16

Die einzige Voraussetzung, die das Hotel in Bremerton, Washington, für Juan und Max erfüllen musste, war ein Internetanschluss, denn Cabrillo wollte die Bilder, die er im Schacht geschossen hatte, sofort zu Eddie Seng an Bord der Oregon schicken, um so schnell wie möglich eine Übersetzung zu erhalten.

Als sie sich in einem nahegelegenen Restaurant die Bäuche mit Willapa-Bay-Austern und Dungeness-Krabben vollgeschlagen hatten, konnte Eddie bereits mit einem vorläufigen Bericht aufwarten.

Seng war ein weiterer ehemaliger CIA-Agent und gehörte fast seit ihrer Gründung zur Corporation. Obgleich sie zur gleichen Zeit für die Agency gearbeitet hatten, waren er und Cabrillo einander in den Hallen Langleys ironischerweise nie begegnet. In Chinatown, New York, geboren, beherrschte Eddie sowohl Kantonesisch als auch Mandarin fließend.

Er betrachtete die Welt durch dunkle Augen, die mit schweren Lidern überschattet waren. In ihnen erkannte Juan, dass Eddie etwas Interessantes herausgefunden haben musste. Hinter dem Operationschef für landgestützte Missionen konnte Juan in den hinteren Teil des Operationszentrums blicken, daher vermutete er, dass sein Bild auf dem Hauptschirm über dem Steuerstand und der Waffenstation zu sehen war.

»Du hattest recht, es ist Mandarin, allerdings eine ältere Form. Es erinnert mich daran, dass ich früher auf der Highschool mal Shakespeare gelesen habe.«

»Und was ist es?«

»Hast du schon mal etwas von Admiral Zheng He gehört?«

»Das war doch im fünfzehnten Jahrhundert irgend so ein chinesischer Entdecker. Er soll im Westen bis nach Afrika und im Süden bis Australien gekommen sein.«

»Genau genommen bis nach Neuseeland. Er unternahm zwischen 1405 und 1433 sieben Reisen mit den wohl größten Schiffen, die es bis zum achtzehnten Jahrhundert gegeben hat. Er hatte über zweihundert davon in der sogenannten Schatzflotte – und achtundzwanzigtausend Männer.«

»Willst du damit sagen, dass die Chinesen Amerika siebzig Jahre vor Kolumbus entdeckt haben?«

»Nein. Zheng hat diese Inschrift nicht in dem Schacht hinterlassen. Aber der Admiral, auf den sie zurückgeht, muss von Zheng inspiriert worden sein und hat selbst eine bemerkenswerte Reise unternommen. Es waren drei Schiffe, die China im Jahr 1495 mit Kurs nach Osten verließen. Kommandiert wurden sie von Tsai Song. Admiral Tsai hatte vom Kaiser den Auftrag, so weit vorzudringen, wie er nur konnte. Und da Zheng im Westen einen Kontinent gefunden hatte, war er überzeugt, dass die Erde symmetrisch sei und im Osten ein weiterer Kontinent existieren musste.«

»Sie erreichten Nordamerika, jedoch ein paar Jahre nach Kolumbus«, sagte Max und war froh, dass man die Geschichtsbücher nicht neu würde schreiben müssen.

»Tatsächlich landeten sie, soweit ich es beurteilen kann, zuerst in Südamerika. Aber es gab ein Problem. Wie Tsai schreibt, wurde eines der Schiffe von einem Fluch getroffen, während sie sich in einer höllisch kalten Bucht befanden. Ich tippe auf Tierra del Fuego.«

»Was ist passiert?«

»Die Mannschaft wurde von einem Übel heimgesucht. So beschreibt es Tsai. Ein derart mächtiges Übel muss dies gewesen sein, dass er es für nötig hielt, das Schiff zu zerstören und die befallene Mannschaft ihrem tödlichen Schicksal zu überlassen. Sie versenkten das Schiff mit einer Sprengladung, die sie am Rumpf anbrachten.«

»Wie groß waren diese Schiffe?«, wollte Hanley wissen.

