das ist es nicht. Das Essen war hervorragend. Ich kann nur nicht mehr mit tanzen gehen.“ Puh! Nun war es raus. Mila sah ihn an.
Wie sie befürchtet hatte, entglitten ihm die Gesichtszüge. Das glückliche Leuchten verschwand aus seinen Augen. „Wieso?“ Er schaute sie so ernst an, dass sie seinen Blick nicht erwidern konnte und auf den Tisch sah.
„Ach, das ist … voll doof“, stammelte sie hilflos. „Trevor bleibt nun doch nicht über Nacht bei Jasmin. Ihre Mutter bringt ihn heute Abend noch zurück. Eigentlich wollte sie schon um acht vor der Tür stehen. Aber ich habe durchgesetzt, dass sie erst um zwölf kommt.“ Mila pochte das Blut in der Schläfe. Ob Tyler merkte, dass sie wie gedruckt log?
„Oh … das ist aber echt schade“, sagte er. Sein enttäuschter Tonfall brach Mila fast das Herz.
In diesem Moment hasste sie sich für ihren Egoismus und wünschte, sie wäre von Anfang an aufrichtig gewesen und hätte sich entweder nur mit Tyler verabredet oder ihm abgesagt und Rafael getroffen. Nun war es für Reue zu spät. Sie steckte mittendrin in ihrem Lügengerüst und musste die Sache durchziehen.
„Sei nicht traurig“, sagte Tyler tröstend. „Wir holen die Klubnacht nach. So ist es halt, wenn man für reiche Leute arbeitet. Sie schnippen mit den Fingern. Und wir springen.“ Er nahm ihre Hand. „Ich bringe dich noch nach Hause.“
Er führte sie durch die eng stehenden Tische hinaus in die Nacht. Es war kurz nach elf. Mila las die Uhrzeit auf ihrem Handy ab, das sie heimlich aus ihrer Jackentasche kramte.
„Lass uns hier entlanggehen“, meinte Tyler und zog sie in den dunklen Hinterhof des „Maggiano“.
„Aber der Wagen steht doch da vorne.“ Mila deutete im 45-Grad-Winkel nach rechts, wo Tyler den von einem Freund geliehenen Lincoln parkte.
„Stimmt. Aber es gibt eine Abkürzung, wenn wir zu Fuß gehen. Und so viel Zeit haben wir ja noch … Ich möchte nicht, dass du zu spät kommst und Ärger kriegst.“ Tyler schritt in die finstere, übel riechende Gasse, an deren Seiten sich die überquellenden Müllcontainer des „Maggiano“ und anderer angrenzender Restaurants befanden.
Mila überkam ein ungutes Gefühl. Der Hinterhof und die Gasse waren menschenleer, und sie konnte das Ende der Straße nicht sehen. Aus ihrer Perspektive schien der schmutzige, stinkende Weg kein Durchgang zu sein, sondern an einer Mauer zu enden. „Ich möchte lieber die ursprüngliche Strecke gehen“, sagte sie und steuerte auf die Hauptstraße zu.
Aber Tyler hielt sie fest. „Hier lang ist es wirklich kürzer.“
„Mag sein. Aber mir gefällt die Abkürzung nicht.“
„Hast du Angst?“ Tyler klang spöttisch.
Mila ärgerte sich über seinen Unterton und wollte ihm eine spitze Antwort geben. Doch als sie zu ihm aufsah, warf das blaustichige Licht der Straßenlaterne unheimliche Schatten auf sein Gesicht und ließ ihn hart und abweisend wirken.
Dass er, ohne zu lächeln, auf sie herabstarrte, verstärkte ihr Unwohlsein. Und plötzlich wurde ihr unangenehm bewusst, dass sie mit einem ihr fast fremden Mann allein draußen in der Nacht stand. Gleichgültig, wie gut sie sich den Abend über verstanden hatten, auch nette Jungs konnten Vergewaltiger und Schlimmeres sein.
Ein lautes Scheppern ließ sie zusammenfahren. Beinah hätte sie laut geschrien. Zeitgleich mit Tyler fuhr sie herum und entdeckte den Kellner, der sie bedient hatte, an den Mülltonnen. Er entsorgte ein paar Müllsäcke und nickte lächelnd zu ihnen herüber.
