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Mit Referat und Hausarbeit punkten
In diesem Kapitel
Was ein gutes Referat und eine gute Hausarbeit auszeichnet
Das Thema klug auswählen
Warum die Vorbereitung der halbe Erfolg ist
Was beim Verfassen des Textes beachten werden muss
Tricks, ein Referat erfolgreich vorzutragen
Referate und schriftliche Hausarbeiten ähneln sich in vielen Punkten. Die Themenwahl und die Suche nach geeigneten Informationen sind bei beiden ebenso erforderlich wie die Gliederung des Themas und die schriftliche Aufbereitung. Das Referat geht weiter als eine Hausarbeit, hier muss ein Thema vor einer Gruppe präsentiert werden. Sie müssen das, was Sie erarbeitet haben, frei vortragen und nicht nur mit den Informationen, sondern auch mit der Art, wie Sie reden, überzeugen.
In diesem Kapitel erfahren Sie, wie Sie ein Referat oder eine Hausarbeit nutzen können, um Ihren Notendurchschnitt zu heben, und was Sie beachten sollten, um mit möglichst wenig Zeit das größtmögliche Arbeitsergebnis zu erzielen.
Referate und Hausarbeiten als Leistungsnachweis
Ein Seminar ist kein Selbstzweck, weder in der Schule noch an der Uni oder in einer Fortbildung. Ziel eines Seminars ist, dass die Teilnehmer ein Lernthema verinnerlichen und es nicht nur an sich vorbeiziehen lassen, sondern am Ende mit dem Lernstoff arbeiten können. Der neue Lernstoff muss mit vorhandenem Wissen verbunden und in neue Zusammenhänge gestellt werden.
Je nach Seminarthema ist es wichtig, die Fakten zu wiederholen; solche Seminare enden meist mit einer schriftlichen Prüfung, bei der diese Informationen abgerufen werden. Für andere Themen ist es wichtig, einzelne Aspekte im Zusammenhang mit dem Thema des Seminars zu sehen, einzelne Fakten sind da nicht so wichtig. Referate oder Hausarbeiten sind eine gute Möglichkeit, sich intensiv mit einem Thema zu beschäftigen und mündlich oder schriftlich zu erläutern, in welchem Zusammenhang es zum Seminarthema steht. Für Sie bietet diese Form des Leistungsnachweises die Chance, sich intensiv mit einem Wahlthema zu beschäftigen, das Ihnen am Herzen liegt oder das Sie interessiert. Das steigert die Lernmotivation und damit auch die Motivation für den Besuch des Seminars insgesamt.
Bei Referat und Hausarbeit lernen
Wenn Sie sich ein Thema für ein Referat oder eine Hausarbeit erarbeiten, eignen Sie sich nicht nur Fachwissen an. Sie trainieren dabei Grundfertigkeiten, die beim Lernen immer erforderlich sind und die durch wiederholte Übung verfeinert werden. Ihr Gehirn ist Teil Ihres Körpers, nur durch Training bleibt es beweglich und in der Lage, auf Knopfdruck Höchstleistungen zu vollbringen. Wenn Sie ein Referat oder eine Hausarbeit vorbereiten, verbessern Sie Ihre Fähigkeit,
aus einem unüberschaubaren Themengebiet einzelne Aspekte herauszufiltern und umgekehrt, einen einzelnen Aspekt einzuordnen. Das Gehirn arbeitet mit Kategorien oder Ordnern, mit Ober- und Unterkategorien oder Ober- und Unterordnern; ordnen Sie das Referatsthema in das Gesamtthema ein.
möglichst viele verschiedene Bereiche des Referatsthemas zu finden und zu beleuchten. Denken Sie nur daran, wie wichtig vernetztes Denken ist, Ihr Gehirn stellt Ordner nicht nebeneinander ins Regal, sondern versucht, Verbindungen zu schaffen.
sich zu konzentrieren und zu organisieren; Fähigkeiten, die Sie täglich benötigen.
Lern- und Arbeitstechniken zielgerichtet einzusetzen. So wie es nicht sinnvoll ist, Zeichnen theoretisch zu lernen, so ist es auch nicht sinnvoll, theoretisch Lern- und Arbeitstechniken zu erlernen; Referate und Hausarbeiten bieten Gelegenheiten, Zeitplanung, Recherche, sinnvolles Lesen und viele andere Methoden zu nutzen und zu üben.
Ein Referat oder eine Hausarbeit zu schreiben, stärkt das Vertrauen in die Fähigkeit, sich einer solch großen Aufgabe zu stellen und sie zu bewältigen.
Warum das Schreiben des Referats so wichtig ist
Nicht alle Dozenten erwarten, dass Seminarteilnehmer ein Referat auch schriftlich vorlegen, vielen reicht es, wenn die Ergebnisse der Recherche vorgetragen werden. Gewöhnen Sie sich dennoch an, auch ein Referat wie eine Hausarbeit schriftlich auszuarbeiten. Der Aufwand ist nicht viel größer, als wenn Sie nur Stichwortkarten erstellen, und Sie haben länger etwas davon. Wer weiß, vielleicht können Sie das Referatsthema später als Prüfungsschwerpunkt angeben und haben dann eine komplette Ausarbeitung, in die Sie sich nur noch einmal hineindenken müssen. Das geht schneller, als wenn Sie sämtliche Literatur erneut lesen sollten.
