Es ist Ihre Show!
Spontaneität schreibt man genau so!
Zunächst einmal: Spontaneität schreibt man genau
so! Und für alle Eiligen ein kurzer Hinweis: Wer keine Zeit haben
sollte, kann auch nur die nachfolgenden Seiten lesen:
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Damit kennen Sie die wichtigen Schlagsätze zum
Thema Spontaneität, um bei der nächsten Party mitreden zu können.
Alle Leser, die das Prinzip dahinter verstehen und leben wollen,
nehmen sich jetzt ein wenig Zeit und beginnen Schritt für Schritt,
ihr Leben spontaner zu gestalten.
So, nun können wir zum Wesentlichen kommen. Sie
sind draußen einkaufen, mitten in Berlin, und trinken gerade einen
»Coffee to go«. Auf einmal hören Sie schwere Schritte, die auf Sie
zukommen und immer lauter werden. Sie spüren die Schritte als
Vibration in ihrer Magengrube. Der Becher zittert in Ihrer Hand,
der Kaffee droht überzuschwappen. Plötzlich sehen Sie King Kong. In
der einen Hand hält er eine weiße Frau, die um Hilfe schreit. Er
will zuerst Sie und dann die Welt vernichten. Damit haben Sie nun
wirklich nicht gerechnet.
Oder - fast dasselbe:
Sie sitzen an Ihrem Arbeitsplatz und trinken
gerade einen Kaffee. Auf einmal hören Sie schwere Schritte, die auf
Sie zukommen und immer lauter werden. Sie spüren die Schritte als
Vibration in Ihrer Magengrube. Der Becher zittert in Ihrer Hand,
und der Inhalt droht überzuschwappen. Plötzlich sehen Sie Ihren
Chef, der unerwartet um die Ecke kommt, in der einen Hand einen
weißen Aktenordner. Er bittet Sie, eine neue Aufgabe zu übernehmen.
Damit haben Sie nun wirklich nicht gerechnet. Sie sitzen da wie ein
erschrockenes Kaninchen, das mitten auf der Landstraße in die
Scheinwerfer eines Porsche starrt. Kaninchen-Feeling! Und genau
dieses Gefühl kennen Sie aus so vielen Situationen. Sie blamieren
sich auf einer Party mit einem schlechten Witz. Bei einer wichtigen
Präsentation vor einem Kunden fällt Ihr Computer aus. Oder Sie
kommen vom Friseur und Ihr Partner lacht Sie aus. Kaninchen-Feeling
ist nichts für Sie? Sie wollen, dass sich was ändert? Gut, wir
hätten da einen Vorschlag: Spontaneität.

Sie werden ab sofort Verantwortung übernehmen für
das, was in Ihrem Leben passiert, und sich auf neue
Herausforderungen einlassen, anstatt wie bisher der
Unentschlossenheit und der Angst das Terrain zu überlassen.
Spontaneität ist cool, Spontaneität zu leben ist, wie dauernd
verliebt zu sein. Als Grundhaltung verändert sie Ihr Leben. Statt
sich von unerwarteten Situationen fremdbestimmen zu lassen, werden
Sie ein Teil des Unerwarteten. Sie übernehmen Verantwortung.
Schicksal oder Zufall? Das ist Ihnen vollkommen egal, auf diesen
Gedanken verschwenden Sie gar keine Zeit mehr. Sie steuern die
Situation und gestalten selbst das Unerwartete. Sie lassen sich
nicht mehr orientierungslos hin
und her treiben wie ein altes Stück Holz, nein, Sie surfen auf der
Welle der Spontaneität.
