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Gut vorbereitet in die Prüfung gehen
In diesem Kapitel
Sich im Seminar auf die Prüfung vorbereiten
Die Prüfungsthemen genau notieren
Bedeutung von Zielen für den Prüfungserfolg
Ein Zeitplan als Hilfe, die Prüfung zu bestehen
Sinnvoll für die Prüfung lernen
Der Tag vor der Prüfung
Um einen Abschluss zu erlangen, wie auch immer der aussieht, müssen Sie in den meisten Fällen eine Prüfung ablegen. Diese Prüfung kann ganz unterschiedlich aussehen, bei der Führerscheinprüfung müssen Sie einen Fragebogen ausfüllen und dem Prüfer praktisch zeigen, was Sie gelernt haben; in einem Seminar müssen Sie möglicherweise schriftlich oder mündlich Fragen beantworten. So unterschiedlich die Prüfungen auch sein mögen, für Sie bedeutet das immer, dass Sie sich mit einem Stoff vertraut machen und sich innerlich auf die Prüfung einstellen müssen. Was Sie dabei beachten sollten, erfahren Sie in diesem Kapitel.
Der Erfolg der Prüfung beginnt im Seminar
Der Erfolg einer Prüfung hängt auch davon ab, wie sinnvoll und umfangreich Sie sich vorbereiten, aber eben nicht nur davon. Genauso wichtig für den Prüfungserfolg ist die Art der Teilnahme am Seminar, ob Sie das Seminar aufmerksam verfolgt und sich selbst beteiligt haben oder dort saßen und nebenher einen Krimi gelesen oder etwas in Facebook gepostet haben. Sie sollten mit dem Bewusstsein in das Seminar gehen, dass Sie am Ende eine Prüfung ablegen müssen und in dieser Prüfung nicht mehr als der Stoff abgefragt werden kann, der in dem Seminar vermittelt wurde.
Mit geringem Aufwand schaffen Sie eine gute Grundlage für die Vorbereitung auf die Prüfung:
Themen der einzelnen Seminarblöcke als Gliederungspunkte des Seminarthemas betrachten
einen klassischen Ordner mit Trennblättern für jedes Unterthema und einen Ordner im Computer anlegen und dort alle Unterlagen aus dem Seminar sammeln und was Ihnen zum Thema in die Hände fällt, Zeitungsartikel, Internetseiten, Interviews mit Experten
die wichtigsten Informationen aus jeder Stunde notieren und die Mitschriften wie in Kapitel 6 beschrieben bearbeiten
sich aktiv am Seminar beteiligen, Fragen stellen, Antworten geben und Redebeiträge am Ende eines Themenblocks zusammenfassen
Durch die bewusste Teilnahme am Seminar sind am Beginn der Prüfungsvorbereitung alle Unterlagen griffbereit und müssen nicht erst aufwendig die Unterlagen sortiert oder zusammengesucht werden. Vor allem ist das Thema schon in Unterthemen aufgeteilt, von denen unter Umständen nur einige wiederholt werden müssen.
Die Prüfungsthemen genau abklären
In Prüfungen wird selten der gesamte Lernstoff eines Seminars, eines Semesters oder sogar eines Studiums abgefragt. Meistens beschränkt sich die Prüfung auf einen Auszug dessen, was in der Veranstaltung erarbeitet wurde.
Auf versteckte Hinweise achten
Meist weist der Dozent schon im Seminar darauf hin, welche Themen auf jeden Fall in der Prüfung abgefragt werden. Oft sind es die kleinen Bemerkungen, die wichtige Informationen enthalten wie »Das ist ein Thema, das immer in den Prüfungen vorkommt.« oder »In diesem Jahr legt die Prüfungskommission einen Schwerpunkt auf diesen Bereich.«. Wichtig ist daher, solche Hinweise festzuhalten. Wenn Sie sie dann noch auf einem farbigen Blatt notieren, das Sie vorn in den Seminarordner heften oder als Extradokument im PC-Ordner abspeichern, haben Sie die Themen zur Hand, wenn Sie in die Prüfungsvorbereitung einsteigen.
Den Dozenten nach den Prüfungsthemen fragen
Je nach Art der Prüfung werden die Themen vorab mit dem Dozenten abgesprochen. Ist das in Ihrem Seminar nicht vorgesehen, fragen Sie den Seminarleiter, welche Themen in der Prüfung vorkommen.