Auch unabhängig von dieser möglichen »Zweitverwertung« eines Referats werden beim Verfassen einer schriftlichen Arbeit viele Fähigkeiten trainiert, die im Laufe des Studiums oder Berufs gefordert sind:
sich angewöhnen, fachgerecht zu schreiben, vollständige, anspruchsvolle Sätze, die in einem Referat oder Gespräch mit Seminarkollegen nicht verwendet würden
trainieren, auf Füllwörter und Wiederholungen zu achten, was schon bei der nächsten schriftlichen Prüfung Pluspunkte einbringen kann
üben, Zitate einzubinden, was in der Abschlussarbeit ohnehin erwartet wird
lernen, beim Schreiben die Gedanken zu sortieren, eine Fähigkeit, die beim Schreiben aller Texte nützlich sein kann
Persönlich vom Vortrag profitieren
Wenn Sie nicht gerade ein Leben als Einsiedler anstreben, ist es in fast allen Lebensbereichen wichtig, dass Sie Ihre Meinung vertreten können. Entscheidend ist dabei, dass Sie sowohl überzeugend sprechen als auch gute Inhalte vortragen. Beim Vortrag eines Referats trainieren Sie genau das – einen Inhalt überzeugend darzubieten, indem Sie:
lernen, ein Thema geschickt aufzubauen, sodass die Zuhörer gefesselt sind, und ihnen klarmachen, wie die Einschätzung zustande gekommen ist
sich daran gewöhnen, eine Meinung anhand von Argumenten und Beispielen zu vertreten
üben, sicher vor einer Gruppe zu sprechen und auf Ihre Stimme, Körperhaltung und Wortwahl zu achten
Sie werden sehen, nach dem ersten Vortrag werden Sie innerlich um einige Zentimeter wachsen und das Gefühl haben, dass Sie wieder eine Bewährungsprobe bestanden haben. Lassen Sie sich auch von möglicher Kritik nicht herunterziehen, bleiben Sie stolz darauf, dass Sie das Referat bewältigt haben, und beschäftigen Sie sich erst am nächsten Tag oder in der nächsten Woche mit den Kritikpunkten, schließlich gilt auch bei Referaten: Nach dem Vortrag ist vor dem Vortrag und beim nächsten Mal wird alles noch besser.
Eine gute Vorbereitung ist die halbe Note
Ein Referat und eine Hausarbeit sind so etwas wie eine Reise durch ein Thema und wie bei einer Reise ist auch hier die gute Vorbereitung entscheidend für den Erfolg, nur dass der Erfolg nicht in Erholung, sondern in einer guten Note besteht.
Sie würden niemals unvorbereitet ein Referat halten? Das nicht, aber die meisten beginnen ihre Vorbereitung erst, wenn das Thema verteilt ist. Setzen Sie doch vorher an. Wählen Sie Ihr Seminar danach aus, ob die Note durch eine Prüfung oder ein Referat erworben wird. Der Vorteil eines Referats ist: Die Bewertung hängt nicht davon ab, ob Sie an einem Vormittag fit sind. Sie können Ihre Zeit gezielt einsetzen; wenn Sie nicht so gut drauf sind, recherchieren Sie und sammeln Ideen zum Thema, und wenn Sie fit und motiviert sind, schreiben Sie den Text.
Wenn Sie wissen, dass in einem Seminar Referate vergeben werden, machen Sie sich schon vor der Bekanntgabe möglicher Themen Gedanken, welches Thema Ihnen gut gefallen würde. Sammeln Sie Ideen für Referatsthemen und erstellen Sie Ihre Wunschreihenfolge. Achten Sie darauf, dass im Referatstitel oder im Untertitel der Bezug zum Seminar deutlich wird, damit der Dozent gleich weiß, dass Sie Ihr Thema nicht willkürlich gewählt haben.
Nehmen Sie mit dem Dozenten Kontakt auf, noch ehe er seine Liste der Themen vorgelegt hat. Falls das im Seminar nicht möglich ist, schicken Sie ihm eine E-Mail. Fast alle Dozenten sind im Internet mit ihrer E-Mail-Adresse zu finden. Erklären Sie in der E-Mail, dass Sie Ihren Zeitplan für das Semester erstellen und sich einige Themen für ein Referat oder eine Hausarbeit überlegt haben. Die meisten Dozenten werden begeistert sein, dass Sie sich selbstständig Gedanken gemacht haben und auf eines Ihrer Wunschthemen eingehen.
Jeder Dozent stellt andere Anforderungen an ein Referat oder eine Hausarbeit, daher ist es wichtig, sich schon vor der Erarbeitung des Themas zu informieren, welche Ansprüche der Prüfer hat. Das erspart viel Zeit und Enttäuschung, zum Beispiel wenn im PC eine andere Standardschrift eingestellt ist, als der Dozent voraussetzt. Plötzlich werden aus den geschriebenen 15 Seiten 12 Seiten, weil der Text von Arial 12 Punkt in Times 11 Punkt umgewandelt werden muss.
Fragen Sie den Seminarleiter nach folgenden Vorgaben:
Umfang der Arbeit, Seitenzahl und was als Seiten gezählt wird; manche Dozenten nennen die Seitenzahl mit, andere ohne Inhaltsverzeichnis und Literaturliste.
Aufbau der Arbeit, welche Gliederungspunkte Pflicht sind; manche Dozenten erwarten neben Inhalts- und Literaturverzeichnis ein Glossar oder ein Abbildungsverzeichnis.
Vorgaben für Schrift, Schriftgröße, Anzahl der Zeichen pro Zeile, Anzahl der Zeilen pro Seite.