„Komm, lass uns gehen. Ich möchte nicht, dass du dich fürchtest“, sagte Tyler. Im nächsten Moment führte er sie aus dem Hinterhof hinaus auf die Hauptstraße und von dort zum Parkplatz.
Auf der Fahrt in die Park Avenue spielte Tyler ihr Songs seines aktuellen Lieblings-DJs vor. Leider dröhnte die Musik so laut, dass sie sich nicht unterhalten konnten. Vor dem Haus angekommen, parkte Tyler in zweiter Reihe, sprang aus dem Lincoln und sprintete zur Beifahrerseite, um Mila die Tür aufzuhalten.
„Ich fand, es war ein schöner Abend“, sagte er beinah schüchtern, als erwarte er, dass sie das Gegenteil behauptete.
„Mir hat es auch sehr gut gefallen“, erwiderte Mila, obwohl sie im Hinterhof des „Maggiano“ ganz kurz Angst vor ihm gehabt hatte. Sicherlich musste ein Mädchen vorsichtig sein, mit wem es sich traf. Aber Mila dachte, dass sie nach Fehlern bei Ty suchte, um kein schlechtes Gewissen haben zu müssen, weil sie ihm nicht die ganze Wahrheit sagte.
„Also … wir sehen uns“, sagte er, machte aber keinerlei Anstalten zu gehen.
„Ja, bis bald“, meinte Mila und bewegte sich ebenfalls nicht.
Sie lachten verlegen. Und Tyler wagte den ersten Schritt, legte seine Hand an ihre Wange und küsste Mila zärtlich auf den Mund. Als seine Lippen ihre berührten, wurde sie von ihren Gefühlen derart überwältigt, dass ihr Herz einen Schlag aussetzte. Glückshormone durchfluteten sie, und sie glaubte, ohnmächtig zu werden. Als Ty sie schließlich losließ, wusste Mila nicht, ob der Kuss eine Minute oder eine Stunde gedauert hatte.
„Wow!“, flüsterte Tyler, der anscheinend dasselbe gefühlt hatte.
„Wow!“, erwiderte Mila und lächelte verträumt.
Da sah sie über Tylers Schulter Leah die Querstraße zur Park Avenue überqueren und ihr freudestrahlend zuwinken. Nachdem Mila Rafs Einladung angenommen hatte, hatte sie Leah sofort Bescheid gesagt. Und die Irin hatte alle Hebel in Bewegung gesetzt, dass Mrs Ducane ihr nach dem Kindergeburtstag freigab, sobald alle Kids im Bett lagen. Und nun hüpfte Leah voller Vorfreude auf sie zu.
Mist! Mila musste Tyler umgehend loswerden. Denn sie hatte ihre Freundin nicht in die Date-Abfolge eingeweiht und befürchtete, dass Leah sie verraten könnte. Und selbst wenn Leah sich nicht verquatschte – wie sollte sie Tyler erklären, dass ihre Freundin super gestylt um Mitternacht vorbeikam?
„Was ist?“ Ty bemerkte, dass sie an ihm vorbeistarrte, und wollte sich umdrehen.
Das konnte Mila nicht zulassen. Denn dann hätte er Leah gesehen. Blitzschnell schlang Mila ihm die Arme um den Hals und küsste Ty erneut. Wieder spürte sie seine Berührung und die wunderbaren Emotionen, die sie in ihr auslöste. Doch dieses Mal konnte Mila die Umarmung nicht genießen. Denn hinter seinem Rücken gab sie ihrer Freundin das Zeichen, schon mal ins Haus zu gehen.
Tyler hielt zum Glück beim Küssen die Augen geschlossen und sah daher nicht, dass Mila geradezu panisch über seine Schulter lugte, um zu sehen, ob Leah verstand, was sie von ihr wollte. Erst als ihre Freundin kopfschüttelnd das Haus betrat, konnte Mila sich entspannen. Aber als Ty sie nach dem Kuss verliebt anstrahlte, kam sie sich verlogen und niederträchtig vor.
„Ich habe mir gewünscht, dass wir uns heute küssen“, sagte er. „Aber ich hatte nicht damit gerechnet. Umso glücklicher bin ich jetzt. Denn du hast mir vom ersten Augenblick …“
„Pst! Nicht!“ Mila legte die Fingerspitzen an seine Lippen. Wenn er ihr jetzt eine Liebeserklärung machte, würde sie vor Scham in Tränen ausbrechen.
