Kapitel Sechzehn
1
›Meine liebe Joanna‹, schrieb Frank, ›ich habe gerade eine Nachricht von meinem Freund beim Sydney Bulletin erhalten. Er hat die Archive dort durchgesehen, aber in den Jahren, die für Sie wichtig sind, leider kein Schiff mit einem mythologischen Namen gefunden. Ich bin auf ein Schiff mit dem Namen Einhorn gestoßen. Bedauerlicherweise stellte sich heraus, daß dieses Schiff zwischen 1780 und 1810 nur Verurteilte und keine zahlenden Passagiere befördert hat. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf und werde weiterhin Nachforschungen anstellen.
Ein anderes Thema beschäftigt mich. Ich wäre so froh, wenn Sie Ihren eigensinnigen Mann dazu überreden könnten, einen Kredit von mir anzunehmen. Ich fühle mich irgendwie verantwortlich für Ihren katastrophalen Verlust. Ich habe den Wald, der fünftausend Morgen umfaßt, dem Mann meiner Schwester überlassen. Ich kann zwar immer noch nicht glauben, daß Colin schuld ist an den schrecklichen Ereignissen, aber ich kann die Möglichkeit leider nicht ganz ausschließen. Bitte, Joanna, versuchen Sie, Hugh zur Annahme des Kredits zu überreden.‹
Frank lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und wünschte, er könnte das ungute Gefühl loswerden, das er bei dieser ganzen Sache hatte. Ein zu augenfälliger Zufall schien hier am Werk zu sein. Kaum war Colin Besitzer dieser fünftausend Morgen Land, ereignete sich auf Merinda eine Katastrophe. Man redete im Distrikt schon lange darüber, daß MacGregor seinen Nachbarn Westbrook für den Tod seiner Frau Christina verantwortlich machte und sich rächen wollte. War das möglich? Es schien so absurd, aber Frank wurde sein Unbehagen nicht los. Leider konnte er Colin nicht zur Rede stellen. Er und Pauline waren sofort nach der Trauung auf Hochzeitsreise gegangen und befanden sich im Augenblick auf einem Schiff, das sie nach Schottland und in Colins alte Heimat, zur Insel Skye brachte.
Frank dachte wieder an die Hochzeit. Pauline schien so glücklich zu sein, auch wenn das Fest sehr viel bescheidener ausfiel, als sie es mit Westbrook geplant hatte. Es war Colins zweite Ehe, und die schlichte Trauung fand im engsten Freundeskreis statt. Frank entging die Ironie jedoch nicht, daß Pauline jetzt die Stiefmutter des neunjährigen Judd war. Und sie hatte behauptet, ihre Verlobung mit Hugh auflösen zu müssen, weil sie ihre Ehe nicht mit dem Kind einer anderen Frau beginnen wolle!
Aber Frank beabsichtigte nicht, dieser Sache weiter nachzugehen. Er fand ohnehin, es sei zwecklos zu versuchen, eine Frau zu verstehen. Immer wenn er glaubte, eine Frau zu kennen, dann schien sie ihn im nächsten Augenblick völlig zu verwirren. Zum Beispiel Ivy Dearborn. Zuerst hatte Ivy alle seine Bemühungen um sie zurückgewiesen, dann nahm sie seine Einladungen an, aber nur, um sehr bald völlig vom Erdboden zu verschwinden. Er war froh, daß er seinen Kummer schließlich überwunden hatte. Frank mochte es nicht, innerlich zerrissen oder mit seinen Gefühlen an eine Frau gebunden zu sein.
