Reisemedizin zum Nachschlagen
Hier eine alphabetische Aufstellung der wichtigsten Gesundheitsrisiken. Aber bitte keine Panik – die meisten Risiken sind durch normales, umsichtiges Verhalten minimierbar.
Aids
HIV/AIDS ist auch in Indonesien zu einem großen Problem geworden. Schätzungen der UNAIDS zufolge lebten im Jahr 2009 270 000 Menschen in Indonesien, die AIDS haben oder mit dem HIV-Virus infiziert sind. Obwohl die indonesische Regierung häufig die Waria, Transvestiten, für die Verbreitung der Krankheit verantwortlich macht, sind über 80 % der Infizierten männlich. Trotz diverser Aufklärungskampagnen steigt die Zahl der Infizierten jährlich.
Auf das schützende Kondom sollte auf keinen Fall verzichtet werden. Kondome sind in Süd-Bali überall zu bekommen. Asiatische Kondome stehen allerdings in dem Ruf, für europäische Proportionen zu klein und von schlechter Qualität zu sein. Wer in abgelegenere Orte reisen möchte, sollte sich ohnehin einen Vorrat zulegen, denn in den Dörfern sind Kondome oft weder bekannt noch erhältlich.
Cholera
Die Cholera tritt vor allem in übervölkerten Gebieten unter unhygienischen Bedingungen auf. Der Impfschutz durch handelsüblichen Impfstoff ist umstritten, Nebenwirkungen sind häufig. Geimpft wird deshalb nur dann, wenn eine entsprechende Einreisebestimmung besteht, was für Indonesien nicht zutrifft.
Dengue-Fieber
Diese Viruskrankheit tritt zunehmend in ganz Indonesien auf und wird von manchen Leuten auch die „moderne Pest“ genannt, da die Zahl der weltweiten Neuerkrankungen – zurzeit über 50 Mio. pro Jahr – in ganz Südostasien rasant steigt. Sie wird durch die Aedes-aegypti-Mücke übertragen, die etwas größer wird als die europäischen Mücken und an ihren schwarz-weiß gestreiften Beinen zu erkennen ist. Sie sticht während des ganzen Tages, verstärkt jedoch in den Morgenstunden zwischen 9–11 Uhr und nachmittags zwischen 15–18 Uhr (Hinweise zum Mückenschutz s. Insektenstiche und -bisse). Der Krankheitsverlauf kann einer schweren Grippe gleichen oder sich über zwei verschiedene Stadien erstrecken.
Im ersten Stadium kommt es nach einer Inkubationszeit von zwei bis zehn Tagen zu Fieber und Grippesymptomen. Hinzu können ein Hautausschlag und ein metallisch bitterer Geschmack im Mund kommen. Nach Abklingen der Symptome folgen nach vier bis fünf Tagen ein erneuter Fieberschub und evtl. ein maserähnlicher Hautausschlag. Tritt dieses zweite Stadium auf, kann es zu inneren und äußeren lebensgefährlichen Blutungen kommen. In diesem Fall ist unverzüglich ein Krankenhaus aufzusuchen. Bindet man bei Erkrankten den Oberarm fünf Minuten lang ab, können manchmal in der Armbeuge rote Flecken beobachtet werden. Dies ist ein sicheres Zeichen dafür, dass es sich um Dengue-Fieber handelt. Doch nicht bei allen Erkrankten funktioniert der Test.
Keinesfalls sollten ASS, Aspirin oder ein anderes acetylsalicylsäurehaltiges Medikament genommen werden, da diese einen lebensgefährlichen Verlauf herausfordern.
Durchfall und Verstopfung
Asien-Reisende plagt manchmal Durchfall (Diarrhö), der durch Infektionen hervorgerufen wird. Verdorbene Lebensmittel, ungeschältes Obst oder Eiscreme sind häufig die Verursacher. Da auch Mikroorganismen im Wasser durchschlagende Wirkung zeigen können, sollte nur abgefülltes Wasser getrunken werden (auf den versiegelten Verschluss achten).
