17 Wheel

Wheel, die reine Partner- und Gruppenform, bei der so viele Seile eingesetzt werden, wie Personen beteiligt sind.

Unterscheidungsmerkmale findet man in den andersartigen Seilen und dem veränderten Sprungrhythmus.

Die Seile bestehen aus 3-5 cm langen Plastikröhrchen, die auf einer Nylonschnur aufgefädelt sind. Spezielle Knoten in den Hohlgriffen sorgen dafür, dass sich die Schnur auch im schnellen Tempo drehen kann.

Der Sprungrhythmus erscheint dem Betrachter als eine reine Doppelfederung, die aber auch in der Bewegung reduziert werden kann. Die 3-3,20 m langen Gliederseile können auf Grund ihres Gewichts und ihrer Schwungstabilität relativ langsam geschwungen werden.

17.1 Chinese Wheel (der Sprungrhythmus)

Die Erarbeitung des veränderten Sprungrhythmus mit Partnerformen, welche schon die Einstellung auf den Partner beinhalten, stehen im Vordergrund. In der Grafik sieht man die Doppelfederung mit einem echten Sprung und einer Hochentlastung.

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Partnerformen (Jumps for Two) zur Gewöhnung an die veränderte Sprungform bringen viel Spaß und eine Menge Kreativität mit sich, die Einsteiger nach wenigen Minuten eigenständig handeln lässt.

Mit dem langsameren Schwingen, zurückzuführen auf das schwerere Seil, verändert sich auch die Bewegung, mit der die Seile geschwungen werden.

Bereits bei einer Partnerform kann die Gewöhnung an Seilmaterial und Schwungverhalten erreicht werden.

Das Seil wird, bis auf den ersten Anschwung, aus einer leichten Unterarmbewegung geschwungen. Es wird gerade so viel Kraft aufgewendet, dass das Seil sich mit einem sauberen Bogen dreht, ohne in sich zusammenzufallen. Somit hat das Seil eine Umdrehungsgeschwindigkeit, die ein Springen mit einer Doppelfederung zulässt.

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In Abstimmung mit dem Partner kann nun versucht werden, in das Seil einzuspringen.

Wird das Seil mit der rechten Hand geschwungen (linke Figur der Grafiken) erfolgt der Einsprung mit einer Vierteldrehung nach rechts.

Die Drehung ins Seil wird zum Zeitpunkt des aufsteigenden Seils begonnen. Die verbale Begleitung für den Zeitpunkt des Einspringens: „Und jetzt!” erfolgt im Moment des aufschlagenden Seils.

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Wird das Seil links gehalten, beginnt der Einsprung mit einer Vierteldrehung nach links, was zum Skipping und der Schwungbewegung rückwärts führt. Ebenso ist denkbar, die beschriebenen Möglichkeiten in einer (un-) regelmäßigen Folge im Wechsel mit dem Partner zu springen.

W: Das Seil schwingt in den Grafiken immer nach vorn, also vom höchsten Punkt des Seils in Richtung des Betrachters.

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Stehen die Partner eng beieinander, kann auch zu zweit im Seil gesprungen werden.

Anfangs beginnt man, indem beide Personen nebeneinander stehen und jeweils ihr Seilende in der äußeren Hand halten.

A: Wird im Team mit einem (später mit mehreren Seilen) gesprungen, müssen sich die Partner auf ein gemeinschaftliches Kommando für den ersten Anschwung verständigen.

So wird von Beginn an die synchrone Armschwungbewegung erreicht.

Viel interessanter ist, nacheinander in das schwingende Seil einzuspringen.

W: Der jeweils nicht in Aktion tretende Partner kann auftretende Fehler bei der Armbewegung auf der anderen Seite ausgleichen.
Die gegenseitige Hilfe wird uns beim Training der Wheel-Formen immer wieder begegnen.

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Mit den bis jetzt bekannten Formen kann bereits eine richtige kleine Show einstudiert werden.

Sprungfolge

Partner A springt ein/Partner B springt ein/Partner A springt aus, usw./Partner A wechselt die Schwunghand und springt rückwärts/Partner B ebenso ...

Beherrscht man zusätzlich den Trick der Drehung im Seil, können für den Betrachter kompliziert aussehende und zudem weiter führende Kombinationen erarbeitet werden.

Die einfachere Variante zeigt die Drehung nach innen, also zum Partner hin.

Entscheidend ist der Zeitpunkt für den Beginn der Bewegung:

Schwingt das Seil über den Kopf des Skippers, beginnt man mit der Drehung nach links. Der seilführende Arm wird eng am Körper gehalten, sodass das Seil zwischen den Partnern durchschwingen kann.