Einen Blick in den Lehrplan werfen
In der Regel stehen auch in der Beschreibung der Lehrveranstaltung Hinweise darauf, was in der Prüfung gefordert ist, in Form von Lernzielen oder Lerninhalten. Kramen Sie die Ausschreibung hervor und ziehen Sie auch den Lehrplan zurate, falls es für das Seminar spezielle Vorgaben oder eine Prüfungsordnung gibt.
Sich bei früheren Teilnehmern erkundigen
Selbstverständlich ist jede Prüfung anders und die Prüfungsaufgaben der Teilnehmer aus früheren Seminardurchläufen helfen nur wenig. Aber eben ein wenig. Alte Prüfungsaufgaben vermitteln einen Eindruck davon, wie die Aufgaben gestellt werden und im Gespräch mit früheren Teilnehmern wird vielleicht sogar deutlich, dass es Dozenten gibt, die in jedem Jahr die gleichen Fragen mit anderen Zahlen stellen.
Am Anfang einer Prüfungsvorbereitung ist es wichtig, sich realistische Ziele zu setzen, die unter Berücksichtigung der aktuellen persönlichen Situation und der Möglichkeiten, sich vorzubereiten, gesteckt werden sollten. Dazu zählt auch, welche Bedeutung das Seminar für die gesamte Schulung oder Ausbildung hat.
Sie besuchen das Seminar aus Eigeninteresse und benötigen weder Zertifikat noch Abschlusszeugnis? Dann reicht es doch, wenn Sie zur eigenen Bestätigung die Prüfung bestehen, mit welcher Note ist nicht wichtig.
Sie benötigen lediglich einen Seminarabschluss und die Note spielt keine Rolle? Stecken Sie das Ziel ruhig etwas niedriger und setzen Sie sich nicht unter Druck.
Sie müssen eine besonders gute Note erreichen? Prüfen Sie, ob das in Ihrer Lebenssituation wirklich möglich ist. Haben Sie Zeit und Ruhe zur Vorbereitung? Je stärker Sie sich unter Druck setzen, umso schwieriger wird es, das Ziel zu erreichen.
Betrachten Sie nicht nur das Ziel einer einzelnen Prüfung, berücksichtigen Sie auch, welche Prüfungen sonst noch anstehen und wie viel Zeit und Kraft Sie aufbringen können. Es nützt Ihnen nichts, wenn Sie für viele Prüfungen parallel mit halber Kraft lernen und am Ende keine Prüfung bestehen.
Prüfen, was gelernt werden muss
Manche Menschen haben aus ihrer Schulzeit die Einstellung übernommen, dass sie vor jeder Prüfung grundsätzlich alles wiederholen, auch das, was sie sicher beherrschen. Sinnvoller ist es, vor Beginn der Vorbereitung zu prüfen, was gelernt werden muss. Je aufwendiger das Seminar oder die Weiterbildung ist, umso besser müssen Sie mit Ihrer Lernzeit haushalten und umso wichtiger ist es, dass Sie genau wissen, was Sie lernen müssen.
Alle möglichen Prüfungsthemen aufschreiben
Beginnen Sie Ihre konkrete Vorbereitung damit, dass Sie alle möglichen Prüfungsthemen aufschreiben und in so viele Unterthemen aufteilen wie möglich. Dabei hilft Ihnen die Gliederung des Seminars, die meist so aufgebaut ist, dass jede Stunde oder jeder Seminarblock einem Thema gewidmet ist. Sichten Sie Ihre Notizen zu möglichen Prüfungsthemen und beziehen Sie diese in Ihre Übersicht ein.
Gehen Sie jedes Unterthema durch und schätzen Sie ein, wie sicher Sie in dem Thema sind. Überprüfen Sie mit einer Mindmap, was Ihnen einfällt, und bewerten Sie sich selbst. Vermerken Sie hinter jedem Unterthema, wie sicher Sie sind:
mit einem »+«, wenn Sie sich sicher fühlen,
mit einem »?«, wenn Sie unsicher sind, und
mit einem »-«, wenn Ihnen klar ist, dass Sie in dem Bereich große Lücken haben.
