Eine glücklichere
gemeinsame Zukunft?
![Pease-Warum_Maenner_img_444.jpg](/epubstore/P/B-Pease/Warum-maenner-immer-sex-wollen-und-frauen-von-der-liebe-traeumen//images/00157.jpg)
Egal, wie alt wir auch sind, sobald wir uns verlieben, werden wir wieder zu Teenagern. Die moderne Frau will den Nervenkitzel von Liebe, Romantik, Abenteuer, sexueller Leidenschaft, und gleichzeitig will sie Freiheit und Unabhängigkeit. Sie träumt von einem Mann, der sie liebt und ihr all diese Wünsche erfüllt. Der moderne Mann dagegen will, was Männer schon immer wollten: bewundert, respektiert, verstanden und von seiner Partnerin nicht betrogen werden. Und solange es finanziell nicht unbedingt nötig ist, würde er es lieber sehen, wenn sie nicht arbeitet.
Feministinnen vertreten gewöhnlich den Standpunkt, dass Männer über Jahrtausende hinweg die Ressourcen der Welt ebenso kontrollierten wie die Frauen, die sie schwängerten und damit von Macht und der Möglichkeit eigener Ressourcen ausschlossen. Wenn man sich mit unserer Geschichte beschäftigt, wirkt diese Argumentation richtig – zumindest auf den ersten Blick. Betrachtet man aber die Menschheit insgesamt, stellt sich eine wichtige Frage: Warum haben Männer im Laufe der Evolution überhaupt den Drang entwickelt, Geld, Status und Macht anzuhäufen? Weil die Frauen die Kinder zur Welt brachten und Partner mit den nötigen Ressourcen wollten, um diese Kinder zu ernähren und zu schützen. Unbewusst reagieren die meisten Männer noch immer darauf und verbringen ihr Leben mit der Jagd nach Status und Geld, um den Anforderungen der Frauen gerecht zu werden. Sie wissen, dass sie eine bessere Partnerin bekommen, wenn sie die anderen Männer aus dem Feld schlagen – nur darum arbeiten sie sich überall auf der Welt ab und ruinieren ihre Gesundheit, um mit anderen Männern um bessere Jobs, einen höheren Status und ein besseres Einkommen zu wetteifern.
Wenn Männer keine Frauen bräuchten, um sich fortzupflanzen, gäbe es für sie auch keine Notwendigkeit, die Ressourcenkriterien der Frauen zu erfüllen. Männer würden sich dann für ein weniger anstrengendes Leben entscheiden und vor allem angeln gehen, Bier trinken, vor sich hin dösen und furzen, wann immer sie wollen.
Frauen suchen aber auch heute noch Männer mit Ressourcen oder Ressourcenpotential. Ohne Geld und Ehrgeiz ist man daher auf dem Heiratsmarkt ein Ladenhüter. Manche Menschen sind schnell mit einem Gegenbeispiel bei der Hand – einem Paar zum Beispiel, bei dem die Frau das Geld verdient und der Mann seine Tage als entspannter Hausmann verbringt. Aber solche Paare bilden eine verschwindend geringe Minderheit.
![Pease-Warum_Maenner_img_446.jpg](/epubstore/P/B-Pease/Warum-maenner-immer-sex-wollen-und-frauen-von-der-liebe-traeumen//images/00158.jpg)
In den Augen mancher Feministinnen haben Männer nichts anderes im Sinn, als Frauen zu unterdrücken. Tatsächlich aber konkurrieren sie mit ihren Geschlechtsgenossen um Macht, Status und Ressourcen, nicht mit den Frauen. Im Wettbewerb um die verfügbaren Partnerinnen nutzen sie deren Kriterien als Erfolgsmaßstab. Dieses Rattenrennens wegen sterben sie im Durchschnitt sieben Jahre früher als die Frauen, doch nicht nur das: Bei zahlreichen Mordfällen geht es darum, dass ein Mann einen Rivalen getötet hat.
Stellen Sie sich vor, Männer hätten dasselbe Bindungsbedürfnis wie Frauen und würden das Reden als sozialen Kitt benutzen. Dann würde Ihr Mann vielleicht sagen: »Du telefonierst stundenlang mit deinen Freundinnen – liebst du mich nicht mehr? Glaubst du nicht, dass man auch mit mir gut reden kann?« oder »Du gehst nie mit mir Schuhe einkaufen – immer gehst du mit Josephine. Du willst mich nur fürs Bett!«
Leider werden Männer wegen ihrer natürlichen Triebe verteufelt, Frauen dagegen als »wunderbare Kommunikatorinnen« gepriesen. Im Zuge einer wahren Gleichberechtigung sollten Männer eigentlich als »wunderbare Zeuger« gelobt werden.
Es überrascht nicht, dass 76 Prozent aller Männer ihre sexuellen Gedanken in Bezug auf Frauen leugnen – in erster Linie, weil sie Angst haben, von Frauen kritisiert, der sexuellen Belästigung bezichtigt oder als »politisch nicht korrekt« diffamiert zu werden.
Verheiratete sind heute in der Minderheit
Ist die Ehe tot? Als Ehepartner gehören Sie heute einer Minderheit an. Schon seit Jahrzehnten geht der Anteil der verheirateten Paare an der Gesamtzahl westlicher Haushalte zurück. 1930 bildeten sie 84 Prozent der Haushalte in den Vereinigten Staaten, 1990 nur noch 56 Prozent, und 2006 rutschten sie schließlich unter die 50-Prozent-Marke. Laut dem American Community Survey des US Census Bureau bestanden 49,7 Prozent oder 55,2 Millionen der 111,2 Millionen amerikanischen Haushalte aus verheirateten Paaren – mit und ohne Kinder. Fünf Jahre zuvor waren es noch über 52 Prozent.
In Großbritannien gab es nach Auskunft des Office for National Statistics 2008 mehr nichteheliche Lebensgemeinschaften als Ehen. Zwischen 1998 und 2007 sank die Zahl der verheirateten Erwachsenen um 8 Prozent, und 2007 war nicht einmal die Hälfte aller Frauen zwischen 18 und 49 verheiratet, verglichen mit fast 75 Prozent im Jahr 1979. 2007 gab es dreimal mehr unverheiratete Frauen als 1979. 2006 wurden in England und Wales 236 980 Ehen geschlossen, der niedrigste Wert seit 1895. Die Ehe hat Konkurrenz bekommen – Erwachsene verbringen einen immer größeren Teil ihres Lebens als Singles oder in wilder Ehe.
