Womit sich Frauen häufig plagen
Einige lästige chronische Erkrankungen im Urogenitalbereich können einem das erotische Leben ziemlich verleiden. Frauen, die mit regelmäßig wiederkehrenden Infekten geplagt sind, träumen von normalem Sex. Sie wissen, wie es die Beziehung belasten kann, wenn der Partner sich mit einem »Schon-wieder!«-Stöhnen frustriert im Bett umdreht. Einfache Lösungen gibt es in diesen Fällen selten, aber es hilft schon viel, wenn man lernt, sich erotisch damit zu arrangieren – allein deshalb, um dem Problem den Druck zu nehmen.
Harnwegsinfektionen sind sehr verbreitet. Fast jede Frau hat einmal eine in ihrem Leben, aber oft bleibt es nicht bei einer. Am Anfang spricht man noch von »Honeymoon-Cystitis«, schmunzelnd werden die aufgetretenen Symptome als Preis für zu viel ekstatischen Sex gewertet. Die Flitterwochen gehen vorüber, doch bei manchen Frauen bleiben die Blasenentzündungen beziehungsweise kommen regelmäßig wieder. Im Extremfall so häufig, dass sich praktisch nach jeder Liebesnacht das vertraut-verhasste Brennen in der Harnröhre einstellt.
Nach einiger Zeit sind sowohl die Frau als auch der Partner total genervt, der Urologe ratlos, die Hausmittel und Ratschläge durchprobiert. Die Betroffene greift mit einem tiefen Seufzer erneut zum Antibiotikum, das den Spuk rasch beendet – für diesmal. Wie soll man da den Sex überhaupt noch richtig genießen?
Wenn Sie zu den geplagten Frauen gehören: Auch wenn man die Symptome noch so gut zu kennen glaubt, nicht jedes Brennen beim Wasserlassen ist eine bakterielle Harnwegsinfektion. Häufig ist es nur eine mechanische Reizung und beruhigt sich von alleine, ohne Antibiotika, einzig durch viel Trinken und eine selbst verordnete Sex-Pause.
Lassen Sie es beim nächsten Mal ruhiger angehen. Viel Reibung verursacht Reizungen. Verlangsamen Sie Ihr Liebesspiel. Wenn Sie die Sensibilität in Vagina und Penis erhöhen, wird eine feine Ekstase an die Stelle der heißen Lust treten. Experimentieren Sie auch damit, sich auf bestimmte Positionen zu beschränken – manche Frauen berichten, dass die Missionarsstellung zwar nicht gerade aufregend, aber günstig ist, wenn man infektionsgefährdet ist, wohl deshalb, weil dabei die mechanische Reizung der Harnröhre gering ausfällt.
Stärken Sie Ihren Unterleib mit Beckenbodenübungen und Selbstliebe, es wird Ihnen guttun. Und mit den Anregungen aus dem Kapitel »In die erotische Gegenwart kommen« (s. S. 187) können Sie Ihre sexuelle Energie auch ohne Vereinigung ins Fließen bringen.
Genauso wie es Frauen mit einer unseligen Neigung zu Harnwegsinfekten gibt, sind leider viele für Candida albicans disponiert, eine Hefepilzerkrankung, die im Genitalbereich auftreten kann. Frauen, die zum 137. Mal das Jucken spüren und dem Partner mitteilen müssen, dass er sein »bestes Stück« doch bitte erneut mit der Pilzsalbe behandeln soll, bekommen einen Schreikrampf, wenn man ihnen sagt, dass mit Joghurt getränkte Tampons hervorragend gegen Pilze wirken, weil diese keinen sauren pH-Wert mögen. Bei diesen Frauen tummeln sie sich auch fröhlich im sauren Milieu herum – und verderben ihnen den Spaß am Sex gründlich.
