Das vielsagende Spiel der Beine

Bekanntlich ziehen ja Frauenbeine -von der Fußspitze bis zum verheißungsvollen Ansatz - die Blicke der Männer magnetisch an. Sie sind erotische Signalgeber erster Ordnung, und das Spiel der Beine spricht für den Kundigen eine überaus beredte Sprache. Haben Sie zum Beispiel einmal beobachtet, wie eine Frau auf der Beifahrerseite aus dem Auto steigt?

Da ist die Naive. Sie steht mit dem linken Fuß noch hoch auf der Kante des Türausschnitts, während sie den rechten bereits auf die Straße setzt, so daß ihr zwangsläufig der Rock bis zum Gehtnichtmehr hinaufrutscht und dem glücklichen Beobachter unverhoffte Einblicke gestattet. Arglos und naiv, wie sie ist, ahnt sie wohl kaum, was sie da womöglich auslöst; und wenn sie sexy ist, kokettiert sie allenfalls mit der Wirkung. Bestimmte Absichten signalisiert sie nicht.

Die Verführerische dagegen wird - ob mit Rock oder Hose - ein Bein nach dem anderen zunächst betont aus dem Wagen strecken und dann graziös und nachdrücklich auf den Boden setzen. Sie spielt mit ihren Reizen und mit ihren Beinen und versteht es, ihre Ziele damit zu erreichen: als Mädchen für ein paar nette Stunden - oder aber auch mehr. Sie weiß Schranken zu nehmen, die sich ihr in den Weg stellen.

Die Frau, die unauffällig und normal aus dem Auto steigt, hat in dieser Situation nichts weiter im Sinn und zieht es vor, die nonverbale Kommunikation in Sachen Erotik auf andere Bereiche zu beschränken.

Eine Frau, die beispielsweise mit leicht gespreizten Beinen auf einem Stuhl sitzt und - während sie spricht - scheinbar gedankenlos mit einer Hand leicht über die Gegend ihrer Brüste streicht oder in liebkosender Bewegung ihre eigenen Hüften oder Schenkel streichelt, signalisiert mit solchen Gebärden der weiblichen Körpersprache ziemlich klar ihre Liebesbereitschaft. Weitere Beinsignale in diesem Sinne sind etwa die Ausrich-tung der Fußspitzen oder eines übergeschlagenen Beines auf den interessanten Partner hin oder- beim Gehen und Stehen - das Vorschieben des Beckens. Wird dann vielleicht noch der Kopf zurückgeworfen, fährt sich die Frau mit der Hand durch das fliegende Haar, wobei die Innenseite des Handgelenks dem Betrachter offen zugewandt ist, so ist das Repertoire erotischer Aufforderungsgesten fast komplett.

Wenn andererseits diese Frau die Arme über der Brust kreuzt oder verschränkt, beim Sitzen die Beine fest übereinanderschlägt oder beim Stehen das Spiel- über das Standbein kreuzt, so bringt sie klar zum Ausdruck, daß sie sich einem Flirt verschließt. Alle Barrieren sind geschlossen. Vielleicht ist auch noch eine Hand unter dem verschränkten Arm zur Faust geballt, vielleicht sind die Lippen zusammengepreßt. Hier geht nichts. Möglicherweise ist die Frau auch enttäuscht, weil sie nicht das bekam, was sie haben wollte.

Gerade das Übereinanderschlagen der Beine in der Sitzposition kann, wie wir soeben gesehen haben, durchaus unterschiedliche Botschaften vermitteln. Es kann ein Abschließen und Dichtmachen des intimsten erotischen Bereichs der Frau bedeuten, aber auch - als gelockerte Haltung -

eine Hinwendung in Richtung auf einen Partner andeuten. Hier sind Sie als Betrachter darauf angewiesen, die Gesamtsituation zu berücksichtigen und mit Intuition und Fingerspitzengefühl den Persönlichkeitsausdruck zu erspüren.

Eine Frau, die mit übereinandergeschlagenen Beinen dasitzt, den Rock übers Knie rutschen läßt und einen Unterschenkel etwas an den anderen preßt, weiß und will, daß diese Sitzposition auf Männer ausgesprochen animierend wirkt. Mit übereinandergeschlagenen Beinen dazusitzen und den Schuh auf der Fußspitze des oberen Beines lose baumeln zu lassen oder immer wieder hinein- und hinauszuschlüpfen, kann Ausdruck einer entspannten Haltung sein. Dieses Fußspiel fördert aber auch viele Männer extrem heraus.