„Du hast recht. Es ist noch zu früh für … ähm.“ Ty hüstelte verlegen und wurde rot. „Ich werde bis zu unserem nächsten Treffen an unsere Küsse denken.“
Er war so niedlich, dass es Mila fast das Herz brach. Sie lächelte nervös, unfähig etwas zu entgegnen.
Zum Glück hupte in dem Moment ein Streifenwagen, der auf der Park Avenue Patrouille fuhr. Der Cop rief durch das offene Seitenfenster: „Ist das Ihr Lincoln? Wenn ja, fahren Sie ihn sofort weg. Sonst verpasse ich Ihnen einen Strafzettel.“
„Ich muss los! Schlaf schön. Ich freu mich schon auf unser Wiedersehen!“ Tyler küsste sie schnell auf die Wange und hastete zu seinem Wagen.
„Sorry, Officer“, meinte er zu dem Cop, stieg ein und brauste mit einem letzten Gruß an Mila davon.
„Sag mal, was war das denn eben?“, fragte Leah, als Mila das Gebäude betrat.
„Erkläre ich dir später.“ Was eigentlich heißen sollte niemals. Denn sie mochte sich ihrer Lüge nicht rühmen, indem sie Leah davon erzählte. Stattdessen nickte sie Felix zu, der an diesem Abend die Nachtschicht arbeitete, zog Leah zum Aufzug und fuhr mit ihr in den 46. Stock.
„Ich will mir noch was anderes anziehen, bevor wir auf die Piste gehen“, erklärte Mila, während sie den Code an der Tür zum Fontaine-Penthouse eingab. „Du kannst dich in der Zwischenzeit im Apartment umsehen.“
„Mit Vergnügen. Ich bin schon ganz neugierig“, meinte Leah. „Aber wer war denn dieser süße Junge eben? Doch nicht etwa Rafael?“
„Quatsch! Mit dem gehen wir heute aus. Außerdem würde der wohl kaum einen uralten Lincoln fahren.“ Mila rannte in ihr Zimmer und durchwühlte ihren Kleiderschrank. Währenddessen inspizierte Leah die Zimmer der Fontaines und stieß in regelmäßigen Abständen spitze Pfiffe der Anerkennung aus.
„Du hast es ja noch besser getroffen als ich!“, rief Leah. „Die Fontaines müssen Geld haben wie Heu.“
„Haben wir“, antwortete plötzlich eine Männerstimme.
Leah stieß vor Schreck einen spitzen Schrei aus. Mila rannte geschockt aus ihrem Zimmer und sah kurz darauf Sebastian breit grinsend im Wohnzimmer stehen.
„Guten Abend, meine Damen. Wir sind vorzeitig aus den Hamptons zurück“, meinte er spöttisch angesichts ihrer entsetzten Mienen.
Erst jetzt bemerkte Mila, dass Iva und Evan aus dem Verehrer-Trio im Flur standen.
„Entschuldigung, ich wollte mit meiner Bemerkung nicht unverschämt sein“, brach Leah das Schweigen und reichte Sebastian mit ihrem charmantesten Lächeln die Hand.
„Das war nicht unverschämt, sondern die Wahrheit“, erwiderte Seb und musterte die hübsche Irin interessiert. „Sind deine roten Haare echt?“, fragte er flirtend.
Bevor Leah reagieren konnte, zeigte seine Schwester auf sie und rief: „Was hat die in unserem Penthouse zu suchen? Mila! Ist das deine Freundin? Du weißt, dass du niemanden mitbringen darfst. Ich werde meine Mom über deinen mangelnden Respekt informieren und dann …“
„Wirst du nicht“, erstickte Sebastian Ivas selbstgerechten Höhenflug im Keim. „Ich glaube, du nimmst meine Warnungen nicht ernst genug, Schwesterchen. Also noch mal im Klartext: Hör auf, Mila zu dissen, sonst informiere ich Mom über deinen regen Männerverbrauch. Nichts für ungut, Evan.“
„Das wagst du nicht!“, zischte Iva – während Evan dümmlich grinsend hinnahm, dass nun jeder wusste, dass er nur einer von vielen war.
