Sechs

Noch nie hatte sich etwas so gut angefühlt wie der kühle, frische Luftzug, der mich aus meinem traumlosen Schlaf weckte. Die Frau hielt eine Wasserflasche über mich und besprenkelte mich vorsichtig mit dem erquickenden Nass. Ich erschauderte vor Wonne, als es mir über den Rücken rieselte, und hob die Schnauze, um etwas davon aufzuschlecken, so wie früher am Wassertrog im Hof der Señora.

Neben der Frau stand ein Mann, und beide beobachteten mich besorgt.

»Meinst du, dass er es übersteht?«, fragte die Frau.

»Das Wasser scheint ihm gutzutun«, erwiderte der Mann.

Bei beiden spürte ich etwas von der unverhohlenen Bewunderung, die ich oft auch bei der Señora bemerkt hatte, wenn sie am Zaun stand und uns beim Spielen zusah. Ich rollte auf den Rücken, um mir von dem Wasser auch den überhitzten Bauch kühlen zu lassen, und die Frau lachte.

»Was für ein süßer Fratz!«, rief sie aus. »Weißt du, welche Rasse es ist?«

»Sieht aus wie ein Golden Retriever«, sagte der Mann.

»Süßer kleiner Fratz«, murmelte die Frau.

Na gut, dann hieß ich jetzt eben Fratz, auch wenn ich bis gerade eben noch Stromer hieß. Ich konnte jeden Namen annehmen. Hauptsache, er gefiel den Menschen. Als die Frau mich dann in den Arm nahm und an sich drückte, obwohl ich ihre Bluse ganz nass machte, küsste ich sie so lange, bis sie die Augen schloss und glucksend lachte.

»Ich nehme dich mit nach Hause, mein Kleiner. Da ist jemand, der dich bestimmt gern kennenlernen möchte.«

Es sah ganz so aus, als sei ich nun endgültig in den Rang eines Vordersitz-Hunds aufgestiegen. Auf der Fahrt setzte mich die Frau auf ihren Schoß, und ich schaute dankbar zu ihr auf. Aber ich war so neugierig auf meine neue Umgebung, dass ich nach einer Weile von ihr runterkroch, um den Rest des Wagens zu inspizieren. Das Erstaunlichste waren zwei Öffnungen genau vor mir, aus denen ein starker kalter Luftstrom kam. Weil mein Fell nass war, begann ich zu frösteln und schließlich zu zittern. Deswegen zog ich mich auf den Boden zurück, wo es so warm war wie an Mutters Seite, und machte erst mal ein Nickerchen.

Als der Wagen anhielt, wachte ich auf, und noch ganz verschlafen sah ich, dass sich die Frau zu mir herunterbückte und mich aufhob.

»Oh, was bist du für ein süßer Fratz!«, flüsterte sie. Sie drückte mich an ihre Brust und stieg aus. Ich hörte ihr Herz wie wild schlagen und spürte, wie aufgeregt sie war. Ich gähnte, um ganz wach zu werden, machte ein kleines Geschäft auf dem Gras, und dann war ich bereit, die Herausforderung anzunehmen, die uns offenbar bevorstand.

»Ethan!«, rief sie. »Komm mal raus! Ich möchte dir jemanden vorstellen.«

Neugierig sah ich zu ihr auf. Wir standen vor einem großen weißen Haus, und ich fragte mich, ob es dahinter wohl Zwinger gab oder vielleicht einen großen Hof für Hunde. Ich hörte aber kein Gebell. Vielleicht war ich hier der erste Hund.

Dann wurde die Haustür aufgerissen, und ein menschliches Wesen von einer Art, die ich noch nie gesehen hatte, kam auf die Veranda gerannt, sprang die Steintreppe herab und blieb wie angewurzelt im Gras stehen.