Verkrampftes, ständiges Übereinanderlegen der Beine weist auf eine überbetonte Sinnlichkeit hin. Jedoch können die beim Sitzen übergeschlagenen Knie auch rein konventionelle Ursa-chen haben und nichts als eine entspannte, bequeme Sitzhaltung bedeuten, aus der zweifellos mehr Gelassenheit und Sicherheit zu erkennen ist als etwa aus dem angespannten Sitzen mit parallel gestellten Beinen und zusammengepreßten Knien: brav, züchtig, auf dem Sprung oder ängstlich (besonders beim Sitzen auf der vorderen Stuhlkante), unsicher.

Ganz so eng wie die amerikanischen Psychiater, deren Signalinventar nachfolgend zitiert wird, sollte man Frauen aber wohl doch nicht nach ihrer Beinhaltung typisieren:

Sie sitzt mit übergeschlagenen Beinen, wobei sie leicht mit dem rechten wippt: intelligent und ehrgeizig.

Sie schlingt das eine Bein leicht um das andere: übertriebene Einbildungskraft; andererseits auch: Unsicherheit, Verschlossenheit.

Sie streckt Beine und Füße aus: Mangel an Geist, Humor und Begriffsvermögen, Hang zur Nörgelei.

Sie hält die Beine parallel aneinander, die Füße geschlossen: sorgfältig, treu, pünktlich, aber ungebildet.

Sie hält die Knie zusammen, ebenso die Füße, deren Spitzen sich berühren: nervös und ängstlich.

Sie streckt die Beine aus und legt die Füße nachlässig übereinander: oberflächlich, bequem, aber lustig und immer guter Laune.

Seit die Frauen modisch und alltäglich-selbstverständlich m die Hosen stiegen, übernahmen sie auch manche typisch männliche Geste. Da wandelt sich beispielsweise das Kokettieren mit Bein und Rocksaum in die Stellung des Revolverheiden: die Hände in die Hüften gestützt, Daumen vielleicht unter den Gürtel geschoben, das Becken vorgestellt. Das ist sexuelle Her-ausforderung - aber noch nicht Bereitschaft. Es kommt darauf an, welche Reaktionen dieses Signal beim Gegenüber auslöst.

Die sexuell unternehmungslustige Frau - das sahen wir bereits - äußert sich anders. Im Stehen wendet sie Blicke und Körper offen dem Visavis zu, Oder sie setzt sich mit leicht gespreizten Beinen - ein symbolisches Zeichen ihrer Empfangsbereitschaft. Sie beugt sich vor, bückt sich vielleicht, um ein vielversprechendes Dekollete sehen zu lassen. Sie streift mit streichelnden Bewegungen über Brüste, Hüften und Schenkel, glättet ihr Kleid, ihre Strümpfe, kreuzt ihre Beine sehr hoch oder streckt sie in sehr langsamer Bewegung aus.

Wenn sie besonders kühn ist; dringt sie in die intime Raumsphäre des begehrten Mannes ein. Sie stellt oder setzt sich ganz nah zu ihm, bedrängt und verwirrt ihn. Ihre Knie und Schenkel berühren die seinen. Sie sieht ihn unverwandt an; ihr Atem streift sein Gesicht. Sie legt ihre Finger auf seinen Arm oder ergreift seine Hand, um das Feuerzeug, das er ihr entgegenhält, an ihre Zigarette zu führen.

Gleichsam spiegelbildlich, wenn auch mit entsprechend männlichen Gesten; gibt ein Mann sein Interesse an seinem weiblichen Gegenüber zu erkennen. Sein Blick hebt die Entfernung auf und stellt einen ersten Blickkontakt her. Befindet er sich im Gespräch mit einer anderen Person, so spricht und lacht er dabei laut um die Aufmerksamkeit der Frau auf sich zu ziehen. Vielleicht macht er auffallende Gesten, oder er ist zwar zu-rückhaltend, aber sein Körper bleibt ihr dauernd voll zugewandt. Ein Gegenstand, den er in der Hand hält, weist beständig in ihre Richtung.

Alles, was von ihm ausgeht, konzentriert sich auf sie, umkreist sie, hüllt sie ein und will den trennenden Zwischenraum überwinden.

Ist dies erreicht oder besteht bereits eine engere Gesprächssituation zwischen den beiden, so läuft hier das ganze schon dargestellte Programm der Körperzuwendung, der betont offenen Arm- und Handgesten und der Beinstellungen, ab. Nähe wird hergestellt, die andere ausschließt.

Männer, deren sexuelles Begehren erwacht, unterliegen - ohne daß sie es wissen - bestimmten körperlichen Veränderungen. Wir beobachten eine deutliche Anspannung der Muskeln. Der in Aktionsbereitschaft gesetzte Körper richtet sich auf. Alles an ihm wird belebter, straffer, der Bauch wird flacher, die Schenkel wirken fester. Auch die Mimik verändert sich. Das Auge blickt konzentriert aus verengten Lidern. Der Mund öffnet sich leicht, und langsam gleitet die Zunge über die Lippen.