Zitiervorschriften; es gilt zwar grundsätzlich, dass Autor, Titel, Jahr, Ort und Seite angegeben werden müssen, doch zur Reihenfolge hat jeder Dozent seine eigenen Vorstellungen, manche möchten, dass zusätzlich noch der Verlag genannt wird, und vor allem für Zitate aus dem Internet gelten verschiedene Vorgaben.
Verhältnis von Zitaten und Eigenleistung; grundsätzlich sollten Sie darauf achten, dass Sie so viel wie möglich selbst formulieren, es gibt aber auch Dozenten, die Wert auf viele Zitate legen.
Zeitrahmen; bis wann die Arbeit vorgelegt werden soll. Manche Dozenten wünschen ein Gespräch zwischendurch, zum Beispiel um die Gliederung zu besprechen; manche möchten die Rohfassung der Arbeit lesen, während andere nur die letzte »offizielle« Fassung, die der Bewertung zugrunde liegt, sehen möchten.
Am Anfang der Vorbereitung eines Referats oder einer Hausarbeit sollte nicht das Wort, sondern die Zeit stehen. Erstellen Sie mithilfe der Daten, die Ihnen der Seminarleiter genannt hat, einen genauen Zeitplan, wann Sie welche Meilensteine erreicht haben müssen. Schreiben Sie jeden einzelnen Tag von der Bekanntgabe des Themas bis zur Abgabe auf, notieren Sie Termine, die in der Zeit anstehen und die Sie daran hindern, sich mit der Arbeit zu beschäftigen. Suchen Sie Zeiträume, in denen Sie sich über mehrere Tage der Arbeit widmen können.
Auch an die wichtigen Schlussarbeiten denken
Planen Sie am Ende unbedingt drei bis fünf Tage ein, um die Arbeit mit Abstand zu lesen, um sie Korrektur lesen zu lassen und die Korrekturen einzuarbeiten. Womöglich stimmt die Seitengestaltung plötzlich nicht mehr, weil eine Grafik auf die nächste Seite rutscht oder die Reihenfolge durch einen neuen Gedanken unverständlich wird. Ist die Arbeit Grundlage eines Referats, empfehlen sich zwei bis drei Tage für einen Probevortrag und die Erstellung einer Präsentation und möglicher Anschauungsmaterialien.
Was ein Zeitplan enthalten sollte
Versuchen Sie so genau wie möglich im Zeitplan festzuhalten, was Sie alles erledigen müssen. Nur so stellen Sie sicher, dass Sie nicht in Hektik geraten und den Vorteil eines Referats nutzen können.
Berücksichtigen Sie in dem Plan folgende Schritte:
Informationssuche und erste Auswertung
Erstellung einer Gliederung und, falls gewünscht, Freigabe der Gliederung durch den Dozenten
Gestalten des Textes
ein bis drei Korrekturläufe
Binden der Arbeit, falls sie gedruckt vorgelegt werden soll
Aufbereitung der Arbeit für einen Vortrag, falls sie Grundlage eines Referats ist
Ihr Gehirn hat viel mehr Wissen gespeichert, als Sie denken. Nutzen Sie dies und beginnen Sie die Vorbereitungen für Ihr Referat oder Ihre Hausarbeit damit, dass Sie Ihr Wissensarchiv anzapfen. Sie können dafür eine Mindmap zum Thema erstellen oder einfach alle Stichwörter aufschreiben, die Ihnen einfallen. Wichtig ist, dass Sie sich Zeit nehmen; leisten Sie sich zwanzig Minuten, in denen Sie nur in die Luft oder auf das Blatt Papier starren und denken. Kramen Sie in Ihren Erinnerungen und irgendwann wird der erste Geistesblitz kommen und ab da wird ein Gedankengewitter über Sie hereinbrechen.
Mit der Stoffsammlung haben Sie eine gute Grundlage, um weiter nach Informationen zu den einzelnen Punkten zu suchen. Außerdem haben Sie Ihrem Gehirn viele Wege gewiesen, die neuen Informationen abzuspeichern. Sie merken sich diese nun nicht nur im Zusammenhang mit dem Referatsthema, sondern vernetzt mit all den Fragen und Themen, die Ihnen eingefallen sind. Denken Sie immer daran: Sie wissen nie, wann Sie das Wissen aus diesem einen Seminar später einmal gewinnbringend einbringen können. Der Gewinn kann eine gute Note oder Bewertung sein, aber auch das Wohlwollen des nächsten Dozenten oder eines angehenden Vorgesetzten. Wer über ein breites Wissen verfügt, ist immer im Vorteil.
Sich auf die Suche nach Informationen begeben
Ihrem Dozenten würde es kaum reichen, wenn Sie in der Literaturliste nur Ihre Erinnerung als Quelle angeben würden. Ihm ist vielmehr wichtig, dass Sie die richtige Literatur zurate ziehen und sich nicht nur auf Internetseiten verlassen. Das bedeutet nicht, dass Sie nicht im Internet suchen dürften; achten Sie aber auch darauf, dass Sie die Standardwerke zu Ihrem Thema einbeziehen und einige weitere Bücher, damit Sie das Thema nicht einseitig aufbereiten, sondern möglichst viele Sichtweisen berücksichtigen.