Eine Elektrolyt-Lösung (Elotrans bzw. für Kinder Oralpädon), die verlorene Flüssigkeit und Salze ergänzt, reicht bei den meist harmlosen Durchfällen völlig aus.
Hausrezept bei Durchfall
Bei leichten Durchfallerkrankungen kann man auf Medikamente verzichten. Stattdessen stellt man eine Lösung aus 4 gehäuften Teelöffeln Zucker oder Honig, 1/2 Teelöffel Salz und 1 l Orangensaft oder abgekochtem Wasser her.
Zur Not, z. B. vor langen Fahrten, kann auf Imodium, das die Darmtätigkeit ruhig legt, zurückgegriffen werden (aber nur in geringen Dosen, da die Ausscheidung von Krankheitserregern verzögert wird).
Wer Durchfall mit Fenchel, Kamille und anderen uns bekannten Kräutertees lindern möchte, sollte sich einen Vorrat mitnehmen. Zudem hilft eine Bananen- oder Reis-und-Tee-Diät sowie Cola in Maßen, denn sie enthält Zucker, Spurenelemente, Elektrolyte und ersetzt das verloren gegangene Wasser. Generell sollte man viel trinken und die Zufuhr von Salz nicht vergessen. Bei länger anhaltenden Erkrankungen empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen, denn es könnte auch eine bakterielle oder eine Amöben-Ruhr (Dysenterie) sein.
Verstopfung kann durch eine große Portion geschälter Früchte, z. B. Ananas oder eine halbe Papaya (mit Kernen essen), verhindert werden.
Erkältungen
Erkältungen kommen in den Tropen häufiger vor, als man denkt. Schuld sind vor allem Ventilatoren und Klimaanlagen. In den örtlichen Apotheken sind hilfreiche Medikamente vorhanden. Empfehlenswert ist Tigerbalm. Verschnupfte können die Salbe in heißem Wasser auflösen und inhalieren. Bei Husten und Halsschmerzen kann sie auf den Brustkorb aufgetragen werden. Zusätzlich sind auch Strepsils gegen Husten empfehlenswert, die in vielen Apotheken, Supermärkten und Geschäften angeboten werden.
Geschlechtskrankheiten (Veneral Diseases)
Gonorrhöe und die gefährlichere Syphilis sind in Asien weit verbreitete Infektionskrankheiten, vor allem bei Prostituierten. Bei den ersten Anzeichen einer Erkrankung (Ausfluss/Geschwüre) unbedingt ein Krankenhaus zum Anlegen einer Kultur und zur Blutentnahme aufsuchen.
Giardiasis / Lambliasis
Giardiasis ist eine Infektion des Verdauungstraktes, ausgelöst von dem Parasiten Giardia lamblia, der über fäkal verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel aufgenommen wird. Die Symptome treten ein bis zwei Wochen nach der Infektion auf: Durchfälle, Bauchkrämpfe, Blähungen, Müdigkeit, Gewichtsverlust und Erbrechen. Bei ausbleibender Behandlung mit Antibiotika verschlimmert sich das Krankheitsbild, daher sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden.
Hauterkrankungen
Bereits vom Schwitzen können unangenehm juckende Hautpilze entstehen. Gegen zu starkes Schwitzen hilft Körperpuder, das angenehm kühlt und in Apotheken oder Supermärkten erhältlich ist. Für andere Erkrankungen sind häufig Kopf-, Kleider- und Filzläuse, Flöhe, Milben oder Wanzen verantwortlich. Die beste Vorbeugung ist eine ausreichende Hygiene. Nicht selten treten an Stellen, an denen die Kleidung eng aufliegt, Hitzepickel auf, die man mit Prickly Heat Powder, Zinkoxyd oder Titanoxyd behandeln kann. Gegen Kopfläuse hilft Organoderm oder, falls man wieder in Deutschland ist, Goldgeist forte.
Hepatitis
Die schwere Lebererkrankung Hepatitis B wird vor allem durch sexuellen Körperkontakt und durch Blut (ungenügend sterilisierte Injektionsnadeln, Bluttransfusionen, Tätowierung, Piercen, Akupunktur) übertragen. Eine rechtzeitige vorbeugende Impfung, z. B. mit Gen H-B-Vax, ist sehr zu empfehlen.