Wenn Sie selten oder gelegentlich eine Infektion haben, kann Ihnen Joghurt sehr wohl helfen, doch sollten Sie zu den Frauen gehören, die über die Hefepilze nicht siegen können, bleibt Ihnen nur eines: sich zu arrangieren. Clotrimazol, der Wirkstoff in den Anti-Pilz-Cremes, ist vergleichsweise harmlos, Resistenzen dagegen treten nicht auf. Sie können also bei den ersten Anzeichen von Jucken und krümeligem Ausfluss die rezeptfrei erhältlichen Zäpfchen zum Einsatz bringen und den Partner gleich mitbehandeln. Wenn Sie die Beschwerden auf diese Weise abfangen, bevor alles gerötet und geschwollen ist, können Sie sogar Sex haben, natürlich auf die sanfte Tour, mit der Salbe als Gleitmittel.
Ansonsten ist auch hier das Kapitel »In die erotische Gegenwart kommen« (s. S. 187) zu empfehlen. Lernen Sie, die Energie fließen zu lassen, damit Sie verschiedene Möglichkeiten haben, sich erotisch zu verwöhnen.
Muss einiges aushalten – das weibliche Becken
Wenn es darum gegangen wäre, den Menschen robust zu konstruieren, dann hätte man sich etwas anderes einfallen lassen müssen, als den Geburtskanal in Richtung Schwerkraft anzuordnen. Denn dies erfordert Zugeständnisse bei der Stabilität des Beckens.
Die zwei Methoden, die zur Verfügung stehen, um Babys auf die Welt zu bringen – die vaginale Entbindung und der Kaiserschnitt –, haben beide ihre Nachteile. Der Kaiserschnitt ist eine Operation mit Narkose, mit Narbenbildung und Durchtrennung von Gewebe und Nerven. Außerdem sehen es viele Geburtshelfer als wichtig für die Reifung und Immunisierung eines Kindes an, wenn es nicht einfach geholt wird, sondern sich durch den Geburtskanal mühen muss. Dieser natürliche Weg ins Leben ist verdammt eng – angesichts der großen Säuglinge, die dank unseres guten Ernährungs- und Allgemeinzustandes im Mutterleib heranwachsen. Trotzdem kommen die meisten Babys gesund und munter durch.
Doch jede Geburt birgt Risiken für das mütterliche Becken. Nicht wenige Frauen haben danach Probleme mit der Kontinenz, leiden unter dem Gefühl, »geöffnet« zu sein, darunter, dass sie nicht mehr so viel Kraft im Becken haben und beim Sex weniger spüren. Die Vagina kann weiter geworden sein, sodass der Penis tatsächlich nicht mehr die gewohnte Enge und Reibung vorfindet, vielleicht ist der Orgasmus auch nicht mehr so leicht erreichbar, die Sensibilität der Klitoris beeinträchtigt, die Feuchtigkeit in der Vagina vermindert – alles hervorgerufen durch Überdehnung des Gewebes und kleine Nervenschädigungen.
Ein Beckenbodentraining vermag hier Segensreiches zu bewirken. Frauen, die schwerere Geburten hinter sich haben, sollten unbedingt mehr tun als nur die übliche Rückbildung zu absolvieren, selbst wenn sich ihre Beschwerden bereits wieder gebessert haben. In den fruchtbaren Jahren puffert das Östrogen noch Schwächen im Urogenitalbereich ab. Wenn Sie aber auch nach den Wechseljahren beckenbodengesund sein wollen, sollten Sie früh damit beginnen, diese Muskulatur fit zu halten. Es schadet nie, da unten ein bisschen zaubern zu können – für den Sex bedeutet das immer ein dickes Plus.
Hat eine Frau ein schwaches Bindegewebe, chronischen Husten oder muss ständig schwer heben, kann es auch ohne Geburten zu Beschwerden wie Inkontinenz, also unfreiwilligen Harnverlust, oder Senkungen kommen. Bei Letzteren verlagern sich Blase, Gebärmutter oder Darm nach unten und verursachen zum Beispiel ein Druckgefühl im Unterbauch.
Frauen, die Angst haben, beim Sex Urin zu verlieren, sind nicht zu beneiden. Manche ziehen sich aus der Sexualität ganz zurück. Es gibt zwar das Phänomen der weiblichen Ejakulation – diese Frauen schwimmen beim Liebesakt geradezu weg –, aber das ist eher selten. Tritt das Problem mit der unangenehmen Feuchtigkeit erst in der Lebensmitte auf, ist es ziemlich sicher Harn.
