Kapitel 6
Die praktische Anwendung
der geistigen Therapie
Jeder Fachingenieur beherrscht die zum Bau einer Brücke oder Maschine nötigen Techniken und Methoden, mit deren Hilfe er über Ihr Leben wacht und es in bestimmte Bahnen lenkt. Die Beherrschung dieser Methoden und Techniken ist von erstrangiger und ausschlaggebender Bedeutung.
Der mit dem Bau der Golden-Gate-Brücke betraute Ingenieur besaß hervorragende Fachkenntnisse. Außerdem vermochte er sich ein genaues Bild von dieser sich kühn von Ufer zu Ufer spannenden Brücke zu machen. Unter Verwendung gesicherter, wissenschaftlich erprobter Methoden baute er die Brücke, auf der wir heute die Bucht von San Francisco überqueren. Auch beim Beten sind bestimmte Regeln zu beachten, wenn Ihr Gebet erhört werden soll. Dabei handelt es sich um einen ganz bestimmten wissenschaftlichen Vorgang. In unserer auf Gesetz und Ordnung beruhenden Welt geschieht nichts rein zufällig. Die folgenden Seiten führen Sie in einige praktische Techniken ein, die Ihr geistig-seelisches Leben bereichern und vervollkommnen werden. Ihre Gebete dürfen nicht in der Luft schweben bleiben wie ein Ballon, sondern müssen ans Ziel gelangen und Ihr Leben in der gewünschten Weise beeinflussen. Eine genauere Analyse des Gebets enthüllt die überraschende Vielzahl der hier möglichen Techniken und Methoden. Die rein formellen und rituellen Gebete, die einen festen Bestandteil des Gottesdienstes bilden, werden hier ausgeklammert, da sie nur für gemeinschaftliche Andachtsübungen von Bedeutung sind. Wir beschäftigen uns in dieser Veröffentlichung ausschließlich mit dem persönlichen Gebet, insoweit es im täglichen Leben als Bitte um Hilfe für sich selbst und andere Anwendung findet. Im Gebet formulieren wir einen auf ein ganz bestimmtes Ziel gerichteten Gedanken oder Wunsch. Der Betende verleiht der brennenden Sehnsucht seines Herzens Ausdruck. Mehr noch Wunsch und Gebet sind ein und dasselbe. Als Gebet formulieren Sie Ihre wichtigsten Bedürfnisse, Ihre dringendsten Wünsche.
»Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit, denn sie werden gesättigt werden.« Das ist ein wirkliches Gebet: Der Hunger und Durst des Menschen nach Friede, Harmonie, Gesundheit, Freude und allen anderen Segnungen des Lebens.
Die Technik der gedanklichen Beeinflussung des Unterbewußtseins
Diese Technik besteht im wesentlichen darin, das Unterbewußtsein zu veranlassen, die ihm vom Bewußtsein vermittelten Wünsche anzunehmen. Diese gedankliche Beeinflussung erfolgt am besten in einem tranceartigen Zustand. Den tiefen Schichten Ihres Geistes wohnen unendliche Weisheit und Macht inne. Überdenken Sie also Ihren Wunsch in Ruhe, und seien Sie überzeugt, daß von nun an seine Erfüllung näherrückt. Tun Sie es dem kleinen Mädchen gleich, das an einem starken Husten und einer schmerzhaften Halsentzündung litt. Es erklärte wiederholt und voll Überzeugung: »Meine Erkältung vergeht bereits. Meine Erkältung vergeht bereits.« Nach einer Stunde waren die Symptome in der Tat spurlos verschwunden. Wenden Sie diese Technik mit dem gleichen unerschütterlichen, kindhaften Vertrauen an.
Das Unterbewußtsein nimmt jeden klar gezeichneten Plan an
Falls Sie für sich und Ihre Familie ein Haus bauen wollten, würden Sie den Plan sicher bis in die kleinsten Einzelheiten ausarbeiten und sorgfältig darüber wachen, daß er von den Bauleuten genauestens eingehalten wird. Auch auf das Material würden Sie achten und nur trockenes Holz, einwandfreien Stahl - kurz, von allem das Beste verwenden. Wie aber steht es um das Heim Ihres Geistes und Ihre Pläne für ein Leben in Glück und Überfluß? Alle Umstände und Ereignisse, alles und Jedes in Ihrem Leben hängt ab von der Qualität der geistigen Bausteine, aus denen Sie das Heim Ihres Geistes errichten.
Ist Ihr Entwurf verzerrt durch Furcht, Sorge, Angst und Mangel, und sind Sie selbst niedergeschlagen, voll Zweifel und Zynismus, dann wird auch Ihr Geist von Mühe, Sorge, Spannungen, Befürchtungen und Einschränkungen aller Art gezeichnet sein.
Jeder wache Augenblick, den Sie dem Aufbau Ihrer Geistes und Wesensart widmen, ist von grundlegendster und weitreichendster Bedeutung für Ihr Leben. Ein nur gedachtes Wort ist unhörbar und unsichtbar - nichtstdestoweniger existiert es in Wirklichkeit. Sie sind ununterbrochen damit beschäftigt. die Heimstatt Ihres Geistes aus dem Material Ihrer Gedanken und Vorstellungsbilder zu erbauen. Jede Stunde, jede Sekunde können Sie nutzen, um auf der Grundlage Ihrer Gedanken, Ideen und Überzeugungen, deren szenische Abfolge sich ausschließlich auf der Bühne Ihres Geistes abspielt, ein von Gesundheit, Erfolg und Glück strahlendes Leben aufzubauen. In der Werkstatt Ihres Geistes schaffen Sie Ihre Persönlichkeit und Ihre Identität auf der Ebene dieses irdischen Seins. Auf diese Weise hinterlassen Sie der Welt die Spuren Ihrer Lebensgeschichte.