„Fordere mich ruhig heraus!“, entgegnete Seb. „Rafael hat Mila und ihre Freundin eingeladen, mit uns ins ‚Kiss & Fly‘ zu gehen. Also reg dich ab!“
„Die kommen mit?“, ereiferte Iva sich. „Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich in den Hamptons geblieben. Rafael hat gesagt, es wären VIP-Tickets. Nur deshalb bin ich hier. Wieso müsst ihr mir mit euren Eskapaden ständig die Laune verderben?“
Seb winkte ab und meinte zu Leah: „Vergiss, was meine Schwester gesagt hat, sie hat einen unerträglichen Dünkel. Ich freue mich sehr, dich kennenzulernen.“
„Wie ich sehe, sind alle VIPs eingetroffen.“ Grinsend trat Rafael durch die offen stehenden Eingangstür ins Penthouse. „Also, los geht’s! Ich habe eine Limo für den Anlass gemietet. Damit wir vorfahren, wie es sich gehört. Sie wartet bereits unten vorm Haus.“
„Ich hol nur noch meinen Mantel. Dann bin ich so weit.“ Mila eilte zurück in ihr Zimmer. Während sie ihren Burberrymantel holte, den sie in einem Secondhandladen erstanden hatte, hörte sie Iva lästern.
„Also, ich warte nicht auf eine Angestellte. Evan, bring mich zur Limousine!“
Als Mila zurückkam, lächelte sie. Zicke Fontaine und ihre männliche Eintagsfliege waren fort. Leah, Seb und Rafael warteten jedoch auf sie.
„Du siehst umwerfend aus“, meinte Rafael.
Sebastian nickte zustimmend.
„Jetzt, da wir unter uns sind, möchte ich es noch mal wiederholen“, sagte Seb zu den Mädchen. „Lasst euch nicht von meiner Schwester nerven. Genießt den Abend! Ich freue mich total aufs ‚Kiss & Fly‘ – und ich finde großartig, dass ihr beiden dabei seid!“
„Auf uns!“, rief Sebastian kurz darauf beim Champagnertrinken in der weißen Stretch-Limousine. Er stieß mit Mila, Leah, Rafael, Iva und Evan an, öffnete eins der hinteren Seitenfenster und rief den Passanten, die durch das nächtliche New York flanierten, zu: „Ja, wir sind reich!“
Iva zuckte angesichts seines wenig standesgemäßen Benehmens missbilligend mit den Mundwinkeln. Aber alle anderen lachten. Sogar Evan, woraufhin Iva ihm einen bösen Seitenblick zuwarf. Sofort wurde er ernst.
Mila genoss die Fahrt in dem Luxusgefährt, den warmen Abendwind, der durch das offene Seitenfenster hereinwehte und den Sommer ankündigte, den prickelnden Champagner am Gaumen, Rafaels Hand in ihrem Nacken und ihre glücklich kichernde Freundin Leah an ihrer Seite. So hatte sie sich ihr Leben in New York vorgestellt!
Als sie vor dem „Kiss & Fly“ vorfuhren, standen die Feiersüchtigen bereits zwei Blocks lang Schlange. Mehrere Hundert musterten neugierig die Limousine, um zu sehen, welcher Promi oder welches reiche Jetset-Mitglied in dieser Nacht in dem Klub mitfeiern würde.
Der Fahrer kurvte im Schritttempo an den Wartenden vorbei und hielt genau vor dem roten Teppich, der zum schwer bewachten Eingang führte. Nachdem der Chauffeur ausgestiegen war, ging er um den Wagen und öffnete die hintere Tür, damit seine Fahrgäste aussteigen konnten.
Iva drängte als Erste zur Wagentür. Die anderen ließen ihr den Vortritt, um sie wohlgesinnt zu stimmen – obwohl jeder wusste, dass das unmöglich war. Ihr folgte Evan, dann Seb, der Leah aus dem Wagen half. Schließlich kletterte Raf hinaus und führte Mila an seiner Seite über den Teppich.
