Kapitell 11
 
Die Hilfe des Unterbewußtseins bringt Erfolg

Erfolg haben heißt erfolgreich leben. Auf menschlicher Daseinsebene ist ein langer Zeitraum ungetrübten Friedens, unbeeinträchtigter Freude und uneingeschränkten Glücks als großer Erfolg zu betrachten. Die unendliche Verherrlichung dieses Zustandes ist den Seligen in jenem ewigen Leben gegönnt, von dem Jesus sprach. Der wahre Reichtum und beglückende Inhalt des Lebens - in Frieden, Harmonie, Makellosigkeit, Sicherheit und Glück - sind alle geistigen Ursprungs. Sie entstammen dem tiefen Ich des Menschen. Die geistige Betrachtung macht diese himmlischen Seinszustände zum festen Bestandteil unseres Unterbewußtseins. Hier nämlich werden die Schätze verwahrt, »wo weder Motte noch Rost sie verzehren und wo Diebe nicht einbrechen und stehlen.« Matthäus 6,20.

Die drei Schritte zum Erfolg

Es sind drei Schritte, die unfehlbar zum Erfolg führen. Der erste besteht darin, sich Klarheit darüber zu verschaffen, zu welcher Aufgabe man sich von ganzem Herzen hingezogen fühlt; diese müssen wir mit Freude übernehmen und erfüllen. Nur wer seine Arbeit liebt, hat darin auch Erfolg. Wer zum Beispiel Arzt werden will, darf sich nicht damit begnügen, die entsprechenden Prüfungen abzulegen, sondern muß sich stets auf dem laufenden halten, Kongresse besuchen und niemals müde werden, den menschlichen Organismus und seine Arbeitsweise zu studieren. Der erfolgreiche Arzt besucht immer wieder Kliniken und liest Fachzeitschriften, um sich mit den neuesten Erkenntnissen auf seinem Gebiet vertraut zu machen. Mit anderen Worten: Er ist stets auf der Höhe der wissenschaftlichen Forschung und somit bestens vorbereitet, um menschliches Leid zu lindern. Dem erfolgreichen Arzt muß vor allem das Interesse seiner Patienten am Herzen liegen. Nun mag jemand einwenden: »Das ist alles schön und gut, aber ich kann ja nicht einmal den ersten Schritt zum Erfolg vollziehen, denn ich habe nicht die geringste Ahnung, zu welcher Tätigkeit ich wirklich berufen bin.« Leser, auf die dies zutrifft, tun gut daran, in etwa folgenden Worten um göttliche Führung und Erleuchtung zu bitten: »Die Allweisheit meines Unterbewußtseins wird mir meinen wahren Platz im Leben offenbaren.« Dieses Gebet muß voll Ruhe, Zuversicht und Gefühl ständig wiederholt werden. Nach einiger Zeit werden Beharrlichkeit und gläubige Zuversicht mit einer Eingebung oder einer Neigung belohnt, die in eine ganz bestimmte Richtung weist. Die so erflehte Antwort wird Ihnen das beseligende Gefühl völliger Klarheit und innerlicher Zuversicht schenken.

Der zweite Schritt zum Erfolg besteht in der Spezialisierung auf ein bestimmtes Gebiet und dem Bemühen, darin besser Bescheid zu wissen als alle anderen. Hat zum Beispiel ein junger Mensch erkannt, er sei zum Chemiker berufen, so sollte er sich auf einen der vielen Zweige dieser Wissenschaft konzentrieren. Diesem Spezialgebiet hat er dann seine ganze Zeit und Aufmerksamkeit zu widmen. Er muß mit Begeisterung an seine Aufgabe herangehen und bestrebt sein, das erwählte Wissensgebiet bis zum letzten Winkel auszuloten und darin besser Bescheid wissen als jeder andere. Neben diesem brennenden Interesse an seiner Aufgabe muß der Betreffende auch den ehrlichen Wunsch empfinden, der Menschheit zu dienen.

