Admiral Sir Thomas Caparelli setzte einen verbindlichen Gesichtsausdruck auf, als sein persönlicher Schreibersmaat die Bürotür öffnete. Der Earl von White Haven ging mit geistesabwesendem, wenn auch höflichem Nicken an dem Petty Officer vorbei. Caparelli erhob sich hinter dem Schreibtisch und reichte dem Earl die Hand. White Haven ergriff und schüttelte sie. Mit der linken Hand wies Caparelli auf einen Sessel, und White Haven setzte sich. Caparelli ließ sich wieder nieder, betrachtete seinen Gast und schloß eine geistige Wette über den Gegenstand des Besuchs ab. Wenn es der Dienst nicht erforderte, vermieden er und White Haven eine Begegnung, denn sie waren einander nicht gerade grün. Der Erste Raumlord respektierte den Earl, aber gemocht hatte er ihn nie und wußte, daß White Haven dieses Gefühl erwiderte. Und deswegen war es höchst unwahrscheinlich, daß White Haven ihm einen Höflichkeitsbesuch abstattete.
»Vielen Dank, daß Sie mich so kurzfristig empfangen, Sir«, sagte White Haven. Caparelli antwortete achselzuckend:
»Sie sind der stellvertretende Befehlshaber der Homefleet, Admiral. Wenn Sie mich zu sprechen wünschen, dann gehe ich davon aus, daß dazu ein Grund besteht. Was kann ich für Sie tun?«
»Ich fürchte, die Angelegenheit ist ein wenig kompliziert.« White Haven fuhr sich mit der Hand durch das dunkle, von weißen Strähnen durchzogene Haar. Caparelli blinzelte. Was er an White Haven wohl am meisten verabscheute, war dessen unerschütterliches (und verdammt noch eins, meist auch gerechtfertigtes) Selbstvertrauen. Unsicherheit oder Nervosität war Caparelli von dem Earl nicht gewöhnt. Ärger, ja, und manchmal beißenden Sarkasmus gegenüber langsameren Denkern, aber Nervosität? Der Erste Raumlord schwang sich zu schweigen und mit höflich-interessierter Miene abzuwarten, und White Haven seufzte auf.
»Es geht um Lady Harrington«, sagte er, und innerlich nickte Caparelli zufrieden, denn er hatte die Wette gewonnen.
»Ich vermute«, antwortete er bedächtig, »in Wirklichkeit meinen Sie, es gehe um Lady Harrington und Pavel Young.«
»Da nehmen Sie richtig an.« White Haven bemerkte endlich, daß er sich noch immer durchs Haar fuhr, und hörte mit einem säuerlichen Verziehen der Lippen damit auf. »Ich habe versucht, sie zur Vernunft zu bringen, als mir klar wurde, was sie … – Nein.« Er schüttelte in verbittertem Selbstvorwurf, wie Caparelli es bei ihm noch nie erlebt hatte, den Kopf. »Ich habe nicht versucht, sie zur Vernunft zu bringen, ich habe sie belehrt. Um genau zu sein«, er sah dem Ersten Raumlord in die Augen, »befahl ich ihr, Young nicht zu fordern.«
»Sie haben einem Offizier befohlen, einen Zivilisten nicht zum Duell zu fordern?« Caparelli vermochte seine Augenbrauen nicht daran zu hindern, sich zu wölben, und nun zuckte White Haven mit den Schultern. Er wirkte ärgerlich – ärgerlich auf sich selbst, nicht auf einen anderen oder darüber, daß er ausgerechnet vor jemandem beichten mußte, der nie sein Freund gewesen war.
»Ja«, grummelte er und schlug sanft auf die Armlehne. »Wenn ich in dem Moment auch nur ein Quentchen gesunden Menschenverstand gehabt hätte, dann hätte ich bemerkt, daß ich damit nur …« Er brach ab und schüttelte erneut unwillig den Kopf. »Ich weiß, daß ich damit meine Kompetenzen überschritten habe, aber ich konnte nicht einfach dabeistehen und zusehen, wie sie sich die Karriere ruiniert. Und Sie wissen genauso gut wie ich, daß exakt das passieren wird, wenn sie ihn umbringt.« Caparelli nickte und wünschte, er könnte etwas einwenden. Es sah White Haven ähnlich zu versuchen, Harrington durch einen Befehl dazu zu bewegen, daß sie Young in Ruhe ließ. In diesem Fall allerdings fand sich der Erste Raumlord widerstrebend in Übereinstimmung mit White Havens Einschätzung der Konsequenzen. Und obwohl er dazu neigte, einem Protegé White Havens gegenüber allein aus grundlegenden Prinzipien voreingenommen zu sein, war der Gedanke, einen Offizier von Harringtons Format zu verlieren, doch außerordentlich bedrückend.