Fasziniert sahen wir einander an. Mir wurde klar, dass es sich um ein Menschenjunges handeln musste, ein männliches. Sein Mund weitete sich zu einem breiten Grinsen, und er streckte die Arme aus. »Ein Hund!«, jubelte er, und wir stürzten aufeinander zu. Es war Liebe auf den ersten Blick. Ich konnte gar nicht wieder aufhören, ihn abzuschlecken, und er konnte nicht aufhören zu lachen. So wälzten wir uns eine ganze Weile durchs Gras.

Bislang hatte ich keine Ahnung gehabt, dass solche Jungs überhaupt existierten, aber jetzt fand ich sie einfach toll! Dieser hier roch nach Schmutz, Zucker und einem Tier, das ich nicht kannte. Seine Finger verströmten einen schwachen Fleischgeruch, so dass ich sie ableckte.

Am Ende dieses Tages würde ich ihn nicht nur an seinem Geruch, sondern auch an seinem Aussehen, seiner Stimme und seinen Bewegungen erkennen. Er hatte dunkles Haar, wie Bobby, nur kürzer, und seine Augen waren viel heller. Er hatte die Eigenart, mir den Kopf so zuzuwenden, als wollte er mich nicht sehen, sondern hören, und seine Stimme überschlug sich vor Freude, wenn er mit mir redete.

Aber mehr als alles andere gefiel mir sein Geruch, und ich konnte ihm gar nicht oft genug über Gesicht und Hände lecken.

»Können wir ihn behalten, Mom? Bitte, bitte, bitte!«, fragte er, als er gerade einmal nicht lachte.

Die Frau kniete sich zu mir und streichelte meinen Kopf. »Nun ja, Ethan, du kennst ja deinen Vater. Er will sicher von dir hören, dass du dich gut um ihn kümmerst und …«

»Das mache ich ganz bestimmt, Mom! Ganz bestimmt!«

»Und dass du mit ihm Gassi gehst und ihn regelmäßig …«

»Jeden Tag! Ich gehe mit ihm raus, füttere ihn, bürste sein Fell, gebe ihm frisches Wasser …«

»Und wenn er im Hof ein Häufchen macht, musst du es wegmachen.«

Darauf sagte der Junge nichts.

»Ich habe von unterwegs Hundefutter mitgebracht. Gib ihm erst mal etwas zu fressen. Du kannst dir gar nicht vorstellen, in was für einem Zustand ich ihn gefunden habe. Ich musste zur Tankstelle fahren, um Wasser für ihn zu holen. Der arme Kerl hätte beinahe einen Hitzschlag bekommen«, sagte die Frau.

»Willst du etwas zu fressen? Hm? Fressen?«, fragte der Junge.

Das hörte sich gut an.

Ich staunte, als der Junge mich hochhob und ins Haus trug. Nie im Leben hätte ich so etwas für möglich gehalten.

Hier konnte man es aushalten.

Manche Fußböden waren weich und rochen nach demselben Tier, das ich auch schon an dem Jungen erschnüffelt hatte, andere waren so glatt und hart, dass ich ins Rutschen kam, als ich dem Jungen durchs Haus folgte. Wenn er mich hochhob, konnte ich seine Liebe so intensiv spüren, dass mir im Magen ganz flau wurde – es fühlte sich fast an wie Hunger.

Ich lag mit dem Jungen auf dem Boden, und wir balgten uns um ein Tuch, als plötzlich ein tiefes Rumpeln das Haus erschütterte. Kurz darauf hörte ich das Geräusch einer zuschlagenden Autotür.

»Dein Vater ist da«, sagte die Frau namens Mom zu dem Jungen, der Ethan hieß.

Ethan stand auf und drehte sich zur Tür. Mom kam und stellte sich neben ihn. Ich schnappte mir das Tuch und wedelte es triumphierend durch die Luft, aber wenn Ethan nicht am anderen Ende zog, war es nicht halb so interessant.

Eine Tür ging auf. »Hi, Dad!«, schrie der Junge.

Ein Mann betrat das Zimmer und schaute Mom und Ethan abwechselnd an. »Okay, was ist es diesmal?«, fragte er.

»Dad, Mom hat einen kleinen Hund gefunden und …«, sagte Ethan.

