III
Hände sprechen Bände
Wie merke ich denn, daß er mich mag?
Das ist eine Frage, die mir bestimmt schon tausendmal gestellt wurde.
Aber nicht nur Frauen wollen das immer wieder wissen. Auch die Männer möchten sich darüber im klaren sein, woran sie sind, wenn sie
»auf die Pirsch gehen« und die Frau »aufgespürt« haben, die ihnen gefällt.
Um ehrlich zu sein, eine allgemeingültige Antwort gibt's nicht. Das kann jeder nur für sich selbst in Erfahrung bringen - und zwar noch am ehesten, wenn er seine eigenen Reaktionen auf den anderen überprüft.
»Haben Sie eine Pistole in der Tasche, oder freuen Sie sich so, mich zu Sehen?« soll Filmdiva MAE WEST einmal gefrotzelt haben. Ob's nun stimmt oder nicht - sie hat auf jeden Fall damit das Urproblem der Körpersprache gelassen ausgesprochen:
Hat er wirklich Interesse an mir, oder verschwende ich eigentlich nur meine kostbare Zeit?
Streicht er sich durchs Haar, weil er mir gefallen will? Oder jucken ihn bloß seine Schuppen?
Männer, die anfallsartig beginnen, an ihren Socken zu zerren, die ihren Hosenbund hin- und herzerren, Jackett oder Barthaare unentwegt ordnen oder hektisch an der Krawattenfeineinstellung nesteln, zeigen Balzverhalten! Ganz eindeutig!
Das Männchen putzt sich. Es windet sich in all diesen lächerlich anmutenden Verrenkungen, weil es dem Weibchen gefallen möchte.
Dieses wiederum wird vermutlich nicht mit einem zweimaligen Sockenhochziehen antworten, sondern Unmengen von unsichtbaren Krümeln vom Rock schnipsen oder an den Ohrringen fummeln.
Gebalzt wird nämlich nie allein-wäre ja auch zu langweilig-, sondern immer im Dialog!
Da schüttelt nicht nur der Partylöwe seine gewaltige Mähne, sondern auch die graue Maus versucht Sich in Szene zu setzen. Die wichtigste Regel der Körpersprache lautet denn auch: »Nur wer sich seiner eigenen Signale bewußt ist, kann die Körpersprache der anderen verstehen.«
Wer zum Beispiel über seine sogenannten Selbstkontakt-Gesten genau im Bilde ist, erkennt sie auch beim Flirtpartner: Man berührt sich dauernd selbst. Gibt dem eigenen Körper lauter flüchtige, kleine Streicheleinheiten.
Die Beine reiben sich aneinander; Hände streichen über Schultern und Brust. Eine Hand massiert die andere. Der Kopf kuschelt sich an die eigene Schulter.
Wissen Sie, was das alles bedeutet? Nichts anderes als: »Bitte, ich möchte, daß du mich genauso anfaßt und streichelst.«
Aufgepaßt -jetzt geht's um Sieg oder
Niederlage!
Menschliche Turteltauben schauen einander voll ins Gesicht, bevor sie sich bemühen, sich von ihrer Schokoladenseite zu zeigen.
Bei gegenseitiger Sympathie wird dann der Körper voll zugewandt. Jeder versucht dem anderen direkt gegenüber zu sein. Kopf und Körper neigen sich einander zu, Hände und Beine eher parallel plaziert, die Haltung an sich ist weit, breit und offen - ebenso wie die darin ausgedrückte Botschaft:
»Ich bin ganz offen für dich.«
Abgewandte Körperpositionen und Barrieresignale bedeuten Ablehnung!
Wendet sich der Gesprächspartner zur Seite und mustert die Architektur des Raumes oder ein Bild eingehender als den nur über die Schulter betrachteten Flirt- dann hat's eben nicht gefunkt!
Auch wer die Arme vor der Brust verschränkt, den Unterarm quer vor sich auf den Tisch legt oder überhaupt mit einem Arm oder Bein die Körpermitte kreuzt, signalisiert überdeutlich: »Keine Chance, mein Freund
- zwischen uns steht etwas.«
Was aber bitteschön nicht heißen muß, daß »es«, was immer es auch sei, nicht aus dem Weg geräumt werden kann.
