Acht

Auf der ersten Redaktionssitzung im September erwähnte Leander, dass er und Muriel nach New Orleans zu Stooch fliegen würden. Seither hörte Emma nicht mehr auf zu reden. Während der Konferenz hatte sie gerade so still halten können, doch sobald sich die Fahrstuhltüren hinter ihnen geschlossen hatten, war nicht länger an Schweigen zu denken.

Sie war so aus dem Häuschen, dass sie nicht einmal einen Einwand gegen ein Lunch bei Pizza Hut vorbrachte. Genau genommen wurde sie sich erst mit dem Blick auf die Speisekarte bewusst, wo sie war und bestellte einen Rucola-Salat. Muriel, die davon ausging, dass die Mittagsmahlzeit einmal mehr die einzig halbwegs nahrhafte des Tages sein würde, entschied sich für knusprige Champignons als Starter und eine extrascharfe Pizza.

»Warum stopfst du dich jetzt so voll?«, wurde sie daraufhin von Emma getadelt. »Dann musst du das Kleid ja eine Nummer größer kaufen.«

Muriel seufzte. Zum einen über Emmas Gedanken, zum anderen, weil sie sich hatte überreden lassen, den Nachmittag freizunehmen, um mit Emma einkaufen zu gehen.

»Vielleicht kaufe ich ja kein Kleid.«

»Natürlich kaufst du ein Kleid! Du kannst dort nicht in einem Hosenanzug aufkreuzen.«

Ein wenig genervt runzelte Muriel die Stirn. »Was machst du für einen Aufstand? Es spielt keine Rolle, was ich trage. Ich muss mich nicht rausputzen und Leander ist es auch egal.«

»Das hat er doch nur so gesagt. An welche Farbe denkst du? Und sag nicht Schwarz! Schwarz ist keine Farbe.«

Muriel schmunzelte und nahm ein neues Viertel Pizza auf die Hand. »Ich bin offen für alles, was nicht rot, blau, gelb, orange, rosa, lila, braun oder weiß ist.«

»Na toll. Was bleibt da übrig? Grün und grau?«

»Bingo.«

»Dann würde ich mich für etwas Grünes entscheiden. Vielleicht finden wir ein schönes Hellgrün, das zu deinen Augen passt.«

***

Sie fanden etwas schönes Silbergraues, das zu allem passte.

Das Kleid war ärmellos, und sein Stoff fiel weich und glatt in der ersten Lage bis über ihre Taille, in der zweiten bis zu den Knöcheln. Ein eingearbeitetes Tuch wurde unter der Brust zu einem einfachen Knoten gebunden; seine Zipfel hingen lose herunter. Eine farblich abgestimmte Stola, die um den Hals geschlungen oder in den Nacken gelegt werden konnte, sorgte für einen schönen Akzent.

Nachdem sie auch passende graue Pumps gefunden hatten, belohnten sie ihren Shopping-Erfolg in einem Café mit einem Latte Macchiato. Emma hatte eine Liste mit Rezepten dabei, von denen sie zwei für die Septemberausgabe auswählen musste. Im August hatte sie die französische Küche vorgestellt, Gemüse-Quiche und Coq au vin. Für den September sollte es etwas Mexikanisches sein.

Die Prozedur war eigentlich immer dieselbe: Emma sammelte Rezepte, nahm fünf in die nähere Auswahl, kochte sie der Reihe nach und servierte schließlich die beiden besten ihren Freundinnen, damit sie sich, für den Fall, dass sie völlig daneben lag, kurzfristig umentscheiden konnte.

Obwohl sie ausreichend zum Mittag gegessen hatte, lief Muriel das Wasser im Mund zusammen, als sie an den herzhaften Geschmack und die feurige Würze von Chili con Carne, Chicken Buritos und Co. dachte. Tapfer sah sie jedoch die Rezeptkarten durch und ließ Emma ihre acht Favoriten wissen. Wie sonst auch, deckten diese sich nicht mit denen der Freundin. Da Emma Muriels Vorschläge aber immer berücksichtigte und mindestens einen davon kochte, kam es hin und wieder doch vor, dass einer davon am Ende im KINGz landete.