Wenn Ihnen ein solches Malheur gelegentlich passiert, sollten Sie darauf achten, ob Sie beim Sex vielleicht unbewusst pressen, also auf die männlichen Bewegungen mit Gegendruck antworten. Das überfordert nämlich den Schließmuskel der Blase ganz schnell. Ein Beckenbodentraining kann Ihnen hier oft helfen. Zum einen nehmen Sie dadurch wahr, was Sie in diesem Körperbereich genau tun, zum anderen halten Sie wieder besser dicht. Außerdem können Sie diese Muskulatur in der Liebe aktiv einsetzen, und das ist ein Gewinn für Sie und Ihren Partner.
Bei Senkungen haben manche Frauen Schmerzen beim Sex, weil der Penis auf Organe trifft, die da, wo sie sich befinden, nicht hingehören. In so einem Fall ist es wichtig, dass Sie und Ihr Partner lernen, sich langsamer und achtsamer zu bewegen. Probieren Sie verschiedene Positionen beim Sex aus, und akzeptieren Sie, dass einige vielleicht nicht mehr möglich sind. Günstig sind meist Stellungen, wo die Frau viel Bewegungsfreiheit hat und den Penis dirigieren kann.
Scheidentrockenheit? Na und?
Zur gängigen Vorstellung von perfektem Sex gehört, dass die Frau vor lustvollen Körpersäften überfließt. Die Realität sieht aber anders aus. Unabhängig vom Alter gibt es »feuchtere« und »trockenere« Frauen, was jedoch kein Maßstab für ihre Qualitäten als Liebhaberinnen ist. Am besten klappt es bei allen an den fruchtbaren Tagen, dann, wenn man sich den Spaß mit entsprechend empfängnisverhütenden Maßnahmen verderben muss! Bei stillenden Müttern fließt es dank Prolactin eher oben als unten – gut zu wissen, dass sich das nach dem Abstillen wieder normalisiert. Ist die Erregung nicht sehr hoch, ist selten übermäßig viel Feuchtigkeit vorhanden; ab den Wechseljahren ist die »Wüste Gobi« eher die Regel als die Ausnahme.
Sich deswegen Stress zu machen ist jedoch überflüssig. Es sind viele verschiedene Gleitmittel auf dem Markt – testen Sie einfach aus, was sich gut anfühlt. Oder Sie probieren den »Mützentrick« (s. S. 248). Er funktioniert oft wunderbar, wenn die Frau in der Vagina genügend feucht und nur der Scheideneingang trocken ist.
Männer und ihr Becken
Es ist noch wenig bekannt, aber auch Männer können von einem Beckenbodentraining profitieren.
Zum Beispiel bei Schmerzen im Unterleib, unter denen viel mehr Männer leiden, als bislang angenommen wurde – sechs Prozent laut eines offiziellen deutschen Gesundheitssurveys. Oft ist die Potenz dadurch beeinträchtigt, manchmal werden die Beschwerden durch Sex gebessert, bei anderen verschlimmert. Urologen vermuten dahinter in vielen Fällen eine nicht wahrgenommene Verspannung des Beckenbodens. Diese kann auch Ursache für manche Prostata-Probleme sein. Ein entspannungsbetontes Beckenbodentraining bringt oft Besserung – und schadet nie.
Dasselbe gilt auch für eine organisch bedingte erektile Dysfunktion, gemeinhin als Impotenz bezeichnet. Früher nahm man an, dass sie meist psychisch bedingt ist, mittlerweile werden aber immer mehr organische Auslöser gefunden. Ein gutes Kriterium, um die Ursache einzugrenzen, ist die Fähigkeit zu nächtlichen Erektionen – bleiben diese aus, gibt es mit Sicherheit körperliche Gründe. Dazu zählt unter anderem Arteriosklerose – dann können Potenzprobleme ein Warnhinweis für einen Herzinfarkt sein. Und auch Prostataoperationen kosten einen Mann nicht selten mehr als nur seine Vorsteherdrüse. Wichtig ist, eine erektile Dysfunktion medizinisch abzuklären und, wenn möglich, die Ursachen zu beseitigen. Mit Beckenbodentraining, Elektrostimulation, Viagra und Skat (Schwellkörper-Autoinjektions-Therapie) gibt es einige wirksame Behandlungsmöglichkeiten.