Paare ziehen aus den verschiedensten Gründen zusammen. In Anbetracht der Schwierigkeit, ein bezahlbares Dach über dem Kopf zu finden, können praktische Erwägungen genauso wichtig sein wie romantische, denn ein Haushalt ist einfach billiger als zwei. Viele Paare sagen heute auch, dass das Zusammenleben eine Art Probelauf für die Beziehung sei.
Was immer die Zukunft bringen mag – jemanden zu lieben und geliebt zu werden wird für das Überleben der Menschheit immer entscheidend sein. In einer auf neun Jahre angelegten Studie testeten Mediziner in Kalifornien 7000 Männer und Frauen. Sie stellten fest, dass von den Probanden ohne Freunde, Verwandte, Gemeinschaften oder Gruppen, Geliebte oder Ehepartner 1,9- bis 3,1-mal so viele in diesem Zeitraum starben. Eine ähnliche Studie in Schweden begleitete 17 000 Männer und Frauen sechs Jahre lang und kam zu dem Ergebnis, dass bei denjenigen, die sich isoliert oder einsam fühlten, die Sterberate innerhalb dieses Zeitraums viermal so hoch lag wie bei den anderen, ungeachtet ihrer Herkunft, ihres Geschlechts oder ihrer sportlichen Aktivitäten.
Ist die Jugend heute besser informiert?
Eine Befragung in Großbritannien hat aufgedeckt, dass 80 Prozent der Teenager ihre Jungfräulichkeit in betrunkenem Zustand oder unter Druck verlieren und über die Hälfte dabei ungeschützten Sex hatte. Bei der Umfrage unter 3000 Schülern zwischen 15 und 18 Jahren antworteten 39 Prozent, dass bei ihrem ersten Mal nicht beide Partner gleichermaßen bereit dazu waren. Fast drei von zehn verloren ihre Jungfräulichkeit aus »negativen Gründen«, zum Beispiel weil sie ihren Freund nicht enttäuschen wollten. Außerdem praktizierten 51 Prozent der Mädchen und 37 Prozent der Jungen unge-
![Pease-Warum_Maenner_img_450.jpg](/epubstore/P/B-Pease/Warum-maenner-immer-sex-wollen-und-frauen-von-der-liebe-traeumen//images/00159.jpg)
»Bist du nicht vielleicht ein bisschen übervorsichtig?«
schützten Sex, 58 Prozent der Mädchen und 39 Prozent der Jungen hatten wenigstens einmal mit jemandem geschlafen, ohne ein Kondom zu benutzen. Diese Zahlen offenbaren eine abgrundtiefe Ignoranz, die viele Teenager zu ungeschütztem Geschlechtsverkehr verleitet.
Kinder setzen übrigens dieselben Partnerwahlstrategien wie ihre Eltern ein. Wenn Eltern sich trennen, lernen ihre Kinder, dass man sich nicht sein Leben lang auf einen einzigen Partner verlassen kann. Sie kommen früher in die Pubertät, die Mädchen haben ihre Menarche früher, und als Teenager haben sie früher Sex mit mehr Partnern als Gleichaltrige, deren Eltern noch zusammen sind.
All dies zeigt, dass die Jugendlichen heute vielleicht über einige Bereiche der Sexualität besser aufgeklärt sind als ihre Eltern, aber eine weniger verantwortliche Einstellung zur Sicherheit haben und weitaus eher bereit sind, Schwangerschaft, Geschlechtskrankheiten oder eine Hiv-Infektion zu riskieren.
Warum eine neue Liebe immer so vielversprechend aussieht
Im Laufe der Evolution hat sich unser Gehirn so entwickelt, dass wir uns zu Partnern hingezogen fühlen, mit denen wir offenbar starke Nachkommen hervorbringen können. Deshalb fühlt man sich manchmal körperlich zu jemandem hingezogen, der eigentlich keinem Kriterium auf der Wunschliste für langfristige Bindungen entspricht. Eine kräftige Nachkommenschaft heißt aber eben noch lange nicht, dass man danach auch glücklich und in Freuden miteinander leben kann. Ein Mann setzt deshalb erprobte Phrasen ein, um eine Frau davon zu überzeugen, dass gerade sie seine Auserwählte ist – »Ich hatte noch nie so intensive Gefühle für eine Frau« oder »Wir haben eine tiefe spirituelle Verbindung«. Frauen müssen einsehen, dass ein Mann, der so etwas ganz am Anfang einer Beziehung sagt, oft wirklich selbst daran glaubt, weil seine Körperchemie ihn dazu drängt, alles Notwendige zu tun bzw. zu sagen, um sie ins Bett zu bekommen. Ihre Hormone bringen Frauen dazu, seinen Beteuerungen Glauben zu schenken, und ihr Lügendetektor ist in dieser Phase meist außer Betrieb.
Also, gönnen Sie sich den Spaß und genießen Sie die Freuden der jungen Liebe, aber denken Sie immer daran, dass es emotional sicherer ist, mit einem nicht ganz so dauerhaften Ergebnis zu rechnen. Solange ein Mann sich nicht für eine feste Beziehung entschieden hat, ist eine Frau schlicht die Beute und er der Jäger. Die meisten Männer beginnen eine neue Beziehung nicht mit der Erwartung, dass sie von Dauer sein könnte. Eine Frau soll erst einmal die grundlegenden Bedürfnisse des Mannes erfüllen und immer neue Hormonschübe auslösen. Falls sein Gehirn irgendwann einmal nicht mehr auf sie reagiert, wird er sie gegen ein neueres Modell eintauschen.
Ganz klar: Wir sind verschieden
Es gibt Unmengen von Belegen dafür, dass Männer und Frauen unterschiedlich denken und sich unterschiedlich verhalten. Hier ein schlagendes Beispiel dafür:
Duschen wie eine Frau
- Ziehen Sie sich aus, und legen Sie Ihre Kleidung in einen Wäschekorb mit getrennten Fächern für dunkle, helle, weiße Wäsche, Kunstfasern und Wolle.
- Gehen Sie mit einem langen Bademantel bekleidet ins Bade zimmer. Wenn Sie dabei Ihren Ehemann treffen, bedecken Sie jedes Stück nackte Haut und gehen Sie schneller.
