Whakamaru und Te Maika
Whakamaru war ein wenig größer als Strathallan. Die Farm war ursprünglich im Besitz des Mannes gewesen, der sie zuerst bebaut hatte, dann wurde sie vom Staat für zwei Heimkehrer aus dem ersten Weltkrieg gekauft, die hinwiederum verließen sie, worauf sich Farn, Stechginster und Blaubeerbüsche die Farm wieder in den Busch zurückholten. Es gab zwei Häuser: das eine, in dem wir lebten, und eine Cottage, bestehend aus zwei Räumen, in welcher früher der eine der heimgekehrten Soldaten gewohnt hatte. Eine enorme Attraktion stellte für die Kinder der wunderbare Obstgarten dar, der zwar schon alt war, aber immer noch einige Jahre Leben vor sich hatte.
Das Haus stand, wie ich schon sagte, wahrhaftig an der denkbar häßlichsten Stelle, die es auf der ganzen Farm gab. Zweifellos hatten seine Erbauer dieses Grundstück gewählt, weil es direkt neben der Straße lag. Diese Straße führte ausschließlich zu unserem Haus. Sie zweigte von der Pekanui Road ab und schien direkt in den Busch hineinzuführen, was ihr einen merkwürdig privaten Anstrich gab, der uns sehr zustatten kam. Andere empfanden es weit weniger angenehm. Dabei muß ich an eine Tante von Walter denken, die eines Tages mit Wagen plus Chauffeur ankam, ausstieg, sich mit einem Ausdruck tiefster Verärgerung umsah und dann empört fragte: »Wie in aller Welt hast du nur solch einen Platz gefunden, Walter? Und warum, um Himmels willen?«
Die Farm stellte uns vor eine ganze Reihe von Problemen. Die Weiden, die heute so sauber und gepflegt sind, waren hoch mit Farn überwuchert, der den Pferden über den Rücken strich, wenn wir durchritten. Drunten am Ngutunui-Fluß, der durch die Farm lief, standen die Blaubeerbüsche so hoch, daß mein Pferd einmal für eine ganze Weile den Weg verlor und nicht mehr herausfand. Ein Berg von schwerer Arbeit war zu bewältigen, bis die Farm halbwegs in Ordnung kam. Sogar heute noch ist es Land, das sorgfältigste Bearbeitung jedes Zolls Boden verlangt. Vernachlässigung rächt sich sofort.
Es war eine enorm schwierige Aufgabe für einen Mann, der kein Bargeld besaß, dafür aber eine Familie, für die er sorgen mußte. Die Wirtschaftskrise der dreißiger Jahre lag vor uns, und wir hatten keinen Spargroschen, auf den wir hätten zurückgreifen können. Aber Walter schuftete weiter, rodete, säte, ackerte, richtete umgefallene Zäune wieder auf, weidete mit Umsicht und Verstand seine Herden auf dem wiedergewonnenen Land, um es zu halten. Schwerste, erschöpfende Arbeit für viele Jahre.
Für die Kinder war es ein neues und aufregendes Leben. Die beiden größeren gingen sofort in die Ngutumui-Schule. Sie bestand nur aus einem kleinen Anbau am Straßenrand, welcher 1913 in gemeinsamer Arbeit von den Siedlern errichtet worden war. Kürzlich feierte die Schule ihr Jubiläum in einem super-modernen Gebäude auf einem weitläufigen Gelände an der Kreuzung der Kawhia-Pekanui Road. Heute gehören ein wunderbarer Swimming-Pool, ein ausgezeichneter Tennisplatz und ein komfortables Haus für den Schulleiter dazu.
1927, als wir die Ngutunui-Farm bezogen, war die Schule noch sehr primitiv; es gab nicht einmal Platz zum Spielen für die Kinder. Lediglich an der Rückseite war ein kleiner Schuppen angebaut, in dem die Kinder an regnerischen Tagen ihre Pausebrote essen konnten. Das Schulhaus selbst hatte eine unselige Neigung, bei jedem einigermaßen heftigen Regenfall unter Wasser zu stehen. Die Kinder liebten sie ob dieses Nachteils nur um so mehr, weil sie, sobald es nur stark genug regnete, einfach heimgeschickt werden mußten.
Immerhin, es war ein Schule. Jemand anders genoß nun das Privileg, unsere Kinder zu unterrichten, und gleich wichtig war uns, daß sie nun endlich lernten, mit anderen Kindern zusammenzusein. Auf Strathallan hatten sie nur sehr selten andere Menschen als die ihrer eigenen Familie zu sehen bekommen. An diesem ersten Schultag begleitete ich meine beiden Älteren, nicht ganz ohne ein Gefühl des Badauerns, aber mit noch viel mehr Erleichterung, auf ihrem Schulweg. Wenigstens würden sie nun die Chance haben, ein normales Leben zu führen.