»Na, geklappt hat es jedenfalls nicht«, gab White Haven zu, »und die Art und Weise, in der ich’s versucht habe, bedeutet leider auch, daß ich nicht zu ihr zurückgehen und sie überzeugen kann, vernünftig zu werden.«
»Wobei Sie davon ausgehen, daß es von Harringtons Standpunkt aus ›vernünftig‹ wäre«, entgegnete Caparelli. White Haven sah ruckartig zu ihm auf, und der Erste Raumlord hob die Schultern. »Ich habe gehört, wessen sie Young bezichtigt. Angenommen, die Vorwürfe sind gerechtfertigt – und davon gehe ich eigentlich aus –, würde ich an ihrer Stelle genau das gleiche wollen. Sie etwa nicht?« White Haven wandte den Blick ab. Er sagte kein Wort, aber sein Schweigen war beredt genug, und Caparelli runzelte die Stirn. Für ihn sah es ganz danach aus, als wollte White Haven sich einreden, er würde an Harringtons Stelle anders handeln – und Selbsttäuschung war einfach nicht seine Stärke.
»Auf jeden Fall«, sagte der Erste Raumlord, bevor die Stille zu unbehaglich werden konnte, »sind Sie wohl zu mir in der Hoffnung gekommen, ich könnte etwas unternehmen?« White Haven nickte unwillig, als haßte er es, um Hilfe zu bitten. Caparelli seufzte. »Ich fühle mit Ihnen, Mylord, und ich will sie ebenfalls nicht verlieren, aber sie bewegt sich innerhalb dessen, was ihr von Rechts wegen zusteht.«
»Weiß ich.« White Haven kaute auf der Lippe; sein Pflichtbewußtsein rang mit seinen Emotionen. Cromarty hatte die Mitteilung der Königin – und die explizite Warnung – an ihn weitergeleitet, und trotzdem konnte er nicht einfach dasitzen und zusehen. Außerdem hatte er gar nicht im Sinn, Harrington unter Druck zu setzen. Nicht ganz. »Ich bin mir bewußt, daß niemand die Kommandogewalt besitzt, sie aufzuhalten«, sagte er schließlich, »aber ich habe die Lagebeurteilung bezüglich unserer Operationen jenseits von Santander gelesen. Wir brauchen dort draußen, so schnell wie es nur geht, mehr Schlachtkreuzer.«
Er verstummte und ließ den Blick forschend auf dem Ersten Raumlord ruhen. Caparelli zog ein verdrießliches Gesicht. Was er hörte, gefiel ihm wenig, aber immer noch mehr als die Aussicht, Harrington dabei zuzusehen, wie sie sich die Karriere zerstörte.
»Sind Sie denn bereit, die Nike abzugeben?« fragte er, und White Haven schnitt eine Grimasse.
»Wenn es sein muß, gebe ich das ganze Fünfte Geschwader ab«, antwortete er rundweg.
»Aber die Nike wird noch immer repariert«, murmelte Caparelli nachdenklich. Er drehte sich zu seinem Terminal um und drückte einige Tasten. Der Bildschirm leuchtete gehorsam auf. »Sie kann für wenigstens zwo Wochen die Werft nicht verlassen, und dann muß sie noch nachgerüstet werden.« Er schüttelte den Kopf. »Mindestens ein Monat, bevor wir sie versetzen können. Bei der Energie, die Harrington aufbringt, glaube ich nicht, daß es reicht.«
»Wir könnten ihr ein anderes Schiff geben«, schlug White Haven vor. Eindeutig war er mit seinem eigenen Rat zutiefst unzufrieden, dennoch brachte er ihn vor. »Nein, könnten wir nicht.« Caparelli zerlegte die Idee wie auf dem Seziertisch. »Wir haben keinen Grund, ihr die Nike wegzunehmen – jedenfalls noch nicht.« Trotz seiner unwilligen Zustimmung begegnete er White Havens flehendem Blick mit steinernem Gesicht. »Was Sie vorschlagen – was wir hier erwägen –, ist an sich schon unangebracht. Zudem ist das Kommando über die Nike aber unser bestes Schlachtkreuzerkommando; wenn wir es Harrington entziehen, kann dies nur als Zurücksetzung aufgefaßt werden. Und selbst wenn es anders wäre – deutlicher könnten wir nicht zeigen, worum es uns dabei wirklich geht.« Erneut schüttelte er den Kopf. »Nein, Mylord. Ich werde Harrington Order erteilen, sobald als möglich nach Santander auszulaufen, aber weiter werde ich nicht gehen. Weiter kann ich nicht gehen. Verstehen Sie das?«
»Jawohl, Sir.« White Haven schloß die Augen; sein Gesicht wirkte müde und ausgelaugt. Er öffnete sie wieder. »Jawohl, Sir. Ich verstehe. Und … ich danke Ihnen.«
Caparelli nickte. Am liebsten hätte er diese Angelegenheit als Gefallen verbucht, den der Earl ihm schuldete, aber das konnte er nicht. Er fühlte sich sogar unbehaglich, weil ihm gedankt wurde, obwohl er so wenig zu unternehmen vermochte.