- Schauen Sie sich ihre Figur im Spiegel an; drücken Sie dabei den Bauch heraus.
- Jammern Sie und beklagen Sie sich darüber, dass Sie fett werden.
- Steigen Sie in die Dusche.
- Suchen Sie nach Waschlappen für Gesicht und Körper, Schwamm, Luffa-Handschuh und Bimsstein.
- Waschen Sie Ihr Haar einmal mit dem Gurken-Avocado-Shampoo mit 83 Vitaminzusätzen.
- Waschen Sie Ihr Haar noch einmal mit dem Gurken-Avocado-Shampoo mit 83 Vitaminzusätzen.
- Benutzen Sie Gurken-Avocado-Conditioner mit einem Zusatz aus natürlichem Orangenblütenöl. Lassen Sie ihn 15 Minuten einwirken.
- Waschen Sie Ihr Gesicht zehn Minuten lang mit einem Peeling aus zerstoßenen Aprikosenkernen, bis es rot gerubbelt ist.
- Waschen Sie den Rest des Körpers mit Lebkuchen- und Jaffa-Cake-Duschgel.
- Spülen Sie das Haar aus, und zwar mindestens 15 Minuten lang, um sicherzugehen, dass der Conditioner ganz draußen ist.
- Rasieren Sie Achseln und Beine. Überlegen Sie sich, auch die Bikinizone zu rasieren, beschließen Sie dann jedoch, sie stattdessen zu wachsen.
- Kreischen Sie laut auf, wenn Ihr Ehemann die Toilettenspülung betätigt, das Wasser an Druck verliert und siedend heiß wird.
- Drehen Sie das Wasser aus.
- Ziehen Sie alle feuchten Oberflächen in der Dusche mit einem Gummiwischer ab.
- Sprühen Sie die gefährdeten Stellen mit Schimmel-Ex ein.
- Steigen Sie aus der Dusche.
- Trocknen Sie sich mit einem Tuch von der Größe eines kleineren afrikanischen Landes ab.
- Drehen Sie Ihr Haar in ein zweites, sehr saugfähiges Handtuch ein.
- Untersuchen Sie den ganzen Körper nach den leisesten Anzeichen eines Pickels oder Fleckens. Rücken Sie ihm, wenn Sie einen gefunden haben, zu Leibe.
- Kehren Sie im langen Bademantel und mit Handtuch auf dem
Kopf ins Schlafzimmer zurück. Falls Sie Ihren Ehemann sehen,
bedecken Sie alle freiliegenden Stellen, gehen Sie schnell weiter
ins Schlafzimmer, und verbringen Sie die nächsten anderthalb
Stunden damit, sich anzuziehen.
Duschen wie ein Mann
- Setzen Sie sich auf den Bettrand, ziehen Sie sich aus, und lassen Sie die Kleidung auf einem Haufen liegend zurück.
- Gehen Sie nackt ins Bad. Wenn Sie auf dem Weg Ihre Frau treffen, schütteln Sie demonstrativ Ihren Penis und stoßen dazu ein lautes »Huhu« aus.
- Betrachten Sie Ihre Figur im Spiegel; ziehen Sie dabei den Bauch ein. Bewundern Sie die Größe Ihres Penis und kratzen Sie sich den Hintern.
- Steigen Sie in die Dusche.
- Wozu brauchen Sie einen Waschlappen?
- Waschen Sie sich das Gesicht.
- Waschen Sie sich unter den Achseln.
- Schnäuzen Sie sich in die Hände und lassen Sie den Schleim vom Wasser wegspülen.
- Lachen Sie sich darüber tot, wie laut Furze in der Dusche dröhnen.
- Verwenden Sie den Großteil der Zeit darauf, Ihr Gemächt zu waschen.
- Waschen Sie sich den Po; hinterlassen Sie dabei Schamhaare auf dem Seifenstück.
- Waschen Sie sich die Haare. (Conditioner ist etwas für Weicheier.)
- Machen Sie sich einen Irokesenkamm aus shampooniertem Haar.
- Werfen Sie hin und wieder einen Blick aus der Dusche, um sich im Spiegel zu bewundern.
- Pinkeln Sie in der Dusche und zielen Sie dabei auf den Abfluss.
- Duschen Sie sich ab, steigen Sie dann aus der Dusche. Achten Sie nicht auf die Wasserlachen, die sich vor der Dusche gebildet haben, weil Sie den Vorhang die ganze Zeit aus dem Becken haben hängen lassen.
- Trocknen Sie sich notdürftig ab.
- Schauen Sie in den Spiegel. Spannen Sie dabei die Muskeln an. Bewundern Sie noch einmal die Größe Ihres Penis.
- Lassen Sie den Duschvorhang offen, die nasse Badematte auf dem Boden sowie die Lüftung und das Licht an.
- Kehren Sie mit einem Handtuch um die Hüften ins Schlafzimmer zurück. Legen Sie das Handtuch ab, schütteln Sie den Penis in Richtung Ihrer Frau, sagen Sie »Yeah, Baby«, und vollführen Sie einen Hüftstoß.
- Werfen Sie das nasse Handtuch aufs Bett. Dann schlüpfen
Sie wieder in die alten Klamotten.
Ziehen sich Gegensätze wirklich an?
Das alte Klischee »Gegensätze ziehen sich an« hat wahrscheinlich zu mehr Ärger und zerbrochenen Beziehungen geführt als jedes andere Missverständnis. Man kann daraus folgern, dass ein Paar sich zueinander hingezogen fühlt, wenn die Frau Ordnung liebt, der Mann jedoch seine Klamotten auf dem Boden verteilt, wenn er Fußballfan ist und sie diesen Sport nicht ausstehen kann, wenn sie Kunstgalerien liebt und er Discos, wenn er Abstinenzler ist und sie ganz gerne mal einen hebt.
Alle Studien, in denen es um das Verhalten, die Einstellungen und die Lebenserwartung von Paaren geht, zeigen deutlich, dass Gegensätze zwar sicher einen gewissen Reiz in den Anfangsphasen einer Beziehung haben, aber letztendlich zu dauernden Spannungen und sogar zu Trennungen führen. Bei Paaren, denen gemeinsame grundlegende Eigenschaften und Werte fehlen, ist die Scheidung praktisch vorprogrammiert.