»Über einhundert Meter lang, mit einer Besatzung von je vierhundert Männern.«

Tief beeindruckt von der mittelalterlichen chinesischen Schiffsbautechnik, stieß Max einen leisen Pfiff aus.

»Äußert er sich darüber, um was genau es sich bei diesem Übel gehandelt hat?«

»Nein. Der einzige Zweck des Schachts bestand darin, einen Hinweis auf die Lage des Schiffes zu geben. Er schrieb, dass man sich dem Übel, welches das Schiff umgibt, auf keinen Fall nähern sollte. Doch er war auch ein Pragmatiker. Unermessliche Reichtümer sollte es an Bord geben, Schätze, mit denen sie mit den Eingeborenen, denen sie begegneten, Tauschhandel treiben wollten.

Tsai hinterließ zwei Zeichen, eins zu Ehren der Götter der Unterwelt – das ist die Tafel im Schacht – und ein zweites zu Ehren der Götter im Himmel.«

»Etwas unter der Erde und etwas darüber«, dachte Juan laut nach. »Was könnte dieses zweite Zeichen sein?«

»Tsai schreibt nur, dass man es vom Himmel aus sehen könne. Und dass sie es zweihundert Tage vom Treasure Pit entfernt deponiert haben.«

»Zweihundert Tage?«, schimpfte Max. »Was für ein Quatsch ist das denn?«

»Ich vermute«, sagte Eddie und ignorierte Max’ Sarkasmus, »dass er mit dieser Angabe eine Segelreise von zweihundert Tagen von Pine Island aus nach Süden meinte. Offensichtlich haben die Ronish-Brüder angenommen, dass dieser Punkt im Bereich des fünfundzwanzigsten Breitengrades liegen müsse.«

»Einen Moment mal«, sagte Juan. »Wenn sie nach einem Zeichen suchten, das von einem chinesischen Admiral hinterlassen wurde, was taten sie dann so weit landeinwärts? Wie auch immer das Zeichen ausgesehen haben mag, man würde es doch sicherlich in Küstennähe suchen müssen.«

»Das weiß ich nicht.«

»Wir werden uns diese Papiere ansehen müssen, die du am Absturzort des Zeppelins gefunden hast«, empfahl Max. »Die Antwort könnte in ihrem Logbuch verzeichnet sein.«

»Und wir müssen mehr über diesen Admiral Tsai in Erfahrung bringen.« Dieser Vorschlag kam von Eric Stone, der am Steuer gesessen hatte, nun jedoch durch das Operations-Zentrum herübergekommen war und hinter Eddie Seng stand. »Und darüber, was sich an Bord des Schiffes befand. Es könnte ein bedeutender archäologischer Fund sein.«

»Eigentlich«, meinte Max, »müssen wir uns auch fragen, ob es sich lohnt, diese Angelegenheit weiterzuverfolgen. Welchen Wert hätte es für uns?«

»Ich finde, die Antwort liegt auf der Hand«, erwiderte Stone. »Das Ganze ist für die argentinische Regierung von Interesse, also für ein Regime, das mit den Vereinigten Staaten im Clinch liegt. Egal was sie beabsichtigen, es kann nichts Gutes sein.«

»Genau meine Meinung«, pflichtete ihm Juan bei. »Den Generalissimos liegt diese Geschichte offenbar am Herzen, und bis wir nicht ganz genau wissen, welche Absichten sie damit verfolgen, sollten wir an der Sache dranbleiben. Was ist mit der Zeichnung von der Bucht oder dem Meeresarm?«

»Es sind die Umrisse der Gegend, wo das Schiff versenkt wurde, und bevor du fragst, ich habe Eric bereits gebeten, eine Computeranalyse der südamerikanischen Küstenlinie durchzuführen, inklusive der mehreren hundert Inseln, die zur Tierra del Fuego gehören. Das dauert jedoch einige Zeit.«

»Okay. Was wissen wir zurzeit von Linda und ihrem Team?«

»Sie sind noch mit der Schneekatze unterwegs. Du wirst nicht glauben, was sie herausgefunden haben. Was eigentlich eine kleine Forschungsstation der Argentinier sein soll, ist in Wirklichkeit ein komplettes Ölfeld.«