Halb in Gedanken löffelte Muriel den Schaum von ihrem zweiten Latte und blickte hin und wieder aus dem Fenster, wobei ihr auffiel, dass die meisten Passanten grimmig dreinschauten. Sie alle schienen auf das Nieselwetter eingestimmt, zogen den Kopf zwischen die Schultern, runzelten die Stirn und eilten in langen Schritten ihres Wegs. In einiger Entfernung hielt ein Bus. Muriels Blick blieb an einer Frau hängen, die in der grauen Masse praktisch strahlte. Nicht allein durch die leuchtenden Farben, die sie trug. Sie hörte Musik über Kopfhörer, schien eher zu schweben als zu gehen, störte sich nicht an den Nieseltropfen und lächelte vor sich hin.

Der vorherige Geistesblitz war nicht einmal vierundzwanzig Stunden her, da blitzte es erneut in Muriels Kopf.

»Bus!«, rief sie, warf den Löffel auf den Teller und kramte in ihrer Tasche nach einem Zettel, auf dem sie Notizen machen konnte. Der Beleg für das Kleid würde herhalten müssen.

»So weit ist es nun auch wieder nicht«, entgegnete Emma und betrachtete sie mit einigem Argwohn.

Muriel kritzelte ein paar Stichpunkte auf den Zettel und hob den Kopf, um Emma anzustrahlen. »Nummer acht! Der Bus!«

Emma lachte. »Sorry, aber ich verstehe gar nichts! Geht es dir gut?«

»Mir geht es fantastisch«, grinste Muriel weiter und machte mehr Notizen. »Ich hatte gerade die Idee für Antrag Nummer acht«, ließ sie Emma endlich wissen.

»Oh, toll! Welcher ist Nummer sieben?«

»Die Goldschmiede. Er schmiedet ihr einen Ring, fühlt sich dabei kerlig wie Hephaistos und macht ihr damit einen Antrag.«

Emma lachte noch herzhafter. »Na bitte, es geht doch. Und was hat es mit dem Bus auf sich?«

»Dein Bus! Der Bus, der dich jeden Morgen zur Arbeit fährt. Du läufst zur Haltestelle, guter Dinge, nichtsahnend, wartest die obligatorischen fünf Minuten, die du zu früh da bist. Und dann kommt er, dein Bus, fährt heran und hält. Die Türen öffnen sich, doch du kannst dich nicht vom Fleck rühren. Du bist wie gelähmt, denn statt der üblichen Buswerbung für ein Shampoo oder einen Autohändler lacht dich dein eigenes Gesicht an.«

Emma griff die Idee auf und unterstrich sie mit einer theatralischen Geste. »Neben deinem Foto liest du die Frage aller Fragen: ›Honeymaus, willst du mich heiraten?‹« Sie lehnte sich zurück, verschränkte die Arme und zog eine abschätzende Schnute. »Das ist gut«, beschloss sie. »Verdammt gut. Vor allem, weil es eine typisch männliche Idee ist, die eine Frau total umhauen wird. Allein der Gedanke ... Dein Foto, fünffach lebensgroß auf einem Bus, und alle starren dieses Foto an. Und dann starren sie dich an, wenn du in jenen Bus steigst. Nicht zuletzt ist da die Frage, auf die du seit einer halben Ewigkeit wartest.«

Muriel lächelte und kritzelte mehr Stichpunkte auf den Zettel.