» Wer unter Euch der größte ist, laßt ihn Euren Diener sein.« Welch himmelweiter Unterschied besteht doch zwischen dieser Einstellung und jener eines Menschen, der nur seinem Broterwerb nachgehen und ebenso »durchkommen« will. Wahrer Erfolg besteht keineswegs im »gerade so Durchkommen«. Die Tätigkeit eines Menschen muß von einem größeren, edleren und uneigennützigeren Beweggrund inspiriert sein. Er muß sich dem Dienst am Nächsten widmen, um nicht nur zu verdienen, sondern auch verdienstvoll zu wirken.

Der dritte Schritt aber ist der wichtigste. Sie müssen sich innerlich restlos darüber im klaren sein, daß die von Ihnen gewählte Tätigkeit nicht nur darauf abzielt, Ihren persönlichen Erfolg zu sichern und zu vergrößern. Sie dürfen sich keinesfalls von nur egoistischen Strebungen irreleiten lassen, Ihr Leitstern muß vielmehr der Wunsch sein, der Menschheit zu dienen. Ihr Denken, Fühlen und Streben muß wie ein Kreis in sich geschlossen sein. Ihr Gebet, die Allweisheit möchte Ihnen Augen und Herz für Ihre wahre Berufung öffnen, muß von dem Wunsch getragen sein, der Welt und Ihren Mitmenschen zu nützen. Der Segen dieser Einstellung wird Ihnen selbst hundertfach zugute kommen. Trachtet aber jemand nur nach seinem eigenen Vorteil, so würde eben dieser vollkommene Kreis nicht geschlossen sein und leicht ein Kurzschluß entstehen, der Krankheit und Not in das Leben des Selbstsüchtigen bringt.

Der wahre Maßstab des Erfolges

Vielleicht wendet nun mancher ein: »Aber Herr Müller hat mit einer Schwindelfirma ein Riesenvermögen verdient.« Nun, auch Betrüger können dem äußeren Anschein nach durchaus eine Weile großen Erfolg haben - doch unrecht Gut gedeiht nicht. Wenn wir einen anderen bestehlen, berauben wir uns selbst, denn eine solche Verhaltensweise verrät innere Unsicherheit und Unzufriedenheit, eine durchaus negative Einstellung, die sich zum Schaden unserer Gesundheit, unseres Familienlebens und unserer geschäftlichen Beziehungen auswirken wird. All unsere Gedanken und Gefühle verwirklichen sich ja und nehmen sichtbare Gestalt an. Wir schaffen das, woran wir glauben. Und selbst wenn ein Mensch durch Betrug vermögend geworden ist, kann man nicht von Erfolg sprechen. Wer nicht in Frieden lebt mit seinem Gewissen, kann seinen Scheinerfolg nicht genießen. Was hilft selbst märchenhafter Reichtum, wenn der Betreffende nachts nicht schlafen kann, krank ist oder von Gewissensbissen geplagt wird?

In London lernte ich einmal einen Mann kennen, der mir seine Lebensgeschichte erzählte. Er war ein berufsmäßiger Taschendieb gewesen und hatte auf diese Weise ein beträchtliches Vermögen angehäuft. Er besaß ein Landhaus in Frankreich und lebte auch in seinem eigenen Land auf großem Fuß. Er gestand mir aber ein, er sei ständig von der Furcht verfolgt worden, er könne in jedem Augenblick von einem Beamten von Scotland Yard verhaftet werden. Er litt an einer Reihe von Beschwerden, die zweifellos auf diesen dauernden Angstzustand und sein schlechtes Gewissen zurückzuführen waren. Er war sich der Unrechtmäßigkeit seiner Handlungsweise völlig bewußt. Und eben dieses tiefe Schuldbewußtsein zog Leid und Unglück geradezu an. Eines Tages stellte er sich freiwillig der Polizei, legte ein umfassendes Geständnis ab und nahm ohne Murren Gefängnisstrafe und Wiedergutmachung des Schadens auf sich. Nach seiner Entlassung suchte er Rat und Hilfe bei einem Nervenarzt und einem Geistlichen. Von innen heraus völlig gewandelt, ergriff er einen Beruf und wurde zu einem ehrlichen, loyalen Bürger. Er hatte eine ihm zusagende Beschäftigung gefunden und war restlos glücklich.