Selbstredend waren sie gute Reiter, denn sie hatten alle reiten gelernt, sobald sie laufen konnten. Der Zwei-Meilen-Ritt zur Schule machte ihnen deshalb nichts aus. In einem Leben wie dem ihren war das die einzige Möglichkeit herumzukommen. Glücklicherweise gehörte Reiten auch immer zu ihren bevorzugtesten Vergnügungen. Sie mußten unabhängig und wendig sein und verstehen, mit Tieren umzugehen. Stuart war bereits eine echte Hilfe beim Ausmustern, und einen Schlitten kutschieren konnte er schon in einem Alter, in dem die meisten Kinder noch hinter einem Erwachsenen auf dem Pferd sitzen. Er erinnert sich daran, daß er, kaum älter als sechs Jahre, furchtbar gern lernen wollte, wie man mit zwei Pferden kutschiert. Sein Vater bestand darauf, daß ihm erlaubt werden sollte, es zu versuchen, und saß mit bewundernswerter Selbstbeherrschung neben ihm, während er die kurvenreiche Okupata Road hinunterfuhr. Es ist gewiß nicht verwunderlich, daß er schließlich mit einem Rad über die Böschung kam, wenn auch nichts dabei passierte. Nach Jahren erst erzählte er mir, daß der einzige Kommentar seines Vaters dazu war: »Von einem Jungen deines Alters hätte ich eigentlich mehr erwartet.«
Manchmal fragten wir uns besorgt, ob wir vielleicht doch nicht zuviel von unseren Kindern verlangten, ganz besonders von dem einzigen Jungen. Wie dem auch gewesen sein mochte, sie sahen nicht aus, als erdrückte sie die Verantwortung, und sie hatten eine Menge Spaß; die Sorte Spaß, welche heutzutage den meisten Kindern nicht vergönnt ist — reiten, soviel und wohin sie wollten, schwimmen im Ngutunui trotz der Aale, oder auch ein temperamentvolles Pony vor den Schlitten spannen, das es fertigbrachte, mit einem glatten Sprung über das Gatter im Hof zu setzen, was dem Schlitten keineswegs bekam.
Sie lieferten all die Streiche, zu denen normale Kinder berechtigt sind; aber sie halfen auch brav bei der Arbeit. Der Ritt in die Schule blieb immer ein Vergnügen für sie. Nur eine Nachbarin bemerkte bedauernd zu mir: »Seit Ihre Kinder dort hinkommen, ist es schlimm. Die ganze Zeit veranstalten sie Rennen, weshalb es nun dauernd irgendwelche Unfälle gibt. Vorher hatten wir nie welche...« Meine Älteste brach sich den Arm, als ihr galoppierendes Pony mit dem Bein in eine Wurzel geriet; meine dreijährige Tochter, die hinter ihrer Schwester auf dem Pony saß, fiel herunter, als dieses über einen Graben sprang, und brach sich das Schlüsselbein. Es war dauernd etwas los; aber solange es sich um kleinere Unfälle handelte, nahmen wir es alle nicht wichtig. Sie waren muntere, gesunde Kinder, die den Erwachsenen soviel wie möglich auszuweichen verstanden und sich mit sich selbst zu beschäftigen wußten.
Doch ein Vergnügen war ihnen unbekannt geblieben: Sie hatten nie Ferien am Meer erlebt. Es war ein Jahr nach unserer Umsiedlung, daß wir durch eine ehemalige Schulfreundin von mir, die in Kuiti lebte, Te Maika entdeckten. »Komm doch mit den Kindern hin, wenn wir auch dort sind«, drängte sie mich.
»Es ist ein himmlischer Platz, ganz anders als irgendwo sonst. Versuch es doch mal!«
Das verlangte ernsthaftes Überlegen. Da war zuerst einmal die Miete für das Sommerhäuschen, unglaublich billig für heutige Verhältnisse; ich glaube zwei Pfund in der Woche. Dann mußte man die Schwierigkeit bedenken, mit dem Motorboot den Hafen zu überqueren, und schließlich noch die notwendigen Vorbereitungen für eine Familie mit vier kleinen Kindern, die an einem vollkommen abgelegenen Ort zwei Wochen Ferien machen wollte. Aber ich hatte Sehnsucht nach dem Meer. Nach meinen Jugendjahren in Napier und Auckland hatte ich mich nie ganz damit abfinden können, so weit entfernt davon zu leben, und nun auf der Ngutunui-Farm hatten wir nicht einmal diesen Blick aus der Ferne auf den Hafen. Nichts als Berge und Busch. Manchmal konnte ich es den Frauen, die an Buschkrankheit litten, wirklich nachfühlen. Das ewige Grün kann einem schon gelegentlich auf die Nerven gehen.
