Romantisches Ende
Steinerne Bögen, glitzernder Fluss,
Kopfsteine buckeln unter dem Fuß,
Affe, poliert, hält grinsend den Spiegel,
Petrus schmückt das silberne Siegel.
Zufrieden schweift des Menschen Blick,
gar mancher schwelgt im Liebesglück.
Verträumt die Gassen, grün das Tal,
verlockend scheint die Seelenqual.
Brentano, Arnim, Hölderlin,
sie all zog es zur Schönen hin.
Lieblicher Pfad an heiligem Berg,
dort machten sie sich an ihr Werk.
Verklärt der Blick auf die hold Feine,
kam es zu manchem schönen Reime.
Da wurde geliebet, geseufzet, geweinet,
mit Inbrunst bis zum Exzess gereimet.
Romantik hin, Romantik her,
das Dichten fiel hier keinem schwer.
Nur ich allein, ich tumber Tor,
bring falsches Maß und Murks hervor.
Die Wörter schwirren durch den Kopf,
nur Chaos unterm wirren Schopf:
Lust, Mutter, Ode, Heidelberg,
Fürst, Lisbeth und besoffner Zwerg.
Nichts will in Form sich fügen lassen,
fang an, das Reimen gar zu hassen.
Lauf durch die Straßen, armer Poet,
weiß nicht, wohin die Reise geht.
Des holden Knaben Wunderhorn,
zerreiß es gar in meinem Zorn.
Hab zwischen Seiten mit Eselsohren
irgendwo meinen Verstand verloren.
Der neue Dichterfürst