Ein erfolgreicher Mensch liebt seine Arbeit und findet in ihr einen Ausdruck seiner selbst. Zum Erfolg gehört mehr als nur der Wunsch, Reichtümer anzusammeln. Nur derjenige ist erfolgreich zu nennen, der über ein tiefes seelisches und geistiges Verständnis verfügt. Viele leitende Männer der Wirtschaft haben ihren Erfolg auf dem richtigen Einsatz ihres Unterbewußtseins begründet.

Vor einigen Jahren erschien ein Zeitungsartikel über einen Ölmagnaten namens Flagler. Der Interviewte ließ keinen Zweifel darüber, daß er seine Erfolge der Fähigkeit zuschrieb, sich in Gedanken ein geplantes Projekt als bereits verwirklicht vorzustellen. Mit geschlossenen Augen sah er sich im Geist an der Spitze eines Ölimperiums, hörte Güterzüge vorüberdonnern, begleitet vom schrillen Pfeifen der Lokomotiven, und sah die Rauchfahnen, die sie hinter sich herzogen. Sobald er solchermaßen die Erfüllung seines Wunsches gesehen hatte, war es bis zur Verwirklichung nur noch ein Schritt. Wenn es Ihnen also gelingt, ein bestimmtes Ziel mit restloser Deutlichkeit vor Ihrem geistigen Auge erstehen zu lassen, so werden von Ihrem Unterbewußtsein auf eine Weise, die sich unserem Verständnis entzieht, die nötigen Voraussetzungen geschaffen.

Bei der Betrachtung der drei Schritte zum Erfolg dürfen Sie niemals die allem Streben zugrunde liegende schöpferische Kraft Ihres Unterbewußtseins außer acht lassen; sie ist es nämlich, die die nötige Energie zur erfolgreichen Durchführung jedes Planes liefert. Ihr Denken ist eine schöpferische Macht. Sobald sich Ihre Gedanken und Gefühle zu einer Einheit verschmelzen, entsteht der subjektive Glaube, »und nach Eurem Glauben soll Euch geschehen«. Matthäus 9,29.

Das Wissen um die Ihnen innewohnende unendliche Macht, die all Ihre Wünsche erfüllen kann, verleiht Ihnen unerschütterliches Selbstvertrauen und eine ruhige Zuversicht. Auf welchem Gebiet Sie auch tätig sein mögen, Sie dürfen nicht länger zögern, sich mit den Gesetzen Ihres Unterbewußtseins vertraut zu machen. Sobald Sie diese seelischen Kräfte anzuwenden verstehen, sobald Sie Ihr wahres Ich zu verwirklichen gelernt haben und Ihre Fähigkeiten im Dienst des Nächsten einsetzen, sind Sie auf dem sicheren Weg zum wahren Erfolg. Wenn Sie nach Gottes Willen handeln, so wird die Hand Gottes Sie führen und schützen - und wer oder was sollte Ihnen da noch widerstehen können? Keine Macht auf dieser Welt kann dem seinen Erfolg streitig machen, der sich zu diesem tiefen Verständnis durchgerungen hat.