Walter hingegen fühlte keinerlei Verlangen nach dem Meer. Kurioserweise behauptete er sogar, daß er es nicht mochte; und obwohl ich das für eine Übertreibung hielt, ist es wahr, daß er nie bedauerte, so weit davon entfernt zu sein. Dennoch gelang es uns manchmal, ihn zu überreden mitzukommen. Wir besprachen die Möglichkeit solcher Ferien und kamen zu dem Entschluß, es einmal mit Te Maika zu versuchen. Damit begann eine Reihe von jährlich wiederkehrenden Campingtagen, die, obgleich anstrengend für die Erwachsenen, heute zu den schönsten Erinnerungen zählen.
Te Maika ist eine winzige Siedlung auf der gegenüberliegenden Hafenseite von Kawhia, die an der äußersten Spitze der Halbinsel liegt. In der Hafenbucht ist das Wasser wunderbar still, doch jenseits der Dünen brandet der offene Ozean. Als wir Te Maika zum erstenmal besuchten, bestand es lediglich aus Mrs. Gibbons’ Kramladen und Postamt, ihrem Haus und drei Sommerhäuschen, die sie während der Feriensaison vermietete.
Für Kinder war es ein idealer Ort. Keinerlei gesellschaftliche Verpflichtungen, keinerlei Notwendigkeit, sich fein anzuziehen, völlige Freiheit für jeden. Hin und wieder brachte das Motorboot eine Picknickgesellschaft für einen Tag hierher. Ansonsten waren nur die Maori-Farmer zu sehen, die ihren Rahm aus dem Landesinneren zum Motorboot brachten, um ihn wegzuschicken und ihre Lebensmittel in Mrs. Gibbons Laden einzukaufen. Vielleicht wohnten noch ein oder zwei andere Familien in den Sommerhäuschen; aber das war schon alles. Das Baden in der stillen Hafenbucht war wunderbar und völlig ungefährlich; am offenen Strand gab es eine herrliche Brandung zur Zeit der steigenden Flut. Die Felsen dort bildeten einen idealen Platz für Angler. Mit einem Wort — ein Ferienparadies.
In jenem Sommer verbrachten wir dort zwei Wochen und das nächste Jahr wieder. Dann, da kein Sommerhäuschen zu mieten war, als wir von der Farm wegkonnten, verlebten wir andere, weniger ideale Ferien in Te Puti, wo wir zwischen den Teesträuchern auf dem Hügel oberhalb des Strandes in Zelten kampierten. Noch ein früheres Zwischenspiel gab es, wo wir einmal, ganz kurz nur, an einem hübschen Strand, ein paar Meilen von Kawhia entfernt, zelteten. Dort entdeckte ich, was es für Spaß machte, mit den Pferden Schwimmwettbewerbe zu veranstalten. Ich machte die merkwürdige Erfahrung, daß die schnellsten Pferde zu Land noch lange nicht die schnellsten im Wasser waren.
Während unserer zweiten Ferien in Te Maika freundeten wir uns mit Leuten an, die ein Stück weiter den Strand hinauf kampierten. Ich hatte sie vorher schon gekannt, besonders aber eine kleine Quäker-Lady, die ich einmal mit Helen zu Pferd besucht hatte und die später ganze dreißig Meilen weit geritten war, um mir bei dieser turbulenten Hochzeit auf Strathallan zu Hilfe zu eilen. Jedes Jahr, seit Beginn dieses Jahrhunderts, hatte eine Kolonie von Siedlern aus dem Hauturu-Tal ein Motorboot gemietet und war von ihren weitab gelegenen Farmen zum Meer heruntergekommen, um gemeinsam zwei Wochen zu angeln, zu baden, Boot zu fahren und Gespräche zu führen. Sie errichteten ein großes Zelt in der Mitte, das ihnen als Küche diente, und rundherum waren noch sechs oder sogar mehr kleinere aufgestellt. Es gab einen derben selbstgezimmerten Tisch, mit vielen von Zeltlern eingeschnitzten Namen und Daten. Manche davon waren schon vor zwanzig Jahren eingeschnitzt worden. Eine kühle Quelle in der Nähe sorgte für frisches Wasser, und ein Netz, dicht an die Küste herangezogen, lieferte täglich frische Fische. Alles war so primitiv wie möglich und ebenso idyllisch.
Ein oder zwei Jahre später wurden wir von dieser kleinen Kolonie eingeladen, uns ihrer ziemlich exklusiven Gesellschaft anzuschließen. Wir brachten unsere eigenen Zelte mit und nahmen an den gemeinsamen Mahlzeiten teil. Bald danach gab es eine erfreuliche Neuerung — eine große Kochhütte aus Wellblech wurde errichtet, komplett mit riesigem Kamin aus Eisen, dem berühmten Tisch und ausreichenden Wandbrettern, auf denen alle die Vorräte, die wir mitgebracht hatten, Platz fanden. Es waren die billigsten Ferien, die man sich denken kann; denn, wie ich schon andeutete, lebten wir in der Hauptsache von frischen Fischen. Was außerdem noch an Lebensmitteln gebraucht wurde, ließ sich leicht bei Mrs. Gibbons besorgen. Diese heiteren Sommertage gehören zu meinen liebsten Erinnerungen.