Kann ja sein, daß man der neuen Eroberung auch nur allzu Schnell aufs Fell gerückt ist.
Nicht die geringste Chance haben Sie, wenn Ihr Flirtpartner entweder geschäftsmäßig lächelt (Sie wissen Schon: dabei werden nur die Lippen verzogen, die Augen nehmen nicht an dem Lächeln teil, der Blick geht durch Sie hindurch) oder beim Sprechen die Hand schließt, also zur Faust ballt, oder wenn er die Beine ineinanderschlingt und dabei noch die Hände aufs Knie legt.
Das alles heißt nichts anderes als: »Ist schon gut, aber laß mich jetzt in Ruhe.«
Die Intimzone beträgt immer ungefähr eine halbe Armlänge. Und sie darf wirklich nur mit ausdrücklicher Genehmigung betreten werden. Wer einfach So hineinplatzt, der wird mit Nichtbeachtung bestraft oder sogar prompt wieder hinausgeworfen. Ist ja auch sehr einleuchtend - oder würden Sie es toll finden, wenn wildfremde Menschen ohne anzuklopfen plötzlich mitten in Ihrem Wohnzimmer stehen?
Direkter Körperkontakt - das längere Aufliegenlassen der Hand also, die gehäuften flüchtigen Berührungen - wird erst wichtig, wenn schon mehr Vertrauen in die gegenseitige Zuneigung besteht.
Die wichtigste Frage beim Entschlüsseln von Körpersprache heißt aber:
»Verhält sich die Frau oder der Mann eindeutig?« Lächeln, Lachen, Scherzen, Blödeln, Zwinkern und Blinkern - das kann jeder.
Ein ganzes Stockwerk tiefer jedoch wird enthüllt, ob die hingehauchten Komplimente nur Larifari-Sprechblasen sind oder ehrlicher Verwirrung entstammen.
Füße und Beine führen, weit weg vom kontrollierenden Kopf, ihr totales Eigenleben und sprechen für sich:
So schlägt in einer stehenden Gruppe nur dem Sympathie entgegen, auf den die Fußspitzen der anderen zeigen oder der sich innerhalb des von ihnen angedeuteten Winkels aufhält. Auch die Hände verraten einiges: Wer wirklich flirtet, gestikuliert viel und heftig. Die innere Unruhe bringt die Arme in Bewegung, wobei die dabei Ständig gezeigten Handinnenflächen die Absicht demonstrieren, an und auch aufzunehmen.
Das Zeigen der Handinnenflächen
drückt aber auch aus, daß gegenseitiges Vertrauen entstanden ist.
Und schließlich besorgt die Ausdrucksweise von Augen und Mund den Rest.
Rote Wangen und viel Gelächle mit offenem Mund verkünden erfreutes und wahres Interesse. Die Lippen werden voller, und die Zunge schiebt sich häufig dazwischen. Das Nervensystem flattert in freudiger Erregung.
Das Blut schießt ins Gesicht, und der Mund trocknet aus. Das ist der Grund, warum man Sich viel und häufiger als sonst die Lippen befeuchtet.
Und wenn dann einer in der ganz heißen Flirtphase öfter mal zum Glas greift-wichtig zu wissen für die Zukunft -, dann handelt es sich nicht um einen Alkoholiker, sondern um den Ausdruck einer prickelnden Nervosität.
Leicht zu Mißverständnissen führt übrigens noch folgendes Verhalten: Es ist plumpe, platte Anmache, der Reihe nach verschiedene Körperteile seines Gegenübers intensiv in Augenschein zu nehmen. Das wirkt wie das Taxieren eines Objekts, das man bei Gefallen auch kaufen wird.
Denn gerade die kleinen, schnellen Blicke, mit denen der Flirtpartner bombardiert wird, sind es, die zur Körpersprache gehören. Ebenso wie die weitgeöffneten Augen mit den hochgezogenen Augenbrauen und den vergrößerten Pupillen.