Am Anfang der Informationssuche darf das Internet stehen, dort kann sowohl der Start der Literatursichtung sein als auch die Befragung von Experten erfolgen. Der Vorteil des Internets ist, dass es unabhängig von Öffnungszeiten und Terminen zur Verfügung steht und jeder mit Computer und Internetzugang überall beginnen kann. Am Anfang sollte eine freie Suche nach den Schlüsselwörtern des Themas in einer Suchmaschine stehen. Das Ergebnis wirkt manchmal ernüchternd, aber es hilft auch, sich auf das Thema einzulassen und die verschiedenen Aspekte zu erkennen. Ziel der ersten Recherche ist nicht, eine fertige Ausarbeitung zu finden, sondern sich mit den verschiedenen Aspekten des Themas vertraut zu machen und die Stoffsammlung zu erweitern. Mit ein paar kleinen Tricks bringt die Internetrecherche doppelt so viel:
Block und Stift neben den Computer legen, um zu notieren, wenn etwas wichtig erscheint.
Lesezeichenordner für die Arbeit, in dem alle Seiten, die wichtig erscheinen, als Lesezeichen abgespeichert werden.
Anlegen eines Dokuments, in das Seiteninhalte oder Ausschnitte aus Internetseiten kopiert werden. Internetadresse nicht vergessen!
Ausdrucken wichtiger Seiten, damit die Informationen griffbereit sind. Prüfen, ob auf dem Ausdruck die Internetadresse angegeben ist. Bei PDF-Dokumenten ist das nicht immer der Fall. Sonst unbedingt auf den Ausdruck schreiben!
Notieren der Namen von Experten zu dem Thema und Anfertigen einer Strichliste, wie oft sie vorkommen. Prüfen Sie durch eine Recherche nach den häufigsten Namen, ob diese Personen im Internet oft als Experten erwähnt werden. So wissen Sie, dass Bücher und Zitate von diesen Autoren in Ihrer Arbeit auftauchen sollten.
Anlagen eines Ordners und Abspeichern von Grafiken oder Schaubildern, die nützlich sein können. Damit die Quellen anschließend klar sind, sollten die Dateien am besten so benannt werden, dass der Quellenvermerk im Dateinamen erscheint. Hilfreich ist auch eine Tabelle, in der der Dateinamen der Internetadresse zugeordnet wird.
Sammeln von Buchtiteln, die Ihnen im Laufe der Internetrecherche begegnen, in einem Dokument.
Im Katalog der Bibliothek stöbern
Nach einer ersten Übersicht darüber, welche Literatur wichtig sein könnte, ist ein Besuch in der Bibliothek sinnvoll. Durchforsten Sie dort den Katalog nach Büchern zu Ihrem Thema. Sammeln Sie die Titel und bestellen Sie jene Bücher, die Ihnen nun schon zum zweiten Mal begegnen, gleich in den Lesesaal, damit Sie sich einen Eindruck verschaffen können, ob Sie geeignet sind oder nicht.
Notieren Sie Stichwörter zu Ihrem Thema, die Ihnen wichtig erscheinen, und ergänzen Sie damit Ihre Stoffsammlung. Schreiben Sie gleich dazu, welche Bücher Informationen zu dem Gedanken erhalten, so wissen Sie beim Schreiben sofort, wo Sie Zitate und Grundlagenwissen zu der Fragestellung finden.
Schauen Sie nach, welche Bücher der wichtigen Autoren in der Bibliothek vorhanden sind. Womöglich gibt es weitere Werke, die sich mit Ihrem Thema beschäftigen. Bestellen Sie die Bücher, die sich als wichtig erweisen, um sie zu Hause in Ruhe zu lesen, oder kopieren Sie die Artikel, mit denen Sie sich intensiver beschäftigen müssen.
Bestellen Sie die Bücher, die Ihnen bei der Recherche immer wieder begegnen, in den Lesesaal, um sie genauer zu durchleuchten. Vergleichen Sie die Inhaltsverzeichnisse der Bücher mit Ihrer Stoffsammlung und ergänzen Sie Ihre Notizen um Punkte, die Ihnen wichtig erscheinen. Vermerken Sie schon bei der Durchsicht hinter den Stichwörtern Ihrer Stoffsammlung, welche Aspekte in welchem Standardwerk behandelt werden, am besten mit Seitenzahl. Dann finden Sie sich später schnell zurecht und können sicher sein, dass Sie wichtige Informationen nicht vergessen.
Leihen Sie die wichtigen Bücher aus, um sie zu Hause in Ruhe zu lesen. Das erste Durchblättern dient dazu, dass Sie Ihre Stoffsammlung erweitern und wissen, welche Bücher Sie für Ihr Thema lesen sollten und auf welche Sie verzichten können.
Ob Sie Fachleute in die erste Informationssammlung einbezogen werden, hängt vom Thema ab. Für eine Arbeit, die sich nur auf Literatur bezieht, reicht eine ausführliche Internet- und Buchrecherche. Erwartet der Dozent eine Untersuchung oder die Aufbereitung eines aktuellen Themas, zu dem es kaum Literatur gibt, empfiehlt es sich, nach Experten Ausschau zu halten, die Hinweise zum Thema geben können. Bei der Suche helfen das Internet oder ein Blick in Fachzeitschriften oder aktuelle Tageszeitungen, je nachdem, wie aktuell das Thema ist.
Scheuen Sie nicht davor zurück, Experten per E-Mail anzufragen oder gar einige wenige Fragen zu Ihrem Thema zu stellen. So haben schon viele Autoren interessante Informationen erhalten, die nirgends veröffentlicht wurden. Gerade Experten in Behörden, Verbänden oder Studieneinrichtungen veröffentlichen nicht alles, was sie wissen, und sind oft gerne bereit, Informationen weiterzugeben und Studierende zu unterstützen.
Sehen Sie die Bücher, Kopien und Notizen, die Sie bei der Recherche gesammelt haben, genau durch und prüfen Sie, ob Ihre Stoffsammlung wirklich alle Aspekte berücksichtigt oder ob Sie etwas vergessen haben.