Das soll nicht heißen, dass alle Paare mit gegensätzlichen Charaktereigenschaften und Idealen zwangsläufig scheitern müssen – es gibt ein paar, die zusammenbleiben –, doch bei den meisten ist das Leben von Streitereien und Meinungsverschiedenheiten geprägt. Ihr Weg hin zu irgendwelchen gemeinsamen Zielen wird dadurch ziemlich steinig und beschwerlich. Paare mit unterschiedlichen Lebenszielen verschwenden wertvolle Zeit damit, dass sie ständig in gegensätzliche Richtungen streben. Dr. David Buss stellte fest, dass die erfolgreichsten dauerhaften Beziehungen und wenigsten Trennungen bei jenen Paaren zu verzeichnen sind, die ethnisch und religiös homogen sind, ähnliche Werte haben und ähnliche gesellschaftliche, ethische und politische Ideale vertreten.
Der Schlüssel zu einer erfolgreichen dauerhaften Partnerschaft ist also ein Gefährte, der in seinen Grundwerten und Überzeugungen nicht allzu sehr von den eigenen Idealen und Einstellungen abweicht.
Die schlechtesten Liebhaber der Welt
Welche Männer gelten weltweit als die besten und welche als die schlechtesten Liebhaber? 2005 veröffentlichte Bayer Healthcare einen Bericht unter dem Titel »Sex and the Modern Woman«, in dem 12 065 Frauen über 40 Jahre aus 16 Ländern zu ihrem Liebesleben befragt wurden. Zu den Ländern zählten Brasilien, Frankreich, Deutschland, Italien, Mexiko, Polen, Saudi-Arabien, Südafrika, Spanien, die Türkei, Großbritannien, Australien und Venezuela.
Nur wenige Menschen hätten wohl auf den Sieger getippt: Die saudi-arabischen Frauen fühlten sich sexuell am zufriedensten, gefolgt von den Mexikanerinnen, Spanierinnen, Italienerinnen und Venezolanerinnen. Unter den saudi-arabischen Frauen bezeichneten die meisten ihr Liebesleben insgesamt als erfüllt und zufriedenstellend (92 Prozent), 64 Prozent waren sogar »sehr zufrieden«. Fast alle saudi-arabischen Frauen sind der Ansicht, dass die sexuelle Befriedigung ihres Partners ebenso »wesentlich« oder »wichtig« sei wie die eigene (97 Prozent). Insgesamt am unzufriedensten zeigten sich die türkischen Frauen, bei denen nur 32 Prozent »sehr zufrieden« mit ihrem Liebesleben sind.
![Pease-Warum_Maenner_img_458.jpg](/epubstore/P/B-Pease/Warum-maenner-immer-sex-wollen-und-frauen-von-der-liebe-traeumen//images/00160.jpg)
Dr. John Dean, ein Gutachter der Studie, erklärte, dass in der saudischen Gesellschaft (wie in den meisten arabischen Gesellschaften) Sex eine sehr wichtige Rolle in der Ehe spielt. Er ist ein Geschenk, das man genießen soll, und die Ehepartner haben die Pflicht, diesen Genuss zu teilen. In der muslimischen Welt ist Sex verheirateten Paaren vorbehalten. Der Islam befiehlt den Männern, Frauen zu respektieren, ihre Bedürfnisse zu befriedigen und sich Zeit beim Vorspiel zu lassen. Niemand solle wie ein Tier ohne Vorbereitung über seine Frau herfallen, heißt es in einer seiner Schriften. Und im Koran ist zu lesen: »Und den Frauen stehen die gleichen Rechte zu, wie sie die Männer zur gütigen Ausübung über sie haben.«
Saudi-arabische Frauen bestätigen die Bedeutung des Sex. Sie wollen erfüllenden Sex und sind ihrerseits bereit, auch ihren Ehemännern ein befriedigendes Liebesleben zu schenken.
Wie Frauen anderer Länder Sex sehen
Wer beim Sex Befriedigung erlebt, für den ist er auch ein wichtiger Lebensbestandteil. In Lateinamerika stufen 92 Prozent der Frauen die Befriedigung ihres Partners als »wesentlich« oder »wichtig« ein, 91 Prozent sagen das auch von ihrer eigenen Befriedigung, und 82 Prozent der venezolanischen Frauen räumen Sex in ihrem Leben einen wichtigen Stellenwert ein. Als Nächstes folgen die mexikanischen Frauen – 80 Prozent von ihnen ist Sex »wichtig«.
Ähnliches meinten nur 61 Prozent der Frauen in Großbritannien und nur 13 Prozent der Französinnen. Etwa 30 Prozent der deutschen Frauen waren der Ansicht, dass Sex in ihrem Leben entweder »nicht sehr wichtig« oder »überhaupt nicht wichtig« ist, ebenso 32 Prozent der Türkinnen.
Spontaneität beim Sex fanden 92 Prozent der Italienerinnen »wesentlich« oder »wichtig« – Polen war hier knapper Zweiter mit 91 Prozent –, während ihr nur 18 Prozent der Frauen in Großbritannien in ihrem Sexleben eine »wesentliche« Rolle einräumten. Das war die niedrigste Quote überhaupt.
Vor allem die Französinnen sehnen sich eine Verbesserung ihres Liebeslebens herbei (37 Prozent), dazu kommen 26 Prozent, die »manchmal« eine Verbesserung wünschen. Italienerinnen sind offenbar zufriedener: Nur 4 Prozent wünschen sich oft besseren Sex, 14 Prozent »manchmal«.
Wer kommt zu kurz?
In der westlichen Welt sind die Australierinnen am unzufriedensten – 33 Prozent sagen, dass ihr Sexualleben »nicht sehr« oder »überhaupt nicht befriedigend« sei, verglichen mit einem globalen Durchschnitt von gerade einmal 16 Prozent. Nur 26 Prozent der australischen Frauen bewerteten ihr Liebesleben als »sehr befriedigend«, und 36 Prozent waren »irgendwie glücklich«.