Die Leute, die hinter der roten Samtkette Einlass begehrten, musterten Mila sehr genau. Ihr Aussehen, ihre Kleidung, ihr Haar … alles wurde genauester Prüfung unterzogen und bewertet. Mila registrierte überrascht, dass sie ebenso neidische wie anerkennende Blicke auffing. Und diese Aufmerksamkeit löste einen Adrenalinstoß aus, sodass sie sich fast wie ein Topmodel oder ein Hollywoodstar fühlte. Gleichzeitig verunsicherten die Gaffer sie jedoch.
Zum Glück hielt Rafael, der öffentliche Auftritte gewohnt war, ihre Hand und geleitete Mila souverän zum Eingang. Vor dem Türsteher zückte er seine VIP-Tickets. Und während der zweite Türsteher die Kette löste, um sie in den Klub einzulassen, schaute Mila zu den Wartenden hinüber und entdeckte in der zweiten und dritten Reihe ein paar Au-pairs, die sie vom Schulhof der Hewitt School kannte.
Den Mädchen stand der blanke Neid ins Gesicht geschrieben, als sie Mila als VIP an der Seite der Reichen und Schönen entdeckten. Mila grinste zufrieden, beherrschte sich aber und grüßte die Au-pairs nicht. An diesem Abend gehörte sie nicht mehr zu ihnen, Rafael hatte sie gewissermaßen geadelt. Mila warf den Kopf in den Nacken und betrat den Tanztempel.
Das „Kiss & Fly“ übertraf all ihre Erwartungen. Es war noch beeindruckender, als Raf es beschrieben hatte. Als wäre Mila per Zeitmaschine in die Antike aufgebrochen, betrat sie ein römisches Bad, das in zwei Ebenen aufgeteilt war. Im unteren Stockwerk bestaunte sie die Tanzfläche, unter dessen transparenter Oberfläche ein großes Mosaik mit erotischen Motiven prangte.
An den Tanzbereich grenzte ein riesiges Schwimmbecken, in das die Gäste eintauchen konnten. Bikinis, Badeanzüge und Bermudashorts liehen sie sich an römischen Marktständen, hinter denen sich die Umkleide- und Stylingräume befanden. Am Tresen der Cocktailbar mixte ein Gladiator Drinks, die zum Beispiel Schierlingsbecher hießen. Heiße Römer und Römerinnen bedienten in sexy Mini-Togas und mit Lorbeerkränzen auf den Köpfen das halb nackte Party-Volk, das tanzte, trank oder hingebungsvoll knutschte.
Eine breite, mit Fresken gesäumte Treppe führte in den oberen Stock zur VIP-Lounge. Dort thronten über dem DJ-Pult die Götterstatuen von Jupiter, Mars, Venus und Apollo. Hier gab es eine zweite Tanzfläche und eine Selbstbedienungs-Bar. Man konnte steinerne Nymphen mit Münzen füttern, die auf Knopfdruck Wodka und andere Alkoholika in stilechte Kelche spien.
Außerdem gab es in der VIP-Lounge mehrere Separees, die mit römischen Ruhebetten ausgestattet waren und wo jeweils eine Bedienung arbeitete. Die VIP-Gäste hatten die optimale Sicht über beide Etagen und standen in direktem Blickkontakt mit dem DJ, sodass die wechselnden, berühmten Plattendreher ihre Wünsche erfüllen konnten. Über diesem herrlichen Sodom & Gomorrha wölbte sich eine Kuppel mit dem Deckengemälde aus der Sixtinischen Kapelle.
Mila entdeckte unter den anwesenden VIPs den Hollywoodstar Taylor Lautner und stieß Leah in die Seite. Beim Anblick des jungen Filmstars verfiel Leah in Schockstarre und gaffte ihn mit offenem Mund an, bis Mila ihr einen zweiten Stoß verpasste.
Rafael verfolgte das Staunen der Mädchen amüsiert. „Und, habe ich dir zu viel versprochen?“, fragte er Mila.
Mila schüttelte sprachlos den Kopf. Sie schwebte auf Wolke sieben – auch wenn seine Bemerkung sie an Tyler erinnerte. Er hatte sie im „Maggiano“ dasselbe gefragt. Und für einen Moment überkam das schlechte Gewissen sie erneut, da sie den süßen Portier angelogen hatte. Aber ihr Unwohlsein verschwand, als der Kellner Sebs Bestellung, eine Magnum-Flasche Moët & Chandon und sechs Gläser, in das für sie reservierte Separee brachte.