»Er war in einem Lastwagen eingesperrt und stand kurz vorm Hitzschlag«, sagte Mom.

»Können wir ihn behalten, Dad? Er ist der beste Hund der ganzen Welt!«

Da Ethan momentan anderweitig beschäftigt war, beschloss ich, die Gelegenheit zu nutzen, um mich auf seine Schuhe zu stürzen und an den Schnürsenkeln zu kauen.

»Ach, ich weiß nicht. Eigentlich ist es kein guter Zeitpunkt«, sagte Ethans Vater. »Ist euch klar, wie viel Arbeit so ein Welpe macht? Du bist erst acht, Ethan. So ein Hund ist zu viel Verantwortung für dich.«

Ich zog an einem Schnürsenkel, und er gab nach. Ich wollte damit weglaufen, aber er hatte sich nicht ganz vom Schuh gelöst, deshalb zog es mich mit aller Macht zurück, so dass ich mit einem Purzelbaum wieder vor Ethans Füßen landete. Ich knurrte und machte mich erneut über den Schnürsenkel her, packte ihn und zerrte ihn wütend hin und her.

»Ich kümmere mich um ihn, ich gehe mit ihm Gassi, füttere und bade ihn«, sagte der Junge. »Er ist der beste Hund der ganzen Welt, Dad. Er ist sogar schon stubenrein!«

Ich hatte den Schnürsenkel endlich losbekommen und brauchte eine Pause. Der rechte Moment, mich ein wenig zu erleichtern, und da ich nun schon mal dabei war, setzte ich gleich noch ein Häufchen neben meinen Urin.

Wow, die sind fast ausgerastet!

Bald darauf saßen der Junge und ich auf einem weichen Fußboden. Mom sagte: »George?«, und Ethan sagte: »George? Komm her, George! Hallo, George«, und dann sagte Dad: »Skippy?«, und Ethan sagte: »Skippy? Heißt du Skippy? Komm her, Skippy!«

Es war furchtbar anstrengend.

Später, als wir im Hof spielten, nannte der Junge mich Bailey. »Hierher, Bailey! Komm, Bailey!«, rief er und klatschte sich auf die Knie. Wenn ich dann zu ihm ging, rannte er weg, und wir jagten hintereinander her, immer und immer wieder im Kreis herum. Mir kam es vor wie die Fortsetzung des Spiels, das wir im Haus gespielt hatten. Ich hätte genauso auf die anderen Namen gehört, die sie mir zwischenzeitlich gegeben hatten, Hornet, Ike und Butch, aber es schien, als hätten sie sich nun auf Bailey geeinigt.

Ich bekam noch einmal etwas zu fressen, dann trug mich der Junge wieder ins Haus. »So, Bailey, jetzt lernst du Smokey kennen, unseren Kater.«

Ethan drückte mich an sich und drehte sich um, damit ich etwas sehen konnte, das mitten im Zimmer auf dem Boden saß: ein grau-braunes Tier, dessen Augen sich weiteten, als es mich sah. Das war also der Geruch, der mir schon die ganze Zeit über in die Nase gestiegen war! Das Tier war größer als ich und hatte winzige Ohren, an denen man bestimmt gut herumkauen konnte. Ich versuchte mich aus Ethans Armen zu befreien und herunterzuspringen, um mit dem neuen Freund zu spielen, aber Ethan hielt mich fest.

»Smokey, das ist Bailey«, sagte er.

Schließlich ließ er mich doch runter, und ich lief zu dem Kater hin, um ihn zu küssen, aber er zog die Lippen auseinander, entblößte ein paar spitze Zähne und spuckte mich an. Gleichzeitig machte er einen Buckel und stellte seinen fluffigen Schwanz auf. Verwundert blieb ich stehen. Wollte er etwa nicht spielen? Der muffige Geruch unter seinem Schwanz war köstlich. Ich kam näher und schnupperte freundlich an Smokeys Hinterteil, aber er fauchte, spuckte wieder aus und hob drohend eine Pfote mit ausgefahrenen Krallen.