Die Hepatitis A wird durch infiziertes Wasser und Lebensmittel oral übertragen. Vor einer Ansteckung schützt der Impfstoff Havrix (auch als Kombi-Impfung Twinrix für Hepatitis A und B erhältlich). Während in Indonesien die meisten Menschen nach einer harmlosen Hepatitis-A-Infektion im Kindesalter gegen diese Krankheit immun sind, trifft dieses nur auf ein Drittel aller Europäer zu. Ob die Impfung notwendig ist, zeigt ein Antikörpertest.
Insektenstiche und -bisse
Insekten sind allgegenwärtig und zu Beginn der Trockenzeit eine echte Plage. Auch in der heißen Jahreszeit lassen sie sich in Scharen von Lichtquellen anlocken. Vorsicht ist vor allem vor den schwarz-weiß gestreiften Moskitos geboten, da sie Dengue-Fieber übertragen können. Es ist in jedem Fall ratsam, sich schon morgens mit einem Mückenmittel gegen Stiche zu schützen, da diese Mücke ganztägig sticht.
Schutz vor Mücken
Am Abend schützt helle Kleidung (einige Reisende schwören auch auf dunkle Kleidung); wichtig sind lange Hosen, langärmlige Hemden, engmaschige lange Socken und ein Mücken abweisendes Mittel auf der Basis von DEET, das auf die Haut aufgetragen wird und die Geschmacksnerven stechender Insekten lähmt. Einige Apotheken bieten sanftere Mittel an, die auf Zitronella- und Nelkenöl basieren. Als eines der besten Mückenmittel auf dem deutschen Markt gilt Autan Family, das sowohl hautverträglich als auch wirksam ist. Einige Tropenerfahrene schwören auch auf die Einnahme von Vitamin B in hohen Dosen, bei anderen scheint dies jedoch wirkungslos zu bleiben.
In den USA hat sich der Wirkstoff Permethrin bewährt, mit dem die Kleidung und das Moskitonetz eingesprüht werden. Er geht eine Verbindung mit dem Gewebe ein (ohne zu ölen) und bleibt wochenlang wirksam. Ähnliche Produkte sind auch in deutschen Apotheken erhältlich. Wer ganz sicher gehen will, sollte ein eigenes Moskitonetz mitbringen. Löcher werden am besten mit Klebeband verschlossen. Bei niedrigen Temperaturen in klimatisierten Räumen sind Mücken zwar weniger aktiv, aber keineswegs ungefährlich.
Notfalls verringern auch Moskito-Coils, grüne Räucherspiralen, die wie Räucherstäbchen abbrennen und für ca. acht Stunden die Luft verpesten, das Risiko. Oft werden sie abends in Restaurants unter die Tische gestellt, um die herumschwirrenden Moskitos zu vertreiben.
Weitere unangenehme Insekten sind die Sandfliegen, deren gemeine Bisse sich erst einige Stunden nach dem Strandbesuch durch juckende, extreme Hautrötungen bemerkbar machen. Kratzen erhöht die Gefahr einer Entzündung, die mitunter erst nach einem Monat abklingt und hässliche Narben hinterlässt. Da sich die kleinen Plagegeister nur in begrenzten Bereichen aufhalten, sollte man sich von diesen Stränden fernhalten, zudem hilft Skin-So-Soft von Avon oder einfaches Baby-Öl.
Flöhe und Wanzen, deren Bisse fürchterlich jucken können, verstecken sich bevorzugt in alten Matratzen und in den Ritzen und Spalten alter Sessel und hölzerner Bettgestelle. Bisse von Wanzen hinterlassen meist unregelmäßig geformte Quaddeln, die deutlich größer als Moskitostiche sind, aber wie diese auch schnell wieder abklingen. Flohbisse dagegen sind normalerweise kleiner als Moskitostiche, treten oft gleich reihenweise auf und können sich bis zu zwei Wochen halten.