„Man sollte nie durcheinandertrinken, sonst vergisst man, was man tut – das hat oft böse Folgen, abgesehen von dem Mega-Kater am nächsten Morgen“, verkündete Sebastian, nahm dem Kellner die riesige Champagnerflasche ab und schenkte Mila und den anderen ein. Währenddessen zauberte Rafael kubanische Zigarren aus seinem Jackett hervor und bot sie an.
Sie stießen alle miteinander an – wobei Iva Mila und Leah geflissentlich ausließ. Mila hatte gerade den ersten Schluck getrunken, als ein DJ-Superstar an das Pult trat und einen seiner größten Hits und ihren absoluten Lieblingssong auflegte. Nichts hielt sie mehr, sie nahm Rafael an die Hand, stürzte mit ihm zum VIP-Dancefloor und tanzte hemmungslos. Sie strahlte so viel Lebensfreude aus, dass sie die anderen VIP-Gäste mitriss, und sich binnen Sekunden auch die Clique um Taylor Lautner um sie scharte.
„Brenn mir nur ja nicht mit diesem Hollywoodschönling durch“, raunte Rafael Mila zu und paffte an seiner Zigarre.
„Keine Sorge, habe ich nicht vor“, erwiderte Mila und fügte mit einem Seitenblick auf Lautner hinzu: „Und selbst wenn ich wollte. Er steht nicht auf mich.“
Raf sah zu dem Star und grinste. Der dunkelhaarige Mädchenschwarm flirtete mit Leah. Und die Irin wusste offenbar gar nicht, wie ihr geschah. Sie blickte verklärt lächelnd zu ihm auf und hatte nur noch Augen für den wunderschönen Jungen.
Mila freute sich für ihre Freundin, bemerkte aber auch, dass Iva mit langem Gesicht verfolgte, dass der Star eine Nanny vorzog. Iva konnte das nicht akzeptieren und tanzte Lautner mehrmals anzüglich an. Dabei ließ sie ihren Tanzpartner Evan wie einen Vollidioten aussehen. Dennoch gelang es der schönen Fontaine nicht, die Aufmerksamkeit des Schauspielers zu erregen. Er mochte natürliche Mädchen mit roten Haaren offensichtlich lieber als wichtigtuerische Blondinen.
Bevor sie sich endgültig blamierte, gab Iva auf und verließ die Tanzfläche. Evan folgte ihr natürlich. Der Ärmste musste ausbaden, dass Iva nicht im Mittelpunkt stand. Sie beschimpfte ihn, weil er ihr angeblich auf ihre teuren Blahnikpumps getreten war.
Mila grinste zufrieden, weil Diva Iva abgeblitzt war und noch dazu bei einer Hollywoodgröße. Es gibt also doch noch Gerechtigkeit, dachte sie und ließ sich von Rafael schwungvoll im Kreis drehen.
Die Musik ging ihr ins Blut über. Und sie tanzte einen Song nach dem nächsten. Sebastian kam zu ihr und Rafael auf die Tanzfläche, und sie tanzten zu dritt. Dabei ließ Mila sich im Wechsel mal in Rafs und mal in Sebs Arme fallen. Bei schnellen Beats wirbelte Sebastian sie herum. Bei langsameren Liedern schmiegte sie sich an Rafael. Dann übernahm wieder Sebastian, und Mila glitt an seinem Körper herab und ließ sich freundschaftlich von ihm auf den Mund küssen, bevor sie sich erneut in Rafaels Umarmung wiegte und von der Musik davontragen ließ.
Irgendwann fand sie sich mit Rafael knutschend auf einem der römischen Ruhebetten wieder. Der Champagner war ihr zu Kopf gestiegen. Sie glaubte, tanzende Sternchen vor Augen zu sehen. Aber das war ihr in diesem Moment völlig egal. New York und Rafael lagen ihr zu Füßen. Wild und leidenschaftlich küsste sie ihn. Und weil Sebastian ebenfalls auf dem Divan saß, wandte sie sich in einer Knutschpause an ihn und küsste mit ihm weiter.