Eine Reihenfolge der Lernthemen erstellen
Je nach Ziel, das Sie sich für die Prüfung gesteckt haben, bringen Sie die Themen, die Sie für die Prüfung lernen müssen, in eine sinnvolle Reihenfolge. Reicht Ihnen eine Teilnahmebescheinigung, können Sie die »-«-Themen zurückstellen und sich auf die beiden anderen Gruppen beschränken. Dann können Sie das Risiko eingehen, dass Sie eine Aufgabe nicht lösen. Müssen Sie hingegen eine möglichst gute Note erzielen, sollten Sie sich nur kurz mit den »+«-Themen beschäftigen und schnell zu den offenen Themen übergehen und die meiste Zeit auf die unsicheren Bereiche verwenden. Versuchen Sie auch innerhalb der Gruppen eine Reihenfolge zu finden.
Die Zeit bis zur Prüfung sinnvoll planen
Sobald der Prüfungstermin bekannt ist, sollten Sie einen Zeitplan erstellen, der hilft, den Überblick zu behalten, wie viel Zeit zum Lernen nötig ist und vor allem auch zur Verfügung steht. Erstellen Sie einen Plan, in dem jeder einzelne Tag bis zum Prüfungstermin aufgeführt ist, und markieren Sie die Tage, an denen Sie nicht lernen können, weil Sie ein Ganztagsseminar haben oder eine private Verabredung, die Sie nicht absagen können.
Rechnen Sie aus, wie viele Lernblöcke von ein bis zwei Stunden Sie bis zur Prüfung einplanen können und zählen Sie, wie viele Themen Sie lernen müssen. Planen Sie am besten ganz am Anfang einen halben Tag ein, um die »+«-Themen zu überprüfen. Dann sind Sie sicher, dass Sie diese beherrschen und können sich beruhigt den anderen Themen widmen.
Tragen Sie in eine Tagesübersicht genau ein, mit welchen Themen Sie sich in einem Lernblock befassen möchten. Das hat den Vorteil, dass Sie am Beginn des Lernblocks keine Zeit damit vergeuden, ein Thema auszuwählen. Sie wissen, worum es in den ein oder zwei Stunden geht und können direkt ins Thema einsteigen.
Verplanen Sie nicht jeden Lernblock, den Sie ausfindig gemacht haben. Sehen Sie nach vier Lernblöcken mit festen Themen einen offenen Lernblock vor. In dieser Zeit können Sie entweder Themen nachholen, die zu kurz gekommen sind, oder besonders problematische Themen wiederholen.
Das Richtige für die Prüfung lernen
Sobald der Zeitplan steht und die Reihenfolge der Lernthemen feststeht, geht es an die Vorbereitung. Nun ist entscheidend, dass das Richtige richtig gelernt wird. Der Ordner mit den Seminarunterlagen, die handschriftlichen Notizen und die Mitschriften im Computer bilden eine gute Grundlage, um herauszufinden, was ganz genau gelernt werden muss.
Zahlen, Daten, Fakten und Namen auswendig können
Zu jedem Thema gibt es Zahlen, Daten und Fakten, ob das nun Statistiken oder Jahreszahlen sind, sowie Namen, Vokabeln und Fachbegriffe, die Sie wörtlich und exakt kennen sollten. Da reicht es nicht, wenn Sie grob wissen, dass »Hund« eine Familie innerhalb der hundeartigen Tiere ist. Von einem Biologen wird schon erwartet, dass er von »canidae« spricht und dass er weiß, dass zu deren Oberfamilie auch noch die Füchse, Schakale, Kojoten und Wölfe gehören und dass man zwischen »vulpini« (Füchse) und »canini« (Hunde) unterscheidet. Diese Fachbegriffe müssen Sie auswendig lernen, da reicht es nicht, wenn Sie sich einen Text noch einmal durchlesen. Schauen Sie in Kapitel 8, welche Merktechnik für Sie geeignet ist, und pauken Sie mit deren Hilfe die Zahlen. Planen Sie mehrere Stufen der Wiederholung ein, sonst haben Sie die Informationen bis zur Prüfung wieder vergessen.