Ganz wie das Männchen im Tierreich muß auch der Mann, der eine Frau erobern will, im günstigsten Licht erscheinen. Er

glättet - oder lockt - sein Haar, den Bart, den Schnurrbart, er richtet den Krawattenknoten, prüft seine Fingernägel, zieht seine Strümpfe hoch.

Wenn er aufrecht steht, spreizt er die Beine und schiebt das Becken vor. Er steckt die Daumen hinter seinen Gürtel und streckt die Finger in Richtung seiner Genitalien. Das ist die klassische Pose des Cowboys mit seiner aggressiven Sexualität. Wenn er sitzt, spreizt der sexuell erregte Mann seine Beine weit auseinander und läßt so die Wölbung seiner Genitalien erkennen. Beim Gehen bewegt er sich geschmeidig, drückt die Brust heraus, rollt Schultern und Hüften.

Die mögliche positive Reaktion der Frau kennen wir bereits in den wichtigsten Signalen: Kopf zurückwerfen, die Mähne (sogar eine imaginäre

- bei kurzen Haaren) fliegen lassen, die leicht erregbare Streichelzone der Handgelenke entblößen, die Beine weiter öffenen als bei einem wertfreien Gespräch, ebenso die Lippen ein wenig öffnen und mit der Zunge befeuchten - eine symbolische Darstellung der Genitalzone, eine deutliche Einladung.

Frauenhände spielen in solchen Situationen gern mit Gegenständen, umstreichen etwa die Konturen eines Weinglases: Gesten, die zärtliches Einfühlen versprechen.

Im Sitzen wird beispielsweise ein Bein hochgezogen, das Knie umarmt: eine Selbstumarmung voll Gefühl, Bereitschaft, aber auch noch zögernder Scheu (denn sonst deutet ja das feste Umarmen beider hochgezogener Knie eher auf eine sich einigelnde Schutzhaltung): »Sieh her, so möchte ich umarmt werden!« Der Genitalbereich ist nicht versperrt wie bei hermetisch geschlossenen Beinen.

Und wenn dann vielleicht noch der Schuh an dem hochgezogenen Bein wippt ...

Was Schuhe über Ihren Sex-Appeal verraten

Schuhe enthüllen mehr über Innenleben und Vorlieben, als es deren Trägern recht ist. Das haben nordamerikanische Psycho-

logen herausgefunden. Vor allem sexuelle Wünsche und geheime Leidenschaften werden unverhohlen kundgetan: Schuhe, aus denen unbedeckte Zehen hervorlugen, signalisieren die Bereitschaft: Ich bin einem Flirt nicht abgeneigt. Fesselriemchen ziehen die Aufmerksamkeit sofort auf die Beine. Deren Trägerinnen sind gewagten Liebesspielen nicht abgeneigt.

Auf hohen Absätzen muß sich eine Frau viel langsamer und dadurch auch harmonischer bewegen. Die kurzen Schritte vermitteln: Ich kann nicht wegrennen -und will es im Grunde aber auch gar nicht.

Fersenriemchen verraten Sex und Verwegenheit. Die Trägerin ist von ihrem Sex-Appeal überzeugt. Sie will auch ständig im Mittelpunkt stehen.

Schenkelhohe Stiefel entlarven die Exhibitionistin mit Liebe zum Sex. Sie möchte die Männer provozieren, die Blicke auf sich ziehen.

Flache Schuhe werden oft von attraktiven Frauen mit gestörtem Sexleben getragen. Schon das »Umsteigen« auf hohe Absätze kann Wunder vollbringen.

Aber nicht nur Frauen, auch Männer werden durch die Schuhe

»bloßgelegt«.

Wer auf Hochglanz polierte Schuhe trägt, verlangt viel von seiner Partnerin

- und hat das Temperament einer Wanderdüne. Außerdem ist er sehr egoistisch: Er nimmt keine Rücksicht auf seine Partnerin.

Männer mit ungepflegten, derben Schuhen hingegen gehen auf Kosten von Sex lieber mit dem Kumpel nächtelang in die Bar oder in die Kneipe.

Der Gigolo übrigens trägt spitze Schuhe - er hüpft unruhig von Bett zu Bett.

Nun sind wir also wieder ein bißchen schlauer; aber ich glaube, man sollte das nicht so tierisch ernst nehmen, sondern sich eher amüsieren, wenn im Zusammenhang von Schuh/Charaktereigenschaft doch einmal das eine oder andere zuträfe.

Trotzdem dürfte es keinesfalls schaden, mal ab und zu einen Blick nach unten zu werfen.

Wissen Sie, was Liebe ist?

Wer balzt und turtelt, der findet sich blitzschnell im Stadium der grenzenlosen Verliebtheit wieder, und daraus kann - ich sage jetzt sehr vorsichtig, kann - einmal eine ganz große Liebe werden?

