84.

Connor

»Flagstaff sieht nicht gerade aus wie Arizona«, meint Lev. »Eher wie Denver oder so.«

»Denver sieht gar nicht aus wie Denver«, erzählt Connor ihm. »Ich war mal dort. Keine krassen Bergansichten, wie du vielleicht denkst. Die Aussicht hier ist besser.« Nachdem Connor sich so lange in der Wüste des südlichen Arizona aufgehalten hat, ist er dankbar dafür, dass sich die Landschaft dramatisch ändert. Angesichts der weiß bemützten Berge im Norden und der vielen Kiefern weiß er, dass sie nicht allzu weit von der Stadt Happy Jack und dem stillgelegten Ernte-Camp entfernt sind. Aber darüber will er nicht nachdenken. Das Vergangene ist vergangen.

Sie sind zu einer Raststätte an der historischen Route 66 abgebogen, überwinden den Verfolgungswahn, den sie sich im vergangenen Jahr zugelegt haben, und essen vor den Augen eines jeden, der sie bemerken will. Aber niemand will.

Ihr Auto ist ein unauffälliger beigefarbener Honda, den Connor in Phoenix kurzgeschlossen hat, nachdem sie den Ford abgestoßen haben, den er in Tucson kurzgeschlossen hatte, nachdem sie sich Nelsons Kastenwagens entledigt hatten. Verfolger würden es schwer haben, ihre Fahrzeugwechsel nachzuvollziehen.

Die Raststätte »Rain Valley« rühmt sich der »besten Hamburger im amerikanischen Südwesten«. Connor hat nicht mehr so gut gegessen, seit seine Eltern die Umwandlungsverfügung unterzeichnet hatten und sein Leben total aus den Fugen geraten war. Wenn es nach ihm ginge, gibt es im »Rain Valley« die besten Hamburger der Welt.

Mit einer Hand isst er und mit der anderen recherchiert er auf Nelsons Laptop, den der Teilepirat freundlicherweise für sie in seinem Wagen zurückgelassen hat.

»Hast du was Neues rausgefunden?«, fragt Lev.

»Risa ist wohl nach der Sendung gestern Abend verschwunden. Das Proaktive Bürgerforum verlangt ihren Kopf. Nicht umgewandelt. Nur ihren Kopf. Wie auf einem Pfahl.«

»Igitt.«

»Und Hayden wird alles Mögliche vorgeworfen.«

»Wenigstens können sie ihn nicht mehr umwandeln.«

»Ihn nicht, aber alle anderen, die gefasst wurden.«

Der Gedanke an die gefangenen Yolos lässt Zorn in Connor aufbranden, gefolgt von einer Welle der Traurigkeit, die ihn in die dunklen Abgründe seiner Seele zu spülen droht. »Ich hätte sie retten müssen …«

»He, du hast getan, was du konntest. Und außerdem sind sie noch nicht umgewandelt«, erinnert Lev ihn. »Vielleicht kann das, was wir jetzt tun, für sie noch was ändern.«

Connor klappt den Laptop zu. »Vielleicht … aber was tun wir jetzt?«

Lange Zeit sitzen sie unbehaglich schweigend da und kauen stumm ihre Hamburger, denn das ist leichter, als die Frage zu beantworten. Keine Pläne, kein Ziel, keine Idee, in welche Richtung sie von hier aus gehen könnten. Nur »weg«. Connors erster Impuls ist es, Risa zu suchen, aber sie ist, wie er selbst, komplett von der Bildfläche verschwunden. Er wüsste nicht mal, wo er mit der Suche anfangen sollte.

»Ich könnte dich zum Haus Cavenaugh bringen«, schlägt Lev vor. »Da wärst du sicher.«

»Sicherheit wäre zur Abwechslung mal ganz nett, aber das läuft nicht. Außerdem – bist du nicht von dort abgehauen?«

»Ja, schon, aber wenn ich mit dem unvergleichlichen Flüchtling aus Akron zurückkomme, vergeben sie mir vielleicht.«

»Red nicht so laut!« Connor schaut sich um. Sie haben zwar eine Ecknische gewählt, die relativ abgeschlossen ist, aber das Lokal ist nicht besonders groß und Stimmen tragen weit.