Zusammenhänge wiedergeben können
Viele Informationen, die in Seminaren vermittelt werden, müssen nicht auswendig gelernt werden; es wird erwartet, dass die Teilnehmer sie im Zusammenhang wiedergeben können, das gilt für Abläufe ebenso wie für gesellschaftliche Entwicklungen, für die Entstehung eines Werkes genauso wie für die Theorie eines Wissenschaftlers.
Beginnen Sie diese Lernphasen mit einer Mindmap oder auch einer Stichwortliste und sammeln Sie alles, was Ihnen zu dem Thema einfällt, ohne die Unterlagen anzusehen. Damit wird der Stoff schon das erste Mal wiederholt und das verschafft Gewissheit, dass noch einiges Wissen abrufbar ist.
Lesen Sie die Seminarunterlagen und die Notizen und ergänzen Sie die Mindmap oder Stichwortliste um die Punkte, die noch fehlen.
Schreiben Sie zum Schluss einen kleinen Aufsatz über das Thema, am besten zu einer Aufgabe, die zum Lernthema passt wie »Benennen Sie die wichtigsten Elemente von Adornos Theorie« oder »Stellen Sie dar, welche Stabilitätsvarianten im Rahmen der naturnahen Waldwirtschaft angestrebt werden«. Die Aufgabenstellung ist eine Frage der Übung. Fangen Sie damit an, dass Sie sich eine Aufgabenstellung ausdenken, die umschreibt, dass Sie eine Inhaltsangabe verfassen sollen. Sie werden sehen, dass Sie immer kreativer werden, vor allem wenn Sie merken, dass Sie dadurch sicher in dem Lernthema werden.
Den eigenen Wissensstand kontrollieren
Es ist ja schön und gut, wenn Sie in einer gemütlichen Lernstunde bei einer Tasse Tee glauben, Sie wären fit in Ihrem Lernstoff. Aber wie sieht es in einer Prüfungssituation und unter Zeitdruck aus? Spielen Sie Prüfung! Legen Sie Stift, Papier und Aufgaben bereit. Stellen Sie Ihren Wecker auf 60, 90 oder 120 Minuten und prüfen Sie, wie viel Sie in der Zeit schaffen. Das gibt Ihnen für den Ernstfall Sicherheit. Sie wissen, wie viel Sie in einer Stunde schreiben, und können einschätzen, wie viel Zeit Ihnen bleibt, um die Aufgabenstellung zu verstehen und Lösungsideen zu sammeln.
Den Dozenten nach Beispielthemen fragen
Vergessen Sie nicht, auch dem Dozenten sind Teilnehmer, die die Prüfung bestehen, lieber als solche, die durchfallen. Erkundigen Sie sich beim Seminarleiter danach, wie die Prüfungsaufgaben formuliert sein könnten. Lassen Sie sich konkrete Beispiele nennen und fragen Sie nach den Prüfungsaufgaben aus dem letzten Seminar.
Im Internet nach passenden Prüfungsaufgaben suchen
Im Internet gibt es zu vielen Seminaren und zu fast allen Themen Musteraufgaben. Geben Sie einfach das Thema Ihres Seminars und »Prüfung« oder »Test« ein und sichten Sie die Suchergebnisse. Es ist nichts Brauchbares dabei? Dann geben Sie nur Ihr Seminarthema ein und lassen Sie sich von den Suchergebnissen zu eigenen Aufgaben anregen. Formulieren Sie Artikelüberschriften in Fragen um und beantworten Sie diese schriftlich.
Einen Freund bitten, Fragen zu stellen
Beziehen Sie Ihre Freunde in die Prüfungsvorbereitung ein, vorausgesetzt, es sind keine Plaudertaschen, die Sie stundenlang von der Arbeit abhalten. Schildern Sie Ihnen, welche Themen Sie vorbereiten, und bitten Sie sie, Fragen zu stellen, die ihnen spontan zu dem Thema einfallen. Vermutlich sind diese nicht so komplex wie die Ihres Dozenten, aber vielleicht können Sie zwei Themen verbinden wie in dem Internetbeispiel oben. Letztlich ist entscheidend, was Sie aus der Frage machen. Sie sollten ohnehin üben, möglichst viel Wissen bei jeder Frage unterzubringen. Falls Sie eine Frage falsch verstehen oder beantworten, sieht der Prüfer, dass Sie sich vorbereitet haben und einiges wissen. Das kann den nötigen Punkt bringen.