Legen Sie sich einen neuen Plan zurecht. Führen Sie ihn ganz in der Stille aus, indem Sie von jetzt an Ihre Gedanken auf Friede, Harmonie, Freude und Bereitschaft zum Guten richtet Indem Sie Ihr geistiges Auge auf diesen Segnungen verweilen lassen und sie als ein Ihnen zustehendes Eigentum beanspruchen, werden Sie Ihr Unterbewußtsein zur Übernahme des neuen Planes bewegen und die Grundlage zur Verwirklichung Ihrer Träume legen. »An den Früchten sollt Ihr sie erkennen.»
Die Wissenschaft und Kunst des richtigen Gebets
Das Wort »Wissenschaft« wird hier in der Bedeutung von Kenntnis gebraucht, und zwar eines geschlossenen Systems, das eine Reihe von Tatsachen sinnvoll vereinigt und ordnet. Wir wenden uns also der im Titel angekündigten »Wissenschaft und Kunst des richtigen Gebets« als denjenigen Vorgängen und Techniken zu, mittels derer nicht nur Sie, sondern jeder gläubige Mensch die wahre Existenz der Grundgesetze des Lebens beweisen und sie für sich und andere nutzen kann. Unter »Kunst« verstehen wir demnach die von Ihnen gewählte Methode, die auf der wissenschaftlichen Erkenntnis der Schöpferkraft des Unterbewußtseins und dessen Reaktion auf Vorstellungsbilder und Gedanken beruht.
»Bittet, und es wird Euch
gegeben werden; suchet, und Ihr werdet finden; klopfet an, und es
wird Euch aufgetan werden.«
Matthäus 7,7.
Diese Worte stellen Ihnen die Erfüllung all Ihrer Wünsche in Aussicht. Die Tür wird sich Ihrem Klopfen öffnen, und Sie werden finden, wonach Sie suchen. Diese Bibelstelle läßt keinen Zweifel über die Existenz klarer geistiger und seelischer Gesetze zu. Die Allweisheit Ihres Unterbewußtseins wird immer und unmittelbar auf Ihr bewußtes Denken reagieren. Dem, der um Brot bittet, wird nicht ein Stein gegeben werden. Doch erhört wird nur das Gebet werden, das aus einem gläubigen Herzen kommt. Der Weg des Geistes führt vom Gedanken zum Gegenstand. Ohne ein bereits bestehendes Vorstellungsbild kann sich also die Wirkung des Geistes nicht entfalten, da ihm weder Richtung noch Ziel gegeben sind. Der Gegenstand Ihres Gebets - das ja, wie wir wissen, eine geistige Tätigkeit darstellt - muß Ihnen bereits als Vorstellungsbild gegenwärtig sein, denn andernfalls kann das Unterbewußtsein Ihren Wunsch weder erfassen noch schöpferisch verwirklichen. Ihr Geist muß sich also in einem vollkommenen, durch nichts eingeschränkten oder beeinträchtigten Zustand gläubige Bereitschaft und willige Hinnahme befinden.
Diese geistige Betrachtungsweise muß einhergehen mit einem Gefühl innerer Freude und Ruhe, das der sicheren Erwartung des gewünschten Erfolgs entspringt. Die Kunst und Wissenschaft des richtigen Gebets beruht also auf einer unabdingbaren Voraussetzung, nämlich dem klaren Wissen und restlosen Vertrauen, daß der bewußte Denkvorgang eine entsprechende Reaktion des Unterbewußtseins hervorrufen wird und daß letzteres eins ist mit der unendlichen Allweisheit und Allmacht. Bei genauer Betrachtung dieser Methode werden Ihre Gebete Erhörung finden.
Die Technik der bildlichen Vorstellung
Die einfachste und unmittelbarste Art, sich einen Gedanken zu vergegenwärtigen, ist, sich ihn bildlich vorzustellen und ihn mit dem geistigen Auge so lebendig zu erfassen, als biete sich der betreffende Gegenstand tatsächlich dem Blick. Das Auge unseres Gesichtssinns erkennt nur, was bereits in der sichtbaren Welt existiert. Ähnliches gilt für Ihr geistiges Auge, nur, daß dieses die unsichtbaren Bereiche des Geistes durchdringt. Jedes Bild Ihrer Phantasie formt den Stoff Ihrer Träume und beweist die Existenz des Unsichtbaren. Die Produkte Ihrer Phantasie sind genauso wirklich vorhanden wie jeder beliebige Teil Ihres Körpers. Idee und Gedanke sind wirklich vorhanden und werden eines Tages in der körperlichen Welt Gestalt annehmen, falls Sie fest und unbeirrt an dem betreffenden Vorstellungsbild festhalten. Der Denkvorgang hinterläßt geistige Eindrücke, die ihrerseits feste Gestalt annehmen und als Ereignis in Ihr Leben treten. Der Bauherr hat eine genaue Vorstellung seines Traumhauses; noch vor dem ersten Spatenstich sieht er es vollendet vor sich. Die Bilder seiner Phantasie und seine Denkvorgänge werden gleichsam zur Gußform für das Gebäude. Der Zeichenstift macht seine Ideen sichtbar. Der Bauunternehmer beschafft die nötigen Materialien, die Arbeiter errichten das Gebäude, bis es fertig dasteht - in völliger Übereinstimmung mit dem Vorstellungsbild von Bauherrn und Architekten.