Wenn die Erektionsfähigkeit mit zunehmendem Alter oder infolge von Krankheiten oder Medikamenteneinnahme schlechter wird, können Viagra, Levitra und Co. ein echter Segen sein. Ein Mann, der ständig um seine Erektion kämpft, hat keine Aufmerksamkeit mehr für alles andere, und der Sex wird anstrengend für beide. Bevor Sie sich allerdings den Verlockungen der kleinen blauen Pillen hingeben, sollten Sie ausprobieren, ob Sie mit einem Beckenbodentraining nicht ebenfalls wieder in den grünen Bereich kommen. Problematisch an der medikamentengestützten Erektion ist, dass es die Männer darin bestärkt, die Funktionsfähigkeit des Penis mit gutem Sex gleichzusetzen. Folglich konzentrieren sie sich einzig und allein darauf. Wenn eine Frau ablehnend auf die Wiederauferstehung des tot Geglaubten reagiert, dann liegt es meist daran, dass sie sich mehr von der Sexualität erwartet als ein Rein-raus-Spiel: Zärtlichkeit, Intimität, ein Miteinander.
Liebe leben trotz Stolpersteinen
Perfekte Gesundheit und vollkommene Körper für den idealen Sex sind eine beliebte Wunschvorstellung. Die Realität sieht anders aus. Die meisten von uns haben mit irgendwelchen Einschränkungen zu kämpfen, mit denen man sich am besten arrangiert – damit die Lust nicht völlig auf der Strecke bleibt.
Und nichts ist so wie früher
Jeder Eingriff im Unterleib zerstört Nervengewebe. Ob nur ein kleines Bändchen eingezogen wird, eine große Krebsoperation mit anschließender Bestrahlung erfolgt oder eine Nach-OP nach einer Geburtsverletzung erforderlich ist – rechnen Sie mit Auswirkungen auf die Sexualität, und damit sind in den seltensten Fällen positive gemeint. Darüber sollten sich sowohl Frauen wie auch Männer im Klaren sein und jeden nicht unbedingt notwendigen Eingriff reiflich überlegen.
Ist eine größere OP unausweichlich, braucht man danach vielfach eine behutsamere Herangehensweise an die körperliche Liebe. Doch gerade Männer tun sich damit schwer, können sich selten vorstellen, dass ein achtsames Vorgehen auch genussvoll und intensiv sein kann. »Ich habe keine Lust auf Krankensex«, sagte ein Mann zu seiner Frau, die ihn nach einer Unterleibsoperation um ein sanftes Liebesspiel bat. Schließlich ließ er sich doch darauf ein. Mit der Zeit gefiel ihm dieser Sex immer besser – und die beiden haben diese Variante in ihrem Repertoire belassen, selbst als wieder dynamischere Bewegungen möglich waren.
Wenn nach schweren Unterleibsoperationen ein normaler Sexualakt kaum oder gar nicht mehr möglich ist, ist es wichtig, nicht mehr auf einer bestimmten Erotik zu bestehen. Ein Paar, dem Körperlichkeit wichtig ist, wird Alternativen finden. Beide können etwa zu Meistern im Küssen werden. Und auch Massagen können unglaublich sinnlich sein:
»Mein Mann hatte ein Penis-Karzinom, und zuerst versuchten wir mithilfe von Viagra wieder halbwegs normalen Sex zu haben. Das war ihm sehr wichtig, da man ihm den halben Penis weggeschnitten hatte! Aber er spürte nicht viel, und ich auch nicht. Alles war nur ein Kampf, auch ein Krampf, bis wir damit anfingen, uns mit erotischen Massagen gegenseitig zu befriedigen. Für ihn war es fast noch wichtiger, dass ich einen Orgasmus hatte, als dass er selbst zum Höhepunkt kam. Damit gelang es uns dann, Frieden zu finden mit der Situation, so wie sie nun mal war. Wir sind uns sogar nähergekommen als früher, wo immer alles gut geklappt hat.«
Ganz schön schwer: Übergewicht
Vieles ist beim Sex mühsamer, wenn man sich mit vielen Isolierschichten umgeben hat. Beleibte Menschen können zwar sehr beweglich sein, aber die meisten sind in ihrem körperlichen Radius eher eingeschränkt. Wenn beide Partner zu einer gewissen Korpulenz neigen, ist ein Großteil der Stellungen nicht mehr möglich, weil man einfach nicht richtig zueinanderkommt. Und da sich viele Übergewichtige nicht wohl in ihrer Haut fühlen, haben sie nicht selten Probleme, eine unbeschwerte Erotik zu genießen.
