Kapitel 14 – Spur, die |

1 Hinterlassene Hinweise, die auf ein Lebewesen oder Fortbewegungsmittel zurückführen lassen

2 Kleine Menge, oft im Kontext von Nahrungsmitteln (»Kann Spuren von Nüssen enthalten!«)

3 Feste Bahn, auf der sich Dinge fortbewegen (Straße, Schienen)

 

 

Melvin hatte die Schüsse in Finneagan mit großer Neugier beobachtet. Doch nun war am Horizont eine große Staubwolke aufgetaucht. Nicht nur groß, nein, gigantisch. So etwas hatte er noch nie gesehen.

Das bedeutete gute Neuigkeiten. Die Leute passten nicht auf. Er würde endlich etwas finden, um seinen leeren Bauch zu füllen. Und schon tauchte aus der Rauchwolke etwas auf: Ein Wagen, der merkwürdige Schlangenlinien fuhr. Er kannte diesen Wagen. Es war der letzte, der Melvin begegnet war.

Es dauerte nicht lange, bis das Auto an Melvin vorbeifuhr. Hudson, der Junge, der ihm knapp entwischt war, saß am Steuer. Na ja, er biss ins Lenkrad. Neben ihm hockte ein großer, dürrer Junge, der etwa im selben Alter war.

Melvin mochte den Gedanken nicht, dass ihm jemand entkommen könnte. Er mochte auch nicht, dass dieser Wicht ihn verletzt hatte. Nun, diese Wunden würden in ein paar Tagen verheilt sein, doch es tat weh. Schmerzen waren unangenehm und hielten ihn von der Nahrungsaufnahme ab.

Er hatte schon die Witterung aufgenommen. Oh, Melvin hatte eine feine Nase. Besser als die von Hunden, besser als die von Wölfen. Er roch Autos schon meilenweit gegen den Wind und konnte sich gebührend vorbereiten. Doch jetzt, wo Finneagan in Flammen aufgegangen war, würde er sich andere Jagdgründe suchen müssen. Nun, er dachte gerade eher an ein anderes Ziel.

Melvin sah auf die Spuren, die der Wagen auf der feinen Sandschicht auf dem Highway hinterlassen hatte. Er prägte sich den Abdruck des Reifenprofils ein, ebenso wie die Farbe und die Form des Wagens. Dann prägte er sich den Geruch ein. Oh, welch ein lieblicher Duft. Er hatte eine Spur zu verfolgen. Dafür würde er eine neue Haut brauchen.