Um den Überblick zu behalten, woher die einzelnen Informationen kommen, empfiehlt es sich, mit Kürzeln zu arbeiten. Erstellen Sie eine Liste der Literatur, die Ihnen zur Verfügung steht, und ordnen Sie jedem Werk ein Kürzel zu. Diese Kürzel können Sie bei den passenden Themen Ihrer Stoffsammlung ergänzen, sodass Sie rasch wissen, welche Informationen für die jeweiligen Schwerpunkte wichtig sind.
Die Grundlage für ein Referat oder eine Hausarbeit sollte eine ausführliche Gliederung des Themas sein. Die Gliederungspunkte sind dann die Überschriften der Kapitel, sodass Sie die Kapitel nur noch mit Inhalt fühlen müssen. Hilfreich für die Gliederung ist die Stoffsammlung, vor allem wenn sie schon strukturiert und thematisch gegliedert ist.
Wenn Sie sich gut und schnell auf einem Blatt Papier orientieren, können Sie Stichwörter, die zusammengehören, mit Symbolen, Buchstaben oder Zahlen verbinden, damit Sie am Ende sehen, welche Oberthemen und Unterthemen es gibt. Achten Sie darauf, dass Ihre Oberthemen gleich wichtig sind und nicht ein Oberthema eigentlich Unterpunkt eines anderen Themas ist. Das ist nicht so einfach, wenn Sie mehrere Blätter mit Notizen, Sternchen und Zahlen haben.
Es lohnt sich die Mühe, die Notizen auf kleine Zettel zu schreiben und anschließend die Zettel zu sortieren. Das erlaubt, Punkte, die im ersten Moment nicht geordnet werden können, später einem Oberthema zuzuweisen.
Lesen und Bearbeiten der gesammelten Texte
Nach der intensiven Beschäftigung mit dem Thema fällt es leicht, die Texte zu lesen und die wichtigen Informationen herauszufiltern. Sie können jede Information rasch zuordnen und sich schon bei der Lektüre Notizen machen und mit Symbolen oder Klebezetteln markieren, welche Textstelle und welche Information für die einzelnen Punkte Ihrer Gliederung wichtig sind. Beachten Sie die Hinweise zum effektiven Lesen aus Kapitel 6.
Zitate von Autoren, die Experten für das Thema sind
Auswahl von Textstellen, die die Meinung des Autors besonders deutlich machen
Suche nach Textstellen, die die eigene Meinung unterstreichen und die eigenen Überlegungen verstärken
Ausschau nach Textstellen halten, die sich gut als Zusammenfassung eines Kapitels eignen
Wichtig ist, die Bücher, Artikel und Kapitel gleich den Punkten der Gliederung zuzuordnen, da es kaum zu schaffen ist, bei der Bearbeitung alle Materialien an einem Tag zu lesen und am gleichen Tag den gesamten Text zu schreiben. Die erste Lektüre dient vor allem dazu, dass Sie sich tief in das Thema einarbeiten. Sobald Sie mit dem Schreiben des Textes beginnen, sollten Sie die Materialien zu jedem Gliederungspunkt erneut ansehen. Je besser Sie den Text beim ersten Lesen mit Markierungen und Unterstreichungen vorbereitet haben, desto schneller finden Sie sich zurecht und umso eher können Sie mit dem Schreiben beginnen. Eine sorgfältige erste Lektüre dauert zwar lange, aber sie spart Zeit beim Verfassen des Textes.
Eine schriftliche Ausarbeitung als Grundlage
Zu einer Hausarbeit oder Facharbeit gehört eine schriftliche Ausarbeitung als Leistungsnachweis unabdingbar dazu. Hier ist es ohnehin nötig, die gesammelten Informationen zu einem Text zu verarbeiten. Für ein Referat ist die schriftliche Form nicht zwingend erforderlich; Sie sollten mit dem Seminarleiter abklären, ob Sie zusätzlich zu Ihrem Vortrag eine Ausarbeitung vorlegen müssen.
Auch unabhängig von den Wünschen des Dozenten empfiehlt es sich, die Informationen in einem ausführlichen Text schriftlich zusammenfassen. Dabei bündeln Sie die Informationen bereits, Sie formulieren Sätze, die Ihnen später beim Vortrag wieder einfallen und Sie merken sofort, wenn Sie einen Aspekt Ihres Themas noch nicht verstanden haben. Es ist besser, das passiert beim Abfassen des Textes als beim Referat im Beisein des Dozenten.
Werfen Sie noch einen Blick in Kapitel 6, ehe Sie mit Ihrer Ausarbeitung beginnen, und beherzigen Sie die Hinweise zum Schreiben. Sie sind nicht nur für Klausuren wichtig, sondern auch nützlich beim Verfassen eines längeren Textes für ein Referat oder eine Hausarbeit.
Die Gliederung mit Leben füllen
Nachdem eine sehr genaue Gliederung steht, ist das Schreiben der Arbeit ein Kinderspiel. Wichtig ist, sich nicht ablenken zu lassen und alle Materialien, die nötig sind, um sich zu stapeln. Das gilt auch für das Ladegerät Ihres Laptops und den Stapel an Büchern und Artikeln, die für das Kapitel, das geschrieben werden soll, wichtig sind.
Beginnen Sie mit einem Vorwort oder der Einleitung, auch wenn Sie die nachher überarbeiten müssen, weil sich beim Schreiben neue Inhalte ergeben haben. Sie stimmen sich so auf das Thema ein und auf die Aufgabe, die vor Ihnen liegt, die verschiedenen Sichtweisen des Themas schriftlich festzuhalten.