Was für Geschichten ich während dieser Abende, am Lagerfeuer oder am Strand im Mondlicht sitzend, hörte! Diese Männer und Frauen waren wirkliche Pioniere gewesen! Sie hatten viel, viel mehr als ich gearbeitet und ertragen, denn sie waren um die Jahrhundertwende in das Hauturu-Tal gekommen, als das Land zum erstenmal offen zur Wahl stand. Sie hatten in Blockhütten gewohnt und mit Schrotsägen die Baumstämme zu Bauholz verarbeitet, aus dem sie später ihre kleinen Häuser bauten. Sie hatten jede Art von Mühsal auf sich genommen und ein einsames, manchmal über alle Maßen hartes Leben mit Fröhlichkeit und Humor ertragen, obwohl sie aus Städten kamen, einige sogar aus England. Doch trotz allen Schwierigkeiten war es ihnen irgendwie gelungen, einen gewissen kulturellen Standard zu bewahren. Für mich waren sie ein Vorbild und Beispiel für den besten Typ des Pioniers. Ich werde niemals vergessen, was sie über ihre Erlebnisse dieser ersten Jahre erzählten, die Ausdauer und Beharrlichkeit, welche dabei zutage kam, und ihren unerschöpflichen Humor, ohne den sie all diese Prüfungen und unmenschlichen Belastungen niemals so souverän überstanden hätten.
Ich liebte diese Ferientage in Te Maika, und ich denke mit großer Freude an sie zurück. Alle, bis auf einen dieser Pioniere, sind nun tot, denn sie waren um vieles älter als ich; doch die Erinnerung an ihre Güte, ihre Originalität, ihre visionäre Einsicht blieb mir und meinen Kindern für immer. Es war ein Privileg gewesen, sich ihrer kleinen Gemeinschaft anschließen zu dürfen, wir genossen es, bis, wie es unvermeidlich kommen mußte, die Eltern zu alt wurden, um die Unbequemlichkeit des Zeitlebens auf sich zu nehmen, und die jungen Mitglieder einer nach dem anderen weggingen.
Doch unsere Familie bediente sich noch lange Zeit der Kochhütte und verbrachte dort jeden Sommer sorgenfreie Wochen, bis auch meine Kinder erwachsen waren und ihre eigenen Wege gingen. Für Menschen, die sich wirklich erholen wollten, war es ein idealer Ort. Das Lager befand sich in der Hafenbucht, wo das Meer wunderbar ruhig war und man herrlich baden und mit Netzen fischen konnte. Die Ozeanseite war von wilder, ungezähmter Schönheit. Sandstrand reihte sich an Sandstrand, eingefaßt mit Felsen, und es war eine Wonne, sich von dem schaumgekrönten Brechern überrollen zu lassen.
Das ganze Jahr über freuten wir uns auf Te Maika. Kam dann der Tag, an dem wir uns endlich auf den Weg nach Kawhia machten, dann war die Aufregung groß. Unser uralter Wagen, beladen mit den verrücktesten Gepäckstücken, war ein Anblick für sich. Wir waren jedesmal heilfroh, wenn er die Fahrt zum Kai unbeschadet überstanden hatte. Dort bestiegen wir dann das Motorboot, das für die Fahrt zu unserem Strand gemietet worden war. Seine Ladung war meist noch abenteuerlicher als die unseres Wagens, und oft genug befand sich auch noch eine höchst seltsame Auswahl von Tieren darauf. »Es gab niemanden, der sich um die Hunde kümmern könnte. Wir konnten nichts anderes tun, als sie mitnehmen«, hieß es dann lakonisch. Sie wurden auf die einfachste Weise ausgeladen, indem man sie schlicht ins Wasser warf, worauf sie dann zum Strand schwammen. Doch diese Methode bewährte sich nicht immer. Einmal geschah es, daß ein junger Hund den Kopf verlor und aufs offene Meer hinausschwamm. Das Motorboot jagte ihm nach, und jemandem gelang es, ihn mit einem Seil einzufangen und an Bord zu ziehen. Sein Besitzer wagte es später nie mehr, ihn auf diese Weise auszuladen.
Sobald uns der Besitzer des Motorbootes an unserem Strand abgesetzt hatte, pflegte er in höchster Eile zurückzufahren, um die Flut nicht zu versäumen. In wenigen Minuten sah dann der stille friedliche Strand aus, als wäre ein Auswandererschiff gestrandet. Überall lagen riesige Bündel herum, Zelte wurden aufgestellt, Bettzeug gesucht, gefunden und sortiert, Vorräte ausgepackt und auf den Wandbrettern eingeordnet und eine Mahlzeit für alle zubereitet. Dann kam der schönste Augenblick, wenn man todmüde, aber selig zu Bett ging, das leise Murmeln des Meeres in den Ohren, mit der wunderbaren Aussicht auf viele Tage, an denen keine Kuh gemolken, kein Herd geheizt, kein Geflügel gefüttert, keine Schafe ausgemustert, keine Schulaufgaben gemacht werden mußten; wo man nichts zu tun brauchte, als die Stunden zu genießen.