Der lange, versunkene, verheißungsvolle Blick, den kein Außenstehender zu kreuzen wagt, setzt dagegen schon sehr viel Einverständnis voraus.
Mir bleibt zum Schluß dieses Kapitels nur noch, Ihnen viel Glück beim Entschlüsseln all dieser Signale zu wünschen.
Sie sollten allerdings nicht immer gleich sofort aufs Ganze gehen. Ich sage Ihnen auch, warum: weil geweitete Pupillen vielleicht nur signalisieren, daß Ihr Gegenüber kurzsichtig ist, und für den Selbstkontakt möglicherweise ein kratzender Pulli verantwortlich ist.
Und vermissen Sie das Haltungsecho? Es könnte sein, daß Ihrem Flirtpartner gewisse Bewegungen Schmerzen bereiten, er sie also deshalb tunlichst unterläßt.
Auf die Haltung kommt's an
Meine Mutter hat immer gesagt: »Halt dich gerade, Kind, oder willst du durch die Gegend laufen wie ein geprügelter Hund?« Recht hatte sie damit, denn wie man sich hält, so fühlt man sich, und dementsprechend fällt auch die Wirkung auf unsere Mitmenschen aus. Deshalb möchte ich Ihnen jetzt einiges Wissenswertes darüber sagen. Damit Sie Sich selbst besser kontrollieren und andere besser einschätzen können.
Der Hals
Er bestimmt, wohin sich der Kopf wendet. Der Hals signalisiert, worauf wir unsere Aufmerksamkeit konzentrieren, welche Bedeutung wir einer Angelegenheit zumessen. Nicken, Kopfschütteln, das leichte Vorbeugen zur Begrüßung, das kurze Heben des Kopfes bei Erstaunen - das sind allgemeinverständliche Signale. Wie wir aber gewohnheitsmäßig unseren Kopf tragen, zeigt, auf welche Art wir zur Welt stehen.
Der vorgestreckte Hals verrät den Menschen, der seiner Umgebung zuerst mit dem Kopf begegnet und Verstehen über Fühlen und Empfinden stellt. Der Stolz, der sich im aufgerichteten Nacken zeigt, ist sprichwörtlich: Hocherhobenen Hauptes geht man durchs Leben, hat keine Angst, sucht keinen Streit, weicht Konfrontationen aber auch nicht aus.
Ein allzu steifer Nacken signalisiert Halsstarrigkeit. Hier sitzen die Aggressionen und nicht etwa der Schalk im Nacken.
Die Schultern
Für ihre tragende Rolle brauchen sie Format. Sie verdeutlichen, wie ein Mensch auf die Anforderungen des Lebens reagiert. Ob er sich die Last der ganzen Welt aufpackt oder unbekümmert alles auf die leichte Schulter nimmt.
Hochgezogene Schultern bedeuten Angst. Wenn ein Mensch erschrickt, sausen sie blitzartig nach oben. Verharren sie dort in Dauerstellung, heißt das, ein Mensch lebt in ständigem Erschrecken, ständiger Angst.
Hängende, vorwärtsgebeugte Schultern lassen den Schultergürtel schmaler wirken. Sie signalisieren: »Tu mir nichts, ich tu dir auch nichts.«
Breite Schultern signalisieren: »Mir kann keiner, ich bin stark.«
Sind sie dagegen extrem zurückgezogen, so ist Vorsicht geboten: Bitte nicht anlehnen - hier schlummert eine geballte Ladung Aggression!
Die Brust
Was wirklich zu Herzen geht, nimmt oft die Luft weg. Traurigkeit und Sehnsucht entlocken unserem Brustkorb die herzzerreißendsten Seufzer -
nicht ohne Grund: Eine tiefe Atmung verstärkt Gefühle, flache Atmung verhindert sie.
Wer sich ständig wie King-Kong in die Brust wirft, hat seinen Brustkorb im Einatmungsstadium eingefroren. Er ist im wahrsten Sinn aufgeblasen.
Er scheint keine Hilfe zu brauchen und hat in dieser Starre keinen Platz für warme, weiche Gefühle.