Nachdem das Seil den untersten Punkt passiert hat, kommt es zum Handwechsel; mit dem neuen Schwungarm wird nun rückwärts gesprungen.

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Die Drehung kann fortgesetzt werden, wenn die Hand nach dem Sprung rückwärts erneut gewechselt wird und während der Hochentlastung der Doppelfederung gedreht wird.

Die Grafik auf s. hier zeigt eine vollständige Drehung aus dem Seil zum Partner hin, wobei es zu keinem Handwechsel kommt. Die Drehung wird in der Zeit eines Seilschwungs ausgeführt.

Zum einen stellt der Trick für sich allein oder eingebaut in eine Kombination eine Abwandlung der vorher beschriebenen Drehung dar.

Andererseits ist dies eine wichtige vorbereitende Übung für die Drehung mit zwei Seilen. Der Körper und der seilführende Arm vollführen dabei exakt die aufgeführte Bewegung.

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Ein wichtiger Schritt in der Erarbeitung der Wheel-Form steht mit der Umsetzung der richtigen Armbewegung bevor.

A: Hier muss auf exakte Einzelarbeit Wert gelegt werden.

17.2 Chinese Wheel (die Armbewegung)

Die Bewegung des Schwingens zweier Seile wird gegengleich ausgeführt. Die Oberarme beschreiben eine kleine Kreisbewegung. Aus den Unterarmen werden die Seile hauptsächlich an den Körperseiten gesteuert; aus den Handgelenken wird den Seilen ein weiterer Drehimpuls gegeben (die Bewegung ähnelt dem Antriebsgestänge einer arbeitenden Lokomotive).

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W: Bis hin zur korrekten Armführung muss die Bewegung im Stand geübt werden. Die Gliederseile erzeugen beim Aufschlagen auf den Boden einen hörbaren typischen Rhythmus.

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In der Anfangsphase der Erarbeitung kann dem Übenden noch eine echte Hilfeleistung gegeben werden. Mit zwei, drei schnellen Schritten kann man schnell hinter den Übenden treten.

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Mit dem Ergreifen der Unterarme wird die Bewegung nun durch die Hilfestellung gesteuert. Auf diese Weise wird die Grobform der Bewegung in kürzester Zeit erlernt.

Der entscheidende Schritt ist im vorher beschriebenen Schwingen zeitgleich mit einer Doppelfederung zu sehen.

Hier treten die größten koordinativen Probleme auf, die sich auch nicht mindern lassen.

W: Das Führen der Arme bei einem Springenden ist nicht anzuraten. Der Springer neigt meistens dazu, die Fersen hochzuziehen, was zu Verletzungen des Helfenden führen kann.

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Wird die Bewegung technisch sauber ausgeführt, nimmt man die Position nahe bei einem Partner ein, wie sie auch in der Endform gesprungen wird.

Entfernen sich die Seile beim Schwingen gravierend aus der Schwungebene an den Körperseiten, sollte die Übung nahe an einer Wand oder neben einem hohen Kasten bestenfalls neben einer flexiblen Hallentrennwand durchgeführt werden.

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Teilweise als Hilfe oder als Fortführung der Erarbeitung kann ein Partner in Aktion treten.

Der nimmt in diesem Fall den Griff des ihm am nächsten schwingenden Seils und steuert auf diese Weise den Schwung des Seils aus der Standposition.

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Ein weiterer Partner kann das Seil der anderen Seite auflösen. In der Dreierkette wird der Schwinger unterstützt und eventuelle Schwungungenauigkeiten werden ausgeglichen.

Eine weitere Möglichkeit, die der Übung, aber auch der Abwechslung dient, zeigt die untere Grafik.

Hilfsschritte oder vorbereitende Aufgaben können nicht mehr eingebaut werden. Das Springen mit zeitgleichem Kreisen zweier Seile in Abstimmung mit dem Partner bei gleichzeitigem Rhythmuserhalt erfordert insgesamt eine lange Übungszeit.

Immer wieder müssen Rhythmus und Armführung korrigiert werden. Ein weites Ausholen oder nahes Heranziehen der Arme an den Körper verändert den Seillauf. Der Partner bleibt unverschuldet hängen.

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Eine Vorbereitung auf die Endform gibt die Übung mit dem Schwingen beider Seile und dem Springen mit dem Partner.

Konzentriert man sich auf das äußere Seil (über dieses Seil wird in der Endform gesprungen), kann die Doppelfederung dem Schwingen zeitlich so angepasst sein, dass der hochbetonte Sprung erfolgt, wenn das äußere Seil auf den Boden schlägt.