»Nichts zu danken, Mylord«, sagte er barsch. Er beendete das Gespräch, indem er sich erhob und White Haven die Hand reichte. »Ich treffe mich heute nachmittag mit Pat Givens und werde die Befehle fertigstellen lassen. Außerdem werde ich mit Admiral Cheviot reden und versuchen, der Nike höchsten Vorrang zu erteilen. Wenn seine Werftheinis sie schnell von der Aufschleppe bekommen, dann wird die Wiederindienststellung Lady Harrington zu sehr in Atem halten, als daß sie irgend etwas Drastisches tun könnte, bevor wir sie aus dem System verlegen. Ich verspreche Ihnen, daß wir alles in unserer Macht Stehende unternehmen werden.«
Willard Neufsteiler beschattete seine Augen gegen die Sonne über Landing und sah der Fluglimousine entgegen, die auf ihn zuglitt. Sie landete auf Pad drei an der Spitze des Brancusi-Towers, und ein Mann in jadegrüner Jacke und hellgrüner Hose verließ den Flugwagen, musterte die Umgebung und trat beiseite, um eine hochgewachsene, schwarz-golden uniformierte Frau aussteigen zu lassen. Zwei weitere Leibwächter folgten ihr auf dem Fuße, dann bildeten die Männer ein schützendes Dreieck um sie. Neufsteiler begrüßte sie mit einem Winken, als sie auf ihn zuging.
Er war ehrlich erstaunt, daß Dame Honor es geschafft hatte, an den Boden zu kommen, ohne daß die Presse davon Wind bekam. Andererseits entwickelte sie offenbar eine eigene Methode, mit den Reportern umzugehen. Vielleicht war es auch noch einfacher. Möglicherweise hatten sie einfach Angst, sie zu behelligen, nachdem sie sie in Aktion erlebt hatten.
Ihr Händedruck war fest, aber als er in ihr Gesicht blickte, durchfuhr ihn ein Stich der Sorge. Das lachende Entzücken des Abendessens bei Cosmo’s war mit Paul Tankersley gestorben, und selbst dem ‘Kater auf ihrer Schulter ließen sich Anspannung und mühsame Zurückhaltung deutlich anmerken. Honor Harrington wirkte weder gebrochen noch besiegt, doch unter der Oberfläche war Kälte zu spüren und dazu etwas, auf das Neufsteiler nicht eindeutig den Finger legen konnte: ein fremdartiger, elektrischer Schauder, der sich jeder Identifikation entzog. Es war nicht seine Schuld, das er ihn nicht einordnen konnte, denn er hatte niemals mit Captain Harrington auf dem Kommandodeck gestanden, wenn sie das Schiff ins Gefecht führte.
Er führte die Neuankömmlinge in einen Lift und gab den Zielort ein.
»Ein wunderbarer Tag«, merkte er an und wies mit der Hand auf die im Sonnenlicht golden glänzende Stadt hinter der durchsichtigen Wand des Liftes, der an der Außenseite des Turmes nach unten raste. »Deshalb dachte ich, wir gehen zu Regiano’s, wenn Ihnen das recht ist, Dame Honor. Ich habe eine Scheibe reserviert, auf der wir unter uns sind.«
Honor blickte ihn an. Er erwiderte ihren Blick mit der halb verborgenen Besorgnis, die sie in den Gesichtern ringsum zu sehen mittlerweile gewohnt war. Seine Bemühung um leichthin gesprochene Worte war geradezu angestrengt. Wenn ihre Freunde doch nur aufhören würden, sich Sorgen zu machen! Sie konnten nichts ändern, und ihre Besorgnis war nur eine weitere Bürde, die abzuschütteln es Honor verlangte, doch sie rang sich trotz allem ein Lächeln ab.
»Das klingt sehr gut, Willard«, sagte sie.
»Bitte entschuldigen Sie, Mylady, aber das gefährdet Ihre Sicherheit.« Als der Anführer von Dame Honors Leibwache mit weichem, fremdartigen Akzent protestierte, stutzte Neufsteiler erstaunt. »Wir hatten keine Zeit, das Restaurant zu überprüfen.«
»Ich glaube, damit können wir leben, Andrew.«
»Mylady, Sie haben diesen North Hollow gewarnt, daß Sie ihm nachstellen würden.« In Major LaFollets Stimme schwang eine gewisse Sturheit mit. »Wenn Ihnen jedoch etwas zustieße, würde das seine Probleme rasch beseitigen.«
Neufsteiler blinzelte ungläubig. Sagte dieser Mann da gerade, was er zu hören glaubte?