Werfen Sie einen Blick auf Ihre Notizen und Materialien zum ersten Punkt Ihrer Gliederung und beginnen Sie zu schreiben. Denken Sie nicht zu lange darüber nach, wie Sie das Kapitel anfangen, steigen Sie einfach ein, den Feinschliff können Sie Ihrem Text in der ersten Korrekturstufe geben. Gerade wenn Sie nicht so geübt darin sind, längere Texte zu schreiben, kann langes Zögern am Anfang zu einer Schreibhemmung führen. Lassen Sie die gar nicht erst aufkommen und schreiben Sie notfalls erst einmal nur Stichpunkte, die Ihnen einfallen. Daraus können Sie anschließend leicht Sätze bilden und schon steht ein Rohgerüst Ihres Textes.
Sich Erfolgserlebnisse schaffen
Gehen Sie ein Kapitel nach dem anderen durch. Wenn Sie keinen Zugang zu einem Gliederungspunkt bekommen, überspringen Sie ihn. Schreiben Sie ein Kapitel, von dem Sie genau wissen, was es enthält. Wichtig ist, dass Sie etwas schreiben und den Eindruck bekommen, es geht voran. Haken Sie einen Punkt in Ihrer Gliederung ab, sobald Sie den Text dazu geschrieben haben. Mit solchen Kleinigkeiten motivieren Sie sich und Sie sehen auf einen Blick, wie viel oder wie wenig Sie noch schreiben müssen.
Fachbegriffe und Fremdwörter erklären
Dozenten sehen es gerne, wenn die Teilnehmer ihrer Seminare die Fachbegriffe beherrschen. Die schriftlichen Ausarbeitungen sind eine gute Gelegenheit, die Fachbegriffe und Fremdwörter, die zum Thema gehören und im Fachgebiet üblich sind, zu verwenden. Damit Sie sich nicht selbst mattsetzen, weil Sie beim zweiten Lesen oder bei der Vorbereitung auf den Vortrag nicht mehr wissen, was Sie sagen wollten, erklären Sie die Begriffe direkt im Text.
Vergessen Sie nicht, die Begriffe mitsamt der Erläuterung in Ihr persönliches Fremdwörterbuch aufzunehmen, damit Sie nicht den Überblick verlieren. Das hat den schönen Nebeneffekt, dass Sie immer sicherer im Umgang mit diesen Begriffen werden und sie spätestens bei der Abschlussprüfung ohne Zögern einsetzen können.
Ganz wichtig beim Schreiben ist es, die Zitate zu kennzeichnen. Es ist besser, einmal zu oft zu zitieren, gerade dann, wenn Ihnen keine bessere Formulierung einfällt. Grundlage für das Zitieren sind die Zitierregeln, die der Dozent, der die Arbeit vergeben hat, vorgibt. Grundsätzlich gilt: Ein Zitat wird immer in Anführungszeichen geschrieben und am Ende werden mindestens der Autor und das Jahr der Veröffentlichung vermerkt, damit der Leser das Zitat rasch zuordnen kann. Wie die vollständige Quellenangabe erfolgt, hängt von den Vorgaben der Uni oder auch des Dozenten ab:
Quelle im Text: Hier wird im Text die gesamte Quelle eingefügt, also Autor, Titel, Jahr, Ort oder ein Teil davon, der es erlaubt, in der Literaturliste das richtige Buch zu finden.
Nummerierung: Im Text werden die Zitate durchnummeriert (je nach Vorgabe kapitelweise oder durch die ganze Arbeit), die »Auflösung«, was sich hinter der Nummer verbirgt, erfolgt in einer Fußnote oder in einem Anhang mit Quellenangaben. In der »Auflösung« steht entweder die vollständige Quellenangabe oder nur Autor und Jahr, damit die Quelle in der Literaturliste zu finden ist.
Wenn Sie eine Quelle, ein Buch oder einen Artikel mehrfach direkt hintereinander zitieren, müssen Sie Autor und Jahreszahl nicht ständig erwähnen, sondern nur »a. a. O.« als Abkürzung für »am angegebenen Ort« schreiben und die Zahl der Seite ergänzen, auf der sich die zitierte Textstelle befindet.
Haben Sie eine Textstelle nicht wörtlich wiedergegeben, verweisen Sie dennoch darauf und leiten den Quellenhinweise ein mit »vgl.« für »vergleiche«, damit klar ist, dass Sie bei Ihren Gedanken auf diese Textstelle Bezug nehmen.
Grafiken und Schaubilder nutzen
Sie haben das Gefühl, dass Sie nicht sehr schreibbegabt sind, oder Sie wissen nicht, wie Sie ein Thema in einem Text erläutern sollen? Dann versuchen Sie es mit einer Grafik, einem Schaubild oder einer Tabelle. Erstellen Sie eine solche Darstellung am Computer oder auf dem Papier, wenn Sie nicht so fit am Computer sind, und scannen Sie sie ein. Wichtig ist, dass Sie nicht einfach eine vorhandene Grafik nachzeichnen, sondern das Thema eigenständig aufbereiten.
Sie können natürlich auch vorhandene Grafiken oder Tabellen in Ihre Arbeit aufnehmen. Dann müssen Sie sie wie ein Textzitat kennzeichnen. Enthält Ihre Arbeit mehrere Abbildungen oder Tabellen, werden diese in der Regel nummeriert, zum Beispiel »Abbildung 1 Schüler, die eine Förderschule besucht haben«.