Insbesondere vor öffentlichen Vorträgen wende ich gern die Technik der bildlichen Vorstellung an. Ich beruhige die sich überstürzende Flut meiner Gedanken, um dem Unterbewußtsein ungestört die gewünschten Bilder und Vorstellungen zu vermitteln. Als nächstes stelle ich mir den Vortragssaal bis auf den letzten Platz von Männern und Frauen gefüllt vor, und alle sind sie erleuchtet und durchdrungen von der ihnen innewohnenden heilenden Kraft. Ich sehe sie vor mir: befreit von allem Leid und strahlend vor Glück.
Nachdem ich mir dieses Bild in allen Einzelheiten ausgemalt habe, halte ich an diesem Bild meiner Vorstellung fest und höre im Geiste beglückte Rufe, wie zum Beispiel: »Ich bin geheilt!« »Ich fühle mich herrlich!« - »Ich wurde auf der Stelle geheilt!« »Ich bin völlig verwandelt!« usw. Diesen Vorstellungen gebe ich mich etwa zehn Minuten lang hin, im festen Wissen und sicheren Gefühl, daß Geist und Körper meiner Zuhörerschaft durchflutet werden von Liebe, Gesundheit, Schönheit und Vollkommenheit. Dieser Bewußtseinszustand erreicht einen Grad von Lebensechtheit, daß es mir scheint, als höre ich tatsächlich eine Vielzahl von Stimmen, die laut das unerwartete Geschenk von Glück und Gesundheit preisen. Zum Schluß lasse ich dieses Bild langsam verblassen und begebe mich zum Rednerpult. Kaum ein Vortrag vergeht, ohne daß nachher einige Zuhörer glückstrahlend beteuern, ihre Gebete seien erhört worden.
Die Film-Methode
Die Chinesen sagen: »Ein Bild ist mehr wert als tausend Worte.« William James, der Begründer der amerikanischen Psychologie, wies nachdrücklich darauf hin, daß das Unterbewußtsein jedes unbeirrt und gläubig festgehaltene Vorstellungsbild verwirklicht. »Tue so, als oh ich bereits da wäre, und ich werde da sein." Vor mehreren Jahren befand ich mich auf einer Vortragsreise durch mehrere Staaten im mittleren Westen. Oft wünschte ich mir einen zentral gelegenen Wohnsitz, von dem auch ich alle Hilfsbedürftigen schneller erreichen könnte. Weite Strecken legte ich von diesem Wunsch begleitet zurück. Eines Abends in Spokane im Staat Washington zog ich mich auf mein Hotelzimmer zurück, streckte mich entspannt aus, schaltete alle bewußten Gedanken aus und stellte mir in diesem völlig passiven Zustand der Ruhe vor, ich stünde vor einer Zuhörerschaft, die ich mit den folgenden Worten ansprach: »Ich freue mich, hier zu sein. Um diese ideale Gelegenheit habe ich gebetet.« So lebendig bot sich diese imaginäre Zuhörerschaft meinem geistigen Auge, als ob sie tatsächlich vorhanden wäre. Ich sah mich gleichsam selbst als Hauptdarsteller in einem irrealen Film und war durchdrungen von der Überzeugung, die Bilder meiner Phantasie würden somit meinem Unterbewußtsein übertragen, das auf seine eigene Weise für die Verwirklichung sorgen würde. Als ich am nächsten Morgen erwachte, erfüllte mich ein unendliches Gefühl des Friedens und der Befriedigung. Wenige Tage später erhielt ich ein Telegramm mit der Bitte, die Leitung einer Organisation im mittleren Westen zu übernehmen. Voll Freude ergriff ich die ersehnte Gelegenheit, auf Jahre hinaus einer ebenso lohnenden wie befriedigenden Tätigkeit nachzugehen.
Die hier beschriebene Methode fand großen Beifall bei vielen Ratsuchenden, die sie als die »Film-Methode« bezeichneten. Im Anschluß an meine wöchentlichen Vorträge und Radiosendungen erhielt ich zahlreiche Briefe, die mir vom außerordentlichen Erfolg dieser Technik beim Verkauf von Immobilien berichteten. Deshalb möchte ich all jenen, die Liegenschaften veräußern wollen, raten, sich zunächst von der Angemessenheit des verlangten Preises zu überzeugen. Als nächstes müssen sie den festen Glauben gewinnen, die Allweisheit führe ihnen den Käufer zu, der sich schon immer ein Haus oder Grundstück der betreffenden Art gewünscht hat und damit glücklich wird. Darauf versetzt man sich am besten in einen Zustand völliger körperlicher und geistiger Entspannung, eine Art von Dämmerschlaf, in dem alle bewußten Anstrengungen auf ein Mindestmaß beschränkt werden. In diesem Halbschlaf muß nun die Phantasie tätig werden. Man hält im Geiste voller Freude den Kauferlös in der Hand und bedankt sich aus vollem Herzen für diese günstige Wendung - man lebt sich also möglichst intensiv in diese Rolle hinein und malt sich die Erfüllung seines Wunsches in den stärksten Farben aus. Besonders geeignet sind hierfür die letzten/ Minuten vor dem Einschlafen." Man muß so tun, als wäre dies alles echte Wirklichkeit. Nämlich nur dann wird das Unterbewußtsein die Vorstellung annehmen und realisieren. Eine gläubig und beharrlich im Geist festgehaltene bildliche Vorstellung wird sich unbedingt verwirklichen.