»Der Gedanke ist mir auch schon gekommen«, räumte Honor ruhig ein, »aber ich beabsichtige nicht, mich vor Schatten zu fürchten. Außerdem weiß niemand, daß wir dorthin unterwegs sind. Selbst die Medienfritzen haben uns diesmal nicht behelligt.«
»Der Umstand, daß wir glauben, niemand wüßte, wohin wir unterwegs sind, bedeutet noch keinesfalls, daß es so ist, Mylady. Und Sie sind nun nicht gerade die unscheinbarste Prominente von Manticore. Wenn man Sie sieht, dann erkennt man Sie auch. Bitte, ich würde mich wirklich viel besser fühlen, wenn Sie sich an den ursprünglichen Plan hielten und die Unterredung mit Mr. Neufsteiler in seinem Büro stattfinden würde.«
»Dame Honor, wenn Sie auch denken, es wäre besser …«, begann Neufsteiler, doch Honor schüttelte den Kopf.
»Es wäre wohl sicherer, aber das macht es nicht notwendigerweise besser.« Sie berührte den Chefleibwächter lächelnd an der Schulter. »Major LaFollet ist fest entschlossen, dafür zu sorgen, daß ich am Leben bleibe.« Der Unterton von Zuneigung in Honors Stimme überraschte Neufsteiler, und noch während er hinsah, schüttelte sie den Grayson leicht. »Wir arbeiten noch aus, wie weit sein Vetorecht wirklich geht – nicht wahr, Andrew?«
»Ich bitte nicht um Vetorecht, Mylady, nur um ein wenig gesunde Vorsicht.«
»Die ich Ihnen auch zugestehe – innerhalb gewisser Grenzen.« Honor ließ LaFollets Schulter wieder los, ihr Lächeln aber blieb bestehen. Nimitz hob die Ohren, drehte den Kopf und betrachtete den Major mit hellen grünen Augen. Durch die Verbindung mit dem ‘Kater spürte Honor die von Frustration gesprenkelte Besorgnis des Graysons um sie. »Ich weiß, Andrew, für Sie bedeute ich eine Prüfung, aber ich habe mein ganzes Leben verbracht, indem ich ohne Leibwache dorthin ging, wohin ich gehen wollte. Ich bin zwar zu dem Zugeständnis bereit, daß es so nicht mehr funktioniert, aber die Vorkehrungen, auf die ich mich einlasse, müssen sich einfach an gewisse Grenzen halten.«
LaFollet öffnete den Mund, dann zögerte er; augenscheinlich wog er seine Worte sorgfältig ab. Schließlich seufzte er. »Sie sind meine Gutsherrin, Mylady«, sagte er; »wenn Sie in ein Restaurant gehen wollen, dann gehen wir, und ich hoffe, daß ich mir ohne Grund Sorgen mache. Aber wenn etwas vorfallen sollte, erwarte ich, daß Sie meine Befehle befolgen.«
Er sah sie mit manifester Sturheit an. Honor nagte an ihrer Oberlippe, während sie seinen Blick erwiderte. Endlich nickte sie. »Also gut, Andrew. Sobald etwas passiert, haben Sie das Kommando. Ich werde sogar zuhören, wenn Sie mir vorwerfen: ›Habe ich’s nicht gleich gesagt?‹«
»Vielen Dank, Mylady. Ich hoffe, daß es dazu nicht kommen wird.«
Honor klopfte ihm wieder auf die Schulter, dann sah sie Neufsteiler an. »Da fällt mir ein, Willard, wie weit sind wir mit den Überweisungen nach Grayson?«
»Äh – nun, es geht voran, Mylady.« Bei dem plötzlichen Themenwechsel mußte Neufsteiler sich innerlich umstellen. »Ich fürchte nur, die Transaktion wird etwas schwieriger, als Sie sich das anscheinend vorgestellt haben. Da Sie manticoranische Untertanin sind und Ihr Finanzbesitz sich zum größten Teil hier befindet, unterliegen Sie technisch auch bei Investitionen außerhalb des Systems den manticoranischen Körperschaftssteuern. Es gibt allerdings Wege, das zu umgehen. Ich habe Regent Clinkscales bereits vier Millionen überwiesen. Die Gründungspapiere habe ich nach graysonitischem Gesetz abgefaßt – damit können wir vom Status des meistbegünstigten Staates und den Steuernachlaßanreizen profitieren, die die Krone auf Grayson ausgedehnt hat. Zusammengenommen kommen wir dabei ganz ohne Steuerlast davon, aber damit sind wir an der Grenze dessen, was für ein Projekt mit nur einem Investor machbar ist – es sei denn, wir erhalten vom Schatzamt eine Sonderbefreiung, und ich glaube, das liegt im Rahmen des Möglichen. Bedenkt man jedoch Ihren Status als Gutsherrin, wäre es vielleicht keine schlechte Idee, Ihren Gesamtbesitz nach Grayson zu überweisen. Ich beschäftige mich im Moment noch mit der Finanzstruktur Ihres Gutes, aber es gibt zwei oder drei graysonitische Steuerverordnungen, die für uns sehr interessant sein …«
Honor nickte, hob den Arm und streichelte Nimitz. Mit halbem Ohr hörte sie zu, während der Lift den fünfhundertstöckigen Turm hinuntersauste, und genoß den Ausblick auf die florierende Hauptstadt des Sternenkönigreichs. Sie wußte, daß ihre Erinnerung ihr alle Fakten Wort für Wort abspielen würde, sobald sie die Informationen benötigte. Im Moment hatte sie andere Dinge im Kopf, und so lange Willard mit seinen Finanzschachzügen zufrieden war, konnte sie sich auf das konzentrieren, was wirklich eine Rolle spielte.
