ANMERKUNGEN

1 Zum Nachdenken regt Barbara Unmüßig, Vorstandsmitglied der Heinrich-Böll-Stiftung, an, etwa in der taz im September 2005: »Wenn wir von Vereinbarkeit von Familie und Beruf reden und von Familienpolitik, dann wird etwa gefordert, dass Familien monetär besser gestellt werden sollen oder Frauen mehr Teilzeit angeboten werden muss. Aber wer redet darüber, dass Männer ihren Teil am Haushalt machen müssen? Einschlägige Zahlen belegen, dass Männer, wenn sie Väter werden, etwa 5 Prozent mehr ihrer Zeit im Haushalt verbringen. Ich hab darauf auch keine einfachen Antworten, weil die Polin oder Philippinerin umgekehrt vielleicht ganz froh ist, hier einen Job zu bekommen. Aber dann müssen sich alle, nicht nur die frauenpolitisch Engagierten, auch mit Fragen konfrontieren wie: Was heißt das für den Rechtsstatus der Haushaltshilfe? Was heißt das für die Einwanderungs- und Migrationspolitik?«

2 Auszug aus § 45 SGB V Krankengeld bei Erkrankung des Kindes:

(1) Versicherte haben Anspruch auf Krankengeld, wenn es nach ärztlichem Zeugnis erforderlich ist, dass sie zur Beaufsichtigung, Betreuung oder Pflege ihres erkrankten und versicherten Kindes der Arbeit fernbleiben, eine andere in ihrem Haushalt lebende Person das Kind nicht beaufsichtigen, betreuen oder pflegen kann und das Kind das zwölfte Lebensjahr noch nicht vollendet hat oder behindert und auf Hilfe angewiesen ist. § 10 Abs. 4 und § 44 Absatz 2 gelten.

(2) Anspruch auf Krankengeld nach Absatz 1 besteht in jedem Kalenderjahr für jedes Kind längstens für 10 Arbeitstage, für alleinerziehende Versicherte längstens für 20 Arbeitstage. Der Anspruch nach Satz 1 besteht für Versicherte für nicht mehr als 25 Arbeitstage, für alleinerziehende Versicherte für nicht mehr als 50 Arbeitstage je Kalenderjahr.

3 Äußerung der SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles im BR-Feature Feige Frauen und kalte Küche? Über die Vereinbarkeit von Beruf und Familie – ein Reality-Check von Kathi Grünhoff und Barbara Streidl im April 2011.

4 Mein Job weckt BegehrlichkeitenSPD-Generalsekretärin Andrea Nahles im Interview mit der Brigitte im November 2010.

5 Vgl. die Studie Monitor Familienleben 2010 – Einstellungen und Lebensverhältnisse von Familien. Ergebnisse einer Repräsentativbefragung des Instituts für Demoskopie Allensbach.

6 Vgl. die Meldung im Juli 2011 über Andrea Nahles’ Rückkehr in die Berufswelt: »Es gab fiese Briefe von wegen Egotrip, karrieregeil und so. Überwiegend von Männern.«

7 So zitiert die Süddeutsche Zeitung René Obermann, Konzernchef der Deutschen Telekom, im Juli 2011.

8 Vgl. das Informationsblatt Mutterschutz und Mutterschaftsgeld der Techniker Krankenkasse.

9 Nachzulesen in BR Klassik, Musikmagazin des Bayerischen Rundfunks, 2. Ausgabe 2011.

10 Gemeint ist das Buch von Johanna Haarer Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind. 1938. Eine kritische Auseinandersetzung damit hat Sigrid Chamberlain 1997 veröffentlicht: Adolf Hitler, die deutsche Mutter und ihr erstes Kind – Über zwei NS-Erziehungsbücher.