Die Baudom-Technik
Charles Baudoin war Professor am Rousseau-Institut in Frankreich. Er war ein hervorragender Psychotherapeut und leitete die Forschungsabteilung der neuen therapeutischen Schule in Nancy. Schon 1910 lehrte er, daß das Unterbewußtsein am leichtesten in einem schlafartigen Zustand beeinflußt werden könne, indem jede bewußte Anstrengung auf ein Mindestmaß beschränkt werde.
Hatte er sich einmal in einen solch völlig passiven Zustand versetzt, so prägte er dem Unterbewußtsein durch rein geistige Konzentration die gewünschte Vorstellung ein. Er faßte seine Vorstellung in der folgenden Formel zusammen: »Am einfachsten und wirkungsvollsten wird dem Unterbewußtsein die gewünschte Vorstellung suggeriert, indem man sie zu einem kurzen, einprägsamen Satz verdichtet, der dann - gleichsam als Schlaflied - ständig wiederholt wird.«
Vor einigen Jahren war eine junge Dame in Los Angeles in einen langwierigen Erbschaftsprozeß verwickelt. Ihr Gatte hatte ihr sein ganzes Vermögen hinterlassen, jedoch versuchten die Söhne und Töchter aus erster Ehe mit allen Mitteln, dieses Testament für ungültig erklären zu lassen. So standen die Dinge, als sie von der Baudoin-Technik hörte. Gemäß den ihr gegebenen Verhaltensregeln setzte sie sich in einen bequemen Sessel, entspannte sich körperlich und geistig, versetzte sich in einem Dämmerzustand und faßte den Kern ihres Anliegens in dem folgenden, einprägsamen Satz zusammen: »Gottes Wille schafft Ordnung.« Damit wollte sie sagen, daß die in den Gesetzen des Unterbewußtseins zutage tretende Allweisheit eine harmonische und gütliche Regelung herbeiführen würde. Zehn Abende hintereinander versetzte sie sich in Halbschlaf und wiederholte langsam, ruhig und gefühlsinnig immer dieselbe Feststellung: »Gottes Wille schafft Ordnung.« Und mit dem Gefühl unendlichen Friedens sank sie in tiefen, normalen Schlaf. Als sie am Morgen des elften Tages erwachte, durchströmte ihren Körper ein unsägliches Wohlbefinden. Es gab für sie keinen Zweifel mehr: Gottes Wille hatte Ordnung geschaffen. Noch am selben Tag erfuhr sie von ihrem Anwalt, die Gegenpartei wolle einen Vergleich schließen. Die ersehnte gütliche Regelung setzte bald darauf dem Prozeß ein Ende.
Die Schlaf-Technik
Jede bewußte Anstrengung ist im Halbschlaf weitestgehend ausgeschaltet. Gerade in den Augenblicken vor dem Einschlafen und unmittelbar nach dem Erwachen ist das Bewußtsein am wenigsten tätig, und die Türen zum Unterbewußtsein stehen am weitesten offen! In diesem Zustand ist auch am allerwenigsten mit jenen negativen Gedanken zu rechnen, die sonst die dynamische Kraft der Wünsche aufheben und somit eine wirkungsvolle Übernahme durch das Unterbewußtsein verhindern.
Angenommen, Sie wollen sich von einer schädlichen Gewohnheit befreien. Nehmen Sie eine bequeme Lage ein und entspannen Sie Körper und Geist. Versetzen Sie sich in eine Art Dämmerschlaf und wiederholen Sie dann in völliger innerer und äußerer Ruhe ein und denselben Gedanken, als wollten Sie sich damit in Schlaf wiegen: »Ich bin völlig von meiner Gewohnheit befreit; ich habe mein inneres Gleichgewicht und meinen Seelenfrieden uneingeschränkt wiedergewonnen.« Wiederholen Sie diesen Satz jeden Morgen und Abend langsam, ruhig und gefühlsstark etwa fünf bis zehn Minuten lang. Bei jedem Mal steigert sich die emotionelle Wirksamkeit der Worte. Sobald Sie versucht sind, wieder in Ihre alte, schädliche Gewohnheit zu verfallen, sprechen Sie diese Formel laut vor sich hin. Auf diese Weise bringen Sie das Unterbewußtsein dazu, den betreffenden Gedanken anzunehmen, und die Befreiung wird nicht lange auf sich warten lassen.