![Pease-Warum_Maenner_img_461.jpg](/epubstore/P/B-Pease/Warum-maenner-immer-sex-wollen-und-frauen-von-der-liebe-traeumen//images/00161.jpg)
Eine ähnliche Meinungsumfrage der Online-Community WAYN.com unter 10 000 Frauen in 50 Ländern beschäftigte sich 2007 mit den besten Liebhabern und den Fehlern der Männer aus verschiedenen Ländern. Dabei kam heraus, dass deutsche Männer als die weltweit schlechtesten Liebhaber galten, weil sie zu egoistisch waren. Der zweite Platz ging an die Schweden, die zu schnell kamen, und der dritte an die Niederländer, die zu grob waren. Die Amerikaner (zu dominant) waren vierte, gefolgt von den Walisern (zu lahm), Schotten (zu laut) und Türken (zu verschwitzt). Die Engländer waren zehnte (zu fett), dann folgten die Griechen, die zu schlecht rochen, und die Russen wegen übermäßiger Körperbehaarung. Als beste Liebhaber punkteten die Italiener und die Franzosen.
Sie haben Ihren Sextrieb und Erfolgsfaktor in den Fingerspitzen
Die Naturwissenschaft hat endlich eine eigene Antwort auf das Handlesen gefunden. Neuere Untersuchungen zeigen, dass alles – von sportlicher Leistungsfähigkeit bis hin zu akademischen Meriten, von der sexuellen Orientierung bis zur Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten – anhand der Fingerlänge bewertet werden kann.
Auf den folgenden Seiten finden Sie ein Experiment, das Sie gleich selbst ausprobieren können. Halten Sie Ihre Hand hoch, und versuchen Sie, Ihre Finger dabei absolut gerade zu halten. Schauen Sie jetzt, ob Ihr Zeige- und Ihr Ringfinger unterschiedlich lang sind. Das Verhältnis zwischen diesen beiden Fingern ist nämlich offensichtlich davon abhängig, wie viel männliches Testosteron Sie im Mutterleib mitbekommen haben.
![Pease-Warum_Maenner_img_464.jpg](/epubstore/P/B-Pease/Warum-maenner-immer-sex-wollen-und-frauen-von-der-liebe-traeumen//images/00162.jpg)
Durchschnittlich haben Männer längere Ringfinger, Frauen längere Zeigefinger. Je höher der Testosteronspiegel liegt, desto länger ist der Ringfinger und desto »maskuliner« ist jedes Baby, egal ob Mädchen oder Junge.
Schon lange ist bekannt, dass Menschen mit längeren Ringfingern auf sportlichem Gebiet oft herausragende Leistungen bringen, besonders im Laufen und beim Fußball, und die Wissenschaft zeigt jetzt, warum das so ist: Der Ringfinger hat mehr Testosteronrezeptoren als die anderen Finger, der Zeigefinger indes mehr Östrogenrezeptoren.
Menschen, bei denen der Zeigefinger kürzer ist als der Ringfinger, waren im Mutterleib größeren Mengen Testosteron ausgesetzt, Menschen, bei denen es andersherum ist, erhielten mehr Östrogen. Diese Studien beleuchten auch die Frage, warum Frauen mit längerem Zeigefinger insgesamt fruchtbarer sind als andere. Der Längenunterschied macht vielleicht nur 2 bis 3 Prozent aus, entscheidet aber über die Maskulinität oder Femininität einer Person. Hohe Testosteronwerte führen Menschen zu bestimmten Berufen, sie sind verantwortlich für die sexuelle Orientierung und den Geschlechtstrieb.
![Pease-Warum_Maenner_img_466.jpg](/epubstore/P/B-Pease/Warum-maenner-immer-sex-wollen-und-frauen-von-der-liebe-traeumen//images/00163.jpg)
2007 testete Dr. Mark Brosnan von der University of Bath 100 Männer und Frauen und stellte fest, dass längere Zeigefinger auf gute Sprach- und Lesefähigkeiten hindeuteten. Das sind Bereiche, in denen Frauen bessere Ergebnisse erzielen als Männer. Brosnan fand auch heraus, dass Kinder – Mädchen wie Jungen – mit längeren Ringfingern in Mathe und Physik besser waren als die anderen. Ein längerer Ringfinger kann sogar ein Hinweis auf Autismus sein, der bei Jungen viermal häufiger als bei Mädchen auftritt. Diese Jungen tragen außerdem wohl das größte Risiko für einen Herzanfall im frühen Erwachsenenalter. Lesbische Frauen haben, wie man festgestellt hat, eher längere Ringfinger, die ja, wie gesagt, auf eine höhere Testosterondosis im Mutterleib schließen lassen.
Professor John Manning, Autor von The Finger Book, hat das Fingerlängenverhältnis in den frühen Phasen der Schwangerschaft mit der Aufnahme von Testosteron und Östrogen in Verbindung gebracht und als Indikator für das zukünftige Potential des Kindes definiert. Seine Forschungen bei homosexuellen Männern haben gezeigt, dass Schwule ein eher weibliches Fingerlängenverhältnis haben, im Mutterleib also offenbar nicht so viel Testosteron aufgenommen haben.
2008 vermaßen John Coates und Kollegen von der Cambridge University die rechten Hände von 44 männlichen Londoner Börsenmaklern und nahmen morgens und abends Speichelproben von ihnen. Sie überwachten die Börsenhändler 20 Monate lang und stellten fest, dass die mit den im Verhältnis zum Zeigefinger längeren Ringfingern elfmal höhere Gewinne machten als jene mit den kürzeren Ringfingern. Im gleichen Zeitraum lagen die Gewinne der erfahrensten Händler etwa neunmal höher als die der unerfahrensten. Unter den erfahrenen Händlern fuhren die mit den längeren Ringfingern wiederum fünfmal höhere Gewinne ein als die mit den kürzeren. Coates fand auch heraus, dass die Männer mit dem höheren morgendlichen Testosteronspiegel am entsprechenden Tag mehr Geld verdienten. Offenbar signalisiert das Längenverhältnis die Erfolgswahrscheinlichkeit im überaus aktiven Börsengeschäft, bei dem es auf Risikobereitschaft und schnelle Reaktion ankommt, weil Testosteron die Aggressivität, das Selbstvertrauen und die Risikobereitschaft beeinflusst.