Und nun frage ich Sie: Gibt es die große Liebe? Oder ist sie nur eine nüchterne chemische Formel, wie die Wissenschaftler immer wieder behaupten?

Ich bin der Meinung, daß es wichtig ist, auf Körpersignale zu achten, damit man nicht ständig die verkehrten Menschen anflirtet, infolgedessen also auch das Aufkommen von Enttäuschungen nach Möglichkeit gleich unterbindet.

Es ist aber ebenso vorteilhaft zu wissen, was passiert, wenn wir uns rettungslos verlieben:

Man sieht sich tief in die Augen, das Herz fängt an zu rasen - und schon ist die berühmte Liebe auf den ersten Blick Realität. Jeder hat sie schon mindestens einmal erlebt.

Ist das ein Blitz, der aus unserer Seele kommt? Die moderne Wissenschaft sieht das viel nüchterner: »Die Liebe«, sagt der Innsbrucker Physiologe Dr. GERHARD CROMBACH, »ist eine

chemische Formel – C8H11N = Phenyläthylamin.«

Die Liebesdroge mit dem zungenbrecherischen Namen wird im Hypothalamus, einem Teil des Zwischenhirns, gebildet. Der Produktionsprozeß läuft nach einem Drei-Stufen-Programm ab: Stufe eins: Das Auge holt Informationen über Haar- und Augenfarbe, Größe, Figur, Frisur, Hände und Kleidung des »Zielobjekts« ein. Die Informationen gelangen mit der Spitzengeschwindigkeit von 432

Stundenkilometern zum Großhirn.

Gleichzeitig beginnt das Ohr, wichtige akustische Signale - wie Stimmenklang oder ein Lachen - aufzunehmen.

Die Nase erfaßt schließlich den von der Haut, den Schweißdrüsen und den Geschlechtsorganen des Gegenübers ausströmenden individuellen Geruch.

Stufe zwei: Das Großhirn sortiert die bei ihm eingehenden Mitteilungen, vergleicht sie mit von Geburt an im Gehirn archi-vierten Eindrücken. Dabei können beispielsweise ein Duft, der von der Mutter ausging, die wohlklingende Stimme des Vaters oder die Haarfarbe der ersten Liebe für den weiteren Prozeßablauf eine entscheidende Rolle spielen.

Tauchen aber nun unangenehme Erinnerungen auf, schaltet das Großhirn automatisch auf »Normalbetrieb« um. Liebe ist in diesem Fall kein Thema mehr!

Stufe drei: Sie »zündet«, wenn die soeben eingeholten Informationen zu den gespeicherten »Werten« passen.

Der erbsengroße Hypothalamus beginnt mit der Produktion des Liebesstoffs Phenyläthylamin, es kommt zu einer Kettenreaktion weiterer chemischer Prozesse.

Professor Dr. ZWI NAOR von der Universität Tel Aviv fand heraus: Ein an den Wänden der haselnußgroßen Hirnanhangdrüse haftendes Eiweiß leitet die Liebesdroge in feiner Verteilung weiter. Der israelische Wissenschaftler vermutet, daß dadurch auch andere für Liebe und Lust mitverantwortliche Hirnzellen aktiviert werden.

Vom ersten Blick bis zur Vollbestätigung des chemischen Gehirnlabors sind genau vier Sekunden vergangen! Der Herzschlag hat sich in dieser Zeit um etwa fünfzig Prozent beschleunigt, der Atem geht schneller, bei den Frauen fangen die Augen an zu glänzen.

Die Verhaltensforscher CHRISTIANE DOERMER und Dr. KARL

GRAMMER vom Max-Planck-Institut München gingen bei der

Gegenüberstellung von Mann und Frau den geschlechtsspezifischen, äußerlich erkennbaren Reaktionen auf die chemischen Gehirnprozesse nach. Testpersonen waren dreihundert Abiturienten. Die Erkenntnisse beider Wissenschaftler:

Wenn's gefunkt hat, dann beugen sich die Frauen nach vorn, werfen das Haar zurück, lachen ihn auffordernd an. Männer lehnen sich im Stuhl zurück, erwidern sofort das weibliche Lächeln.

Phenyläthylamin - eine Chemikalie, die wildfremde Menschen innerhalb von Sekunden zu Liebenden macht ... Vielleicht - so meint Professor Naor -

gelingt es in Zukunft, diesen

Eiweißstoff aus dem Gehirn zu isolieren, um eine Liebespille daraus herzustellen.

Bis er allerdings soweit ist, sind wir auf anregende Hilfsmittel wie Romantik und Musik angewiesen.

Und das ist ja auch nicht das Schlechteste - oder?

Bei aller Wissenschaft und den aus ihr resultierenden chemischen Formeln

- bleiben wir lieber bei dem, was wir sehen, fühlen, riechen können und was wir daraus erfahren.

IV