Regiano’s war ein luftiges Restaurant mit hoher Decke, das sich über ein Atrium mit fünf Stockwerken erstreckte. Im Prestige lag es irgendwo in der Mitte zwischen Cosmo’s und Dempsey’s, aber es besaß eine eigene lebhafte und doch entspannte Atmosphäre. Falls das Personal den Anblick sphinxianischer Baumkatzen nicht gewöhnt war, so paßte es sich jedenfalls sehr rasch an. Niemand machte eine Bemerkung, Haustiere müßten draußen bleiben, und eilends schaffte man für Nimitz einen hohen Stuhl herbei. Davon abgesehen war auch das Essen gut. Zwar handelte es sich nicht um ›original alterden-italienische‹ Küche, wie die Besitzer von Regiano’s behaupteten – Honor war schon einmal auf echtes italienisches Essen gestoßen und kannte daher den Unterschied –, aber es schmeckte so gut, daß sie ihnen die kleine Wahrheitsbeugung verzieh. Außerdem war der Weinkeller ausgezeichnet.
Sie lehnte sich zurück, damit der Kellner ihren Teller abräumen konnte, und nippte an einem Glas Weißherbst. Der angenehme leichte Biß deutete auf ein sphinxianisches Anbaugebiet hin, und sie ließ ihn über die Zunge rollen, während sie wartete, daß die Kellner ihre Aufgaben verrichteten und wieder verschwanden.
Sie saß mit ihren Gefährten auf einer Plattform aus polierter Goldeiche, die acht Meter über dem Boden schwebte. Sie wußte nicht genau, ob der Architekt mit Gravplatten im Boden oder Traktorstrahlern in der Decke arbeitete. Beides wäre möglich gewesen, denn weder direkt über noch unter ihnen befanden sich weitere Plattformen, aber welche Rolle spielte das schon? Der Schwebeeffekt wirkte sehr angenehm, und die Position der Plattform verschaffte ihnen allen Abgeschiedenheit und Andrew LaFollet einen sehr guten Überblick.
Sie sah über die Schulter auf den Major und verspürte leichtes Bedauern. Er und seine Männer hatten nichts gegessen und vermochten nicht zu verhehlen, daß sie sich sehr unglücklich fühlten. Denn genau die Umstände, die die Position der Plattform so angenehm machten, führten dazu, daß sie in jedermanns Blickfeld lag. LaFollet hatte sein Bestes gegeben, um nicht zusammenzuzucken, als ihm die zahlreichen möglichen Schußlinien zu Bewußtsein kamen. Wie er sich unglücklich in sein Schicksal fügte, verursachte er Honor ein gelindes Schuldgefühl. Sie vermutete, daß ein gewisser Hang zur Paranoia zu jedem guten Sicherheitsoffizier gehörte, und nahm sich vor, dies in Zukunft zu berücksichtigen. Es hatte keinen Sinn, jemanden zu bekümmern, der ihr offensichtlich ergeben war – vorausgesetzt, daß sie mit dem Kompromiß leben konnte, ohne sich wie eine Gefangene vorzukommen.
Der letzte Kellner verschwand auf den Stufen der Plattform, und Honor senkte ihr Glas und blickte Neufsteiler an. Während des Mittagessens hatten sie ihre geschäftlichen Angelegenheiten erledigt; nun war es Zeit, auf den eigentlichen Grund ihres Besuches zu sprechen zu kommen.
»Nun?« fragte sie mit Ruhe.
Aus reiner Gewohnheit schaute Neufsteiler sich nach Lauschern um, dann zuckte er mit den Achseln.
»Sie kommen nicht an ihn ‘ran, Mylady«, entgegnete er ebenso gelassen. »Er hat sich in seinem offiziellen Wohnsitz verschanzt und verläßt ihn nur, um das Oberhaus zu besuchen.«
Honor runzelte die Stirn; fuhr mit dem Zeigefinger den Stiel des Weinglases hinauf und hinunter und schalt sich dabei selbst. Ihr Vorgehen wies sicherlich einige Vorteile auf – so wußte zum Beispiel das ganze Königreich, was North Hollow geplant hatte –, aber sie hatte ihn damit auch vor ihren eigenen Absichten gewarnt, und er tat das einzige, mit dem sie nicht gerechnet hätte.