Vorsicht ist auch vor den honiggelben und roten Ameisen geboten, die von den Indonesiern als Semut Merah (rote Ameisen) bezeichnet werden. Die Ameisen leben auf Büschen, Palmen und Bäumen und sind auf Bali in nahezu jedem Garten zu finden. Sie sind angriffslustig und ihr Biss ist äußerst schmerzhaft, klingt aber schnell wieder ab.
Auf dem Land sind viele Tiere mit Zecken infiziert, die sich in gesättigtem Zustand von ihrem Wirt fallen lassen und auf das nächste Opfer warten, dem sie ihre mit Haken besetzten Köpfe ins Fleisch bohren können, um Blut zu saugen. Es ist wichtig, sie vorsichtig zu entfernen, damit keine Haken stecken bleiben.
Blutegel sind vor allem zur Regenzeit im Dschungel eine Plage, besonders beim Durchqueren feuchter Stellen. Sobald sie sich mit Blut vollgesogen haben, fallen sie ab, doch schon vorher kann man sie mit brennenden Zigaretten, Salz oder Cap-Kapak (einem ätherischen Öl, das vielerorts erhältlich ist) vertreiben. Langärmelige Hemden und in die Socken gesteckte lange Hosen können vor den kleinen Blutsaugern schützen
Japanische Encephalitis (Hirnentzündung)
Diese Krankheit wird durch Moskitos in Agrarregionen übertragen. Zu den Symptomen zählen Fieber, Kopfschmerzen, Nackenschmerzen und Erbrechen. Eine Vorbeugung empfiehlt sich nur bei einem langen Aufenthalt in gefährdeten Gebieten. Der Impfstoff der Firma Biken kann allerdings nur über wenige große Impfzentren (z. B. Landesimpfanstalten und Tropeninstitute) direkt aus Japan mit Kühlkette importiert werden, kostet um 40 € pro Injektion und soll nur wenige Nebenwirkungen haben.
Malaria
Bali gilt als malariafrei. Hingegen besteht auf Lombok ein geringes Risiko, an Malaria zu erkranken.
Die weibliche Anopheles-Mücke, die den
Erreger Plasmodium falciparum überträgt,
sticht während der Nacht, also zwischen Beginn der Dämmerung und
Sonnenaufgang. Die meisten Tropeninstitute (s. S. 50) empfehlen eine medikamentöse
Malariaprophylaxe. Die Frage, ob und wenn ja, welches Mittel das
richtige ist, sollte mithilfe eines Tropenarztes individuell auf
Reiseart, -dauer und gesundheitliche Verfassung abgestimmt werden.
Einige Touristen wollen nicht auf die Prophylaxe verzichten, andere
lassen sich von den negativen Berichten über die Nebenwirkungen
abschrecken. Das Tauchen könnte zu einem Problem werden, wenn man
die Malaria-Prophylaxe eingenommen hat. Weitere Infos hierzu unter
www.deinklick.de/Malariaprophylaxe_und_Tauchen.html.
Die immer noch beste Vorbeugung gegen Malaria besteht natürlich
darin, möglichst nicht gestochen zu werden.
In Deutschland gibt es den Malaria-Schnelltest MalaQuick, mit dem Reisende im Notfall anhand eines Blutstropfens in acht Minuten selbst feststellen können, ob sie an Malaria erkrankt sind. Wer sich in einem Gebiet ohne ärztliche Versorgung infiziert hat, kann zur Überbrückung mit einer Standby-Therapie mit Mefloquin (Lariam), Atovaquon/Proguanil (Malarone) oder Artmether/Lamefantrin (Riamet) beginnen. Die Dosierung ist dem Beipackzettel zu entnehmen.
Wer aus Indonesien zurückkehrt und an einer nicht geklärten fieberhaften Erkrankung leidet, auch wenn es sich nur um leichtes Fieber und Kopfschmerzen handelt und erst Monate nach der Rückkehr auftritt, sollte dem Arzt unbedingt über den Tropenaufenthalt berichten.