11 Immer mehr Väter gehen in Elternzeit, so gefunden im Focus im Mai 2011.

12 Ausschnitt aus der Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Arbeitgebertag im November 2006:

»Meine Damen und Herren, wir haben mit dem Elterngeld einen Paradigmenwechsel in der Sozialpolitik vollzogen; aber weniger, weil wir jetzt finden, dass auch Väter sich einmal um kleine Kinder kümmern können. Das bedarf noch einer gewissen Durchsetzungskraft, aber da setze ich ganz auf die Wirtschaft. Bitte schelten Sie nie einen Vater, wenn er zwei Monate Erziehungszeit im Rahmen des Elterngeldes nehmen möchte. Das ist meine herzliche Bitte an die Wirtschaft. Die Männer haben es nicht so einfach. Sie sind das noch nicht gewöhnt. Sie werden erst einmal komisch angeguckt, und das soll nicht geschehen. Da ja manche von Ihnen Großväter sind, werden Sie dafür Verständnis haben, insbesondere, Herr Hundt, wenn Sie intelligente Töchter haben, die auch wieder in den Beruf zurückkehren möchten.«

13 So gesehen in »Quotenstreit – Ist dein Boss morgen ’ne Frau?«, Talkshow mit Maybrit Illner im Februar 2011, die u. a. mit dem ehemaligen BDI-Präsidenten Michael Rogowski diskutierte.

14 Einen guten Einblick in männliches Gehabe und weibliches Verhalten liefert Marion Knaths Buch Spiele der Macht, erschienen 2007.

15 Vgl. Alain Ehrenbergs Buch Das Unbehagen in der Gesellschaft von 2011.

16 Eine ökonomische Betrachtung des Krippenbesuchs liefert die Studie Volkswirtschaftlicher Nutzen von frühkindlicher Bildung in Deutschland der Bertelsmann-Stiftung von 2008. Hier wird ein Nettonutzeneffekt von 13.616 Euro je betreutes Kind ermittelt – was bedeutet, dass Krippenplätze sich volkswirtschaftlich mehr als rechnen.

17 Auszug aus dem Beitrag »Neues Unterhaltsrecht: Die Verlierer sind die Frauen« im Bayern 2 Notizbuch im November 2010:

»Das neue Unterhaltsrecht geht zudem von derzeit noch nicht existierenden gesellschaftlichen Verhältnissen aus. Es basiert nicht nur auf einer idealen Betreuungssituation in Krippen, Horten und Kindergärten, sondern auch darauf, dass sich traditionelle Rollen aufweichen: dass Frauen eben nicht mehr ganz zu Hause bleiben, um sich um Kinder und Haushalt zu kümmern, sondern Kinder bekommen und gleichzeitig arbeiten gehen.«

18 Der Artikel von Ursula März »Lasst mich in Ruhe! Warum ich die ständigen Debatten über die gesellschaftliche Rolle der Frau nicht länger ertrage« ist im Mai 2011 in der Zeit erschienen.

19 Vgl. Peter Erlbeck, Harald Giesecke, Soziale Berufe sind MehrWert. Tarifverhandlungen für den Sozial- und Erziehungsdienst erschienen in Sozial Extra März/April 2009.

20 Vgl. die Studie Ergebnisse einer bundesweiten Befragung bei Kindertagesstätten. Zusammenfassung für die teilnehmenden Einrichtungen des Deutschen Jugendinstituts von 2008, durchgeführt von Nicola Gragert, Christian Peucker, Liane Pluto, Mike Seckinger.

21 Auszug aus § 616 Vorübergehende Verhinderung des BGB:

»Der zur Dienstleistung Verpflichtete wird des Anspruchs auf die Vergütung nicht dadurch verlustig, dass er für eine verhältnismäßig nicht erhebliche Zeit durch einen in seiner Person liegenden Grund ohne sein Verschulden an der Dienstleistung verhindert wird.«

22 Auszug aus Till Krauses Artikel »Mütter an die Macht«, erschienen im SZ-Magazin im Mai 2011:

»Für die Frauen hatten die konservativen Parteien lange Jahre nur eine Rolle vorgesehen: Sie waren für die Kinder zuständig und hatten keine Zeit, sich um Politik zu kümmern, außerdem überließen sie so etwas Kompliziertes ohnehin lieber ihren Männern. Das hat sich erst grundlegend geändert, seit Sarah Palin mit ihrem Neugeborenen auf Wahlkampftour gegangen ist. ›Seitdem gilt es als Zeichen weiblicher Durchsetzungskraft, wenn man viele Kinder hat, weil es zeigt, dass eine Frau einen großen Haushalt organisieren kann.‹«