»Vielleicht sollten wir uns diese You-Tub-Badewannen mal genauer ansehen, uns einen Whirlpool kaufen und uns in Wellness-Gurus verwandeln. Wir haben uns eine Auszeit redlich verdient.«

Lev macht natürlich nur Spaß, aber irgendwas an seinen Worten bringt Connor auf eine Idee. Und diese Idee entwickelt sich rasch weiter. Aus einer Ahnung wird eine Vermutung, daraus ein Gedanke und daraus eine Offenbarung. Connor klappt den Laptop wieder auf und tippt wild darauf herum.

»Was ist?«, fragt Lev.

»Janson Rheinschild!«

»Aber du hast mir doch schon gesagt, dass seine digitale Existenz gelöscht wurde, welchen Sinn macht es also, noch mal zu suchen?«

Connor hackt weiter Wörter in Suchmaschinen, sodass die Tastatur ganz glitschig wird vom Fett der Pommes, das noch an seinen Fingern klebt. »Du hast mich auf eine Idee gebracht.«

»Ich?«

»Die ›You-Tub‹-Seite. Der Tippfehler.«

»Machst du dich wieder über meine Tippkünste lustig?«

»Nein. Man muss schließlich selbst was können, damit man sich bei anderen darüber lustig machen kann«, antwortet Connor. »Egal. Hayden meinte, ein Wurm im Netz hätte alle Hinweise auf Jason Rheinschild vernichtet, aber dieser Wurm sucht nur den richtig geschriebenen Namen … Also gebe ich jeden möglichen Tippfehler in dem Namen ein.«

Lev lächelt. »Du kriegst es noch hin, selbst aus dem Mist, den jemand anders gebaut hat, Gold zu machen.«

Connor bestellt einen zweiten Hamburger und verbringt zwanzig Minuten damit, den Namen in verschiedenen falschen Schreibweisen in die Suchmaschine einzugeben. Als er den letzten Bissen von seinem Hamburger isst, will er fast die Hoffnung aufgeben … aber auf einmal erspäht er ein erstes Schimmern des Goldes, von dem Lev gesprochen hat, und es stellt sich heraus, dass er die Goldgrube gefunden hat.

»Lev, schau dir das an!«

Lev kommt auf Connors Seite des Tischs und sie betrachten einen Zeitungsbericht von vor dreißig Jahren. Der Artikel stammt aus einer kleinen Lokalzeitung in Montana, wo Rheinschild früher lebte. Offenbar behielt man einen der Lieblingssöhne der Stadt im Auge, schrieb seinen Namen aber durchgehend falsch: Reignchild.

Je mehr Connor und Lev lesen, desto verblüffter und fassungsloser sind sie. Der wissenschaftliche Forscher und Erfinder Rheinschild war sehr bedeutend und hatte sich wirklich einen Namen gemacht, bis dieser Name ausgelöscht wurde wie der eines verstoßenen Pharaos von einem ägyptischen Obelisken.

»Oh Mann!«, stöhnt Connor. »Dieser Typ war ein Pionier auf dem Gebiet der Verbindung und Erneuerung von Nerven – und diese Technologie hat die Umwandlung überhaupt erst möglich gemacht. Ohne Rheinschild wären wir auf dem Gebiet der Transplantation noch in der Steinzeit!«

»Dann war er das Ungeheuer, das die ganze Sache ins Rollen gebracht hat!«

»Nein, das war alles direkt zu Beginn des Krieges. Damals hat noch kein Mensch ans Umwandeln gedacht.«

Connor spielt ein Video ab, das in den Artikel eingebettet ist, ein Interview mit Rheinschild, einem Mann mittleren Alters mit Brille und schon sehr schütterem Haar – zwei klare Hinweise darauf, dass die Aufnahmen entstanden, bevor Umwandlungen praktiziert wurden.