Wenn der letzte Punkt hinter den letzten Satz des Schlussteils gesetzt ist, ist die Arbeit noch nicht fertig, auch wenn Sie den Eindruck haben. Eine Pause und eine Belohnung haben Sie auf jeden Fall verdient. Gönnen Sie sich einen Tag Auszeit und machen Sie am Computer eine Rechtschreib- und Grammatikprüfung Ihres Dokuments. So haben Sie schon mal die auffälligsten Fehler beseitigt.
Lesen Sie die ganze Arbeit am Stück durch.
Prüfen Sie, ob Inhalte wiederholt werden oder etwas vergessen wurde.
Korrigieren Sie die verbliebenen Rechtschreib- und Grammatikfehler. Ein Rechtschreibprogramm findet nicht alles, darauf allein sollte sich niemand verlassen.
Schauen Sie nach, ob alle Zitate gekennzeichnet und ob alle Quellenangaben auch in der Literaturliste zu finden sind.
Kontrollieren Sie, ob die Fachbegriffe richtig verwendet werden.
Es empfiehlt sich, die Arbeit ganz am Ende von jemandem lesen zu lassen, der sich mit dem Thema nicht auskennt. Ihm fallen logische Brüche und falsche Fachbegriffe schneller auf als einem Teilnehmer Ihres Seminars.
Das Deckblatt ist so etwas wie der Eingang zu Ihrer Arbeit. Geben Sie sich ruhig Mühe, es ansprechend zu gestalten. Das heißt nicht, dass Sie ein Grafikbüro beauftragen müssen, aber Titel, Name und Adresse müssen auch nicht oben links in die Ecke gequetscht werden. Sie können in der Mitte der Seite stehen und eine Illustration oder Grafik, die in Ihr Thema einführt, zeigt, dass Sie sich umfassend Gedanken gemacht haben.
So wird ein Vortrag ein Erfolg
Ein Referat ist ein Vortrag, keine Vorlesung – das als kleine Erinnerung für den Fall, dass Sie bei einem Referat an den missglückten Vortrag Ihres Mitschülers in der sechsten Klasse denken, der seinen Vortrag vom ersten bis zum letzten Satz vorgelesen hat. Ein Referat ist ein frei gesprochener Vortrag, bei dem Sie auf Notizen zurückgreifen können. Der ausformulierte Text ist kein Vortragsmanuskript, sondern soll nur das Netz sein, falls einem nichts einfällt. Doch darüber müssen Sie sich keine Gedanken machen, wenn Sie ein paar kleine Kniffe beachten.
Bewährt haben sich für den Vortrag Karten mit den wichtigsten Stichwörtern, sogenannte »Moderationskarten«, wie sie Fernsehmoderatoren benutzen. Lesen Sie Ihren Text noch einmal in Ruhe durch und markieren Sie in jedem Kapitel die Begriffe, Zahlen und Zitate, die wichtig sind; das ist das Grundgerüst für Ihren Vortrag und diese Auszüge übertragen Sie auf die Karteikarten.
Legen Sie für jeden Gliederungspunkt eine Karteikarte an und notieren Sie dort die Stichpunkte, die Sie an der Stelle erwähnen sollten. Das dürfen in Ausnahmefällen auch Zitate sein, wenn sie besonders lustig oder besonders treffend sind oder Sie einen Autor zitieren möchten, der wichtig ist. Auch Zahlen und Daten dürfen Sie wörtlich ablesen, schließlich kann sich niemand alle Fakten merken.
Die eigenen Regieanweisungen vermerken
Sind in einem Vortrag besondere Vorführungen vorgesehen oder sollen Bilder an bestimmten Stellen gezeigt werden, empfiehlt es sich, diese mit in einer auffälligen Farbe auf die Moderationskarte zu schreiben oder diese Hinweise zu markieren. So gehen die Highlights nicht unter, es wäre ja schade um die schöne Vorbereitung, wenn die Wirkung verpuffen würde. Soll etwas besonders hervorgehoben werden und davor eine Pause der Spannung erfolgen, hilft auch hier ein Hinweis auf der Karte an der richtigen Stelle, sodass der Vermerk ins Auge fällt.
Das Thema mit Folien präsentieren
Wollen Sie eine PowerPoint-Präsentation am Computer oder Tageslichtprojektor einsetzen? Dann können Sie sich die Karteikarten sparen, denn Ihre Folien sind Ihre Karteikarten. Vorausgesetzt, Sie haben nicht den vollständigen Text Ihrer Ausarbeitung auf die Folie kopiert, sondern sich auf Stichwörter und wesentliche Zahlen beschränkt. Bedenken Sie, zu viel Text lenkt die Aufmerksamkeit Ihrer Zuhörer auf die Folie und sie hören Ihnen nicht mehr so konzentriert zu. Hinweise, was Sie beachten sollten, wenn Sie Ihre Folien erstellen, finden Sie in Kapitel 15.
Je anschaulicher ein Vortrag ist, desto größer sind Ihre Chancen auf eine gute Bewertung. Mit einer gelungenen Präsentation können Sie bei manchen Dozenten sogar eine mittelmäßige Bearbeitung der Inhalte ausgleichen. Denken Sie schon während der Vorbereitung darüber nach, wie Sie Ihr Thema lebendig gestalten und sichtbar machen können.