Wie er seinen Traum verwirklichte

Ein Filmschauspieler erzählte mir einmal, er habe schon als Junge auf dem väterlichen Bauernhof davon geträumt, ein Star der Leinwand zu werden, obwohl er wußte, daß es mit seinen Schulkenntnissen nicht weit her war. Nie - weder beim Mähen noch sogar beim Melken - ließ ihn dieser Gedanke los. Er sagte wörtlich: »Immer sah ich meinen Namen in großen, hellerleuchteten Lettern über dem Eingang eines Filmpalastes. Jahrelang hing ich diesem Traum nach, bis ich endlich von zu Hause fortlief. Ich nahm jede noch so unbedeutende Beschäftigung an, die mir in der Filmindustrie geboten wurde. Ich spielte in der Komparserie und avancierte vom Statisten zu immer größeren Sprechrollen, bis ich eines Tages in der Tat meinen Namen in eben dem hellen Licht erstrahlen sah, wie ich es mir als kleiner Junge erträumt hatte!« Er schloß mit den Worten: »Ich habe an mir selbst erfahren, daß zielstrebiges Wunschträumen Erfolg bringt!«

Seine Traumdrogerie wurde Wirklichkeit

Vor dreißig Jahren kannte ich einen jungen Drogisten, der wöchentlich 30 Dollar zusätzlich einer geringfügigen Verkaufsprovision verdiente. »In 25 Jahren« sagte er zu mir, »bekomme ich meine Rente und setze mich zur Ruhe.« Darauf erwiderte ich dem jungen Mann: »Warum wollen Sie nicht ein eigenes Geschäft gründen? Bleiben Sie hier doch nicht kleben! Stecken Sie sich größere Ziele! Denken Sie an die Zukunft Ihrer Kinder. Vielleicht will Ihr Sohn Medizin studieren, oder Ihre Tochter hat das Talent zu einer großen Pianistin.«

Seine Antwort war, er habe kein Geld. Immerhin aber hatte ihm diese Überlegung den Blick für völlig neue Möglichkeiten geöffnet und ihn stark beeindruckt.

Er ließ sich von mir die Art und Wirkungsweise der ungeheuren Kräfte seines Unterbewußtseins erklären. Dem folgte bald der zweite Schritt: die Erschließung dieser Kräfte. Nun fing er an, sich vorzustellen, er stehe in seinem eigenen Laden. Im Geiste richtete er ihn ein, ordnete die Regale, schrieb Bestellzettel aus, überwachte seine Angestellten, die die Kunden bedienten, und sah sein Bankguthaben phantastisch wachsen. Wie ein guter Schauspieler lebte er sich völlig in seine Rolle ein.

Handle, als ob es Wirklichkeit wäre, und es wird Wirklichkeit werden

Entsprechend diesem Grundsatz ging der junge Drogist völlig in der Vorstellung des selbständigen Geschäftsinhabers auf.

Sein weiteres Leben nahm eine interessante Entwicklung. Er wurde aus seiner untergeordneten Beschäftigung entlassen, fand eine neue Stelle bei einem im ganzen Land verbreiteten Drogerie-Unternehmen, wurde mit der Leitung einer Filiale und schließlich mit der Verwaltung eines ganzen Verkaufsbezirks betraut. In vier Jahren sparte er genug Geld, um die Anzahlung für ein eigenes Geschäft leisten zu können. Er nannte es seine »Traumdrogerie«.

»Das Geschäft«, so berichtete er mir, »entsprach bis ins kleinste meinen Traumvorstellungen.« Er war überaus erfolgreich und bewahrte sich stets die Liebe zu seiner Arbeit.

Der Einsatz des Unterbewußtseins im Geschäftsleben

Vor einigen Jahren hielt ich vor einer Gruppe von Geschäftsleuten einen Vortrag über die Macht der Phantasie und des Unterbewußtseins. Unter anderem wies ich darauf hin, daß auch Goethe in schwierigen Lagen Zuflucht zu seinem reichen Vorstellungsvermögen gesucht hatte.

Bekanntlich hatte er sich stundenlang mit Gesprächspartnern unterhalten, die nur in seiner Phantasie vorhanden waren. Auch wissen wir von seiner Gewohnheit, sich mit äußerster Lebendigkeit die Gegenwart, körperliche Erscheinung, Gesten und Stimme eines vertrauten und bewährten Freundes vorzustellen, der ihm die gewünschten Antworten gab und die besten Lösungen zeigte.