Er versteckte sich vor ihr – und zwar mit bemerkenswerter Effizienz. Solange er sie nicht wegen Verleumdung verklagte, hätte ihre Aufzeichnung genausogut nichtexistent sein können – es sei denn, sie entschied sich, sie den Medien zu übergeben. Aber das hätte für die Menschen, die die Aufzeichnung beschafft hatten, katastrophale Folgen bedeutet. Und so lange Young vermied, ihr von Angesicht zu Angesicht zu begegnen, konnte ihm niemand vorwerfen, er habe ihre Forderung nicht angenommen. Er spielte auf Zeitgewinn und baute darauf, daß die Navy sie früher oder später aus dem Heimatsystem beordern würde, und zu gern hätte sie gewußt, ob er vielleicht schon von den Befehlen gehört hatte, die ihr von der Admiralität erteilt worden waren. Sie hatte noch fünf, bestenfalls sechs Tage, bis die Nike die Anschleppe verließ; danach mußte sie entweder das Kommando niederlegen oder sich ihren Pflichten widmen und Young einstweilen laufen lassen.
Youngs Verhalten war selbstverständlich das Verhalten eines Feiglings, aber das war wohl kaum verwunderlich. Währenddessen spielten die Newsdienste der Opposition immerhin den Refrain, mit dem sie mehr oder minder gerechnet hatte: Die meisten gaben ihr Bestes, um aus ihr eine Art beutegieriges Monstrum zu machen, das ohne den Hauch eines Beweis aus purem Haß nach ihrem Erzfeind schlug, die gefährlicheren hingegen trieften vor Mitgefühl und riefen heuchelnd zu Besinnung auf, Dame Honor habe ja so Schreckliches durchgemacht, gestanden sie ihr zu, den geliebten Mann in der brutalen Sinnlosigkeit eines Duells verloren – eine Praxis, die ohnehin verboten gehörte –, und sie vermöge einfach nicht mehr klar zu denken. Wer könnte es ihr verübeln, daß sie in ihrer Trauer wild um sich schlage? Captain Tankersleys Tod sei eine Tragödie gewesen, und trotz aller Irrationalität sei es durchaus verständlich, daß sie jemanden, irgend jemanden dafür verantwortlich machen wolle. Das heiße noch lange nicht, daß es recht sei, dem Earl von North Hollow die Schuld zuzuschieben, und die Leser mögen sich an das zwischen ihnen Vorgefallene erinnern; auch der Earl sei ein Opfer. Der Umstand allein, daß sie ihm die Schuld gebe – und es auch wahrhaftig aus tiefstem Herzen glaube –, mache ihn noch nicht notwendigerweise zum Täter, sondern beweise nur ihre Bereitschaft, ihn als Feind zu sehen, wenn sie so verzweifelt nach einem Ziel suche. Solange kein schlüssiger Beweis vorgelegt werde, müsse man Zweifel für den Angeklagten geltend machen, und seine mit kühlem Kopf beschlossene Weigerung, Öl ins Feuer zu gießen, sei nur zu begrüßen.
Nimitz bliekte leise, als er die verbitterte Rekapitulation bemerkte, und mit einem letzten innerlichen Aufstöhnen schob Honor den Gedankengang beiseite. Entschuldigend liebkoste sie den Baumkater sanft und hob ihn sich auf den Schoß. Er antwortete mit einem verzeihenden Schnurren, und sie versank wieder in ihre Betrachtung, diesmal jedoch entschlossen, Abstand zu wahren.
Die Opposition reißt sich ein Bein aus, um mich zu diskreditieren, dachte sie. Das kenne ich ja bereits, aber diesmal halten sich die regierungsnahen Newsdienste zurück. Kein Wort zu meinen Gunsten. Nicht, daß sie ihnen das vorwerfen wollte. Was auch immer geschehen würde, die politischen Nebenwirkungen würden brutal sein. Die Regierung hatte keine andere Wahl, als sich von dem Duell zu distanzieren, ganz besonders deswegen, weil die Opposition sich nichts sehnlicher wünschte, als daß die Regierung Stellung bezog. Honor hatte schon festgestellt, daß sie damit leben konnte, ja, daß es ihr tatsächlich so lieber war. Die Angelegenheit betraf nur Pavel Young und sie – sie wollte gar nicht, daß irgend jemand sich einmischte.
»Und Sie sind sicher, daß er sich nicht hervorwagt?« vergewisserte sie sich schließlich.