»Na, na, Smokey! Sei lieb! Sei ein guter Kater!«

Smokey warf Ethan einen vernichtenden Blick zu, während ich mir an dem ermutigenden Ton des Jungen ein Beispiel nahm und einen Willkommensgruß bellte. Aber der Kater blieb unnahbar und schlug mir sogar auf die Nase, als ich ihm übers Gesicht lecken wollte.

Dann eben nicht, dachte ich. Irgendwann würde Smokey schon noch Lust zum Spielen bekommen, aber in der Zwischenzeit hatte ich etwas Besseres zu tun, als mich über einen hochnäsigen Kater zu ärgern. In den darauffolgenden Tagen lernte ich mein neues Zuhause genauer kennen.

Der Junge hatte ein kleines Zimmer voller wunderbarer Spielsachen, während Mom und Dad sich ein Zimmer teilten, in dem es überhaupt kein Spielzeug gab. In einem Zimmer befand sich ein Wasserbecken, aus dem ich nur trinken konnte, wenn ich praktisch hineinkletterte. Auch da gab es kein Spielzeug – es sei denn, man betrachtete das weiße Papier als solches, das ich von einer Halterung an der Wand endlos lang abrollen konnte. Zimmer zum Schlafen befanden sich oberhalb einer Treppe, die ich trotz meiner langen Beine nicht erklimmen konnte. Alles Essbare wurde in einem speziellen Bereich des Hauses versteckt.

Jedes Mal, wenn ich mich erleichtern musste, spielten alle verrückt, nahmen mich schnell hoch und rannten mit mir ins Freie. Dann setzten sie mich ins Gras und beobachteten mich, bis ich mich von dem Schrecken genug erholt hatte, um weiter mein Geschäft zu machen. Anschließend wurde ich so überschwänglich gelobt, dass ich mich fragte, ob dies meine Hauptaufgabe in dieser Familie war. Aber das Lob fiel unterschiedlich aus. Es wurde nämlich Papier ausgelegt, das zu zerreißen ziemlich viel Spaß machte, und wenn ich darauf mein Geschäft machte, sagten meine Leute zwar auch »Guter Hund!«, aber es klang nicht wirklich begeistert, sondern nur erleichtert. Und manchmal, wenn ich irgendwo im Haus mein Geschäft verrichtete, wurden sie regelrecht böse, obwohl ich doch genau das Gleiche getan hatte.

»Nein!«, riefen Mom oder Ethan, wenn ich den Fußboden nass machte. »Guter Junge!«, jubelten sie, wenn ich ins Gras urinierte. »Okay«, sagten sie, wenn ich auf das Papier machte. Ich kam einfach nicht dahinter, was ihr Problem war.

Dad ignorierte mich meistens, aber ich merkte, dass es ihm gefiel, wenn ich morgens mit ihm aufstand und ihm beim Essen Gesellschaft leistete. In seinem Blick lag dann so etwas wie Zuneigung – kein Vergleich mit der ungestümen Bewunderung, die Ethan mir entgegenbrachte, aber ich glaube, der Junge konnte nur deshalb so viel Gefühl zeigen, weil Mom und Dad ihn sehr liebten. Manchmal saß Dad abends mit ihm am Tisch, und sie unterhielten sich leise und konzentriert, während scharfer, durchdringender Rauch die Luft erfüllte. Dad ließ mich auf seinen Füßen liegen, weil die Füße des Jungen noch nicht bis auf den Boden reichten.

»Schau her, Bailey, wir haben ein Flugzeug gebaut«, sagte der Junge an einem dieser Abende und hielt mir ein Spielzeug unter die Nase. Es stank dermaßen nach chemischen Substanzen, dass mir die Augen tränten, weshalb ich gar nicht erst versuchte, danach zu schnappen. Dann rannte Ethan damit durchs ganze Haus und machte merkwürdige Geräusche dazu, ich jagte hinter ihm her und versuchte, an ihm hochzuspringen. Später stellte er das Ding in ein Regal zu anderen Spielsachen, die schwach nach den gleichen Chemikalien rochen. Das war’s dann auch schon, bis er und Dad beschlossen, ein weiteres zu bauen.