Ob wir es wollen oder nicht, um in der heutigen
Zeit bestehen zu können, brauchen wir Spontaneität. Und wenn das
auch noch Spaß macht - was spricht dagegen, es auszuprobieren? Sie
haben nichts zu verlieren. Alles, was bislang planbar war, scheint
nicht mehr stabil zu sein. Als wir vor vielen Jahren unsere
berufliche Laufbahn begannen - der eine mit einer Lehre als
Bankkaufmann, der andere als Veranstaltungstechniker -, ging man
davon aus, in dem Beruf, den man erlernt hatte, auch pensioniert zu
werden. Die Sterbeversicherung wurde mit dem Ausbildungsvertrag
gleich mit unterschrieben. Aber wir wollten noch nicht ans Sterben
denken. Wir wollten leben, und zwar heute, nicht erst später, wenn
die Rente käme. Über viele spontane und unerwartete Wege sind wir
das geworden, was wir schon immer sein wollten. Wir leben heute
unseren Traum als Schauspieler, Moderatoren und Trainer für
Spontaneität. Das »Unbekannte« bestimmt unser Leben, und es fühlt
sich verdammt gut an. Spontaneität ist so viel mehr, als einen
flotten Spruch auf den Lippen zu haben. Spontaneität ist für uns
eine Philosophie, ein Kompass, der uns durchs Leben leitet. Und so
etwas braucht man in unserer heutigen Welt. Angesichts der
Finanzkrise reiben sich selbst die klügsten Finanzmanager
verwundert die Augen. Die globale Erwärmung schreitet fort, und wir
wissen nicht, wem wir glauben sollen, wenn es darum geht, welche
Konsequenzen sie für unser Leben nach sich ziehen wird. Oder es
steht einfach nur - vollkommen unerwartet - die Liebe Ihres Lebens
vor Ihnen, und Sie bekommen keinen Ton heraus. All die tollen Ideen
und Konzepte, die wir uns heute zurechtlegen, um uns das Leben zu
erleichtern, können morgen schon wieder
kalter Kaffee sein - außer natürlich das Konzept der Spontaneität.
Wem sollen wir überhaupt glauben? Sie können jede Entscheidung
tausendmal bedenken und in Gedanken hin und her wälzen. Je länger
Sie abwägen, desto schwieriger wird es, die Entscheidung auch zu
fällen. Haben Sie sich für die eine Option entschieden, werden
Ihnen viele Argumente für die andere einfallen, oder andersherum.
Währenddessen steigt Ihre Unsicherheit, und Sie wissen bald gar
nicht mehr, was Sie machen sollen, dabei wollen Sie sich doch nur
absichern, auf Nummer sicher gehen. Doch nur eins ist sicher:
Nichts bleibt, wie es ist. Warum sollten Sie also bleiben, wie Sie
sind? Veränderungen stehen vor der Tür und sie klopfen nicht
an.
Wenn wir die Zeitung aufschlagen, lesen wir im
Reiseteil »Spontan nach Mailand. 99 Euro«, in den Kontaktanzeigen
wird ein »flexibler Mann, kreativ, spontan, überraschend« gesucht
und in den Stellenangeboten braucht eine große deutsche
Versicherung einen Mitarbeiter, der »bereit für das Unerwartete«
ist.
Wir beide sind das schon! Wir möchten am liebsten
die Versicherung anrufen und fragen, ob auch sie bereit ist für das
Unerwartete. Pläne verändern sich, ob Sie wollen oder nicht.
Unerwartetes stürmt auf Sie ein, und Sie sollen auch noch
begeistert sein. Niederlagen sollen gemeistert werden, und Sie
wollen dabei nicht als Opfer zurückbleiben. Haben Sie keine Angst
vor dem Unerwarteten! Sie sind schon mittendrin. Na dann mal viel
Spaß. Genau! Viel Spaß!
Tür auf und zugegriffen
Öffnen Sie gemeinsam mit uns die Tür, hinter der
sich Ihre Spontaneität verbirgt. Nehmen Sie dieses Buch als
Ratgeber, als Inspirationsquelle, als eine Lupe, die Ihnen die
Chance gibt, einige Ihrer Verhaltensweisen genauer zu betrachten.