»Ein was?«

»Du hast richtig verstanden. Sie bohren vor der Antarktischen Halbinsel nach Öl.«

Die Nachricht erschütterte Cabrillo, und so platzte er ziemlich dümmlich heraus: »Aber das ist illegal!«

»Na ja, klar. Offensichtlich ist ihnen das aber egal.«

»Hast du Overholt schon darüber informiert?«

»Noch nicht. Linda sagt, sie habe ein paar Fotos geschossen, die sie ihrem Bericht beifügen möchte.«

»Das Ganze wird ja immer mysteriöser«, stellte Max fest. »Sie gehen ein verdammt hohes Risiko ein, wenn sie eine solche Nummer abziehen.«

»Ganz und gar nicht«, konterte Eric. »Sie werden ja längst schon international geächtet, also was macht es da aus, wenn sie noch eins draufsetzen?«

»Von wegen geächtet. Die Vereinigten Staaten werden eine Armada hinschicken. Das wird glatt der zweite Falklandkrieg.«

»Bist du sicher?«, fragte Stone und hob eine Augenbraue.

Hanley wollte schon etwas darauf erwidern, unterließ es jedoch, weil er sich eben doch nicht so sicher war. Angesichts der Tatsache, dass das amerikanische Militär weltweit nur sparsam vertreten war und der derzeitige Chef des Weißen Hauses sein Augenmerk eher auf innenpolitische Angelegenheiten richtete, war es durchaus möglich, dass die Reaktion der Regierung lediglich aus einem schwachen Protest und einer neuen Runde Sanktionen durch die UN bestünde.

»Wir müssen uns jetzt erst einmal fragen, ob ein sechshundert Jahre altes chinesisches Schiff irgendetwas mit der derzeitigen Weltlage zu tun haben kann«, sagte Eric.

»Nach Lage der Dinge«, erwiderte Juan, »können wir wohl davon ausgehen.«

Eddie fragte: »Was sollen wir tun, wenn Linda zurück ist? Sollen wir hier unten bleiben oder nördlichen Kurs einschlagen?«

Cabrillo ging in Gedanken alle Möglichkeiten durch und kam dann zu einer schnellen Entscheidung. »Verlasst mit dem Schiff die Gegend da unten. Wir haben keine Ahnung, welche Pläne die Argentinier in der Antarktis verfolgen, aber wenn die Bombe platzt und es tatsächlich zu einem Krieg kommen sollte, dann will ich die Oregon unbedingt heraushalten. Außerdem müssen wir uns für den Afrikabesuch des Emirs von Kuwait bereithalten. Er hat uns als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme engagiert, und das ist ein verdammt lukrativer Auftrag.«

»Du sagst es«, meinte Eric. »Sie sollten in zwei Stunden hier sein, und dann brechen wir wieder nach Norden auf.«

»Ruf mich an, wenn sie zurück sind. Ich will mir Lindas Bericht anhören.«

Juan unterbrach die Verbindung und rief seine elektronische Rolodex-Kartei auf. Sie enthielt mehr als eintausend Namen, von den direkten Verbindungen mit Staatsoberhäuptern bis hin zu einigen der undurchsichtigsten Zeitgenossen der Welt. Er empfand es als interessante Ironie, dass Langston Overholts Eintrag in der alphabetischen Liste unmittelbar auf den eines französischen Zuhälters folgte, der nebenbei auch noch mit Informationen handelte.

An der Ostküste war es drei Stunden früher, daher störte er sich nicht an der Zeitdifferenz. Eine tiefe Baritonstimme antwortete bereits nach dem zweiten Rufzeichen. »Hallo?«

»Mr. Perlmutter, hier ist Juan Cabrillo.«

»Der berühmt-berüchtigte Chef persönlich. Wie geht es Ihnen?«

Obwohl sich die beiden nie persönlich getroffen und nur ein einziges Mal miteinander telefoniert hatten, war sich jeder der Reputation des anderen vollauf bewusst. St. Julian Perlmutter war ein wandelndes Lexikon über sämtliche Bereiche der Seefahrt und besaß die weltweit umfangreichste private Sammlung von Büchern, Manuskripten und Folios über die Geschichte von Schiffen und Schifffahrt. Sein Haus in Georgetown war buchstäblich bis zum Dachstuhl vollgestopft, und zwar mit Schätzen, die auf Grund vielfacher Nutzung teilweise ziemlich abgegriffen aussahen.