»Wann werden Sie heiraten, Frank?« hatte Maude Reed ihn auf Paulines Hochzeit gefragt. Und Frank wußte, nicht nur Mrs. Reed interessierte sich für seine Pläne. Da Lismore keine Hausherrin mehr hatte, richtete sich im Distrikt die Aufmerksamkeit jeder Mutter mit einer heiratsfähigen Tochter auf ihn. Kaum hatte der Pfarrer für Colin und Pauline den Bund der Ehe geschlossen, als Frank bereits im Mittelpunkt weiblicher Interessen stand – angefangen bei der jungen Verity Campbell bis hin zu der nicht mehr ganz jungen Constance McCleod, dieser geborenen Kupplerin. »Sie können doch nicht ewig Junggeselle bleiben, Frank«, hatte Louisa Hamilton anzüglich gesagt. »Es ist für einen Mann nicht gut, allein zu sein.« Es sah Louisa sehr ähnlich, dachte Frank, sich zu sehr für eine Dame zu halten, um das Wort ›keusch‹ in den Mund zu nehmen. Aber genau darauf spielte sie an.
Frank war nicht keusch – keineswegs. Kein Mann mit Geld, der in Melbourne lebte, mußte auf sexuelle Freuden verzichten, worin sie auch bestehen mochten und wann immer ihm danach zumute war. Frank hatte in der ganzen Stadt Freundinnen, die nur allzu freizügig waren – diese Damen nahmen gern sein Geld und seine Geschenke an, ohne Forderungen an ihn zu stellen. An eine Ehe dachten sie ganz bestimmt nicht. Und das gefiel ihm. Er war erst sechsunddreißig und glaubte, er habe noch genug Zeit, das Leben zu genießen, bevor er sich für eine Frau entschied und sich der Aufgabe widmete, einen Erben zu zeugen.
»Frank?« Jemand stand in der offenen Tür.
Er hob den Kopf und sah Eric Graham, einen Reporter der Times, zu dessen Aufgabe es gehörte, im Hafen Neuigkeiten zu sammeln. Er war ein großer junger Mann, der eine Melone trug, und von dem Frank wußte, daß er sich einen Namen in seinem Beruf machen wollte. Eric gehörte zu Franks besten Reportern. Er hatte die Geschichte über die Gefangennahme von Dan Sullivan, einem gesuchten Verbrecher, für die Times an Land gezogen, als seine Kollegen von Age und Argus noch schliefen. »Kommen Sie herein, Eric«, forderte ihn Frank freundlich auf. »Ich hoffe, Sie haben etwas Spannendes für die Ausgabe morgen.« Frank hatte es sich zur Regel gemacht, alle Artikel selbst in Augenschein zu nehmen, ehe sie in die Redaktion wanderten.
»Leider ist unten am Hafen heute nichts los, Frank«, erwiderte Graham und nahm den Hut ab, worauf seine sorgfältig gekämmten und pomadisierten schwarzen Haare zum Vorschein kamen. »Mal sehen«, sagte er und blätterte in seinen Notizen. »Ein amerikanischer Klipper ist eingelaufen. Ein bemerkenswertes Schiff …«
»Ein Klipper ist inzwischen keine Neuigkeit mehr.«
»Gewiß. Hier haben wir etwas: Man hat einen Killerwal vor der Küste gesichtet.«
»Wie weit von der Küste entfernt?«
»Das konnte mir niemand sagen.«
»Hat man ihn vom Strand aus gesehen?«
»Nein.«
Frank schüttelte den Kopf.
»Also gut«, sagte Graham und blätterte weiter, »die Orion wird morgen erwartet. Es ist das fünfte Schiff, das in Melbourne eintrifft und durch den Suez-Kanal gefahren ist.«
»Das erste Schiff war eine Sensation, Eric, das fünfte ist es nicht mehr«, sagte Frank. Ein Botenjunge erschien und brachte ihm eine Reihe kopierter Artikel aus anderen Zeitungen, die man telegrafiert hatte. Während Eric Graham weitersprach, überflog Frank die Berichte.
»Hier haben wir etwas«, sagte Eric, »etwas Amüsantes. Gäste aus einem Pub haben eine Bardame verabschiedet. Sie kehrt nach England zurück, und offenbar hat sie eine Reihe …«
Aber Frank hörte nicht mehr zu. Die erste Geschichte handelte von dem Mann, den die Polizei in Cooper’s Creek entdeckt hatte. Es war der einzige Überlebende der gescheiterten Expedition von 1871. Offenbar hatte der Mann Selbstmord begangen, bevor man ihn nach Melbourne bringen konnte.