Der Bauch
Er ist der Nabel unserer Welt. Wer sich den Bauch vor Lachen hält, wirkt nicht nur sympathisch, sondern erntet Anerkennung für seinen inneren Einklang.
Wir halten Nabelschau und wenden uns unserer Mitte, unseren Gefühlen zu. Deren Ursprung liegt im Bauch. Von dort spüren wir Wut, Eifersucht und Enttäuschung in uns aufsteigen.
Der Bauch ist auch der Bereich von Macht und Kontrolle. Denn je stärker wir mit unserem Innern verbunden sind, desto selbstbewußter können wir auftreten.
Übrigens, ein ewig eingezogener Bauch (sei es aus modischen Gründen oder dergleichen) schränkt die Atmung ein. Die Gefühle können aus den Eingeweiden nicht heraus. Verdauungsstörungen und Antriebslosigkeit gesellen sich zu der Angst, »auf den Bauch zu fallen«.
Der Rücken
Macht man ihn steif, gibt's Ärger. Ein schöner Rücken kann auch entzücken, heißt ein doch recht spöttisches Sprichwort. Spöttisch insofern, als auf dem Rücken keine primären sexuellen Merkmale zu finden sind.
Ein tiefer Rückenausschnitt wirkt nur deshalb so sexy, weil viel Haut verheißungsvoll auf andere Körperteile wie Po und Vorderseite hinweist.
Wer sein Kreuz steif hält, der will sich offensichtlich niemals beugen. Er kann nicht nachgeben und muß selbst um Kleinigkeiten streiten. Ohne Flexibilität in der Lendengegend sind spontane Gefühle gebremst.
Hat jemand den sprichwörtlichen Stock verschluckt, dann macht er sich größer als er eigentlich ist. Es heißt nichts anderes als: »Achtung, ich bin größer, ich bin überlegen.«
Aus dem locker aufrechten Rücken kommt das Gefühl für
Selbstbehauptung, ob man Rückgrat zeigt oder nicht.
Wessen Wirbelsäule sich aber immer nach vorn neigt, der ist auch gebeugt und erlebt eher Gefühle von Kraftlosigkeit und Depressionen.
Das Becken
Hier lauert die Leidenschaft. Als Sitz der Sexualität spielt das Becken natürlich auch in der Mode immer eine große Rolle. Die Betonung der Hüfte in früheren Zeiten durch Reifrock und Korsett versinnbildlichte in dieser Hinsicht eine deutliche Körpersprache: Liebesbereitschaft und Empfänglichkeit.
Eine schmale Taille signalisiert: »Ich bin nicht schwanger«, oder noch deutlicher und auf drastische Weise völlig logisch: »Du kannst mich auch nicht schwanger machen.«
Die Stellung des Beckens beeinflußt die ganze Körperhaltung sehr entscheidend. Seine Beweglichkeit unterscheidet den steifen vom lockeren Tänzer. Wer Bewegungen aus dem Becken heraus beherrscht, gewinnt erst die nötige Kraft für Sport und Spiel.
Er zieht den Schwanz ein, sagt man und möchte auf diese Weise zu verstehen geben, daß die betreffende Person das Steißbein nach vorn drückt. Daraus ergibt sich ein flacher Po, der eingekniffen wirkt. Das nach vorn gedrängte Becken unterbricht den Gefühlsfluß zwischen Beinen und Oberkörper. Die Sexualität und damit ein Großteil der Lebendigkeit und Spontaneität ist blockiert.
In einem demonstrativ ausgestreckten Hinterteil steckt eine geballte Ladung Energie, die anderswo nicht recht zum Ausdruck kommt. Das nach hinten gedrückte Becken ist bereit, vorzustoßen - aber nichts geschieht. Die Angst, die Kontrolle über sich selbst zu verlieren, überwiegt. In dieser Furcht liegt der Grund für eine unbefriedigende oder problematische Sexualität.
Die Beine
Sie sind die Säulen der Selbständigkeit. An ihnen lassen sich unser Selbstverständnis und unsere Fähigkeit zu Bewegung und Veränderung ablesen.