»Wir ahnen nicht einmal, wie wir diese Technologie dereinst nutzen werden«, sagt Rheinschild mit einer Begeisterung, die sehr viel jugendlicher wirkt, als er aussieht. »Stellen Sie sich eine Welt vor, in der geliebte Menschen, die jung sterben, gar nicht wirklich sterben, weil jeder einzelne Teil von ihnen gespendet werden kann, um die Leiden eines anderen Menschen zu lindern. Es ist eine Sache, ein Organspender zu sein, und eine andere, zu wissen, dass jeder einzelne Teil von dir das Leben eines Menschen retten kann. In so einer Welt möchte ich gern leben.«

Connor fröstelt. Erst jetzt bemerkt er die klimatisierte Kälte in dem Lokal. In der von Rheinschild beschriebenen Welt würde Connor auch gern leben … aber das ist nicht die Welt, in der sie letztendlich gelandet sind.

»Natürlich wirft das ethische Probleme auf«, fährt Rheinschild fort, »deshalb habe ich eine Organisation gegründet, die sich mit den ethischen Fragen beschäftigt, die diesem medizinischen Fortschritt innewohnen. Das Proaktive Bürgerforum, wie ich es nenne, soll darüber wachen, dass diese Technologie nicht missbraucht wird. Ein Gewissen, das sicherstellt, dass nichts schiefläuft.«

Connor stoppt das Video und versucht, all die neuen Informationen zu verarbeiten. »Heilige Scheiße! Er hat das Proaktive Bürgerforum gegründet, um die Welt vor seiner Erfindung zu schützen!«

»Und daraus ist genau das Monster entstanden, vor dem er sich gefürchtet hatte.«

Connor erinnert sich an etwas, das er in der Schule gelernt hat. Oppenheimer – der Mann, der die erste Atombombe gebaut hat – wurde am Ende ihr größter Gegner. Und wenn es bei Rheinschild ebenso war? Wenn er sich gegen das Umwandeln ausgesprochen hatte und dann ruhiggestellt worden war – oder schlimmer noch, wenn er bereits ruhiggestellt worden war, bevor er überhaupt die Möglichkeit hatte, das Wort zu ergreifen? Nicht einmal der Admiral hatte sich an den Mann erinnert. Also war Rheinschild schon von der Bildfläche verschwunden oder wurde daran gehindert, sich gegen das Umwandlungsabkommen auszusprechen.

Lev streckt den Arm aus und lässt das Video weiterlaufen. Ein paar Sekunden noch schwärmt Rheinschild freudig und naiv davon, wie wunderbar er sich die Zukunft vorstellt. »Das ist erst der Anfang. Wenn wir Nervengewebe regenerieren können, dann können wir alles regenerieren. Das ist nur eine Frage der Zeit.«

Das letzte Bild des Interviews zeigt sein lächelndes Gesicht, und Connor empfindet unwillkürlich großes Mitleid mit diesem Mann. Der heimliche Vater der Umwandlung, der mit seinen guten Absichten eine Straße zu einem Ort jenseits der Hölle gepflastert hat.

»Das ist ja alles ziemlich irre«, meint Lev. »Aber wie können wir mit all diesem Wissen das Umwandeln verhindern? Hast du nicht so was gesagt? Dass sich das Leben, wie wir es kennen, verändern könnte, wenn wir mehr über diesen Typen herausfinden oder so? Selbst wenn alle von ihm wüssten, würde das nicht das Geringste ändern.«

Connor schüttelt enttäuscht den Kopf. »Wir müssen irgendwas übersehen haben.«

Er scrollt zu einem Foto am Ende des Artikels hinunter, das Rheinschild und seine Frau in einem Labor zeigt; offenbar hatten sie im Team gearbeitet. Als Connor den Text unter dem Foto liest, zieht sich sein Magen so heftig zusammen, dass er fürchtet, beide Hamburger würden ihm wieder hochkommen.

»Unmöglich …«

»Was ist?«

Einen Augenblick lang kann Connor nicht sprechen. Er schaut noch einmal auf den Text. »Seine Frau. Sie heißt Sonia!«

Lev kapiert nicht. Wie auch? Er war nie, wie Connor und Risa, in dem ersten Geheimversteck. Sonia – so hieß die alte Frau, die es betrieb. Im Lauf der Jahre hat sie bestimmt Hunderte, vielleicht sogar Tausende flüchtige Wandler gerettet. Connor vergrößert das Foto auf dem Bildschirm, und je länger er Mrs Rheinschild betrachtet, desto sicherer ist er sich.