Naturwissenschaften und Liebe
Die Naturwissenschaften werden in Zukunft wohl eine wichtige Rolle bei der Partnerwahl spielen. Genetische Studien zu Werbung und Paarung sind bisher auf die Tierwelt bzw. auf relativ simple Fragebögen beschränkt geblieben. Die spektakulärste Studie dieses Typs wurde mit zwei Spezies nordamerikanischer Wühlmäuse durchgeführt. Es gibt monogam lebende Präriewühlmäuse und die genetisch verwandten Bergwühlmäuse, die keinerlei engere Bindungen eingehen, sondern sich mit jedem Artgenossen paaren, den sie zu Gesicht bekommen. Die Wissenschaftler Thomas Insel und Larry Young von der Emory University in Atlanta, Georgia, entdeckten bei der monogamen Präriewühlmaus ein Gen, das der polygamen Bergwühlmaus fehlt. Dieses Gen setzten sie männlichen Bergwühlmäusen ein und »heilten« die Nagetiere tatsächlich durch diese einfache genetische Manipulation von ihrer Promiskuität. Vielleicht wird es bald auch möglich sein, Menschen genetisch zu verändern und sie zu treuen Ehepartnern oder aber zu rasenden Triebtätern zu machen.
Bei der Liebe hilft eine gute Nase
Genetiker haben gezeigt, dass eine bestimmte Genkombination, der Haupthistokompatibilitätskomplex (Abkürzung MHC, vom englischen Major Histocompatibility Complex), stark beeinflusst, wen wir attraktiv finden und wen nicht. Der MHC produziert Moleküle, die ihrerseits dafür sorgen, dass das Immunsystem Eindringlinge erkennt. Je deutlicher sich die MHC -Gene der Eltern unterscheiden, desto stärker ist das Immunsystem des Nachwuchses.
1995 führte Claus Wedekind, Biologieprofessor an der Universität Lausanne, das berühmte Experiment mit den verschwitzten T-Shirts durch, das wir schon in Kapitel 2 kurz beschrieben haben. Dazu bat er eine Gruppe von Frauen, an T-Shirts zu riechen, die Männer zwei Nächte lang getragen hatten, ohne Deo, Parfüm oder Seife. Die Hemden wurden in identische Kästen gelegt, und die Frauen sollten an ihnen schnüffeln und sagen, welche T-Shirts sie sexuell am anziehendsten fanden. In ihrer überwältigenden Mehrzahl bevorzugten die Frauen den Geruch von Männern, deren MHC sich deutlich von ihrem eigenen unterschied. Eine weitere Untersuchung aus dem Jahr 2002 zeigte, dass wir den MHC eines Menschen vor allem über den Geruch wahrnehmen.
Wenn die Frauen dagegen orale empfängnisverhütende Mittel einnahmen, änderte sich ihre Vorliebe grundlegend. 2005 ergab eine Studie mit 58 Frauen, die die Pille nahmen, dass sie Männer mit einem MHC bevorzugten, der dem ihren so ähnlich wie möglich war. Die Frauen im Experiment, die keine empfängnisverhütenden Mittel einnahmen, zeigten keine besondere Vorliebe. Eine Frau, die die Pille nimmt, kann also eine Entscheidung in der Partnerwahl treffen, die ihrem natürlichen Instinkt zuwiderläuft.
Diese Studien bestätigten auch, dass die Menschen die Pheromone ihrer Partner geradezu riechen können und dass Frauen den Geruch von körperlich symmetrischen Männern bevorzugen. Darum geht es in der »sexuellen Chemie«, und genau das passiert mit Ihnen, wenn Sie jemanden kennenlernen und ohne erkenn baren Grund plötzlich vor Aufregung ganz feuchte Hände bekommen.
![Pease-Warum_Maenner_img_470.jpg](/epubstore/P/B-Pease/Warum-maenner-immer-sex-wollen-und-frauen-von-der-liebe-traeumen//images/00164.jpg)
Bei der Erkennung des MHC gibt es Unterschiede zwischen den verschiedenen Ethnien. 2008 zeigte eine Forschergruppe um Professor Peter Donnelly, Direktor des Wellcome Trust Centre for Human Genetics an der Oxford University, dass MHC bei der Partnerwahl von europäischstämmigen Amerikanern eine Rolle spielt, nicht jedoch bei Afrikanern.
Man arbeitet gerade an Medikamenten und anderen Behandlungsformen, die die Menschen dazu bringen sollen, sich zu verlieben, wieder zu entlieben und sich schneller von einer zerbrochenen Liebe zu erholen. Wie sieht also die Zukunft der Liebe aus? Ein vertieftes Wissen führt sehr oft zu Manipulation und Kontrolle. Irgendwann wird man sich gegen Liebe immunisieren können, indem man die Prozesse blockiert, die bei Begehren oder Liebe ablaufen. Wer in Beziehungssachen ein paarmal versagt hat, könnte beschließen, dass eine neue Liebe einfach zu schmerzlich ist, und sich vor romantischen Ablenkungen schützen wollen, um sich lieber seinem beruflichen Aufstieg zu widmen. Oder er könnte beschließen, dass Liebe zu teuer ist und dass er ohne dieses Gefühl besser dasteht. Oder er könnte versuchen, seinen Partner loszuwerden, indem er ihm heimlich irgendein Mittelchen unterrührt, das seine Liebesglut erlöschen lässt – oder bewirkt, dass er sich unsterblich in jemand anders verliebt …
Für die Liebe und die Liebenden hält die Zukunft also Entwicklungen bereit, die wir bisher nur aus Filmen kennen.
Zehn Gründe, warum Sex gesund ist
- Sex heilt leichte Depressionen. Es werden Endorphine im Blutkreislauf freigesetzt, die Euphorie und Wohlgefühl auslösen.
- Sex ist ein natürliches Antihistamin. Er hilft gegen Asthma und Heuschnupfen. Beim Sex bekommt also sicher niemand eine verstopfte Nase.
- Sex verbrennt die Kalorien, die Sie zuvor beim romantischen Candle-Light-Dinner zu sich genommen haben.
- Beim Sex wird praktisch jeder Muskel des Körpers bewegt – und man hat mehr Spaß dabei als bei 20 Bahnen im verchlorten Schwimmbecken.
- Wenn Frauen Liebe machen, produzieren sie große Mengen Östrogen. Das lässt das Haar leuchten und glättet die Haut.
- Je öfter Sie Sex haben, desto mehr Sex wird man Ihnen anbieten. Ein sexuell aktiver Körper gibt große Mengen von Pheromonen ab – und dieses unterschwellige Sex-Parfüm macht das andere Geschlecht geradezu verrückt nach Ihnen.
- Sex ist ein etwa zehnmal so wirksames Beruhigungsmittel wie Valium.