»Absolut.« Neufsteiler beugte sich vor und sagte noch leiser als zuvor: »Wir haben jemanden in seinem Personal, Mylady. Nur einen Chauffeur, aber in dieser Eigenschaft kennt er natürlich alle Fahrpläne.«
»Ich muß ihn zu fassen bekommen«, murmelte Honor. »Es muß einfach einen Moment geben, in dem er mir nicht ausweichen kann – selbst wenn es nur ein paar Minuten dauert. Ich brauche nur so viel Zeit, daß ich die Forderung aussprechen kann, Willard.« Sie zögerte und schaute mit düsterer Miene in ihr Weinglas. »Wenn er ins Parlament geht, dann können wir ihn vielleicht dort stellen. Er muß irgendwie um das Gebäude herumkommen. Wenn wir seinen Zeitplan in die Hände bekommen …«
»Mylady, ich gebe mir größte Mühe«, wandte Neufsteiler mit einem Seufzen ein, »aber die Chancen stehen einfach gegen uns. Schließlich weiß er doch, daß Sie ihn jagen, und er besitzt den Vorteil, ununterbrochen auf dem Planeten zu sein. Sie wollen seinen Zeitplan so weit im voraus erhalten, daß Sie herunterkommen und ihn ausnutzen können? …« Er schüttelte den Kopf und seufzte wieder. »Nun, wir geben bereits achtzigtausend am Tag dafür aus; noch ein paar Detektive erhöhen die Rechnung auch nicht wesentlich.«
»Gut, Willard. Ich glaube, dann s …«
»Deckung!«
Wie eine Stahlklaue packte eine Hand Honor bei der Schulter. Sie riß die Augen weit auf, als Andrew LaFollet sie nach hinten zerrte. Ihr Stuhl torkelte über den Rand der Plattform und fiel in einer ballistischen Kurve in Richtung Atriumboden; LaFollet schleuderte Honor bereits unter den Tisch. Niemals hätte sie ihm solche Körperkraft zugetraut, und als er sich mit vollem Gewicht auf sie legte, grunzte sie.
Einen Augenblick, bevor LaFollet sie packte, war Nimitz von ihrem Schoß gesprungen, offensichtlich durch die schlagartig aufwallenden Emotionen des Graysons gewarnt. Honor vernahm seinen Kriegsschrei, der klang wie Leinwand, die von Krallen zerrissen wird, als sie den Boden berührte. Es gelang ihr, nach ihm zu greifen und ihn im letzten Moment an sich zu ziehen, bevor er sich auf den oder das stürzte, was sie bedrohte.
Und das war gut so, denn während sie noch versuchte, sich über die Lage klar zu werden, ertönte das fauchende Heulen eines Pulsers. Explosivbolzen zerrissen die Treppe, die von den Kellnern benutzt worden war – die Nimitz benutzt hätte –; sie zerfetzten den Rand der Eßplattform. Neufsteiler schrie auf – ein gezackter Splitter hatte sich ihm in den Rücken gebohrt. Dann stand Candless dort und zog den Finanzberater aus der Schußlinie; in seiner anderen Hand erschien ein Pulser. Honor versuchte aufzustehen, während sie gleichzeitig einen fauchenden, zischenden Baumkater unter Kontrolle hielt. LaFollet stieß sie fluchend mit dem Ellbogen nieder, als sie sich zu regen begann. Sterne durchschwirrten ihr Gesichtsfeld, dann verlagerte der Major auf ihr sein Gewicht, und direkt an ihrem Ohr jaulte ein Pulser auf. Jetzt fingen auch die anderen Gäste an zu schreien und zu brüllen.
Honor wandte den Kopf; sie war sich schwach bewußt, daß sie heftig nach Luft schnappte, so hart hatte LaFollet sie zu Boden gedrückt. Sie sah, wie die Vollgeschosse aus dem Pulser ihres Leibwächters den Körper eines Menschen durchsiebten, daß das Blut gegen die Wand spritzte. LaFollets Opfer ließ ein Pulsergewehr mit verkürztem Lauf fallen und brach zusammen. Ein anderer schoß jedoch weiterhin auf die Plattform, und neben Honor stürzte jemand schwer zu Boden. LaFollet rollte sich von ihr herunter und ging auf ein Knie. Mit gnadenlosem Blick legte er den Lauf seines Pulsers zum Zielen auf den Unterarm und erschoß einen zweiten Attentäter. Candless schaltete einen dritten Schützen aus, dann einen vierten, und plötzlich war die Schießerei vorbei.
Nur das Lärmen der in Panik geratenen Gäste, die zu den Ausgängen flohen, war noch zu hören.