»Mist!« murmelte Frank. Er wollte ein Extrablatt mit dieser Geschichte bringen – ein Interview mit dem einzigen Überlebenden, der genau erzählen sollte, was auf der Expedition geschehen war – von Anfang an, vom Aufbruch in Melbourne bis zum Massenmord und dem Augenblick, an dem die Polizei ihn bei den Aborigines gefunden hatte. Jetzt war auch das nur eine ganz normale Meldung.
Eric erreichte das Ende seines Berichts und erkannte zu seiner Enttäuschung, daß er in der Ausgabe am nächsten Tag ›nur unter ferner liefen‹ auftauchen würde. Wenn doch nur der amerikanische Klipper eine Schlagzeile hergeben würde, wie zum Beispiel der Klipper vom letzten Monat. Er hatte Forscher an Bord gehabt, die den Südpol finden wollten. Aber der Klipper heute hatte nach Grahams Meinung nur etwas Kulinarisches an Bord gehabt, eine Neuigkeit aus Amerika, die man ›Cracker Jacks‹ nannte. Graham fand die Geschichte über die Verabschiedung der Bardame sehr gut. Es war vielleicht keine sensationelle Nachricht, aber die Sache hatte einen interessanten Aspekt: Die Frau war eine Art Künstlerin. Sie hatte am Kai gestanden, gezeichnet und die Bilder verschenkt. Eric besaß auch eine Zeichnung – er hatte sie darum gebeten, den Premierminister von Victoria zu zeichnen. Die wirklich sehr komische Karikatur ähnelte dem hohen Herrn geradezu verblüffend.
»Also, Frank?« fragte Graham.
Frank dachte noch immer an den Überlebenden der Expedition und sah plötzlich eine Möglichkeit, seine Geschichte doch noch zu retten. Man konnte sie als ›Bericht‹ deklarieren und einen der Polizisten behaupten lassen, der arme Mann habe sie ihm erzählt, bevor er Selbstmord beging. Frank fand, das werde die Sache vielleicht sogar noch spannender machen, denn im Vergleich zur ›wahren‹ Geschichte würde ›seine‹ Geschichte bestimmt einfallsreicher sein.
»Frank?« fragte Eric, »können Sie etwas davon verwerten?«
»Ich brauche in der Ausgabe morgen etwas Politisches, Eric. Die Leute glauben allmählich, im Parlament seien alle inzwischen gestorben.«
»Bedaure, etwas Politisches habe ich nicht zu bieten.«
»Na gut, bringen Sie die Sache mit dem Killerwal. Aber schreiben Sie, er sei einem Fischerboot gefährlich nahe gekommen oder so etwas in der Art. Und machen Sie einen Grauwal daraus.«
»Aber Grauwale schwimmen nicht in den südlichen Gewässern.«
»Ist doch egal. Sie sind jedenfalls größer.«
Graham ging, und Frank las die Fahnenabzüge. Er redigierte und kommentierte ein paar Artikel. Dann nahm er sich den kleinen Stapel mit persönlichen Mitteilungen vor – Leserbriefe, Aktennotizen und Einladungen zu verschiedenen Veranstaltungen. Die Abteilung Nachforschungen schrieb ihm folgende Notiz: »Wir haben die neuesten Landkarten der Behörden und Landbeschreibungen von Queensland, Neusüdwales, Victoria, Südaustralien und Westaustralien überprüft. Leider hat sich kein Punkt mit den Namen Bowman’s Creek oder Durrebar gefunden.«
Frank runzelte die Stirn. Hugh hatte ihm erzählt, Miss Tallhill habe bei der Entzifferung von Joannas Urkunde diese beiden Namen lesen können. Die Frau mußte sich eindeutig geirrt haben, und Frank stand nun vor der unangenehmen Aufgabe, es Joanna mitzuteilen. Er hatte gehofft, wenn Joanna nach Karra Karra fuhr, dann würde ein Reporter sie begleiten, um ihre Geschichte für die Leser der Times zu schreiben.