- Küssen regt die Speichelproduktion an und senkt damit den Säurespiegel im Mund – gut gegen Karies und Plaquebildung.
- Sex lässt Kopfschmerzen verschwinden, indem er die Spannung löst, die die Blutgefäße im Gehirn verkleinert.
- Sanfter, entspannter Sex mindert die Anfälligkeit für
Hautprobleme, Dermatitis, Ausschlag und Flecken. Der produzierte
Schweiß reinigt die Poren und lässt die Haut
strahlen.
Wir werden zum Narren gehalten
Die Lobby der Political Correctness stellt sich immer noch unerbittlich gegen die überwältigenden Beweise dafür, dass wir mit Unterschieden im Gehirn geboren werden, die unsere Entscheidungen und Vorlieben diktieren. Jeder, der einen Jungen und ein Mädchen aufzieht, merkt schnell, dass man Söhnen und Töchtern die gleiche Liebe, die gleichen Chancen, das Gleiche von allem geben kann und trotzdem völlig verschiedene Reaktionen ernten wird. Wenn man einem dreijährigen Mädchen einen Teddy gibt, wird es ihn füttern, ihm einen Namen geben und ihn zu ihrem besten Freund ernennen. Ein dreijähriger Junge wird ihn auf einen Zaun setzen, mit irgendetwas auf ihn werfen, ihn kaputtmachen, um zu sehen, wie er innen aussieht, dann das Interesse an ihm verlieren und die Überreste liegenlassen. Während ein Mädchen geduldig zuhört, wie ein Vogel im Baum singt, versucht ihr Bruder, ihn mit einem Stein zu treffen. Die Eltern haben ihren Kindern so etwas nie beigebracht – ihre Synapsen sind schon im Mutterleib so geschaltet worden. Und so gaffen Männer immer noch jeder voll busigen Frau hinterher, und Frauen interessieren sich für gutgebaute Männer mit Golduhr, Knackarsch, einem netten Lächeln und einem schicken Auto.
Wer bekommt wen?
Es gibt nur einen kleinen Prozentsatz überaus attraktiver potentieller Partner, die das Ziel aller Sehnsüchte der großen Mehrheit sind. Weil die meisten Menschen jedoch keinen ähnlich hohen Wert auf der Partnerschaftsskala haben, geben sie sich mit Partnern ihrer eigenen Bewertungsstufe zufrieden. Sie erkennen nicht, dass die alltäglichen Dinge, die sie tun, von dem Trieb gesteuert werden, erfolgreich um Partner zu konkurrieren. Nur wenige Frauen denken zum Beispiel beim Kauf einer Gesichtscreme, eines Conditioners oder eines Lippenstifts daran, dass all diese Dinge dazu dienen sollen, andere Frauen auszustechen und die Aufmerksamkeit der Männer zu erregen. Männer, die in einem Fitness-Studio Hanteln stemmen, sind sich nicht bewusst, dass sie andere Männer aus dem Feld schlagen wollen, indem sie so auszusehen versuchen, als ob sie große Tiere jagen und mit bloßen Händen erwürgen und das Fleisch dann nach Hause tragen könnten – sprich: Ressourcen kontrollieren könnten.
Weil sich die Partnerkriterien von Männern und Frauen im Laufe der Evolution nun einmal so entwickelt haben, können Paare heute praktisch gar nicht zusammenbleiben, ohne hin und wieder einen Konflikt auszutragen, wenn sich ihre Lebensumstände ändern. Wenn Sie akzeptieren, dass Konflikte unvermeidlich sind, und Strategien erarbeiten, um mit diesen Konflikten umzugehen, können Sie relativ problemlos mit dem anderen Geschlecht zusammenleben. Den ganzen Quatsch mit konfliktfreien Beziehungen heben wir uns lieber für GuteNacht-Geschichten und Romane auf. Wahres Glück in Beziehungen beruht darauf, dass man die Bedürfnisse des Partners versteht und sich das Ziel setzt, sie auch zu erfüllen.
Warum die Evolution wohl vorbei ist
Die Boulevardzeitungen ebenso wie die wissenschaftliche Presse berichten gern über Untersuchungen, bei denen sich Geschlechterunterschiede herausgestellt haben, ignorieren aber oft die häufigeren Forschungsergebnisse, die solche Unterschiede verneinen. So vergessen wir allzu leicht, dass Männer und Frauen weitaus mehr Gemeinsames als Trennendes haben und dass sich die Menschen im Laufe der Zeit ändern, und zwar jeder einzelne wie auch die Gesellschaft als Ganzes. Die wichtigsten kognitiven Geschlechtsunterschiede haben in den letzten 30 Jahren signifikant abgenommen, darunter auch die »traditionellen« wie die überlegenen sprachlichen Fähigkeiten der Frauen und die besseren mathematischen Ergebnisse der Männer.
Erklärt wird dies unter anderem damit, dass nicht mehr so sehr zwischen »Mädchen-« und »Jungen-Aktivitäten« unterschieden wird und das Verhalten sich interaktiv auch stark auf die Hormone und die Entwicklung kognitiver Fähigkeiten und Gehirnstrukturen auswirkt – spielerisches Raufen zum Beispiel, das früher nur bei Jungen erlaubt war, könnte vielleicht zur besseren Entwicklung räumlicher Fähigkeiten beitragen.
Vier wertvolle Tipps für eine glückliche Beziehung
- Suchen Sie sich einen Beziehungscoach – einen Menschen, der klar sieht, was Sie am Beginn einer neuen Beziehung tun.
- Erwarten Sie nicht, dass Ihre neue Bekanntschaft der oder die »eine« ist. Statistisch spricht alles dagegen. Akzeptieren Sie, dass viele gescheiterte Beziehungen noch immer zu dauerhaften Freundschaften werden können.
- Umgehen Sie die Urlaubsfalle. Viele Paare glauben fälschlicherweise, dass ein gemeinsamer Urlaub eine Beziehung auffrischen oder festigen kann. Reisen ist jedoch anstrengend, und viele Beziehungen erleiden im Urlaub Schaden durch Alkohol, gesteigerte Emotionen und eine nicht vertraute Umgebung. Bringen Sie Ihren Partner außerdem niemals an einen Ort, der bei Ihnen Erinnerungen oder nostalgische Gefühle weckt.