»Scheiße!« Fluchend sprang LaFollet auf; sein Pulser zuckte wie der Kopf einer Schlange hin und her, als er versuchte, auf einen weiteren Gegner anzulegen. Honor wollte sich auf die Knie erheben; LaFollet sah sie nicht einmal an. »Bleiben Sie unten, Mylady! Es sind noch wenigstens zwei andere hier. Ich glaube, sie benutzen die Menschenmenge, um ungeschoren zu entkommen, aber wenn sie das Feuer wieder eröffnen …«
Nimitz noch immer festhaltend, legte sie sich wieder flach hin. Der Zorn des Baumkaters verebbte, als er begriff, daß Honor sich in Sicherheit befand. Vorsichtig ließ sie ihn los; er wirbelte herum, um sich ihrer Unversehrtheit zu vergewissern. Dann sprang er auf den Tisch und kauerte sich dort zischend zusammen; er war bereit anzugreifen, hatte sich jedoch unter Kontrolle.
Honor stieß erleichtert angestauten Atem hervor und warf sich herum, dann kroch sie zu Armsman Howard. Das Gesicht des jungen Mannes war grau geworden, und er versuchte, mit einer Hand das Pulsieren des Blutes aus seinem Schenkel zu stillen. In der anderen hielt er noch immer den Pulser schußbereit, obwohl seine Augen glasig wurden. Honor spürte, wie Zittern sie befiel, ihr Verstand hingegen war verblüffenderweise völlig klar. Sie zog ihren Gürtel unter der Uniformjacke hervor und legte ihn dem Verletzten oberhalb der Wunde ums Bein. Das war ein Splitter, kein Bolzentreffer, ging ihr teilnahmslos durch den Kopf, das Bein ist noch dran. Howard keuchte, als Honor die Aderpresse festzog. Dann seufzte er und kippte zur Seite. Das Pulsieren des arteriellen Blutes ließ nach und hörte ganz auf. Honor ergriff Howards Pulser und kroch zu Neufsteiler.
Der Finanzexperte stöhnte vor Schmerz. Ein häßlicher, großer Holzsplitter ragte ihm wie ein Pfeil aus der rechten Schulter, Honor ergriff seinen Kopf und drehte ihn zu sich herum, so daß sie ihm in die Augen schauen konnte.
Dann seufzte sie vor Erleichterung. Sie flackerten vor Schmerz und Angst, aber sie waren klar und zeigten kein Zeichen von Schock. Sie tätschelte ihm die Wange.
»Halten Sie aus, Willard. Bald kommt Hilfe«, murmelte sie und sah zu LaFollet hinüber, der gerade den Pulser sinken ließ. Der Leibwächter schaute sich in dem Schlachthaus um, das einmal ein hübsches Restaurant gewesen war, und zog zittrig den Atem ein.
»Ich glaube, wir haben’s überstanden, Mylady.« Er kniete sich neben Howard und überprüfte die Aderpresse, dann fühlte er den Puls des jungen Mannes. »Gut gemacht mit dem Gürtel, Mylady. Ohne hätten wir ihn vielleicht verloren.«
»Und das wäre allein meine Schuld gewesen«, bekannte Honor leise. LaFollet drehte den Kopf zu ihr, und sie hielt seinem Blick stand. »Ich hätte auf Sie hören sollen.«
»Na, wenn ich ganz ehrlich bin, dann muß ich zugeben, daß ich auch nicht gedacht hätte, daß er dermaßen dreist vorgehen würde«, antwortete LaFollet, und Honor nickte. Keiner von ihnen zweifelte nur einen Augenblick daran, wer hinter dem Anschlag steckte. »Ich wollte nur vorsichtig sein, und im übrigen hatten Sie recht, Mylady. Sie können nicht auf uns gewartet haben, sonst hätten sie schon viel früher zugeschlagen. Um genau zu sein, ich bin auf sie aufmerksam geworden, als sie hereinkamen und die Menge genau absuchten.« Er schüttelte den Kopf. »Er muß sie auf Abruf bereitgehalten haben; irgend jemand hat ihnen mitgeteilt, daß Sie hier zu finden sind. Wir hatten Glück, sonst nichts, Mylady.«
»Nein, Major. Ich hatte Glück – Sie waren gut. Sie alle drei waren sehr gut. Erinnern Sie mich an Gehaltserhöhungen, wenn Willard zusammengeflickt wurde.«
LaFollets Augen umkränzten Lachfältchen, als er die gute Laune in ihren Worten hörte. Viel war es nicht, aber mehr, als die meisten Menschen in dieser Lage zuwegegebracht hätten, und er deutete mit dem Zeigefinger auf sie. »Machen Sie sich keine Gedanken um Gehaltserhöhungen, Mylady. Nach graysonitischen Standards sind wir sowieso schon stinkreich. Versprechen Sie mir statt dessen, daß Sie das nächste Mal, wenn ich Ihnen einen Rat gebe, wenigstens darüber nachdenken, ob ich recht haben könnte.«
»Aye, aye, Sir«, sagte sie und erhob sich inmitten von Howards Blut auf die Knie, als unter ihnen die ersten Polizisten mit gezogenen Waffen in das verwüstete Restaurant stürmten.