Die Dank-Technik
Der hl. Paulus empfiehlt uns in der Bibel, unsere Wünsche unter Danksagung und Lobpreisung zu äußern. So einfach diese Gebetstechnik sein mag, sie führt doch immer wieder zu außergewöhnlichen Erfolgen. Das dankerfüllte Herz steht den schöpferischen Kräften des Universums besonders weit offen, und das kosmische Gesetz von Aktion und Reaktion löst eine Wechselwirkung aus, die ungeahnter Segnungen voll ist.
Ein junger Mann, dem sein Vater als Belohnung für sein schwieriges Examen ein Auto in Aussicht stellt, tut demnach recht, dankbar und glücklich zu sein, als hätte er das Geschenk tatsächlich schon erhalten. Er weiß ja, daß der Vater sein Versprechen erfüllen wird. Und in diesem Vertrauen lebt er in seliger Erwartung - rein geistig hat er das Auto bereits voll Freude und Dankbarkeit in Besitz genommen.
Lassen Sie mich an einem anderen Beispiel nun auch zeigen, welch hervorragender Erfolg dieser Technik beschieden ist. Mr. Broke, ein Bekannter, sagte sich eines Tages: »Die Rechnungen häufen sich; ich bin stellungslos, habe drei Kinder, und meine Geldmittel sind erschöpft. Was tun?« Etwa drei Wochen lang wiederholte er regelmäßig jeden Morgen und Abend die folgenden Worte: »Himmlischer Vater, ich danke Dir für meinen Wohlstand.« Er tat dies völlig entspannt und innerlich ausgeglichen. Er stellte sich dabei vor, er spreche die ihm innewohnende Allweisheit und Allmacht genauso unmittelbar wie einen menschlichen Gesprächspartner an. Selbstverständlich wußte er sehr wohl, daß sich der unendliche schöpferische Geist der sinnlichen Wahrnehmung entzieht. Er richtete also sein geistiges Auge auf das lebendige Vorstellungsbild materiellen Überflusses; dieses Produkt seiner Phantasie würde ja die gewünschte Wirkung - also eine geeignete Stellung, Nahrung und genügend Geld - zwangsläufig hervorrufen. Sein Denken und Fühlen konzentrierte sich bedingungslos auf die Vorstellung eines Lebens in gesicherten Verhältnissen. Die dauernde Wiederholung. »Ich danke Dir, himmlischer Vater«, erfüllte ihn mit fester Zuversicht und befreite ihn von dem in seiner Notlage drohenden Gefühl der Niedergeschlagenheit. Er wußte, sein Geist würde sich an materielle Sicherheit und Wohlhabenheit gewöhnen, wenn er nur unbeirrt und dankbaren Herzens an dieser Einstellung festhielt. Und genau dies geschah auch: Er traf auf der Straße einen früheren Arbeitgeber, den er seit zwanzig Jahren nicht mehr gesehen hatte. Dieser bot ihm eine sehr gutbezahlte Stellung an und streckte ihm sofort 500 Dollar vor. Heute ist Mr. Broke stellvertretender Präsident dieser Gesellschaft. Vor kurzem erst sagte er zu mir: »Niemals werde ich die Wunderkraft meines Dankgebetes vergessen, denn ich habe sie selbst erlebt.«
Die Technik der positiven Behauptung
Diese Technik ergibt sich aus dem Sinn der Worte: »Das Gebet sei kein sinnloses Gestammel. * Die eigentliche Macht einer positiven Behauptung beruht auf der überlegten Herausstellung objektiver Wahrheiten. 3 und 3 ergibt 6 - und nicht 7, wie etwa ein Bub irrtümlich »errechnet« und unter Anleitung seines Lehrers einsehen muß. Die Tatsache, daß 3 und 3 die Summe von 6 ergibt, beruht nun aber nicht etwa auf der Feststellung des Lehrers, sondern ist ein mathematisches Gesetz. Der Junge beugt sich also der objektiven Wahrheit der Mathematik und nicht etwa nur der subjektiven Feststellung seines Lehrers.
Nun stellt im menschlichen Leben Gesundheit den Normalzustand dar, Krankheit aber ist abnormal. Gesundheit ist der wahre Seins-Zustand. Sobald Sie also in bezug auf sich selbst und Ihre Mitmenschen mit Festigkeit die Tatsache der Gesundheit, Harmonie und des Friedens feststellen und sich dabei vor Augen führen, daß es sich hier um die universellen Prinzipien des Seins handelt, wird die unerschütterliche Überzeugung von der Wahrheit Ihrer Feststellung die negativen Verhaltensformen Ihres Unterbewußtseins korrigieren.
Der Erfolg dieser affirmativen Methode - die der gläubige Mensch wiederum im Gebet verwirklicht - hängt davon ab, ob Sie sich ohne Rücksicht auf den äußeren Schein einzig und allein an die Prinzipien des Lebens halten. Nehmen wir einmal an, es gäbe wohl ein Gesetz der Mathematik, aber keinen Irrtum, und es gäbe ein Gesetz der Wahrheit, aber keine Unwahrheit. Stellen Sie sich vor, es würde uneingeschränkt das Prinzip der Einsicht herrschen, und es gäbe keine Unwissenheit; es gäbe das Prinzip der Harmonie, aber keine Zwietracht. So gibt es in der Tat zwar das Gesetz der Gesundheit, aber kein auf Krankheit abzielendes Prinzip; und so herrscht in der Tat das Prinzip des Überflusses, nicht aber das der Armut.
