6 Vorbereitung

6.1 Ausrüstung/Kleidung

Es ist nicht viel Platz notwendig, um für sich allein die Sportart Rope Skipping auszuüben.

Eine Fläche von 2-3m2 ist für das Springen im Seil ausreichend.

Ein ebener Untergrund ist erforderlich.

Grasflächen und stark federnde Böden, wie zum Beispiel Tartanflächen, stellen den Anfänger vor hohe Koordinationsprobleme, da das schwingende Seil verschieden stark gebremst oder zurückgeworfen wird.

Ist der Gleichlauf des Seils nicht gewährleistet, kann der Lernerfolg für den Anfänger nicht gegeben sein. Die Erarbeitung neuer Fertigkeiten stellt selbst Fortgeschrittene vor größere Probleme.

Selbst auf harten Untergründen kann ohne Risiko gesprungen werden. Gut gearbeitete Sportschuhe, im besten Fall mit zusätzlicher Ballendämpfung, reduzieren auftretende Stoßbelastungen im Vorfeld.

Ein dosierter Trainingsaufbau und die geforderte muskuläre Leistungsfähigkeit eines Springers schließen überlastungsbedingte Schäden aus.

Grundforderung ist das Tragen fester Schuhe.

Im Springen von Kombinationen, Drehungen und Mehrfachdurchschlägen gibt der beständige Schuh dem Fuß und Sprunggelenk einen zusätzlichen Halt.

Die Kleidung sollte sportlich und funktional sowie der Witterung und Räumlichkeit angepasst sein.

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Beinfreiheit ist zwar nicht erforderlich, doch behindern weite, lange Hosen, aber auch übergroße Sweatshirts und Ähnliches die Bewegungsausführungen im Seil.

Der elementare Ausrüstungsgegenstand ist jedoch das Seil. Im Rope Skipping werden Spezialsprungseile verwendet.

Das Sprungseil besitzt einen besonderen Hohlgriff, in dem sich das eigentliche Seil dreht.

Daher können wesentlich höhere Sprungfrequenzen erreicht werden, ohne dass sich das Seil verdreht. Eine sehr hohe Schwunggenauigkeit ist die Folge.

Zwei Bedingungen, die von den bisher bekannten Seilarten nicht erfüllt werden. Sie können nur für die Anfangszeit genutzt werden und führten zu der Entwicklung und Verbreitung von speziellen Rope Skipping-Seilen.

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6.2 Allgemeine Erwärmung

Eine Erwärmung von 10-15 Minuten empfehlt sich generell vor dem Beginn eines sportlichen Trainings.

Die allgemeine und ganzheitliche Körpererwärmung sowie die spezielle Vorbereitung im Rope Skipping oder einer anderen schwerpunktmäßig betriebenen Sportart müssen differenziert betrachtet werden.

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Der Körper muss auf die bevorstehende Aktivität vorbereitet werden.

Eine motivierende und mentale Einstimmung auf das Training wäre sinnvoll.

Dies kann mit einer beginnenden Herz-Kreislauf-Aktivierung gekoppelt werden.

Da das Sprungseil ohnehin ein bewährtes Mittel zur Erwärmung darstellt (in vielen Sportarten an der Tagesordnung), kann mit bereits erlernten und einfachen Sprüngen am Ort oder in der Fortbewegung (Orientierungs- und Rhythmusfähigkeit) ein Aufwärmprogramm begonnen werden.

Der Schwerpunkt der Vorbereitung liegt in der Dehnung der hauptbeanspruchten Muskelgruppen.

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Die Aktivierung der Rumpfmuskulatur zur Absorption sprungbedingter Belastungen darf in diesem Zusammenhang nicht fehlen.

Nach der beschriebenen Vorbereitung ist es ein für die Motivation wichtiger Schritt, Elemente des Hauptteils vorzubereiten oder bekannte Bewegungsformen aus früheren Stunden einzubauen.

Dies leitet die Phase der speziellen Erwärmung ein.

6.3 Spezielle Erwärmung

Der Teil der speziellen Erwärmung ist zum einen stets zielorientiert zu verstehen oder/und bereitet den Weg für die konkreten Anforderungen einer Sportart.

Bevor in der Aufwärmphase spezifische Bewegungsabläufe und koordinative Elemente umgesetzt werden, muss darauf geachtet werden, dass zunächst im Bereich der unteren Extremitäten der Muskeltonus durch adäquate kräftigende Übungsformen heraufgesetzt wird.

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Nun ist es einfach, im Schwerpunkt Übungen zur Arm-Bein-Koordination neue, weiter gehende Sprungtricks und Sprungfolgen ausführen zu lassen, die vielleicht auch schon nach dem Beat der Musik erfolgen.

Dergleichen Übungsformen bilden eine gute Überleitung zum Hauptteil der Trainingsstunde. Sie können einen direkten Bezug im Rahmen des Erlernens neuer Tricks zum Hauptteil haben oder eine eigenständige Erwärmung ausmachen, beispielsweise zur Festigung bereits erlernter Elemente.

Im koordinativen Bereich sind Übungsformen am wichtigsten, die auf eine in der Richtung gegensätzlich ausgerichtete Bewegungsform abzielen (Beinbewegung vorwärts orientiert/Armbewegung seitwärts orientiert; vgl. Heel to Heel/Criss-Cross, s. hier).

6.4 Das Einstellen der Seile

Vor dem Beginn des Springens muss das Sprungseil auf die persönlichen Körperverhältnisse eingestellt werden. Hierfür platziert man die Fußspitzen auf die Mitte des Seilbauchs und führt die Seilenden bzw. Griffenden bis unter die Achselhöhlen. Das Seil sollte sich nun insgesamt in einem straffen Zustand befinden.

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Andernfalls muss der Springer auf ein größeres Seil zurückgreifen oder das Seil entsprechend kürzen.

Möglichkeiten der Kürzung gibt es an den Seilenden in den Griffen. Allerdings ist dieser Vorgang endgültig und nur für das persönliche Sprungseil zu empfehlen.

Seile, die von mehreren Personen genutzt werden, können mit einem, zwei oder drei leicht zugezogenen Knoten verkürzt werden. Die Schwungeigenschaften eines guten Seils werden dadurch nicht verändert.

Die Praxis des Verknotens eignet sich hervorragend für die Verwendung von Materialsätzen in Schulen und Vereinen.

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Achtung:

Die Seile dürfen nie oberhalb der Griffe verknotet werden. Das Verknoten an den Seilenden führt zu einem Schwungverlust. Das Seil beginnt zu schlingern, da es sich im Griff nicht mehr so schnell drehen kann, wie es der Impuls durch die Handgelenkbewegung vorgibt.

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Für den Einsatz im Kinder- und Jugendbereich bieten sich jeweils die nächsten Seillängen an. Die Kinder wachsen in relativ kurzer Zeit in die Originalgröße hinein.

Wird zunächst noch mit zwei oder drei Knoten im Seil gesprungen, kann mit zunehmendem Wachstum ein Knoten nach dem anderen gelöst werden.

Die Materialanforderungen sind diesbezüglich sehr hoch gesetzt. Ein vielfältiger und unkomplizierter Einsatz bedarf eines qualitativ hochwertigen Seils. Viele der auf dem Markt angebotenen Seile verlieren mit der vorgestellten Methode ihre Schwungeigenschaften.

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