Unter meinen damaligen Zuhörern befand sich auch ein junger Börsenmakler. Er beschloß, es selbst einmal mit Goethes Technik zu versuchen. Er malte sich Unterhaltungen mit einem befreundeten, millionenschweren Bankier aus, der seinem klaren Blick für aussichtsreiche Kapitalanlagen und andere geschäftliche Möglichkeiten Beifall spendete. Diese imaginären Gespräche führte er so lange, bis Vorstellung und Wirklichkeit ineinander verschmolzen.

Die Selbstgespräche und die wissenschaftlich gesteuerte Phantasie dieses jungen Börsenmaklers befanden sich in vollem Einklang mit seinem Lebensziel, das darin bestand, das Geld seiner Klienten sicher und gewinnbringend anzulegen. Noch heute läßt er sich in allen geschäftlichen Fragen von seinem Unterbewußtsein leiten und gilt als einer der scharfsinnigsten und erfolgreichsten Börsenmänner.

Ein Sechszehnjähriger verwandelt Fehlschläge in Erfolg

Ein Mittelschüler klagte mir einmal: »Ich bekomme lauter schlechte Noten. Mein Gedächtnis läßt nach. Ich weiß nicht, was mit mir los ist.« Es dauerte nicht lange, und ich hatte die Wurzel des Übels entdeckt: Er begegnete einer Reihe seiner Lehrer und Klassenkameraden bestenfalls mit Gleichgültigkeit, vielfach sogar mit Neid und Feindseligkeit. Darauf unterwies ich ihn.

Meinem Rat folgend wiederholte er mehrere Male am Tag insbesondere aber vor dem Einschlafen und nach dem Erwachen - aus tiefster Überzeugung die folgenden Feststellungen: »Ich weiß, daß mein Unterbewußtsein auch das Schatzhaus meiner Erinnerungen ist. Es hält alles fest, was ich in meinen Schulbücher lese oder von meinen Lehrern höre. Ich besitze ein vollkommenes Gedächtnis, und die unendliche Weisheit meines Unterbewußtseins enthüllt mir jederzeit die Antwort auf alle Fragen, die mir in mündlichen und schriftlichen Prüfungen gestellt werden. Ich fühle mich zu allen meinen Lehrern und Mitschülern hingezogen, und meine Zuneigung wird von ihnen erwidert. Ich wünsche ihnen von ganzem Herzen Erfolg und alles Gute!«

Der junge Mann war in kurzer Zeit so frei von schulischen Sorgen wie noch nie zuvor und schnitt bei allen Prüfungen ausgezeichnet ab.

Wie man erfolgreich kauft und verkauft

Wer etwas kaufen oder verkaufen will, muß sich vor Augen halten, daß das Bewußtsein wie ein Anlasser und das Unterbewußtsein wie ein Motor wirkt. Um letzteren in Gang zu setzen, muß man zunächst einmal den Starter betätigen. Man könnte das Bewußtsein auch mit einem elektrischen Schalter vergleichen, der den Strom des Unterbewußtseins steuert.

Um dem Unterbewußtsein einen klar umrissenen Wunsch, einen bestimmten Gedanken oder ein deutliches Vorstellungsbild zu übermitteln, muß man sich - wie gesagt - innerlich und äußerlich entspannen und jede bewußte Anstrengung vermeiden. Locker und entspannt braucht man nicht zu befürchten, daß das vorgestellte Wunschbild gestört wird. Darüber hinaus wird jede schädliche Gewaltanstrengung vermieden, denn wir wissen ja: Der leichteste Weg ist immer der beste. Nur so gelingt es, sich sein Wunschbild als bereits verwirklicht vorzustellen.