***

Am Abend fuhr Muriel zu Janis. Als sie vor dem Haus parkte, schloss die Freundin gerade das Tattoostudio, welches sich im Erdgeschoss befand. Janis’ Wohnung lag in der ersten Etage. Die zweite wurde von einer Rentnerin bewohnt, die sich regelmäßig über die düster dreinblickenden Gestalten beschwerte, die ein- und ausgingen. Nach einem abgebrochenen Kunststudium hatte Janis beschlossen, ihrer besonderen Neigung zu folgen und sich zur Tätowiererin ausbilden lassen. Jede der Kreationen, welche sie auf ihrer Haut trug, war ihrer eigenen Phantasie entsprungen und durch die Nadel eines befreundeten Kollegen gestochen worden. Janis’ Rücken war ein einziges und wahrscheinlich niemals vollendetes Kunstwerk, das über ihre Schultern bis hinauf zum Hals rankte.

In der Wohnung angelangt, öffnetet Janis einen Rotwein und erzählte von einem Mädchen, das sich am Vormittag einen Schmetterling hatte tätowieren lassen, um ihren Freund zu beeindrucken.

Janis konnte Schmetterlingstattoos nicht ausstehen, noch weniger mochte sie jedoch Zimperliesen, die während der ganzen Prozedur heulten und diese über sich ergehen ließen, um einem anderen zu gefallen. Nicht zum ersten Mal erklärte sie, dass man sich ein Tattoo nicht nur mit dem nötigen Maß an Selbstbeherrschung stechen ließ, sondern es auch wirklich und ausschließlich für sich selbst wollte.

Noch im Nachhinein aufgebracht, plumpste Janis neben Muriel auf die Couch und erboste sich weiter: »Wenn man sich dazu entschließt, weiß man, dass es weh tut. Also zickt man nicht, heult nicht rum, bezahlt die Rechnung und trägt den beeindruckenden, permanenten Körperschmuck mit Stolz.«

Muriel ließ ihr Glas gegen das von Janis klingen. »Amen!«

Janis vergaß ihren Groll und grinste. »Dass ein gewöhnliches Schmetterlingstattoo zu beeindrucken vermag, bezweifle ich allerdings«, fügte sie an und trank einen Schluck. Darauf stellte sie das Glas ab und streckte sich. »Emma sagte, ihr hättet heute ein Kleid für dich und irgendein Event gekauft, zu dem Leander dich nötigt«, sagte sie mit einem Gähnen. »Was hat es denn damit auf sich?«

»Diese Schwatzdrossel kann nichts für sich behalten.«

»Wieso auch? Ist sie geheim, die Reise in den heißen Süden?«

»Nein, natürlich nicht. Aber es ist ein wunder Punkt.«

Da Janis nicht locker ließ, erzählte Muriel vom geplanten Trip nach New Orleans und machte ihrem Ärger über Leanders Verfrorenheit Luft. »Er hat nicht einmal gefragt, sondern es einfach beschlossen.«

»Wie kann er nur ...«, foppte Janis sie. »Führt sich auf, als sei er dein Chef oder so.«

Muriel boxte die Freundin in die Seite. »Jetzt fall du mir auch noch in den Rücken. Der Kerl kann nicht mal das Reiseziel richtig aussprechen. Niuw Orliens«, äffte sie Leander nach. »Diese Stadt heißt nicht Niuw Orliens!«

»Nicht?«, amüsierte sich Janis »Wie denn sonst?«

Muriel schickte der Freundin einen düsteren Blick. »N’Orlins.«

»N’Orlins ... okay! Dieser Südstaatenakzenkt klingt so heiß in deiner Stimme!«

»Tut er das ...«

»Meine Güte!« Janis schnaubte und setzte sich auf. »Entspann dich mal! Vielleicht wird es ja lustig in ...« Sie räusperte sich. »N‘Orlins«

»Aber nur vielleicht.«

***

Nach der zweiten leeren Flasche Wein war für Muriel nicht mehr an eine Heimfahrt zu denken, also öffnete Janis eine dritte.