Rafael besorgte noch mehr Champagner. Bald tanzte Mila beschwipst zwischen Rafael und Sebastian auf der Tanzfläche. Die Hände beider Jungs glitten an ihrem Körper auf und ab. Mila lachte und erwiderte die heißen Berührungen. Sie fühlte sich jung, schön und begehrenswert. Da sah sie plötzlich in Tylers Gesicht.
Zuerst glaubte sie, ihre Fantasie spiele ihr einen Streich. Ausgerechnet in einem der glücklichsten Momente ihres Lebens hob ihr Gewissen den Zeigefinger und erinnerte sie daran, dass sie nicht das perfekte Mädchen war, das sie gerne wäre, sondern log und betrog wie viele andere.
Ich schäme mich ja wegen Tyler, versuchte sie ihr moralisches Ich zu beschwichtigen und kniff die Augen zusammen, um die vermeintliche Fata Morgana wegzublinzeln.
Doch der junge Portier verschwand nicht, sondern durchquerte zielstrebig die VIP-Lounge, grüßte im Vorbeigehen den DJ und baute sich auf der Tanzfläche vor ihr und den beiden Jungs auf.
„Kann ich mit dir sprechen …“ Tyler stellte Mila keine Frage, es klang mehr nach einem Befehl.
„Hey, der Portier … in der VIP-Lounge? Ist ja wohl ein Versehen“, trompetete Sebastian taktlos heraus.
„Kein Versehen. Seht mal her! Unser Ty gehört hierher“, mischte Rafael sich ein und schnippte mit Mittelfinger und Daumen gegen Tylers VIP-Ausweis, den er an einem gelben Neonband um den Hals trug.
„Lasst mich mal kurz durch“, bat Mila und schob sich an Raf und Seb vorbei zu Tyler, wobei sie ihn schuldbewusst ansah.
Ty sagte kein Wort und verzog auch keine Miene. Er drehte sich auf dem Absatz um und hielt auf den hinteren, ruhigeren Teil der VIP-Lounge zu.
Mila fühlte sich schlagartig nüchtern. Bei dem anstehenden Gespräch halfen keine Lügen und keine Ausreden. Sie musste entweder die Wahrheit gestehen oder schweigen.
Tyler blieb an einer römischen Säule nahe den Waschräumen in der oberen Klubetage stehen. „Deine Erklärung dafür will ich hören“, sagte er und starrte freudlos auf Mila herab.
„Es gibt keine“, antwortete sie. Vor lauter Stress kam nur ein Murmeln heraus.
„Wie bitte?“ Tyler beugte sich leicht vor und sah sie unverwandt an.
Sein Blick – eine Mischung aus brennendem Zorn und tiefster Verletztheit – setzte Mila schwer zu. Sie konnte ihn nicht ertragen und senkte den Blick.
„Nein, nein, nein. So einfach kommst du mir nicht davon“, meinte Tyler hart, legte seine Hand unter ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. „Die Hilfloses-Mädchen-Nummer passt nicht zu dir, und ich kaufe sie dir auch nicht ab. Du hast mich bitter enttäuscht. Ich glaube, du weißt gar nicht wie sehr. Ich habe große Stücke auf dich gehalten und war furchtbar nervös, als ich dich das zweite Mal gefragt habe, ob du mit mir ausgehst. Was hatte ich für Angst, einen Korb zu kriegen! Denn ich wollte dich so unbedingt. Ich war überzeugt, du wärst nett, aufrichtig und gut – und keins dieser Mädchen, für die nur Geld und Status zählen. Wie habe ich mich geirrt! Bei der erstbesten Gelegenheit belügst du mich und versetzt mich für diese Schnösel. Und dann knutschst du auch noch mit beiden Idioten rum!“
„Es tut mir furchtbar leid“, jammerte Mila und wusste nichts weiter zu ihrer Verteidigung zu sagen. Sie hatte richtig Mist gebaut. Aber wenigstens sollten Rafael und Sebastian nicht zur Zielscheibe von Tylers Wut werden. „Seb und Raf sind keine Idioten“, wagte sie zu widersprechen.