Die Vorbereitung auf das eigene Springen in der Aufgabe hat eine große Bedeutung für die mehr oder weniger schnelle Fortführung der methodischen Erarbeitung.

In der jetzigen Phase der Erarbeitung wird die spätere Drehung mit dem Partner und zwei Seilen vorbereitet.

Die Ausgangsposition bildet das Schwingen mit zwei Seilen, wie es die Grafik (siehe hier) zeigt. Der Partner führt hier und springt in einem Seil.

Der Beginn der Drehung erfolgt analog zur Drehung mit einem Seil. Mit dem vorwärtsherunterschwingenden äußeren Seil beginnt die Drehung zum Partner hin (nach innen).

Im Moment der Drehung über die 180°-Position hinaus wird der Arm, der das Seil des Partners schwingt, über den Kopf geführt.

Die komplette Drehung wird in der Zeit eines Seilschwungs ausgeführt, so dass während der Drehung auch gesprungen werden kann.

Die Bewegung kann im Vorfeld in der Arbeit mit zwei Seilen trainiert werden. Einmal kann der Partner, eng am Seilführenden stehend, oder eine Wand als Orientierungshilfe herangezogen werden.

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Eine Hilfe zur Erlangung der Bewegungsvorstellung kann durch das langsame Führen der Seile gegeben werden.

A: Die vorbereitenden Übungen zum Sprungrhythmus und mit dem Partner müssen auf der linken und auf der rechten Seite trainiert werden. Skipper, die ihre Bewegungsabläufe nur einseitig beherrschen, bekommen Probleme beim Springen mit anderen Partnern oder auf der anderen Seite.

17.3 Chinese Wheel (die Partnerarbeit)

Die Ausgangsstellung zeigt die Skipper mit zwei Seilen.

Beide Partner halten je einen Griff beider Seile in ihren Händen, sodass zwei Seilschlaufen entstehen.

Die hinter dem Körper hängenden Seile zeigen deutlich, welcher Arm die Bewegung beginnt und den ersten Schwung ausführt (in der Grafik oben der rechte Arm).

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Dies muss seperat geübt werden. Das Kommando, z. B. „Ready-set-go (and)-go” gibt einer der beiden Schwinger.

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Das Kommando sagt aus, dass beide Seile zeitlich unmittelbar hintereinander gestartet werden müssen.

W: Um den Rhythmus des Anschwingens zu erlernen, werden zunächst noch keine Sprünge ausgeführt.
Ein zu spätes Anschwingen des zweiten Seils hat fast immer parallele Armschwünge der Beteiligten zur Folge.

M: Nach dem korrekten Anschwingen wird jeweils nur einmal über das Seil gesprungen. Dieser Schritt ist sehr hilfreich, da die Personen die Armarbeit vorübergehend außer Acht lassen können und sich auf ihren ersten Sprung konzentrieren.
Das einmalige Springen wird schrittweise ausgebaut. Zwei- oder dreimaliges Springen führt zu einem guten Rhythmus, der von den Skippern sofort erspürt wird.

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Korrekturen der Armbewegung bis zur Automatisation sind immer wieder notwendig.

Haben die Partner sich aufeinander eingespielt, entsteht durch den Lauf der Seile eine saubere Wellenbewegung (siehe Grafik), ähnlich einer Sinuskurve.

W: Die Partner müssen den Trick auf jeder Seite üben.

Die Schritte zur Vorbereitung der Drehung im Wheel (s.heir und s.heir) können an dieser Stelle noch einmal aufgegriffen und in eine methodische Reihe eingebaut werden. In der Grafik findet man in der Gesamtbewegung die vorher erarbeiteten Elemente wieder.

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Bedarf es eines weiteren Schritts zur Bewegungsvorstellung, werden die Seile von Helfern zur Bewegung des Skippers geführt.

W: Hauptfehlerquelle ist die zu schnell eingeleitete Drehung oder eine Beschleunigung während der Drehphase.

Sind die Sprünge im Wheel unproblematisch, kann die bisherige Zweierkette erweitert werden.

Jeweils ein Springer mit einem Seil schließt sich an, die Seilgriffe werden ausgetauscht und man kann beginnen.

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Eine kleine Änderung betrifft die in der Mitte der Kette stehenden Springer.

Diese Personen haben immer (unabhängig von der Länge der Kette) einen parallelen Armschwung aufwärts beim Hochspringen. Nur die Äußeren führen die gegengleiche Armbewegung aus. Der parallele Armschwung während der Hochbewegung muss vorher trainiert werden.

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