Gegen Mitternacht lagen sie endlich im Bett. Muriel war beinahe eingeschlummert, da sagte Janis: »Erzähl mir, woran du denkst, wenn du an Sex denkst!«

Muriel, die sich bereits in ihre Schlafposition – linke Seite, linkes Bein angewinkelt, rechtes Bein ausgestreckt, rechte Hand unter dem Kissen, linker Arm locker abgelegt – befand, drehte sich um und betrachtete die Freundin. Deren Gesicht wurde vom durch das Fenster einfallenden Mondlicht erhellt. Eine dunkle Strähne ihrer streng auf Kinnlänge gekürzten Frisur lag auf ihrer Wange.

»Das variiert«, erwiderte sie.

Janis wurde deutlicher. »Gibt es etwas, das du noch nicht erlebt hast, aber gern einmal erleben würdest?«

Muriel spürte, wie ein Prickeln in ihr einsetzte.

»Eine sexuelle Phantasie?«

Janis strich die verirrte Strähne zurück. »Ja.«

»Hast du denn eine?«

»Natürlich.« Sie lachte leise. »Aber ich habe zuerst gefragt und erzähle dir meine erst, wenn ich deine gehört habe.«

Muriel zog beide Beine dicht an den Körper, um dem beginnenden Pulsieren Einhalt zu gebieten.

»Sex in der Öffentlichkeit«, gab sie schließlich zu.

Janis’ Lächeln wurde breiter. »Details!«

Nie zuvor hatte Muriel eine solche Phantasie ausformuliert. Sie war geneigt, es auf einen Versuch ankommen zu lassen, doch unabhängig davon, wohin das führen sollte, wusste sie nicht so recht, wo sie beginnen und welche Worte sie wählen sollte.

»Da ist ein Strand«, begann sie. »Ein leerer Strand. Und ich bin schwimmen. Nackt. Als ich aus dem Wasser komme, bemerke ich die Männer, die in einiger Entfernung ihr Lager aufgeschlagen haben. Ich lege mich auf meine Decke in die Sonne, deren Strahlen warm über meine Haut tänzeln und sie trocknen. Meine Gedanken werden träge und ganz leicht. Ich drifte in einen Schlummer und höre die Geräusche meiner Umgebung bald nur noch wie durch einen Dämpfer: das Gluckern des Wassers, das Wispern des Windes, das Zirpen einer Zikade. Die plötzlichen Berührungen will mein Bewusstsein zuerst in einen Traum ordnen, doch mir wird sogleich bewusst, dass sie real sind. Ein paar Hände streichen über meine Brüste, nicht spielerisch oder gar fragend, sondern verlangend. Die Hände fahren tiefer, legen sich auf die Innenseite meiner Beine und schieben sie auseinander. Der Mund auf meiner Pussy sorgt für die ersten kleinen Explosionen in meinem Unterleib. Ich hebe meine Hüfte, damit ich ihn noch intensiver spüren kann. Wer auch immer mich verwöhnt, nimmt nun seine Finger zu Hilfe, um den Punkt zu umkreisen.«