Wissensfragen, mit denen Fakten und Zahlen abgefragt werden. Denken Sie sich selbst zu den Fakten Ihres Lernthemas Wissensfragen aus.
Logische Aufgaben, bei denen Sie bestimmte Lösungswege anwenden sollen. Suchen Sie gezielt nach Aufgaben, die Ihnen fremd sind, und versuchen Sie, diese zu lösen.
Eigene Gedanken entwickeln. Bilden Sie sich eine Meinung zu Ihrem Lernstoff, suchen Sie nach Verbindungen zwischen verschiedenen Aspekten eines Themas. Halten Sie diese Gedanken schriftlich fest und zwingen Sie sich dazu, den Text zu kontrollieren und zu überarbeiten. Denken Sie einfach: Übung und Gewohnheit machen den Meister.
Wenn Sie sicher sind, dass Sie alles wissen, was es zu Ihrem Lernthema zu wissen gibt oder was der Dozent von Ihnen erwartet, testen Sie Ihr Wissen und prüfen Sie sich selbst. Schreiben Sie eine Probeklausur oder lassen Sie sich von einem Freund befragen, als wären Sie in einer mündlichen Prüfung.
Start frei für die Probeklausur
Stellen Sie aus den Fragen und Aufgaben, die Sie bei Ihrer Recherche gefunden haben, eine Klausur zusammen und ziehen Sie sich mehrere Stunden zurück, um diese Aufgaben in Ruhe und unter Klausurbedingungen zu bearbeiten. Das heißt, dass Sie nur die Materialien benutzen dürfen, die Ihnen auch in der Prüfung zur Verfügung stehen. Ade, du liebes Internet, heißt es nun, und bye-bye, Smartphone. Auf Ihrem Tisch sind nur noch Stifte und Papier, Wasser und ein paar Nüsse, um Ihr Gehirn bei Laune zu halten, und die Aufgaben, die Sie bearbeiten wollen.
Denken Sie daran, die Aufgaben in Ruhe zu lesen und wenden Sie Ihre persönliche Technik zum Sammeln der Ideen an. Schreiben Sie den Text so, wie Sie ihn in der Klausur schreiben würden, und beachten Sie einige Punkte, die Korrektoren häufig stören; schreiben Sie zum Beispiel keine Schachtelsätze, halten Sie die Zeiten ein und vermeiden Sie Wiederholungen.
schon in der Einleitung auf die Fragestellung eingehen, dann weiß der Prüfer, dass die Aufgabenstellung verstanden wurde
leserlich schreiben
kurze Sätze bilden und keine verschachtelten Sätze
die wichtigen Informationen stehen in den Hauptsätzen
im Aktiv schreiben und Passiv dort nutzen, wo es hingehört
auf blumige Umschreibungen oder Metaphern in einem Sachtext verzichten
richtig zitieren und den Quellenhinweis nicht vergessen
Generalprobe für die mündliche Prüfung
Ihnen steht eine mündliche Prüfung bevor? Die inhaltliche Vorbereitung unterscheidet sich nicht von der für eine schriftliche Prüfung. Wieso auch? Sie müssen die gleichen Informationen beherrschen und ähnliche Fragen beantworten wie in der Klausur. Allerdings müssen Sie die Antworten mündlich geben. Das ist einerseits nicht neu, wenn Sie sich schon am Seminar rege beteiligt haben. Andererseits ist die mündliche Prüfung auch eine Herausforderung, weil Sie die Aufgaben unter den Augen der Prüfer lösen müssen und sich nicht von Zwischenfragen durcheinanderbringen lassen dürfen.
Wie die mündliche Prüfung aussieht, hängt vom Seminar und vom Abschluss, der mit der Prüfung verbunden ist, ab. Es gibt mündliche Prüfungen, in denen Fakten und Zusammenhänge abgefragt werden; sie gleichen einem Interview, in dem der Prüfer eine Frage stellt und der Teilnehmer antwortet. In anderen Prüfungen erhalten Sie eine schriftliche Aufgabenstellung, mit der Sie sich 15 bis 30 Minuten vertraut machen können. Danach findet das Gespräch statt, in dem es vorrangig um die Aufgabe geht, möglicherweise ergänzt um ein paar Wissensfragen. Die Aufgabe kann darin bestehen, dass Sie Fragen zum Text beantworten, einen Text in Beziehung zum Seminarinhalt oder Lernthema stellen oder auch frei über ein Thema referieren müssen.