Wer im Leben auf Schwachen Beinen steht, ist vermutlich nicht auf Bewegung und Veränderung erpicht. Ein solcher Mensch sucht Geborgenheit, Sicherheit, Unterstützung. Fehlende Selbständigkeit führt auf Dauer in die Abhängigkeit und somit zu leicht überhöhten Anforderungen an einen Partner.
Steife und staksige Beinbewegungen lassen auch sonst auf wenig Flexibilität schließen, verbunden mit einem häufig unnachgiebigen Verhalten. Wer nicht in die Knie gehen will, der drückt sie durch. Diese Haltung sagt klar: »Ich will nicht klein beigeben.«
Die Füße
Fest in Leder gepackt, führen die wichtigsten Instrumente unserer Fortbewegung unter dem Tisch ein schummriges Eigenleben. Das machen sich der erfahrene Körperleser zunutze:
Während beispielsweise der Oberkörper ganz aus kühler Pose besteht, verrät das Gescharre unterm Tisch die versteckten Ängste (angedeutete Weglaufbewegungen) und Aggressionen (Tretbewegungen). Auf den wenigen Quadratzentimetern Fußfläche steht also unser kompletter Organismus. Wenn mit dem Fundament etwas nicht in Ordnung ist, wirkt sich das auf das gesamte Bauwerk aus. Und ob wir mit beiden Beinen auf der Erde stehen, hängt von der Beschaffenheit unserer Füße ab.
Wer seine Zehen in den Teppich krallt, versucht insgeheim, seine Unsicherheit durch Vernunft und starke Selbstkontrolle auszugleichen.
Auch im übertragenen Sinn tritt dieser Mensch nicht fest auf und läßt sich leicht aus dem Gleichgewicht bringen.
Wer häufig auf den Zehenspitzen einhertänzelt, hat ebenfalls keinen leichten Stand im Leben. Man bewegt sich im Reich der Träume und Phantasien - ist also ein »Traumtänzer«.
Fest in den Boden gerammte Hacken können den »Umfaller« entlarven. Er gaukelt eine Stabilität vor, über die er nicht verfügt. Er hängt seine Fahne nach dem Wind, besonders dann, wenn er »kalte Füße« bekommt. Und das passiert ihm recht leicht.
Das sind sie also, die Signale, die von unserem eigenen Körper ausgehen.
Ich möchte Ihnen aber noch eine zusätzliche Hilfe anbieten.
So lernen Sie, Sig nale besser zu verstehen
Ein großer Spiegel ist das beste Hilfsmittel, um besonders Wichtiges aus Ihrer Haltung herauszulesen.
Stellen Sie sich in einer stillen Stunde möglichst nackt, entspannt und mit zunächst geschlossenen Augen davor auf.
O Gehen Sie im Geist die einzelnen Körperteile durch, indem Sie versuchen, diese zu erspüren. Dann öffnen Sie die Augen wieder und vergleichen das Gefühlte mit dem Spiegelbild. Stimmen innere und äußere Wahrnehmungen überein - zum Beispiel, daß Ihre Schultern auch im Spiegel so gerade aussehen, wie Sie sie empfinden?
Gehen Sie die Körperteile auf jeden Fall einzeln durch - das übt die realistische Selbsteinschätzung.
O Verändern Sie nun die Körperhaltung nach Wunsch genauso, wie sie dem Idealbild entspräche. Die neue Haltung nur wenig übertreiben, denn Sie können Ihre Körpersprache um so besser verstehen, je weniger Sie ins Extrem fallen. Welche Gefühle verspüren Sie bei der geringsten Veränderung? Sind sie Ihnen angenehm? Was ist ungewohnt an dieser Position?
Was für ein Mensch wären Sie in der neuen Körperstellung? Was würde sich in Ihrem Leben ändern, wenn Sie Ständig so herumliefen? Was ist angenehmer, was ist unangenehmer im Vergleich zu Ihrer gewohnten Haltung?