Muriel konnte nicht anders als eine Hand zwischen ihre Beine zu schieben, um dem Ziehen in ihrem Bauch entgegenzuwirken. »Er leckt mich weiter, dringt mit der Zunge in mich ein. Er quält den Kitzler noch ein bisschen länger, bringt mich dazu, höher und höher zu fliegen. Bevor ich jedoch oben ankomme, hält er inne. Da dieses abrupte Nichts unerträglich ist, beginne ich, mich selbst zu streicheln, was natürlich lange nicht so gut ist, wie eine fremde Zunge oder gar ein fremder Schwanz. Allerdings bin ich mir sicher, dass ich Letzteren gleich zu spüren bekommen werde. Würde ich die Augen aufschlagen, könnte ich zuschauen, wie er sich auszieht, aber ich will ihn gar nicht sehen. Und ich mag mich auch nicht vergewissern, dass er allein ist. Genau genommen ist es mir egal, ob wir Zuschauer haben und wie viele. Endlos lange Sekunden später spüre ich seine Eichel an meiner Spalte und seinen Finger auf meiner Klit. Nun spielt er doch ein wenig, zieht meine Schamlippen auseinander, wahrscheinlich, um besser sehen zu können, wie sein Schwanz durch meine Nässe gleitet. Wahrscheinlich auch, um sich daran aufzugeilen, wie ich mich anspanne, wenn er sich abermals in die vielversprechende Position bringt. Vielleicht wartet er darauf, dass ich darum bettele, doch das brauche ich nicht, denn statt mir fordert ihn eine rauchige, gereizt klingende Stimme auf, mich zu ficken. Das ist ihm Ansporn genug. Endlich stößt er in mich, ganz tief hinein, und zieht sich gleich zurück, um es noch einmal zu tun und mir den Schrei zu entlocken, der beim ersten Mal in meiner Kehle stecken geblieben ist. Er vögelt mich hart und rücksichtlos und ohne mich sonst irgendwo zu berühren – gerade so, wie ich es gerade haben will. Er gibt mir keine Küsse, keine Streicheleinheiten, sondern nur seinen prallen Schaft, seine Lust auf mich.«

Muriel arrangierte das Kissen unter ihrem Kopf neu, um bequemer liegen zu können. Sie schob beide Hände darunter und ignorierte das Pochen in ihrem Unterleib. »Du bist dran!«, forderte sie Janis auf.

»Hmmmm ...«, machte sie und Enttäuschung schwang in ihrer Stimme mit. »Ich hätte dir noch länger zuhören können. Was ich mir vorstelle, ist in einem Satz gesagt.«

»Nur ein Satz? Hat er wenigstens Kommas?«

»Ich würde ein paar setzen.« Das Mondlicht legte einen Glanz in ihre dunklen Augen. »Im Gegensatz zu dir besitze ich kein schriftstellerisches Talent, um diese Sache so mit Worten auszuschmücken.«

»Na dann ...«

Janis streckte die Hand aus und zeichnete mit dem Finger die Linie von Muriels Unterlippe nach. »Ich würde gern eine Frau verführen, die das absolut nicht erwartet.«

Muriel lag ganz still. »Aber?«, fragte sie vorsichtig, um Janis’ Finger nicht vom Kurs abzubringen.

»Aber ich weiß nicht, ob sie mich lässt.«

»Was sollte sie dagegen einzuwenden haben?«

Janis nahm einen zweiten Finger hinzu. Sie strich über die Kante von Muriels Kinn und ihre Kehle hinab. Langsam zog sie die Bettdecke nach unten, kam dann näher.

Ihr Mund schmeckte herb vom Wein. Ihre Zunge fuhr über Muriels Lippen, bat um Einlass und bekam ihn gewährt. Muriel vertiefte den Kuss. Sie rutschte näher zu Janis, legte eine Hand auf ihre Taille und zog sie so dicht an sich, dass sich ihre Körper berührten und sie den Schauder auf der Haut der anderen Frau spürte. Janis’ Brustwarzen wurden hart unter ihrer Berührung. Sie keuchte leise und begann, ihre Hüfte gegen sie zu bewegen.

Mit immer kürzer werdenden Küssen löste sich Janis von ihrem Mund, ließ ihn abwärtswandern. Bald spielte ihre Zunge mit ihren Brüsten, ihre Lippen saugten erst den einen, dann den anderen Nippel ein. Sie legte ihre Hand in Muriels Schritt und massierte sie durch den Stoff ihres Slips. Muriel schob sich ihr entgegen und forderte sie so auf, mehr Druck auszuüben.

Janis zog erst Muriel aus, dann streifte sie ihren eigenen Slip ab. Sie rollte Muriel auf den Rücken und setzte sich auf sie. Ihre Mitte war heiß und feucht und als sie sich an ihr rieb, löste sie damit ein köstliches Dilemma in Muriel aus. Zuerst bewegte sie sich langsam, spielerisch fast, dann immer drängender und so, als könnte sie in sie eindringen. Muriel wünschte, sie könnte.