Wollen Sie zum Beispiel ein Haus kaufen, so entspannen Sie sich und sagen Sie sich: »Neben seinen anderen unendlichen großen Kräften besitzt mein Unterbewußtsein auch die Gabe der Allweisheit. Es enthüllt mir nun, wo sich das ideale Haus befindet, das verkehrsgünstig und schön gelegen ist, allen meinen Vorstellungen und Ansprüchen genügt und meinem Einkommen entspricht. Ich betraue nunmehr mein Unterbewußtsein mit der Aufgabe, dieses Objekt zu finden, und weiß, daß es in diesem Sinne reagiert. Ich überantworte ihm diese Bitte mit der uneingeschränkten Zuversicht, daß sie erfüllt wird - mit dem gleichen Vertrauen, mit dem der Bauer sät und weiß, daß seine Saat Frucht tragen wird.«

Ihr Gebet kann in Form einer Zeitungsannonce, eines freundschaftlichen Hinweises oder der persönlichen Entdeckung des gesuchten Hauses Erhörung finden. Ihr Wunsch kann also auf vielfältige Weise in Erfüllung gehen. Das Wichtigste aber ist Ihre unerschütterliche Zuversicht, daß sich die Lösung Ihres Problems unfehlbar einstellen wird, wenn Sie der gesetzmäßigen Wirkungsweise Ihres Unterbewußtseins vertrauen.

Vielleicht aber wollen Sie ein Haus nicht kaufen, sondern verkaufen. Einigen Immobilienmaklern, die mich privat konsultierten, erzählte ich, auf welche Weise ich seinerzeit für mein Haus in der Orlando Avenue in Los Angeles einen Käufer fand. Meine Technik wurde seitdem oft und mit bemerkenswert raschem Erfolg angewandt. Ich stellte in meinem Garten vor meinem Haus ein Schild auf, mit der Inschrift: »Zu verkaufen, direkt vom Eigentümer«. Am Abend stelle ich mir unmittelbar vor dem Einschlafen die Frage: »Angenommen, du hättest einen Käufer gefunden - was würdest du tun?«

Ich antwortete mir selbst: »Ich würde das Hinweisschild entfernen und wegwerfen.« Darauf malte ich mir im Geiste aus, wie ich den Pfosten mit dem Plakat faßte, aus dem Boden herauszog, das Ganze auf die Schulter nahm und mit den Worten »Ich brauche dich nicht mehr!« in die Mülltonne warf. Und ein Gefühl tiefer Befriedigung erfüllte mich. Mein Wunsch schien bereits verwirklicht.

Bereits am nächsten Tag gab mir ein Interessent eine Anzahlung von 1000 Dollar und sagte mir: »Entfernen Sie doch das Schild, ich werde mir unverzüglich den Rest der Kaufsumme beschaffen.«

Sofort verfuhr ich mit meinem Hinweisplakat, wie ich es mir bereits im Geist vorgestellt hatte - die äußere Handlung entsprach somit der innerlich bereits verwirklichten Vorstellung. Daran ist absolut nichts Neues. Wie drinnen, so draußen - das heißt, das Ihrem Unterbewußtsein eingeprägte Bild drückt sich auch in den äußeren Lebensumständen aus. Das Außen spiegelt das Innen wider. Die äußere Handlung folgt auf die innerlich bereits vollzogene Aktion.

Hier sei noch eine weitere erprobte Methode geschildert, die beim Verkauf von Häusern, Grundstücken oder anderen Besitztümern angewendet wird. Stellen Sie bedachtsam, ruhig und mit Gefühl die folgende Behauptung auf: »Die Allweisheit führt mir den Käufer zu, der dieses Haus wünscht und in ihm glücklich wird. Die unfehlbare, schöpferische Weisheit meines Unterbewußtseins sendet ihn zu mir. Wie viele andere Häuser er auch in Betracht ziehen mag, meines ist das einzige, das er wirklich kaufen will, weil ihm die klare Einsicht seines eigenen Unterbewußtseins diesen Entschluß eingibt. Ich weiß mit Sicherheit: Es ist der richtige Käufer, die richtige Zeit und der richtige Preis. Alles an dieser Transaktion hat seine Richtigkeit. Die göttliche Ordnung führt jenen und mich auf den Strömen des Unterbewußtseins zusammen. Ich weiß, daß es so ist.«