Pilzinfektionen
Frauen leiden im tropischen Klima häufiger unter vaginalen Pilzinfektionen. Vor der Reise sollten sie sich entsprechende Medikamente verschreiben lassen. Eine Creme oder Kapseln sind besser als Zäpfchen, die bei der Hitze schmelzen. Ungepflegte Swimming Pools in den Tropen sind Brutstätten für Pilze aller Art.
Schlangen- und Skorpionbisse, giftige Meerestiere
Die weit verbreitete Angst vor Schlangenbissen steht in keinem Verhältnis zur realen Gefahr, denn Giftschlangen greifen nur an, wenn sie attackiert werden. Das Risiko, gebissen zu werden, kann minimiert werden, indem bei Waldspaziergängen mit einem Stock, ähnlich einem Blindenstock, vor den Füßen herumgestochert wird. Gefährlich ist die Zeit nach Sonnenuntergang zwischen 18 und 20 Uhr, vor allem bei Regen.
Einige Schlangen töten durch ein Blutgift, in diesem Fall benötigt man sofort ein Serum, andere töten durch ein Nervengift, dann ist außerdem eine künstliche Beatmung wichtig. Das Krankenhaus, in das der Betroffene schnellstens gelangen sollte, muss zudem sofort informiert werden, damit ein Arzt und das Serum beim Eintreffen bereitstehen.
Skorpionstiche sind in dieser Region generell nicht tödlich. Kräutertabletten und Ruhigstellen des Körperteils lindern den Schmerz. Zudem sollte der Kontakt mit Wasser gemieden werden. Normalerweise lassen die anfangs starken Schmerzen nach ein bis zwei Tagen nach.
Durchaus real ist in den Tropen die Gefahr, mit nesselnden und giftigen Meerestieren in Kontakt zu kommen. Nur zwei Arten von Fischen können gefährlich werden, die man allerdings nur schwer vom Meeresboden unterscheiden kann: Zum einen Stachelrochen, deren Gift fürchterliche Schmerzen verursacht, zum anderen Steinfische, die sehr giftige Rückenstacheln besitzen. Beim Schnorcheln führt die Berührung von Feuerkorallen zu stark brennenden Hautreizungen, während giftige Muränen, Rotfeuerfische und Seeschlangen nur ganz selten gefährlich werden. Seeigel sind zwar nicht giftig, ein eingetretener Stachel verursacht aber lang eiternde Wunden.
Wie überall auf der Welt breiten sich auch vor Balis Meeren vermehrt Quallen aus, sodass Badende immer häufiger ihre giftigen Tentakel streifen. Um dem vorzubeugen, lohnt es sich in Quallengebieten mit Neoprenanzug zu tauchen oder zu schnorcheln. Gehen die schmerzhaften Bläschen nach der Behandlung mit hochprozentigem Essig, Cortisonspray oder säurehaltigem Pflanzenbrei nicht innerhalb einer Stunde zurück, muss ein Arzt aufgesucht werden. Menschen, die unter einer Allergie leiden, sind besonders gefährdet.
Sonnenbrand, Sonnenstich und Hitzschlag
Selbst bei bedecktem Himmel ist die Sonneneinstrahlung in den Tropen sehr intensiv. Viele Reisende treffen nur am Strand Vorkehrungen gegen Sonnenbrand und Hitzschlag, doch auch bei Touren durch das Hinterland ist Vorsicht geboten. Am wichtigsten ist es, regelmäßig Mittel mit hohem Sonnenschutzfaktor auf die Haut aufzutragen und Hut und Sonnenbrille zu tragen. Auch sollte beachtet werden, dass man in tropischen Gebieten mehr schwitzt und deshalb wesentlich mehr Flüssigkeit zu sich nehmen sollte.
Erschöpfungszustände bei Hitze äußern sich durch Kopfschmerzen, Übelkeit, Benommenheit und erhöhte Temperatur. Um die Symptome zu lindern, sollte man unbedingt schattige Bereiche aufsuchen. Erbrechen und Orientierungslosigkeit können auf einen Hitzschlag hinweisen, der potenziell lebensbedrohlich ist. Bei diesen Symptomen sollte man sich sofort in medizinische Behandlung begeben.