Janis schien ihre Gedanken zu lesen, denn sie griff über sie hinweg, öffnete einen Schrank und holte einen Dildo hervor. Der Anblick, wie Janis ihn in den Mund nahm und daran entlangleckte, ließ Muriel aufseufzen. Ein Seufzen, das lauter wurde, als der Dildo in sie glitt. Während Janis sie damit vögelte und die Stöße heftiger werden ließ, senkte sie den Kopf und küsste sich um ihren Bauchnabel herum abwärts.

Muriel vergrub die Hände im Haarschopf der Freundin. Einzelne Strähnen fielen nach vorn und kribbelten über ihre Haut, über die Innenseite ihrer Schenkel.

Muriel knurrte und bog sich, als Janis’ Mund sie berührte. Sie ließ den Dildo stecken, zog die Scham auseinander und leckte über den Kitzler. Wieder und wieder glitt ihre Zungenspitze darüber hinweg, mal langsamer, mal schneller. Als die Abstände zwischen Muriels Stöhnen kürzer wurden, hielt Janis jedoch inne.

Muriel betrachtete die Freundin im weißen Licht der Nacht und interpretierte das sinnliche Lächeln als den Vorboten einer neuen Idee. Janis kroch nach oben, schmiegte ihren warmen Körper an sie und streichelte sie. Ihr Schoß war bereits auf Höhe von Muriels Kinn, da stieg sie zur Seite. Verkehrt herum rutschte sie nahe an Muriel heran und stellte ein Bein auf – eine Einladung die Muriel zögern ließ. Nie zuvor hatte sie eine Frau gekostet.

Janis stieß einen Laut des Gefallens aus, als Muriels Mittelfinger sie berührte und nach der winzigen Knospe tastete. Er fand sie schnell, schob sich unter das Häutchen und spielte mit der Rundung darunter, spürte, wie sie anschwoll. Indes zog Janis den Dildo aus ihr, um ihren Mund ganz auf sie pressen zu können. Angespornt von dem, was Muriels Berührungen in ihr auslösten, leckte und saugte sie und stieß ihre Zunge in sie.

Muriel kostete schließlich und wurde von einer angenehmen Süße überrascht, die sie mit keinem anderen Geschmack vergleichen konnte. Also ließ sie ihre Zunge tun, was bisher ihr Zeigefinger getan hatte. Ihre Lippen umschlossen die Klit der anderen, saugten ein wenig daran, was Janis zu mögen schien. Sie passte sich der Freundin an, indem sie ihr Spiel abwechselnd derber und sanfter werden ließ. Sie zog die Scham auseinander, um besseren Zugang zu haben und schob einen Finger hinein, um von innen einen Gegendruck auszuüben. Je länger sie leckte, desto neutraler wurde Janis’ Geschmack, bis er schließlich nicht mehr und nicht weniger war, als ein Aphrodisiakum, das Muriels Erregung ein Krönchen aufsetzte.

Von ihrem Bauchraum ausgehend, übertrug sich ein Zittern auf ihren Körper. Sie umschlang den weichen Körper der anderen, öffnete sich ihr mehr, saugte sie härter ein und scheuchte ihre Zunge so lange durch die Pussy, bis auch Janis zu zittern begann. Als sich Muriels Orgasmus ankündigte, schloss sie die Augen, um die flauschigen Schwingen der Erlösung zu ihren eigenen zu machen und damit ins Nimmerland zu fliegen.

»Gott, war das gut«, murmelte Janis. »Das wollte ich schon so lange.«

»Wie lange denn?«

»Seit wir das erste Mal zusammen feiern waren.«

»Herrje, das ist wirklich lange her.« Muriel musste lachen.

»Jupp, aber du warst total auf deine Models fixiert.«