Wieder eine gute Gelegenheit, um Ihre Kreativität zu beweisen. Erinnern Sie sich daran, welche Beispiele in Ihrem Text und in den Büchern, die Sie gelesen haben, vorkommen. Schauen Sie in den Ordner mit Grafiken und Schaubildern nach, ob sich dort etwas findet, mit dem Sie Ihren Vortrag auflockern könnten und das Ihre Zuhörer begeistert. Erstellen Sie eine Mindmap dazu, wie Sie Ihr Thema darstellen können, zum Beispiel:
eine Fotografie
eine Karikatur und ein Gemälde
eine Video-Einspielung
ein Tondokument
ein Modell oder dreidimensionales Bild
ein selbst vorgetragenes Lied
Lassen Sie sich auf Ihr Thema ein; das Gute daran ist, dass Sie, indem Sie sich so intensiv mit Ihrem Vortrag beschäftigen, den Stoff wiederholen und ihn sicher präsentieren können.
Das Vortragskonzept steht und das ultimative Anschauungsmaterial ist fertig? Dann ist der Zeitpunkt für die Generalprobe gekommen. Gerade ungeübte Referenten sollten sich diesen Luxus leisten und vor einem selbst gewählten Publikum den Vortrag einmal halten. Laden Sie Ihr Meerschweinchen oder Ihre Freundin, Ihre Eltern oder Ihre Oma als Zuhörer ein oder wagen Sie es gar, vor ausgewählten Seminarteilnehmern einen Probevortrag zu halten.
Ein Probevortrag vermittelt zusätzliche Sicherheit, weil dabei deutlich wird, wie lange der Vortrag dauert und ob er gekürzt werden muss, um in das vom Dozenten vorgegebene Zeitraster zu passen. Es ist gut, einmal zu üben, wie es ist, die Folien zu wechseln und gleichzeitig zu sprechen, das gilt nicht nur für den Tageslichtprojektor, der ohnehin kaum noch anzutreffen ist, sondern auch für die Präsentation mit dem Beamer. Nichts ist schlimmer als ein Referent, der sich mit den Pfeiltasten auf dem Laptop oder der Fernbedienung vertut und plötzlich eine falsche Folie zeigt. Nicht jeder ist als Redner zur Welt gekommen und was bei anderen so leicht aussieht, kann gerade beim ersten Mal zum großen Hindernis werden.
Wenn etwas schiefgeht, werden Sie nicht nervös. Erinnern Sie sich an die alte Theaterweisheit, dass die Premiere nur dann gut wird, wenn bei der Generalprobe etwas nicht klappt. Und schließlich geht es bei Ihrem Referat nicht um Leben und Tod, sondern höchstens um eine bessere oder schlechtere Bewertung, die Sie mit Ihrer guten inhaltlichen Vorbereitung wettmachen.
Das Publikum in den Bann ziehen
Der Tag des Vortrags ist gekommen, der Dozent begrüßt Sie und überlässt Ihnen das Feld für Ihr Referat. Nun nur nicht nervös werden. Denken Sie daran, dass Sie in der Generalprobe alles wussten, dass in Ihrer Tasche eine wunderbare Ausarbeitung des Themas steckt und Sie sich einen tollen Ablauf für Ihre Präsentation ausgedacht haben.
Beachten Sie einfach einige wenige Punkte und die Zuhörer werden an Ihren Lippen hängen:
Begrüßen Sie die Zuhörer und erzählen Sie ihnen, welches Thema das Referat aufgreift, warum dieses Thema gewählt wurde. Die erste Hürde ist geschafft, der Rest läuft fast von allein.
Schauen Sie die Zuhörer beim Referat an, suchen Sie einen Freund oder Vertrauten im Publikum und sehen Sie ihn bei leichten Unsicherheiten an. Er gibt Sicherheit, vor allem wenn er weiß, dass er der Anker ist. Er wird lächeln, zustimmend nicken und schon geht es weiter.
Sprechen Sie langsam und laut, damit die Zuhörer gar nicht erst auf die Idee kommen, »lauter« oder »ich verstehe nichts« zu rufen.
Stellen Sie sich gerade hin; eine gebeugte Haltung zieht auch den Geist herunter, eine gerade Haltung stärkt das Selbstvertrauen. Mit Händen und Füßen reden, ist durchaus erlaubt, aber nicht zu hektisch.
Wechseln Sie nicht ständig den Platz, sondern nur dann, wenn ein Folienwechsel erfolgt und die Zuschauer ohnehin für einen winzigen Moment abgelenkt sind.
In manchen Seminaren reicht es nicht aus, als Hausarbeit ein Thema nur durch die Lektüre von Fachliteratur zu bearbeiten, vielmehr muss eine eigene Studie durchgeführt werden. Klären Sie schon vor der Themenwahl, welche Methode Sie einsetzen sollen:
Umfrage: Für eine Umfrage müssen Sie einen Fragebogen erstellen oder auch einen vorhandenen Fragebogen nutzen; das ist durchaus auch online möglich. Wie auch immer: Sie benötigen Menschen, die bereit sind, den Fragebogen zu beantworten. Ihre Arbeit kann sich auf einzelne Aspekte beziehen, zum Beispiel die Entwicklung des Fragebogens oder die Durchführung der Umfrage.
Experiment: Bei einem Experiment geht es darum, eine Annahme, meist in der Naturwissenschaft oder Technik, durch einen eigenen Versuch zu überprüfen und die Ergebnisse sowie die Versuchsanordnung zu beschreiben.
Fallstudie: In einer Fallstudie müssen die erworbenen Kenntnisse auf ein Fallbeispiel übertragen werden, zum Beispiel beschrieben werden, wie sich ein Berater des genannten Menschen verhalten oder was er einem Unternehmen empfehlen würde.