O Ahmen Sie nach! Nehmen Sie die Haltung, den Gang, die Bewegungen anderer Menschen an und spüren Sie, was Sie jetzt empfinden. Wie wäre Ihnen zumute, wenn Sie in einem fremden Körper leben würden? Achten Sie darauf, was Ihnen ganz spontan als erstes einfällt.
O Schauen Sie sich Fotos von Ihnen auf Körpersprache hin an.
Schnappschüsse sind oft sehr entlarvend. Kinder- und Jugendbilder zeigen möglicherweise, wann sich Ihre Körpersprache wesentlich verändert hat.
Was ist damals in Ihrem Leben passiert? Ziehen Sie daraus Verbindungen.
Ich finde, ein Versuch lohnt, seinen eigenen Körper und dessen Sprache einmal ganz genau unter die Lupe zu nehmen. Schließlich bietet sich für Sie der Vorteil des geschulteren Auge für das, was sich Ihnen »anbietet«.
Die Sprache der Hände spricht Bände
Hände können streicheln, sie können zupacken. Die Hände sind ein verräterischer Gradmesser unserer Gefühle, denn durch sie offenbaren wir am häufigsten unsere momentane Gefühlsverfassung. Beim Flirten öffnen wir sie, zeigen dem anderen damit, daß wir ihm vertrauen.
Aber was macht Ihr Partner mit seinen Händen, wenn Sie ihm gegenübersitzen? Ich bin der Ansicht, daß Sie da genau aufpassen sollten, denn Hände und Finger verraten, was er denkt: Hände auf dem Schoß, Handflächen nach oben, Finger ver-
schränkt. Ihr Gegenüber will sagen: Ich möchte so gern, daß du mich verstehst. Ich brauche deine Hilfe. Oder aber: Nimm mich doch mal in den Arm.
Eine Hand umschließt die andere: Das verrät Angst, überrascht zu werden -
oder jemand hat das Gefühl, Sie übervorteilt zu haben.
Versteckte Hände: So verhält sich ein Geheimniskrämer. Er möchte verhindern, daß Sie seine Gedanken lesen. Oder aber: Er will den Kontakt zu Ihnen abbrechen.
Hinter dem Kopf verschränkte Hände: Ihr Partner denkt nach, wägt verschiedene Möglichkeiten ab. Sie können in dieser Situation sagen, was Sie wollen - es wird keinen Einfluß auf seine Entscheidung haben.
Hände im Nacken lassen einen ganz lockeren, offenen Mensch erkennen.
Besprechen Sie mit ihm alles Wichtige - oder gestehen Sie ihm, daß Sie sich in ihn verliebt haben. Dafür ist er in dieser Haltung besonders aufgeschlossen. Aber sitzt Ihnen jemand in dieser Haltung gegenüber, dann verkraftet er auch lockerer als gewöhnlich eine schlechte Nachricht. Sicherlich auch die, daß Sie nichts von ihm wissen wollen.
Und das signalisieren Ihnen folgende Fingerspiele:
Starkes Interesse: Hände auf dem Schoß, Handflächen nach oben, Finger ausgestreckt; Ihr Gegenüber ist ernsthaft an Ihnen interessiert, möchte Ihnen seine Gefühle mitteilen.
Ungeduld: Die Daumen kreisen umeinander, oder die Fingerspitzen klopfen gegeneinander. Er ist ein ungeduldiger Mensch. Hier sollten Sie schnell das Wichtigste loswerden - denn sonst hört er nicht mehr zu.
Unbeherrscht: Eine Hand zur Faust geballt, die andere darübergelegt. Der Betreffende ist zornig, kann seine Wut kaum unter Kontrolle halten.
Vorsicht bei dem, was Sie sagen!
Finger, die bedeutungsvoll und zärtlich bestimmte Formen und Gegenstände nachfahren oder streicheln, über die Innenfläche der anderen Hand gleiten oder andere eigene Körperpartien (die Lippen etwa) berühren, signalisieren vielfältige Aufforderungen.
Und ist es erst mal soweit, daß »er« mit »ihrer« Hand spielt und seine Finger zwischen ihre schiebt, dann ist es auch nicht mehr weit, bis ... Es sei denn, sie blockt rechtzeitig ab.