Obwohl in den ersten Jahren, in welchen wir das Lagerleben mit unseren Freunden dort teilten, oft fünfundzwanzig oder gar dreißig Menschen da waren, hatte man nie das Gefühl, einander im Wege zu sein. Der meilenweite Strand und die vielen Hügel gaben genug Auslauf, und man konnte mit anderen oder allein sein, ganz wie es einem behagte. Auch die Zubereitung der Mahlzeiten stellte kaum eine Schwierigkeit dar, weil wir uns paarweise darin abwechselten, so daß jeder höchstens jeden fünften Tag an der Reihe war. Meine kleine Quäker-Freundin und ich waren meist Partner; doch eigentlich kam es mir immer so vor, als ob die meiste Arbeit von den Männern erledigt würde, die es übernommen hatten, die tägliche Fischration zu braten. Es gab noch eine zweite Feuerstelle neben der großen, und vor ihr pflegte so gut wie immer irgendeiner der Junggesellen zu sitzen und unermüdlich in einer riesigen Bratpfanne Fische zu braten, offenbar niemals gelangweilt und ganz gewiß, ohne sich jemals zu beklagen. Hin und wieder variierten wir die Speisekarte, indem wir einen besonderes großen Snapper füllten und im Herd buken, aber im allgemeinen waren Flundern das beliebteste Gericht.
Jedes Jahr fand ein Wettessen unter den jungen Leuten statt. Ich muß errötend berichten, daß meine sechzehnjährige Tochter und ihre Freundin, die ebenso ätherisch aussah, einen Rekord aufstellten. Ich glaube, sie brachten es bis auf acht Flundern, und ich weiß, daß dieser Rekord nie überboten wurde. Glücklicherweise war der freundliche Fischkoch so vorsichtig gewesen, die kleineren Flundern auszuwählen, und die Mädchen hatten in weiser Voraussicht vorher gefastet.
Zu den begehrtesten Vergnügen gehörte das Einziehen der Netze. Ich erinnere mich, daß manchmal bis zu vierzehn Meeräschen mit einem Zug gefangen wurden. Einmal gingen zwei von den Jungens einen Seitenarm des Hafens mit dem Netz hinauf und brachten siebzig Flundern ins Lager zurück. Für Fischliebhaber war es ein wahres Schlemmerland. Für solche, die das nicht zu schätzen wußten, gab es immer noch eine Fleischkonserve aus Mrs. Gibbons’ Laden.
Vor ein paar Jahren besuchte ich zusammen mit einer Freundin wieder einmal nach langer Zeit Te Maika. Es hatte sich so verändert, daß ich den Besuch schon fast bereute. Die langen Reihen von Sommerhäusern am Strand mißfielen mir, und der Anblick des einen, das gerade dort, wo ehemals die Kochhütte stand, errichtet war, ärgerte mich sogar. Mrs. Gibbons’ Haus und der alte Kramladen waren verschwunden, weil sie schließlich doch nach Kawhia umgesiedelt war. Unten am Kai gab es nun eine neue, moderne Lebensmittelhandlung, mit einem Schild darüber, auf dem >Postamt< stand. Airini Woodhouse kam der Einfall, dort ein Telegramm an ihren Mann in South Canterbury zu schicken. Ich wollte nicht so recht, weil ich nicht das geringste Verlangen hatte, in diesen neumodischen Laden zu gehen, wo vermutlich alles wunderbar übersichtlich geordnet war; nicht so wie damals, als man nur in den Karton mit der Aufschrift >Babyschuhe< zu schauen brauchte, wenn man Fischhaken suchte.
Viel zu viele Erinnerungen verbanden mich mit dem alten Kramladen, den ich so gut gekannt hatte und wo ich mich meistens selbst hinter der Theke bediente. Einmal hatte ich sogar eine erlebnisreiche Woche lang Mrs. Gibbons vertreten, als sie aus irgendeinem Grund plötzlich in die Stadt mußte. Noch oft denke ich an all die Abenteuer, welche ich mit den vorsintflutlichen Poststempeln erlebte, mit denen ich triumphierend, wenn auch etwas ungenau die Briefe mit dem Datum 1874 versah. Selbst wenn Mrs. Gibbons persönlich ihren Dienst versah, herrschte immer ein reizvolles Durcheinander, und es ereigneten sich viele lustige Episoden mit diesen Datumstempeln. Während einer ihrer Auseinandersetzungen mit den Behörden hörte ich sie einmal ziemlich ärgerlich sagen: »Ich habe nicht das geringste Interesse an eurem blöden Postamt. Es ist für mich weiter nichts als eine Plage, und wenn ihr euch wegen solcher Dummheiten wie Daten aufregt, dann könnt ihr es selber machen!« Ein andermal: »Jetzt habe ich endgültig die Nase voll von eurem Postamt. Ich habe alles in einen Kerosinkanister gepackt und es an den Strand gestellt. Dort könnt ihr es euch holen, wann immer ihr wollt.« Natürlich mußten sie von ihrem hohen Roß steigen, denn die Maoris im Inneren des Landes waren auf dieses Postamt angewiesen, und es gab niemanden sonst, der es übernehmen konnte.