23 § 6 Förderung von Teilzeitarbeit des Gesetzes über Teilzeitarbeit und befristete Arbeitsverträge:

»Der Arbeitgeber hat den Arbeitnehmern, auch in leitenden Positionen, Teilzeitarbeit nach Maßgabe dieses Gesetzes zu ermöglichen.«

24 Artikel von Stefan Schultz auf Spiegel Online »Chef-Sprüche – Wann Sie überlastet sind, bestimme ich«, veröffentlicht im April 2011.

25 Vgl. der Artikel »Ungenutzte Potenziale in der Teilzeit – Viele Frauen würden gerne länger arbeiten« von Susanne Wanger im IAB Kurzbericht im April 2011, hg. vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung.

26 Die Düsseldorfer Tabelle enthält Leitlinien für den Unterhaltsbedarf von Unterhaltsberechtigten.

27 »Urteil in Karlsruhe – BGH verschärft Arbeitspflicht Alleinerziehender«, vgl. Süddeutsche Zeitung im April 2011.

28 Auszug aus Alleinerziehende in Deutschland, Begleitmaterial zur Pressekonferenz des Bundesamts für Statistik im Juli 2010:

»Das Alleinerziehen ist insofern ›Frauensache‹, als in neun von zehn Fällen (90 Prozent) der alleinerziehende Elternteil im Jahr 2009 die Mutter war. Bei nur jeder zehnten Ein-Eltern-Familie war der alleinerziehende Elternteil der Vater.«

29 Vgl. Elternbrief der Stadt München, 3 Jahre 6 Monate.

30 Auszug aus »Elternzeit und Teilzeit – Mehr Zeit für die Familie« des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie:

»Unter bestimmten Voraussetzungen besteht während der Elternzeit ein Anspruch auf eine Teilzeittätigkeit gegenüber der Arbeitgeberseite.«

31 Vgl. Familien-Wegweiser.de des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

32 Laut einer Untersuchung der OECD kümmern sich voll berufstätige Mütter in Deutschland durchschnittlich gut eine Stunde um ihre Kinder. Frauen, die in Teilzeit oder gar nicht arbeiten, verbringen durchschnittlich drei Stunden am Tag mit der Kinderbetreuung.

33 Die US-amerikanische Psychologin Rachel Lucas-Thompson hat 69 Studien aus den Jahren 1960 bis 2010 zusammengefasst und kommt zu dem Schluss, dass Kinder, die vor dem dritten Lebensjahr fremdbetreut werden, nicht unbedingt mehr Probleme haben als Kinder, die zu Hause sind.

34 Interview mit der Schauspielerin Helen Mirren im SZ-Magazin im April 2011.

35 Vgl. Bayern 2 Tagesgespräch im Mai 2011 zum Thema »Verflixtes Erbe – Warum gibt es so viel Streit um den Nachlass?« mit Professor Klaus Michael Groll, Präsident Deutsches Forum für Erbrecht.

36 Vgl. Walter Kohls autobiografisches Buch Leben oder gelebt werden – Schritte auf dem Weg zur Versöhnung von 2011.

37 Vgl. Alain Ehrenbergs Buch Das Unbehagen in der Gesellschaft von 2011.

38 »Kinder werden nicht am grünen Tisch gemacht. Deshalb sollte sich die Politik auch dieses familienplanerischen Impetus enthalten.« So gesagt von FDP-Generalsekretär Christian Lindner im Mai 2011.

39 CDU-Familienministerin Kristina Schröder will am Elterngeld nicht rütteln. Erwähnt in der Tagesschau im Mai 2011.

40 Äußerung von CDU-Ministerin Kristina Schröder in der Bild im Juli 2010: »Ich wünsche mir, dass sich mehr Menschen ehrenamtlich in der Pflege engagieren und z. B. alten und kranken Menschen aus der Zeitung vorlesen oder ihnen vorsingen.«