Es war eines von Perlmutters Forschungsprojekten gewesen, das die Mannschaft der Oregon vor ein paar Monaten nach Libyen und zur Rettung der Außenministerin, Fiona Katamora, geführt hatte.

»Gut, Sir. Und selbst?«

»Ein wenig hungrig, könnte man sagen. Das Dinner steht noch im Backofen, und der Duft lässt einem das Wasser im Mund zusammenlaufen.« Perlmutters zweite große Liebe war das Essen, und wenn man sich mit ihm traf, konnte man schnell erkennen, dass er diesem Hobby mit großer Hingabe frönte. »Sagen Sie mir, dass Sie sich zurzeit in den Staaten aufhalten und ich endlich einmal Ihr Schiff besichtigen kann.«

»Max Hanley und ich sind zwar hier, aber die Oregon ist auf See.« Es gab keinen anderen Grund, Perlmutter nicht mitzuteilen, wo das Schiff operierte, als den, dass Juan keine Ahnung hatte, ob das Telefon seines Gesprächspartners abhörsicher war. »Ich habe überlegt, ob ich Ihnen einige Fragen stellen darf.«

»Du liebe Güte, Sie klingen ja schon fast wie Dirk. Er ruft nur an, wenn er irgendwelche Informationen braucht. Wenigstens sind seine Kinder so anständig, mir eine Kleinigkeit mitzubringen, wenn sie herkommen, um das Wissen ihres alten Onkels St. Julian anzuzapfen.«

»Max und ich, wir befinden uns zurzeit in Washington State, also schicken wir Ihnen ein paar von den berühmten Äpfeln aus der Gegend hier.«

»Packen Sie stattdessen lieber einige Dungeness-Krabben ein, und wir sind im Geschäft. Was wollen Sie denn wissen?«

»Es geht um die Chinesische Schatzflotte.«

»Ah, Admiral Zheng. Was ist damit?«

»Eigentlich spreche ich von Admiral Tsai Song.«

»Ich fürchte, der ist nur ein Mythos«, begann Perlmutter und hielt dann für einen Moment inne. »Oder haben Sie Beweise gefunden, dass er wirklich existiert hat? Gab es ihn etwa doch?«

»Kennen Sie den Trasure Pit auf Pine Island?«

»Ja, natürlich.« Perlmutters Stimme hob sich plötzlich um zwei Oktaven. »Mein Gott. War das Tsai?«

»Es gibt eine geheime Kammer, die vom Hauptschacht abzweigt. Er hat dort eine Tafel mit Hinweisen hinterlassen, wo sie eins ihrer Schiffe versenkt haben.«

»Dann war es also gar keine Piratenbeute. Ich hab das ja nie geglaubt, aber es ist auf jeden Fall fantastisch. Tsai Songs Reise wurde bisher immer nur als Legende betrachtet, höchstwahrscheinlich im achtzehnten Jahrhundert erfunden, um den Nationalstolz zu heben, als in China wegen der Einmischung der Briten Unruhen ausbrachen.«

»Etwa nach dem Motto, ›Seht uns an, wir hatten mal ein Reich, das größer war als eures.‹«

»Genau. Hören Sie, Captain Cabrillo …«

»Bitte: Juan.«

»Juan, eigentlich bin ich nicht derjenige, mit dem Sie reden müssen. Alles, was ich weiß, ist, dass behauptet wurde, Tsai sei Ende des fünfzehnten Jahrhunderts nach Amerika und wieder zurück gesegelt. Ich werde Sie lieber mit Tamara Wright bekannt machen. Sie ist eine absolute Expertin für chinesische Geschichte und hat ein hervorragendes Buch über Admiral Zhengs Reise nach Indien und Afrika geschrieben. Außerdem hat sie die Entstehung und Entwicklung der Admiral-Tsai-Legende untersucht. Kann ich Sie in zehn Minuten zurückrufen?«