Nun würde das alles ganz anders sein, und ich hatte keine Lust, es mir anzusehen. Doch Airini drängte: »Wir haben so oft gelesen, was du über Te Maika geschrieben hast. Jetzt, wo ich einmal hier bin, muß ich ein Telegramm schicken!« Schließlich folgte ich ihr lustlos in den Laden hinein. Sie bat höflich: »Ich möchte bitte ein Telegramm schicken.« Ich sah sofort, daß sie damit unter den Maoris, die dort auf umgedrehten Kisten und Säcken gemütlich schwatzend herumsaßen, eine kleine Sensation auslöste. Das freundliche, hilfsbereite Mädchen hinter dem Schalter sah sie verblüfft an. »Es tut mir leid, aber ich fürchte, es wird vorerst noch nicht abgeschickt werden können. Macht das etwas?«
»Nein, überhaupt nicht! Aber warum kann man es nicht gleich abschicken?«
»Es ist nur, weil die Leitungsdrähte zu tief gelegt sind auf der Kawhia-Seite. Sie laufen am Strand entlang, und wenn die Flut hoch ist, dann liegen sie unter Wasser. Da kann man dann nur auf die Ebbe warten«, erklärte sie verlegen.
»Das muß aber oft schwierig sein«, meinte Airini. »Was tut ihr denn, wenn jemand krank wird? Wie kann dann ein Arzt verständigt werden?«
»Wir warten auf die Ebbe«, antwortete sie entschuldigend.
Mich ritt der Teufel, und ich warf die Frage hin: »Und wenn man im Sterben liegt?« Von einem hinter mir auf einer Kiste sitzenden Maori kam die gelassene Antwort: »Dann stirbt man eben.«
Ich ging getröstet weg. Te Maika hatte sich letzten Endes doch nicht so sehr verändert.
Drei Jahre, nachdem wir die Whakamaru-Farm übernommen hatten und unser Sohn zehn und unsere älteste Tochter zwölf war, kam wieder die Schwester meines Mannes, uns zu besuchen. Die Familie, so sah es aus, machte sich Sorgen wegen der Kinder. Gingen sie wirklich in diese fürchterliche kleine Schule dort am Straßenrand? Der Anblick einer barfüßigen Kinderschar, die unseren mitten unter ihnen, hatte sie ziemlich erschreckt. War es fair, ihnen keine bessere Chance zu bieten? In Kürze — wollten wir sie zu ihnen nach Gisborne schicken, damit sie zusammen mit ihren Vettern und Basen eine >zivilisierte< Schule besuchen konnten?
Sie meinten es furchtbar gut, aber wir wollten immer noch nicht. Die Kinder fühlten sich glücklich, und wenn auch niemand behaupten konnte, daß sie eine ideale Schulbildung genossen, so lernten sie doch etwas und schlossen Freundschaft mit anderen Kindern. Wir sahen uns an, murmelten höflich >Dankeschön<, aber sagten, daß wir fänden, den Kindern ginge eigentlich hier nichts ab. Meine Schwägerin jedoch hörte nicht auf, die Vorteile aufzuzählen, welche die Kinder genießen würden, wenn sie im Elternhaus ihres Vaters, in der Umgebung seiner Verwandten, leben würden. Das beeinflußte Walter ein bißchen. Er selbst hatte ein schöne Jugend dort verlebt, und obwohl seine Mutter inzwischen gestorben war, wurde das Elternhaus von seinen Schwestern getreulich so gehalten, wie es in seiner Kindheit gewesen war. Er räumte schließlich ein, daß es den Kindern dort sicherlich gefallen würde, und außerdem könnten sie eine größere Schule besuchen.
Da ich im Grunde wußte, daß er recht hatte, einigten wir uns, die Kinder nach einigen Wochen mit dem Bus nach Gisborne zu schicken. Ich begleitete sie nach Cambridge und fuhr todunglücklich nach Hause, um dort einen ebenso unglücklichen Mann und zwei weinende kleine Mädchen vorzufinden. »Wir können es nur versuchen«, sagte Walter. Und sofort gab mir das Gefühl, daß es keine endgültige Regelung zu sein brauchte, Trost. Inzwischen mußten Sylvia und Heather, die nun fünf und sechs Jahre alt waren, allein zur Schule reiten. Wenn sie auch ihren Bruder und ihre ältere Schwester vermißten, so waren sie andererseits doch recht stolz darauf, daß sie nun selbständig die Pekanui hinunterreiten durften.