Oder, falls Ihr Tisch wackelt, benutzen Sie es als Stütze. Dann
sind Sie sowieso schon spontan und brauchen es nicht. Wie auch
immer Sie dieses Buch einsetzen, Sie werden:
keine Angst mehr vor
oder in unerwarteten Situationen haben;
Ihr eigener
Reiseführer auf der Abenteuerreise Ihres Lebens (Don‘t
panic!);
überzeugender und
authentischer im Umgang mit anderen Menschen sein;
das Potenzial Ihrer
eigenen Kreativität entdecken und erhöhen;
Ihren eigenen Ideen
vertrauen lernen;
Verantwortung für
Ihre Entscheidungen übernehmen;
ab sofort Fehler
machen und das auch noch genießen;
hoffentlich kein
Impro-Schauspieler werden, denn das ist unser Job!!! (Und sollten
Sie dennoch der nächste internationale Star werden, dann denken Sie
an uns und schicken uns eine Autogrammkarte. Danke!)








Vor allem aber werden Sie ganz viel Spaß
haben.
Spontan wie ein Fahrplan
Wir möchten mit Ihnen eine kleine Zeitreise ins
Jahr 2001 machen und Ihnen eine Episode aus Torstens Leben
erzählen:
Alles so wie immer. Langweilig, ist mein erster
Gedanke, als der Wecker klingelt. Im Dunkeln taste ich nach ihm,
haue drauf und habe weitere fünf Minuten Ruhe. In meinem Kopf
formiert sich mein Fahrplan des Tages. Ich sehe vor meinem
geistigen Auge, wie ich ins Bad schlurfe, die gleiche Zahnpasta auf
die gleiche Zahnbürste drücke und mir die gleichen Zähne putze -
nein, Moment, ein Zahn ist seit letzter Woche neu, der war teuer.
Dann werde ich Müsli essen. Klar: Montags immer Müsli. Hektisch
löffle ich die Pampe in mich rein. Da ich ja fünf Minuten länger
liegen geblieben bin, muss ich mich jetzt beeilen. Dabei höre ich
das gleiche Radioprogramm mit den gleichen Moderatoren, die die
gleichen Witze machen wie immer und die gleichen »Hits der 80er,
90er und das Beste von heute« spielen. Und schon geht’s mit dem
Auto zur Arbeit. Da ich meine Gleitzeit ausnutze, fange ich im
Gegensatz zu meinen Kollegen erst um 9 Uhr an zu arbeiten. Wie
immer werden mich die gleichen Kollegen wahlweise mit »Mahlzeit«
oder mit »Na, arbeitest du jetzt Teilzeit?« begrüßen. Immer das
gleiche Grinsen. Ich arbeite in einer Internetagentur als
Projektmanager und bin ganz zufrieden. Das Einkommen ist gut.
Jeden Mittag sitze ich mit den gleichen Kollegen
am gleichen Tisch in der Kantine. Wir bestellen »Stammessen 1«, das
ist alle zwei Wochen auch immer das gleiche, aber da kann man nie
was falsch machen - nicht zu teuer und nicht zu billig. Dann heißt
es nur noch, den Nachmittag zu überleben. Um 14 Uhr werde ich mich
zu den Rauchern stellen, um den
aktuellen Flurfunk aus der Firma mitzubekommen, und dann …

Eine Kombination aus Tür- und Weckerklin geln
reißt mich aus dem Schlaf, und mein allmorgendliches Traumbild
fällt zusammen. In meinem Kopf sortieren sich die Gedanken neu, und
es fällt mir wieder ein: Halt! Heute ist etwas anders, und zwar
entscheidend anders. Ich muss nicht ins Büro. Ich habe frei - also
fast frei. Mein Freund Ralf und ich haben beschlossen, uns
selbstständig zu machen. Der Internetbranche geht langsam die Luft
aus. Das Zerplatzen der »Dotcom-Blase« hängt schon in der Luft.