Thrombose
Bei längeren Flugreisen verringert sich durch den Bewegungsmangel der Blutfluss vor allem in den Beinen, wodurch es zur Bildung von Blutgerinnseln kommen kann, die, wenn sie sich von der Gefäßwand lösen und durch den Körper wandern, eine akute Gefahr darstellen (z. B. Lungenembolie). Gefährdet sind vor allem Personen mit Venenerkrankungen oder Übergewicht, aber auch Schwangere, Raucher oder Frauen, die die Pille nehmen. Das Risiko verhindern Bewegung (auch während des Fluges), viel trinken (aber keinen Alkohol) und notfalls Kompressionsstrümpfe der Klasse 1–2.
Tollwut
Wo streunende oder auch verendete Hunde zu sehen sind, ist Vorsicht geboten. Wer von einem Hund, einer Katze oder einem Affen gekratzt oder gebissen wird, muss sich sofort impfen lassen, da eine Infektion sonst tödlich endet. Die vorbeugende Impfung ist teuer und nur bei längerem Aufenthalt sinnvoll.
Typhus / Paratyphus
Die typischen Symptome des Typhus sind über sieben Tage hohes Fieber und Erbrechen einhergehend mit einem eher langsamen Puls und Benommenheit. Empfehlenswert ist die gut verträgliche Schluckimpfung mit Typhoral L für alle Reisenden. Drei Jahre lang schützt eine Injektion des neuen Typhus-Impfstoffs Typhim VI oder Typherix.
Vogelgrippe
Die Vogelgrippe ist eine Viruserkrankung der Vögel und kann unter Umständen auch auf Menschen übertragen werden, die mit infizierten Vögeln in Berührung kommen. Das Risiko ist jedoch für Menschen, die keinen sehr engen Kontakt mit erkrankten Tieren haben, noch äußerst gering. Sind in Indonesien zeitnah Fälle von Vogelgrippe aufgetreten, empfiehlt das Auswärtige Amt, Geflügelmärkte und Vogelparks zu meiden sowie Geflügel und Eier nur gekocht zu essen (Eier müssen mindestens zehn Minuten kochen). Wird ein toter Vogel gesichtet, sollte man schnell das Weite suchen. Die prophylaktische Einnahme von Tamiflu wird nicht empfohlen, da die Krankheit noch wenig erforscht ist, eine Resistenz der Viren befürchtet wird und Nebenwirkungen auftreten können.
Wundinfektionen
Unter unhygienischen Bedingungen können sich schon aufgekratzte Moskitostiche zu beträchtlichen Infektionen entwickeln, wenn sie unbehandelt bleiben. Wichtig ist, dass jede noch so kleine Wunde sauber gehalten, desinfiziert und eventuell mit Pflaster geschützt wird. In jeder Apotheke gibt es Antibiotika-Salben, die den Heilungsprozess unterstützen.
Wundstarrkrampf / Tetanus
Wundstarrkrampf-Erreger findet man überall auf der Erde. Wer eventuell noch keine Tetanusimpfung hatte, sollte sich unbedingt zwei Impfungen im Vier-Wochen-Abstand geben lassen, die nach einem Jahr aufgefrischt werden müssen. Danach genügt eine Impfung alle zehn Jahre. Am besten ist die Impfung mit dem Tetanus-Diphterie-Impfstoff für Personen über fünf Jahre, um gleichzeitig einen Schutz vor Diphterie und Polio zu erhalten.
Wurmerkrankungen
Winzige oder größere Exemplare, die überall lauern können, setzen sich an verschiedenen Körperstellen bzw. -organen fest und sind oft erst Wochen nach der Rückkehr festzustellen. Die meisten sind harmlos und durch eine einmalige Wurmkur zu vernichten, andere sind gefährlich, z. B. Hakenwürmer. Sie bahnen sich den Weg durch die Fußsohlen, deshalb sollte man auf feuchten Böden unbedingt Sandalen tragen. Nach einer Reise in abgelegene Gebiete ist es empfehlenswert, den Stuhl auf Würmer untersuchen zu lassen. Notwendig ist das, wenn man über längere Zeiträume auch nur leichte Durchfälle hat.