Es ist dieselbe Sonia!

Was hatte sie zu ihm gesagt? Wir wandern unser ganzes Leben zwischen der Dunkelheit und dem Licht hin und her. Derzeit freue ich mich, dass ich im Licht bin. Connor hatte keine Vorstellung davon gehabt, welche finstere Bürde sie all die Jahre lang mit sich herumgetragen hat.

»Ich kenne die Frau«, erzählt er Lev. »Und jetzt weiß ich auch, wohin wir fahren müssen. Wir fahren zurück nach Ohio.«

Dieser Vorschlag lässt Lev erblassen. »Ohio?« Der Gedanke an Zuhause weckt in beiden Jungen eine Menge unangenehmer Gefühle, für die sie nicht bereit sind, aber Sonias Antiquitätenladen ist in Akron. Wenn dieses Bild eine Bedeutung hat, dann kann nur sie sie ihnen erklären.

Die Glöckchen über der Eingangstür der Raststätte bimmeln. Ein Polizist mit versteinerter Miene schlendert herein und sucht mit den Augen sofort den Raum ab. Während Connor und Lev sich in den Zeitungsartikel vertieft hatten, waren zwei Streifenwagen vorgefahren und jetzt umringen Polizisten den gestohlenen Honda.

»Du siehst aus wie ein Hirsch im Scheinwerferlicht«, flüstert Connor Lev zu. »Lass das.«

»Ich kann nicht anders.« Lev senkt den Kopf, damit ihm die Haare ins Gesicht hängen, aber das sieht genauso verdächtig aus.

Der Polizist steuert dann auch tatsächlich schnurstracks quer durch das Lokal auf sie zu, aber zu Connors Überraschung ist ihre Bedienung zuerst an ihrem Tisch und sagt: »Tommy, du hast deine Hamburger ja geradezu verschlungen. Wenn du weiter so isst, platzen deine Jeans bald aus allen Nähten.«

Als der Polizist zu ihnen tritt, steht Connor immer noch der Mund offen, aber Lev hat den Modus »überfahrenes Tier« verlassen und pflichtet ihr bei: »Ja, du bist ein richtiges Schwein, Tommy. Du wirst so fett werden wie dein Vater.«

»Das liegt in den Genen«, sagt die Bedienung, ohne zu zögern. »Pass lieber auf.«

Der Polizist wendet sich an die Bedienung. »Du kennst die Jungs, Karla?«

»Ja, das sind mein Neffe Tommy und sein Freund Evan.«

»Ethan«, sagt Lev. »Du vertust dich immer mit meinem Namen.«

»Na, wenigstens wusste ich, dass er mit E anfängt.«

Connor nickt dem Polizisten höflich zu und schaut dann die Bedienung an. »Deine Hamburger sind einfach so gut, Tante Karla. Wenn ich fett werde, ist das deine Schuld.«

Der Polizist kommt zu dem Schluss, dass Connor und Lev anderer Leute Problem sind, und wendet sich zufrieden an Karla. »Weißt du was über den Wagen da draußen?«, fragt er.

Karla schaut aus dem Fenster. »Damit ist ein junges Pärchen gekommen. Vor vielleicht einer Stunde. Sie sind mir aufgefallen, weil sie offensichtlich in Eile waren.«

»Sind sie reingekommen?«

»Nein, einfach weggelaufen.«

»Kein Wunder, der Wagen wurde in Phoenix gestohlen.«

»Vielleicht haben sie eine kleine Spritztour gemacht?«

»Vielleicht. Könnten auch EAs sein. Von dem alten Luftwaffenstützpunkt in Tucson sind ja ein paar entkommen.« Er notiert ihre Aussage in seinem Notepad. »Wenn dir noch was einfällt, lass es uns unbedingt wissen.«

Als der Polizist weg ist, zwinkert Karla den Jungen zu.