Ralf und ich wollen unser Leben selbst in die Hand nehmen. Wir
wollen Abenteuer erleben. Wir wollen unser Hobby zum Beruf machen.
Theater spielen und davon leben - unsere Leidenschaft Realität
werden lassen. Wir wollen Theater für Firmen spielen und deren
Themen interaktiv auf die Bühne holen. Verrückte Idee! Was Neues
wagen! Und heute ist der Tag, an dem wir eine Bürofläche mieten
möchten, die sich auch als Probebühne eignet. Wir wollen den
Vermieter mit unserer Idee überzeugen. Ich hatte Ralf versprochen,
dass wir mit meinem Auto fahren, und in 30 Minuten müssen wir am
anderen Ende der Stadt sein. Jetzt muss es schnell gehen: Ich renne
zur Tür und brülle in die Gegensprechanlage »Bin unterwegs!«, will
mir meinen Anzug greifen, doch der ist in der Reinigung. Also
Jeans, T-Shirt, Jacke. Auf dem Weg zur Tür noch die Zähne geputzt,
auch den neuen Zahn. Dann runter zum Auto. Ralf guckt auf die Uhr
und sagt: »Ist dir unser Projekt nicht so wichtig?«
»Doch, doch!«, antworte ich, während ich auf den
Fahrersitz klettere und den Zündschlüssel drehe. Verdammt, warum
springt die Kiste jetzt nicht an? Das gibt es doch gar nicht,
denke ich. Aber doch genau das gibt es. Wir sind ja mittendrin in
dieser Geschichte, die es eigentlich gar nicht gibt.
Ich will gerade anfangen rumzuschreien, da
schauen Ralf und ich uns in die Augen - und lachen. Danach passiert
alles in Z-E-I-T-L-U-P-E, zumindest fühlt es sich aus heutiger
Sicht so an.
Ungeplant geht es weiter. Wir haben keine andere
Wahl. Eins ergibt das andere. Wir beschließen, mit öffentlichen
Verkehrsmitteln zu fahren. Auf dem Weg zum Bahnhof noch mal zum
Bäcker rein, ohne Frühstück überlebe ich den Tag nicht. Die
Verkäuferin lächelt mich an, Blickkontakt, wir schauen uns tief in
die Augen. Wow. Ich bekomme Herzklopfen. Arbeitet die schon immer
hier? Und seit wann gibt es hier überhaupt eine Bäckerei? Ich
beschließe, dazubleiben und sofort zu heiraten. Ralf packt mich am
Kragen und zieht mich aus dem Laden. Gut, hier werde ich ab sofort
öfter einkaufen. Wir rennen beschwingt weiter zum Bahnhof. Am
Fahrkartenautomaten bin ich erst mal überfordert. Wann habe ich mir
zuletzt ein S-Bahn-Ticket geholt? Ich drücke wie wild auf die
Tasten des Automaten und wähle ein »Touristenticket«, 24 Stunden
gültig für zwei Personen. Während Ralf zum S-Bahn-Steig
hochsprintet, um die Tür des eingefahrenen Zuges zu blocken,
schiebe ich schon das vierte Mal meinen 20-Mark-Schein in den
Automaten, der ihn mir immer wieder zurückgibt. Plötzlich tippt mir
jemand auf die Schulter. Es ist mein Nachbar, den ich nur vom Sehen
kenne. Er gibt mir das nötige Kleingeld und sagt: »Geben Sie es mir
heute Abend wieder.« Ich bin mir nicht mal sicher, ob er rechts
oder links unter mir wohnt. Er stand die ganze Zeit hinter mir, ich
hatte ihn bloß nicht gesehen.