Ich selbst wandte diese affirmative Methode an, als meine Schwester in einem englischen Krankenhaus an der Gallenblase operiert wurde. Klinische und röntgenologische Untersuchungen hatten die Dringlichkeit eines solchen Eingriffs erwiesen. Sie bat mich, für sie zu beten. Rein geographisch trennten uns an die 10 000 Kilometer, für das Prinzip des Geistes gibt es aber weder Zeit noch Raum. Der unendliche Allgeist ist zu jeder Zeit an jedem Ort in seiner Gesamtheit gegenwärtig.
Ich vermied sorgfältig jeden Gedanken an die Krankheitssymptome und überhaupt an die körperliche Wesenheit meiner Schwester. Dann stellte ich folgende positive Behauptung auf: »Dieses Gebet ist für meine Schwester Katherina. Sie ist völlig entspannt, im Frieden mit sich und der Welt, ausgeglichen, voll Ruhe und Heiterkeit. Die heilbringende Weisheit ihres Unterbewußtseins, die ihren Körper schuf, verwandelt in diesem Augenblick jede Zelle, jeden Nerv, jedes Gewebe, jeden Muskel und jeden Knochen und bringt jedes Atom ihres Organismus wieder in Übereinstimmung mit dem vollkommenen Muster und Vorbild, das in ihrem Unterbewußtsein aufbewahrt ist. In aller Stille werden alle negativen Voreingenommenheiten ihres Unterbewußtseins spurlos verdrängt, und die Vitalität, Ganzheit und Schönheit des Lebensprinzips durchdringen ihren gesamten Körper. Ihr Sein und Wesen steht nun weit offen für die Ströme heilender Kraft, die ihren ganzen Organismus durchfluten und ihr von neuem Gesundheit, Harmonie und Frieden schenken. Alle abträglichen Gedanken und häßlichen Vorstellungen werden jetzt in der unendlichen Strömung der Liebe und des Friedens getilgt. So und nicht anders geschieht es.«
Diese meine tiefe Überzeugung vergegenwärtigte ich mir täglich mehrere Male. Zwei Wochen später stellten die Ärzte verblüfft eine völlig außergewöhnliche Heilung fest, die auch auf dem Röntgenschirm ihre Bestätigung fand.
»Behaupten« heißt ja nichts anderes als feststellen, daß etwas so und nicht anders ist. Hält man an dieser Einstellung fest selbst wenn ihr der äußere Anschein noch so sehr widerspricht-, so wird das betreffende Gebet Erhörung finden. Denkend stellt der Mensch fest, auch die Verneinung ist Feststellung. Wer eine Behauptung in bewußter Absicht ständig wiederholt, versetzt den Geist in einen Bewußtseinszustand, in dem er alle gemachten Feststellungen als wahr hinnimmt. Halten Sie sich also unbeirrbar an die Wahrheiten des Lebens und behaupten Sie diese, bis die gewünschte Reaktion des Unterbewußtseins eintritt.
Die Beweis-Methode
Der Name dieser Technik spricht für sich selbst. Sie geht zurück auf die von Dr. Phineas Parkurst Quimby angewandte Methode. Dr. Quimby, ein Vorkämpfer der geistig-seelischen Heilkunst, lebte und praktizierte vor etwa 100 Jahren in Belfast, Maine. Seine von Horatio Dresser herausgegebenen Memoiren erschienen 1921 bei der Thomas Y. Crowell Company in New York. Dieses Buch enthält auch Zeitungsberichte über die bemerkenswerten Heilerfolge dieses Mannes, der als »Gesundbeter« galt. Quimby gelangen viele der in der Bibel beschriebenen Wunderheilungen. Die Beweis-Methode nach Quimby besteht in einer logischen Beweisführung, mittels derer man sich selbst und den Patienten davon überzeugt, daß seine Krankheit nichts anderes als die Folge seines Irrglaubens, seiner grundlosen Befürchtungen sowie negativer Gedanken und Vorstellungen ist. Nur wer sich selbst vorher völlige Klarheit über die eigentlichen Zusammenhänge geschaffen hat, wird den Patienten davon überzeugen können, daß Krankheit und Leid nichts anderes als die körperlichen Erscheinungsformen destruktiver Denkgewohnheiten sind, die aufgrund des verfehlten Glaubens an äußerliche Ursachen als Krankheit sichtbare Gestalt annehmen - ein Zustand, dem sich durch einen entsprechenden Gesinnungswandel leicht ein Ende setzen läßt.
Demnach erklärt man also dem Kranken, zu seiner Heilung bedürfe es nur einer geistigen Umstellung. Als nächstes legt man dar, daß das Unterbewußtsein den Körper und alle seine Organe schuf. Wer wüßte aber besser Bescheid über sein Geschöpf als der Schöpfer selbst? Deshalb vermag das Unterbewußtsein auch am besten, den Schaden zu beheben. Seine heilende Wirkung setzt bereits ein, noch während diese Worte gesprochen werden.