- Umgehen Sie die Babyfalle. Viele Paare glauben fälschlicherweise, dass die Geburt eines Kindes wie von Zauberhand ihre Beziehungsprobleme lösen wird. Dabei ist gewöhnlich das Gegenteil der Fall. Ein kleines Kind steht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, das Liebesleben des Paares kommt zum Stillstand, und die Probleme verstärken sich noch. Bekommen Sie erst dann Kinder, wenn Ihre Beziehung stark und stabil ist und Sie beide wirklich ein Kind wollen. Sonst sind Unzufriedenheit, Scheidung und Chaos praktisch vorprogrammiert.
Die meisten Diskussionen über das, was wir in unserem Liebesleben mögen oder nicht mögen, finden natürlich erst dann statt, wenn das Thema gerade ansteht, also direkt vor, während oder nach dem Sex – die absolut schlechtesten Zeitpunkte für ein Gespräch darüber, weil man sich gerade dann sehr verletzlich fühlt. Verabreden Sie sich lieber auf neutralem Terrain – am Strand, in einem Park oder einem Café –, um mit ihrem Partner über Ihre Vorlieben und Abneigungen zu sprechen. So bleiben Sie beide sachlich, da Sex an solchen Orten ja wohl kaum angesagt ist (jedenfalls für die meisten Menschen).
![Pease-Warum_Maenner_img_479.jpg](/epubstore/P/B-Pease/Warum-maenner-immer-sex-wollen-und-frauen-von-der-liebe-traeumen//images/00167.jpg)
Wenn eine Frau älter wird, kann das das Ganze komplizierter machen, denn wenn die Schwerkraft ihren Tribut fordert, braucht sie einen Mann, der ihr sagt, dass sie noch immer sexy und attraktiv ist. Wenn sie diesen Rückhalt nicht bekommt, entzieht sie sich seinen Avancen vielleicht immer stärker. Ein Mann muss das wissen und ihr diesen Rückhalt geben. Und eine Frau sollte wissen, dass ein Mann, der Sex will, so mit Testosteron abgefüllt ist, dass er die eine oder andere Falte gar nicht sieht.
Zusammenfassung
Die Tatsache, dass viele Partnervorlieben und sexuelle Triebe angeboren oder in unserem Gehirn verankert sind, verurteilt uns nicht zwangsläufig dazu, nur Marionetten unserer Biologie zu sein. Männer sind nicht zu einem turbulenten Sexleben verurteilt, nur weil sie das Bedürfnis nach sexueller Vielfalt verspüren, und Frauen müssen ihr Leben nicht damit verbringen, die Männer für ihr mangelndes Engagement in Beziehungsfragen zu kritisieren. Wir Menschen unterscheiden uns von anderen Säugetierarten dadurch, dass wir unser Verhalten steuern und durch bewusste Entscheidungen ändern können. Wenn wir unsere Motivationen kennen, werden wir für unser Verhalten und dessen Konsequenzen verantwortlich.
Entscheidungsfreiheit bedeutet aber auch, dass es keine Entschuldigungen mehr gibt wie »Ich war so betrunken, dass ich einen Filmriss habe« oder »Ich konnte mich einfach nicht zurückhalten« oder »Darwin ist schuld daran, dass ich das getan habe«. Das Gehirn einer Motte ist so strukturiert, dass sie sich mit Hilfe des Lichts und der Sterne zurechtfinden kann, doch wie die Menschen lebt die Motte heute in einer Zeit, die viele im Gehirn verankerte Verhaltensweisen nicht mehr zulässt. Wir haben elektrische Insektenfallen, und wenn die Motte der Anziehung des Lichts blind folgt, wird sie gebraten. Ebenso wird jeder Mensch, der sich weigert, den Ursprung unserer Bedürfnisse anzuerkennen und zu verstehen, Schaden erleiden. Anders als die Motte können wir die aktive Entscheidung treffen, uns vom Licht fernzuhalten.
![Pease-Warum_Maenner_img_482.jpg](/epubstore/P/B-Pease/Warum-maenner-immer-sex-wollen-und-frauen-von-der-liebe-traeumen//images/00168.jpg)
Wenn wir davon ausgehen, dass Männer und Frauen psychologisch gleich sind, widerspricht das all unserem Wissen über menschliche Partnerwahlstrategien. Das Konzept ist vielleicht politisch korrekt, aber es schafft Verwirrung, Unzufriedenheit und Beziehungskatastrophen bei Männern und Frauen auf der ganzen Welt. Solange die Männer sich nicht zu asexuellen Wesen entwickeln, werden sie weiterhin Jugend, Gesundheit und Fruchtbarkeit als wichtigste Kriterien bei der Partnerwahl einsetzen. Frauen ihrerseits werden weiterhin Männer suchen, die ihren Status, ihre Macht und ihre Ressourcen mit ihnen teilen.
![Pease-Warum_Maenner_img_483.jpg](/epubstore/P/B-Pease/Warum-maenner-immer-sex-wollen-und-frauen-von-der-liebe-traeumen//images/00169.jpg)
Manche Menschen werden immer wieder behaupten, dass es zwischen Männern und Frauen heute eigentlich keine Unterschiede mehr gebe und sie im Grunde dieselben Vorlieben und Triebe hätten. Das ist so, als würde man verkünden, es sei ab jetzt nicht mehr heiß oder kalt, sondern es herrsche immer dieselbe Temperatur. Aber egal, ob man es mag oder nicht, das Wetter ist nun mal das Wetter, und daran wird sich nichts ändern. Und wenn wir so tun, als wären unsere sexuellen Unterschiede kaum der Rede wert, können wir auch gleich behaupten, dass den Männern kein Bart mehr wächst und den Frauen keine Brüste. Wir können einander nur akzeptieren, wenn wir aufhören, unsere Sehnsüchte und unser Verlangen zu verdrängen oder zu verleugnen, die Ursprünge und Absichten hinter unseren Impulsen anerkennen und Strategien entwickeln, um mit diesen Unterschieden zurechtzukommen. Nur so können wir zu eigenständigen Individuen mit Entscheidungsfreiheit werden statt zu verwirrten, unglücklichen Opfern unserer Evolution.
![Pease-Warum_Maenner_img_485.jpg](/epubstore/P/B-Pease/Warum-maenner-immer-sex-wollen-und-frauen-von-der-liebe-traeumen//images/00170.jpg)