Aber ein Idealgewicht, das vielleicht angestrebt wird, sollte nicht die unbedingte Voraussetzung für guten Sex sein. Beginnen Sie mit Selbstliebe. Das heißt: Verzichten Sie sowohl auf Trotzreaktionen wie »Ich bin dick – na und!« als auch auf selbstmitleidige Äußerungen im Sinne von: »Ich bin dick – ich bin so arm dran.« Selbstliebe bedeutet, sich ehrlich und tief anzunehmen. Wenn Sie nichts beschönigen und nichts verurteilen, wenn Sie nicht mehr abnehmen müssen, um sich zu mögen, wird es Ihnen am ehesten gelingen.
Für den Sex probieren Sie am besten aus, welche Positionen für Sie praktikabel sind – keineswegs sollten sie zu anstrengend sein –, sodass Sie trotz Ihrer Fülle zusammenkommen. Scherenstellungen (s. S. 248) sind oft gut geeignet, auch die Hündchenstellung. Sie sind in der Vielfalt der Möglichkeiten vielleicht eingeschränkt, nicht aber darin, grenzenlos und innig zu genießen. Und mit Atem- und Energieübungen stehen Ihnen weitere Varianten der körperlichen Liebe zur Verfügung.
Annehmen gibt Kraft
Schnell fühlt man sich minderwertig, wenn man gesundheitlich anfällig ist oder ein körperliches Defizit hat. »Warum gerade ich?« – diese Frage kann einen sehr beschäftigen. Chronische Leiden belasten die Beziehung. Manche Paare entfremden sich darüber, andere wachsen daran. Wenn die Sexualität unmittelbar beeinträchtigt ist, hängt der gesunde Partner oft zwischen Mitgefühl und Wut: »Sie hat wieder mal ihre Migräne!« Der Leidende in einer Verbindung hat oftmals ein schlechtes Gewissen oder ist seinerseits gekränkt: »Wenn du mich wirklich lieben würdest, dann würdest du zu mir stehen.«
Bei wiederkehrenden und nicht erklärbaren Symptomen geschieht es nicht selten, dass der betroffenen Person psychische Launen zum Vorwurf gemacht werden: »Du bist nicht wirklich krank, du willst einfach nicht!« Spätestens jetzt wird offenkundig, wie intensiv die Wechselwirkungen zwischen Körper und Seele sind.
Leiden bringen uns mit den tieferen Schichten unserer Persönlichkeit in Verbindung. Wir können daran reifen, wenn wir nach den Ursachen in uns selbst forschen und nicht die Schuld den anderen geben, dem rücksichtslosen Partner, den unfähigen Ärzten, der verklemmten Erziehung.
Seien Sie ehrlich und liebevoll sich selbst gegenüber, manche Krankheiten sind einfach Veranlagung, Schicksal, Altlasten. Hören Sie auf, gegen Ihre körperlichen Einschränkungen zu kämpfen, sonst sind Sie im Krieg mit sich selbst. Akzeptieren Sie sich mit Ihrem Leiden als momentanen Ausdruck dessen, was ist. Danach unternehmen Sie alles, was möglich und sinnvoll ist, um die Heilung zu befördern und die Beschwerden zu lindern.
Und währenddessen genießen Sie die Sexualität, die möglich ist. Einschränkungen sind immer auch eine Chance. Wenn uns der normale Weg verbaut ist, sind wir gezwungen, kreativ zu werden, neue Wege zu finden. Richten Sie in der Sexualität den Fokus auf das Strömenlassen von Energie, ob allein oder mit einem Partner. Dadurch erschließen Sie sich eine Quelle von Intensität und Wohlbefinden, die sich mit jeder Standardnummer messen kann.