Denken Sie immer daran, daß das, was Sie suchen, seinerseits zu Ihnen hinstrebt, und daß es für alles, was Sie verkaufen wollen, immer auch jemanden gibt, der es kaufen will. Durch den richtigen Einsatz Ihres Unterbewußtseins befreien Sie Ihren Geist bei Kauf und Verkauf von aller Unruhe und jeglicher überflüssiger Angst vor Konkurrenten.

Wie sie bekam, was sie wollte

Eine junge Dame, die meine Kurse besuchte, brauchte, da sie mit dem Autobus fahren und dreimal umsteigen mußte, regelmäßig eineinhalb Stunden, um das Institut zu erreichen. Eines Tages erzählte ich ihr, wie ein junger Mann zu dem Auto gekommen war, das er zur Arbeit benötigte - und sie tat es ihm gleich.

Das Folgende ist ein Auszug aus ihrem Brief, in dem sie mir von ihrem Erfolg berichtete und den ich mit ihrer Erlaubnis hier veröffentliche: »Lieber Dr. Murphy, lassen Sie mich Ihnen erzählen, wie ich zu einem Cadillac kam ich wollte ja einen, um Ihre Vorträge regelmäßig besuchen zu können. Ich suchte im Geist einen Autoverkäufer auf, und dieser lud mich zu einer Probefahrt ein. Nach einiger Zeit setzte ich mich selbst auf den Führersitz und steuerte den Wagen im stärksten Verkehr. Immer wieder stellte ich mir dies in allen Einzelheiten vor und lebte in der Überzeugung, der Cadillac gehöre mir.

Letzte Woche nun fuhr ich in meinem eigenen Cadillac zu Ihrem Vortrag. Mein kürzlich in Inglewood verstorbener Onkel hinterließ mir als seiner Alleinerbin unter anderem auch seinen Cadillac.«

Eine von vielen hervorragenden Geschäftsleuten , angewandte Erfolgstechnik

Es gibt eine große Anzahl prominenter Geschäftsleute, die viele Male am Tag still den abstrakten Begriff »Erfolg« so lange vor sich hinsagen, bis sie die vollkommene Überzeugung gewonnen haben, daß sie erfolgreich sind - dies im Bewußtsein, daß die Vorstellung bereits alle wesentlichen Bestandteile des wirklichen Erfolges enthält. Warum wollen nicht auch Sie sich das Wort »Erfolg« voll Glauben und Zuversicht immer von neuem einprägen? Ihr Unterbewußtsein wird, von diesem Gedanken durchdrungen, Ihnen unfehlbar den Weg zum Erfolg weisen.

Jeder Mensch hat das fast zwingende Bedürfnis, seine subjektiven Meinungen, Eindrücke und Überzeugungen zu verwirklichen. Was verstehen nun Sie unter Erfolg? Zweifellos gehören dazu ein glückliches Familienleben und gute Beziehungen zur Umwelt. Auch werden Sie sich sicher in Ihrem Beruf hervortun wollen. Sie werden von einem schönen Haus und dem für die sonstigen Annehmlichkeiten des Lebens notwendigen Geld träumen. Letztlich ersehnen Sie ein glückliches Glaubensleben und die erfolgreiche Anwendung der Kräfte Ihres Unterbewußtseins.