So plädiert man vor dem Richterstuhl des Geistes, daß eine Krankheit nur der Schatten einer krankhaften Vorstellungswelt ist. Man schmiedet eine möglichst lückenlose Beweiskette für die Existenz dieser inneren heilbringenden Macht, die ja alle Organe schuf und deshalb über ein vollkommenes Muster jeder Zelle, jedes Nervs und jedes Gewebes verfügt. Als nächstes fällen Sie im kritischen Gericht Ihres Geistes eine Entscheidung - ein Urteil zu Ihren Gunsten oder zugunsten des betreffenden Kranken. Sie sprechen ihn durch Glauben und seelisches Einfühlungsvermögen von seinem Leiden frei. Ihre Beweise sind überwältigend, und da es nur einen einzigen, allen Menschen gemeinsamen Allgeist gibt, werden sich Ihre Überzeugungen auf den Patienten übertragen und ihre heilsame Wirkung entfalten. Diese Behandlungsmethode entspricht in ihren Hauptzügen der von Dr. Quimby in den Jahren 1849-1860 angewandten Therapie.
Die absolute Methode
Viele Menschen in aller Welt wenden diese Form der Gebetstherapie mit hervorragendem Erfolg an. Der Behandelnde nennt den Namen des Patienten und gibt sich der Betrachtung Gottes und der göttlichen Eigenschaften hin. Er hält sich also zum Beispiel vor Augen: »Gott ist die Quelle aller Seligkeit, Gott ist die unendliche Liebe, Einsicht, Allmacht, Weisheit, die vollkommene Harmonie, Gott ist vollkommen!« Die Kraft dieser stillen Meditationen hebt sein Bewußtsein auf eine neue Ebene und stellt seinen Geist auf eine andere Wellenlänge ein. Er fühlt, wie die göttliche Liebe alles mit ihr Unvereinbare im Geist und Körper des Patienten löscht, wie alles Böse und Negative weicht und Leid und Sorgen schwinden.
Diese absolute Gebetsmethode läßt sich mit der mir kürzlich von einem berühmten Arzt in Los Angeles vorgeführten Ultraschall-Therapie vergleichen. Er besitzt ein Gerät, das ungeheuer rasche Schwingungen erzeugt, deren Wellen sich auf jeden gewünschten Körperteil richten lassen. Er hatte diese Ultraschallwellen mit außerordentlichem Erfolg eingesetzt, um arthritische Kalkablagerungen aufzulösen und andere Schmerzzustände zu beseitigen.
Je höher die Bewußtseinsebene ist, zu der uns die Betrachtung Gottes emporträgt, um so zahlreicher und stärker sind die geistigen Wellen, mittels derer wir Harmonie, Gesundheit und Frieden ausstrahlen. Diese Gebetstherapie führte zu vielen außergewöhnlichen Heilungen.
Eine verkrüppelte Frau kann wieder geben
Dr. Phineas Parkhurst Quimby, von dem in diesem Kapitel bereits die Rede war, setzte die absolute Methode insbesondere in den letzten Jahren seiner Tätigkeit ein. Er war der eigentliche Begründer der psychosomatischen Medizin und der erste Psychoanalytiker. Er besaß die Fähigkeit, die den Krankheiten, Schmerzen und Leiden seiner Patienten zugrunde liegenden Ursachen hellseherisch zu diagnostizieren.
Der folgende gekürzte Bericht von der Heilung einer verkrüppelten Frau ist den Quimby-Memoiren entnommen:
Dr. Quimby wurde in das Haus einer gelähmten, bettlägerigen alten Frau gerufen. Er betrachtete ihr Leiden als die Auswirkung eines äußerst engstirnigen Glaubens, der ihren Körper im Bann hielt und sie am Aufstehen und Gehen hinderte. Sie fristete ihr Dasein in Furcht und Unwissenheit. Darüber hinaus ängstigte sie sich infolge allzu wörtlicher Auslegungen der Bibel. »Der Geist und die Macht Gottes«, so sagt Dr. Quimby wörtlich, »versuchte, diese Fesseln zu sprengen, den Stein von diesem Grab abzuheben und gleichsam von den Toten aufzuerstehen.« Wenn diese Frau andere um die Erklärung einer Bibelstelle bat, so wurde ihr diese nicht zum fruchtbaren Saatkorn, sondern nur Anlaß tiefsten Kummers. Gleichwohl hungerte sie nach dem Brot des Lebens. Dr. Quimby diagnostizierte einen umnachteten, verkümmerten Geist, dessen Erregungs- und Angstzustände auf die Unfähigkeit der Patientin zurückgingen, eine bestimmte Bibelstelle zu verstehen. Körperlich äußerte sich diese Geistesverfassung als ein Gefühl der Schwere und Trägheit, das sich zu Lähmungserscheinungen steigerte.
An diesem Punkt seiner Einsicht fragte Dr. Quimby die Kranke, was ihrer Meinung nach die Bibelstelle bedeute: »Noch kurze Zeit bin ich bei Euch; dann gehe ich zu dem, der mich gesandt hat. Ihr werdet mich suchen, jedoch nicht finden, und wo ich hin, dahin könnt Ihr nicht kommen.« Johannes 7,33 - 34. Sie antwortete, diese Stelle berichte von Christi Himmelfahrt. Darauf gab ihr Dr. Quimby eine sehr persönliche und auf die augenblickliche Situation zutreffende Interpretation und erklärte, »Noch kurze Zeit bin ich bei Dir« bedeute nichts anderes als die Dauer, die er der Untersuchung der Ursachen ihrer Krankheitssymptome und Gefühle widme - mit anderen Worten: Er fühle jetzt Mitleid mit ihr, könnte aber nicht lange in diesem Zustand verharren. Der nächste Schritt würde darin bestehen, zu dem zu gehen, der ihn gesandt habe, was nichts anderes bedeute als die allen Menschen innewohnende schöpferische Kraft Gottes.