Die Vorbereitung auf das Gespräch trainieren
Im Gegensatz zur schriftlichen Prüfung ist die Zeit, in der die Aufgabenstellung gelesen und verstanden werden muss, auf wenige Minuten begrenzt. Wichtig ist, auch das schnelle Lesen und Verstehen einer Aufgabenstellung zu trainieren. Dabei helfen die Methoden aus Kapitel 6. Wichtig ist, die Aufgaben zu überfliegen, unbekannte Begriffe und alle Dinge, die wichtig erscheinen, schon bei der ersten Lektüre zu unterstreichen. Beim zweiten Lesen sollten dann alle Informationen, die zur Lösung der Aufgabe entscheidend sind, markiert und Gedanken dazu notiert werden. Die Gedanken können später noch sortiert werden, wichtig ist, dass auf dem Notizzettel etwas steht, das als Einstieg in die Antwort genutzt werden kann. Es ist immer noch besser, unsortiert Ideen und Antworten in den Raum zu werfen, als gar nichts zu sagen.
Der wesentliche Teil der mündlichen Prüfung ist das Gespräch; hilfreich ist, dieses Gespräch mit einem Partner einmal durchzugehen. Vor allem wenn einen die erste mündliche Prüfung erwartet. Ein solches Rollenspiel erleichtert es, sich an die Situation zu gewöhnen, zum Beispiel daran, dass ein Prüfer einem beim Denken zuschaut und es still um einen herum ist.
Bereiten Sie für Ihren Lernpartner Fragen vor, die Sie zu Ihrem Lernthema im Internet gefunden oder sich ausgedacht haben. Ermuntern Sie den Prüfer in Ihrem Rollenspiel, sich eigene Fragen auszudenken, nachzuhaken oder unwillig auszusehen. Je näher die gespielte Prüfung der Wirklichkeit kommt, umso entspannter können Sie in der Prüfung sitzen.
Den Tag vor der Prüfung sinnvoll nutzen
Der Tag vor der Prüfung sollte für die gedankliche Vorbereitung und eine letzte Wiederholung des Lernstoffs reserviert sein. Es hilft wenig, wenn da noch hektisch ein Text neu gelesen oder schwere Aufgaben gelöst werden. Das schafft mehr Verwirrung, als dass es den Lernerfolg positiv beeinflusst. Entspannen Sie an dem Tag und nutzen Sie ihn, um noch einmal Energie und Sicherheit zu tanken.
Schauen Sie die Liste der Prüfungsthemen in Ruhe bei einem Kaffee oder Tee an, haken Sie in Gedanken die sicheren Themen ab.
Wiederholen Sie in Ruhe ein letztes Mal die Dinge, die auswendig sitzen müssen. Wichtig ist der Hinweis »ein letztes Mal«; die Begriffe oder Zahlen sollten während der gesamten Vorbereitung schon mindestens fünfmal wiederholt werden.
Erstellen Sie anhand der Notizen eine Mindmap oder einen Spickzettel zu jedem Oberthema und prägen Sie sich die Bilder ein.
Wenig hilfreich ist, sich noch einmal mit den Themen zu beschäftigen, die nicht sitzen und die beim Lernen bewusst ausgeklammert wurden. Werden Sie nicht wankelmütig, das verwirrt nur und kann dazu führen, dass am nächsten Tag ein großes Durcheinander anstatt eines geordneten Wissens über das Lernthema im Kopf ist. Die Ereignisse vom Vortrag bleiben am stärksten in Erinnerung und wenn sie mit Chaos, Hektik und Misserfolg verbunden sind, überträgt sich dies auf die Stimmung am Prüfungstag.
Sich innerlich auf die Prüfung vorbereiten
Wichtig ist, sich am letzten Tag vor der Prüfung organisatorisch und gedanklich auf die Prüfung einzustimmen. Dazu gehört, alle benötigten Unterlagen bereitzulegen. Es hilft, nachts ruhig zu schlafen, wenn einem nicht alle paar Minuten einfällt, ob das Wörterbuch oder die Formelsammlung, der Taschenrechner oder die Ersatzstifte in der Tasche stecken.
