15 Gibt es noch weitere Hilfen?

Wie schon erwähnt, zeichnet sich aggressives Verhalten dadurch aus, dass es häufig sehr stabil ist und im Kindes- und Jugendalter im Verbund mit weiteren Problemen auftritt (z.B. mit Lernproblemen, risikofreudigem Verhalten im Alltag). Selbstverständlich zeigt das Bemühen von Betroffenen, Pädagogen und Psychotherapeuten Früchte – vor allem wenn ein gut aufeinander abgestimmtes Vorgehen erfolgt. Da die Probleme bereits im Kindergartenalter (als oppositionelles Verhalten) auftreten, ist es nicht unwahrscheinlich, dass man bis ins Jugendalter mehrmals professionelle Hilfe aufsuchen muss. Vielfach wird man auch Unterstützung im Bereich der schulischen Leistungen brauchen.

Die vielfältigen Probleme aggressiver Kinder und Jugendlicher machen es jedoch in manchen Fällen erforderlich, auf Angebote der Kinder-und Jugendhilfe zurückzugreifen. Die „Jugendhilfe“ bietet eine Reihe von Angeboten, die von der Erziehungsberatung, der Tageseinrichtung („Tagesgruppe“ einschließlich Hausaufgabenbetreuung), der sozialpädagogischen Familienhilfe bis zur Heimerziehung reichen. Liegen solche Maßnahmen als gruppenpädagogische Angebote vor, dann ist darauf zu achten, dass hierbei nicht ausschließlich aggressive Kinder in einer Gruppe betreut werden. Eine solche einseitige Gruppenzusammensetzung führt zwangsläufig dazu, dass sich aggressive Kinder in ihrem Problemverhalten wechselseitig verstärken und damit die Problematik unweigerlich zunimmt. Im Rahmen solcher Maßnahmen sollte eine ausreichende Anzahl nicht aggressiver Kinder vorhanden ein.

Über die konkreten Möglichkeiten der Kinder- und Jugendhilfe können Sie sich bei Erziehungsberatungsstellen, beim Kinderarzt, Kinder- und Jugendpsychiater oder Klinischen Kinderpsychologen und auch beim Jugendamt direkt informieren.