Frank warf einen Blick auf seine Taschenuhr und sah, daß es beinahe Zeit zum Mittagessen war. Er verspürte Lust auf ein dunkles Bier und Fleischpastete in Gesellschaft anderer Zeitungsleute. Als er nach seinem Mantel griff, erschien Eric Graham wieder in der Tür.
»Mich beschäftigt noch etwas, Frank«, sagte er hoffnungsvoll. »Ich weiß, wir bringen keine Bilder in der Times, aber Sie haben gesagt, Sie suchen etwas Politisches. Was halten Sie davon?« Er hielt ihm die Zeichnung entgegen, die er vom Hafen mitgebracht hatte.
Frank betrachtete sie und lachte. »Du meine Güte«, rief er, »das ist der Premierminister, wie er leibt und lebt! Großartig! Selbst wenn man den Mann nicht kennt, dann wüßte man alles über ihn, wenn man dieses Bild betrachtet. Woher haben Sie das?«
»Ich habe es Ihnen doch erzählt. Am Kai wurde unter großer Anteilnahme eine Kellnerin von ihren Gästen verabschiedet. Ich habe mich in der Nähe aufgehalten, denn ich dachte, das könnte eine interessante Geschichte sein.«
Frank starrte ihn entgeistert an. »Wie bitte? Wo war das?«
»Unten im Hafen. Sie fährt nach England zurück …«
»Allmächtiger! Warum haben Sie mir das nicht gleich gesagt!« Frank knöpfte nicht einmal den Mantel zu, sondern rannte bereits aus der Tür und zum Fahrstuhl. »Mit welchem Schiff fährt sie?«
»Ich glaube, es ist die Princess Julianna. Aber das Schiff ist wohl schon unterwegs …«
2
Frank sprang aus der Droschke, noch bevor sie anhielt. Er drückte dem Kutscher einen Geldschein in die Hand, der schimpfte, weil er kein Wechselgeld hatte, aber Frank war schon in der Menge verschwunden.
Er lief von Anlegestelle zu Anlegestelle und las die Namen der ankernden Schiffe. Dann schob er sich wieder hastig durch die geschäftige Menge. Schließlich entdeckte er einen Zollbeamten. Atemlos fragte er ihn: »Wo liegt die Princess Julianna?«
»Die Princess Julianna? Sie ist gerade ausgelaufen, Sir«, erwiderte der Mann und deutete auf das Meer, wo Frank weiße Segel sah, die langsam am Horizont verschwanden.
»Ich miete ein Boot und fahre dem Schiff hinterher.« Als Frank in Richtung eines kleinen Landestegs laufen wollte, wo ein verblaßtes Schild Leihboote anpries, hielt ihn der Zollbeamte am Arm fest und sagte: »Es gibt keine Boote mehr. Jemand hat erzählt, man habe einen Wal gesichtet, und jetzt sind alle hinausgefahren, um ihn zu sehen.«
Frank fluchte leise und starrte auf das chaotische Treiben am Kai. Zwei große Schiffe waren gerade eingetroffen. Wie üblich spielte eine Kapelle ›God Save the Queen‹, und viele Menschen standen bereit, um die von Bord gehenden Reisenden zu begrüßen. Im Gedränge hofften ein paar Langfinger, sich zu bereichern und hielten verstohlen Ausschau nach geeigneten Opfern.
Abseits in einer Ecke, fern von der Menge, saß eine gut gekleidete rothaarige Frau auf einem großen Überseekoffer und blickte auf das Meer. Die Federn an ihrem Hut bewegten sich im Wind.
Frank ging zu ihr hinüber, und als sein Schatten auf sie fiel, hob sie den Kopf.
»Guten Tag, Ivy«, sagte Frank.