Sich an bestandene Prüfungen erinnern
Häufig kommen spätestens in der Nacht vor der Prüfung Erinnerungen an Misserfolge durch. Um das zu verhindern, ist es sinnvoll, gezielt einen gedanklichen Streifzug durch das Leben und die Prüfungen vorzunehmen. Da gibt es bei jedem bestandene Prüfungen. Der Schulreifetest zum Beispiel oder das Seepferdchen, so merkwürdig das auch klingen mag. Das sind Prüfungen, vor denen Kinder nervös sind. Auch bei diesen Prüfungen waren Sie vorher vermutlich nervös und haben sie dennoch bestanden. Haben Sie einen Führerschein? Auch da mussten Sie eine Prüfung bestehen und Sie haben sie gemeistert. So wird es auch mit der Prüfung sein, die Ihnen bevorsteht. Sie haben sich gut vorbereitet und Ihr Bestes gegeben. Mehr geht nicht. Und wenn Sie doch durchfallen, dann soll das wohl so sein.
Nicht nur Erfahrungen, auch Sprüche aus der Kindheit und Jugend können einen das ganze Leben beeinflussen – positiv und negativ. Meist erinnern wir uns nur an die negativen Sprüche. Schieben Sie Bemerkungen Ihrer Familie oder Lehrer wie »Das schaffst du sowieso nicht.« oder »Lass es, das bringt doch nichts.« beiseite und machen Sie sich Mut. Sagen Sie sich immer wieder, dass Sie die Prüfung bestehen werden und es keinen Grund gibt, warum ausgerechnet Sie durchfallen sollten.
Gehen Sie in Gedanken alle Seminarteilnehmer durch:
Gibt es Seminarteilnehmer, die häufiger gefehlt oder sich nie am Unterricht beteiligt haben?
Gibt es Seminarteilnehmer, die immer wieder nachgefragt haben, weil sie anscheinend gar nichts kapiert haben?
Gibt es Seminarteilnehmer, die überall erzählt haben, dass sie es nicht nötig hätten, für die Prüfung zu lernen?
Warum sollten dann Sie, der das Seminar aufmerksam verfolgt und sich gut vorbereitet hat, durchfallen? Da ist die Wahrscheinlichkeit doch sehr viel größer, dass die anderen die Prüfung nicht bestehen. Auch für das Bestehen der Prüfung gilt die Normalverteilung. Danach gibt es einen kleinen Teil, der nicht besteht, einen kleinen Teil der gut besteht und ein großes Mittelfeld.
Sich vorstellen, die Prüfung bestanden zu haben
Vor allem Sportler bereiten sich auf einen Wettkampf vor, indem sie sich den Ablauf ihres Einsatzes genau vorstellen. Sie nehmen jeden einzelnen Augenblick des Wettkampfs in Gedanken vorweg, so lange, bis sie sich sicher fühlen. Das können Sie auch. Lehnen Sie sich zurück und versetzen Sie sich in Gedanken in den Prüfungsraum. Sehen Sie sich selbst, wie Sie in den Raum kommen, alle Unterlagen auf dem Tisch verteilen, das Handy ausstellen und sich auf den Stuhl setzen. Stellen Sie sich vor, wie Sie das Aufgabenblatt erhalten, durchlesen und ganz sicher zum Stift greifen, um sich Notizen zu machen. Sie schreiben und schreiben und geben am Ende einige voll beschriebene Seiten ab. Oder Sie sitzen dem Prüfer gegenüber, hören seine Fragen und beantworten sie ruhig, aber genau.
Gehen Sie in Gedanken noch weiter. Lassen Sie den Film in Ihrem Kopf vorspulen und stellen Sie sich vor, wie Sie das Zertifikat oder die Urkunde bekommen, wie Sie Ihre Eltern oder Freundin anrufen und ihnen beziehungsweise ihr freudestrahlend berichten, dass Sie die Prüfung bestanden haben. Gönnen Sie sich diese Minuten ruhig mehrmals. Sie machen Ihnen Mut und stärken Sie für die Prüfung, die am nächsten Tag vor Ihnen liegt.