„Seb? Raf? Oh bitte, verschon mich damit, dass du diese Wichtigtuer bei ihren dämlichen Kosenamen nennst!“, ging Tyler in die Luft. „Glaubst du etwa, die hätten echtes Interesse an dir? Die haben sich nur längst nichts mehr zu sagen, weil sie in ihrem elitären Reiche-Leute-Zirkel immer wieder mit denselben Langweilern abhängen. Deshalb laden sie Normalsterbliche wie dich zu ihrem Amüsement ein. Du sollst den Kasper oder die Matratze für sie spielen. In deinem Fall wohl beides! Wenn du mitmachst, dein Pech. Sobald sie genug von dir haben, lassen sie dich fallen. Denn du gehörst für sie nicht dazu. Auch wenn du das nicht wahrhaben möchtest. Und glaub nicht, du wärst die Ausnahme. Ich habe schon andere Au-pairs deinen Weg gehen sehen.“
„Du hast alles Recht der Welt, auf mich sauer zu sein“, erwiderte Mila. „Aber du musst weder mich beleidigen noch die Jungs schlechtmachen.“ Sie sah nervös zu ihren Begleitern herüber. Raf und Seb beobachteten sie und Tyler mit ernster Miene und wechselten ein paar Worte. Leah bemerkte nichts. Sie schwebte im Lautner-Himmel. Und Iva grinste hämisch.
„Bin ich dir peinlich? Oder warum gaffst du verlegen zu deinen neuen Freunden rüber?“, fragte Tyler wütend. Als sie betreten schwieg, fügte er hinzu: „Ich weiß nicht, ob du in Raf oder Seb verknallt bist. Es interessiert mich auch nicht. Aber falls es so sein sollte, verstehe ich nicht, wieso du überhaupt mit mir ausgegangen bist. Aus Langeweile? Oder geben die Fontaines dir nichts zu essen? Wie dem auch sei. Solltest du mich allerdings abserviert haben, weil du unbedingt ins ‚Kiss & Fly‘ gehen wolltest. Tja, dann muss ich dir sagen, die Aktion hättest du dir schenken können. Ein Besuch in diesem Laden sollte meine Überraschung für dich sein. Und nicht nur das. Ich mag zwar kein Fontaine oder St. Clair, sondern nur Tyler Smith aus New Jersey sein. Aber im New Yorker Nachtleben kenne ich mehr Leute als diese Pappnasen. Das ‚Kiss & Fly‘ gehört meinem besten Freund. Ich wollte dir all diese Leute vorstellen … Ach, vergiss es!“
„Es tut mir leid“, wiederholte Mila leise. „Ich wünschte, ich könnte es ungeschehen machen.“
„Ich hab dich nicht verstanden“, antwortete Tyler herablassend. „Jedenfalls habe ich hier Hausrecht und kann jeden vor die Tür setzen, auf den ich keine Lust habe.“
„Tu das bitte nicht“, bat Mila ihn. Sie wollte keine Schuld daran tragen, dass Leah und den anderen der Abend verdorben wurde.
Tylers Mundwinkel zuckten verächtlich, und er musterte sie mit undefinierbarem Blick. „Keine Sorge. Ich werfe euch nicht raus. So armselig reagiere ich nicht wegen eines billigen Mädchens. Das bist du nicht wert.“
Sein hartes Urteil traf Mila mitten ins Herz. Sie spürte, wie ihr die Tränen in die Augen schossen. Zum Glück bemerkte Tyler das nicht. Er hatte sie bereits stehen gelassen und unterhielt sich mit dem DJ.
„Soll ich ihm eine reinhauen?“ Tröstend legte Raf den Arm um Milas Schulter.
„Nein, bloß nicht.“ Sie schluckte und unterdrückte ihren Kummer.
„Wie du meinst. Worum ging es denn? Er sah ziemlich eifersüchtig aus. Betrete ich besetztes Gebiet?“ Rafael wollte einen Witz machen, aber Mila war nicht zum Lachen zumute. „Ach … Er war also dein ursprüngliches Samstagsdate!“
„Nein, nein … Das alles ist ein Missverständnis …“
„Du musst nicht drüber reden. Aber du kannst, wenn du willst“, bot Rafael an und führte sie zurück zu den anderen. „Und nun zerbrich dir nicht mehr deinen hübschen Kopf. Vergiss den Spinner! Er ist nur ein Portier.“
Mila nickte und lächelte tapfer. Aber sie dachte: Und ich bin nur ein Au-pair.