»Das hier wird eine Rakete, Bailey«, sagte Ethan und hielt mir ein Spielzeug hin, das wie ein schlichter Stock aussah. Ich hob den Kopf, um es anzusehen. »Eines Tages schicken wir eine zum Mond, und dann können dort Menschen leben. Wäre das was für dich? Bist du ein Weltall-Hund?«

Ich verstand das Wort »Hund« und schloss daraus, dass Ethan mich etwas gefragt hatte, also wedelte ich mit dem Schwanz. Klar, dachte ich. Natürlich helfe ich gerne beim Geschirrspülen.

Ich half oft beim Geschirrspülen. Ethan stellte dann seinen Teller mit Essen auf den Boden, und ich leckte ihn ab. Es war einer meiner Jobs – aber nur, wenn Mom nicht hinschaute.

Meist bestand mein Job aber darin, mit dem Jungen zu spielen. Abends legte er mich in ein Körbchen mit einem Kissen, und mit der Zeit begriff ich, dass ich darin bleiben sollte, bis Mom und Dad kamen und dem Jungen »Gute Nacht« sagten. Danach ließ Ethan mich dann in sein Bett. Wenn es mir nachts zu langweilig wurde, konnte ich immerhin ein wenig an ihm herumkauen.

Mein eigentliches Revier lag hinter dem Haus, aber nach einigen Tagen machte ich mit einer ganz neuen Welt Bekanntschaft, der sogenannten Nachbarschaft. Ethan flitzte aus der Haustür, ich hinterher, und wir trafen uns mit anderen Jungen und Mädchen, die mich umarmten, mit mir herumbalgten, um Spielzeug kämpften und Sachen wegwarfen, damit ich sie zurückbrachte.

»Das ist mein Hund, er heißt Bailey«, sagte Ethan stolz und hielt mich hoch. »Guck mal, Chelsea.« Er überreichte mich einem Mädchen, das genauso groß war wie er. »Es ist ein Golden Retriever. Meine Mutter hat ihn gerettet, sonst wäre er in einem Lastwagen an einer Hitzeschlägerei gestorben. Wenn er größer ist, nehme ich ihn mit auf die Jagd, auf der Farm meines Grandpas.«

Chelsea drückte mich an die Brust und sah mir in die Augen. Ihr Haar war lang und sogar noch heller als meines. Sie roch nach Blumen, Schokolade und einem anderen Hund. »Oh, bist du süß, Bailey! Du bist ja so süß! Zum Verlieben!«, sagte sie, und es klang, als ob sie sang.

Ich mochte Chelsea sehr. Immer wenn sie mich sah, kniete sie sich hin und ließ mich an ihren langen blonden Haaren ziehen. Ihr Hundegeruch stammte von Marshmallow, einem langhaarigen braun-weißen Hund, der älter war als ich, aber immer noch jung. Wenn Chelsea ihn hinausließ, balgten wir stundenlang herum, und manchmal machte Ethan mit. Wir spielten und spielten und spielten und spielten.

In meinem früheren Leben hatte die Señora mich geliebt, aber jetzt wurde mir klar, dass es keine spezielle Liebe zu mir gewesen war, sondern dass sie die ganze Meute liebte. Und obwohl sie mich Toby nannte, sagte sie meinen Namen nie auf die Art, wie Ethan nachts »Bailey, Bailey, Bailey« in mein Ohr flüsterte. Die Liebe des Jungen galt wirklich mir, und wir waren füreinander der Mittelpunkt der Welt.

Im Hof der Señora hatte ich gelernt, ein Gatter zu öffnen und zu fliehen. Diese Fähigkeit hatte mich letzten Endes zu dem Jungen geführt. Mit diesem Jungen zusammen zu sein und ihn zu lieben, war der wahre Sinn meines Lebens. Vom Aufwachen bis zum Schlafengehen waren wir unzertrennlich.

Aber dann änderte sich natürlich wieder alles.