»Danke«, sagt Connor. »Für alles.«

Wieder zwinkert sie. »Das ist das Mindeste, was ich für meinen Lieblingsneffen tun kann.« Dann greift sie in die Tasche und legt einen Autoschlüssel vor den verblüfften Connor, mit Hasenpfote und allem. »Du könntest mir doch den Gefallen tun, und mein Auto heute für mich ›nach Hause‹ fahren. Es steht hinten.«

Lev schaut Connor erstaunt an, was nicht sehr viel anders aussieht als der Hirsch-im-Scheinwerferlicht-Blick. Einen Moment lang fürchtet Connor, Karla könnte sie erkennen, aber dann wird ihm klar, dass es darum gar nicht geht. Hier geht es einfach nur um die zufällige Freundlichkeit einer Fremden.

»Ich kann diese Schlüssel nicht nehmen«, flüstert Connor.

Auch Karla senkt die Stimme: »Natürlich kannst du. Außerdem würdest du mir einen großen Gefallen tun, wenn du mich von dieser Klapperkiste befreist. Noch besser: Fahr sie zu Schrott, wenn ihr sie nicht mehr braucht. Das Geld von der Versicherung könnte ich gut gebrauchen.«

Connor nimmt die Schlüssel vom Tisch. Er hat keine Ahnung, wie er sich für so was bedanken soll. Es ist sehr lange her, dass sich jemand solche Umstände gemacht hat, um ihm zu helfen.

»Ihr müsst wissen, dass nicht jeder euer Feind ist«, sagt Karla. »Die Dinge ändern sich. Die Menschen ändern sich. Vielleicht ist es noch nicht offensichtlich, aber es ist da, und ich sehe es jeden Tag. Erst letzte Woche war ein LKW-Fahrer hier und hat damit geprahlt, dass er letztes Jahr diesen Flüchtling aus Akron an einer Raststätte aufgegabelt und ihn mitgenommen hat. Der arme Typ ist dafür verhaftet worden, aber er hat trotzdem geprahlt, weil er das Richtige getan hat.«

Connor unterdrückt ein Lächeln. Er weiß genau, von welchem LKW-Fahrer sie spricht. Josias Aldridge mit der transplantierten Hand, die all die Kartentricks konnte. Connor muss fest die Lippen aufeinanderpressen, damit er ihr nicht alles erzählt.

»Ganz gewöhnliche Menschen da draußen tun ganz ungewöhnliche Dinge.« Dann zwinkert sie ihnen wieder zu. »Und jetzt gebt ihr mir die Gelegenheit, einer dieser gewöhnlichen/ungewöhnlichen Menschen zu sein. Also sollte eher ich euch danken.«

Connor reibt die Hasenpfote zwischen seinen Fingern und hofft, dass sich sein Schicksal jetzt endlich gewendet hat. »Aber es ist sehr verdächtig, wenn Sie das Auto nicht als gestohlen melden.«

»Das mach ich dann schon«, sagt Karla. »Irgendwann.« Dann steht sie auf und stellt ihre leeren Teller zusammen. »Ich sage euch, es liegt Veränderung in der Luft. Wie ein dicker alter Pfirsich, der reif ist und bald vom Baum fällt.« Dann lächelt sie die beiden liebevoll an, bevor sie sich wieder an die Arbeit macht. »Und ihr passt auf euch auf!«

Connor und Lev brauchen ein paar Augenblicke, bis sie ihre Gedanken gesammelt haben. Dann verlassen sie das Lokal und umrunden das Gebäude. Hinten steht ein klassischer roter Charger mit zerdelltem Kotflügel. Nicht gerade ein Vorführmodell, aber auch keine Schrottkiste. Sie steigen ein. Connor lässt den Motor an und er schnurrt wie ein erwachender Löwe. Im Innern des Autos riecht es nach Raumspray mit Rosenduft und überall liegen die Accessoires einer Frau mittleren Alters herum, aber das ist in Ordnung. Es macht Connor nichts aus, an die gewöhnliche/ungewöhnliche Karla erinnert zu werden.

Als sie auf die Straße hinausfahren, schaut Lev zu Connor hinüber. »Ohio?«, fragt er. »Muss es wirklich Ohio sein?«

Connor grinst ihn an. »Ja, das muss es. Und wenn wir dort sind, werde ich dir zuallererst einen vernünftigen Haarschnitt verpassen lassen.«

Dann fahren sie auf der Route 66 Richtung Osten, in eine Welt hinein, die reif ist für die Rettung.

Neal Shusterman - Vollendet Band 2 - Der Aufstand
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