In der S-Bahn überlegen Ralf und ich, wie wir am
schnellsten zu den neuen Büroräumen kommen. Wo müssen wir
umsteigen, wo müssen wir aussteigen? Im Auto hätte ich einen
Stadtplan gehabt. Jetzt brauche ich meine Intuition. Ich erinnere
mich an meinen alten Schulweg, denn meine Schule befand sich in der
Gegend, wo wir heute hinmüssen. Endlich habe ich Zeit, ein bisschen
aus dem Fenster zu schauen. Ich staune, wie sich die Umgebung auf
der Strecke verändert hat. Einige Häuser sind neu, andere
abgerissen. Ich staune über die Stadt, in der ich schon so lange
lebe. Hier war ich lange nicht mehr. Oder habe ich das letzte Mal
einfach nicht genau hingeschaut?
Wir schaffen es pünktlich zum
Besichtigungstermin. Wie konnte das denn klappen? Mit der S-Bahn
kamen wir tatsächlich schneller voran als mit dem Auto.
Am Telefon war der Vermieter noch skeptisch. Er
hatte die Räume schon an diverse Existenzgründer vermietet, die
aber alle kein Jahr durchgehalten haben. Und jetzt ein Theater
(»Sie wollen mit Theater Geld verdienen?«)? Ja, und wir wollen ihn
beeindrucken, uns professionell darstellen, daher haben wir eine
Präsentation auf meinem Laptop vorbereitet. Mein Laptop!? Den hatte
ich vorhin mit ins Auto genommen - da liegt er auch immer noch. Wir
haben keine andere Wahl, als dem Vermieter mit Händen und Füßen
unsere Ideen und Visionen vorzustellen. Ralf und ich schwärmen von
unseren Plänen und Konzepten. Ein Wort ergibt das andere, nichts,
was wir vorher abgesprochen hätten. Wir wissen ja beide, was wir
wollen. Schließlich gibt der Vermieter uns den Zuschlag. Während
wir uns die Hand darauf geben, sagt er: »Ich hatte am Telefon schon
Angst, dass sich schon wieder so ein paar Businesskasper im Anzug
mit einer langweiligen PowerPoint-Präsentation vorstellen. Sie sind
so erfrischend anders. Sie haben
Mut und sind spontan. Ich bin mir sicher, dass Ihre Ideen
klappen.«
Draußen vor der Tür schauen Ralf und ich uns an.
Wir lachen und feiern unseren Erfolg. Diesen besonderen Tag beenden
wir in der Sonne, auf dem offenen Deck eines Busses - in unserem
Touristenticket ist nämlich eine kostenlose Stadtrundfahrt
enthalten. Und Ralf sagt: »Mann, bist du spontan! Aber bitte sag
mir nächstes Mal vorher Bescheid.«
Dieser Tag hat unser Leben verändert. Dieser Tag
war so gut geplant. Und dennoch schien es, als wollten lauter
Hindernisse unseren Erfolg verhindern. Doch das Gegenteil ist
passiert. Jeder »Fehler« hat uns weitergebracht. Wir haben jede
neue Situation - ohne groß nachzudenken - angenommen und damit
unseren Horizont erweitert. Nichts von dem, was an diesem Tag
geschah, hatten wir so geplant, es wäre nicht planbar gewesen. Das
Loslassen vom Plan ermöglichte den Anfang dieser Erfolgsgeschichte.
Nebenbei haben wir noch eine gute Bäckerei mit einer netten
Verkäuferin entdeckt. Torstens Nachbar - Personalchef eines großen
Unternehmens - wurde unser erster Kunde. Und wir wussten nach
diesem Tag, dass wir auch unter schwierigen Bedingungen in unserer
neuen Selbstständigkeit ein gutes Team sind. Den Raum hätten wir im
Anzug und mit Computer-Präsentation nicht bekommen.