»Sicher.« Juan nannte ihm seine Mobilfunknummer und blickte zu Max hinüber. »Du wurdest soeben Zeuge eines historischen Ereignisses. Mein Freund Dirk erzählte mir einmal, dass es ihm in all den Jahren, die er Perlmutter nun schon kennt, nicht einmal gelungen ist, ihn aus der Fassung zu bringen.«

Da er St. Julian nicht kannte, war Hanley allerdings kaum beeindruckt. »Ich werde es das nächste Mal erwähnen, wenn ich zur NUMA komme.«

Juans Telefon trällerte einige Minuten später. »Schlechte Nachrichten, fürchte ich. Tamara macht gerade Urlaub und ist erst ab nächsten Montag wieder in ihrem Büro zu erreichen.«

»Aus Gründen, über die ich mich nicht auslassen kann«, sagte Juan, »könnte Zeit in diesem Fall von großer Bedeutung sein. Wir brauchen wirklich nur ein paar Minuten ihrer kostbaren Zeit.«

»Das ist ja gerade das Problem. Sie ist nicht erreichbar. Die Studentin, die sich in ihrem Büro gemeldet hat, erklärte, Tamara habe ihr Mobiltelefon dagelassen.«

»Wissen Sie, wo sie ihren Urlaub verbringt? Vielleicht gibt es ja eine Möglichkeit, ihren Aufenthaltsort in Erfahrung zu bringen.«

»Ist es wirklich so wichtig?«, fragte Perlmutter und sprach gleich weiter, ehe Juan darauf antworten konnte. »Natürlich ist es das, sonst hätten Sie ja nicht gefragt. Sie unternimmt eine Jazzkreuzfahrt auf dem Mississippi, an Bord der Natchez Belle. Ich habe zwar keine Ahnung, wo sie im Augenblick sind, aber diese Informationen werden Sie sicherlich bei der Schifffahrtsgesellschaft bekommen.«

»Ich rufe gerade deren Website auf«, sagte Cabrillo. »Vielen Dank, Mr. Perlmutter.«

»Vergessen Sie ruhig meine Krabben, und schicken Sie mir lieber die Übersetzung dieser Tafel, und wir sind quitt.«

»Wird beides erledigt.«

»Und?«, fragte Max.

Juan drehte den Laptop, so dass Hanley es sehen konnte. Das Bild auf dem Schirm zeigte einen wunderschönen weißen Schaufelraddampfer mit schlanken Zwillingsschornsteinen, aus denen dicker Qualm aufstieg und auf dessen Decks, die an eine Hochzeitstorte erinnerten, winkende Passagiere standen. Im Hintergrund war der berühmte St. Louis Arch zu erkennen, einer ihrer üblichen Anlaufhäfen.

»Hast du Lust auf ein Riverboat-Spielchen?«

»Ich habe meinen Derringer im Unterschlupf zurückgelassen.« Max zupfte an seinen Hemdmanschetten. »Aber ich müsste noch einige Reserve-Asse im Ärmel haben. Wo ist der Dampfer jetzt?«

»Wir können in Vicksburg zusteigen und in Natchez, Mississippi, wieder von Bord gehen«, sagte Juan und drehte den Computer zu sich herum, buchte für sie eine Übernachtung und bestellte die Flugtickets, um dorthin zu kommen. »Danach stoßen wir in Rio wieder zur Oregon und dampfen entweder zu unserem Auftrag nach Südafrika oder warten ab, wohin das Schicksal uns verschlägt.«

»Das Ganze macht dir einen Riesenspaß, nicht wahr?« Max freute sich ganz offensichtlich.

»Abgesehen davon, dass auf mich geschossen wurde und ich für eine Weile auf dem Grund eines siebzig Meter tiefen Schachts gefangen war, tut es das, ja. Und wie.«

Hanley lachte verhalten. »Das hat dir doch auch ganz gut gefallen, oder?«

Juan grinste nur.