Nicht nur geschäftliche Probleme wollen gelöst werden, auch Ihr Privatleben verlangt Lösungen. Werden Sie also in jedem Sinn ein Erfolgsmensch! Stellen Sie sich vor, Sie übten bereits Ihre Lieblingstätigkeit aus und besäßen alles, was Ihr Herz begehrt. Bedienen Sie sich Ihrer Phantasie und versetzen Sie sich in die Lage eines in Glück und Wohlstand lebenden Menschen. Machen Sie sich diese Einstellung zur Gewohnheit. Legen Sie sich jeden Abend in der tiefen Überzeugung schlafen, Sie würden von Glück und Erfolg verwöhnt - und es wird nicht lange dauern, bis Ihr Unterbewußtsein von dieser Vorstellung durchdrungen ist. Glauben Sie fest daran, Sie seien zum Erfolg geboren, und Ihre Gebete werden Wunder wirken!

ZUSAMMENFASSUNG

  1. Erfolg haben bedeutet erfolgreich leben. Wenn Sie im Frieden mit sich selbst und der Welt leben, wenn Sie voll Glück und Frohsinn sind und Ihrer Lieblingstätigkeit nachgehen, dann sind Sie ein erfolgreicher Mensch.
  2. Entdecken Sie Ihre innere Berufung und folgen Sie ihr. Ist Ihnen unbekannt, welcher Tätigkeitsbereich Ihnen die ideale Möglichkeit bietet, Ihr Wesen zu entfalten und Ihren Talenten Ausdruck zu verleihen, so beten Sie um Erleuchtung, und Sie werden einen Fingerzeig erhalten.
  3. Wählen Sie ein Spezialgebiet und versuchen Sie, darin besser Bescheid zu wissen als jeder andere.
  4. Ein erfolgreicher Mensch ist nicht selbstsüchtig. Er bleibt dem Dienst an der Menschheit verpflichtet.
  5. Ohne inneren Frieden gibt es keinen wahren Erfolg!
  6. Ein erfolgreicher Mensch besitzt großes psychologisches und emotionelles Einfühlungsvermögen.
  7. Sobald Sie sich von Ihrem Ziel ein klares Bild machen können, wird die wunderwirkende Kraft Ihres Unterbewußtseins die nötigen Voraussetzungen zu seiner Verwirklichung schaffen.
  8. Sobald Vorstellungs- und Gefühlswelt zu einer untrennbaren Einheit verschmelzen, entsteht daraus der subjektive Glaube -»und es geschieht Euch nach Eurem Glauben.*
  9. Die Macht des gezielt und beharrlich eingesetzten Vorstellungsvermögens erweckt die Wunder wirkenden Kräfte des Unterbewußtseins.
  10. Wer sich eine berufliche Verbesserung erträumt, sollte sich im Geiste vorstellen, wie ihn sein Arbeitgeber, Vorgesetzter oder Lebenskamerad dazu beglückwünscht. Dieses Bild der Phantasie muß der Wirklichkeit so nahe kommen wie nur irgend möglich: Man muß die Stimme des Gratulanten deutlich hören, seine Gesten sehen und sich von dem Gefühl der Wirklichkeit dieser Szene durchdringen lassen. Werden Sie dieser Vorstellungen nicht müde, und Ihr Gebet wird erhört werden.
  11. Ihr Unterbewußtsein ist gleichzeitig das Schatzhaus Ihrer Erinnerungen. Wer sein Gedächtnis vervollkommnen will, muß sich die Überzeugung aneignen: »Die unendliche Weisheit meines Unterbewußtseins enthüllt mir jederzeit und allerorten alles, was ich wissen muß.«
  12. Wollen Sie ein Haus oder anderes Besitztum veräußern, so wiederholen Sie voll Ruhe und Gefühl immer wieder: »Die unendliche Weisheit führt mir den Käufer dieses Hauses (oder was es sonst sei) zu, einen Interessenten, der sich von Herzen danach sehnt und damit glücklich wird.« Halten Sie an dieser Überzeugung fest, und Sie werden den idealen Geschäftspartner finden.
  13. Die Vorstellung des Erfolges enthält alle seine wesentlichen Bestandteile. Wiederholen Sie das Wort »Erfolg« zuversichtlich und gläubig, dann wird Ihnen Ihre innere Stimme den sicheren Weg zum Ziel zeigen.