Aus dem Raum sind Büro und Probebühne der
»Steifen Brise« geworden, einem der erfolgreichsten Impro- und
Businesstheater
Deutschlands. Wir beide halten Vorträge zum Thema Spontaneität und
spielen in ganz Europa Spontan-Theater. Unsere früheren Jobs haben
wir längst hinter uns gelassen.
Spontaneität hat unser Leben zum Positiven
verändert, und wir sind davon überzeugt, dass jeder diese Chance
nutzen sollte. Wir wissen, dass jeder Mensch spontan sein kann.
Entscheiden Sie sich, mit uns Ihre eigene Spontaneität
wiederzuentdecken und zu beleben.
15 Minuten später fällt Ihnen die Antwort ein
Wenn wir auf der Bühne stehen und beispielsweise
einen Vortrag zum Thema Spontaneität halten, stellen wir meist eine
Frage: »Wer von Ihnen kennt das? 15 Minuten später fällt Ihnen die
richtige Antwort ein?« Wir haben noch keine Veranstaltung erlebt,
auf der sich nicht mindestens 80% der Zuhörer meldeten. Der Rest
traute sich vermutlich nicht oder hatte ein schlechtes
Gedächtnis.
Was hätten Sie gemacht? Sich gleich gemeldet?
Egal, was die anderen tun? Oder hätten Sie womöglich heimlich aus
den Augenwinkeln nach links und rechts geschaut und abgewartet, was
die anderen machen und schließlich zögerlich die Hand gehoben mit
dem Gedanken: Ich mach das mal wie die Mehrheit. Wenn ja, dann
gehören Sie auch zur Mehrheit. Wenn Sie sich gleich gemeldet
hätten: Perfekt! Sie übernehmen Verantwortung für Ihr Handeln und
sind auf dem richtigen Weg.
Melden alleine reicht aber nicht. So einfach
kommen Sie uns nicht davon, wir erinnern uns, Sie sitzen
schließlich in
einem Vortrag zum Thema Spontaneität. Wir nehmen das Mikrofon und
kommen zu Ihnen. Alle Augen sind auf Sie gerichtet während wir Sie
fragen: »Wann wären Sie gerne spontaner?«
Wenn Sie schon ein wenig spontan sind, antworten
Sie uns mit einem entschiedenen »Jetzt!«. Gehören Sie zu denen, die
spontan und ehrlich sind, sagen Sie: »Beim Sex.« Gehören Sie zur
Mehrheit, dann erwidern Sie gar nichts, haben »Kaninchen-Feeling«
und denken für sich: Sei doch mal spontan, sag doch einfach was und
dann auch noch ins Mikrofon vor 400 Zuschauern. Was denken die dann
von mir? Wie kann ich da die richtige Antwort geben? Spontan sein
auf Befehl, dass geht doch gar nicht. Kann da nicht vorher jemand
Bescheid sagen? 15 Minuten würden schon reichen. Aber genau das tut
niemand. Sie müssen selber ran. Seien Sie deshalb immer bereit für
das Unerwartete. Entweder Sie sind immer spontan oder nie.
Spontaneität ist eine Grundeinstellung, so etwas wie eine
Lebenshaltung. Spontane Menschen entscheiden sich schnell,
vertrauen ihren Entscheidungen und tragen die Verantwortung dafür.
Nur mal spontan sein, das geht nicht.
Ach ja, noch mal zu den 15 Minuten: Sie müssen
gar nicht immer sofort die richtige Antwort wissen. Vergeigen Sie
es ruhig, wir lieben Fehler, die kommen so schön ungeplant. In
solchen Momenten nicht zu reagieren, ist ja auch schon eine
spontane Entscheidung. Sie werden im Verlauf der Lektüre lernen,
dass es gar nicht so schlimm ist, etwas zu vergeigen, und Sie die
15 Minuten sogar auf 60 Sekunden verringern können. Das
Kaninchen-Feeling können Sie vermeiden, Sie sind nämlich gar kein
Kaninchen - fassen Sie sich mal an die Ohren.