Diese Ritte gaben ihnen eine Menge Gelegenheit zu allerlei Streichen. Inzwischen gab es bereits einen Lastwagen, der Milch und Rahm beförderte. Der sehr gutmütige Fahrer bemerkte eines Tages ein bißchen verlegen zu mir: »Es ist mir unangenehm, die Kinder bei Ihnen zu verpetzen; aber die beiden reiten immer knapp vor mir her, jedes mit zwei Stöckchen, mit denen sie die Ponys antreiben, und dabei schauen sie sich dauernd nach mir um und lachen mich aus. Es ist nicht deswegen! Doch wenn mir nun einmal die Bremsen versagen sollten oder ein anderer Wagen entgegenkommt, während sie sich nach mir umschauen?« Nun, wir stellten das ab, doch schon ein paar Wochen später kamen sie mit total zerrissenen Strümpfen nach Hause. Es waren ihre neuen schwarzen Strümpfe, vier Cent und Sixpence das Paar, eine beträchtliche Ausgabe, die nur gemacht worden war, um sie im Winter warm zu halten. Nun, es war sehr lustig gewesen, um die Wette in den tiefsten Farn zu springen, um festzustellen, wer es besser konnte! Ein andermal wurden sie beobachtet, wie sie mit verbundenen Augen auf ihren Ponys ritten. Natürlich fiel die eine über eine steile Böschung — glücklicherweise in den dichten Farn darunter.
Es war ein großer Segen, als etwa zwei Jahre nach unserem Umzug in die Ngutunui-Farm die Siedler sich zusammenschlossen, um es durchzusetzen, daß die Pekanui endlich beschottert wurde. Die Pirongia-Kawhia Road, heute eine elegante, geteerte Hauptverbindungsstraße, war damals schon vollständig beschottert worden. Man wurde bei der Regierung und im Kreisamt vorstellig, daß die Pekanui, an der viele Farmen lagen und die immerhin die einzige andere Verbindungsstraße nach Kawhia darstellte, im Winter fast unpassierbar war. Die Anträge hatten Erfolg, und die Straße wurde von Anfang bis Ende beschottert. Nur die Seitenstraße zu unserem Haus, eine halbe Meile lang, blieb so schlammig wie eh und je.
Diese Verbesserung änderte unser Leben wesentlich, weil wir nun, völlig überraschend und sehr stolz, Besitzer eines Gebrauchtwagens wurden. Sehr gebraucht, in der Tat, ein Ford, Modell T, der viele und bessere Tage gesehen hatte. Immerhin er lief — meistens. Das war eine Überraschung und eine Aufregung, als Dermot, welcher immer noch viel mit uns zusammenkam, meinen Mann eines Tages damit nach Haus brachte! Die Kiste hatte uns fünfundzwanzig Pfund gekostet und war nur durch einen besonders gut abgelaufenen Kuhhandel möglich gewesen.
Wir nannten sie Jezebel, weil sie gewisse lästige Eigenschaften entwickelte. Trotzdem stellte Jezebel eine enorme Verbesserung gegenüber unserer alten Zweiradkutsche dar. Es war wundervoll, verhältnismäßig trocken nach Hause zu kommen; denn was machten ein loser Seitenvorhang oder ein leckes Dach schon aus? Geradezu luxuriös empfanden wir es, daß wir nun nicht mehr müde Pferde diese letzten zwei Meilen, bevor wir unsere Abzweigung erreichten, hinauftreiben mußten. Gewiß, auch Jezebel reagierte launisch auf dieser Straße. Um die Wahrheit zu gestehen, sie brachte uns nur selten direkt nach Hause. Meistens begann sie zu schlottern, dann zu kochen, worauf sie unvermeidlich eine halbe Meile vor der Abzweigung endgültig ihren Geist aufgab. Aber daran gewöhnten wir uns schnell, so daß wir sie gelassen bis zum anderen Morgen neben der Straße parkten, die notwendigsten Einkäufe herausnahmen und nach Hause trotteten. Nach zwölf Stunden Rast war Jezebel meist durchaus bereit, die Reise zu beenden.