Sie lächelte und schüttelte den Kopf. »Ich muß völlig den Verstand verloren haben«, sagte sie. »Ich hatte alles so sorgfältig geplant und Geld für die Überfahrt gespart. Meine Freunde haben mich großartig verabschiedet, und dann konnte ich einfach nicht an Bord gehen.«
»Warum nicht?«
»Ein Reporter Ihrer Zeitung bat mich, ihm eine Zeichnung zu machen. Ich wußte, er würde sie Ihnen zeigen.«
»Mein Gott, das war knapp«, sagte Frank und seufzte erleichtert. Dann setzte er sich neben sie. »Ich dachte, Sie wären an Typhus gestorben. Warum sind Sie verschwunden? Wo waren Sie?«
»Während der Epidemie habe ich erfahren, daß Ihre Schwester alle Frauen im Distrikt aufgefordert hatte, die betroffenen Familien mit Lebensmitteln und anderen Dingen zu unterstützen. Ich bin in Ihr Haus gegangen. Ich bin auf Lismore gewesen und habe meine Hilfe angeboten. Aber sie wollten mich nicht. Es fehlten Hilfskräfte, aber ich war ihnen nicht gut genug. Da begriff ich in aller Klarheit unsere Situation. Gottesdienste und ein Picknick an Sonntagen konnten nie darüber hinwegtäuschen, was ich wirklich bin – eine Bardame.«
»Ich habe in der Times Suchanzeigen veröffentlicht. Ich habe Sie gesucht!«
»Ich weiß, ich habe die Anzeigen gesehen.«
»Warum haben Sie sich nicht gemeldet? Warum haben Sie sich vor mir versteckt?«
»Weil meine Gefühle für Sie so völlig verwirrt waren! Und weil ich vorsichtig sein muß.«
»Vorsichtig?«
Sie drehte sich um und sah ihn an. Er saß dicht neben ihr. Ivy sah sein Gesicht in allen Einzelheiten, die sanften braunen Augen, der Bartschatten am Kinn, und ihr wurde bewußt, daß sie sich zum ersten Mal im hellen Tageslicht sahen. Jetzt war er leibhaftig wieder da und nicht nur in ihren Gedanken; sie saßen gemeinsam in der Sonne, so eng beisammen, daß sie sich beinahe berührten, und Ivy befragte noch einmal ihre Gefühle. Sie wußte plötzlich, daß sie keineswegs verwirrt waren. »Frank«, sagte sie, »wenn eine unverheiratete Frau um ihre Ehrbarkeit kämpft, dann muß sie sich vor allen intimen Beziehungen mit Männern hüten. Ein Junggeselle wie Sie darf solche Beziehungen haben, aber eine Frau nicht. Und Sie können jeden fragen …, ich bin ehrbar.«
»Ich habe nie an Ihrer Ehrbarkeit gezweifelt«, sagte er. Frank konnte seinen Augen immer noch nicht trauen. Da saß sie lebendig neben ihm. Er entdeckte winzige schwarze Flecken in den grünen Augen, sah die funkelnden Steine ihrer Ohrringe, einzelne Locken der roten Haare, in denen der Wind spielte. Als sie lächelte, bemerkte er kleine Fältchen in den Augenwinkeln, und er mußte daran denken, daß in Finnegans Pub ihm jemand einmal gesagt hatte, Ivy sei beinahe vierzig.
»Sagen Sie mir«, fragte er leise, »warum sind Sie nicht mit der Julianna abgereist? Wohin wollten Sie eigentlich?«
»Ich hatte eigentlich kein Ziel. Ich … wollte nur weg.«
»Weg von mir?«
»Vielleicht.«
»Aber Sie sind geblieben.«
»Ja.«
»Kommen Sie mit mir zurück, Ivy. Geben Sie mir eine Chance.«
»Sie wissen nichts über mich«, sagte sie. »Meine Mutter …«
»Und mein Vater«, unterbrach er sie, »war der zehnte Sohn eines armen Fabrikarbeiters in Manchester. Mir ist die Herkunft eines Menschen nicht wichtig. Ich weiß nur, wenn ich an Sie denke, oder wenn ich Sie sehe, dann geht es mir gut. Bitte geben Sie mir einen Platz in Ihrem Leben. Bitte, Ivy.« Er reichte ihr die Hand. »Sie sind mir außerdem immer noch ein Picknick schuldig. Das haben Sie mir versprochen …«