Im gleichen Augenblick vergegenwärtigte sich Dr. Quimby im Geist das göttliche Ideal, das heißt, die in der Kranken wirkende Vitalität, Einsicht, Harmonie und Macht Gottes. Deshalb sagte er zu der Frau: »Wohin ich gehe, dahin können Sie nicht folgen, denn Sie sind dem Glauben an Ihr Leiden verhaftet, ich aber bin gesund.« Das Gebet und diese Erklärung lösten in der Frau eine sofortige körperliche Reaktion aus, und in ihrem Geist trat eine ebenso dramatische Wandlung ein: Sie erhob sich und ging ohne ihre Krücken.
Dr. Quimby nannte dies den bemerkenswertesten aller seiner Heilerfolge. Die Frau war gleichsam in einem tödlichen Irrtum befangen gewesen, so daß die Wahrheit für sie eine Auferstehung von den Toten bedeutete - gleichsam der biblische Engel war, der das Gewicht der Furcht, der Unwissenheit und des Aberglaubens wie den Stein von der Grabkammer ihres Lebens wegwälzte. Deshalb sprach Dr. Quimby von der Auferstehung Christi und setzte dieses Ereignis in Beziehung zu ihrer Gesundheit.
Die Beschluß-Methode
Die Macht des Wortes hängt von Ihrem Glauben ab. Wir brauchen uns also nur bewußt zu werden, daß die Macht, die die Welt bewegt, für uns wirkt und unseren Worten Nachdruck verleiht. Dieser Gedanke läßt unser Vertrauen und unsere Selbstsicherheit wachsen. Es handelt sich ja nur darum, die eigene mit der göttlichen Macht zu verbinden - deshalb sind auch geistige Gewalt und geistiger Kampf völlig fehl am Platz.
Ein junges Mädchen wandte die Beschluß-Methode bei einem jungen Mann an, der sie dauernd mit Bitten um ein Rendezvous belästigte und vom Büro abholte. Sie konnte ihn auf keine Weise abschütteln. Deshalb formulierte sie eines Tages den folgenden Beschluß: »Ich gebe ihn frei und vertraue ihn Gottes Führung an. Er ist von nun an immer an dem Platz, an den er gehört. Ich bin frei, und er ist frei. Meine Worte werden Gehör finden, die Allweisheit wird meinen Beschluß ausführen. So und nicht anders ist es.« Wie sie mir erzählte, hatte sie von da an nie wieder etwas von dem jungen Mann gehört.
»Beschließt Du eine Sache, wird's Dir gelingen, und Deinen Lebenswegen strahlt ein Licht.« Hiob 22,28.
ZUSAMMENFASSUNG
- Werden Sie der Baumeister Ihres Geistes, und wenden Sie beim Bau eines schöneren und edleren Lebens vielfach erprobte und bewährte Techniken an.
- Ihr Wunsch ist Ihr Gebet. Stellen Sie sich die bereits eingetretene Verwirklichung Ihres Wunsches lebhaft vor, und Ihr Gebet wird erhört.
- Wünschen Sie sich, auf leichte Weise ans Ziel zu gelangen - mit der sicheren Hilfe der Wissenschaft des Geistes.
- Aus den auf der Bühne Ihres Geistes geprobten Szenen können Sie ein Leben voll strahlender Gesundheit, Erfolg und Glück aufbauen.
- Stellen Sie wissenschaftliche Experimente an, bis Sie sich selbst den Beweis geliefert haben, daß die Allweisheit Ihres Unterbewußtseins immer und unmittelbar auf Ihr bewußtes Denken reagiert.
- Lassen Sie sich in der sicheren Erwartung, Ihren Wunsch erfüllt zu sehen, von einem Gefühl unendlicher Ruhe und Freude durchströmen. Jedes Ihrer geistigen Vorstellungsbilder bildet den Stoff Ihrer Wünsche und beweist die Existenz des Unsichtbaren.
- Ein Vorstellungsbild ist mehr wert als tausend Worte. Ihr Unterbewußtsein wird jedes gläubig im Geist festgehaltene Bild verwirklichen.
- Vermeiden Sie beim Beten jede gewaltsame Anstrengung, und versuchen Sie nichts zu erzwingen. Versetzen Sie sich in einen Dämmerzustand, und wiegen Sie sich mit dem sicheren Gefühl und Wissen in den Schlaf, daß Ihr Gebet erhört wird.
- Denken Sie stets daran: Das dankerfüllte Herz steht den reichen Segnungen des Universums offen.
- Etwas behaupten heißt feststellen, daß es so und nicht anders ist. Beharren Sie darauf, auch wenn es dem äußeren Anschein noch so sehr widerspricht, und Ihr Gebet wird Erhörung finden.
- Erzeugen Sie Wellen der Harmonie, der Gesundheit und des Friedens, indem Sie über die Liebe und den Ruhm Gottes meditieren.
- Was Sie beschließen und als wahr anerkennen, wird sich ereignen. Entscheiden Sie sich also für Harmonie, Gesundheit, Frieden, Glück und Überfluß.