Einmal spielte sie mir allerdings einen recht bösartigen Streich, und es war mir kein Trost, daß ich allein daran schuld war. So wie es ihre Art war, blieb sie vor einer Steigung stehen, weshalb ich ausstieg und ihre Kühlerhaube Öffnete, um sie auskühlen zu lassen. Die Handbremse nahm die Gelegenheit wahr, sich zu lösen, und der Wagen begann zurückzurollen. Ich sah schon fünfundzwanzig Pfund über eine hohe Böschung verschwinden, weshalb ich etwas unbedacht vorsprang, um hineinzuklettern und die Fußbremse in Gang zu setzen. Aber Jezebel stieß mich um und kam ausgerechnet auf meinem Bein zu stehen. Wenigstens hatte ich sie vor der absoluten Vernichtung gerettet. Aber es war ein großes Opfer. Ich verbrachte eine höchst schmerzhafte Stunde unter diesem Rad, während meine armen Kinder in alle Himmelsrichtungen auseinanderstoben, um Hilfe zu holen. Eines rannte ins Haus, fand es jedoch leer, ein anderes in das Schulgebäude, wo es den Lehrer mit dem verzweifelten Aufheulen von der Tür her alarmierte: »Mutter ist unter dem Wagen!«
Der erschrockene Lehrer kam in vollem Galopp angerannt und stand einen Moment wie erstarrt da. Dann machte er sich energisch ans Werk, das Rad mit einem Wagenheber hochzuhieven, aber die Erde war so weich, daß der Wagenheber einsank und mit ihm das Rad — zum zweiten Male auf mein Bein. Zu guter Letzt aber befreite er mich irgendwie, und ein hilfsbereiter Nachbar zog am anderen Morgen Jezebel hinauf, die äußerst vernünftig an einem Baum gehalten hatte, sobald mein Bein, das ihr bis dahin als Bremsklotz diente, sie nicht mehr zurückhielt. Dem nachgiebigen Erdreich verdankte ich es, daß mein Bein nicht gebrochen war; aber eine ziemlich ekelhafte Fleischwunde war mir nicht erspart geblieben. Jedenfalls hatten weder Jezebel noch ich einen dauernden Schaden erlitten.
Ich hatte also die Kinder mit Jezebel nach Cambridge gebracht, als sie nach Gisborne gingen, und fuhr, wie ich schon berichtete, todunglücklich nach Hause. Zu den ersten Ferien kamen sie natürlich zurück, und das war wahrscheinlich ein Fehler gewesen. Sie fühlten sich kreuzunglücklich, als sie wieder nach Gisborne fahren mußten, um so mehr, da sie in verschiedenen Häusern wohnten. Stuart bekam so unerträgliches Heimweh, daß ich eiligst hinfuhr und ihn heimholte. Besser keine sogenannte Zivilisation als Heimweh! Jenny blieb noch ein weiteres Jahr dort. Sie war älter und außerdem mehr geneigt, materielle Dinge zu schätzen.
Im übrigen fühlte sie sich wohl in der Gesellschaft ihrer Vettern und Basen. Es hatte gewiß nicht an den Tanten gelegen, daß die Kinder sich dort nicht wohl fühlten. Sie waren eben an ein ganz anderes Leben gewöhnt, waren viel zu abhängig von ihren Geschwistern und den Eltern, um ohne Schaden von einander getrennt zu werden.
Trotzdem stand es fest, daß die Trennung bald kommen mußte. Doch als es soweit war, kam sie in einer anderen Form.
Ein außerordentlicher und völlig unerwarteter Glücksfall kam uns zu Hilfe. Wie so viele unserer Freunde, die ebenfalls unter den schweren Zeiten litten, machten wir uns seit langem Sorgen, was aus der Ausbildung unserer Kinder werden sollte. Dann kam die Nachricht, daß eine alte Freundin, die sowohl meiner Mutter wie meinem Großvater sehr nahegestanden hatte, ein Testament zugunsten unserer Kinder gemacht hatte, mit dem Wunsch, daß jedes von ihnen die Ausbildung erhalten sollte, welche es wünschte.
Hier lag nun für uns die bestmöglichste Lösung unseres Problems: Die Kinder nicht bei Verwandten unterbringen zu müssen, wie hilfsbereit und lieb sie auch immer sein mochten, sondern sie in ein Internat schicken zu können. Walter, der selbst in der >Wanganui Collegiate School< gewesen war, und ich mit meiner Erinnerung an zwei glückliche Jahre im Internat der >Napier High School<, waren beide der Meinung, daß, wenn die Kinder schon von zu Hause weg mußten, sie sich in der neutralen Umgebung und gemeinschaftlichen Atmosphäre eines Internats am wohlsten fühlen würden.
Auf diese Weise konnten wir Stuart, sobald er aus Gisborne zurückkam, sofort in die >Southwell School< in Hamilton schicken. Dort verbrachte er vier angenehme Jahre, so zufrieden, wie er eben sein konnte, wenn er nicht daheim war. Er hatte viel Spaß am Sport und auch viel Talent dazu, mehr als zu irgendeinem Studium. Er war ein hervorragender Fußballspieler, ein guter Bowlingspieler und ein erfolgreicher Boxer. Jenny ging auf die >Waikato Diocesan School<, wo meine Freundin, Miss Edwards, Schulleiterin war, und verbrachte dort vier glückliche, wenn auch ziemlich bewegte Jahre.
Die zwei Kleineren ritten weiterhin die Pekanui hinunter zur Schule, die aber nun in einem größeren und komfortableren Gebäude untergebracht war.
Für die Ausbildung der Kinder war gesorgt, und damit war uns eine große Sorge von der Seele genommen. Wir hatten immer gefunden, daß wir, obwohl unser Leben im Busch das war, was wir wollten, kein Recht hatten, unsere Kinder zu benachteiligen. Nun hatten sie eine so gute Chance wie jedes andere.